lege nomen=predigt3;continuatio=nulla inhalt$ biblio$/Altdeutsche Predigten,/hrsg. von Anton E. Sch”nbach,/Bd. 3,/Graz/1891 band$3/titel= Hie hevent sich an die epistel unde diu ewangelia durch daz jar. predigt$0/\L Proemium. uti$ text$ \L "Quid \L molesti \L estis \L huic \L mulieri? \L bonum \L opus \L operata \L est \L in \L me." \L Hoc \L testimonio \L veritatis \L quelibet \L anima \L glorietur, \L defensa \L ac \L securior \L intret \L ad \L Christi \L convivia, \L ubi \L cum \L odore \L bonorum \L operum \L veneretur \L verbum \L incarnatum. \L Cujus \L etiam \L placet \L pie \L clementie \L buccella \L panis \L et \L calix \L aque \L frigide, \L sed \L et \L verbum \L fraterne \L exhortationis \L in \L caritate. \L Nam \L et \L illa \L paupercula \L que \L in \L chorbonam \L misit \L duo \L minuta \L a \L domino \L satis \L est \L commendata, \L quod \L omnibus \L plus \L obtulerit \L que \L totum \L dedit \L quod \L habuit. \L Unde \L et \L ego \L tam \L humiliter \L quam \L suppliciter \L cum \L eadem \L paupercula \L ad \L offerendum \L intravi, \L qui \L non \L de \L superhabundanti, \L sed \L totum \L quod \L potui \L et \L totum \L quod \L habui \L domino \L obtuli, \L sed \L et \L hoc \L ipsum \L in \L chorbonam \L misi. \L in \L chorbonam \L itaque, \L ut \L legitur, \L collectio \L fiebat \L sacerdotum \L et \L hanc \L ego \L quoque \L collectionem \L Christi \L sacerdotibus \L offero. \L Christi \L sacerdotibus \L dico, \L qui \L Christum \L amant, \L qui \L Christum \L et \L non \L se \L predicant, \L veruntamen \L maxime \L plebeis \L et \L popularibus \L prespiteris \L et \L quibus \L forsan \L librorum \L copia \L defuerit, \L et \L qui \L frequentius \L cum \L beata \L Martha \L circa \L exteriora \L solliciti \L et \L occupati \L fuerint \L et \L ob \L hoc \L rarius \L cum \L beata \L Maria \L ad \L pedes \L domini \L sedere, \L id \L est \L sancte \L lectioni \L operam \L dare \L potuerint; \L Ita \L tamen \L per \L omnia, \L ut \L quisque \L speret \L idem. \L Quapropter \L nec \L latinis \L verbis \L editum, \L quod \L etiam \L magistrorum \L querit \L ingenium, \L in \L ydioma \L materne \L lingue \L prorupi, \L quo \L facilius \L pateat \L legenti \L et \L audienti \L ejus \L intuitus. \L igitur \L ego \L Cnradus \L prespiter \L licet \L indignus \L dilectis \L in \L Christo \L sacerdotibus, \L ob \L quorum \L amorem \L hujusmodi \L studium \L sum \L executus \L et \L quorum \L orationibus \L sum \L adjutus, \L librum \L sanc \L doctrine \L trado \L in \L Christo, \L in \L quo \L eis \L etiam \L talem \L libertatem \L concedo, \L ut \L ubicunque \L ego \L minus \L dixi \L apponant, \L ubi \L vero \L amplius \L corrigant. \L Hoc \L solum \L obsecro \L ut \L prestent \L mihi, \L ut \L per \L amorem \L Christi \L dignentur \L esse \L memores \L mei \L peccatoris \L tam \L in \L sermonibus \L suis \L quam \L etiam \L in \L sollempniis \L missarum \L secretis, \L quatinus \L hanc \L spei \L mee \L ollam \L Christo \L annuente \L in \L sinu \L meo \L inveniam. predigt$1/ Ze wŒhen n‘hten. uti$ text$ \L Invidia \L enim \L diaboli \L mors \L intravit \L in \L orbem \L terre. U^inser vil lieber herre, der ware gotes sun, der heilige Christ, den u^ins diu heilige schrift unde alle die heiligen wissagen vil m‘nege zit geurchundet unde vor gewissaget habent, den hat iu diu vil here magt, u^inser vrowe Marie, ze troste unde ze helfe an dise welte getragen unde geborn. des su^ilt ir hu^ite vro sin unde su^ilt in, den vil heren gotes sun, in siner vil heiligen geburt nu hiute also loben unde eren als ir siner gnaden du^irftic sŒt beidiu ze libe unde ze sele. unde war umb er ouch, warer hailant, nu hu^ite an dise welte chomen si daz sult ir vernemen: \L Tu \L principium \L viarum \L dei. da von so lesen wir an der heiligen schrift wie u^inser herre got von anegenge der welte einen vil heren engel vor andern sinen heiligen {\it(?)engeln} geschuof unde hiez werden. wan ouch do der selbe ˆrzengel sin erstiu geschefde was, do leit och er an in durch sin selbes milte sinen gotlichen segen unde sin chu^ineclich insigel alse verre, \L tu \L signaculum \L similitudinis \L dei, \L plenus \L sapientia, daz er wiser unde scho^e?“ner unde merer was denne ander sine hu^e?–sgenozzen, wan er im selben, u^inserm herren dem alm‘itigen got der n‘hst unde der nahlist {\it(?)was.} \L Deus \L ego \L sum \L et \L ego \L memetipsum \L feci. die selben grozzen ere alle die im unser herre got da verlihen hete durch sin selbes milte, die verchert der selbe erzengel im ze einer marter, ze einen untriuwen, ze einem u^ibermuote also verre, daz er sich gesazt wider dem almehtigen got unde daz er sich genozsamt sim schepf‘re, wan er sprach: ich bin selbe ‘in herre unde ein got unde han mich selbe geschaffen. \L Initium \L omnis \L peccati \L superbia. durch den u^ibermuot so wart aver er von himel verstozzen unde wart der vil m‘re tievel geheizen, wan daz ist och zware der vient alles manchu^innes unde ist der m‘re valant der iuch unde alle die noch hiute disse tages da an vihtet die an den waren got da geloubent, unde dem och ir hiute unde alle tage an dem glouben da widersagen sult unde vor dem ir iuch zallen ziten da gesegenen sult, wan durch den unde wider den so ist och nu hiute der ware gotes sun in dise welte chomen unde geborn, daz er iuch vor dem erlo^e?“se. wan der selbe valant durch sine hohvart von himel verstozzen wart, do geschuof u^inser herre got do dar nach die u^inser arme altvordern Adamen unde Even dar umbe, daz si mit ir chinden die ere unter den stuol da ze himel bes‘zzen da der tievel mit sinen nachvolg‘rn da von verstozzen wart, unde sazt och do Adamen als balde in daz paradis dar umb, daz er inne mit sim wibe unde mit sinen chinden ain herre unde ein wirt w‘re die wile u^inz daz im u^inser herre got nach siner ordenunge da ze himel die grozzen ere unde den heren stuol g‘be. \L Occasione \L autem \L accepta, \L peccatum \L per \L mandatum \L et \L cetera. daz west aber allez do der vil u^ibel tievel vil wol unde het och er do daz ze vil grozzem nide, wan durch sinen nŒt so engunde er den armen menschen der gnaden unde der eren niht, sunder da nebleip och er do nie unz daz och er sie verriet. unde iedoch so moht er in mit nihtiu zuo chomen, niuwan do u^inser herre got Adam in daz paradise sazt, do verbot er im ein obz daz dar inne was, daz er daz mite bi sinen hulden, also mit rehte da ein herre mit sinen holden etwaz sol schaffen unde da och ein man vil billich durch sinen herren etwaz sol tu^on unde och miden. \L In \L quacunque \L die \L comederitis \L ex \L eo, \L aperientur \L oculi \L vestri \L etc. von dem selben obze da geseit do der valant u^insern altvordern so grozze craft unde so grozze tugende von, u^inz daz si daz leider wider dem gotes gebot gazzen. da mit so warn och si do leider des heren paradises unde aller ir eren verstozzen, wan da mit so zo^e?“ch si der valant unde allez manchu^inne in sinen gewalt; wan von dem tage do immer mere so wu^ohsen unde merten sich die su^inde unde allez unbilde u^inz als verre, daz halt diu welt diu abgot unde in selben den vil ubeln tievel an bettet. \L Dominus \L de \L celo \L in \L terram \L aspexit, \L ut \L audiret \L gemitus \L conpeditorum \L et \L solveret \L {\it(?)filios} \L interemptorum. do gesah do unser herre von himel hernerde unde erbarmet sich u^iber die sinen armen hautgetat, u^iber allez manchu^inne des sich der leidige valant mit sinen untriuwen da ge‘igent hete, unde chom er der ze helfe mit sim vil m‘necvaltigem troste, so mit den heiligen altv‘tern, mit den heiligen wissagen unde mit der heiligen alten ˆ, daz diu welt ir unreht unde ir irretuom da von erchante unde daz si sich becherte. \L Verbum \L caro \L factum \L est \L et \L habitavit \L in \L nobis. do aber do daz allez niht enhalf, do chom er selbe, u^inser vil lieber herre, der ware gotes sun, her in dise welte, der heilige Christus, als wir nu hiute begen. wan aber er vil lieber herre, do er in siner gotlichen magencraft der nature niene was, daz in dehein mensche oder dehein vleischlich ouge iht gesehen mahte, do ward er selbe ein mensche dar umbe, daz in die liute gesehen mo^e?“hten unde mit im gesin mo^e?“hten, unde daz och er die mit siner heiligen gebu^e?–rte ernern unde geheilen mo^e?“hte. predigt$2/ Aber von den wihenn‘hten. uti$ text$ \L Apparuit \L benignitas \L et \L humanitas \L etc. Daz ist der here tac unde diu grozze hohge zit die ir hiute beget, daz ist des heiligen Cristes tac, den enmugt ir och zware nimmer volloben noch volleren, wan da von sprichet hiute u^inser maister, der guote sant Paulus, an dem heiligen ampt zuo ziu: mine vil lieben gebru^e?–der, spricht er, daz sult ir vil wol wizzen daz weder ir selben noch dehein iuwer altvordern mit deheinen iuwern guot‘ten die triuwe unde die gnade umb u^insern herren got nie verdienten die er von sinen gnaden zuo ziu getan hat, daz der here gotes sun in sins vater botschefte durch iuch in dise welte chomen solte, niuwan daz in dar zuo betwungen hat sin selbes erbarmunge. \L Sed \L secundum \L misericordiam \L suam \L salvos \L nos \L fecit. des sult ir im och hiute lob unde gnade sagen, u^inserm herren dem himelschen vater, der durch sine barmunge sinen einborn sun iu zetroste und zehelfe gesant hat. des sult ir och hiute sunderlichen lob unde gnade sagen u^inserm herren, dem himelschen chunige, dem heiligen Cristo, der iu da selbe in sins vater gehorsam ze troste unde zehelfe chomen ist. wan daz sult ir zware vil wol wizzen, nu der herre unde der chunic chomen ist, den der vil u^ibel tievel der sinen armen hantgetat unde des sinen ‘igenschalches mit sinen untriuwen beroubt het, daz och der ubel valant den roup nu vil lasterlichen muoz lazzen unde wider geben. \L Ut \L justificati \L gratis \L gratia \L ipsius \L heredes \L simus. wan dar umb so wil och er iuch nu von sinen gnaden mit siner heiligen geburt von allen iuwern su^inden also er su^ibern unde errainigen also er iu wil wider geben unde also er iuch mit im wil wider bringen zuo der iuwern alten haimuote, zuo dem heren paradise da ir von vertriben wurdent unde allez manchu^inne von Adams ziten. \L Ut \L ostenderet \L in \L nobis \L divitias \L bonitatis \L sue. dar zuo so hat in allez betwungen sin selbes milte, den heiligen gotes sun, daz er daz sine vil wite chu^e?–necriche unde die sine ewigen vro^e?“de ane die sin armen hantgetat niht niezen noch haben wolte, sunder daz er iu daz erzeigen wolte durch sine gu^e?–te, ze welhen gnaden er iuch geschaffen hete von angenge der welte unde wie getan ere unde gnade er iu da geordent unde ber‘it hete. die selben gnade unde die selben ere die hat och er iu nu hiute alle geoffent mit siner heiligen gebu^irte, der heilige Christus. die mu^e?–z och er iu gn‘declichen geben durch siner vil heiligen gebu^irte willen unde durch siner vil lieben muoter willen. uti$ Von den wihenn‘hten. text$ \L Exiit \L edictum \L a \L Cesare \L Augusto \L etc. Do diu heilige zit chom die unser herre, der heilige Christus, geordent hete zuo siner gebu^irte, als u^ins da hiute schribet der here gotes schrib‘r, der guot sant Lucas, in der selben zit do was ein cheiser ze Rome der hiez Augustus. dem selben keiser het u^inser herre des verhenget daz er alle dise welte geweltiget unde betwungen hete als verre, daz im diu ‘lliu diensthaft unde zinshaft was. von danne so gebot och der selbe cheiser einen vride u^iber elliu riche so grozzen, daz da vor noch sit nimmer mere dehein vride so grozzer niene wart uf dirre erde. unde gebot och der selbe cheiser als wite so diu riche waren allen den die ellende w‘ren, daz die wider hein ze ir lande fu^e?–ren dannan si bu^irtic w‘ren unde da zeigeten ir chu^inne, unde daz man si da zuo dar an schribe unde daz si mit den danne dem cheiser ir zins g‘ben, einen guldinen pfenninc, da stu^ont des cheisers nam unde cron an. unde gebot och der selbe cheiser, swelch ellender man sin lant unde sin chu^inne chunde gezeigen, swaz so der selbe ellende man verlorn hete sins guotes unde sins erbes, da er von armu^e?–ten oder von unrehtem gewalte von chomen w‘re, daz man im daz offent unde wider g‘be an aller slahte widerrede. unde swelh ellender man aver dar under w‘re der sin lant unde sin chu^inne da er von geborn w‘re niht gezeigen chunde, daz man dem sin houbt abe schlu^e?–ge. daz vil groz gebot daz wart och do geboten u^iber elliu diu riche. daz gebot och ein grave der hiez Cirinus, der waz in der gegen der riht‘re diu da heizet Galilea. da was och do inne u^inser vrouwe sant Marie unde ir gemahel, der s‘lige Josep. da fuor och sa Josep unde u^inser vrouwe sant Marie von Galilea, wan da warn och si beidiu ellende, ze Bethlehem des chu^ineges Davides stete, wan von des gesl‘hte waren si beidiu bu^irtic, daz {\it(?)si} oh da ir chu^inne zeigeten unde daz si da zuo an geschriben wurden unde och dem cheiser ir zins g‘ben. do aber si do zuo Betlehem chomen, do was diu stat elliu also beherberget von andern liuten die och durch die selben angest dar chomen waren, daz si da bliben muozzen uf der strazze. do was diu here zit unde diu heilige naht chomen daz der war gotes sun in daz ellende dirre welte chomen wolte. des genas diu here mait uf der strazze noch enhet och gemaches nie mere, niuwan daz si den gotes westebarn bewant mit ir linwƒt unde leit in in die crippe da ir vihe da obe stuont. min vil lieben, also du^e?–mu^e?–tclichen wolt unser herre an dise welte chomen unde geborn werden! da sult {\it(?)ir} allez sin gnade unde siniu grozzen tougen bi merken daz er an dem wege unde uf der strazze geborn wolt werden unde daz er och siner vil lieben muoter richtuomes noch eigens gemaches niht verlŒhen het, sunder daz er erwelt armu^ot unde arbeit in siner heiligen gebu^irte. da bi so sult ir daz merken und erkennen daz im wariu du^e?–mu^e?–t unde rehtiu armuot lieb ist unde daz och dirre lip anders niht enist niuwan ein strazze unde ein ellende. nu von dem ellende dirre welte da helf iu der war gotes {\it(?)sun} gn‘declichen von unde geb iu die ewigen haimuode durch siner heiligen gebu^irte willen. uti$ Item hystoria. text$ Nu, min fil lieben, swie du^e?–mu^e?–tclichen unde swie tougenlichen unser herre, der heilige Christus, in dise welte chomen wolte, iedoch so enmahte diu go^e?“tlich magencraft gar niht verborgen noch verholn werden, wan sa ze der stunde, als er geborn wart, do erschein von himel ein vil liehter sterne u^iber die vil heren geburt, da mit der himel des urchu^indete daz sin herre da geborn w‘re. ez wart och da sa ze stunde ein vil heiliger engel von himel ze boten gesant armen hirten, die warn ouch da wider selb bi Betlehem unde hu^oten da ir herte. zuo den chom der engel mit vil grozzem liehte, daz die armen liute vil harte erchomen. do sprach der engel: "ir sult niht erchomen, sunder ir sult iuch halt vil wol gehaben, wan ich sage iu zware diu vil trostsamen niuwiu m‘re, wan ich tuon iu daz kunt daz der heilige Christus hiute an disem tage geborn ist dazz Bethleem, in des chu^inges Davides stete, der ain trost und ain hailant ist aller dirre welte, unde sage iu daz ze urku^inde: swenn so ir choment hinz der stete, so vindent ir einen westebarn ligende in einer crippe, bewunden mit linw‘te". do der engel do sin botschaft geseite, do chom och von himel der heiligen engel ein vil michel menige mit lobe unde mit gesange, die gaben och alle des da urku^inde daz ir herre, der ware gotes sun, geborn w‘re, \L Gloria \L in \L excelsis \L deo, unde sprachen disiu wort: "lob unde gnade dem almehtigen got da ze himel unde her uf der erde fru^e?–de und vride allen den die guotes willen sŒen". do die heiligen engel alle ir botschaft erwurben unde si wider zuo dem himel gefu^orn, do berihten sich och die vŒhehirten unde cherten gen Bethleem, unde daz si nach des engels wisunge da su^ohten den heren gotes sun. do fu^orn och si sa unde funden och da u^inser vrouwen sant Marien und ir gemahel, den heiligen Joseph, unde den heiligen Christum in der crippe, als in der engel geseit hete. daz ist diu grozze hohgezit die ir hiute beget, daz ist diu here gotes geburt, die sult ir hiut also eren als ir der ewigen geburt teilnu^iftic wellent werden. uti$ Expositio. text$ Miniu vil lieben, als wir nu da vor gesprochen haben, der geweltige cheiser den u^inser herre got in der zit da ze Rome geordent hete, do er an dise welte geborn wolt werden, der bez‘ichent in selben, wan er von rehte ist ein cheiser unde chu^inic ob allen chu^inigen; wan alsam der heidensche chu^inc die welt alle mit sim gewalt dar zuo betwu^e?–ngen h‘te daz im diu elliu zinshaft was, alsam hat och er vil lieber herre mit der ladunge des heiligen glouben in sinen dienst braht alle crist‘n zungen. \L Ipse \L est \L pax \L vera. der grozze vride der ouch da was do er geborn wart, der bezeichent daz daz er selbe ist der ware vrideman der mit siner heiligen geburt die alten unminne da verso^e?“net hat diu da entzwischen dem alm‘htigen got was unde allem manchu^inne. \L Pater \L futuri \L seculi, wan von der selben grozzen unde st‘ter sonunge so ist unde heizet och er ein fu^irst unde ein vater des ewigen vrides unde der chu^inftigen welte. daz och der heidenisch chu^inic allen den gebot die ellende warn daz die wider hain zir lande fu^e?–rn unde daz si da zeigeten ir chu^inne, daz bezeichent daz iuch der ware chu^inic, der heilige Christus, von disem ellende mit im wider hain hat geladen zuo dem iuwern alten erbe, zuo dem heiligen paradis da iuwer altvordern Adam unde Eva inne warn unde da si von des tievels untriuwen uz verstozzen wurden. die sippe die ir da zeigen su^ilt daz ist der antlaz den ir da got enthaizen habt in dem heiligen touffe, wan swer so christenliche ˆ wol behalten hat, daz ist diu sippe die man sp\,ent, der wirt ouch denne da an geschriben zuo sŒm chu^inne. daz buoch daz ist diu gewizzene unde diu ordenunge unsers herren, des alm‘htigen gotes, da er alle die da inne belochen hat die er zuo dem ewigen libe geordent hat. daz chu^inne da man iuch denne zu^o schriben sol daz ist diu gemeinde unde diu gnozschaft der heiligen engel da ze himel. da sult och ir denne zware dem cheiser sinen dienst unde zins vil vro^e?“lichen geben, einen pfenninc guldinen da sin houbt unde sin nam an ste, wan daz ist anders niht niuwan daz ir den waren gotes sun mit sinen heiligen engeln immer mere sult loben unde eren unde daz ir denne da immer su^ilt schouwen die sine chu^incliche crone unde sin vro^e?“lich gotlich antlu^ize. da git er och iu denne wider mit siner vil milten hant unde allen den sinen edeln ellenden rekken daz iuwer alt erbe, daz ist diu himelsch Jerusalem. da mu^e?–z iuch alle inne besamen der ware gotes sun gn‘declichen durch siner heiligen gebu^irte willen. \L Hec \L loquere \L etc. nu solt och {\it(?)ir} die rede wol versten daz ouch su^e?–melich arm ellende ir chu^inne noch ir lant niht kunden gezeigen, den sluoc man allen ir houbt abe; wan die selben ellenden bezeichent juden unde heiden unde och leider bo^e?“se christen, alle die ane gotes forhte lebent unde die also verre in daz ellende der grozzen meint‘t chomen sint, daz si mit ir grozzen unzu^ihten ir schepf‘rs habent verlougent; der engeru^ochet och er niht ze wizzende, su^inder er haizet si alle houbten, wan si sint alle verdamnet unde verteilet hinz dem ewigen tode. da behu^e?–te iuch got vor unde alle die christenheit durch siner heiligen gebu^irte willen, des mant in hiut mit dem gemeinen ruoffe des heiligen glouben. predigt$3/ Von den wihenn‘hten. uti$ text$ \L Descendet \L dominus \L sicut \L pluvia \L in \L vellus. Wir lesen an der heiligen schrift da von wie u^insers {\it(?)herren gotes} liute hie bevor vil groz angest heten under der heidenschefte, do ruoften si hinz unserm herren got also lange, u^inz daz er in von sinen gnaden ze helfe chom unde sant sinen heiligen engel hinz eim sim holden der hiez Gedeon, wan den het u^inser herre dar zuo erwelt, daz er sin herzoge w‘re unde daz er mit im sine liute von ir vienden lo^e?“sen wolte. do der engel do chom hinz Gedeone, dem gottes manne, do stuont er in sim stadel an sim tenne unde drƒsch unde windet sin korn unde bereit sine spise dar zuo, als ouch er selbe die viende unde die heiden vliehen wolte. do in der heilige engel do gegru^ozt unde im die vronen botschaft chunt getet, daz u^inser herre got des niht entwesen wolte ern w‘re sin herzoge unde er wo^e?“lte sin liute mit sinen handen von ir vienden erlo^e?“sen, als Gedeon die botschaft von dem engel vernam, do sprach er ze u^inserm herren got: "herre got, der rede muoz ich von dinen gnaden ein urku^inde haben: ob ich din herzoge su^il sin unde ob du, herre, dine liute mit minen handen von ir vienden erlo^e?“sen wellest. so wil ich, herre, uf dine gnade einen sch\^‘p\^‘r hin uz an daz velt legen unde wil daz von dinen gnaden daz der sch‘p‘r vil wol betouwet si unde daz aber daz velt allez trukken unde an tou si." des zeichens des gewert do unser {\it(?)herre} got sinen herzogen. do sprach aber do der herzoge: "herre got, daz sol in dinen hulden sin unde ensolt mir dester viender niht sin, ob ich aber noch von dinen gnaden eins zeichens an disem sch‘p‘r von dir muote: so wil {\it(?)ich} aber, herre got, uf dine gnade disen sch‘p‘r hin uz an daz velt legen unde wil daz der sch‘p‘r trukken unde an tou si unde aber daz {\it(?)velt} allez vil wol betouwet." do u^inser herre {\it(?)got} do den herzogen der zw‘iger zeichen gewert, do fuor er do vil vro^e?“lichen unde gesigt den vienden unde der heidenscheft aller an als in u^inser herre selbe lert. Mine fil lieben, disiu rede ist elliu ein bizeichenunge dirre grozen hohgezit die ir hiut beget, wan der sch‘p‘r der da betouwet was der bezeichent die heren maigt, u^inser vrouwen s. Marien; wan als daz tou von himel an den sch‘p‘r viel, dem sch‘p‘r unsch‘delich, also wart och diu here maigt swanger unde perhaft des heiligen Christes von dem heren tou unde von {\it(?)dem} su^e?–zen trore des heiligen geistes an aller slahte mail. die wile u^inz daz och do daz tou an dem sch‘p‘r was, daz ist daz, die wile u^inz daz diu here chu^iniginne den waren gotes sun under iren bru^e?–sten tru^oc, do was durch not diu welt elliu du^irre, wan do was der ware gotes {\it(?)sun} vil unerchant von aller dirre welt. nu ist aber der sch‘p‘r trukken unde ist aver elliu diu welte betouwet, wan nu hat diu here maigt den waren gotes sun an dise welte getragen unde geborn unde hat ouch der vil liebe herre die welt alle nu betouwet mit siner heiligen gotheit unde mit der gewizen sins vil heligen namen iu unde aller dirre welte ze helfe unde ze troste hinz dem ewigen libe. Gedeon, der gotes herzoge, der u^insers herren liut da erlo^e?“st von allen ir vienden unde den der heilige engel da vant an sinem tenne da er sin korn da windet unde da er sine spise dar zuo bereit, als er sine viende vliehen wolte, der bezeichent in selb, den himelschen herzogen, den heiligen Christum, der iuch da erlo^e?“sen sol von allen iuwern vienden. sin tenne da er daz korn an gewindet hat, der war Gedeon, der war herzoge, der heilige Christus, daz ist sin vil liebiu mu^oter, diu here chu^e?–neginne, unser vrouwe sant Marie, wan {\it(?)von} der libe so hat er im hiute an disem tage lib unde lŒt unde ware menschliche nature genomen; wan daz ist och zware der waize unde daz korn daz er da gewint unde u^iber chert hat, der war Gedeon, der heilige Christus: wan vor der selben heren gebu^irte da hat er daz stro unde daz oum allez vil verre hin dan gewŒnt unde gekeret, wan bi der heiligen gebu^irte da ne was zware niht dehein menschlichiu bro^e?“de noch dehein vleischlichiu girde, sunder da hat der war hailant iu den vil lutern waizen daz ist sin menschlichiu nature, gegeben. \L Viaticum \L dicitur \L a \L via, daz ist {\it(?)iu ist} sin heiliger lichnam unde sin blu^ot zu^o der wegespise bereit, da ir uf dem wege unde uf der straze des armen ellendes dirre welte den iuwern totvinden, daz ist der vil u^ibel tievel unde aller siner gespenste, mit entrinnen unde enpfliehen su^ilt unde da ir daz lant unde die haimu^e?–de mit besizzen su^ilt der ewigen gnaden unde des ewigen vrides, daz ist daz heilige paradis. daz gebe iu der ware gotes sun durch siner heiligen gebu^irte willen. Nu da bittent in hiut umb den waren gotes sun, daz er iu der selben heren wegespise beidiu hiut an disem heiligen tage unde och an dem tage nach disem ellende, {\it(?)so} iuwer sele iuwerm tode uf der vil unchunden straze da widervarn mu^e?–ze, gen‘declichen geru^oche ze verlihen iu daz ze helfe unde ze troste durch siner heiligen gebu^irte willen unde durch siner vil lieben mu^oter willen. \L hec \L loquere. predigt$4/ Von dem nuzze der wihen n‘hten. uti$ text$ \L Sicut \L in \L Adam \L omnes \L moriuntur, \L ita \L et \L in \L Christo \L omnes \L vivificabuntur. Nu sult ir churzlichen vernemen wie getanen trost unde wie getane gnade iu nu hiute da braht habe der heilige gotes sun unde sin vil liebiu mu^oter mit siner heiligen gebu^irte. wan zware so sult ir daz wol vernemen daz er iuch mit siner heiligen gebu^irte alles des leides wol ergezet hat daz iu ze leide geschehen was von iuwern altvordern, von Adam unde von Even, wan die heten iu den schaden unde daz leit getan daz ir ˆ verflu^ochet unde verdamt warent ˆ ir an dise welt ie geborn wu^e?–rdent. \L In \L massa \L dampnata. daz was allez da von, wan elliu disiu welt diu was elliu hinz dem ewigen tode verteilet in Adams su^inden. da wider so hat iu hiute der heilige gotes sun mit siner heiligen gebu^irte den trost unde die gnade braht daz ir in der gotes gebu^irte ˆ gesegent warent ˆ ir an dise welte ie geborn wurdent. \L In \L carne \L Christi. wie der rede sŒ daz sult ir vernemen: \L Erunt, \L inquid, \L duo \L in \L carne \L una; wan daz ist allez von den gnaden daz sich der war gots sun hiut hat an genomen die waren menschlichen nature, wan da mit hat der vil liebe herre im genozsamt unde gemahlent die sin vil lieben gemaheln, alle die heiligen christenheit, daz er unde si suln sin ein lip. \L Quia \L Christus \L plus \L restituit \L in \L gratia \L quam \L periit \L in \L natura, wan da mit so hat der war trost iuch zwar wol ergezet alles des leides des iu von Adam ze leide geschehen was, wan w‘r Adam in sinen eren bestanden, so w‘r iuch daz himelriche sanfter an chomen, ir enw‘ret aber ze so grozen {\it(?)eren} nimmer chomen. wan dar umb so hat sich hiute der himel nider geneiget zu^o der erde, wan dar umb so hat sich der gotes sun durch des menschen willen als verre gedu^e?–mu^e?–tiget, daz er selbe ein mensch ist worden, unde hat den menschen da wider als verre geho^e?“het, daz er got ist worden, wan da ist hiute ergangen, als man da chiut, da ist geeinet beidiu himel unde erde. \L Et \L ipse \L tanquam \L sponsus \L procedens \L de \L thalamo \L suo. der brutstu^ol unde daz brutbette daz ist aber diu here maigt, u^inser vrouwe sant Marie, wan {\it(?)von} der libe so hat er im hiute genomen beidiu lib unde lit unde die waren menschlichen nature. \L Hoc \L nunc \L os \L ex \L ossibus \L meis \L et \L caro \L de \L carne \L mea. wan da von sprichet och diu vil here chu^iniginne hiute beidiu von ir selber unde an der heiligen christenheit stet zuo dem heiligen Christo: "min vil lieber sun," sprichet si, "den lip den ich hie hiut han umbevangen der ist von minem libe unde von minem blu^ote chomen unde ist min lib unde min blu^ot. \L Sacramentum \L hoc \L magnum \L est, \L ego \L autem \L dico \L in \L Christo \L et \L in \L ecclesia. wan daz hastu, herre, also gordent von angenge der welte daz zwei gem‘chide ein lip suln sin: \L quod \L deus \L conjunxit, \L homo \L non \L separet". min vil lieben liute, der rede der mugt ir zware wol vro sin, wan swaz got gordent hat, daz ensol niemen mit deheim zwivel noch mit deheim ungelouben niht zersto^e?“ren, wan daz mu^oz ewic sin. \L Propter \L hoc \L relinquet \L homo \L patrem \L et \L matrem \L et \L adherebit \L uxori \L sue. wan dar umb daz ezgot also geordent hat, so sol der man sinen vater und sine mu^oter lazen unde sol er sich gehaben zu^o siner gemaheln, wan alsam hat er selbe getan, der himelsch bru^e?–tgoum, der heilige Christus, wan er hat sich hiute geneiget von sines vil lieben vater zesewen unde hat och die sinen alten muoter lazzen unde hat sich gehabt zuo siner jungen gemahelen. \L In \L Idumeam \L extendam \L calciamentum \L meum. disiu sin alte muoter die er da verlazzen hat daz enist iedoch diu here chu^iniginne, u^inser vrouwe sant Marie, niht, sunder ez ist diu alte Synagoga, daz ist daz alte judesch gesl‘hte da er da von geborn ist; wan daz gesl‘hte unde diu muoter die hat er verlazen unde hat er sich von sinen gnaden gehabt zuo der jungen gemahelen, daz ist elliu diu heilige christenheit diu da geborn ist von aller heidenschen diˆt. \L Nemo \L unquam \L carnem \L suam \L odio \L habuit, \L sed \L nutrit \L et \L fovit \L eam \L sicut \L Christus \L ecclesiam, wan die hat der vil liebe {\it(?)herre} im hiut also gemahelet, daz si zwai suln sin ein lip: den lip den minnet unde liebet och er also mit rehte ein iegelich man sin selbes {\it(?)lip} tuot, wan ein iegeslich man der beru^ochet unde bewart sin selbes lip, swa so er mac. alsam tuot och der heilige Christus den sin selbes lip, daz ist diu sin vil liebiu gemahel, elliu diu heilige christenheit, wan die beruocht er unde bewart si ze allen ziten mit der helfe unde mit dem troste des sinen heiligen geistes, als er ir des von sinen gnaden schuldic ist. Nu, min vil lieben liute, nu habt ir vil wol vernomen wie gn‘declichen unde wie vaterlichen er iuch beru^ochet unde begnadet hat, der heilige Christus, mit siner heiligen gebu^irte unde wie {\it(?)er} iuch und alle gu^ote christen im selben gemahelt hat mit siner heiligen gebu^irte: wan sin gemahel daz ist elliu diu gemeinde der heiligen christenheit unde ist och sunderlichen ein iegelich sele. zware die chunneschaft die mugt ir da vil gerne wizen unde mugt vil vro^e?“lichen die sippe da entzwischen iuwer unde iuwers schepf‘rs raiten: wan da sol der vil liebe {\it(?)herre} iu da von gnaden schuldic sin daz er iuwer schepf‘r ist; so sol er zware iu da von schuldic sin gu^oter triuwen, wan er iuwer {\it(?)gemahel} ist; so sult och ir im vil wol getru^iwen daz er durch sin selbes gu^e?–te der triuwe unde der sippe her ze den sinen armen christen niht vergezze, wan er, warr trost, daz vleisch unde daz blu^ot an im hat daz er viel lieber herre von u^ins unde durch u^ins hiute an disem heiligen tage an sich genomen hat. Nu da bitt och ir in hiute umb vil minneclichen, den iuwern vil lieben herren unde ouch den iuwern vil lieben gemahelen, daz er iuch durch der sippe willen die er von sin selbes barmunge her zu^o iu habe unde die och ir von sin selbes gnaden hinz im habt, daz er iu des geru^oche ze helfende, daz ir iuwer triuwe also wider in behalten mu^e?–zet, daz nach disem libe iuwer sele immer mu^e?–ze sin sin gemahel. \L Hec \L loquere \L et \L exhortare \L in \L Christo \L Jhesu \L domino \L nostro. predigt$5/ Von sant Stephan. uti$ text$ \L Quem \L mittam \L et \L quis \L ibit \L nobis? Disiu wort daz sint clagewort, diu hat selbe gesprochen u^inser herre, der himelsch vater, als u^ins hiute von im schribet sant Matheus in dem heiligen ewangelio, wan da clagt hiut selbe der himelsche vater an dem heiligen ampt u^iber die stat ze Jerusalem unde u^iber die ungetriuwen juden unde verwizet in hiute da ir bosheit unde ir untriuwe unde sprichet also ze Œn: "allez daz", sprichet er, "daz ich iu, vil bo^e?“ser diet, ie ze liebe unde ze guote getet, des warent ir ie alles undancn‘me unde lonent mir des allez mit u^ibel unde mit untriuwen: wan daz ich sand minen holden unde minen wissagen, daz tet ich iu allez ze libe unde ze heile, des lont aber ir mir allez ie da mit daz {\it(?)ir} aller miner dienst unde miner botscheft flu^ochet unde min dien‘r cruzegent unde stainent. ze aller jungest do sant ich zu^o ziu minen einen born sun, iuwern herren Jhesum Christum, dem tat ir al daz selbe. \L quem \L ergo \L mittam \L et \L quis \L ibit \L nobis? die untriuwe die habent ir alle an mir begangen daz ir mich gelastert habt an allen minen holden; wen sol ich iu nu mer {\it(?)ze} boten senden? wan ir habt mir erslagen alle mine botten unde dar zu^o min selbes chint". \L Quis \L ergo \L ibit \L nobis? nu sprichet aber der himelsch vater der noch niht verzagen wil: "der ich min riche gereinet han, wen sol ich nu ze boten senden? \L quis \L ergo \L ibit \L nobis? oder wa ist nu ain heiliger man der u^iber die rede alle nu uf ste unde werbe mir min botschaft?" \L Ecce \L ego, \L domine, \L mitte \L me. do stuont do sa uf der gu^ote sant Stephan, der heilige gotes marter‘re, des tag ir hiut beget. "herre got", sprach er, "din bot wil ich sin unde wil, herre, dine botschaft uf dine gnade vil gerne werben, daz ez mir ergen mu^e?–ze als ez ergangen allen dinen boten ist". \L Ecce \L ego, \L domine, \L mitte \L me. "herre", sprach der guote sant Stephan, "einer rede der wil ich dich aller erst bitten, der solt och du mich gewern: herre, von dinen gnaden so wil ich, herre, din bot sin unde wil dine botschaft vro^e?“lichen werben: daz ist, herre, diu helfe unde der trost des dinen heiligen geistes, den du, herre, allen den g‘be zeim gleite unde zeim urku^inde die dine botten ie wurden; den gib och du, herre, mir, so wil ich dine botschaft vro^e?“lichen werben". \L Et \L nemo \L {\it(?)poterat} \L resistere \L sapientie \L et \L spiritui \L qui \L loquebatur. da erfult och do sa u^inser herre, der himelsch vater, dem gu^oten sant Stephan sin herze mit sim heiligen geiste also, daz er uf stuont und sprach daz heilige gotes wort unerchomenliche vor juden unde vor heiden. sa in der selben zŒt do heten och die juden eine vil groze samenunge da ze Jerusalem gebotten unde waren dar chomen von vil m‘ngem lande. do die daz vernamen daz sich der guote sant Stephan bekert unde getoufet het unde och vernamen diu grozen zeichen diu er begienc in dem namen des heiligen Christes unde och sine bredige unde sin heilige lere gehorten, do erchomen si des harte, wan der guot sant Stephan der was beidiu ein vil wol gelerter man unde ein vil wiser herre unde was nach der welt ein vil vorder man unde ein vil edelr herre. unde widersazen in die juden vil harte, unde iedoch so santen si ir boten uz der samenunge hinz dem guoten sant Stephan unde {\it(?)hiezen in} allen gahens vahen, als er daz heilige wort gesprach, unde hiezen in also gevangen fu^ir si fu^e?–ren, daz si in selb geho^e?“rn unde vernemen muosen. do bat si der guote sant Stephan ain stilli machen, daz man in vernemen mo^e?“hte, unde sprach daz heilige gotes wort, als in selbe gewŒste der heilige geist, unde wurden och da mit im redehaft uz den buochen die aller wŒsten juden die da warn. die het aber der gotes trut mit dem heiligen geiste der uz im da sprach vil schiere geswaiget unde u^iberrˆt, daz si im nimmer geantwurten kunden. da graif er do von erst in diu buoch unde in die heilige schrift unde suohter do von erst dar uz elliu diu urchu^inde diu da geschriben warn von des heiligen Christes gebu^irte unde von siner heiligen marter unde von siner heiligen urstendi, diu offent er da unde zeiget si den juden, daz si da von dem heiligen Christo geschriben warn. unde vernamen och im daz alle die wol die da warn unde sahen in an unde schouweten sin antlu^ize, wan daz sprichet diu heilige schrift daz sin antlu^ize also scho^e?“ne unde lieht worden w‘re, sam ein heiliger engel von himel chomen w‘re. do der heilige gotes man do stuont also in der mandunge der tiefen rede, do sah er uf hinz himel unde sah den himel ob im offen sten unde {\it(?)sprach} iesa vil lute mit disen worten: "\L ecce \L video \L celos \L apertos \L et \L Jhesum \L stantem \L a \L dexteris \L virtutis \L dei; ich sihe," sprach er, "den himel offen sten unde sihe dar inne sten minen herren Jhesum Christum bi sins vater zeswen, den ir vil m‘int‘tig juden an daz cru^ize da hiengent". als balde so aber er daz wort voll gesprach, daz er den himel offen s‘he unde den heiligen gotes sun da bi sins vater zeswen s‘he, do bewunden die juden ir houbt und verhabten iriu oren: wan si des niht wirdic w‘ren daz si diu gotes tougen s‘hen, do enwolten och si siner lere nimmer ho^e?“ren, sunder da viengen si in unde fuorten in uz an daz velt unde stainten in ze tode. do der heilige gotes tru^e?–t do nider chom von den wu^irfen an diu knie, do huob er sin hende uf hinz got unde bat in siner gnaden unde sprach: "\L Domine \L Jhesu \L Christe, \L ne \L statuas \L illis \L hoc \L peccatum; herre Jhesu Christe", sprach er, "nu gesez ez in nimmer ze deheiner su^inde, wan si niht wizsent waz si tuont". dar nach sprach er: "\L Domine \L Jhesu, \L accipe \L spiritum \L meum; herre vater Jhesus, enpfah minen geist". \L Et \L cum \L hoc \L dixisset, \L obdormivit \L in \L domino. als er daz gesprach, do verwandelt der heilige gotes marter‘r sant Stephan von den wu^irfen unde under den steinen disen lip, des tac ir hiut beget. den su^ilt och ir hiute ze boten senden zu^o dem heiligen Christo, wan er daz umb in verdienet hat daz er sinen hˆrvanen unde sin hˆrzeichen leiten sol vor allen m‘rter‘ren unde daz er haizet der nothelf‘r einer vor dem himelschen ku^inige. ir habt och wol vernomen daz er umb sin selbes viende bat an der stet da si im den lip da namen. von diu so mugt ir im des wol getru^e?–wen daz er hiut vor dem alm‘tigen got umb iuch bittet, ob irz versuochet hinz sinen gnaden, wan ir sin vriunt sŒt und den selben glouben habt den er lert unde den er mit siner marter vestenot. Nu bittet in hiute daz er iuwer botschaft werbe hinz dem himelschen ku^inige unde daz er im hiute zeige sine marter fu^ir alle iuwer su^inde, daz er iu des gehelfe daz ir so lange leben mu^e?–zet in dirre welte, daz ir iuwer su^inde gebu^e?–zet unde sine hulde verdienet. Amen. predigt$6/ Von sant Johannes. uti$ text$ \L Valde \L honorandus \L est \L beatus \L Johannes, \L qui \L supra \L pectus \L domini \L in \L cena \L recubuit. Ir su^ilt hiute vil inneclichen an ru^e?–ffen den guoten sant Johannes, den heiligen gots tru^e?–t, des tac ir hiute beget, wan daz ist der guote sant Johannes, den im u^inser herre got uzer aller dirre welte zeim sundertru^e?–t hat erwelt; daz ist der heilige man, den u^inser herre, der heilige Christus, uf sinen bru^e?–sten lie ruowen, da er mit sinen jungern ze tische saz; daz ist der guote sant Johannes, den unser herre siner vil lieben muoter enpfalh, da {\it(?)er} an dem heiligen cru^e?–z von disem libe schiet, daz si in mint unde liebte an ir sunes stet, unde och si im hin wider enpfalch, daz er {\it(?)ir} pfl‘ge unde ir vor w‘re an siner muoter stet. den heiligen gots tru^e?–t, den sult och ir wol loben unde eren, den unser herre selbe also hat geliebt und geret, zuo dem sult ir vliehen unde sult in hiute ze einem vater unde zeim vogt kiesen. wan in u^inser herre, der heilige Christus do mint vor andern sinen jungern, do liebt er in och do sunderlichen da mit, daz er des niht verhengen wolte, daz er deheins unsenften todes iht ersturbe, als er iedoch verhangt u^iber ander sine junger. wan da von so seit u^ins daz diu heilige schrift wie daz {\it(?)er} zeiner stet daz heilige gotes wort lert, diu hiez Ephesus, unde wie {\it(?)er} och da vil m‘ngez grozez zeichen begienc, da er beidiu den heiligen glouben {\it(?)mit} vestent unde die heilige christenheit mit gemert unde die heidenschaft mit bekert. dar under so was och da zer selben stete ein vil wiser man, der was ein heiden. der selbe wise man der enwolt sich iedoch niht bekeren durch des guoten sant Johannes lere, unz daz er im daz aller jungest vor teilt, ob er ein trinken wolte trinken daz er im sant, so wolt er an sinen got glouben. do sprach der guot sant Johannes: "swaz so du mir getarst gesenden, daz getar ich in mins gotes namen wol uz getrinken". da hiez im der heiden ein vergift fu^ir tragen, diu was so vraisam, swer so der genoz, der lac da ze stete tot. under diu do sant iedoch der selbe heiden hin ze dem riht‘re der in der stete da was, daz er im sante zwene man die doch verdamnet unde verteilet w‘ren, das die der selben vergift vor sant Johannes da tru^e?–nken unde daz er sich denne da bi des bed‘hte, ob er die vergift getrinken getorste, wan die zwene man die w‘ren von der vergift tot gelegen. do sprach der guote sant Johannes: "diu rede mac mir niht geschaden," sunder da segent er die vergift unde tranc er die in dem namen des heiligen Christes. do der heiden do daz ersach daz diu vergift sant Johanni niht geschadet hete, do bat er in do des, daz er die zwene man die von der vergift da tot warn gelegen, daz er die wider uf hieze sten, so wolt er an sinen got glouben. die hiez er do, sant Johannes, wider uf sten unde bekert sich der heiden do. dar nach do vienc do {\it(?)den} guoten {\it(?)sant} Johannem ein heidenscher ku^inic von Rome, der hiez Domicianus, unde {\it(?)warf in} da ze Rome in eine botengen volle wellendigez o^e?“les unde wolt den heiligen man da mit erto^e?“tet han, da bewart aber in u^inser herre got, daz im daz niht geschaden mahte. do der selb heiden do daz ersach daz er den heiligen gotes trut niht erto^e?“ten mahte, do versanter in in ein ‘inlant, daz hiez Patmos. da enheit der heilige {\it(?)gotes trut} deheins trostes niht mer inne, niuwan als in got da selbe beruohte mit sim heiligen engel. da schreib och der guot sant Johannes ein buoch, daz heizet Apoccalipsis; daz chu^e?–t "offenunge", wan da eroffent u^inser herre sim vil lieben tru^e?–t alliu diu tougen diu ergangen sint unde och noch ergen su^iln enzwischen got unde der heiligen christenheit u^inz an den suontac. under diu do ersluogen och do die Rom‘r den keiser der den guoten sant Johannem da versant hete unde zerfuorten unde zerstorten och do dar zuo, swaz so er geschaffen unde gebotten hete durch sin ungu^e?–te, wan er was ein u^ibel man. dar under so fuor och do der guote sant Johannes von Patmos, von dem einlande, wider zuo siner christenheit unde zuo siner stete da ze Epheso. dar chomen och zuo im alle die bischo^e?“f die in dem lande warn da ze Asia unde enpfiengen den heiligen gotes tru^e?–t mit allen den eren unde er des wol wert was. mit der rede so ermanten si in och do des daz sine hu^e?–sgenozen, die heiligen zwelfboten, alle gemartert unde alle von disem libe gescheiden w‘ren u^inz an in einen unde daz er eine der heiligen christenheit houbt unde vater w‘r. dar zuo so ermanten si in och do des daz sin hu^e?–sgenoze, die drŒ heiligen ewangelisten sant Matheus, sant Marcus unde sant Lucas, ir driu ewangelia, ir botschaft, wol volleclichen geschriben unde wol vollebraht heten der heiligen christenheit ze trost unde ze gnaden unde och dem heiligen Christo wol ze lobe unde zern unde daz si drŒ wol volleclichen urku^inde heten gegeben u^insers herren gebu^irte unde siner heiligen urstendi unde siner heiligen ufferte unde daz si gnuoc geschriben heten von unsers herren zeichenne unde von allen den gnaden, da er sinen gewalt in dirre welte mit eroffen wolte, unde daz die dri herren iedoch dar under lu^izel geschriben heten von der ewigen gotheit; diu rede diu w‘r im behalten, wan er u^insers herren sundertru^e?–t und sin tougentrage w\^‘re. \L In \L medio \L ecclesiae \L aperuit \L os \L ejus \L etc. da tet do sa u^inser herre, der heilige Christus, sin gnade mit sim lieben tru^e?–t, mit dem guoten sant Johanne, wan er ert in do da mit daz er do daz alrerst liez anschin werden, war umb er in haimlicher gehabt hete den ander sin junger, unde waz er och da mit betu^e?–te daz er in lie slaffen uf sinen bru^isten. wan da mit so het er daz betu^itet daz er uz sinen bru^isten mit im geteilet hete siniu go^e?“tlichiu zeichen unde tougen unde sin gotlichen wŒstuom verrer denne deheim sim junger: wan er het im erlu^ihtet unde erfu^illet sinen sin unde sin herze mit sim heiligen geiste, mit dem geist sines wŒstuomes unde siner verstantnu^isse. dar zuo so entsloz er im och do sine zungen unde sinen munt vor aller der heiligen christenheit. do vienc der vil heilige gotes tru^e?–t daz heilige ewangelium an: \L in \L principio \L erat \L verbum \L etc. disiu wort diu waren ie vil verre verborgen vor allen menschlichen herzen, diu wu^e?–rden da vor nie me vernomen von deheins menschen munde, wan da angenget der guot sant Johannes sin ewangelium mit dem ewigen angenge, mit dem angenge da der heilige gotes sun mit sim vater ie was an angenge unde mit der heiligen gotlichen wisheit, in der allez daz gordent unde geschaffen was daz ie wart ˆ ez an dise welte ie geschaffen wu^e?–rde. mit also gotlichen worten so volleschreib unde volbraht der guot sant Johannes sin evangelium, sine botschaft, als im got selbe gebot, unde zerstort er allen den irretuom der in der heiligen christenheit was unde gevestent unde besteiteget den heiligen glouben mit siner heiligen schrift unde mit siner lere unde mit vil m‘ngen grozen zeichen, diu er begienc u^inz an sin ende. \L Apparuit \L caro \L suo \L Johanni \L dominus \L Jhesus \L Christus. do diu zit do chom daz der heilige gotes bot disen lip verwandeln solt, do chom er selbe, u^inser herre Jhesus Christus, mit sinen jungern unde erschein er dem sim lieben holden sant Johanni, unde die minne unde die gnade da er in inne her braht het die vollenter do gn‘declichen, wan er tet im selbe chunt sine zit unde sinen tac da er sinen lip ane verwandeln solte, unde ladet in selbe zuo den sinen ˆwigen vru^e?–den, daz er mit anderen sinen hu^e?–sgenozen die wirtschaft bes‘ze, die er im da bereit hete. sa ze der stunde do gebot der gotes bot siner christenheit aller ze s‘mene unde hiez sa bi sim alt‘r ein grap graben unde sanger selbe daz heilige ampt unde sprach daz gotes wort siner christenheit vor unde segent si unde enpfalh si dem heiligen Christo unde gienger zir aller angesiht lebentiger in daz grap. Daz ist der heilige gotes tru^e?–t, der guote sant Johannes, des tac ir hiut beget, den su^ilt ir hiute unde zallen ziten wol loben unde eren unde su^ilt iuch hinz sinen gnaden enpfelhen mit libe unde mit sele, wan zware er mag iuch wol bel‘iten fu^ir den himelschen riht‘re. \L Hec \L loquere \L et \L ex. predigt$7/ Von den chindelinn. uti$ text$ \L Ambulabunt \L mecum \L in \L albis, \L quoniam \L digni \L sunt. Dirre heilige tac der ist geheiliget unde geziert mit der marter der heiligen gotes westebarn, die sult och ir hiute loben unde eren. den selben gotes marter‘ren ze lobe unde ze eren {\it(?)ist dirre tac gesetzet}, wan unser {\it(?)herre got} sprichet selbe von in, daz si da ze himel in wizser w‘te mit im hiute gen unde daz er {\it(?)ir} namen nimmer vertilge ab dem buoche des ewigen libes, des sin si wol wert. diu wizse wƒt diu bezeichent die unschulde, wan diu seiligen kint dannoch ze dem alt‘r niht chomen waren, daz si von ir menschlicher bro^e?“de dehein schulde iht heten: do enwas ir schulde anders niht niuwan daz si Herodes sluoc durch die vientschaft u^insers herren. von danne so sult ir churzlichen vernemen wie Herodes diu selben kint erslu^e?–ge. do u^inser herre geborn wart, do erschein ein sterne vil liehter der da vor nie mer gesehen was. den sternen den ersahen dri ku^inige verre in heidenschiu lant. die ku^inige die waren wise, die kunden och wol sehen an dem gestirne, die erkanten daz daz der niuwe unchunde sterne ein bizeichen waz eines vil grozen ku^iniges der nu niuwens geborn w‘re. durch die rede so fuoren och si dem stern allez nach unz daz si chomen hinz Jerusalem. da chomen si do fu^ir den ku^inic Herodem unde vragten den wa der ku^inic w‘re, des zeichen si da gewŒset hete. do Herodes do die rede vernam, des erchom er vil harte unde besanter iesa die aller wŒsten die da ze Jerusalem waren unde vragte die wa der heilige Christus geborn solte werden. die seiten im daz schiere, wan daz was also gewisaget, der solte da ze Bethleem geborn werden. da lie do Herodes die drŒ chu^inige engegen Bethleem varn unde enpfalh in daz, ob si daz kint funden, daz si im daz her wider enbu^e?–ten, wan er wo^e?“lt och dar chomen unde wo^e?“lt daz kint an beten. daz sprach er allez in einen untriuwen. do die dri ku^inige Herodem do vernamen, do kerten si engegen Bethleem, do erschein in aber der stern unde giengen der allez vor, unz daz si chomen hinz Bethleem; da gestuont er do ob dem hu^e?–se da u^inser {\it(?)herre}, {\it(?)der heilige Christus} da inne was. des wurden die herren do vro^e?“ unde giengen si in daz selbe hu^e?–s da der stern da ob gestanden was. da funden si da inne den heiligen Christum unde sin vil liebe muoter, u^inser vrouwen sant Marien. da an beten si den waren gotes sun unde brahten im ir opfer: golt unde wiroch unde mirren. sa bi der selben naht do erschein in der heilige engel unde underseit in daz, --- \L ne \L redirent \L ad \L Herodem --- daz si niht hine wider ze Herode solten keren, sunder daz si ein ander straze wider haim in ir lant fu^e?–ren. do aber Herodes daz vernam daz die dri ku^inige also waren fu^ir gevarn, daz si sin niht gesehen heten, do ward er harte unmuotic unde wolt in nach haben gesant unde wolt si erslagen haben, wan er het si zarchwane, wan er forte des daz si sich in ir lant besamen wolten unde daz si mit herschreften wider riten wolten unde daz si dem kinde helfen wolten, daz si in des sinen landes verstiezen. under diu do chom des keisers botschaft von Rome unde gebot dem ku^inige Herode fur den keiser hinz Rome. dar muoser varn unde wart dirre rede da mit ergezet. under diu do aber Herodes was ze Rome, do erschein der heilige {\it(?)engel} Josebe, u^inser vrouwen sant Marien gemahelen, unde gebot im daz daz er {\it(?)den} heiligen gotes sun unde och sin liebe muoter, u^inser vrouwen sant Marien, fuorte in Egyptelant unde daz er da mit in beiden w‘re die wil u^inz daz Herodes lebte, unde vor sait im daz, daz daz chu^inftic w‘re daz Herodes daz kint suochen solte unde daz er in verliesen wolte. do fuort Joseb, als im der engel gebot, den heiligen gotes sun unde och sine muoter in Egiptelant unde was er da mit in u^inz daz in der engel nach Herodes tode her wider . . . predigt$8/ \L (Epiphania.) ob allen ku^inigen w‘re. si opferten im daz wiroch uf die rede, ob er daz wiroch von in n‘me, so wolten si daz warz glouben daz er von warer nature ein ewiger got w‘re. si opferten im die mirren uf die rede, ob er die mirren von in n\^‘m, so wolten si daz warz glouben daz er an im hete ware menschliche nature unde daz er och sich die an genomen hete aller welt ze helfe unde ze troste. wan er och diu opfer elliu driu enpfienc, da mit so heter beidiu den drin kunigen unde och mit in aller dirre welte daz wol erzeigt unde eroffent daz er die dri nature alle an im hete. \L Venit \L ad \L nuptias. Nu, mine fil lieben, so gemert u^ins och nu hiute disiu groziu hohgezit vil wol die gnade, daz u^inser herre hiute zuo zainen brutlouften geruochte ze chomen unde daz er da uz wazser win hiez werden. wan daz der war gotes sun unde och der heren maigde sun, der von den brutlouften an dise welte da niht geborn was, daz der ze brutlouften geruochte ze chomen, daz was von sinen gnaden, wan da mit so hat er nu immer mere allen elichen hirat gesegent unde gest‘tiget. daz er och uz wazser win da hiez werden unde daz er mit sim ersten zaichen die brutlouft hat gert, des sult ir im hiute lob unde gnade sagen. wan der win der bezaichent die geistlichen vru^e?–de, die ir daz zuo haben sult daz ir mit der e an der sele vil wol genesen mu^e?–gt. ist daz getan, daz ir iuwer triuwe an der ˆ rehte behaltet, \L venit \L ad \L baptismum, so begen wir och hiute u^insers herren touf, als er getoufet wart von dem guoten sant Johanne. unde do er do wider uz dem wazser chom, do stuont der himel ob im offen. da mit so offent och der himel daz, daz sin schepf‘r da engegenwurte was. dar chom och der heilige geist in einer wizen tuben bilde unde belaip da mit im. \L Hic \L est \L filius \L meus \L dilectus. da gap och hiute u^inser herre, der himelsch vater, des urchu^inde daz sin vil lieber sun da engegenwurte w‘re. daz ist diu groze hohgezit unde diu m‘necvaltige gnade, die ir hiute sult eren. wan zware daz mac wol heizen diu heilige gotes offenu^e?–nge, wan zware daz engeschach da vor niemere unde och sŒt selten daz sich die dri genende der einvaltigen gotheit ie mere ensamt an eim tage sunderlichen erzeigten unde eroffenten niuwan hiute an disem heiligen tage. des heizet och hiute dirre heilige tac diu heilige gotes offenunge. des ist och nu hiute dirre heilige tac immer mere gelobt unde gert der heiligen gotes offenunge ze lobe unde ze eren. Nu, mine fil lieben, daz och ir nu hiute der selben manecvaltigen gnade geniezen mu^e?–zet, des verlihe iu hiute selbe der ware gotes sun durch siner gnaden willen. Amen. predigt$9/ Von der liehtmisse. uti$ text$ \L Ecce \L ego \L mitto \L angelum \L meum, \L et \L praeparabit \L viam \L ante \L faciem \L meam. U^ins schribet hiute ein vil heiliger wissage an dem heiligen ampt da von wie der guote sant Johannes, der heilige touff‘r, u^insers herren furbot unde vorreise an dise welte w‘re, wan er lebt also hailiclichen als im selben daz wol gezam, des ansihtiger schinbot er da was; wan da mit so truoger och der welte ein bilde unde ein lere des vor, daz man weste wie man den herren selben enpfahen solte, des vorbot er da was. \L Et \L statim \L veniet \L ad \L templum \L sanctum \L suum. nu ist der herre selbe chomen, nu ist der ware gotes sun hiute zuo sim hu^e?–se unde zuo siner lieber haimo^e?“de chomen. den sult ir hiute eren, den su^ilt ir hiute vro^e?“lichen enpfahen, wan diu haimo^e?“de unde daz hu^e?–s da er da hiute zuo chomen ist, daz ist diu here maigt, u^inser vrouwe sant Marie, die u^ins den selben hailant her an dise welte getragen unde geborn hat. \L Sapientia \L edificavit \L sibi \L domum. so ist och sin hu^e?–s da er da zuo chomen ist, der ware gots sun, diu menschliche nature unde der menschlich lip, den er im von der heren maigde libe selbe gezimbert unde genomen hat unde da {\it(?)er} inne verholn unde verborgen hat sine gotliche magencraft. \L Dominator, \L quem \L vos \L queritis, \L et \L angelus \L testamenti, \L quem \L vos \L vultis. da von so sprichet och nu hiute der heilige wissage: der ware Messyas, der heilige Christus, des ir ie da gert, des ir ie da wunschet, der ist chomen unde ist iedoch also niht chomen, sprichet er ze den ungetriuwen juden, als ir vil bo^e?“siu diet iu da erdaht habet. wan ir sprecht daz, daz der iuwer Messyas noch her nach chome als mit rehte ein gewaltiger ku^inic mit vil grozer hochverte unde er sitze da vil m‘nic tusent jar unde dienim elliu diu welte unde er gebe iu denne golde unde schatz, da ir iuwer bosheit unde iuwer girscheit denne mit tribet. \L Ipse \L enim \L quasi \L ignis \L conflans \L et \L quasi \L herba \L fullonum. also ensolt noch enwolte der ware Messyas, der heilige Christus, mit u^ibermuote noch mit hohverte an dise welte niht chomen, sunder er ist also chomen, spricht der wissage, daz er u^ins mit siner milte unde mit siner du^e?–mu^e?–te ein bilde unde ein lere vor getragen hat aller zu^ihte unde aller diemu^e?–te. ern solte noch enwolte an dise welte also niht chomen, daz von siner zuochu^infte an der sele iemen gebo^e?“sert oder geunsu^ibert wu^e?–rde, sunder er ist dar umb chomen, daz er die sele hailen unde rainen wil, daz er die su^inde vergeben wil. dar umb so ist er och geebenmƒzet, spricht der wissage, zuo dem chru^ote da man diu tuoch mit waschet, wan als daz diu mail nimt ab dem gewande, also benimt och er der sele elliu ir mail; unde ist och dar umb geebenmƒzet zuo dem fiure, wan als daz fiur daz golt unde daz silber erlu^itert, also erlu^itert och er alle die sele von allen iren su^inden die zuo zim cheren. \L Et \L placebit \L domino \L sacrificium \L Juda \L et \L Jerusalem. von denne, wan och er iuch erlu^itert hat mit sim gotlichen fiure, daz ist diu minne des heiligen geistes, so su^ilt och ir im t‘geliches opfer {\it(?)bringen} sins heiligen lichnams unde sins heiligen bluotes. \L Sicut \L dies \L seculi \L et \L sicut \L {\it(?)anni} \L antiqui. wan da mit so werdet ir genozsam den liehten tagen unde den alten jaren. die liehten tage unde diu alten jar daz sint die heiligen engel da ze himele die von angenge der welte in dem gots lobe sint gewesen sam die haitern tage an aller slahte mail, als haiter werdent och ir mit dem einem opfer u^insers herren lichnams. daz ir werdent an aller slahte mail, des verlihe iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. predigt$10/ Von der liehtmisse. uti$ text$ \L Mulier, \L inquid, \L si \L suscepto \L semine \L peperit, \L immunda \L erit. U^inser herre got der hete daz also hie bevor an der alten ˆ gebotten, swenne so ein wip von mannes nature eines degenkindes swanger wurde unde si des kindes gen‘se, so solt si ir mannes bette unde och daz gotshu^e?–s miden u^inz an den vierzigisten tac unde solt si denne beidiu ir chint unde och ir opfer bringen zuo dem gotshu^e?–se als diu ˆ gebo^e?“t. nu von wanne solt aver ein wip nu swanger werden niuwan von mannes nature? daz was da von gesprochen, wan daz dannoch chu^inftic was daz ein heilic wip geborn solt werden diu kindes swanger unde muoter solt werden an mannes lip, daz ist diu here maigt, u^inser vrouwe sant Marie, der tac ir hiute beget. wan swie so si vil heriu maigt kindes muoter w‘re an mannes lip, iedoch so wolt si durch ir zuht unde durch ir diemu^e?–t daz gotshu^e?–s miden unde wolt och ir kint unde och ir opfer bringen, allez durch ir zu^e?–ht unde durch ir diemu^e?–t. \L Postquam \L impleti \L sunt \L dies \L purgationis \L ejus. von der selben diemu^e?–t beidiu u^insers herren unde och siner vil lieben muoter da schribt och u^ins nu hiute von der guote sant Lucas an siner heren botschefte, wan er spricht daz: do diu zal uz chom der vierzec tage nach des heiligen gotes gebu^irte, do chom diu here maigt ze Jerusalem unde braht den heiligen gotes sun in daz templum unde dar zuo so getan opfer so si geleisten mohte. wan diu ˆ diu gebot daz, swer so statehaft w‘re, der solt ein lanp ze opfer bringen; swer aber des lanbes niht geleisten m‘hte, der solt zwuo tuben oder zwuo turteltuben ze opfer bringen. wan aber u^inser vrouwe do so riche niht was, daz si ein lanp geleisten mahte, daz si ze opfer braht hete, do braht si tuben unde turteltuben, daz was och allez der armen liute opfer. da sult ir allez ane merken die gnade unde och die grozen diemu^e?–te beidiu u^insers herren unde och siner vil lieben muoter. wan swie so si vil heriu maigt kindes muoter w‘re ane mannes lip, idoch so braht si ir opfer zeim urchu^inde ir r‘inegunge, sam ob si ein su^ind‘rin w‘re. unde daz ir och u^inser herre so vil richtuoms niht verlihen hete, daz si ein lanp geleisten mo^e?“hte, daz si ze opfer braht hete, da sult {\it(?)ir} allez u^insers herren tougen ane merken: wan alsam er durch u^ins ein mensche geruohte ze werdende dar umb, daz er u^ins tailnu^iftic wolte machen der sinen gotlichen gnaden, alsam wolter och durch u^ins in disem libe arm sin dar umb, daz er u^ins tailnu^iftic wolte machen des sinen ewigen richtuomes. \L Super \L quem \L requiescit \L spiritus \L meus \L nisi \L super \L humilem \L et \L quietum? von danne so was och u^inser vrouwen opfer tuben unde turteltuben, wan die tuben unde die turteltuben die bezeichent die chu^ische unde die diemu^e?–t. von danne so spricht och u^inser herre selbe: mit wem mac min reste unde min wesen anders sin, spricht er, niuwan {\it(?)der} einvalteclichen chu^ische unde diemu^e?–tic ist? daz ist diu here maigt, u^inser vrouwe sant Marie, wan der herze ist also chu^ische unde also reine als er im daz uz aller der welte erwelt hat zeiner reste der selbe elliu herze geschaffen hat. wan wƒ si vil liebiu vrouwe sie, daz enwaiz niemen wan er eine der elliu herze da selbe geschaffen hat: von danne so hat er och sie im selben zeiner muoter erkorn. \L Luceat \L lux \L vestra \L coram \L hominibus. mit der selben gots muoter da su^ilt och ir hiute der armen liute opfer mit ze opfer bringen, daz sint tuben unde turteltuben, wan daz sint och die zwuo minne: diu eine diu da hinz got geho^e?“ret unde diu ander diu da hinz iuwern ebencristen geho^e?“ret. wan daz bezeichent och diu lieht, die ir hiut da tragt, wan iuwer minne diu sol beidiu vor got unde vor der welte also liuhten sam die brinnenden cherzen, die ir in der hant da tragt. \L Qui \L tradidit \L se \L ipsum \L pro \L nobis \L oblationem \L et \L hostiam \L deo \L in \L odorem \L suavitatis. die tuben unde die turteltuben die bezeichent och daz war opfer der waren diemu^e?–t unde der waren chu^ische. daz opfer der waren diemu^e?–t unde der waren chu^ische daz ist diu menschliche nature unde ist der menschliche lip, den er sich da selbe an genomen hat, der ware gots sun, von der heren meigde libe, so nie niemen uf dirre welte so chu^ische noch so diemu^e?–tic wart. wan er ist selbe daz ware templum, daz ware gotshu^e?–s, \L in \L quo \L habitat \L omnis \L plenitudo \L divinitatis \L corporaliter, da da inne reste hat elliu go^e?“tlichiu magencraft, liphaftigiu, er ist selbe der war alt‘r da ir iuch selbe zallen ziten uf opfern su^ilt zeim lebentigen opfer. wan er ist zware selbe daz lebentige opfer der iuch mit siner du^e?–mu^e?–t sim vater also ze hulden braht hat, daz er iu nu durch sinen willen sinen vaterlichen segen gesant unde gegeben hat. der vaterliche segen daz ist der ewige lip; den geb er iu selbe, der ware gots sun, durch siner lieben muoter willen. predigt$11/ Von der liehtmisse. uti$ text$ \L Juvenes \L et \L virgines, \L senes \L cum \L junioribus \L laudent \L nomen \L domini. Elliu diu heilige christenheit diu solt hiut lop unde gnade sagen unserm herren, dem heiligen Christo, wan er hat von sinen genaden alle die heilige christenheit mit sinen vil lieben hohgeziten hiut also gevru^e?–t unde geert, daz niemen ist, weder wip noch man noch junger noch alter, ern sul sich hiute sunderlichen dirre hohgezit tro^e?“sten unde vru^e?–wen: wan wir begen hiute u^inser vrouwen sant Marien tac, also si vil heriu maigt nach der heiligen gots gebu^irte an dem vierzegestem tage ze chirchen gienc. unde swie so si vil heriu maigt ain vru^e?–de si aller dirre welte, idoch so su^iln sich hiute sunderlichen mit ir vru^e?–wen alle die die an dem libe unbewollen unde m‘igde sint, wan si eine den namen unde die ere hat daz si beidiu muoter unde och maigt ist. von danne so ist si zware von rehte vrouwe unde och ku^inigin aller meigde. so su^iln och hiute vro sin alle guote jungelinge unde elliu rainiu chint mit dem edeln juncherren unde mit dem waren gots chinde, daz diu here maigt hiut vor ir bru^e?–sten unde an ir arm ze kirchen truoc. mit dem selben edeln juncherren su^iln hiute alle die vro sin die sich des vlizent wie sie gehaizen mugen werden diu gots chint. \L Et \L beata, \L que \L credidit, \L quoniam \L perficientur \L in \L ea, \L que \L dicta \L sunt \L ei \L a \L domino. so suln och hiute vro sin alle guote hu^e?–svrouwen die mit ir ˆ chu^ischelichen sitzent mit sant Johannes muoter, des heiligen touf‘rs, diu hiez Elizabeht, wan der gap der heilige geist die gnade daz si u^inser vrouwen sant Marien da vor wissagot, daz elliu diu gnade an ir ervollet solt werden, die ir der heilige engel von dem waren gots sun geku^e?–ndet hete. \L Et \L erat \L Anna \L prophetissa, \L filia \L Phanuel. so su^iln och hiute vro sin alle guote witewen mit der heiligen witewen, von der wir hiute da lesen an dem heiligen ampt, diu hiez Anna, diu was ein vil helic wip, wan si m‘ngen tac chu^ischlichen unde reineclichen gelebt. diu was och da da unser vrouwe hiut da ze chirchen gienc, da erfult och ir der heilige geist ir herze also, daz si da wissaget allen den die da waren von allen den gnaden die der heiligen christenheit von dem waren gotes {\it(?)sun} ku^inftic waren. \L Non \L auferetur \L sceptrum \L de \L Juda \L et \L dux \L de \L femore \L ejus, \L donec \L veniat, \L cui \L repositum \L est. so su^iln och hiut vro sin alle guote wirte mit eim vil s‘ligen manne, der was gesezen da ze Jerusalem unde was geheizen Symeon. von dem lesen wir och hiut an dem ampt daz er got forhte unde vlehte. der het och daz gelesen an der heiligen schrift daz der heilige Christus an dise welte chomen unde geborn solte werden unde daz {\it(?)daz} och nimmer ergen solte die wile u^inz daz die juden also verre in ir eren w‘ren, daz si under in ir selbes gerihte heten. wan daz {\it(?)was} also gewŒssaget daz die wile unz daz da ze Jerusalem of des chu^iniges Davides stuole dehein man s‘ze der von Davides gesl‘hte geborn w‘re, der chunic oder herzoge w‘re, daz die wile der Davides sun w‘re, daz ist der heilige Christus, an dise welte nimmer chome noch geborn wurde. daz stuont idoch do also vil m‘nge zit, daz die juden under in ir selber riht‘re heten, under wilen chu^inige unde och under wilen herzogen, u^inz daz diu s‘lige {\it(?)zit} nahen begunde daz u^inser herre, der ware Davides sun, der heilige Christus, an dise welte chomen unde geborn wolte werden. in den selben ziten do gestuonden zwene herren wider ain ander ze Jerusalem of, der eine hiez Hyrcanus, der ander hiez Aristobolus, unde wurden die zwene herren strithaft also lange umb daz lant da ze Jerusalem, u^inz daz ir zwaiger strit chom fur den cheiser der do da ze Rome was. der cheiser der schiet aber den strit enzwischen den zwain herren da mit daz er si beide verstiez, unde gap er daz lant eim heidenschen manne, daz was der ku^inic Herodes, bi des ziten u^inser herre geborn wart, der heilige Christus. do daz do allez also ergienc unde do och daz der vil s‘lige man unde och der wise altherre Symeon allez ersach, do begunder dar nach ze betrahtende unde verstuont sich des da bi vil schiere, daz des u^inser herre got anders nimmer verhenget hete daz der juden ere unde ir gerihte hinz den unscholn unde hinz den vro^e?“mden handen also chomen w‘re, niuwan durch daz daz diu heilige zit chomen was, daz diu heilige schrift erfullet solte werden unde daz der heilige Christus an dise welte chomen unde geborn solte werden. unde was och er do dar nach immer mere hinz got werbent, daz er die zit unde den heiligen tac gesehen unde geleben mu^e?–ze daz der heilige Christus an dise welte cho^e?“me unde geborn wurde. also groz was och sin gedinge unde sin girde hinz u^inserm herren got, unz daz och in der heilige geist da mit ert daz er im daz von sinen gnaden eroffent daz er disen lip nimmer e verwandeln solte ˆ er den heiligen Christum ges‘he. daz stuont also u^inz an den tac als wir nu hiute begen. do unser vrouwe sant Marie nach der heren gebu^irte mit dem selben heren chinde unde och mit ir opfer an dem vierzegistem tage ze chirchen gienc unde si mit ir chu^e?–ntschefte chom in daz templum, da chom och do der alte Symeon zuo zir. da eroffent im der heilige geist siniu ougen unde erluhte im sin herze do also, daz er da an der stunde den waren gots sun, den heiligen Christum, erchante. den nam och er da sa mit vil grozer mandunge unde mit vil grozen vru^e?–den, als er vil wol muose, an sinen armen unde huob er siniu ougen unde sine hende uf hinz u^inserm herren, dem alm‘tigem got, unde sprach er disiu wort: "\L nunc \L dimittis, \L domine, \L servum \L tuum \L in \L pace; lop {\it(?)si} dir, herre, himelscher vater", sprach er, "aller diner gnaden: nu hastu mich, herre, gewert allez des des ich hinz dir ie gert. swenne so du nu, herre, nach dinen gnaden u^iber mich vil armen gebiutest unde daz du mich von disem libe in dinen vride nimst, so stirb ich vro^e?“lichen. \L quia \L viderunt \L oculi \L mei \L solatium \L tuum, wan du mich armen su^inder des gewert hast daz ich an mim arme hiute hie trage unde daz ich mit minen vleischlichen ougen hiut hie sihe, herre, dinen einborn sun, dinen ewigen trost, "\L quod \L parasti \L ante \L faciem \L omnium \L populorum, den trost den du, herre, gordnet unde gantrait hast aller dirre welte zeim troste unde zeim hailande, \L lumen \L ad \L revelationem \L gentium \L et \L gloriam \L populi \L tui \L Israelis, unde den du, herre, dar zuo geordent hast, daz er dine go^e?“tliche ere unde dinen go^e?“tlichen namen erzeigen unde eroffen sol aller heidenschen diete, dir ze lobe unde ze eren unde aver aller dirre welte ze helfe unde ze troste hinz der ewigen gnist". mit disen worten unde mit anderen worten diu vil tiefes sinnes sint, damit so gruozt der s‘lige Symeon hiut u^insern herren, den heiligen Christum, unde och sine vil liebe muoter, u^inser vrouwen sant Marien, da si nach der hern gots gebu^irte mit ir opfer hiut ze chirchen gienc, als wir nu hiute begen. daz ist diu hohgezit, die ir nu hiut beget: daz ist u^insers herren tac, des heiligen Christes, unde och siner vil lieben muoter tac, u^inser vrouwen sant Marien. die hohgezit die su^ilt {\it(?)ir} hiut also vlizeclichen eren, beidiu u^inserm herren Jhesu Christo unde och siner vil lieben muoter, unser vrouwen sant Marien, zelobe unde ze eren. als ir vil wol bedurft ir beider gnaden, dar umb so ru^e?–ft si hiute su^inderlichen an die heren chu^iniginne, u^inser vrouwen sant Marien, unde sent si hiute ze boten zuo zir vil lieben sun umb alle iuwer angest unde umbe alle iuwer not, wan si ist zware ein trost unde ein vlu^e?–htsal nach im selben aller su^ind‘r. \L Hec \L loquere. predigt$12/ Von u^insers herren ‘rnde. uti$ text$ \L Pete \L tibi \L signum \L a \L domino \L deo \L tuo. U^ins schribet hiute ein vil heiliger wissage an dem ampt da von wie u^insers herren liute hie bevor warn vil m‘nge zit in vil grozen no^e?“ten. dar umb ruoften och si hinz u^inserm herren got, daz er in ze helfe cho^e?“me. da sant och u^inser herre got den selben wissagen zuo dem chu^inige der do in den ziten sinen liuten vor was unde enbot dem daz, er wo^e?“lte sinen liuten ze helfe chomen. do sprach der chunic zuo dem wissagen: "daz hastu mir unde minen liuten nu vil lange von dim got geheizen unde ensahen wir iedoch siner helfe noch niht". do sprach der wissage zuo dem chu^inige: "dar umbe daz du niummer deheinen zwivel dar an habest u^inser herre der welle sinen liuten ze helfe chomen, so gebiut dir daz u^inser herre got daz du in eines zeichens bittest, sweder so du wellest, her uf von dem abgru^inde oder her zetal von dem himile, unde daz daz zeichen ein urchu^inde der rede si, daz sich u^inser herre erbarmen welle u^iber sine liute". \L Non \L petam \L et \L non \L temptabo \L dominum. do sprach der chu^inic: "ich enwil u^insern herren got niht versuochen unde enwil och deheines zeichens niht von im muoten". die rede die sprach aver er in deheiner gu^e?–te niht, sunder er sprach si in einen untriuwen, wan er was ein unrehter man unde ane betet diu abgot unde den tiefel unde forhter des, ob unser herre got ein zaichen da begienge, daz er da von gelobt und gert wurde von der welte unde daz aver diu sin abgot deste swacher mu^e?–sen sin diu der zeichen da niht getuon mahten. \L Ecce \L virgo \L concipiet. do sprach der wissage zuo dem chu^inige: "swie so du nu selbe sŒst der gotes vient, wan du ganst im der eren niht, idoch so ne wil er durch sine gu^e?–te sine liute tro^e?“sten unde wil er in der rede ein zeichen also getanez geben, des er selbe ere hat, wan ez wirt ein maigt swanger unde treit unde gebirt einen sun, der sol haizen Emmanuel, der sol och ezen butern unde honic dar umb, daz er wizse daz u^ibel ze verwidern unde daz guote ze behaltende". Nu, mine fil lieben, der tac der ist chomen, als u^ins da der heilige wissage gehiez, daz sich u^inser herre got erbarmet hat u^iber sin arme hantgetat unde daz er {\it(?)ir} angest unde ir not an gesehen hat, wan diu here maigt, daz ist u^inser vrouwe sant Marie, der tac ir hiute beget, diu ist och nu hiute an disem tage berhaft unde swanger worden unde treit einen sun, der sol haizen Emmanuel. Emmanuel daz chiut "\L nobis \L cum \L deus, mit u^ins got", daz ist der heilige Christus; der haizet umb daz "Emmanuel, mit u^ins got", wan er ist hiute von sines vater zesewe her an dise welte zuo der heren m‘igde chomen unde hat im von ir libe ware menschliche nature genomen, allez u^ins armen su^ind‘rn zehelfe unde zetroste. \L Butirum \L et \L mel \L comedet. von danne wan och er warr trost ist, so muoz er ezen unde trinken alsam ein ander mensche, alse der wissage da sprichet. wan der spricht daz der selbe Emmanuel butern unde honic eze dar umb, daz er wizse daz u^ibel zeverwidern unde daz guote zebehaltende. daz ist da von gesprochen, wan der selbe Emmanuel ein mensch ist, so sol {\it(?)er} aller der menschen ein herre unde ein riht‘r sin, wan den gewalt den hat im sin vater verlihen, wan er ein mensch ist, daz er och da von nu ein riht‘r sol sin beidiu lebendiger unde toter unde u^ibelr unde guoter. da chan er och an dem sinen gerihte die u^ibeln verwidern, wan die verteilt er hinz dem ewigen tode, unde chan och die guoten unde die s‘ligen hinz dem ewigen libe behalten. also mu^e?–z er iuch da behalten durch siner vil lieber muter willen. amen. uti$ \L Evangelium. text$ \L Missus \L est \L angelus \L Gabriel \L a \L deo \L in \L civitatem \L Nazareth. So schribet u^ins och {\it(?)der guote} sant Lucas an siner heren botschefte wie der himelsche chu^inic im hiute erwelt uz allem sim ingesinde der sinen obersten fu^irsten einen, sant Gabrielem, den heren erzengel, unde wie er den hiute von himel her in erde sante zuo einer stete, diu hiez Nazareth, unde enbot dar bi im einer vil edeln m‘igde sine haimliche botschaft, daz ist u^inser vrouwe sant Marie. diu was idoch under diu eim vil guten manne gemahelet, der hiez Joseph. nu war umb enwolt aver u^inser herre niht geborn werden von einer lediger m‘igde, diu niemen gemahelet w‘re? daz tet er umb daz, daz diu juncvrouwe von dem manne besehen unde bewart wurde, unde tetez umb daz, wan diu alt ˆ diu gebot daz, swa so dehein maigt swanger wurde an eliches mannes wan, daz man die stainen solte. do wolte u^inser herre daz sin muoter umb daz einem manne gemahelet w‘re, daz diu gots geburt dest baz verholn w‘re unde daz och die ungetriuwen juden im sin liebe muoter niht stainten. do chom der vrone bot do, der guote sant Gabriel, zuo der vrouwen herberge unde gruozte si mit disen worten: "\L ave, \L gratia \L plena". er sprach: "hail wistu, vo^e?“lliu gnade, got der ist mit dir; hail wistu, heriu chu^iniginne, wan du bist ein trost unde ein vru^e?–de allez manchunnes, von danne so bistu gesegent unde gehailiget vor allen wiben". do stuont diu chindische maigt, diu edel juncvrouwe, unde verwandelt ir varwe unde erchom in ir gedanke da von daz si niene weste wie si den unchunden botten enpfahen solte unde wie si och siner vro^e?“mden gruozsal antwurten solte. do der vrone bot do ersach der vrouwen missevarwe, do trat er ir dar naher alsam ein verwizsener bot unde trost si wol unde nante si do dar nach bi namen, daz si dest haimlicher duhte aller sin gewerft. "\L Ne \L timeas, \L Maria, \L invenisti \L gratiam." er sprach: "niht erchume du, vil edeliu maigt; fu^irhte dir niht, vil liebiu Maria, ja hastu hulde unde gnade erworben vor dem alm‘htigem got, wan der himelsche chu^inic der hat dich in sine hulde unde in sine gnade also enpfangen, daz er des geruochen wil daz du sins chindes swanger unde muoter werdest. wan den soltu an dise welte tragen unde gebern unde solt in heizen "Jhesum, hailant aller dirre welte". wan der wirt och genant des alm‘htigen gotes sun unde git och im sin vater craft unde gewalt u^iber alle dise welte". "\L Quomodo \L fiet \L istud, \L quandoquidem \L virum \L non \L cognosco?" do erherzenet do diu vil chindesche maigt unde sprach zuo dem engel: "owi, vil lieber herre, wie solt daz immer ergen? von wannen solt ich chindes swanger oder muoter werden, wan ich des vater noch des mannes niht erkenne?" "\L Spiritus \L sanctus \L superveniet \L in \L te." do sprach der engel: "owi, vil liebiu vrouwe Maria, des heiligen geistes liebe erfullet dir din herze unde och von siner minne wirdestu chindes swanger unde von sim segene so wahset dir der gotes same under dinen bru^isten ze menschlichen bilde. \L ideoque \L et \L quod \L nascetur \L ex \L te \L sanctum. unde och von danne des tu swanger bist worden unde den du treist unde gebirst von dem heiligen geiste der ist hailic unde heizet betoch von rehte der ware gotes sun. \L et \L ecce \L Elizabet, \L cognata \L tua. unde daz och du, vil liebiu vrouwe Maria, deheinen zwivel niht habest an miner botschefte, dar zuo so man ich dich der rede daz din vil liebiu niftel, vro Elspeth, sant Johannes muoter, allen ir lip unberhaft ist worden unde gewesen u^inz an ir alter unde daz och si nu von miner botschefte swanger unde berhaft ist worden. von danne so solt och du, vil heriu maigt, vil wol wizsen unde och vil wol gelouben daz got nihtes niht ist unmugelich." "\L Ecce \L ancilla \L domini, \L fiat \L mihi \L secundum \L verbum \L domini." sa bi dem worte do ergap sich diu here maigt in des alm‘htigen gotes gewalt unde sprach: "owi, vil lieber herre got, nu geruoch tu daz erkennen daz ich vil ‘rmiu {\it(?)diu} dir vil gar unde vil gerait bin beidiu mit libe unde mit sele, herre, zallem dinem willen unde zallem dim dienst unde daz och daz min wille ist daz aller din wille, herre, an mir erfullet mu^e?–ze werden". daz wort daz sprach och u^inser vrouwe sant Marie. diu wort diu giengen och von dem milten herzen, daz im got da selbe hiut erwelt hat uzer aller dirre welte, wan si vil liebiu vrouwe ist unde heizet "diu volle gnade" dar umbe, daz si u^ins allen wol gnaden unde wol gehelfen mac. von danne so vliehet och ir alle zuo zir, beidiu wip unde man, wan si nu diu eine ist diu nach dem alm‘htigen got ain trost unde ain flu^e?–htsal ist aller su^ind‘r, daz si iuch hiute ir lieben chinde gen‘declichen ze hulden mu^e?–ze bringen. amen. predigt$13/ Von dem selbem. uti$ text$ \L Et \L ait \L Heliseus \L ad \L Jezi: "\L accinge \L lumbos \L tuos \L et \L tolle \L baculum \L tuum \L in \L manu \L tua". Wir lesen an der heiligen schrift da von wie ein heiliger wissage hie bevor w‘re. bi des ziten was och ein wŒtewe, diu hiez Sunamitis, daz chiut "diu gevangne". diu selbe witewe diu ne hete och niuwan ains suns, der lac ir tot. dar umb so chom si fu^ir den wissagen unde bat in siner gnaden, daz er ir den wider lebendic machete. do sant der heilige wissage einen sinen boten hinz dem to^e?“ten unde sprach also zuo zim: "nim du minen stap in dine hant unde trage in mit dir unde legin uf den to^e?“ten". der bot der tet als im sin herre gebot unde idoch so belaip diu witewe dannoch bi dem wissagen unde sprach, si ne wolte nimmer chomen von sinen gnaden u^inz daz er sich selbe geruochte zu arbeitende mit ir hinz ir toten chinde. do stuont der heilige wissage uf unde gienc mit dem wibe. unde idoch so was under diu sin bot vor im hin gegangen unde het sinen stap uf den to^e?“ten geleit; des ennam aver der to^e?“t deheine war, wan er lac stille. do chom do der wissage selbe mit der vrouwen gegangen unde gienc mit ir in ir hu^e?–s unde gienc in eine chamere diu in dem huse da was da der to^e?“te inne was unde bespart sich selbe in der chamere bi dem toten unde leit sich selbe uf den toten, sine brust unde sine hende uf des toten brust unde hende, sinen munt unde siniu ougen unde sine antlu^ize uf des toten antlu^ize, unde blies sinen ƒtem uz sim munde dem toten in sinen mu^e?–nt unde stuont uf unde gienc her dan von dem toten unde gienc aver dar wider zuo zim unde tet aver als er ˆ da vor hete getan. daz tet er also sibenstunt. ze dem sibenden male do wart der to^e?“t lebendic, den gantwurt er siner muoter wider. Disiu rede hat elliu ein bizeichenunge dirre heiligen hohgezit, die ir hiut beget: wan diu witewe Sunamitis, diu daz hiez "diu gevangen" unde der ir eineger sun da tot was, diu bezeichent alle die christenheit, wan der sun sint alle die die von Adams ziten in dise welte ie geborn wurden, die u^inser herre got ze sim riche geordent hete unde die och der leidige vient durch die alten schulde in siner vancnu^e?–sse hete. so bezeichent och der wissage u^insern herren selbe, den waren gots sun, wan fu^ir den chom diu witewe do, daz ist diu heilige christenheit. von der zŒt daz sich u^inser herre die gnade an geruohte ze nemende daz er siner hantgetat ze helfe chomen wolte, do vernam er och die stimme unde den ruof der heiligen christenheit diu in des mant daz er geruohte ze denchen aller siner gnaden an siner armen hantgetat. do u^inser herre do den gemeinen ruof vernam der heiligen christenheit, do tet er als der wissage da tet der da vor im den sinen holden mit sinem stabe hinz dem toten sante, daz er mit dem stabe den to^e?“ten uf erchukte: als sant och er einen sinen holden och mit sinem stabe hinz dem toten, do ne half ez och umb sinen stap niht. der holde den unser herre da vor im sant hinz dem toten mit sim stabe daz was Moyses, sin sundertru^e?–t. der stap daz was diu alt ˆ die er da schreip, Moyses, von unsers {\it(?)herren} worte, wan diu alt ˆ diu ne was anders niht niuwan alsam der stap der den to^e?“ten da mere nider druhte denner in von dem to^e?“de uf erchukte; alsam was ouch getan umb die alten ˆ: wan diu zaigte wol die su^inde unde ruort och wol den toten, sine moht aver sin niht uf erchukken; von danne so ne was och si anders niht niuwan ain arbeit unde ein burde. under diu stuont idoch allez . . . predigt$14/ (Der erste sunnentac.) . . . {\it(?)Jo}seph w‘re, do want aver Joseph des daz er etwa under den vrouwen w‘re unde bi siner vil lieben muoter w‘re. dar under so belaip er idoch da ze Jerusalem, daz des sin muoter niht weste. do aver si sin do vermiste, do wart si vil leidic unde suohtin under iren geverten unde under ir chunden, unde do si sin do niht vant, do chert si wider zuo Jerusalem. da vant si ir lieben sun alrerste an dem dritten tage in dem templo under den aller wŒsten maistern sitzende die do da warn, unde horter ir lere unde vragt si och von den buochen unde von der heiligen schrift also verre, die da warn, die nam alle wunder siner wislichen vrage unde och siner wislichen antwurte. do sprach u^inser vrouwe zuo zim: "\L fili, \L quid \L fecisti \L nobis \L sic?" "owi, min vil lieber sun," sprach si, "wie hastu alsus zuo zu^ins getan? ja sien wir vil leidic umb dich gewesen unde suohten dich, beidiu ich unde Joseph". des antwurt ir der heilige gotes sun: "was bedorft ir des daz ir mich suohtent, ja went ir des niht wŒzsen daz des nu zit ist daz ich nu zuo mines vater buwe unde zuo sinen sachen sehe unde daz ich da mit si?" unde do er idoch daz wort vollesprach, do stuont er uf unde fuor mit siner vil lieben muoter unde was ir gehorsam. Daz ist daz heilige ewangelium daz wir nu hiute lesen. da sult ir die rede ane merchen: swie u^inser herre, der heilige Christus, haize unde och si der ware gots wistuom, idoch so versmaht im daz niht, als ir nu wol vernomen habt, do er zwelf jar alt wart, do er ze sinen bescheiden tagen chom, er ne s‘ze bi den maistern unde bi den ler‘rn die do wistuomes pflagen unde erne horte die unde fragte die och von dem wŒstuome der im ˆ chunt was. da mit, daz sult ir wol merken, so hat er vil lieber herre ane zwivel iu des pilde unde u^irchu^inde gegeben daz och ir iuch vlizen su^ilt der chu^inste unde des wistuomes da ir beidiu den lip mit gevrist unde da ir och der sele mit gehelfet. der chu^inst unde des wistuomes des verlihiu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen predigt$15/ Der ander sunnentac. uti$ text$ \L Habentes \L donationes \L secundum \L gratiam, \L que \L data \L est \L vobis. U^inser herre got der hat sin barmunge her zuo zu^ins armen su^ind‘rn also gn‘declichen gechert, wan er daz wol waiz daz wir von u^inser bro^e?“decheit leider t‘geliches missetuon, von danne so hat er u^ins och t‘geliche buoze gesetzet, daz ist daz reine gebet unde ist daz heilige almuosen. da von so schribet och u^ins nu hiute u^inser maister, der guot sant Paulus, an dem heiligen ampt: "min vil liebe gebru^e?–der," spricht er, "iuwer iegeslicher der sol sehen in sin herze unde sol da betrahten wie getane gabe er von dem heiligen geiste enpfangen habe, wan sin gabe diu ist vil m‘necvaltic. wan swem so er die chu^e?–nst unde den wistuom verlihen habe, der sol den tumben leren unde sol im die warheit sagen in der minne. \L Qui \L miseretur \L in \L hilaritate. swem er och daz guot unde den rihtuom verlihen hat, der sol sin almuosen geben, wan der sol den hungergen ‘zen unde sol den nachten vazen unde sol den gast herbergen unde sol daz niht ane sehen, wem er daz almuosen da gebe unde wer der sŒ der in des almuosens bitte, sunder er sol daz betrahten, wer der sŒ durch den er daz almuosen gebe. \L In \L tribulatione \L patientes, \L orationi \L instantes". "min vil liebe gebru^e?–der", spricht sant Paulus, "unde si daz getan daz u^inser herre got dar under des tievels chinden des verhenge daz iuch die ane grifen mit ungenaden, daz sult ir vil gedulteclichen tragen in got, wan irn sult deheiner slahte rache hinz iuwern vienden niht cheren, wan umb die so sult ir u^insern herren got bitten daz er si bechere, sunder ir sult mit dem heiligen gebet unde mit aller geistlicher liute hilfe die och mit iu t‘geliches u^insern herren got suln vlehen umbe iuwer hail, --- wan die sult ir och t‘geliches beruochen der notdurft des libes --- so sult ir beidiu mit ir hilfe unde mit dem heiligen gebet alle iuwer not unde alle iuwer angest u^iberwinden hinz got. \L Non \L alta \L sapientes, \L sed \L humilibus \L consentientes. unde sult idoch daz allez als diemu^e?–tclichen unde also durn‘tclichen tuon, daz ir von der welte dar umb deheines lobes noch deheines ruomes niht engert, sunder daz iu u^inser herre got dar umb geben mu^e?–ze den ewigen lon". den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Nuptie \L quidem \L facte \L sunt \L in \L Chana \L Galilee, \L et \L erat \L mater \L Jhesu \L ibi. So schribet u^ins och hiute der guot sant Johannes an siner heren botschefte wie u^inser vrouwe sant Marie da zeinen brutlouften w‘re unde wie och u^inser herre dar gelat wurde mit sinen jungern. do chom daz also, daz datze der wirtschefte diu da gantrait was des wines zeran. do sprach u^inser vrouwe zuo zir vil lieben sun: "sun, sine habent niumer wines". des antwurtir do u^inser herre: "wip," sprach er, "was wint mich oder dich des an daz hie niht wines ist? ja nist min zit noch niht chomen". do sprach idoch u^inser vrouwe zuo den amptliuten die da dienten: "nu nement vil wol war unde seht des," sprach si, "swaz so iuch min sun haize tuon, daz ir daz tuot". do stuonden da sehs stainin botigen, die warn do l\^‘r, die hiez u^inser herre fu^illen mit wazer unde sprach do dar nach: "nu schephet unde schenket dem wirte". unde do der wirt des wines bechort der uz dem wazer was worden, do sprach er zuo dem brutegu^ome: "ain iegeslich man". sprach er, "der schenket sinen gesten sinen aller besten win ze mersten, dar wider so hast aver du den aller besten win behalten u^inz her zaller letste". daz sprach aver er da von, wan ern weste niht von wanne der win chomen was. daz zeichen, spricht diu heilige schrift, daz w‘re ain angenge der zeichen, diu u^inser herre vor sinen jungern begienc unde da er mit eroffent sinen gotlichen gewalt. daz zaichen hat och vil m‘nge ander bezaichenunge, die warn aver iu nu vil unsanfte ze vernemende, unde idoch so su^ilt ir die aine rede wol merken: do u^inser vrouwe ir lieben sun daz clagte daz des wines da zerunnen w‘re, do antwurt ir u^inser herre also: "wip," sprach er, waz wint mich oder dich diu rede an daz si niht wines habent? ja nist min zit noch niht chomen". diu wort hellent also, sam ob u^inser herre siner lieben muoter unwirdeclichen ir rede antwurti. des entet aver er lieber herre niht, daz sult ir wol verwizzen; niuwan do si eines zeichens von im muote, do sprach er: "min vil liebiu muoter, sol ich ein zeichen hie begen, sol ich uz wazer win hie machen, daz entuon ich idoch von der menschlichen nature niht, die ich von dir enpfangen han". "min zit," sprach er, "ist noch niht chomen". da mit so m‘int u^inser herre die zit unde den tac siner marter, an dem er die selben totlichen nature, die er da von siner muoter enpfangen het, an dem heiligen cru^ize zeim opfer g‘be. wan aver der war trost vil wol sach siner lieben muoter willen unde ir girde, da si eines zeichens von im muote, done wolt och er vil lieber herre siner muoter ir gemu^e?–te unde ir antlu^ize niht betru^e?–ben, sunder durch ir liebe unde durch ir bet so ert er si mit sim ersten zaichen: wan die sehs botigen mit dem wazer die segent er unde machet si ze wine. daz zaichen daz was ain angenge siner zaichen, daz tet er durch siner muoter liebe unde ert si da mit. daz geschach datz einen brutlouften, da mit so ist och nu immer mere von got gesegent aller elicher hyrat. so bezaichent och die sehs botigen, die u^inser herre mit wazer hiez fu^illen unde si do ze wine hiez werden, die sehs guot‘te der waren erbarmunge, daz ist daz: swer so dehein hungergen ‘zet unde den durstigen trenchet unde den nachenten vazet unde den siechen labt unde den gast herberget unde den gevangen tro^e?“st, daz sint die sehs guot‘te der waren erbarmunge. begetir die also durn‘hteclichen in der waren gots minne, daz ir von der welte deheines ruomes noch deheines lobes niht dar umb gert, so ist iu daz wazer wol ze wine worden, wan so git iu u^inser herre got fu^ir die zerganclichen sache den ewigen lon. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen predigt$16/ Der dritte sunnentac. uti$ text$ \L Nolite \L esse \L prudentes \L apud \L vosmetipsos. Unser maister, der guot sant Paulus, der sprichet hiute an dem heiligen ampt: "mine vil liebe gebru^e?–der", spricht er, "den sin unde den wistuom, den iu u^inser herre got verlihen hat, den sult och ir nach gotes eren iuwern ebencristen mit teilen". wan der wistuom dirre welte der ist ein tumpheit vor got; also ist och der wistuom der da hinz got geho^e?“rt ein tumpheit nach der welte. wan swer so den andern slu^e?–ge zuo dem {\it(?)ainen} orn, liez sich der och an daz ander denne slagen, daz du^ihte nach der welte ein gro^e?“ziu tu^e?–mpheit, unde ist idoch daz ain sin nach got, wan daz gebo^e?“t u^inser herre sinen jungern. \L Nulli \L malum \L pro \L malo \L reddentes. "von danne die rede su^ilt ir an sehen," spricht sant Paulus, "unde sultir tuon sam die s‘ligen liute die an der sele genesen wellent unde su^iltir iuwer sinne hinz got cheren. wan der heiligen minne der su^iltir iuch also verre hin zallen liuten vlizen, daz ir nimen u^ibels mit u^ibel lonen sult, sunder daz ir u^ibel mit guote danken sult, unde also verre so ir iuch des immer gevlizen mugt, so sult ir {\it(?)mit} allen liuten vride haben unde mit allen liuten wol sin". \L Sed \L si \L esurierit \L inimicus \L tuus, \L ciba \L illum. "unde si daz getan daz iuwer vient durstic oder hungrec sŒ, den sultir ‘zen oder trenken, wan da mit so schu^e?–tt ir dem iuwerm vient die gluonten zantern uf sin houbt". die gluonten zantern daz ist diu minne des heiligen geistes, daz sint {\it(?)diu} iuwern s‘ligen werc; wan swenne so die iuwer vient da zuo ersiht, so entwichet er iu, so habt ir im ane gesiget, wan da von so wirt er gebezert unde bechert. also mu^ozt och ir daz himelriche unde den ewigen lip erchoufen. des helf och iu der ware gots sun. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L descendisset \L Jhesus \L de \L monte, \L ecce \L leprosus \L veniens \L adorabat \L eum. So schribet u^ins och hiute der guot sant Matheus an siner heren botschefte wie fu^ir u^insern herren ein armer miselsu^ihtiger man cho^e?“me unde viel im zefuozen unde bat in siner gnaden unde sprach: "herre Jhesus, war ez in diner erbarmunge, so mo^e?“htestu mich armen siechen wol gesunt machen". do u^inser herre do ersach des armen siechen angest, do erbarmt er sich u^iber in unde bot im sine hant unde sprach: "ich wil dir gnaden". sa bi dem worte do stuont der arm man uf unde was gesunt worden. do sprach u^inser herre zuo zim: "nu gienc unde zeige dich dim ˆwarten unde brinc dine opfer ze dim urchunde". daz sprach u^inser herre da von, wan daz gebo^e?“t diu alt ˆ also, swenne so ein miselsu^ichtiger man gesunt wurde, daz er cho^e?“me fu^ir den briester; so fu^ortin der briester von den liuten unde wist in da zuo eim vliezenden wazer, da braht der sieche man zwene sperchen ze opfer. die sperchen die nam denne der briester, unde tot er der einen unde vienc des bluot in ein vaz unde natzt er den lebentigen sperchen mit des toten sperchen bluote unde lie den da mit hine vliegen, unde mit dem andern bluote da besprangt er den siechen man mit sibenstunt. daz waz der siechen opfer unde ain urchunde ir rainegunge. Disiu rede hat elliu vil groze bezaichenunge. wan der miselsu^ihtige man der bezeichent einen iegeslichen su^ind‘r der sine sele mit houbthaftigen su^inden bewollen hat, wan daz ist leider diu vil angestliche miselsuht. von danne so sol der sieche man der an der sele genesen wil dem heiligen Christo ze fuozen vallen unde sol werben umb sin hulde. u^insers herren fu^e?–ze daz ist sin gnadegiu erbarmunge, der wir alle wol bedurfen, unde ist och sin menschlich nature, die er durch die su^ind‘r enpfienc. der sol in och ain iegeslich sund‘r manen unde sol sprechen: "herre Jhesus, ist ez in dinen gnaden, so maht {\it(?)du} mich armen su^ind‘r noch behalten". "\L Volo: \L mundare." so spricht u^inser herre denne: "nu du daz her ze mir vorderst unde mir des getruwest, nu wil ich behalten dich unde wil dich nern". da mit so biut er denne dem su^ind‘r sine hant, daz ist diu gnade des heiligen geistes, da er den sund‘r denne mit tro^e?“stet unde crefteget also verre, daz der der ˆ da nider lac in den sunden, daz der denne uf stet an die fu^e?–ze des guoten gedingen unde spricht hinz u^inserm herren: "vil lieber herre Jhesus, swaz ich vil armer su^ind‘r wider dinen hulden getan han, daz wil ich nach dinen gnaden allez bu^e?–zen". "\L Vade, \L ostende \L te \L sacerdoti." so sprichet denne u^inser herre: "nu genc unde zaige dich dinem briester". diu zaigunge daz ist daz daz der su^ind‘r in der manunge, die er denne hat von dem heiligen geiste, sin bihte sol tuon. da mit so wist in der briester von den liuten. diu wisunge daz ist daz, swaz so im der sund‘r in siner bihte geseit, daz er daz handelen sol entzwischen im unde got, daz daz niemmer dehein man vereischen sol. da wist ern och zuo dem vliezenden wazer. daz vliezende wazer daz ist diu heilige schrift da der briester den sund‘r mit tro^e?“sten sol, wan diu urchu^indet u^ins daz daz u^inser herre got sin riche vil m‘ngem su^ind‘r gegeben hat. so sol denne der su^ind‘r zwene sperchen ze opfer bringen, die sol der briester enpfahen unde sol er einen to^e?“ten unde sol den andern lazen unde sol mit dem bluote den siechen man, daz ist der su^ind‘r, sibenstunt besprengen. die zwene sperchen die bezeichent den heiligen Christum, wan er in eim libe die zwuo nature hete, die gotlichen da er unto^e?“tlich an was unde die menschlichen da er to^e?“tlich an was. die to^e?“tlichen die braht er ze opfer fu^ir alle su^ind‘r, wan ane sinen tot so ne mac dehein su^ind‘r nimmer genesen. diu besprengunge sins heiligen bluotes die bezaichent die sibenvaltigen gabe des heiligen geistes, wan von des gnaden so sol ein iegeslich su^ind‘r enpfahen den warn antlaz aller su^inden. so bezeichent och daz selbe opfer der zweiger sperchen daz war opfer des heiligen Christes, den die s‘iligen briester da t‘geliches opfernt uf dem heiligen alt‘r, unde sinen heiligen lichnam da brechent unde ezent unde sin heiligez bluot da trinkent, unde er idoch dar under unto^e?“tlich unde lebentiger ist mit sim vater da ze himel. daz ist daz ware opfer aller su^e?–nd‘r, wan ane daz opfer unde ane des urchu^indes gelaite so ne chumt nimmer fu^ir got dehein christen sele. des opfers unde des urchu^indes des verlihe iu der ware gotes sun an iuwern letzesten zŒten durch siner gnaden willen. amen. predigt$17/ Der vierde sunnentac. uti$ text$ \L Nemini \L quicquam \L debeatis, \L nisi \L ut \L invicem \L diligatis. Mine vil liebe gebru^e?–der, spricht u^inser maister, der guot sant Paulus, hiut an dem heiligen ampt, u^inser herre got der hat daz also geboten daz ir alle ainer {\it(?)des} andern schol‘r su^ilt sin. iuwer schulde die aver ir zuo zainen andern haben sult, daz ensol anders niht sin niuwan triuwe unde warheit unde bruoderlichiu minne, daz ir iuwern n‘hsten su^ilt minnen als iuch selben; wan swer so sinen n‘hsten minnet also da reht ist, der minnet got selben. \L Qui \L enim \L diligit \L proximum, \L legem \L inplebit. von danne so ir der schulde ie mere zuo zainander gehaben mugt, so ir iuwer bruoderliche triuwe ie baz behalten mugt, so ir got ie lieber sŒt. \L Dilectio \L proximi \L malum \L non \L operatur. wan swer och sinen n‘hsten minnet also des reht ist, dern beget och nimer deheine houbthaftige su^inde. wan ir su^ilt iuwern n‘hsten niht minnen durch su^inde noch durch bo^e?“sheit; wan swer so die su^inde unde daz unreht minnet, wie mac der got oder sinen n‘hsten minnen? wan der ist sin selbes vient unde hazzet sin selbes sele. von danne so su^ilt ir iuwern n\^‘hsten ainvalteclichen in got minnen unde durch got unde sult got an im ern unde erkennen. \L Plenitudo \L ergo \L legis \L dilectio. wan diu heilige minne ist ein sloz unde ein insigel aller guot‘te unde aller der heiligen schrift, wan si ist got selber unde der ewige lip. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ascendente \L Jhesu \L in \L naviculam. So schribet u^ins och hiute der guote sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre bi dem mere w‘re unde wie er da gienge in ein schef unde sine junger mit im. do chom daz also, daz uf dem mere ain vil grozez sturmweter wart, da von u^insers herren junger in vil groze sorge chomen. under diu do was u^inser herre in dem scheffe entslƒfen. dar liuffen do sine junger unde wakten in uf unde baten in daz er si nert. do richter sich uf unde sprach zuo zin: "ja ir vil weneges glouben, war umbe habt ir an mir gezwifelt?" unde sa bi dem worte do gebot er dem mere unde den winten daz si gel‘gen, unde wart sa uf dem mere ein michel vransmuotekeit. Daz ist daz heilige ewangelium, daz wir hiute lesen, daz u^inser herre, der heilige gots sun, selbe da engegenwurte was da sine jungern uf dem mere ir libes in vil groze vraise chomen. des verhangt er umb daz, wan si in dannoch so niht enminten, so si von rehte ir herren unde ir schepf‘r solten. wan si heten alle gezwifelt an dem rehten glouben, als er in och da selbe verwaiz, do er zuozin sprach: "ja ir vil wenges glouben, wes habt ir an mir gezwivelt?" der zwivel, den u^insers herren junger da an im heten, der chom da von, wan si daz wol sahen daz er beidiu slafes unde ander menschlichen ruowe pflac; von danne so ne wolten si des niht glouben daz er w‘re der ware gots sun. dar umbe so sant och er in do diu sturmweter unde die widerw‘rtigen winde engegene, daz er in da mit bew‘rt sin gotliche craft unde daz erz zware w‘re der ware gots sun. alsam tuot er och iu noch hiute disses tages, u^inser herre, der heilige Christus: swenne so ir niht behaltet daz iu diu heilige schrift da gebiutet unde swenne so ir beidiu iuch selben unde och iuwern ebencristen so niht minnet so ir von rehte soltent, so sent er iu engegen diu vil starken sturmweter unde die widerw‘rtigen winte, daz ist angest unde arbeit, siehtuom unde armuot unde unzitelich weter unde betwancsal der herren. swenne so aver denne so getaniu gruntwelle uf iuch gevalle, so sult ir tuon sam unsers herren junger: wan do si diu angest ane gienc, do wakten si u^insern herren uf, daz er si nert; alsam su^ilt ir in iuwern angesten u^insern herren uf weken, wan ir su^ilt sehen mit welhen iuwern su^inden ir sinen zorn verdient habt, der sult ir balde mit bihte wider chomen unde mit buoze ze rehter erkantnu^isse. so erwachet er iu denne, u^inser herre got, unde gesenft iu aller iuwer arbeit unde git iu in disem libe vransmuotekeit unde git iu dar zuo denne den ewigen lip. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. predigt$18/ Der vi^vnft sunnentac. uti$ text$ \L Induite \L vos, \L sicut \L electi \L dei \L sancti \L et \L dilecti, \L viscera \L misericordie. Min vil liebe gebru^e?–der, spricht er u^inser maister, der guot sant Paulus hiut an dem heiligen ampt, wan iuch u^inser herre got zuo sinen gnaden unde zuo sim riche erwelt hat, von danne so sult och ir tuon sam diu s‘ligen unde diu erwelten gots chint unde sult ir iuch an nemen aller slahte guot‘te: die warn erbarmunge, die warn chu^ische, unde sult ain ander vertragen unde sult ein ander durch got iuwer schulde vergeben. wan do u^inser herre sin jungern ir fu^e?–ze twuoc, als ir ofte wol vernomen habt, do sprach er zuo zin: "da mit", sprach er, "so han ich iu daz pilde unde die lere selbe vor getragen, daz ir alsam sult tuon". von danne swenne so ir iuwern schol‘rn ir schulde vergebt, so habt ir in die fu^e?–ze getwagen, wan ir sult ain ander helfen unde sult ein arbeit unde purde tragen in got. \L Super \L omnia \L autem \L hec \L caritatem \L habentes. dar u^iber, min vil lieben gebru^e?–der, spricht der guot sant Paulus, so sult ir iuch zaller vorderost vlizen der heiligen minne. wan diu heilige minne diu ist ein u^ibergulde aller guot‘te, wan daz bezeichent och daz: do u^inser herre zuo siner heiligen marter gienc, do truog er ain pfellinen ro^e?“k, der nehet deheine su^e?–t noch deheine nƒt, wan der was aller gelisemt. der selbe ganze ro^e?“k der bezeichent och die heiligen minne, wan diu sol iuch alle ze s‘mene haben unde alle besamnen in dem gots riche. \L Omne \L quodcunque \L facitis \L in \L verbo \L aut \L {\it(?)in} \L opere. dar zuo so bevesten unde best‘tige iuwer herze der vride des heiligen geistes, daz ir beidiu in selben unde och sinen vil lieben vater mit allen iuwern worten unde mit allen iuwern werken also loben unde eren mu^e?–zt, also mit rehte diu s‘ligen chint, den got sin riche geoffent unde gehaizen hat. daz mu^e?–z och er iu geben, der ware gots sun, durch siner genaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Confiteor \L tibi, \L pater, \L domine \L celi \L et \L terre. So schribet u^ins och hiut der guote sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre im erwelte ane die zwelf botten zwene unde sibenzec junger unde sante och die uz, daz och si daz gots wort spr‘chen, unde gab in och do dar zuo den gewalt daz si vil m‘nic zeichen in sim namen taten. do die do wider chomen, do chomen si vil vro^e?“lichen wider, wan si ruomten sich des wider u^insern herren daz si in sim namen vil m‘nic zaichen begangen heten. dar umbe so sait och er im nu hiute lob unde gnade, u^inser herre, der heilige gots sun, sim vil lieben vater da ze himele, daz er zuo sinen gnaden unde zuo sim riche einvaltigiu unde diemu^e?–tigiu {\it(?)liute} erwelt hat unde gladen hat unde daz er och den in sim namen so getane gnade unde so getan ere erzaiget unde eroffent hat, die {\it(?)er} idoch vil verre vil m‘ngem richem man unde vil m‘ngem hohvertigem man verholn unde verborgen vor hat in dirre welte. \L Venite \L ad \L me \L omnes, \L qui \L laboratis \L et \L onerati \L estis. dar zuo so spricht och er nu hiute, u^inser herre, der heilige Christus, ain vil vaterlich wort zuo ziu: "chomt her zuo mir", spricht er, "ir die da mit arbeiten lebt unde ir die da hie sw‘re burdin tragt, ja wil ich iu iuwer arbeit unde iuwer burdi gesenften". iuwer arbeit unde iuwer burde, die iu u^inser herre da geminnern wil, ist daz getan daz ir zuo im chomt, daz sint die iuwern vil m‘nge su^inde, die wil er iu geminnern, chomt ir zuo zim. von danne dar umbe daz och ir nu zuo zim chomen mugt, so sult ir die selben burde mit bihte unde mit buoze ab iu legen, wan so sŒt ir u^inserm herren wilchomen, wan so enpfaht er iuch in sine gnade unde git iu zware den ewigen lip. den geb er iu durch siner gnaden willen. amen. predigt$19/ So man alleluia leit. uti$ text$ \L Nescitis, \L quod \L hii, \L qui \L in \L stadio \L currunt, \L omnes \L quidem \L currunt, \L sed \L unus \L accipit \L bravium? U^inser maister, der guot sant Paulus, der spricht hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben gebru^e?–der, ir sult etwenne bi weltlichen sachen unde bi zerganclichen dingen iu des bilde nemen wie ir nach den ewigen unde nach den obersten sachen, daz ist daz himelriche, arbeiten sult. dar zuo so seht die an unde nemt bi den bilde die da enwette loufent uf der straze, wie die alle samt loufent unde arbeitent unde wie si idoch su^e?–meliche vil harte vermissent. wan si negewinnent umb daz gewette alle niht, wan daz gewette engewinnet niemen niuwan der eine der da rehte hinz dem zil chumt. nu loufet also, daz och ir rehte hinz dem zil chomt, daz och iu daz wette werde, wan diu straze diu bezaichent dise welte da beidiu u^ibel unde guot inne sint. swer aver denne den heiligen glouben unde den touf enpfangen hat, die loufent alle hinz dem zil nach dem wette. wan der louf der bezaichent die arbeit, daz sint diu guoten werch. daz zil daz ist daz ende, daz ende daz ist der to^e?“t. von danne chomt ir denne rehte mit den guoten arbeiten hinz ende, so gewinnet ir daz wette, daz ist der ewige lon. \L Ego \L autem \L sic \L curro, \L non \L quasi \L in \L incertum. nu, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, als ir bi den weltlichen sachen guot bilde habt genomen, also su^ilt ir och bi mir bilde nemen. wan ich bin iuwer maister unde bin och uf der straze unde loufe unde arbeit och nach dem wette. ich enloufe unde arbeit aver niht ungewislichen, wan ich grife den lip an mit vasten unde mit allen guoten arbeiten unde nicke unde lesche an mir des vleisches girde unde creftege an mir der sele unde des geistes willen. also su^ilt och ir tuon. wan swer so sine guot‘te under wilen mit den su^inden wil mischen, der loufet vil ungewislichen, wan der vermisset des vil lihte daz im daz wette niht enwirt, des iuch got erlaze. von danne so sult ir also st‘telichen loufen unde arbeiten, daz ir rehte hinz dem zil unde hinz dem ende chomt, so wirt iu daz wette, daz ist der ewige lon. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Simile \L est \L regnum \L celorum \L homini \L patri \L familias. So schribet u^ins och hiute der guote sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre sinen jungern da von seit wie daz himelriche gebenmazet w‘re ‘im herren der sinen wingarten bu^e?–wen wolte. der herre gienc des morgens vil vruo uz unde gwan im wercliute in sinen wingarten unde dinget der ieslichen umb einen pfenninc. do ez do umb mitten morgen wart, do gienc er aver uz unde hiez aver mer liute in sinen wingarten gen. alsam tet er umb den mitten tac unde nach dem mitten tage unde zuntorn. do ez do vor abendes wart, do gienc er aver uz unde sah dannoch da mer liute mu^e?–ziger sten unde sprach zuo den: "war umb habt ir disen langen tac hie u^iberstanden?" si sprachen, daz w‘re da von daz si niemen ze deheim werche gedinget hete. do sprach er zuo zin: "nu get och ir in minen wingarten unde swaz so da rehte ist, daz gib ich iu". do ez do hinz abende sp‘te wart, do gebot der herre sim alwalten daz er sinen wercliuten ir lon g‘be unde daz er datz den zuo vienge die zaller sp‘test chomen w‘ren unde daz er iegeslichem einen pfenninc g‘be. do aver die daz ersahen die des morgens da fruo chomen warn, die verwanten sich des daz er in etwaz mere ze lone geben wolte. do gab och er ir iegeslichem niuwan sinen pfenninc. den pfenninc den namen si unde namenn idoch mit murmer unde sprachen zuo dem wirte: "herre", sprachen si, "du solt daz an sehen daz wir disen vil langen tac mit u^inserm swaize in dim dienste u^iberstanden haben, unde solt uns etwaz baz mit varn denne den die da nu niulichen an din werc chomen". des antwurte der herre der wercmanne eim der mit im da redet: "vriunt", sprach er, "ja entuon ich dir niht unrehte; ja waistu daz wol selbe daz ich dich hiut morgen dingete umb einen pfenninc, den hast och du enpfangen. nu wil aver ich durch min gu^e?–te dem aller lesten als vil geben sam dir". Der herre der sinen wingarten da bu^e?–wen wolte der bezeichent u^insern herren, den alm‘htigen got, wan des wingarte ist elliu diu heilige christenheit, wan alle die die den heiligen glouben unde den heiligen touf enpfangen hant, die sint alle geladen in den wingarten. swer och denne da den lip ie harter unde ie harter ane grifet unde swer so sich der guot\^‘t ie mere unde ie mere vlizet, daz ist der die den wingarten ie baz unde ie baz bu^e?–went. so bezeichent och diu sehs wile die an dem tage da sint da u^inser herre die sinen wercliute ie da an gemert diu sehs alter diu ain iegeslich mensche an sim libe hat, daz ist von der ersten chintheit unz daz er an dem libe vor alter ablege wirt. wan swenne so den su^ind‘re sin su^inde geriuwent, er si junc oder alt oder er chom fruo oder spate, so hat ie u^inser herre sine wercliute gemert, wan so ist ie diu gotes gnade berait diu den ru^e?–wes‘re da enpfahet; wan daz bezaichent och daz daz u^inser herre ir lon hiez geben {\it(?)den} die da vil sp‘te chomen ˆ den die des morgens da vil fruo chomen. wan die hinz abent da chomen, die bezeichent die liute die ir riuwe habent gespart u^inz an ir ende, wan alsam der abent des tages ende ist, als ist och eines iegeslichen menschen leben, er junc oder alt si: swenne so sin ende ist, daz ist sin abent. hat er denne daz umb got verdienet daz er im rehte riuwe git, so ist er vil s‘lic, wan so wirt im sin pfenninc aller diches ernmals ˆ er dem werde der idoch da von siner chintheit got vil lange gedienet hat, wan mit der riuwe ie sa so get im och diu sele uz. des haben wir urchu^inde an dem schacher der da bi u^inserm herren erhangen was, wan dem gab er sine gnade ermals ˆ er die sant Peter g‘be der im idoch da vor vil wol gedienet hete. \L Multi \L enim \L sunt \L vocati, \L pauci \L vero \L electi. Disiu rede diu ist ein trostsamigiu rede allen su^ind‘rn, daz diu gots gnade zallen ziten offen unde gar ist, an swelhen ziten sich der sund‘r bechert, daz si in enpfahet. disiu rede diu ist leider ein vestenunge unde ein antsagede aller der die der welt unde dem tievel dienen wellent, wan die sprechent: got der ist guot, got der ist gn‘dic, wan er git dem also wol sinen pfenninc der da hinz abent chumt sam dem der da des morgens vil fruo chumt, unde wellent si uf die rede ir willen deste me haben. daz ist idoch zwar vil ungewislich, wan si vermissent idoch vil lihte des da mit daz in des pfenninges niht en wirt. wan u^inser herre der spricht och hiute ein vil angestlich wort: vil ist der die da geladen sint, lu^izel ist der erwelten . wan wer die erwelten da sien daz enwaiz niemen niuwan er eine, noch enwirt och der pfenninc anders niemen niuwan den erwelten. nu daz och iu der pfenninc gn‘declichen mu^e?–ze werden, des verlihe iu der ware gots sun. amen. predigt$20/ Von dem selben da vor. uti$ text$ \L Super \L flumina \L Babylonis \L illic \L sedimus \L et \L flevimus. Wir lesen an der heiligen schrift da von wie u^inser herre got hie bevor des verhangte eim heidenschen chu^inige von Babilon daz er sine liute vienc da ze Jerusalem dar umb, daz si diu apgot ane beten, unde fuort si sa mit im hinz Babilon. do eroffent er och do dar nach sinen liuten daz er si von dem ellende unde von der vancnu^isse erlo^e?“sen wolte danne u^iber sibenzec jar. in den sibenzec jaren do ne pflagen och si deheiner slahte vru^e?–de weder mit gesange noch mit saitspil, niuwan daz zi zallen ziten clagten unde weinten ir ellende unde ir vancnu^e?–sse unde baten u^insern herren got des daz er si gn‘declichen wider zir lande unde zir heimu^e?–te br‘hte. Disiu rede diu ist ein bezeichenunge dirre zit da wir nu inne sien: wan als unser herre got dem heiden des verhangt daz er im sine lu^ite durch ir unreht vienc unde bant unde charchart, alsam verhangter och des dem vil u^ibeln tievel daz och er hie bevor die u^inser altv‘ter Adam unde Even vienc unde alle ir afterchomen mit in, unde hat die noch hiute disse tages leider in dem ellende dirre welt mit sinen banden in siner vancnu^e?–sse. siniu bant, daz ist roup unde brant, daz ist dieve unde manslaht unde ander vil m‘nic achust, da er leider allez manchunne mit gevangen unde gebunden hat zware von der vancnu^isse unde von dem gepente da sult ir zallen ziten vil gern zuo gedenchen wie iuch u^inser herre got da von erlost unde wie ir da von chomen moht. nu hat aver diu heilige christenheit diese niun wochen dar zuo gesetzet: wan als hie bevor die u^insers herren lu^ite uber sibenzec jar gewarten ir ledegunge, also sult och ir nu u^iber dise niun wochen gewarten iuwers trostes unde iuwers heiles, daz ist diu urstende unsers herren, des heiligen Christes, der iuch da sol erlo^e?“sen von allen iuwern no^e?“ten. von danne wan och ir nu begen su^ilt die gehu^e?–gde iuwers ellendes unde iuwerr vancnu^e?–sse, so ist och nu iu in weltlichen sachen in disen niun wochen verbotten eide unde ˆlich hŒrat unde an dem gotsdienste daz vro^e?“liche gesanc "\L Gloria \L in \L excelsis" unde "\L Alleluia" dar umb, daz ir da bi su^ilt chiesen, ob man rehtiu dinc unde gu^e?–tiu dinc verbiutte, daz ir denne nu also chu^ischlichen clagen unde weinen sult iuwer ellende unde iuwer vancnu^e?–sse als ir garn welt den waren antlaz unde als ir och welt wider gewinnen iuwer alte haimu^e?–de, daz ist daz here paradis. des helfe iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. predigt$21/ Der sibende sunnentac. uti$ text$ \L Libenter \L suffertis \L insipientes, \L cum \L sitis \L ipsi \L sapientes. U^inser maister, der guote sant Paulus, der spricht hiut an dem heiligen ampt: min vil liebe gebru^e?–der, ez sint sumelich liute die von der welte gert unde gelobt wellent werden unde die daz minnent daz in die tumben daz vor redent daz si riche unde wise unde edele liute sin. daz engevellet aver mir niht wol, wan swer so daz gern ho^e?“rt unde gern vertreit von dem tumben, daz ist ungewislich; wan {\it(?)ez} enist anders niht niuwan ein ruom unde ein uppigiu ere da dem manne sin gemu^e?–te unde sin herze da von chumt in eine hohvart diu im vil sch‘delich wirt an der sele. \L Si \L gloriari \L oportet, \L que \L infirmitatis \L mee \L {\it(?)sunt}, \L gloriabor. want zware, mine vil liebe gebru^e?–der, spricht sant Paulus, solt sich iemen loben unde so^e?“lt sich iemen ihtes ru^e?–men, so mo^e?“ht och {\it(?)i}c{\it(?)h} mich etwes ru^e?–men. min ruom ist enniht; nu ru^e?–m aver ich mich anders nihtes niuwan m‘nger miner vil grozen arbeit, die ich lide durch daz gotes reht unde mir u^inser herre got beschert hat von sinen gnaden mir ze bezerunge. \L Sollicitudo \L omnium \L ecclesiarum. dar zuo, zuo den arbeiten allen, die ich an min selbes libe han, so ist dennoch die angest unde diu arbeit mins gemu^e?–tes unde mins herzen vil michels gro^e?“zer, die ich t‘geliches han umb alle die christenheit unde umb alle die, die mir {\it(?)unser} herre, der heilige gotes sun, enpfolhen hat, den ich daz gots wort sagen sol. wan ich der maister bin, so muoz och wol mich von rehte mu^e?–gen swaz so in gewirret. \L Quis \L infirmatur \L et \L ego \L non \L infirmor? wan ich trage ir angest unde ir arbeit unde ir siechtuom also bi mim herzen sam ez mir selben W‘re. \L Nam \L virtus \L in \L infirmitate \L perficitur. Nu, min vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, nu sult och ir mir, dem iuwerm armen maister nach volgen, wan bi minen arbeiten da sult ir bilde bŒ nemen unde sult och ir vil gedulteclichen vertragen, swelh arbeit iu u^inser herre got ze lidende gebe, unde sult daz vil wol wizen daz er vil lieber herre iu daz allez tuot ze haile unde ze bezerunge. vertragt och irz denne gedulteclichen, so bint ir s‘lic, wan so ergetzet er iuch aller iu werr arbeit unde git iu durch iuwer groze gedult den ewigen lip. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Exiit, \L qui \L seminat \L seminare \L semen \L suum. So schribet u^ins och hiute der guote sant Lucas der heren botschefte ‘ine, die u^inser herre selbe da fu^ir brahte, wan er schribt u^ins daz hiute wie u^inser herre von einem manne ein bispel seit der sinen samen an sinen akker s\^‘n wolte. unde do der ges\^‘t wart, spricht u^inser herre, do viel des samen etlich teil zuo der straze unde wart der da vertretten unde chom och daz gefu^e?–gel unde gaz in uf. etlich teil chom sin och uf die staine; wan er och der fu^e?–hte von der erde da niht enhet, do muoser verderben. etlich teil viel sin och under die dorne, den ertrankten och die dorne also, daz och der ze fru^e?–hte niht chom. der aver do chom uf die guoten erde, der braht den zehenzicvaltigen wuocher. do vragten do u^insern herren sine junger dar nach waz daz bispel betu^e?–te. do sprach u^inser herre: "der akker der bezaichent alle dise welte, der same der bezaichent daz heilige gots wort. der same der da bi dem wege nider chom unde der da vertretten wart unde den daz gefu^e?–gel da uf gaz, der bezaichent die liute die daz gots wort etwenne Ho^e?“rent, unde swenne so siz denne vil wol geho^e?“rent, so beku^e?–mbernt si sich also verre mit su^e?–melichem geverte unde mit falschehaften sachen, daz si ir schepf‘rs vergezent. dar under so chumt och daz gefu^e?–gele, daz sint die bo^e?“sen geiste, unde clu^e?– . . . predigt$22/ . . . ders niht bitten niuwan des sinen hohzitlichen gewandes unde des ewigen liehtes". so sprichet u^inser herre denne zuo dem su^ind‘r: "nu du mich anders niht bitten wilt niuwan miner gnaden, nu soltu wol geniezen dines guoten gedingen: die ewigen vru^e?–de unde den ewigen tac, den hab dir von mir". also mu^e?–z er zuo ziu sprechen, der ware gotes sun, durch siner gnaden willen. amen. predigt$23/ An der rainen midechen. uti$ text$ \L Homo \L cum \L in \L honore \L esset, \L non \L intellexit. Ir su^ilt hiute enpfahen die reinen zit der heiligen vasten mit stoube unde mit ‘schen, unde waz daz betu^e?–te, daz sult ir ‘in luzel vernemen. Do u^inser altvordern Adam unde Eva hie bevor in dem heiligen paradise warn in allen den eren, unde in der riche got durch sin selbes milte daz verlihen het, leider der eren der engnuogt si allez niht, daz si die gnade erchennen wolten u^inserm herren ze heim dienste, sunder si erstumten, daz si warn alsam daz vŒhe daz da rede unde sinne los ist, daz si ir schepf‘r weder mit worten noch mit werchen nie ze dienste wurden. wan och si do leider redelos unde sinnelos an dem gotsdienste warn worden, do verhanget och des got daz der tiefel zuo zin chom in einer natern bilde, unde wart der laidige valant uz dem wurme mit dem wibe redehaft. \L Quare \L precepit \L vobis \L deus, \L ne \L comederetis \L ex \L omni \L ligno \L paradisi? "war umb", sprach der valant, "hat iu got allez daz obz verbotten daz hie stet in allem disem paradise?" des antwurt im daz wip unde sprach: "des obezes des da hie stet al umbe, des ezen wir; des aver da mittem inne stet, des enezen wir niht, wan da sturbin wir lihte von". do sprach der valant: "ja w‘nstu des daz du von dem obeze sturbist, ob du daz ‘zest? \L nequaquam \L moriemini: nain diu", sprach er, "daz soltu mir glouben, wan der rede der ennist so niht. \L scit \L enim \L deus \L etc., wan got waiz daz selbe vil wol: swenne du daz obez geniuzest, so werdent iu allererst iuweriu ougen offen unde wizent ie sa wol alsam diu go^e?“tter beidiu ubel unde guot". do der valant die rede do dem wibe vor getan hete, do sach daz wibe hinz dem obeze unde sach daz wol daz daz obez scho^e?“ne unde wunneclich an ze sehende was, unde nam si sa einen apfel unde gaz si den. unde do si daz do ersach daz si da von niht erstorben was, do nam si mer unde gab och ir manne. do si beidiu daz obez gazen, do sahen si allerst sich selben daz si nakent warn unde begonden sich schamen unde ileten sich bergen. \L Ursus \L insidians \L factus \L est \L mihi \L leo \L in \L absconditis. do chom do u^inser herre nach dem mittem tage gegangen unde ruoft Adam in dem paradise: "Adam," sprach er, "wa bistu?" do sprach Adam: "herre, do ich dine stimme erhorte in dem paradise, do erchom ich, wan ich vorhte dine stimme durch daz ich nakent was, unde han mich hie vor dir verborgen". \L Maledicta \L terra \L in \L opere \L tuo. do sprach u^inser herre: "wer seit dir daz du nakent w‘rest, niuwan daz du daz obez gaz hast daz ich dir da verbotten hete?" do sprach Adam: "herre, daz wip die du mir g‘be, diu gap mir daz obez, und han ich leider mir daz gaz". do sprach der herre: "Adam, daz du dim wibe baz gloubest denne mir unde daz du durch ir rede min gebot u^ibergangen hast, des si diu erde immer uns‘lic unde immer verfluochet, die du iemer garbaitest. \L in \L sudore \L vultus \L tui \L vesceris \L pane \L tuo. nu rume och du mir vil schiere min paradis unde lebe du mit angesten unde mit ‘rbeit unde iz du din brot mit dem swaize dins antluzes, wan du bist ein stoup unde ein erde, u^inz daz du och wider zestoube unde zerde werdest danne du da chomen bist". Owi, mine vil lieben, owi der schidunge diu da ergienc, wan da muose der arm Adam die sinen vil heren haimu^e?–de rumen unde muose leider von sim vil lieben herren ane sine hulde chern. die gehugede der vil trurigen schidunge unde der vil j‘merclichen schidunge die begen wir nu hiute, wan also ir nu wol vernomen habt, u^inser arme altvordern die verluren die gots hulde unde daz here paradis mit ir ungehorsam unde mit ir u^ibermuote. daz su^ilt aver ir nu wider gewinnen, ob got wil, mit aller slahte gehorsam unde mit aller guot‘te, mit vasten unde mit wachen, mit opfer unde mit almuosen, unde swa ir iuch versumt habt in allem dem jare, daz sult ir nu allez erfollen in dirre heren zit, daz ir hiute da an vahent, unde sult hiute dar zuo enpfahen dise ‘schen u^e?–f iuwer houbt zeim urchu^inde iuwer gehorsam unde sult daz da mit verdienen: swenne so der su^indige lip der von dem stoube da chomen ist unde och wider ze stoube werde, daz diu arme sele denne reste mu^e?–ze haben in dem heren paradise. des helf iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. predigt$24/ An dem ch‘sesunnentage. uti$ text$ \L Hortamur \L vos, \L ne \L in \L vacuum \L gratiam \L dei \L recipiatis \L etc. Mine vil liebe gebru^e?–der, spricht u^inser maister, der guote sant Paulus, hiut an dem heiligen ampt, ir su^ilt iuwer gnade, die iu got hat getan, die er iu fu^ir hat geleit, wan sin gnade daz ist der war antlaz, daz ist der ewige lip, wan den hat er iu geheizen, die gnade die ensu^ilt ir niht verwarlosen, sunder da sult ir zallen ziten nach werben, unde aver nu sunderlichen in dirre heiligen zit; daz rat ich iu unde habt och dar zuo mine hilfe hinz got. \L Ecce \L nunc \L tempus \L acceptabile, \L ecce \L nunc \L dies \L salutis. wan disiu heilige zit unde dirre heilige tac daz sint die uz genomen tage hailes unde gnaden, da ir an der sele mit der waren erzenige der heiligen vasten sult geraint unde geheilet werden. \L In \L multa \L pacientia. daz rat och ich iu daz ir die selben erzenige der heiligen vasten also gedulteclichen enpfat unde also gedulteclichen tragt mit aller slahte guot‘te, also mit rehte diu lieben gots dienstliute, daz der heilige nam an iu gert mu^e?–ze werden. \L In \L virtute \L dei \L per \L arma \L justicie. unde sult och dar zuo an sehen, min {\it(?)vil liebe} gebru^e?–der, spricht sant Paulus, daz iuwer vient, der vil u^ibel tiefel, der iu der gnaden unde des gotes riches durch sin u^ibel da enpan --- der ist ein geist, des enmugt ir niht gesehen, von danne so ne mugt ir och iuch sin niht erwern weder mit schilten noch mit swerten --- sunder des mu^e?–zt ir u^ich wern, wan er ein geist ist, unde och mit geistlichen wickewafen: daz ist diu heilige vaste unde daz reine gebet unde alle guot tugende, wan daz ist daz geistliche gewafen da ir iuch des vientes mit erwern mu^e?–zet. wan aver so getan strit unde so getan gewafen dem libe unde dem vleische we tuot, so chumt iu der heilige geist vil schiere zehelfe unde getro^e?“st iuch da mit vil wol daz er iuch der arbeit aller vil {\it(?)wol} ergetzet mit dem ewigen libe, den er iu dar umbe denne git. den geb er iu durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ductus \L est \L Jhesus \L in \L desertum \L a \L spiritu, \L ut \L temptaretur \L a \L dyabolo \L etc. So schribet u^ins och hiute der guote sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre nach sim heiligen toufe sampalde vaste vierzig tage unde vierzic naht, daz er weder az noch tranc. unde do die vierzic tage uz chomen, do begund in ze hu^e?–ngern. da chom do der tiefel unde ervant da an im daz in hungert unde weste daz sa da bi wol daz er ein to^e?“tlich mensch was. do wolt er och do daz ersichern mit siner vrage, ob er och ain warr got w‘re. des verhangt im allez u^inser herre vil gedulteclichen, wan daz enwas im niht ordenlich, do er des geruochte daz er durch die su^ind‘re den to^e?“t chiesen wolte von des tiefels schalken, ob er och do des verhangte daz in der tiefel selbe mit siner vrage bechort. \L In \L eo \L enim, \L in \L quo \L passus \L est, \L ipse \L temptatus \L etc. wan alsam er vil lieber herre mit sim heiligen tode den su^ind‘rn ir tot senften wolte, alsam wolt er och mit siner bechorunge den su^ind‘rn ze helfe chomen in ir bechorunge. \L Si \L filius \L dei \L es, \L dic \L ut \L lapides \L isti \L panes \L fiant. do sprach do der valant zuo zu^inserm herren: "bistuz der gots sun, so haiz du dise steine ze brote werden". daz enw‘re u^inserm herren niht unmugelich gewesen, wan der uz dem wazer den win hiez werden, der mohte och wol uz den stainen brot haizen werden. do ne wolte aver er dem valant daz niht ze liebe tuon daz er im offen wolte sin gothait, \L non \L in \L solo \L pane \L vivit \L homo \L etc., sunder er sprach: "der mensche der ne sol alleine niht gefuort unde gespiset werden mit dem zerganchlichem brote, sunder der sol och gefuort werden mit dem heiligen gots worte." do fuort in do der valant dar nach hinz Jerusalem unde wistin da uf daz Salomones templum unde sprach da zuo zim: "bistuz nu der ware gots sun, so valdu da hinder dich hin abe, so choment dir die din engel unde enpfahent dich under ir hende, daz dir niht mac gewerren". \L Non \L temptabis \L dominum \L deum \L tuum. do sprach u^inser herre: "got, den sol niemen versuochen". do fuort in aver der valant uf einen vil hohen berc, da er des landes vil uffe u^ibersehen mohte, unde sprach aver da zuo zim: "wildu mir ze fu^e?–zen vallen unde mich an beten, dizze lant allez daz gip ich dir". \L Vade, \L Satanas \L etc. do sprach u^inser herre: "nu strich dinen wec, du vil widerw‘rtiger valant, ja ne sol man niemen an beten niuwan got alleine". do flu^och sa der tiefel unde chomen sa die heiligen engel unde dienten u^inserm herren. Daz ist daz heilige ewangelium daz wir hiute lesen. da su^ilt ir die rede an merken daz der l‘idige valant u^insern herren got selben des niht erlie ern wolt in bechorn; des mugen in die armen su^ind‘re zware wol erfu^irhten. Nu bittet in hiute, den waren gots sun, daz er iu des helfe daz ir mit sim troste dem vil u^ibelen valant also an gesigen mu^e?–zt, daz sin heiliger nam anniu gert unde gest‘teget mu^e?–ze werden. des helf er iu durch siner gnaden willen. amen. predigt$25/ Der ander sunnentac in der vasten. uti$ text$ \L Rogamus \L vos \L et \L obsecramus \L in \L domino \L Jhesu. Unser herre, der guote sant Paulus, der spricht hiute an dem heiligen ampt: mine vil lieben gebru^e?–der, ich man iuch des in got daz ir min lere an seht, die ich iu vor geseit han unde daz ir die also erfu^e?–llet unde also behalt, daz diu von tage ze tage da ziu also zuo neme also daz iuwer s‘lecheit si unde der gottes wille si. \L Scitis \L enim, \L que \L precepta \L dederim \L vobis. dar zuo so man ich iuch des daz ir des sult wol gedenken daz ich iu daz beste gebotten han unde iu daz beste vor geseit han, daz ich waiz daz u^insers herren wille da ziu ist, wan u^insers herren wille daz ist iuwer chu^ische unde iuwer reinecheit, da ir aller slahte huor unde aller slahte unchu^isse sult miden, daz ir der sele ir vas, daz ist der lip, iht bewellet mit dehainer slahte unchu^ische. \L Non \L in \L passione \L desiderii. wan ir ensult niht leben sam die juden unde die heiden die uf got da niht ahtent unde die gots da niht erchennent unde die och nach disem libe deheins andern libes da niht gewartent, den ensult ir allez niht glich leben, sunder ir sult als die s‘ligen leben die nach disem libe der gnaden da sulen gewarten mit aller slahte chu^ische, unde sult och dar zuo mit als getanen triuwen leben, daz ir deheinen iuwer n‘hsten an deheinen sachen iht beswichet oder geleideget, wan daz richet unde rihtet allez u^inser herre got. \L Non \L enim \L vocavit \L nos \L deus \L in \L immundiciam, \L sed \L in \L sanctificationem. daz sage ich iu daz urchu^inde, spricht der guot sant Paulus, wan diu wort diu ich da spriche, diu sprichet got selbe uz sinem munde. von danne swer so och denne miniu wort da versmahet, der versmahet got selbe. wan ich sag iu daz unde urchu^inde iu daz zallen ziten daz iuch u^inser herre got niht geladen hat ze heinen untriuwen noch ze heiner unchu^ische, sunder er hat iuch geladen ze triuwen unde ze warhait unde ze chu^ische unde ze hailcheit unde ze dem ewigen libe. den geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Egressus \L Jhesus \L secessit \L in \L partes \L Tyri \L et \L Sydonis \L et \L ecce \L mulier \L Chananea \L etc. So schribet u^ins och hiute der guote sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre in eine heidensche gegen fuor. do chom im uz dem heidenschen lande ein vrouwe zuo, diu ruoft in an mit disen worten: "herre Jhesus, des chu^iniges Davides sun, erbarm dich u^iber mich, wan min to^e?“hter, herre, diu ist bevangen mit dem u^ibeln geiste unde mu^e?–t si der vil harte". der rede dern gab u^inser herre dem wibe dehain antwurte, unde swiez idoch dar umb w‘re, so ruoft si idoch also lange, u^inz daz och die heiligen zwelfboten mit ir u^insern herren des baten daz er ir gnade t‘te. do antwurt do u^inser herre sinen jungern unde sprach zuo zin: "\L non \L sum \L missus, ich enbin umb anders niht an dise welte chomen niuwan daz ich diu chint suoche unde behalte, den daz himelriche da gehaizen ist". do chom aver daz guote wip unde viel u^inserm herren ze fu^e?–zen unde bat in aver siner gnaden. do antwurt ir do u^inser herre: "\L non \L est \L bonum \L sumere \L panem \L filiorum; ez enist niht guot getan," sprach er, "daz man den chinden ir brot neme unde ez den hunden werfe". \L Etiam, \L domine, \L nam \L et \L catelli \L edunt. do sprach daz wip: "daz ist vil war, unde idoch, herre, so ezent diu welfer diu bro^e?“semlin diu von ir herren tische nider gerisent". \L O \L mulier, \L magna \L est \L fides \L tua. do sprach u^inser herre: "owi wip, wie groz din gloube ist! nu wistu gewert allez des du gerst". sa bi dem worte do was ir to^e?“hter genesen. Daz guot wip diu u^inserm herren hiut da in dem heidenschen lande zuo chom, diu bezeichent och die heilige christenheit, diu uz der heidenschefte von erste bechert wart. der was ir to^e?“hter behaft. diu to^e?“hter bezeichent alle die die sit mals bechert sint von aller heidenschen diet. diu to^e?“hter diu was och wol mit rehte behaft, wan si diu apgot unde den tiefel an bettet. der to^e?“hter der was och u^inser herre von rehte vil vremde unde vil ellende, wan si erchante sin leiden vil lu^izel. dar umb so liez och er do die guoten muoter umb die ir su^indigen to^e?“hter also lange ru^e?–fen, u^inze daz och die heiligen zwelfboten ir ze helfe chomen. daz bezeichent och daz wir armen su^ind‘r noch hiute disses tages beidiu die heiligen zwelfboten unde och ander gotes tru^e?–t an su^iln ru^e?–fen, daz si u^ins ze helfe chomen umb u^inser sunde umb den alm‘htigen got. \L Non \L est \L bonum \L etc. wan von danne so antwurt do u^inser herre allerst der guoten muoter also: "ez enist niht guot getan," sprach er, "daz man den chinden ir brot neme unde werfez den hunden". \L Etiam, \L domine. do sprach daz s‘lige wip: "herre, daz ist war also du gesprochen hast, wan daz w‘re vil u^ibel, swer so chinden ir brot n‘me unde wurfez den hunden". daz ist al war, sprach si, daz du den juden dine riche gehaizen hete unde daz si dine liute hiezen da von, wan du in din heiligen ˆ ze troste unde ze gnaden gegeben hete; da von och si die ere heten daz si dich unde dinen heiligen namen erchanten, unde da von si {\it(?)die} ere heten daz si diniu chint hiezen. die gnade unde die ere, diu was aver mir unde mim chinde ‘lliu vil vremde, wan wir warn anders niht niuwan alsam die hunte, zuo den du u^ins, herre, von rehte da geebenmazet hast durch u^inser vil m‘nge unchu^ische. durch daz och wir vil arme u^ins hinz dinen gnaden sulen diemu^e?–tigen alsam diu welfer diu da gefuort werdent von rindelinen diu da nider risent von ir herren tische. daz du, herre, alsam mir unde minen chinden von dim braiten tische, von dinen grozen gnaden, zitelichen trost lazest chomen, da mit wir genesen mugen, herre, des genu^e?–get mich unde miniu chint. och soltu des, herre, wol gehugen daz och din chint niemen ist niuwan der eine der dinen willen tuot. \L O \L mulier, \L magna. do sprach unser herre: "owi wip, wie groz din gloub ist!" durch den dinen grozen glouben unde durch dine groze diemu^e?–t so wil ich dich dins willen also wern, daz ich miner chinde brot dinen chinden geben wil. nu daz och iu der chinde brot iuwer teil mu^e?–ze werden, des helf iu der ware gots sun. amen. predigt$26/ Der dritte sunnentac. uti$ text$ \L Estote \L imitatores \L dei \L sicut \L filii \L karissimi. U^inser maister, der guot sant Paulus, der spricht hiut an dem heiligen ampt: mine vil lieben gebru^e?–der, spricht er, zallen ziten so man ich iuch des daz ir mir unde miner lere nach volget. hiute rat ich iu daz daz och {\it(?)ir} im selben nach volget, u^inserm herren, dem heiligen Christo, wan des chint sult ir, ob got wil, gehaizen werden. nu ne mugt ir aver anders siniu chint niht gehaizen werden niuwan von den guoten werchen. da sult ir och bilde selbe bi nemen, wan ir sult die triuwe unde die minne zallen ziten haben, die er do het, do er sich selben fu^ir iuch sim vater zeim warn opfer gap an dem heiligen cru^e?–ze. \L Fornicatio \L autem \L et \L omnis \L inmundicia. von danne wan ir och nu daz verdienen sult mit der guoten werchen daz ir diu gots chint haizt, so sult {\it(?)ir} och diu bo^e?“sen werc vil gar vermiden, wan ir sult iuch hu^e?–ten vor aller slahte unchu^ische unde vor aller uppecheit. wan swer so getanen werchen nach volget, dern haizet niht ain gotes chint, sunder der haizet des tiefels schalc. \L Hoc \L autem \L scitote \L intelligentes. wan daz sult ir verstantlichen wizen, spricht sant Paulus, daz alle hu^or‘r unde alle u^iberhu^or‘r unde alle gigirschiu liute unde alle die die dem tiefel dienent, die ne habent deheinen teil an dem gots riche unde mit dem heiligen Christo. wan u^iber alle die die so getaniu dinc hie bevor taten, da gienc och do der gots zorn unde sin rache u^iber in der sintfluohte unde och sit u^iber ander vil m‘nge, der gnoz iuch got nimmer laze werden. \L Eratis \L enim \L aliquando \L tenebre. wan wart ir etwenne so getaner liute gnoz, do ir chint wart unde do ir tump wart, so ir an dem gotsdienst blint wart, --- wan swer so sines danches dem tiefel dient, der ist unde haizet wol von rehte blint --- nu bint ir aver gesehende worden. wan nu habt ir iuch bechert, nu habt ir iuch verwandelt, nu bint ir niuwe liute unde ander liute worden. wan nu erchennet ir got, nu dient ir got; von danne so haizet ir och nu diu gots chint, \L ut \L filii \L lucis \L ambulate, unde diu chint des tages unde des liehtes. nu sult ir och den werchen nach volgen diu hinz dem tage unde hinz dem liehte da geho^e?“rent: daz ist alliu triuwe unde ‘lliu warh‘it, daz ist der ewige lip. den geb iu der ware gotes sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Erat \L Jhesu \L ejiciens \L demonium \L et \L illud \L erat \L mutum. So schribet u^ins och hiute der guot sant Lucas an siner heren botschefte wie u^inser herre sine gnade begienge an eim armen menschen, der was beidiu behaft unde was och stumme unde was och blint. unde do er in erlost von dem u^ibeln geiste, do tet och {\it(?)er} do volleclich sine gnade unde gab im och widere beidiu sin gespreche unde och sin gesiht. diu driu zeichen diu begienc unser herre hu^it an dem armen menschen. Der selbe mensche der da beidiu behaft was unde och blint unde ein stumme, der bezeichent ein iegeslichen armen su^ind‘r den der tiefel also verre fur gevazet hat unde also verre in die schulde braht hat, daz er verzwivelt hat an der gots erbarmunge. der ist leider vil hart behaft, wan im hat der tiefel benomen alle sine guot sinne: da von so ist er och erstummet an dem gots lobe unde an allen guoten worten; dar zuo so ist er och erblint an der gots warheit unde an allen werchen. zuo dem sol sich denne n‘hen der sin ler‘r unde der sin briester, wan der briester, der bezeichent den heiligen Christum. wan alsam der mit sim gotlichem gewalt den armen menschen erlost der da behaft was, alsam sol och der briester dem su^ind‘r tuon: wan der briester der sol mit dem heiligen gots worte dem su^ind‘r sin gemu^e?–te senften unde sin herze ringen u^inz also verre u^e?–nz den su^ind‘r ein guot gemu^e?–te unde ain riuwe an chome. sa ze der stunde so ist der arme mensche erlo^e?“st von dem bo^e?“sen geiste, so ist der su^ind‘r erlo^e?“st von des tiefels gewalt. so sol der briester denne den su^ind‘r vil wol tro^e?“sten unde sol im daz geheizen daz er mit im alle sin burde welle helfen tragen, ob er in die welle lazen wizen. so wirt denne der stumme da sprechende; daz ist daz daz der su^ind‘r vil vro^e?“lichen sim ˆwarten die tougen sins herzen uf tuot unde im sin bihte vil innerclichen tuot uf sin helfe unde uf sinen trost. so sol der briester den su^ind‘r denne her wider zuo dem rehten wege wisen unde sol in des tro^e?“sten, ob er st‘te welle sin unde ob er im volgen welle, daz er got fur sine sele antwurten welle. so wirt och der denne da gesehende der ˆ da blint was; daz ist daz daz der su^ind‘r ein vil ringez gemu^e?–te gewinnet, wan so wirt er denne an sehende die vil grozen gnade die diu gots erbarmunge begangen hat an vil m‘ngem armen su^ind‘re der nach vil m‘ngen grozen sinen schulden daz himelrich besezen hat. alsam mu^e?–zt och ir getuon. des helf iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. predigt$27/ Ze mitter vasten. uti$ text$ \L Scriptum \L est \L quomodo \L Abraham \L duos \L filios \L habuit, \L unum \L de \L ancilla \L et \L unum \L de \L libera. Unser maister, der guot sant Paulus, der schribet u^ins hu^e?–te an dem heiligen ampt wie hie bevor Abraham ein wip het, diu heiz Sara. diu was unberhaft so lange u^inz daz si wart wol ahzec jar alt. durch die not so leit er sich zuo siner eigenn dirnen, daz er eins erben bi der becho^e?“me. do aver daz eigen wip ein sun gewan, dar nach do gnas och do diu alt vrouwe eines sunes, als got wolte, der wart gehaizen Ysaac. do die zwene Abrams su^e?–ne do ensamt ze wahsende begunden, do begunde des eigenes wibes sun des sinen jungern bru^oders ze ‘htende unde wolt in vertriben von dem erbe. daz wart do der altvrowe Sarai sw‘re unde sprach, so lanc so ir got selber einen erben verlihen hete, so wo^e?“lt {\it(?)si} des niht gestaten daz der eigen sun dehein erbe tail hete mit irm sune. diu rede diu beswart och Abrahamen, unde idoch so gebot im u^inser herre got daz er daz eigen wip mit irm sune mit alle sundert von dem vrigen wibe unde von ir sune uz sim hu^e?–se. Min vil lieben gebru^e?–der, u^e?–der, spricht sant Paulus, diu zwai wip, die zwuo mu^e?–ter, die da beide bi Abraham chint gewunnen, die bezeichent die zwuo gebu^irte, diu zwai gesl‘hte der guoten unde der u^ibeln. wan daz vrige wip, diu rehte chone, diu da lange was unberhaft, diu bezeichent die chu^ischen unde die geistlichen mu^oter, daz ist diu heilige kristenheit; diu was och vil lange unberhaft, wan der was vil lu^e?–zel die vor des heiligen Christes gebu^e?–rte u^insern herren got luterlichen vlegten umb den ewigen lip. der selben rainen muoter sun sint nu alle die die den heiligen glouben unde den heiligen touf enpfangen habent, wan daz ist diu chu^ische unde diu geistliche geburt. alle die die der gebu^irte nu nach volgent daz sint die s‘ligen. so bezeichent daz eigen wip diu da in ir jungen ziten nach wiplichem rehte chint gewan die bro^e?“de dirre welte. der sun sint och nu alle die die die welte minnent unde die der bro^e?“de dirre welte nach volgende sint. die sint och alle unedel, wan die sint alle des tiefels eigen schalc. wan daz bezeichent och des eigen wibes sun der da vertriben wolte des vrigen wibes sun von dem erbe: wan alsam der do den sinen edelern unde den sinen bezern an faht, alsam tuont och dises tages alle die die dise welte minnent unde die dirre welte chint sint, die vehtent die {\it(?)ir} bezern unde ir edelern an, daz sint alle die die got da dienen solten. \L Caro \L et \L sanguis \L regnum \L dei \L non \L consequentur. da von so spricht och daz vrige wip zuo zirm manne Abraham daz si des niht gestaten welle daz der eigen sun dehein teil an dem erbe habe mit irm sun. wan daz eigen wip unde ir sun die ne mugen des himelriches niht besitzen, wan {\it(?)si} enmugen niht ensamt gesin diu unchu^ische mit der chu^ische, der ubermuot mit der diemu^e?–t. von danne so muoz si der ir beider vater Abraham sundern von ain ander. ir beider vater Abraham daz ist u^inser herre, der himelsche vater. der ist ir beider vater, des vrigen unde des ‘igenn, des ubeln unde des guoten, wan er hat si beide geschaffen. wan aver der u^ibel der sinen su^e?–ntlichen muoter nach volget, von danne so sundert er in von dem vrigen wibe unde von ir edeln sun uz dem hu^e?–se; daz hu^e?–s daz ist diu himelsche Jerusalem, wan diu ist iuwerr muoter hu^e?–s, der heiligen christenheit, wan mit der so sult ir, ob got wil, daz erbe besitzen unde behaben der himilschen Jerusalem. \L Video \L aliam \L legem \L in \L mente \L mea. nu mine vil lieben gebru^e?–der, spricht der guote sant Paulus, nu sol och iuwer iegeslicher sehen in daz hu^e?–s siner gewizen unde sins herzen, wan iuwer iegeslicher hat an im die zwuo gebu^e?–rte, die vleischlichen, da er mensche von ist, unde die geistlichen, da er mensche unde christen von ist. diu vlaischlich geburt diu ziuhet hinz der bro^e?“decheit unde hinz den su^e?–nden, wan daz vlaisch daz ist chomen von der erde; von danne so nist och sin wille unde sin girde anders niht niuwan ‘lliu bo^e?“shait. daz ist daz eigen wip unde ir sun. so ziuhet aver diu geistlich gebu^e?–rt hinz der chu^ische unde hinz der gu^ot‘te, wan der gaist daz ist diu sele, diu ist von himele unde von got chomen. von danne so nist och ir wille anders niht niuwan alliu reinecheit. daz ist daz vrige wip unde ir sun. daz sint nu die zwene willen die da sint in eines iegeslichen mannes herzen unde gedanchen unde die dar inne wider strebent ain andern unde vehtent. die sol der iuwer Abraham da von ain ander sundern. der iuwer Abraham daz ist iuwer manlicher muot, iuwer manlichiu underschidunge, diu da zuo zir selber sprechen sol: "nu ne wellestu, herre got, daz mir min bro^e?“decheit so iht ane gesigen sule, daz ich durch die hinz helle iht chomen sule". so ist diu iuwer aigen unde ir sun, daz ist des libes girde, vertriben unde ist daz vrige wip unde ir sun, daz ist diu chu^ische unde diu gu^ot‘t, iuwers herzen husvrouwe worden. so sit ir sa vri unde edel, so besitzt ir daz erbe, daz ist diu himelsche Jerusalem. des helf iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L sublevasset \L oculos \L Jhesus \L et \L vidisset \L etc So schribt u^ins och hiute der guot sant Johannes an siner heren botschefte wie ain michel menige von m‘ngem lande sich besament hete unde chom zuo u^inserm herren unde was st‘teclichen dri tage mit im. an dem dritten tage do vragt u^inser herre einen sinen junger, sant Philippen, wie er im riete daz er die liute gimbizt. "wan si nu dri tage", sprach er, "miner gnaden hie gewart habent; unde laze ich si nu also vastende von mir schaiden, so verderbent si uf der straze. ez sint och su^e?–meliche verre her chomen". do sprach sant Philippus: "zwai hundert pfenewert brotes diu hevent unhohe under der menigi". do sprach sant Andres: "herre, hie ist ein chint, der treit viunf brot unde zwene vische". do sprach u^inser herre ze sinen jungern: "nu sedelt ir die liute nider zuo der erde uf daz hu^e?–, des da hie gnu^oc sŒ". unde nam diu viunf brot unde die zwene vische unde segent er die unde zertailt si do unde gap si sinen jungern, daz si {\it(?)si} tailten under die liute. do diu menigi do ‘lliu wol geimbizt was, do gebot unser herre sinen jungern daz si die alaibe of l‘ren die den liuten da warn u^iber worden, daz die iht verlorn wurden. der liute der warn och viunf tusent man ane wip unde ane chint, die warn ane zal. da laren sine junger ze s‘mene der alaibe, daz si zwelf cho^e?“rbe da mit fulten von den viunf broten unde von den zwain vischen. die viunf tusent man, die u^inser herre da spizt, die bezaichent die s‘iligen. daz sint alle die die daz h‘ilige gots wort gerne ho^e?“rent unde die ez och mit den guoten werken wol behaltent; wan die {\it(?)habent die} ere vor got daz si man {\it(?)sint} unde mannes nam habent durch daz daz si manlichen der bro^e?“de dirre welte widersten. die su^e?–ln och alle sitzen uf daz gras. wan daz gras, daz bezaichent die bro^e?“de dirre welte. die bro^e?“de die su^e?–ln aver alle die versmahen unde vertreten die iriu werc hinz got habent gekert. diu wip unde diu chint diu och da gespist wurden, diu warn ane zal. diu bezaichent alle die die daz hailige gots wort unru^ochlichen ho^e?“rent unde och sin lu^izel behaltent. die sint umb daz den wiben unde den chinden geebenmazet, wan si der bro^e?“dekeit dirre welte nach volgent. die sint och umb daz ane zal, wan si u^inser herre got in deheiner siner aht noch in deheiner siner ruochunge niht enhat. diu viunf brot unde die zwene vische, da diu menigi ‘lliu mit gespist wart, die bezaichent die heilige schrift, da ein iegelich cristen sele mit gespist unde gefu^ort sol werden hinz dem ewigen libe. daz chint daz diu viunf brot unde die zwene vische da truoc unde ir idoch selbe niht ennoz, der bezaichent die ungetriuwen juden die von got die alten ˆ unde die heilige schrift da habent enpfangen unde ir idoch leider niht behaltent. do sprach och do u^inser herre, daz der liute su^e?–meliche verre chomen w‘ren. die bezaichent alle die die mit grozen houbthaften su^e?–nden bevangen sint: wan swenne die wider cherent unde daz si rehte riuwe gewinnent, die sint verre hinz u^insers herren gnaden chomen; wan iriu werc wider got warn, von danne so warn och si im vil fremde unde vil ellende. do diu menigi do ‘lliu enbizen was, do gebot u^inser herre sinen jungern daz si die alaibe ze s‘mene l‘ren die den liuten da warn uber worden, daz die iht verlorn wu^e?–rdin. die aleibe die larn sine junger uf unde wart der so vil von den viunf broten unde von den zwain vischen, daz si da mit fulten zwelf cho^e?“rbe. der zwelf cho^e?“rbe der was och mere denne der viunf brote w‘re. von danne so bezaichent och die zwelfe cho^e?“rbe alle gaistliche liute, daz sint alle die die dise welte durch got also habent versmahet, daz si ir selber lip mit chu^ische unde mit reinecheit dem almehtigen got zeim lebentigen opfer habent praht. daz sint die grozen cho^e?“rbe unde die m‘nigen cleinen undertraht, da die gots liute mit gespist unde gefu^ort suln werden an der sele. die spise die hiez im u^inser herre ze s‘mene cluben, daz diu iht verlorn werde. wan ir diu gem‘ine menigi unde der laigelich pofel niht geniezen mac, von danne so mu^oz im u^inser herre got sunderliche liute dar zuo suochen unde erwellen die sinen willen dar an erfullen, die haizent och zware die gots erwelten. daz och ir der selben gots erwelten mu^ozt geniezen, des verlihe er iu selbe, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. amen. predigt$28/ Der viunft sunnentac. uti$ text$ \L Christus \L assistens \L pontifex \L futurorum \L bonorum. U^inser meister, der guote sant Paulus, der spricht hiute an dem heiligen ampt: min vil lieben gebru^e?–der, ir sult ain luzel vernemen von der alten ˆ unde von dem opfer des man do pflac in der alten ˆ. wan daz was gewonlich daz die liute alle ze s‘mene chomen ie zeimal in dem jare da ze Jerusalem unde daz si ein rint da namen unde opferten daz alle samt, unde nam der bischof des rindes bluot unde truoc daz in daz templum fu^e?–r die vrone reste zeim urchunde fu^e?–r ir aller su^e?–nde. in dem selben templo da ze Jerusalem da warn och inne zwuo vrone reste, die warn vor an ander unde warn beide mit zwein umbehangen underscheiden. swenne so man durch den vordern umbhanc chom, da stuont sa ein tisch, der was guldin, unde stuont vor dem tische ein cherzstal, daz was och guldin, unde warn uf dem cherzstalle siben liehtvaz. da ze der reste da enopfert nimen niuwan die briester. diu reste diu hiez heilic unde was idoch diu minner reste. swenne so man denne durch den andern umbhanc chom, daz was diu vroner reste, diu hiez hailic aller hailigen. da stuont inne ein guldin alt‘r unde was da bi ein guldin rouchvaz unde stuont hinder dem alt‘r ein guldiniu arc. in der arc da was inne daz himelbrot, daz u^inser herre got hie bevor von himele regent unde da er sine liute mit spist unde fu^ort vierzec jar, do si in der wu^e?–ste warn. in der arc da warn och inne die zwuo steinine taveln, die got selber mit sim vinger geschriben hete mit der heiligen alten ˆ uf dem berge ze Syna. in der arc da was ouch der stap inne, da Moyses diu zaichen alliu hie bevor mit tet unde begienc in Egiptenlande unde der do dar nach gru^ont unde loubte. unde was ob der arche ein ziborium, daz was guldin unde warn dannoch ob dem ziborio zwene engel von golde gegozen, die heten die arche unde daz ziborium mit ir vetichen allez umbsch‘tewet. diu reste diu was diu vrone reste, diu was och in so grozer ewirdecheit, daz da niemen getorste fu^ir chomen niuwan der bischof eine unde och anders niht niuwan zeim male in dem jare, unde swenner daz bluot truoc, daz er opfern solte fu^e?–r die su^inde. diu reste diu was och so forhtsam, daz da niemen dehein lieht getorste fu^ir gezu^inden. \L Que \L parabola \L est \L temporis \L instantis. nu, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, dise rede die su^ilt ir alle wol merken, wan diu erer unde diu minner reste, da der guldin tisch unde daz guldin cherzstal mit den siben liehtvazen inne was, diu was ein vorbezeichenunge dirre zit als diu heilige kristenheit nu stet. wan der umbhanc der da vor dem guldinen tische da hienc, der bezeichent den heiligen touf. der umbhanc der wart iu do entl\oezet unde entslozen, do under herre, der heilige Christus, an dem heiligen cru^e?–z hienc unde er den jungesten ahtenzuch von sim munde lie; do entrant sich der selbe umbhanc en allem mitten zwai unde wart iu diu invart da mit da eroffent. wan alle die nu den heiligen touf enpfangen hant, die sint alle durch den selben umbhanc fu^ir die reste chomen da der guldin tisch unde daz guldin cherzstal mit den selben liehtvazen da inne ist. der guldin tisch daz ist daz vrone opfer u^insers herren, des heiligen Christes, sins heiligen lichnams unde sins heiligen bluotes, daz er warr trost der heiligen christenheit fu^ir gesetzet hat zeim t‘gelichen troste in disem libe. daz guldin cherzstal daz da vor dem guldim tische stuont mit den siben liehtvazen, daz ist er selbe, der heilige Christus, wan er vil lieber herre der wil selbe da sin zallen ziten vor dem tische da man im da ob dient unde da man sin heiligez opfer da t‘geliches obe opfert unde wandelot. so sint och diu siben liehtvaz die sibenvaltigen gabe des heiligen geistes, wan mit den so wil er aller der hu^e?–ten unde pflegen die ob sim heiligen tische sine geistliche wirtschaft raineclichen niezen. nu, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, nu su^ilt ir och vernemen waz diu vrone reste betu^ite da der guldin alt‘r unde daz guldin rouchvaz unde diu guldin arche inne was unde da der bischof alle jar zaimal daz bluot da inne opfert fu^ir die su^inde. \L Tabernaculum \L non \L manu \L factum. wan diu reste diu bezaichent die ewigen reste. da ne mu^e?–gt aver ir leider noch niht hin gesehen, wan da ist ein umbhanc noch vor, dern ist iu noch nicht entslozen. der umbhanc der bezaichent daz, daz ir noch zehant niht enhabt, daz ist daz daz ir noch weder seht noch enho^e?“rt deheinen trost mere niuwan als verre so ir gedinget unde gloubt. \L Per \L fidem \L currimus, \L per \L fidem \L tenemus, \L et \L non \L per \L speciem. nu su^ilt ir daz warz glouben, spricht sant Paulus, daz u^inser herre, der heilige Christus, \L per \L proprium \L sanguinem \L semel \L introivit, da hin durch den selben umbhanc der iu noch da vor dem antlu^ize hanget fu^ir die vrone gotes reste mit sin selbes bluote si gegangen unde daz er da si bi sins vater zesewen im zelobe unde zern unde iu zainer ewigen wegesalunge, \L pontifex \L futurorum \L bonorum, unde sult daz warz glouben daz er si der ware fu^irste des chu^inftigen riches unde daz er si der war bischof der sin selbes bluot da getragen hat fu^ir die vronen go^e?“tlichen veste unde reste in daz himelsch paradys fu^ir iuwer aller schulde, \L quia \L apud \L te \L propitiatio \L est, unde daz sin gegenwurte immer mere da ansihtic si iu ze helfe unde zainer ewigen gehuldegunge. so sult ir och daz glouben daz da si der guldin alt‘r unde daz guldin rouchvaz, wan daz ist diu ansihtchait unde diu gegenwurte siner go^e?“tlichen diemuot, sins go^e?“tliches opfers. wan daz ist der su^e?–ze smac unde der linde fluz des hailhaften bluotes, der go^e?“tlichen wu^e?–nten. \L hoc \L est \L altare \L aureum, \L quod \L est \L ante \L oculos \L domini. daz ist der guldin alt‘r der ewigen gehu^igde, des ewigen opfers, daz immer mere da ze himele vor gots ougen eweclichen ansihtic ist. so su^ilt ir och daz glouben daz da sŒ diu guldin arc da daz himelbrot inne ist unde der stap unde die zwuo taveln. diu guldin arc daz ist diu menschliche nature, daz ist der gotliche lip, den im der ware gots sun da nam von der heren maigde libe. daz ist zware diu war arc der waren gotlichen tougen da da inne verborgen unde verholn waz ‘lliu gotlichiu magencraft liphaftigiu. in der arc ist och zware daz himelbrot, wan daz ist daz daz er selbe ein wariu gnade ist unde daz er selbe diu ware spise ist da ir in disem ellende mit gespiset su^ilt werden hinz dem ewigem libe. in der selben arche ist och diu ˆ, \L hic \L est \L liber \L vitae, wan daz ist daz daz er selbe alle die in siner gewizen unde in siner zal hat, die er ze dem ewigen libe gordent hat. so ist och in der selben arche der stap der da durre was unde do dar nach loubt unde gru^onet. der stap der da durre ierloubt unde gru^onte, daz ist der ware hailant selbe der da von dem tode gru^e?–ner unde lebentiger uf stuont, wan nu hat er von sim vater den gewalt daz er ein geweltiger riht‘r ist baidiu lebentiger unde toter. da bi so sint och die zwene guldin engel die die arch mit vetechen dar umbesch‘twet heten, die zwene engel \L misericordia \L et \L veritas, daz ist daz rehte unde diu gnade. wan diu gnade unde daz reht, die sint zallen ziten bi u^inserm herren, dem heiligen Christo, wan er ist baidiu rehter riht‘re unde och gn‘diger riht‘re. fur die reste da nezu^int och niemen dehein lieht vor, wan diu reste diu bezaichent die himelschen Jerusalem da da inne zallen ziten wonende ist ‘lliu gegens chouwunge aller gotlichen magencrefte. wan da ne sint och niht inne weder diu sunne noch der mane, sunder da ist got selbe inne, baidiu vru^e?–de unde der ewige tac, den nimmer betru^e?–bet dehein naht, da ist diu ewige reste. die geb iu der heilige Christus durch sin selbes milte. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Quis \L ex \L vobis \L arguet \L me \L de \L peccato? So schribet u^ins och hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte wie u^inser herre mit sinen jungern cho^e?“set; wan er spricht hiute also: "swer von got chomen ist, der mint och daz gots wort, unde swer so von got niht chomen ist, dern mint och sin wort niht". mit der churzen rede da hat u^inser herre einem iegeslichen man im selben wol mit erzaiet {\it(?)daz er sol sehen in sin selbes herze}; wan ain iegeslich man der selbe in sin herze siht, da sait im sin selbes herze daz wol, ob er von got chomen ist oder niht. wan enmint er daz heilige gots wort niht, so ne mint er och got niht, wan daz heilige gots wort daz ist got selbe. swer so denne sinen schepf‘re niht enmint, der neist och sin chint niht, sunder der ist von dem tiefel chomen unde ist och der helle chint. swer so aver denne daz heilige gots wort mint unde daz wol behaltet mit den guoten werchen, der mint got, der ist och sin chint, dem git och er den ewigen lip. also mu^e?–z er och iu tuon durch siner gnaden willen. predigt$29/ An dem palmetage. uti$ text$ \L Hoc \L enim \L sentite \L in \L vobis, \L quod \L et \L in \L Christo \L Jhesu. U^inser maister, der guot sant Paulus, der spricht hiute an dem heiligen ampt: min vil lieben gebru^e?–der, spricht er, ir su^ilt disen heiligen tac hiut an sehen, wan dirre hailige tac der ist ein offenz urchu^inde der grozen gedult unde der grozen diemu^e?–t unsers herren, des heiligen Christes. die selben diemu^e?–t die su^ilt och ir an sehen in iuwerm gemu^e?–t iu ze bezerunge, daz rat ich iu. \L Qui \L cum \L {\it(?)in} \L forma \L dei \L esset. unde daz och ir deste baz sine groze diemu^e?–t erkennen mu^e?–gt, so sult ir alrerst sinen grozen gewalt unde sine herschaft an sehen, wan er ist zware der eine ainborn sun des himelschen vaters der och mit sim vater allez daz hat geordent unde geschaffen daz der ist. \L Sed \L semetipsum \L exinanivit. unde swie aver er nu mit sim vater ane durfte ain geweltiger got si, idoch so hat er sine here magencraft dar zuo gediemu^e?–t, daz {\it(?)er} ein mensche ist worden. da mit so hat er vil lieber herre idoch niht versmahet noch genidert sinen gotlichen namen unde sine gotliche magencraft, sunder er hat idoch sine here magencraft verholn unde verborgen in eines menschen libe dar umbe, daz er iu da mit ze helfe cho^e?“me, unde och dar umb, daz sin heilige geburt dem tiefel deste baz verholn w‘re. \L Et \L habitu \L inventus \L ut \L homo. wan wider des tiefels untriuwen unde wider sin hohvart so hat er sich so groze diemu^e?–t an genomen, daz er ein mensch ist worden. der mensche der hat och an im beidiu lip unde sele unde totliche nature. \L Humiliavit \L se \L ipsum \L factus \L obediens \L usque \L ad \L mortem. zuo der rede aller so hat er sich dannoch nu so verre gediemu^e?–t, daz er des verhenget hat daz er beidiu gevangen unde gepunten ist unde hinz dem lasterlichen tode vertailet ist. \L Propter \L quod \L deus \L illum \L exaltavit. nu, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, nu habt ir wol geho^e?“ret u^insers herren diemu^e?–t, des heiligen Cristes. nu su^ilt ir och merchen waz er mit siner grozen diemu^e?–t vervangen habe. wan da hat er daz mit vervangen daz er iuch da mit erlo^e?“st hat von dem ewigen tode, unde hat der mit verdient daz in got nu also geho^e?“ht unde gert hat, daz sin nam ist ob allen namen. nu su^ilt ir idoch vil wol merchen wer der man si, den got so gert unde geho^e?“het hat, daz sin nam ist ob allen namen. wan daz enist idoch er niht, u^inser herre, der ainborn gots sun, der mit sim vater da ie was an angenge unde immer ist an ende, wan der hete die ere von siner gotlichen nature ie daz sin nam was ob allen namen, dern bedorft och deheiner ho^e?“hunge niht; sunder ez ist diu nature unde der lip, den er sich da an nam, der ware ainborn gots sun, von der heren m‘igde libe unde den er da zeim opfer gap an dem heiligen cru^e?–ze fu^ir allez manchunne. wan den lip unde die nature die hat der himelsche vater nu also geho^e?“het unde gert, daz diu selbe nature unde der sin ainborn sun ist ein herre unde ist ein gewalt unde ist ein got, der ist unde haizet u^inser herre Jhesus Christus. \L Ut \L in \L nomine \L Jhesu \L omne \L genu \L flectatur. den selben herren Jhesum Christum den su^ilt och ir hiute vlehen unde eren unde su^ilt in hiute an beten mit aller himelschen herschefte unde mit allen engelschen cho^e?“ren, wan er ist hiute da ze himele bi sins vater zesewen, im ebenher unde ebengewaltiger got, sim heiligen namen ze lobe unde ze eren unde iu ze troste unde ze helfe hinz dem ewigen libe. den geb er iu, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L appropinquasset \L Jheus \L Jherosolimis. So schribet u^ins och hiute der guot sant Matheus an siner heren botschefte wie u^inser herre sine junger zwene sant nach aim esele unde sprach also zuo zin: "get in daz castel daz da wider iu si, da vindent ir inne ein esel, der ist gebunden, den lo^e?“st ir unde bringet mir den. unde si iemen da der iuch des vrage, zwiu ir den lo^e?“st, so sprechet ir, daz sin der herre bedurfen welle ze sime dienst; unde laz in aver dar nach". die sinen junger taten als er in gebot unde brahten im den esel unde leiten ir gewant do uf den esel unde satzten in do dar uf, unde rait er also gen Jerusalem. dar was er vil lieber herre vil ofte da vor komen, unde daz er idoch nie deheins ritens gemuot niuwan nu, also wir nu hiute begen, do wolt er dar chomen geriten uf dem esel. daz tet er allez umb daz, wan daz was also von im gewisaget do wolt och er die schrift erfullen. do gab och daz der heilige geist der s‘ligen menigi diu im da nach volgende was in ir gemu^e?–te daz erz w‘re, der ware gots sun, von dem daz also geschriben was. unde wart da von ein vil gro^e?“ziu vru^e?–de under der menigi, daz si des gem‘ine lobten got daz si die zit unde den tac gelebt heten daz in der ware gots sun chomen w‘re. unde vor der libe, die si hinz im heten, so zugen su^e?–mliche ir gewant abe unde wurfen ez dem vihe under die fu^e?–ze. su^e?–meliche die bachen och die este von den boumen unde truogen si in der hant, unde elliu diu menigi diu da vor im unde nach im gienc, die lobten des alle samt den almehtigen got unde seiten im des gnade daz in chomen w‘re der ware hailant, der ware Davides sun. Daz castel unde diu stat diu da wider u^inserm herren unde wider sinen boten was, diu bezaichent alle dise welte, wan ‘lliu disiu welte diu dient ‘lliu do dem vil u^ibeln tiefel: wan ez enwas dehein hus noch dehein man ern hete besunteringen sin abgot unde sin tiefel, dem er undertan was. da von so warn och die liute dem esel gebenmazet; wan als der esel mere sinnelos unde vihelicher ist denne ein ander vihe si, also warn och die liute von ir rehten witzen chomen, unde hete si der leidige valant alle erto^e?“rt. daz erbarmt u^insern herren, den waren gotes sun, daz diu welt elliu des u^ibeln tiefels to^e?“re unde esel was, unde santer sine boten unde hiez im die lo^e?“sen. \L Et \L si \L quis \L vos \L interrogaverit \L etc. unde sprach also zuo zin: "ob iemen iuch vrage: zwiu loset ir die esele? so sprecht ir. daz ir der herre bedurfen welle; unde laze si dar nach." er hiez sin boten daz si iht spr‘chen weder "u^inser herre" oder "iuwer herre", sunder er gebot in daz si anders niht enspr‘chen niuwan "der herre, der wil bedurfen der esele". wan daz was also gesprochen: "der herre, der da herre ist des himels unde der erde unde aller dirre welte, der wil bedurfen siner hantgetat unde lƒt {\it(?)si} dar nach widere." do lo^e?“sten die vrone gots boten die esel, daz was allez manchu^inne, unde wisten si zuo dem heiligen Christo. \L Quomodo? mit dem heiligen gots worte unde mit vil m‘nigen grozen zeichen, die si taten in sim namen. \L Solventes \L adduxerunt, da mit so losten si die esel, alle dise welte, unde zugen si in des heiligen Christes dienste. \L Et \L imposuerunt \L vestimenta \L sua \L super \L eam, unde leiten do ir gewant uf die esele unde satzten in do dar uf. der heiligen boten gewant, daz ist der heilige gloube unde der heilige touf; wan swer so mit dem gewande niht gevazet wirt, mit dem enhat och der heilige Christus dehein wesen. \L Et \L confestim \L dimittet \L eam. do sprach do u^inser herre, daz er dar nach wider wolte lazen die esel. daz sint nu alle die den heiligen glouben unde den heiligen touf enpfangen habent, die wil er nu wider lazen. wem wil aver er vil lieber herre die nu wider lazen? daz wil er ainen iegeslichen man ze sin selbes willen, daz ain ieslich man tuo als in sin selbes wille gelait. \L Straverunt \L vestimenta \L sua \L in \L via. nu daz och iu nu des helfe der ware gots sun daz iuwer wille hinz sim dienste also st‘te mu^e?–ze sin als ir im triuwe unde warhait habt gehaizen in dem heiligen toufe, so sult ir tuon sam die s‘ligen liute die ir gewant hiute da abe zugen unde wurfen ez an die straze da u^inser herre da hin rait; alsam sult och ir iuwer gewant durch sinen willen abe ziehen. daz gewant daz aver {\it(?)ir} abe sult ziehen, daz ist ‘lliu achust unde ‘lliu boshait unde emzchait der su^inden. daz gewant daz sult ir abe ziehen, wan ir su^ilt den lip ane grifen mit vasten unde mit aller gu^ot‘te unde sult an iu da mit leschen des vlaisches girde dar umbe, daz ir u^inserm herren chu^ischlichen unde raineclichen mu^e?–gt gedienen. \L Alii \L cedebant \L ramos \L de \L arboribus. dar zuo so sult ir och die palmen in der hant tragen sam die s‘ligen liute die u^inserm herren hiute engegen chomen. die palmen die ir in der hant sult tragen, daz sint diu vil m‘ngen urchu^inde der heiligen schrift, der ir iuch wol tro^e?“sten su^ilt. der ist daz erste daz der ware gots sun namlichen durch die armen su^ind‘r her in dise welte chom unde daz och er sin riche vil m‘ngem su^ind‘r mit getailt hat. swenne so ir daz betrahtet, so gewinnet ir ein vil ringez gemu^e?–te hinz got. daz ringe gemu^e?–te daz laidet unde vremdet iu denne dise welte unde liebt iu daz gots riche. so sŒt ir sa s‘lic, wan so wirt der heilige Christus iuwer geverte unde iuwer geraise: so bringet er iuch, so fu^e?–rt er iuch vro^e?“lichen mit im zuo der himelschen Jerusalem. da mu^e?–z er iuch alle inne besamnen durch siner gnaden willen. amen. predigt$30/ An dem antlaztage. uti$ text$ \L Convenientibus \L vobis \L in \L unum. Mine vil lieben gebru^e?–der, spricht u^inser maister, der guot sant Paulus hiute an dem heiligen ampt, wan ir iuch durch gnade unde durch antlaz hie besamt habt, so sult och ir alrerst des antlazes selbe beginnen, wan ir sprecht alle tage: "herre got, du vergib u^inser schulde, als wir tuon u^insern schol‘rn." da mit so sult och ir nu hiut selbe des altlazes beginnen; wan vergebt ir unde antlazet ir iuwern schol‘rn, so vergit unde antlazet iu got iuwer schulde. von danne so seht ir alerst in iuwer herze unde antlazet ir also als ir von got welt antlaz gewinnen unde als ir och hiute tailnŒuftic welt werden der heren gotlichen spise, die u^inser herre sinen jungern hiute gap. wan do u^inser herre sin antlaz mit sinen jungern begienc, do nam er brot unde win unde segent er daz unde gab in do daz unde sprach: "daz ist min lip unde min bluot, daz ich fu^ir iuch zeim opfer gibe. da mit so su^ilt ir begen die gehugde mines todes, wan ich iuch mit minem tode erlo^e?“st han." \L Itaque \L quicunque \L manducaverit \L panem \L hunc \L indigne. die rede die su^ilt ir also versten: swer so daz brot unde daz trinken unwirdeclichen niuzet, daz der also schuldic ist u^insers herren todes sam ob er in selbe mit siner hant erslagen hete. wan unsern herren den enmac niemen betriegen: wan alsam daz selbe here opfer der guot sant Peter enpfienc im ze gnaden unde ze haile, also enpfieng ez Judas niht, wan er die untru^e?–we unde die vientschaft unde den gotes haz in sim herzen truoc hinz dem ewigen tode. \L Probet \L autem \L se \L homo. von danne, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, so su^ilt ir iuch alerst vil wol umb sehen unde su^ilt iuch alerst mit aller slahte guot‘te dar zuo beraiten, swenne so ir die selben gotlichen spise enpfahen welt. dar zuo so sult ir och die rede wol merken daz u^inser herre ein brot segent unde sprach: "daz ist min lip, den ich fu^ir iuch zeim opfer gibe", unde segent och do den win unde sprach: "daz ist min bluot, daz ich fu^ir iuch zeim opfer gibe." der opfer der sint zwai unde ist idoch zware an ietwederm diu ware gotlichiu magencraft. wan diu zwai opfer diu bezaichent daz daz u^inder herre an im hete beidiu lib unde sele unde daz och er iu behalten wil beidiu lib unde sele. bi dem selben heren opfer da sol och wazer bi sin, wan daz wazer daz bezaichent die heilige christenhait diu zallen ziten ist bi dem heiligen Christo, wan durch der liebe so gap er war trost sich selber zeim opfer an dem cru^e?–ze. daz selbe ansihtige opfer daz och da ist an dem brote unde an dem wine, daz ist diu nature unde och der lip, den er da ze opfer gap an dem heiligen cru^e?–ze unde den der ware gots sun da nam von der heren maigde libe. daz selbe ansihtige opfer daz enpfahent och beidiu wirdige unde unwirdige, s‘ilige unde uns‘lige. bi dem selben ansihtigem opfer da ist och bi diu ansihtige here gotliche magencraft. dern wirt aver niemen tailnŒuftic niuwan eine die wirdigen unde die s‘ligen. \L Ideo \L inter \L vos \L multi \L infirmi. nu, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, wan disiu elliu also groz unde also here ist, von danne so ist der leider vil lu^izel die daz rehte betrahten unde an sehen wellen. von danne die wile u^inz daz och ir denne mit den su^inden sin welt unde ir zuo den su^inden willen haben welt, so mu^ozt och ir under wilen u^insers herren zorn unde sine zuht liden. swenne so aver er zu^ihtiget, daz tu^ot er vil liber herre iu niuwan ze troste unde ze haile, \L ut \L non \L cum \L hoc \L mundo \L dampnemur, dar umb, daz ir niht verdamt unde vertailet werdet mit dirre welte, sunder daz er iuch mit siner v‘terlichen zuht behalten wil hinz dem ewigen libe. des helfe er iu selbe, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ante \L sex \L dies \L pasce \L sciens \L Jhesus, \L quia \L venit \L hora \L ejus. So schribet u^ins och hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte von u^insers herren gnaden unde von siner grozen dimu^e?–te. wan er sait u^ins daz, do u^inser herre hiute mit sinen jungern ze tische saz, wie er da uf stuont unde zu^och sin gewant abe unde leit daz von im unde nam ein tweheln unde gurt sich da mit unde nam do wazer in ein vaz unde begunde sinen jungern ir fu^e?–ze ze twahende. do wolt sich sant Peter sin wern, daz er im die fu^e?–ze iht twu^e?–ge. do sprach unser herre: "Peter, twahe ich dir dine fu^e?–ze niht, so ne hast och du dehein tail mit mir an minem riche niht." do sprach sant Peter: "herre, nu ez varn also sol, so twahe mir die hende unde daz houbt zuo den fu^e?–zen." do sprach unser herre: "Peter, des {\it(?)ist} undurft; wan swer so sich wol gerainet hat, dern bedarf dar nach anders niht niuwan daz er die fu^e?–ze raine, da mit so ist er aller suber unde rain." unde sprach do dar nach hinz sinen jungern allen gemaine: "ir sit raine unde ensŒt idoch alle niht raine." da betu^e?–t er daz mit daz sin junger Judas unraine w‘re der in da verkouft hete. do er sinen jungern ir fu^e?–ze getwagen hete, do nam er sin gewant widere unde saz wider zuo zin unde mant si des daz si daz an sahen waz er mit in begangen hete. "so lanc", sprach er, "so ir mich haizet rehte so gesiget ir dem tiefel an." wan er haizet eine unde ist eine der vrie tot under allen to^e?“ten. wan er an aller slahte mal unde su^inde was, do hiez er unde was och von rehte under allen to^e?“ten der vrie tot. des selben vritu^omes des gehabt er och dem tiefel vor unde gesigt im des an uf dem hellevelde unde zerstort im da mit sinem grozen gewalt die sinen iseninen helleporte unde nam im da uz sim vinstern abgru^inde vil m‘nige sele. \L Nunquid, \L ait, \L non \L iste \L est \L torris \L erutus \L ex \L igne? daz was och wol billich daz der edel himelsche chu^inic, des sele sich der tiefel da geaigent hete an aines su^ind‘rs stete, daz sich der selbe loste uz dem apgru^inde unde daz er daz t‘te mit rehter urtail sines edeln vritu^omes unde siner grozer unschulde unde daz er och mit im denne n‘me, swer so sin da ware. \L Nunc \L judicium \L est \L mundi \L etc. wan daz ist billich, swer so sich des underwindet, daz der da mit daz gar verliese da er reht an hete. alsam ist ez och dem tiefel ergangen, wan der underwant sich durch sine gigirschait der gotlichen sele da er niht rehtes an hete. dar umb so hat im nu der ware gots sun widertailet allez daz gots rehte an allen den selen die in an geho^e?“rent. nu daz och ir des hiut geniezen mu^e?–zt, des verlihe er iu durch siner marter willen. amen. predigt$31/ An dem ostertage. uti$ text$ \L Expurgate \L vetus \L fermentum, \L ut \L sitis \L nova \L conspersio, \L sicut \L estis \L azimi. U^inser maister, der gute sant Paulus, der sprichet hiute an dem heiligen ampt: mine vil lieben gebru^e?–der, wan ich iuch zallen ziten man iuwers hailes unde iuwerr s‘licheit, so ne mag ich daz hiute niht vermiden, ich muoz och iu daz hiute raten daz ir disen heiligen uzgenomen tac an sehet, den got selb gehailiget unde gert hat mit siner heiligen urstendi unde daz ir den hiute enpfahet mit allen geistlichen vru^e?–den. unde daz och ir den wunneclichen enpfahen mu^e?–zet, so su^ilt ir alerst uz iuwerm herzen sunderen alle unchu^ische unde swaz so ir wizet daz wider got si unde wider iuwerr S‘lichait sŒ. wan ir sult iuch vil der alten unde der su^intlichen gewonhait abe tu^on unde sult nu niuwe unde raine liute sin. wan des ist vil lihte des ain ouge betru^e?–ben mac, wan och ain vil wenigez hevel daz erheft ainen grozen troc vollen taiges. daz urhab daz bezaichent die su^inde; wan swa so die su^inde sint bi dem manne, die gemerent sich ie mit ir fu^ore ie von tage ze tage; der sult aver ir also abe tuon iuch, daz sich die da ziu iht mugen gemeren. \L Estote \L sancti \L quomodo \L ego \L sanctus \L sum. wan ir su^ilt luter unde rain sin sam och er ist, der heilige Christus, der iuch da gechouft hat mit sim heiligen tode. \L Etenim \L pasca \L nostrum \L immolatus \L est \L Christus. wan, mine vil lieben gebru^e?–der, spricht sant Paulus, u^inser herre der hat getan alsam ein choufman: der vert in ein vremdez lant unde nimt er den gwin da, des er ˆ niht enhete, unde git er den sinen dar wider, den er ˆ da het. alsam hat och er getan, u^inser herre, der heilige Christus. wan der chom her in dise welte unde nam er den merz der da hie in dirre welte was unde gab er den sinen dar widere, den er ˆ da hete. nu waz hat aver disiu welte anders niuwan mu^e?– unde arbeit unde daz der mensche ze angesten unde ze arbeiten unde wider ze dem tode geborn wirt? den choufschaz den nam der gots sun hie, des enhet er ˆ niht. dar wider so hat aver er vil lieber herre iu den sinen gotlichen schaz gegeben, daz ist vru^e?–de unde gnade unde sin selbes lip, da er iuch mit erchoufet hat hinz dem ewigen libe unde hinz der ewigen urstendi. \L Itaque \L epulemur. der sol och hiute zware iuwer vru^e?–de unde iuwer wirtschaft sin, wan er ist och selbe daz ware osterlich lamp, da ir hiute mit sult gespist unde gefu^ort werden unde da ir an sult nemen die wirtschaft der ewigen urstendi. der wirtschefte der verlihe er iu hiut selbe, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Surgens \L Jhesus \L mane \L prima \L sabbati. So urchundent u^ins daz hiute diu heiligen ewangelia daz u^inser herre durch die armen su^ind‘r namlichen her in dise welte chom; wan diu urchu^indent u^ins daz wie er sant Marien Magdalenen, diu ein su^ind‘rin was, u^inze daz er si von siner barmunge bechert, wie er die da mit hiute liebt unde ert daz si diu erst was diu des von sinen gnaden wert was daz si in nach siner heiligen urstendi gesehen solte. wan er sant si ze boten hinz sinen jungern unde aver sunderlichen hinz sant Peter durch daz, daz sin der verlougent hete, so solt si in wol tro^e?“sten unde solt im chu^inden die heiligen urstendi da mit. daz sult ir merken, so hat er vil lieber herre ainen grozen trost unde aine vil michel zuoversiht gegeben allen den die von menschlicher bro^e?“de gevallen sint, ob och si sich bechernt, daz och er in tail git siner heiligen urstendi; des sult ir iuch och hiut tro^e?“sten unde vru^e?–wen. so sult ir iuch och hiut des vru^e?–wen daz er dem armen schach‘r der in siner gnaden an dem heiligen cruze bat durch sine vil churze ru^iwe sin riche mit getailet hat, ˆ er dehaim sim trut daz mit tailt. daz sult ir wol merchen, wan da mit so hat er vil gn‘diger herre trost unde zuoversiht gegeben allen den die mit manslaht oder mit andern maint‘ten bevangen sint: ob och si sich bechernt, daz och si da zim gnade vindent. so sult ir och hiut vro sin mit aller himelschen herschefte unde mit allen engelschen cho^e?“rn, wan die sint hiut da ze himel vro dar umbe daz diu ir schar unde diu ir vil s‘ligiu m‘nigi hiute da gemert ist mit vil m‘niger guoten sele, die der ware gots sun hiut uz den angesten unde uz den no^e?“ten hat genomen unde die er hiute zuo dem heren paradise braht hat. des sult och ir iuch wol tro^e?“sten unde vru^e?–wen uf die rede, wan diu selbe gnade unde diu selbe ere diu ist iu hiute da goffent. die gebe och iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. amen. predigt$32/ Von dem selben. uti$ text$ \L Vidi \L aquam \L egredientem \L de \L templo \L a \L latere \L dextro. Diu heilige gots urstendi diu hat uns armen su^ind‘rn vil manigen trost unde vil m‘nige gnade braht unde hat u^ins aver sunderlichen drie genade (sache) braht, da ‘lliu diu heilige christenheit unde elliu christenlichiu ˆ mit bestiftet unde bestatiget ist. diu erste sache daz ist der heilige touf. wan der heilige touf daz ist daz wazer daz da fluoz uz der zesewen siten des heiligen Christes; wan daz wazer daz hat die craft daz ez daz hellefiur leschet unde daz ez die su^e?–nde verswendet unde verbrennet. der vloz uz der zesewen siten des heiligen Christes; von danne alle die, die och daz selbe hailsam wazzer da umb vliuzzet, unde die daz rehte behaltent, die gestent och alle ane zwivel an dem jungestem tage bi der zesewen siten des heiligen Christes. \L Accipite, \L hoc \L est \L corpus \L meum. diu ander sache daz ist der heilige gotes lichnam. wan do u^inser herre sinen jungern den gap, do nam er brot unde win unde segent er daz unde sprach do: "nu nemt unde ezet unde trinket, wan daz ist min lip unde min bluot, daz ich fu^ir iuch zeime opfer gibe; da mit so su^ilt ir immer mere die gehugde begen mines todes." daz opfer daz ist daz hailsam opfer. wan als er do mit sinem heiligen tode alle die erlost die do engegenwurte waren, si enlibe oder entode waren, also werdent och noch hiute disses tages mit dem selben heren opfer alle die erlo^e?“st die och nu t‘geliches an dise welte geborn werdent. wan enhet der ware hailant u^ins des selben opfers niht verlazen, so enw‘re och u^ins armen su^ind‘rn, allen den, die sitmals an dise welte geborn sint, sin heiliger tot ze cheiner helfe niht chomen; wan als er sich da opfert fu^ir alle die, die do gagenwurtic waren, also opfer och wir in nu t‘geliches fu^ir alle die, die nu sint. wan an dem selben heren opfer da gap er vil lieber herre u^ins sich selben an. von danne, swenne so och ir daz selbe her opfer enpfat, so enpfaht ir in selben, wan so wont er in iu unde ir in im unz an den suontac; da erstet ir denne in im unde er in iu, iu zehelfe unde zetroste hinze der ewigen urstende. \L Accipite \L spiritum \L sanctum; \L quorum \L remiseritis \L peccata, \L remittuntur \L eis. diu dritte genade daz ist diu gabe des heiligen geistes, wan u^inser herre der chom hu^ite an disem tage zuo sinen jungern, \L pax \L vobis, unde sprach zuo zin "fride si mit iu"; dar nach so blies er in sinen ƒtem unde sinen heiligen geist uz sinem munde in ir munt unde sprach do: "nu enpfaht unde habt iu minen geist unde habt iu den gewalt von minem gaiste: swem so ir sine su^inde vergebt, dem sin si vergeben, unde swem ir ir och niht vergeben welt, dem sin si och unvergeben; unde swem ir daz himelrich welt uf tuon, dem si ez uf getan, unde swem irs och vor besliezet, dem si ez och vor beslozen." da gap hu^ite u^inser herre sin selbes gewalt sinen jungern also verre, daz si nach im selben mit sim heiligen geiste got hie enerde warn. den selben gewalt den habent och hu^ite diss tages alle geistliche riht‘re daz si die su^ind‘r sulen binden unde och enbinden unde daz si in daz himelriche suln uf tuon unde och vor besliezen, also si da underwiset der geist des heiligen Christes. von danne so sint och alle geistliche riht‘re noch hu^ite disse tages got nach dem heiligen Christo, wan si den gewalt von sim geiste habent also verre als got hie en erde hete, daz si beidiu in selben unde och iu daz himelriche mugen gegeben. der gnaden unde der eren, der verlihe u^ins beidenthalben der heilige Christus durch siner heiligen urstendi willen. amen. predigt$33/ \L Item. uti$ text$ \L Domine, \L consilium \L tuum \L antiquum \L verum \L fiat. U^ins schribet ein heiliger wissage von eim vil haimlichen rate unde von eim vil tougem rate. der rat der wart dazz himele uf geleit vor u^inserm herren, dem alm‘htigen got, umb daz hail unde umbe die genist alles manchu^e?–nnes, wan alles manchu^e?–nne daz het im der leidige vient allez underneiget mit den su^inden unde het si och do mit den su^inden betwungen zuo dem tode. wan enhet der mensch von anegenge niht gesundet, so enw‘r och er nimmer erstorben noch to^e?“tlich worden weder an dem libe noch an der sele. do in aver do der tievel, verl‘it zuo den su^inden, do was er sampalde zerganclich unde to^e?“tlich an dem libe, da mit so zu^och och der leidige vient die armen sele in sinen gewalt. daz waz do leider allerste der angestliche tot unde der unzergankliche tot der armen sele. da beriet sich umb der vater unde der sun unde der heilige geist; wan er den armen menschen von sinen gnaden nach sin selbes glichnu^e?–sse unde nach sin selbes bilde hete geschaffen unde gebildet, do erbarmet in sin schade unde sin verlornu^e?–sse. dar umb so gap do da ze himele den haimlichen rat diu here gotes wisshait unde diu here gotes warhait, daz ist er selbe, u^inser vil lieber herre, der heilige gotes sun, wan daz ist sin nam: er haizet diu gotes wishait unde diu gotes warhait. der sprach da ze himele: "ez enwerde", sprach er, "ein man geborn in die welt der ane su^inde si unde daz der man denne mit sinen unschulden dem tiefel an gesige, anders so ne mac {\it(?)er} dem tiefel den sinen schalc mit dehaim rehte nimmer ane gewinnen." do sprach do u^inser herre got vater: "vil lieber sun, du hast den rat gar unde volleclichen gegeben, nu vollbring och du {\it(?)din} selbes rat nach diner wishait unde nach diner warhait. \L Qui \L dedit \L consilium, \L ferat \L et \L auxilium. daz ist min wort unde ist och min gebot hinz dir, vil lieber sun." nu, min vil lieben gebru^e?–der, der here gotes sun, der den rat da ze himele uf leit unde der den rat da gap umb die genist alles manchu^e?–nnes, der chom och her in dise welte in sines vater botschefte unde nam an sich ware menschliche nature, also wir nu begangen haben von der heren gotes gebu^irte unde von den heiligen wihen n‘hten unz her, unde hat den selben rat mit siner warh‘it unde mit siner heiligen wisen ordenunge allen er selbe vollendet, also des sin heiliger nam immer si globt unde gert; wan er hat dem tiefel allen den gewalt ane gewunnen, den er het in allem manchu^e?–nne. \L Ut \L per \L mortem \L destrueret \L eum, \L qui \L habebat \L mortis \L imperium. wan des tiefels gewalt daz waren die su^inde unde der tot: die su^inde die hat aver er der war hailant mit sinen unschulden also vertiliget unde vergeben, dem tode dem hat er och mit sinem heiligen tode also ane gesiget unde hat den tot also gesetzet --- \L quia \L fecit \L de \L aeterno \L temporalia --- daz der tot nutze unde guot ist allen den s‘iligen. \L Quia \L ergo \L pueri \L communicaverunt \L carni \L et \L sanguini. dar zuo also verre so iuch der leidige vient zuo sinem dienst bestetiget unde gevestent hat mit den lieben su^inden unde mit den suezen su^inden, da beidiu lip unde sele mit gem‘helt wirt unde da diu arme sele von ir schepf‘re gesundert wirt, vil michels verrer so hat aver er der war trost iuch zuo sime lobe unde zuo sim dienste best‘tiget unde gevestent mit der heiligen spise sin selbes lichnams unde sin selbes bluotes, daz er iu zaime t‘gelichem troste in disem libe hat fur gesetzet. wan zware daz ist diu su^e?–ze spise, da ir iuch iuwerm schepf‘re mit libe unde mit sele also su^ilt gen‘hen, also ir mit im sult sin ein lip, unde da ir hu^ite unde alle tage aller iuwer su^inden also unschuldic mit sult werden, als ir och mit im tailnu^inftic sult werden siner heiliger urstendi. \L Et \L ipse \L participavit \L eisdem. wan zware als er vil lieber herre mit siner menscheit, beidiu mit siner menschlichen gebu^irte unde mit sinem menschlichem tode, sich selben iu genozet hat, alsam wil er {\it(?)iuch} och noch her nach genozsamen siner heren urstendi. \L In \L mensuram \L etatis. wan ir erstet alle in dem alter unde er do was do er erstuont, wan do was er ein lu^itzel uber drizec jar; in dem selben alter da erstet och ir alle inne, {\it(?)ob} ir junge oder alt von disem libe geschaidet. \L Unusquisque \L in \L suo \L ordine, unde als er selbe erstuont in siner ordenunge warr got unde warr mensche, also erstet och ir alle, iuwer iegeslicher in siner ordenunge: der pfaffe an siner stet, der leige an siner stet. \L Omnes \L quidem \L resurgemus, \L sed \L non \L omnes \L inmutabimur. die s‘iligen die werdent och alle da verwandelt; die uns‘iligen die ne werdent aver anders niht verwandelt, niuwan daz si leider nimmer mer mugen ersterben. die s‘iligen die verwandelnt sich aver alle also, daz er {\it(?)in} denne von sime go^e?“tlichem libe die tugende unde die ere gibt, daz och ir lip also gaistlich unde also go^e?“tlich wirt, daz si alle lu^ihtent unde schinent sam der liehte tac unde sam der h‘iter sterne. \L Set \L alia \L claritas \L solis, \L alia \L claritas \L lune \L etc. unde wirt idoch dannoch da under den s‘iligen vil groziu underschidunge, wan alsam der sunne liehter ist denn der mane unde der mane liehter ist denn der sterne unde als dannoch ain sterne liehter ist denn der ander, \L sic \L erit \L resurrectio \L mortuorum, also wirt och diu urstendi; wan swer hie ie baz unde baz gedient hat, dem wirt och dort ie baz unde baz gelont. \L Unus \L denarius, \L sed \L diverso \L modo. si enpfahent alle einen pfenninc, daz ist daz gotes riche, unde aver iegelicher nach sinen g‘rnden. \L In \L ictu \L oculi. unde also schiere so ‘in ouchkbra ze der anderen chomen mac, also schiere so ist diu urstendi ergangen. \L Deinde \L finis, \L cum \L tradiderit \L regnum \L domino \L et \L patri. swenne so diu urstendi unde diu urtailde denne erget, so nimt der heilige Christus denne sin riche unde antwurtet er daz sim vater. sin riche daz bint aver ir und alle die die {\it(?)er} erkouffet unde erlost hat mit sime heiligen tode; wan er antwurtet iuch {\it(?)mit} sime tode {\it(?)sime} vater, daz ist daz, daz er vil lieber herre iu denne da mit lont daz ir daz denne allerst wizent unde an sehende werdent wie der vater unde der sun unde der heilige geist sin dri genende, si ain ainvaltiger got. daz ist diu oberoste urstendi, daz ist diu gro^e?“ste vru^e?–de, wan daz ist zware daz riche, des ir da t‘geliches wunschet: herre vater, zuo chom u^ins din riche. daz geb iu der ware gotes sun durch siner heiligen urstendi willen. amen. predigt$34/ An der westerlegi. uti$ text$ \L Omne, \L quod \L natum \L est \L ex \L deo, \L vincit \L mundum. Der guot sant Johannes, der heilige gotes trut, der sprichet hiute an dem heiligen ampt: mine vil lieben gebru^e?–der, spricht er, ir sult iuch des vlizen wie ir beidiu dem vient unde och dirre welte ane gesigen muget. des muget ir aver anders niht getuon, irn lat daz mit den guoten werken alerst an schin werden, ob ir guot christen sit. wan in dem heiligen toufe da habt ir bai diu dem vient widerseit unde allem sim gespenste unde allen sin gezierden unde och der welte, wan daz haizet och diu gaistlich geburt. wan da habt ir och dem heiligen Christo triuwe inne gehaizen, dem sult och ir dienen, wan dem ist och zware vil guot dienen, wan ir werdent von sime dienst niht sw‘re, sunder ir werdent von sim {\it(?)dienst} so ringe, daz iuch der dienst ziuhet hinz himele. habt aver {\it(?)ir} von sime dienst dehain arbeit, des sol iuch allez wol ergetzen der guote gedinge der iu da von wahset hinz dem ewigen libe. \L Hec \L est \L victoria, \L que \L vincit \L mundum, \L fides \L nostra. wan gloubt ir daz warz daz er warr gotes sun an dise welte chomen si unde geborn si unde gemartert si unde erstanden si, unde behalt ir den glouben mit guoten werken, so gesigt och ir ane zwivel als och er gesigt hat, der heilige Christus, baidiu dem tiefel unde och dirre welte an. \L Si \L testimonium \L hominum \L accipimus, \L testimonium \L dei \L majus \L est. von danne so mugt och ir vil gerne glouben; wan sol man der liute geziuc unde urkunde enpfahen unde sol man den glouben, so sol man zware vil michels baz dem geziuge unde dem urku^inde des alm‘htigen gots glouben. wan, miniu vil lieben chint, spricht der guote sant Johannes, u^inser herre, der heilige Christus, der gap baidiu mir unde allen minen husgenozen sinen heiligen geist z‘im urku^inde siner heiligen urstendi, unde haben och wir in sim namen mit dem heiligen geiste so m‘nic zaichen begangen, dem ‘lliu disiu welt muoz glouben. \L Qui \L credit \L in \L filium, \L habet \L testimonium \L dei \L in \L se. von dannen wan och ir nu enpfangen habt daz gotes urku^inde, daz ist der heilige gloube unde der heilige touf, da mit so bint och ir nu gezalt zuo den waren gotes chinden, wan dar umbe so git iu der himelsche vater den ewigen lip. des helfe iu der ware gotes sun. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L esset \L sero \L die \L una \L sabbatorum. So schribt u^ins och hiute der selbe guote sant Johannes wie u^inser herre an dem heiligen osterlichen tage zuo sinen jungern cho^e?“me, unde sprach zuo zin: "\L Pax \L vobis, vride si mit iu". dar nach do zaigt er in sin hende unde sin fu^e?–ze unde sin siten; do wurden och si vil vro daz si in gesehen heten. dar nach do sprach er aver zuo zin: "als ich mines vater bote her an dise welte was, also sult och ir nu min boten sin." unde do er die rede gesprach, do blies {\it(?)er} in sinen ƒtem uz sinem munde in ir munt unde sprach do: "nu habt ir den heiligen geist, unde swem ir sine su^inde vergebt, dem sien si vergeben, unde swem ir si och niht vergeben welt, dem sien si och niht vergeben." do chom daz also daz der guote sant Thomas bi sinen husgeno^e?“zen do niht enwas. do er aver do chom, daz seiten si im wie si unsern herren gesehen heten. do sprach er: "daz enwil ich nimmer glouben daz er von dem tode erstanden si, ich engrif im alerst mit minen vingern durch sine hende da die negel da durch giengen unde grif im mit miner hende durch sine siten da er mit dem sper durch gestochen wart." daz gestuont also u^inz an disen heiligen tac, do chom aver u^inser herre zuo sinen jungern, do was och der guote sant Thomas chomen. do sprach u^inser herre: "Thoma, nu grif her mit dinen vingern unde mit diner hende durch mine hende unde durch min siten unde enhabe deheinen unglouben noch deheinen zwivel an mir niemere." do sprach sant Thomas: "herre, ich gloube an dich, wan du bist, herre, min got unde min herre." do sprach do u^inser herre: "Thoma, nu hastu mich gesehen, nu gloubstu an mich; nu sint die vil s‘lic die mich nie gesahen unde die iedoch an mich gloubent." daz was ein gn‘declichiu rede, wan da maint er iuch unde alle die mit die sit mals an dise welt geborn sint die in nie gesahen unde die idoch an in gloubent. wan dar umb so verhangt er och des daz der sin erwelt junger an im gezwivelt, daz ir von sim unglouben best‘teget unde gevestent werdent an dem heiligen glouben. \L Hec \L autem \L scripta \L sunt, \L ut \L credatis, \L quia \L Christus \L filius \L dei. wan u^inser herre der begienc och vil m‘nic zaichen vor sinen jungern diu ‘lliu niht geschriben sint. nu ist aver ditze zaichen unde disiu rede dar umbe also geschriben, daz ir daz ware sult glouben daz u^inser herre, der heilige Christus, zware ist der heilige gotes sun unde daz ir mit dem glouben behalten werdet hinz dem ewigen libe. des helf iu selbe der ware gotes sun. amen. predigt$35/ Der ander sunnentac. uti$ text$ \L Christus \L passus \L est \L pro \L nobis, \L vobis \L relinquens \L exemplum. U^inser maister, der guote sant Peter, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: mine vil lieben gebru^e?–der, sprichet er, u^inser herre, der heilige Christus, der ist selbe der rehte unde der guote maister; wan des guoten maisters reht ist daz daz er siner guoten lere selbe urku^e?–nde gebe mit den guoten werchen. also hat och er getan, u^inser herre, wan der ist durch iuch gemartert iu ze helfe unde ze troste unde och dar umbe, daz er iu mit siner marter daz bilde unde die lere vor getragen hat, daz och ir durch sinen willen angest unde arbeit sult liden. \L Qui \L peccatum \L non \L fecit. da sult ir allez sin genade an chiesen, wan swaz so er vil lieber herre arbeit unde marter erlitten hat, die laide er alle niuwan durch iuwer liebe unde fu^ir iuwer schulde; swaz so aver ir arbeit erlidet, die habt ir mit ettlichen iuwern schulden gevorwerchet. \L Cujus \L livore \L sanati \L sumus. von dannen so er mu^e?– unde arbeit erlitten hat, da mit so hat er paidiu iu ain lere vor getragen unde hat iuch och dar zuo mit sinen angesten erlo^e?“st von den ewigen angesten unde von dem ewigen tode. \L Eratis \L enim \L sicut \L oves \L errantes. wan ir warent alle sam diu gomelosen schaf diu da ane huote sint, wan der nimt im der wolf vrilichen als vil so er wil. alsam zu^och och iuch der vil u^ibel wolf, der vil m‘r tiefel, alle in sin gewalt. nu bint ir aver dem vil u^ibeln wolfe mit der helfe des heiligen Christes enpflohen, wan ir habt iuch gehabt zuo dem sinen lieben chorter; von dannen so hat er iu von sinen gnaden paidiu die huote unde och die waren waide des ewigen libes geschaffet. die gebe och er iu durch siner urstendi willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ego \L sum \L pastor \L bonus. So schribet u^ins och hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte wie v‘terlichen u^inser herre mit sinen jungern hiute choste, wan er sprichet hiute also: ich bin ein guoter hirte, wan ein guot hirte der lat sich to^e?“ten durch siner schaffe willen. swa aver ein mietman ist, den diu schaf niht bestent, swenne so der den wolf siht zuo louffen, so fliuhet er unde lat den wolf diu schaf frezen unde zerjagen, wan in bestent diu schaf niht, wan er ist ein mietman. ich bin aver, spricht u^inser herre, ein guot hirte, wan ich erchenne miniu schaf wol unde erchennent och si mich wol, wan ich gib och min selbes lip durch miner schafe willen. disiu rede diu ist ein o^e?“ffeniu rede, wan diu enhat dehainer pizaichenunge anders niht niuwan, als ir selbe wol vernomen habt, daz u^inser herre zware der guote unde der ware hirte ist, wan er hat diu sinen schaf, daz bint ir, mit sinem heiligen tode uz des vil u^e?–beln wolfes rachen erlo^e?“st. niuwan die ainun rede die sult ir merken, daz u^inser herre spricht: "ich erchenne miniu schaf wol unde erchennent och si mich wol." wan swer so sin schaf ist unde swen so er geruochet zerchennende, der ist an dise welte vil s‘ileclichen geborn. wan siniu schaf daz sint alle die s‘ligen unde die guoten die sich des t‘geliches vlizent wie si raineclichen gefu^e?–rt werden von siner go^e?“tlichen waide. wan diu sinen schaf die hat er paidiu mit sin selbes libe von dem vil u^ibeln wolfe erlost unde hat och in dar zuo sin selbes lip geschaffet ze einer t‘gelichen spise. von danne swelh och sich denne da hu^e?–tent, daz si der wolf von der rehten straze an dehein unchu^inde waide iendert bringe, sunder die siner su^e?–zen stimme ze allen ziten also nach volgent, daz och si von der sinen spise t‘geliches gefuoret werdent, die er in da geschaffen hat, daz sint och die zware die in da erchennent. nu sult och ir zuo ziu selben sehen wie ir u^insers herren schaf sit unde wie ir im nach volgende sit. nu swa aver iuch nu der laide hellewolf von der rehten straze iendert verlait habe an dehaine vro^e?“mde waide, da bittent in hiute umbe den waren wisel, den heiligen Christum, daz er iuch geruoche wider ze wisende zuo dem sinen lieben chorter unde daz er iu mit dem gebe die sinen ewigen spise. die geb er iu durch siner heiligen urstendi willen. amen. predigt$36/ Der dritte sunnentac. uti$ text$ \L Karissimi, \L obsecro \L vos \L tanquam \L advenas \L et \L peregrinos. U^inser maister, der guote sant Peter, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: mine vil lieben gebru^e?–der, ir sult die gnade an sehen u^insers herren, des heiligen Christes, der iuch von siner barmunge zuo sinem riche geladen unde erwelt hat, unde sult och ir die selben gotes ladunge an iu selben also behalten, also daz ez iuwer s‘lecheit si. wan ir sult daz an sehen daz ir hie st‘techait unde haimewesendes niht enhabt, wan ir bint halt hie geste unde ellende, sunder iuwer haimu^e?–de unde iuwer wesen daz ist daz selbe riche, da ir da zuo geladen unde erwelt sit. daz selbe riche daz ist och daz riche der triuwen unde der warhait, der chu^ische unde der guot‘te. unde och von dannen so enmag och daz selbe riche anders niemen besitzen niuwan der eine der chu^ischclichen unde raineclichen lebt unde der alle dise welte versmahet durch daz selbe riche. \L Conversationem \L vestram \L inter \L gentes \L habentes \L bonam. von dannen wan och ir nu hie geste unde ellende sit, so ensult ir den niht nach volgen die ir haimwesen da hie geschaffen hant, daz sint alle die die nach disem libe dehainer gnaden da niemer gewartent. daz sint diu kint dirre welte, die muozen och hie vro sin unde muozen ir willen unde vru^e?–de hie haben, wan laider in ne wirt sin niemere. den ensult aver ir niht nach volgen, wan ir muozet halt hie truric sin unde muozet hie angest unde ‘rbait liden. daz sult ir aver allez also du^e?–mu^e?–teclichen unde also gedulteclichen tuon, daz got an iu gert werde unde daz diu chint dirre welte von iuwerr guot‘te gert unde bechert werden. \L Subjecti \L estote \L omni \L humane \L creature \L propter \L deum. unde daz och iuwer leben dester amphanclicher si beidiu got unde och der welt, so sult och ir gehorsam sin unde underho^e?“ric sin beidiu geistlichem gerihte unde och weltlichem gewalte, wan daz ist alles u^insers herren wille unde sin ordenunge, unde och einen iegestlichen man an siner stet lieben unde eren in der waren bruoderlichen minne. \L Haec \L est \L enim \L gratia \L in \L Christo \L Jhesu. wan daz ist allez u^insers herren ordenunge unde sin wille, wan {\it(?)swenne} och ir {\it(?)den} denne dar an erfu^e?–llent, so git och er iu dar widere den ewigen lip. den geb iu der ware gotes sun durch siner urstendi willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Amen, \L amen, \L dico \L vobis, \L quia \L plorabitis \L et \L flebitis \L vos, \L mundus \L autem \L gaudebit. \L vos \L autem \L contristabimini, \L sed \L tristitia \L vestra \L vertetur \L in \L gaudium. So schribet u^ins och hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte da von wie u^inser herre sine junger hiute baidiu troste unde och untroste, vru^e?–te unde och unvru^e?–te. er untroste unde unvroute si her ze disem libe, unde froute unde troste si vil wol hinz dem ewigen libe, wan er sprach also zuo zin: "daz sult ir wizen daz ir hie in disem libe mu^e?–zet truren unde wainen, dar wider so fru^e?–t aver sich disiu welt, unde mu^ozet ir unvru^e?–de haben unde wirt aver iu iuwer unvru^e?–de vil wol verwandelt mit den ewigen vru^e?–den." da mit so hat u^inser herre daz eroffent daz die s‘ligen unde die guoten unde alle die sine junger unde siniu chint sint, die muozen alle an disem libe angest unde ‘rbait liden. wan die guoten die enhabent in dirre welte niht, dar widere so enhabent och die u^ibeln daz himele niht. wan da von sprichet och u^inser herre hiute daz diu welt ir vru^e?–de hie haben mu^e?–ze. diu welt daz sint diu chint dirre welte, daz sint alle die die in dise churzen zit erwelt habent fu^ir den ewigen lip, die muozen alle ir vru^e?–de hie haben, wan in ist ‘lliu ir zit l‘ider hin fu^ir gespart. dar wider so muozen die s‘ligen alle hie arbait liden, wan den ist dar widere ‘lliu ir vru^e?–de hin fu^ir sich behalten. \L Mulier \L cum \L parit, \L tristiciam \L habet. wan da von so seit och do hiute u^inser herre sinen jungern ein pispel zainer glichnu^e?–sse: "swenne so ain wip ir chindes ze bette get, so hat si angest unde mu^e?–; swenne so si aver denne ir chindes geniset, so vergizet si denne dar nach vil schiere aller ir sorgen von den vru^e?–den daz si wol genesen ist. also muozet och ir nu hie in disem libe unvru^e?–de haben", spricht u^inser herre, "so chum aver ich iu vil schiere ze helfe unde gib iuwerm herzen denne di wunne unde die vru^e?–de, der iu denne nimmer zerrinnet." die mu^e?–ze iu geben der ware gotes sun durch siner heiligen urstendi willen. amen. predigt$37/ Der vierde sunnentac. uti$ text$ \L Omne \L datum \L optimum \L et \L omne \L donum \L perfectum \L desursum \L est \L descendens \L a \L patre \L luminum. Unser maister, der guote sant Jacob, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben gebru^e?–der, u^inser herre got der hat iuch also geschaffen, daz ir habt selbechur, daz ist daz daz ir paidiu guot unde och ubel wol getuon mugent. die guot‘te die enmuget ir aver niht volbringen ane sine helfe, die su^inde die mu^e?–zet ir aver ane in volenden. wan swenne so ir an die su^inde gedenchet unde ir die in iuwerm gemu^e?–t uf geleit, so chumt sa der tievel unde zu^e?–nt er sin fiur dar under, daz ist daz daz er iu denne git die girde unde den glust, daz ir die volbringet nach sim willen. swenne so ir och denne an die guot‘te gedenchet unde ir die in iuwerm gemu^e?–te uf geleit, so chumt och sa u^inser herre got unde zunt er och sin fiur dar under, daz ist daz daz er iu denne die craft git mit dem heiligen geiste, daz ir allen sinen willen dar an erfullet. von dannen swaz so ir sunden {\it(?)unde} unrehtes beget, daz mu^ozet ir allez paidiu von iu selben unde och mit dem vient begen, wan die su^inde die sint {\it(?)sin} wille unde sint och sine gabe. swaz so ir aver denne guot‘te beget, daz ist allez von u^insers herren gnade unde ist och sin gabe, wan die besten unde die obersten gabe die git er, daz ist der heilige geist unde der ewige lip; wan da von so ist unde haizet och er ein vater der gnaden unde des ewigen liehtes. \L Voluntarie \L genuit \L nos \L verbo \L veritatis. wan er nu ein vater ist der obersten gabe, so hat er och in sim unverwandelichem muote allez daz geordent daz guot unde reht ist, so ist och er vil lieber herre niht unst‘te unde ist niht wankels muotes als wir arme menschen sin, sunder swaz so er ze ainem male uf geleit, daz muoz immer ewic sin. mit dem selben sim unverwandelichem muote da hat er iuch an alle iuwer garne mit dem heiligen gotes worte zuo sim rich geladen. des mugt och ir zware immer wol vro sin, wan daz sult ir wizzen, spricht der guote sant Jacob, daz ich unde ander min husgenoze dazz vil m‘nger stete daz heilige gotes wort wolten haben geprediget unde daz u^ins daz der heilige geist verbot, daz wir den liuten die da waren daz heilige gotes wort vor predigeten. unde war umbe aver er daz t‘te, der heilige geist, daz waz in siner ordenunge unde waz och vil lihte da von daz er daz wol weste daz die liute dar nach u^inserm herren got abtru^e?–nnic wurden. wan der heilige gloube der ist senfte ze enphahende, wan muoz in aver mit ‘rbeiten behalten. \L Propter \L quod \L abicientes \L omnem \L inmundiciam. von dannen wan och u^inser herre do daz iu daz wol verweste daz ir im niht abtru^e?–nnic wurdet, dar umbe so hat och er iuch zuo zim riche geladen. dar wider so sult och ir allez daz von iuwerm herze sundern daz wider sinen hulden si unde sult daz heilige gotes wort mit aller du^e?–mu^e?–t enpfahen unde och behalten, als ir da mit genesen sult hinz dem ewigem libe. des helfe iu der ware gotes sun. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Vado \L ad \L eum, \L qui \L misit \L me \L etc. So schribt u^ins och hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte da von wie unser herre sinen jungern da vor seite daz er schiere ze himel varn wolte. da wurden si vil truric umbe daz si sich siner lieben gagenwurte denne darben solten. do trost aver er si vil wol unde gehiez in daz er in sinen heiligen geist ze helfe unde ze troste senden wolte unde seit in och do daz dar zuo, waz och sins heiligen geistes ampt unde gewalt in dirre welte sin solte. da sult och ir ein lu^izel von vernemen, wan u^inser herre der sprach also: "swenne so der heilige geist chumt, den ich iu da sende, der wol weiz iuwern ungelouben unde iuwer unst‘techeit, von dannen so spricht och er dise welt an unde refset die umb die sunde unde umb ir warhait unde umb daz gerihte." waz och die dri sache nu sin, daz sult ir merchen. \L De \L peccato \L quidem, \L quia \L non \L crediderunt \L in \L me. die su^inde da der heilige geist dise welte umbe refset unde an sprichet, daz ist daz daz si so garlichen noch so erliche niht gloubet an den waren gotes sun, so si von rehte solte, wan diu maiste mengi diu ist {\it(?)im} vient unde ist im abtru^e?–nnic worden, unde di niun an in gloubent, daz die boslichen an in gloubent; wan der ist laider lu^izel die den anthaiz unde die triuwe behalten, die si da im gehiezen in dem heiligen toufe. daz ist diu su^inde unde daz unreht da der heilige geist dise welte da umbe verdamnet unde vertailet. \L De \L justicia \L vero, \L quia \L ad \L patrem \L vado. daz reht da der heilige geist dise welte umb an sprichet daz ist daz daz disiu welte der heiligen zwelfpotten lere so volleclichen niht behaltet so si von rehte solte. wan die heiligen zwelfpotten die u^insern herren sahen unde horten, die warn och unde gaben och do dar nach warz urku^inde paidiu mit worten unde mit werken dem heiligen gotes rehte. unde och von dannen, swa so denne disiu welte daz ir urchunde unde die gotes warhait so volleclichen niht behaltet so si von rehte solte, daz ist diu warheit unde daz reht, da der heilige geizt dise welt umb verdamt unde vertailet. \L De \L judicio \L vero, \L quia \L princeps \L mundi \L hujus \L jam \L judicatus \L est. Daz gerihte da der heilige geist dise welte och umb an sprichet daz ist diu urtailde unde daz gerihte daz hie bevor da ze himele ergienc, als ir ofte wol vernomen habt. wan da gesatzte sich der obersten engel ainer durch sin ubermuot wider dem alm‘htigem got, den vertailt unde verstiez och sa u^inser herre got mit allen sinen nachvolg‘rn. die urtailde unde daz gerihte daz hat alliu disiu welt wol vernomen, wan daz waz och so groz, daz alliu disiu welt des da bilde nemen solte: ob unser herre got des heren engels unde der heren engelschen nature niht schonet, ern liez sin gerihte u^iber die gen, daz er vil michels minder der menschlichen nature entlibet, ern laze och sin zorn u^iber die gen, swa so diu dem tiefel gerner dienet denne ir schepf‘r. wan alsam der tiefel hie bevor mit allen den verstozen wart die im do nach volgeton, alsam wirt er och noch her nach mit allen den verdamt unde vertailt die im och nu da nach volgent. wan zware daz ist och daz gerihte unde diu urtailde da der heilige geist alle dise welte umb an spricht. wan er waiz vil wol daz daz dem heiligen Christo vil lait ist, von des gotlichem herzen er da get: swer so daz von sinen schulden verwurchet, daz im der sin vil heilige tot, da er allez manchu^e?–nne vil harte mit erarnt hat, ze deheinen helfen niht chomen sol. des erlaze aver er iuch, der ware gotes sun, durch siner heiligen urstendi willen. amen. predigt$38/ Der fu^inft sunnentac. uti$ text$ \L Estote \L factores \L verbi \L et \L non \L auditores \L tantum. Unser maister, der guot sant Jacob, der sprichet hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: ir sult iuch des vlizen wie ir paidiu daz heilige gots wort mit aller andaht ho^e?“rt unde och mit den guoten werchen erfullet. wan swer so daz gotes wort ho^e?“ret unde sin aver mit den guoten werchen niht behaltet, der ist zuo dem manne gebenmazet der sich da ersiht in einem spiegel unde aver denne dar nach des vil schiere vergizet wie er da vor getan w‘re. \L Qui \L autem \L perspexerit \L in \L lege \L perfecte \L libertatis \L et \L permanserit \L etc. swer so aver denne daz heilige gots wort mit der andaht ho^e?“ret, daz er im des da bi bilde nimt, daz u^inser herre got sin riche nach sinen gnaden vil m‘ngem su^ind‘re mit getailet hat, unde daz och uf die selben gnade, daz heilige gotes wort, mit den guoten werchen wol erfu^e?–llet, daz ist der s‘lige; wan dem git och unser herre got an zwivel die vollen vru^e?–de unde die ewigen gnade. \L Si \L quis \L autem \L putat \L se \L religiosum \L esse \L etc. nu, sprichet der guote sant Jacob, wan och nu iuwer leben vor got sol durn‘hteclich sin, so gezimt och daz iuwerr durn‘ht wol daz ir zaller vorderst iuwerr zungen maister sit, daz ist daz daz ir iuch behu^e?–t vor allen uberflu^e?–zigen worten unde vor aller unchu^ischen rede, wan von der unchu^ischen rede da chument och dikke die unchu^ischen werch von. \L Religio \L munda \L et \L immaculata \L etc. son ist aver u^inserm herren got iuwer ˆhaltechait anders niht ainpfanclich, irn sit och beidiu chu^ische unde raine ze libe unde ze sele unde irn gebt och dar zuo iuwer heilic almuosen witewen unde weisen. wan alsam disiu welte die armen versmahet durch ir armuot unde die richen ert durch ir richtuom, also versmahet aver u^inser herre got die richen durch ir hohvart unde minnet die armen durch ir du^e?–mu^e?–t. von dannen so wil och er daz daz ir den armen iuwer almuosen gebt, wan die enmugen iu sin niht gedanken; unde als aver die gevru^e?–t werdent von iuwerm almuosen, also gefru^e?–t och er iuwer sele mit der vollen vru^e?–de unde mit der ewigen gnade. die gebe iu der ware gotes sun durch siner heiligen urstendi willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Usque \L modo \L non \L petistis \L quicquam \L in \L nomine \L meo \L etc. So schribet u^ins och hiute der guot sant Johannes an siner heren botschefte da von wie u^inser herre sinen jungern daz gehiez: swes so si sinen vater in sim namen geb‘ten, daz er si des gewert. "wan nu u^inz her", sprach u^inser herre, "do ne pat ir minen vater in minem namen nihtes, nu pit in des daz ir in mim namen die vollen vru^e?–de haben mu^e?–zt. wan min vater", sprach er, "der ist iu holt, wan ir bint och mir holt unde gloubt daz warz daz ich von im her an dise welt chomen bin. wan ich chom von mim vater her an dise welt, nu wil och ich dise welt lazen unde wil hinz himel varn wider zuo mim vater." die rede die ret u^inser herre mit sinen jungern, als wir nu begen, vor siner heiligen ufverte. der rede der sult och ir iuch wol tro^e?“sten: swes so ir nu hiut sinen lieben vater gepitet in sim namen, daz er iuch des gewert. nu pit och den vil lieben vater hiut umb alle die angest unde umb alle die not diu iu werrende si an dem libe unde an der sele unde aver n‘melichen, daz iu diu volle vru^e?–de werden mu^e?–ze. wan u^inser herre der sprach zuo sinen jungern: "pitet minen vater des in mim namen, daz er iu voll vru^e?–de gebe." diu volle vru^e?–de daz ist diu ewige vru^e?–de, wan in disem libe da enmac niemen dehaine voll vru^e?–de gehaben. von dannen so sult och ir den himelschen vater ze aller vordest umb die sache piten die iu nu^itze unde guot sin hinz der vollen vru^e?–de, daz ist der ewige lip. den gebe er iu durch sins vil lieben suns willen. amen. predigt$39/ An dem cru^e?–zetage. uti$ text$ \L Confitemini \L alterutrum \L peccata \L vestra \L etc. Unser maister, der guot sant Jacob, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: ir sult wizen, swie hailiclichen die heiligen gotes trut unde die heiligen gotes marter‘r hie bevor lebten, daz si idoch dar umb zuo der herten marter strebten unde daz si dar umbe den grimmen tot churn, daz si sich da mit ir schepf‘re ie baz unde baz genahten, unde ob si och iender dehain wenige antlazŒge su^inde heten, die idoch in disem libe niemen ƒn gesin mac, daz si die da mit ane wurden unde daz si luter unde raine fu^ir ir schepf‘r chomen muosen. nu enmuotet aver u^inser herre got der marter von iu nu niht, sunder er muotet von iu anders niht niuwan daz ir triuwe unde warhait under ein ander habt unde daz ir got unde iuwern n‘hsten minnet; unde swa ir aver dar under paidiu von des viendes r‘ten unde och von iuwer selbes bro^e?“dechait in deheine schulde chomen sit, daz ir der ze rehter chantnu^isse komt mit der heiligen pihte. wan anders so ne mugt ir die sunde niht ane werden, da ir iuch paidiu got mit enpfro^e?“mdet habt unde och iuch dem vient gen‘ht habt. wan die tugende unde die craft die hat die heilige pihte: swenne so der su^ind‘r sin pihte ze aim male rehte getuot, daz der tiefel der su^inden denne nie mere enwaiz noch des su^ind‘rs denne niht mer erchennet, swie vil er halt sins willen da vor getan habe. zware uf die rede so sult ir halt iuwer pihte vil gerne tuon, daz si iu der tiefel denne niumer chunne verwizen. \L Multum \L enim \L valet \L deprecatio \L justi \L assidua. swenne so och denne der su^ind‘r mit pihte unde mit buoze sich bechert, so haizt er denne ain rehter man. wan so sol er och denne sins gebetes hinz got pflegen, daz er iht mere in deheine so groze schulde chom, wan des rehten mannes gebet daz hat vor got vil groze craft. des haben wir urchu^inde an dem hailigen wissagen, von dem wir hiut da lesen an dem hailigen ampt, der hiez Elyas. wan pi des ziten da warn die liute u^inserm herren got ungehorsam. do si der hailige wissage do niht becheren mohte, do pat er u^insern herren des daz er en drin jarn unde en sehs manoden weder tou noch regen uf die erde niht santi dar umbe, daz si der hunger unde der lange zadel des betwunge, daz si sich becheren mu^e?–sen. do si sich do becherten, do pat er aver u^insern herren got do daz er der welte zitelich weter ze helfe unde ze troste sante. an dem selben heren wissagen da haben wir des urchu^e?–nde an wie groze craft des rehten mannes gebet vor got habe. wan swenne so {\it(?)der} guot man an sim gebet stet, so stet der himel ob im offen unde choment die hailigen engel unde enpfahent sin heiligez gebet da unde bringent daz hinz himel fur den almehtigen got. \L Si \L quis \L autem \L ex \L vobis \L erraverit \L a \L veritate \L et \L converterit \L quis \L eum. von dannen so sult och ir vil gerne iuwers gebetes vil emzclichen pflegen paidiu umb iuch selben unde och umb alle die heilige christenheit unde sult den tumben wisen unde leren unde sult den su^ind‘r von sim unreht becheren, wan dar umb so vergit iu u^inser herre got alle iuwer su^inde unde git iu den ewigen lip. den geb iu der ware gotes sun dur siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Si \L quis \L vestrum \L habebit \L amicum \L etc. So schribet u^ins hiute der guot sant Lucas an siner heren botschefte da von wie u^insern herren sin junger des paten daz er si ir gebet lert, wie si peten solten: do lert er si den heiligen \L pater \L noster, unde do er si den gelert, do sprach er do diu wort dar nach, diu wir nu hiute da lesen an dem heiligen ampt. "swelher iuwer", sprach {\it(?)er}, "ein vriunt hete unde cho^e?“m er hinz des hu^e?–se umb eine mitte naht unde clopfet er da an des tu^e?–r unde spr‘che: vriunt, stant uf unde entlihe mir drier brote, wan mir ist ein min vriunt komen ab der straze, nu enhan ich im niht ze gebende; so spricht vil liht iuwer vriunt, vor des tu^e?–r ir da stant: nu ne mu^e?– mich niht, wan min tu^e?–r diu ist beslozen unde bin paidiu ich selbe unde miniu chint in miner reste unde enmac niht uf gesten unde enmac dir och niht gelichen. so sage ich iu daz", spricht u^inser herre, "unde wil der iuwer vriunt umb daz niht uf sten daz er iuwer vriunt ist, clopft et ir denne st‘telichen dazz siner tiur, so muoz idoch {\it(?)er} hinz jungest uf sten durch daz daz ir im ungemach tuot unde muoz iu geben des ir in da bittet. also sage ich iu", spricht unser herre, "bittent ir, iu wirt gegeben; suocht ir, ir vindent; clopft ir, iu wirt uf getan. wan swer da bittet, dem gibt man; unde swer da suochet, der vindet; unde swer da clopfet, dem wirt uf getan." --- Mit der rede so ist betu^e?–tet daz iu unser herre daz wol erzaiget daz er wil daz ir in stateclichen unde zallen ziten bitten sult. wan der vriunt, hinz des tu^e?–r ir da umb die mitten naht chomen su^e?–lt, daz ist er selbe. wan diu naht diu bezaichent die m‘nicvalten angest unde ‘rbeit dirre welte. diu driu brot daz ist der vater unde der sun unde der heilige geist der iuch da tro^e?“sten unde vru^e?–wen sol beidiu ze disem libe unde ze dem ewigen libe. iuwer vriunt der iu da von {\it(?)der} straze mu^e?–der chomen ist unde den ir selbe da niht beruochen mu^e?–gt daz ist daz: swenne so ir iuwer leben an sehende werdent unde iuch iuwer su^e?–nde geriuwent, wan da enmugt ir denne niht von chomen an u^insers herren hilfe, so sult ir clopfen an die sinen tu^e?–r. diu tu^e?–r daz ist daz heilige gotes wort unde diu heilige schrift. wan diu rat iu daz, swenne so ir u^insern herren unde sine gnade suochen went unde vinden welt, daz ir alrerst paidiu mit bihte unde mit puoze unde mit aller slahte guot‘te iuwer herze ersu^ibert unde errainet vor aller der achust dirre welte, so mugt ir in denne wol bitten aller iuwer notdurft. so ne sult och ir denne von dem gebet unde von dem suochende unde von dem clopfende nimmer mere chomen unz daz er iu uf tuo die tu^e?–r siner barmunge unde iu gebe den ewigen lip. den gebe iu der ware gots sun dur siner gnaden willen. amen. predigt$40/ Als daz heilige cru^e?–ze funden wart. uti$ text$ \L Hoc \L signum \L crucis \L erit \L in \L celo \L etc. Wan wir nu hu^ite begen die gehu^e?–gde unde den tac des heiligen kru^e?–zes, als daz selbe here cru^e?–ze erhaben unde erfunden wart, so sult och ir churzlichen vernemen wie daz erhaben unde erfunden wurde. wan do u^inser herre dar an erstarp, do namen ez die juden unde och der zwaiger schacher galgen, die bi u^inserm herren da erhangen warn, unde begruoben die mit dem heiligen cru^e?–ze vil tiefe in die erde. da lac daz here cru^e?–ze in der erde verborgen unz an eins vil heiligen babst zit, der hiez Silvester. bi des ziten was och do ze Rome ain chaiser, der hiez Constantinus, der was ein heiden, unde sait im der heilige babst daz gotes wort als lange vor unz daz er in zuo dem heiligen toufe braht. wan sin och do got ruochunge haben wolte unde im sine becherde amphanclich was, do sant er im siechtuom an: der chaiser was miselsu^ihtic, unde wart aver sa gesunt in dem toufe. da wart do dazze Rome unde u^iber alle die christenheit ein vil gro^e?“ziu vru^e?–de von daz der chaiser paidiu bechert unde ouch gesunt was worden in dem heiligen toufe. daz gestuont och do dar nach vil unlange u^inz daz der chaiser ain hervart suochen solte uf die heiden, da hat er groze sorge zuo. da erschain aver im ein heiliger engel in sime troume unde underwisth in des, daz er solt fu^e?–ren einen roten vanen, der gezaichent w‘re nach dem heiligen cru^e?–ze, da mit so solt er allen sinen vienden ane gesigen. do der chaiser do erwachete, do wart er vil vro unde tet als er von dem engel underwisth was unde hiez im vor fu^e?–ren ainen roten hervanen, der nach dem heiligen cru^e?–ze gezaichent was, unde gesigt er mit dem heren zaichen allen sinen vienden an. da wart aver do ein vil gro^e?“ziu vru^e?–de von, unde von der selben vru^e?–de unde durch die liebe des heiligen cru^e?–zes so fuor iesa des chaisers muoter, diu hiez sant Elene, hinz Jerusalem, daz si da suochen unde och vil gerne vinden wolte daz ware zaichen, daz heilige cru^e?–ze, da got allez manchu^e?–nne an erlost hete. do si chom hinz Jerusalem, da hiez si alle die juden vahen die da waren unde drot in allen an den lip, si ne zaigten ir die stat da si daz heilige cru^e?–ze verborgen unde begraben heten. die juden die zaigten do der chaiserinne alle uf einen juden, der under in der aller herst unde der aller wist was. den hiez diu chaiserinne do vahen unde betwang in des daz er zaigen muose an die stat da daz heilige cru^e?–ze begraben was. diu stat diu was idoch vil harte verborgen unde verholn, wan si was ‘lliu verwahsen mit nezeln unde mit dorn. da viel do diu chaiserinne encru^e?–zstal nider unde bat den waren gots sun, daz er ir selbe sin heiligez cru^e?–ze geruochte zeroffen. da wart och do sambalde ertpibe unde rouch wirouch unde mirrensmac uf von der erde an der stete da daz heilige {\it(?)cru^e?\^uze} da begraben was. da hiez do diu chaiserinne in graben unze si daz here cru^e?–ze vant unde och die iseninen nagele, da u^inser herre mit genagelt was zuo dem selben cru^e?–ze. da lagen och bi der zwaiger schacher galgen, die ouch da begraben wurden mit dem heren gotes cru^e?–ze. do aver do dar an zwivel wart, welhes da w‘re des schachers galge oder daz vron gotes cru^e?–ze, do truoc man balde einen toten man dar, unde als schiere so man den beruort mit dem gotes cru^e?–ze, do stuonde er uf von dem tode. da wart och do vil gro^e?“ziu fro^e?“de, als daz do wol billich was daz daz here {\it(?)cru^e?\^uze} funden unde eroffent was. Daz ist diu hohgezit, die ir hiute beget, daz ist des heiligen cru^e?–zes tac. den su^ilt och ir hiute eren im ze lobe unde zern, dem heiligen Christo, der iuch dar an erchouffet unde erlost hat von dem ewigem tode. wan er vil lieber herre {\it(?)hat} siner heiligen marter unde dem christenlichem glouben da mit ain offenz urchunde gegeben, daz der tiefel daz selbe zaichen allenthalben schu^e?–het unde fliuhet unde daz iu daz selbe zaichen ain segen ist unde dem tiefel ain fluht ist unde iu ain trost unde ain scherm unde aver dem tiefel ain also getaner halschlac, des er nindert entar enbiten. daz selbe here zaichen daz bringet och der ware gotes sun an dem jungestem tage an sin groze gerihte, wan daz ist zware daz sin here sperzaichen unde der sin rot hervane, da er an dem tage allen sinen vienden mit an gesigt, daz er die vertailt mit dem ewigen tode unde aver iuch mit behaltet hinz dem ewigen libe. des helfe iu der ware gotes sun. amen. predigt$41/ Aber von dem heiligen kru^ize. uti$ text$ \L Plantaverat \L autem \L dominus \L deus \L paradisum \L voluptatis \L a \L principio. Wir lesen an der heiligen schrift da von wie u^inser herre got von angenge der welt geschuof unde hiez werden daz here paradise. "paradise", daz sprichet "ein boungarte der wirtschefte." den boumgarten der wirtschefte den gephlanzte unde hiez werden u^inser herre got von angenge der welt. in dem selben paradise unde in dem boumgarten der wirtschefte da geschuof och u^inser {\it(?)herre} got inne ainen ursprinch. uz dem ainem urspringe da fluzen vier wazer uz en allen vier halben in daz paradis, daz diu vier wazer fu^e?–ht gaben allem dem poungarten. bi den selben vier wazern da stuonden och bi, als daz got wolte, vil m‘nger scho^e?“ner bluome unde vil manic lussamer boum unde stuond och enmittem under den boumen allen ain boum, der was idoch ob den boumen allen; wan der boum hiez ain boum des libes, wan der boum hete die craft unde die tugende, swer so sins wu^ochers unde sins obezes zainem mal genoz, daz der immer mere lebte in allen sinen tugenden unto^e?“tlich. Disiu rede diu ist ain bizaichenunge dirre zit, als diu heilige christenheit nu stet. wan in dem boungarten dirre welte da ist inne der brunne unde der ursprinc da diu vier wazer da uz vliezent. \L Qui \L est \L alfa \L et \L omega, \L id \L est \L initium \L et \L finis. wan daz ist er selbe, u^inser herre, der heilige Christus, wan er ist zware ain angenge unde ain ende unde ain ursprinc aller guoten dinge. diu vier wazzer diu da von im fliezent daz sint diu hailigen ewangelia, diu er vil lieber herre selbe mit sim go^e?“tlichem munde gesprochen hat ze helfe unde ze troste aller dirre welte unde da er mit gevestent unde gest‘tet hat die heilige christenheit unde den heiligen glouben. bi den selben vier wazern da ist och bi gewurzet unde gewahsen vil m‘nie guot wurze unde vil manic edel boum, den daz selbe go^e?“tlich wazer alle fu^e?–ht unde craft hat gegeben. die boume daz sint aver die heiligen gots botten unde die heiligen marter‘re unde die heiligen bihtig‘re, wan daz sint die zware, die u^inser herre got mit der fu^e?–hte sins heiligen geistes also gevestent hat, daz si wol von rehte haizent unde och sint die boume unde die irmsu^e?–le der heiligen christenheit, wan si die mit ir guott‘te uf habent. under den selben edeln boumen da stuont idoch ain boum under, der ist ob in allen, wan der boum der ist der boum das libes. dem ainen boume dem nigent si alle, dem dienent si alle, wan der boum daz ist daz heilige cru^e?–ze, des tac ir hiut beget; wan daz ist der boum des ewigen libes, wan zware sin obeze unde sin wu^ocher daz ist er selbe, u^inser herre, der heilige Christus. so wol ouch u^ins vil armen su^ind‘rn hiute unde immer mere des wart daz der selbe edel boum uf dirre erde ie gewahsen solte, da u^ins also getan genade unde vru^e?–de von chomen solte. wan des boumes saf das was der rote swaiz der da flu^oz uz des heiligen Christes siten; sin blu^e?–te daz waren die roten bluotes zahere die da nider truffen von sinen handen unde von sinen fu^e?–zen. den boum den sult ir hiute unde zallen ziten eren im ze lobe unde ze eren dem heiligen Christo, der sich selben an dem selben boume iu da hat gegeben ze aim ewigen obeze unde zainer ewigen spise. wan der boum der hat die tugende unde die craft, swer so sins wuochers unde sins obezes zaimal genu^izet, daz der immer mere lebt in allen sinen tugenden unde in allen sinen creften untotlich. daz och ir des selben obezes tailniuftic mu^e?–zet werden, des helf iu der selbe ware gotes sun. amen. predigt$42/ Von der heiligen chirhwihi. uti$ text$ \L Egressus \L Jhesus \L perambulabat \L Jhericho \L etc. Uns schribet hiute der guote sant Lucas wie u^inser herre zuo zainer stete fu^e?–re, diu hiez Jericho. da was ain richer man inne, der hiez Zacheus, der wolte u^insern herren gern gesehen haben; do ne mohter nindert zuo zim chomen vor der menigi unde vor dem grozem gedrange, dar zuo so was er ouch an dem libe ain weniger man. durch die not so gienc er zuo der straze da u^insers herren wec da hin was unde staiger da uf einen boum, daz er u^insern herren ab dem boume gesehen mohte. do u^inser herre do chom zuo dem boume, do sprach er zuo zim: \L "Zachee, \L festinans \L descende; stic vil balde her abe dem boume, wan ich muoz mit dir hiute in dime huse bliben." der rede der wart der s‘lige man vil vro unde enpfieng er u^insern herren vil vro^e?“lichen in sime huse. do aver do das die liute unde diu menigi ersach, daz er hinz aime su^indigem manne gechert was, diu hete daz ze nide. do wider do sprach aver do Zacheus zuo u^inserm herren: "\L ecce, \L dimidium \L bonorum \L etc. herre", sprach er, "allez daz ich han daz wil ich enzwain tailen unde wil daz ain tail allez armen liuten geben unde wil mit dem andern tail allen den gelten unde wider geben, den ich dehein leit oder dehein schaden getan han, vierspilde." do sprach u^inser herre: "hiute ist disem hus gnade unde hail geschen." Daz ist daz heilige ewangelium, da wir nu hiute hie mit begen dise groze hohgezit. daz hat ouch allez vil groze bezaichenunge, der su^e?–lt ouch ir ain lu^e?–zel vernemen. Jericho, diu stat da u^inser herre da zuo chom, diu bezaichent die unst‘techait unde die zergancnu^e?–sse dirre welte, wan da chom u^inser herre zuo, do er warr trost an dise welte chom durch der armen su^ind‘r willen. der riche man der do da was unde der u^insern herren niht gesehen mohte vor der menigi unde von der wenigi, der bezaichent alle haidenschen diet, wan die haiden die waren riche unde warn ouch nach der welte wise, si ne mohten idoch u^insers herren niht gesehen vor dem grozen gedrange. der gedranc daz was vil m‘nic abgot unde vil m‘nic bo^e?“ser gaist, den ‘lliu haidenschiu diet da nach volget unde dienet, da von ouch si ir schepf‘rs niht gesehen mohten noch erchennen. do si aver do vernamen daz heilige gotes wort, do stigen si sa, do fluhen si sa durch die gotes liebe zuo dem boume, daz si dar uf enpfluhen dem sch‘delichem gedrange. der boum daz ist daz heilige cru^e?–ze, da got alle su^ind‘re an erlo^e?“st hat, daz ist der heilige gloube. wan do diu heilige christenheit diu da von der haidenschefte chomen ist, den heiligen glouben enpfienc, do het si den apgo^e?“tern unde dem tievel widerseit unde het sich genahet zuo dem heiligen Christo. \L Zachee, \L festinans \L descende. do nahet ouch er sich von sinen gnaden zuo zir, wan do sprach er: nu du {\it(?)den} apgo^e?“tern unde dem tievel durch mich widerseit hast unde zuo minen gnaden geflohen bist, nu soltu och nach mime gebot unde nach minem rate leben; so soltu stigen unde vliehen von allen den sachen, die du ˆ ze su^inden minntest unde liebtest, so wil ich mit dir in disem hu^e?–se unde in dim hu^e?–se beliben. \L Et \L cum \L viderent \L omnes, \L murmurabant \L dicentes. do aver do diu menigi ersach, diu mit u^inserm herren do da was, daz er sine gnade hinz aim so unrehten manne {\it(?)cherte}, daz er die heilige christenheit bechert hete, diu het daz ze nide. diu menigi daz sint die bo^e?“sen juden, wan die habent halt daz noch hiute disse tages ze haze unde ze nide, daz u^inser herre got der heiligen christenheit sin riche goffent hat. \L Stans \L autem \L Zacheus \L dixit \L ad \L dominum. dar umb so sprichet och nu diu heilige christenheit, daz sint alle die s‘iligen unde die guoten unde swer so durch die gotes minne alle dise welt versmahet. "ich wil, herre, allez daz daz ich han, daz will {\it(?)ich} allez durch dine hulde lazen, wan da wil ich paidiu in dim namen allez armen liuten geben, unde ob ich iemen beswert han, daz will {\it(?)ich} allez su^e?–nen." \L Dixit \L autem \L dominus, \L quia \L hodie \L huic \L domui \L salus \L facta \L est. dar wider so sprichet nu hiute u^inser herre: "dar umbe so chom och ich her ze dime hu^e?–se, daz ich minen segen dar u^iber t‘te, daz min reste unde min wesen bi dir gesin mo^e?“hte." daz hu^e?–s da u^inser herre sinen segen da uber getan hat, daz ist ditze heilige gots hus da ir iuch hiute uf sine gnade inne besamt habt. wan da su^ilt ir hiute von sinen gnaden vil wol inne getro^e?“st unde gevro^e?“t werden von der heiligen engel zuochunft, die ditze heilige gotes hu^e?–s hiute hie besuochent unde die iuwer heiligez gebet hiute hie enpfahent unde die daz hiute hinz himel bringent fu^e?–r den almehtigen got umb alle iuwer angest unde umb alle iuwer not. \L Venit \L enim \L filius \L hominis \L etc. daz hus da och u^inser herre sin reste unde sin wesen inne haben wil daz ist ouch paidiu diu heilige christenheit unde ist och sunderlichen ain ieslichiu s‘iligiu sele, wan daz ist daz hus zware da der ware gotes sun sinen segen u^iber getan hat. wan daz sprichet er selbe, daz er umb daz in dise welte chomen si, daz er die armen su^ind‘r suochen unde behalten welle. alsam mu^e?–z er iuch tuon durch siner gnaden willen. amen. predigt$43/ Von der chirhwihi. uti$ text$ \L Bene \L fundata \L est \L domus \L domini \L supra \L firmam \L petram. Disiu groze hohgezit die ir hiut beget, daz ist diu chirwihi ditz heiligen gotes hu^e?–ses. da su^ilt ir von rehte vro^e?“de unde liebe zuo haben, wan swa so man deheines heiligen gotes huses chirchwihi beget, da beget {\it(?)man} och de gehu^e?–gde unde die hohgezit iuwer gaistlichen muoter, daz ist diu heilige christenheit, mit der ir wider erborn sit von dem ewigen tode hinz dem ewigen libe. der tac der selben iuwer gaistlichen muoter unde gebu^irte daz ist daz, swen so ain ieslich man getoufet wirt in dem namen des heiligen Christes, den solt och u^inser ieslicher vil billichen zallen ziten dulten unde eren, die hohgezit u^inser lieben gaistlichen muoter, der heiligen christenheit, swa so man die beget, als wir nu hiute hie tuon in disem heiligen gots huse. wan die bege wir hiut in disem heiligen gotes hu^e?–se, daz hat ein ebenmazunge zuo dem hu^e?–se der heiligen christenheit. die rede die su^ilt ir da bi merchen wie ditz heilige gotes hu^e?–s erbu^e?–wen unde gezimbert si. wan ditz {\it(?)heilige} gotes hu^e?–s daz hat vier wende enzwai getailt. daz uzer tail daz haizet ein lanchus, daz inner tail daz haizet ain chor. in dem lanchu^e?–s da stent die laigen inne, in dem chor da stet diu pfaffhait unde der alt‘r inne. uf dem alt‘r da ist zallen ziten daz hailtuom unde daz lieht uffe. so hat ez och venster unde wendelstaine unde gloggen dar uffe. daz ist allez ein ebenmazunge dem hu^e?–se der heiligen christenheit. wan daz hu^e?–s der heiligen christenheit daz hat och vier wende, daz sint diu heiligen vier ewangelia u^insers herren, da mit bevangen unde beslozen ist elliu diu gemainde unde elliu diu ordenunge aller christenheit. die vier wende die sint ouch enzwai getailt. daz ain tail daz sint alle lailiute, die gehorent zuo dem lanchu^e?–s, daz sint alle die die mit elichem hŒrat chuslichen unde rainclichen nach ir rehte lebent. daz ander tail daz sint alle gaistliche liute, die geho^e?“rent zuo dem chore unde zuo dem gots dienst, wan die suln sich dar zuo muozen, daz si zallen ziten also berait sin, daz si dem almehtigen got chu^e?–sclichen unde rainclichen dienen. der alt‘r der da ist in dem hu^e?–se der heiligen christenheit, daz ist er selbe, u^inser herre, wan dem sult ir zallen ziten iuwer opfer unde waren anthaiz also laisten, daz ouch ir von im getro^e?“st unde gevru^e?–t werdet paidiu ze disem libe unde ze dem ewigen libe. daz hailtuom daz da ze allen ziten uf dem alt‘r ist, daz bezaichent die guoten unde die rehten, alle die die chu^e?–slichen unde rainclichen lebent, wan mit den so wil der heilige Christus sin reste unde sin wesen zallen ziten haben. daz lieht daz och da brinnet uf dem alt‘r, daz bezaichent den trost unde die gabe des heiligen gaistes, wan da mit so wil der ware gotes sun alle die beschermen unde behu^e?–ten, die im da dient hinz dem ewigen libe. die tu^e?–rne unde die wendelstaine die bezaichent den pabst unde alle gaistliche riht‘re. diu venster unde die gloggen die bezaichent alle gaistliche ler‘r, die paidiu mit den guoten worten unde mit guoten werchen der heiligen christenheit die guote lere suln vor tragen. daz ist daz here gotshu^e?–s, des gehugde ir hiut beget; daz ist daz st‘t gotshu^e?–s, daz da gezimbert ist uf die ewigen gruntveste, daz ist got selber. uti$ 44a. text$ Von der chirhwihi. uti$ \L Sapientia \L edificavit \L sibi \L domum, \L excidit \L columnas \L septem. Disiu here hohgezit, die wir hiute hie begen, daz ist diu chirhwihi disse heiligen gotes hu^e?–ses. da von so lesen wir och daz an der heiligen schrift wie der riche unde der wise chu^inic Salemon da ze Jerusalem och hie bevor zimbert ‘in mu^e?–nster mit allem dem richtuom unde nach allem wistuome unde im got selbe verlihen hete. daz selbe here gotshu^e?–s, daz zimbert er in siben jaren. unde do erz zimbert, do zimbert erz och also, daz in dem selben heren gotshu^e?–se nie vernomen wart deheiner slahte wafen slac, wan paidiu de quaderstaine unde och daz holzwerch daz dar zuo gehorte daz waz allez vil verre hindan gefu^e?–get unde gordent, als man ain ieslichez legen solte an sine stat. daz mu^e?–nster daz het och chor unde alt‘r, unde gienc diu tu^e?–r in daz mu^e?–nster an der zeswen lancsiten unde stuont och iesa engegen der selben tu^e?–r ain toufbottege, diu was erin unde was och gegozen uf zwelf erin ohsen, der heten dri diu hobt gechert ostert unde dri westert unde dri sundert unde dri nordert unde heten iriu hobt her Fu^ir gechert unde heten ir z‘gel hin under die toufbottegen gechert. do der chu^e?–nic Salemon do daz here gotshu^e?–s nach sim willen allez volbraht, do heterz och allez also geziert, daz {\it(?)man} weder des stainwerches noch des holzwerches innerhalp niht gesehen mohte, sunder er het ez allez bedechet mit golde. do besant och do der chu^inic alle sin fu^e?–rsten zuo der chirhwihi des heren gotshu^e?–ses unde gienger selbe fu^ir die vron reste unde chniet nider an paidiu chnie unde huop sin hende paide uf hinz himele unde bat den almehtigen got, daz er von sinen gnaden sinen segen u^iber daz selbe here gotshu^e?–s also t‘te, daz alle die da gevro^e?“t unde getro^e?“st wurden die sin gnade da besuohten. da wart och sampalde ain nebel so grozer in dem mu^e?–nster, daz die briester von dem nebel in dem mu^e?–nster niht gesehen mohten. do der chu^e?–nic do sin gebet do volsprach unde er wider uf gestuont von sim gebet, do huober sin hende uf unde segent er alle die da warn. da wart och sambalde ain vil gro^e?“ziu vro^e?“de unde opfert paidiu der chu^e?–nic unde alle sine fu^e?–rsten vil m‘nic tusent houbt paidiu rinder unde schaf der heiligen chirwihi ze lobe unde ze eren. do sant do der chu^e?–nic sine wise botten uz verre in diu lant unde hiez im goldes vil ze s‘men bringen. dar under so vernam och mer von dem wisen Salomone ain vil heriu ku^e?–nigin, diu was von der mor lande. diu fuor och do sa ze Jerusalem mit vil grozem ingesinde zuo dem chu^e?–nige Solomone. diu fu^e?–rt och goldes unde edels gestaines harte vil, daz truogen olbenten mit ir, wan si wolt versuochen unde bewaren des chu^e?–niges wishait. unde do aver si do des ku^e?–niges wisheit vernam unde och sin groze herschaft ersach, do chunde si im nihtes gantwurten, wan do sprach si: "her ku^e?–nic, ich hete vil gro^e?“ziu m‘r von dir vernomen in mim lande, nu sihe aver ich daz wol daz ez mir niht halbes geseit was, daz ich allez an dir ersehen han unde erfunden han." do zimbert och do der ku^e?–nic Salomon ain ku^e?–nclich gesidele, ain ku^e?–nclichen dincstuol, der was aller helfenbainin unde was aller u^ibergu^ildet, unde giengen uf daz gesidele sehs grede unde stuonden uf den sehs greden zwelf lu^e?–wen, unde giengen zaller oberst neben des ku^iniges siten zwuo hende, die habeten den stuol allen ze s‘mene unde stuonden ouch bi ietwederr hant ein grozer lu^e?–. daz was daz jungeste werch, daz der ku^e?–nic Salomon worhte; daz was och daz aller gro^e?“zeste werch, daz in allen richen erziuget wart. Der riche unde der wise ku^e?–nic Salomon der bezaichent u^insern herren, so niemen richerr noch wiserr was noch ist wan Salomon, daz sprichet och "fridesamer". der fridesam ku^e?–nic haizet och u^inser herre durch daz, wan er hat von sinen gnaden die alten unminne versu^e?–net, diu da enzwischen dem almehtigen got was unde allem manchu^e?–nne. der selbe fridsame ku^e?–nic der zimbert im ein hu^e?–s sim heiligen namen ze lobe unde zeren unde aller dirre welte zetroste. daz selbe hu^e?–s unde der selbe her sal daz ist diu menschliche natu^e?–re, die er im da nam von der heren maide libe. daz hu^e?–s daz zimbert im selbe der riche unde der wise ku^e?–nic paidiu nach sim grozem richtuome unde och nach sim grozem wistuome, wan diu chostunge diu dar zuo was, der was vil unde unzallich. \L Divitiae \L bonitatis \L suae. wan daz was diu groze gu^e?–te der sinen gotlichen unde ku^e?–niclichen milte, diu in vil lieben herren dar zuo betwanc, daz im daz niht versmaht, ern wolte durch u^ins arme su^ind‘r selbe ain mensch werden. sinen chu^e?–niclichen wistuom, den sultir och dar an betrahten, daz diu selbe gnade elliu verborgen unde verholn was den vil ungetriuwen tievel unde daz si och dar zuo was u^iber allen menschlichen sin; wan elliu disiu welt diu mohte daz niht betrahten wie ain maiget ane man swanger solte werden unde wie si unbewollen muoter solte werden. ain also getan hu^e?–s daz zimbert im der wise Salomon in siben jarn. unde do er daz hu^e?–s zimbert, do zimbert er ez also, daz in dem hu^e?–se nedehainer waffen slac vernomen wart, wan die staine unde daz holzwerch daz dar zuo gehort daz waz allez vil verre hindan gordent unde gefu^e?–get, als man ez legen solte an sine stat. waz staine oder waz holzwerches gehorte aver zuo dem go^e?“tlichem sal? die staine unde daz holzwerch daz dar zuo gehorte, daz waren die heiligen altv‘ter unde die heiligen wissagen unde die heren ku^e?–nige, von den diu here ku^e?–niginne geborn ist, u^inser vrouwe sant Maria. wan die scho^e?“nen quaderstaine unde die edeln tramen die wurden alle vil verre gehamert unde gacset unde nach der schnu^e?–re ze s‘men gefu^e?–get, wan si wurden alle geborn mit menschlichem wafen unde von menschlicher gebu^irte. der hamerslege unde der b‘rtenslege der enwart nedeheiner geslagen noch vernomen in des wises kuniges hu^e?–se, wan da enwas niht bi dehein slahte vlaischlich bro^e?“de noch dehein menschlich girde, su^inder der ku^e?–nic der zimbert im daz hus selbe in siben jarn, wan allez daz daz dar zuo was, daz was allez von der vestenunge unde von der sibenvaltigen gabe des heiligen gaistes. daz mu^e?–nster unde daz hus daz het ouch chor unde alt‘r dar inne unde gienc diu tu^ir in daz munster an der zeswen lancsiten unde stuont ouch iesa gegen der selben tu^ir ein eriniu toufbottege, diu was gegozen uf zwelf erin ohsen. daz munster unde daz hu^e?–s daz ist, als ir nu wol vernomen habt, anders niht niun der here gotlich sal, den im da nam der wise kunic von der heren maide libe. \L Deus \L erat \L in \L Christo, \L mundum \L reconcilians \L sibi. der chor der in dem mu^inster was, daz was der ware gotes sun der sin her magenkraft da verholn unde verborgen hete durch des tievels nŒt unde u^ins ze helfe unde ze troste in des menschen libe. \L Hoc \L est \L altare \L aureum, \L quod \L est \L ante \L oculos \L domini. der alt‘r der ouch in dem heren hu^e?–se was, daz ist diu gegenwurte unde diu ansihtechait siner ku^e?–niclichen milte unde sins gotlichen opfers, daz immer eweclichen ansihtic ist da ze himele vor den gotes ougen. da gieng ouch diu tu^ir in daz mu^inster an der zeswen lancsiten. was tu^ir was daz oder was siten was daz, da diu tu^ir da inne gienc? daz was diu here tu^e?–r diu da an der heren zeswen siten mit ‘im vil scherpfem gere entslozen unde uf getan wart, da der selbe gots sun, daz selbe ware gots hu^e?–s, hieng an dem heiligen cru^e?–ze. so wol och u^ins vil armen su^ind‘rn hiute unde immer des wart, daz u^ins daz selbe here gots hu^e?–s ie da entslozen unde uf getan wart, wan da chom u^ins uz heil unde gnade, trost unde vru^e?–de, wan da chom u^ins uz pluot unde wazer. daz pluot daz was der werde unde der here choufschaz, da der wise ku^e?–nic mit wider erchoufte unde erlo^e?“st hat alle sine hantgetat von des tievels gewalte. daz wazzer daz was der here wihprunne unde der heilige touf, da wir inne erlost unde erraint sin von allen unsern su^inden. \L Mare \L fusile. von danne so stuont ouch diu toufbottege engegen der selben heren tu^ir uf den zwelf erinen ohsen, die heten iriu houbt her fu^ir gechert unde heten ir z‘gel hin under die toufbottegen gechert. die zwelf erin ohsen die bezaichent die heiligen zwelfbotten u^insers herren, uf die er den heiligen touf unde den heiligen glouben da gelert hat, unde die och sinen heiligen namen unde alle die gnade, diu u^ins da ze der selben heren tiur goffent wart, chunten unde predegeten verr unde nahen allen viern enden in alle dise welte. daz ouch die erin ohsen iriu houbt her fu^ir heten gekert unde ir z‘gel hin under die toufbottegen, daz sult ir merchen, wan daz bezaichent daz ir iuwerm briester unde iuwerm ler‘r sult sehen under diu ougen unde su^ilt war nemen waz er iu sage unde sult iuch von sim worte unde von siner guoten lere gebezern unde su^ilt aver sins aftern unde sins zagels dehein war nemen; daz ist daz: ob siniu werch niht guot sint, da ne sult ir iuch niht von gepo^e?“sern, wan der ler‘r zagel sint under der potegen, daz bezaichent daz, daz daz in gotes tougen ist, wie er den lonen welle oder ze welhem ende er die bringen welle die sin wort da sprechent. do er do daz munster allez volbraht nach sim willen, do heterz och allez also gezieret, daz weder des stainwerches noch des holzwerches niemen niht gesehen mohte, sunder er hetez allez bedechet mit golde. daz mu^e?–nster daz ist, als ir nu wol vernomen habt, der here gotlich sal, den im der wise kunic von der heren maide libe da nam. wan swie so der selbe her sal von dem heiligen gaiste an aller slahte waffen erbuwen unde gezimbert wurde, doch so muosen da sin die stainin unde die hu^ilzin wende, daz ist daz, daz da warlichen was paidiu bain unde vlaisch unde diu ware menschlich nature. die selben wende unde die selben nature, die bedaht aver der wise ku^e?–nic alle also mit dem golde, daz der niemen niht gesehen mohte; daz ist daz daz der ware gotes sun der hat im nu die selben menschliche nature, da er sin here magencraft inne verholn hete, also verre genozsamt daz baidiu er {\it(?)unde} diu selbe nature ist ein lip unde ain herre, der ist unde haizet u^inser herre, der heilige Christus. text$ 44b. uti$ Von der waren chirhwihi. text$ Da besamt do der wise Salomon alle sine fu^irsten zuo der chirhwihi des heren gots hu^e?–ses unde chniet er selbe nider fu^ir die vrone reste an paidiu siniu chnie unde huop sin hende uf paide ze himele unde bat den almehtigen got, daz er sinen segen sante u^iber daz here gots hu^e?–s. nu was munsters oder {\it(?)huses} was aver daz, die der wise Salomon do da segen unde wihen wolte? daz enwas iedoch der sin vron sal niht, den er im da gezimbert hete von der heren maide pluote, wan den het er im also verre genozsamt, daz paidiu er unde der selbe lib ist ain herre unde ain gewalt, der ist unde haizet der ware gots sun. der ne bedorf deheines segens noch deheiner wihi niemere, sunder daz mu^inster daz er do wiht, der ware Salomon, daz ist diu heilige christenheit, diu sin vil liebiu gemahel, durch der willen er war trost her in dise welte chom. durch der liebe chniet och er nider an paidiu siniu chnie unde huop sin hende durch ir liebe uf. wie oder wa chom er, der wise Salomon, da nider an diu chnie oder wa habt er sin hende da uf? daz tet er war hailant an der stet da er sich bi sinen handen unde bi sinen fu^e?–zen lie nagelen zuo dem cru^e?–ze; wan da chom der wise Salomon durch siner gemahelen willen nider an diu chnie, da habt er och sin hende uf vor der vron reste an dem heren cru^e?–ze, vor sines vater gagenwurte, wan da segent er im unde wiht im selben alle die christenheit zaime huse unde zainer vil heren haimu^e?–te. \L Sicut \L tu, \L pater, \L in \L me \L et \L ego \L in \L te \L et \L imperium \L in \L nobis \L unum \L sint. wan da pat er och den sinen vil lieben vater des, daz paidiu er unde sin liebiu gemahel also mu^e?–sen sin ain lip unde ain vriuntschaft, alsam och er mit im unde in im w‘re ain got. daz haizet unde ist chirwihi, wan die chirwihi, die beget ir hiute hie, daz der war Salomon mit sim heiligen tode die heilige christenheit im selben hat gesegent unde gewihet zeim huse unde zeiner ewigen haimu^e?–de unde daz {\it(?)er} sie mit sinen heiligen viunf wunden im selben also verre hat genozsamt unde gem‘helt, daz paidiu er selbe unde diu sin vil liebiu gemahel, daz ist ain ieslich s‘ligiu sele, sol sin ain lip. die hohgezit die mugt och ir vru^e?–lichen dulten unde eren. Nu daz och ir der geniezen mu^e?–zet, des verlihe iu der war Salomon. amen. uti$ 44c. text$ Von dem jungestem tage. uti$ \L Venter \L tuus \L eburneus, \L distinctus \L sapphiris. Also wir nu da gesprochen haben, der riche unde der wise Salomon der zimbert im och ainen her sedel unde ainen dincstuol. der stuol der was aller helfenbainin unde was och aller u^ibergu^e?–ldet, unde giengen uf den her sedel sehs grede unde stuonden uf den sehs greden zwelf lu^e?–wen. der groze unde der mare dincstuol, den im der wise Salomon da zimbert, unde da er da dehein werch mere nach enworhte, daz ist daz sin jungest unde daz sin angestlich gerihte, des wir alle noch da mit mu^e?–zen gewarten. dirr selbe here dincstuol der was aller helfenbeinin unde was ouch aller u^ibergu^e?–ldet. der helfant der ist ain vil chu^ischez tier unde bezaichent u^insern herren, den heiligen Christum, der im da pain unde vlaisch nam von der chu^ischen unde von der heiligen maide libe. der ist von rehte zuo dem chu^ischen helfant gebenmazet, wan er was an aller slahte mal; wan enw‘r er halt niht an aller slahte mal, von welhem rehte solter halt denne oder moht er halt denne der welte also vor gesitzen zaim riht‘r unde zaim vertail‘re? nu was aver der stuol aller helfenbainin unde was och u^ibergu^ildet. der helfenbainin stuol der ist der here go^e?“tlich lip, der da was an alle schulde. daz er och dar zuo was u^ibergu^ildet, daz ist daz, daz och dar zuo an im was diu ware gotlich magencraft. ain also getan man unde ain also getan herre, der gezimt och wol zware aller dirre welt zaim fu^e?–rsten unde zaim riht‘re. \L Misericordia \L et \L veritas \L precedent \L faciem \L tuam. uf den her sedel da giengen sehs grede uf unde stuonden uf den sehs greden zwelf lewen, unde giengen zaller oberest von dem gesidele zwuo hende, die habten den stuol allen ze s‘mene, unde stuont och dannoch bi ietweder hant ain grozer lewe. die zwuo hende die daz kuniclich gesidele bestenget unde gevestent heten, daz ist diu gnade unde daz reht. diu ain hant daz ist diu gotes erbarmunge. diu ander hant daz ist diu gotes warhait, daz ist daz, daz der milte chunic an dem {\it(?)jungestem} tage beidiu gn‘diger unde och rehter riht‘r ist. daz gerihte daz wirt och allez vil vorhsam, daz bezaichent och die zwene groze lewen die bi den zwain handen da stuonden. uf daz gesidele da giengen sehs grede uf, daz sint die sehs jungsten urtaile, da an dem jungstem tage daz gots gerihte allez mit volendet wirt. wan mit sehs urtailen da werdent an dem jungstem tage die s‘ligen nach rehte mit behalten unde werdent och die uns‘ligen nach rehte mit vertailet. \L Venite, \L benedicti \L patris \L mei \L etc. wan da sprichet der ku^e?–nic zuo den s‘ligen unde zuo den guoten: "chomt her zuo mir, diu gesegenten chint mins vater, unde enpfahet daz riche daz iu berait ist von angenge der welt; wan do mich hungert unde durste unde do ich nakent unde gast unde siech unde gevangen was, do beruochtir mich." so sprechent denne die s‘ligen: "herre ku^e?–nic, wa w‘r du hungirc oder durstic oder nakent oder gast oder siech oder gevangen, da wir dir, herre kunic, dienten?" so sprichet der ku^e?–nic: "swa so irz dehaim dem aller ermsten tatet, der mich an windet, in mim namen, do het ir mir selben ez wol getan." \L Ite, \L maledicti, \L in \L ignem \L eternum \L etc. so sprichet och denne dar nach der ku^e?–nic zuo den uns‘ligen: "get von mir, ir verfluochten, in daz ewige hellefiur, wan do ich hungirc unde durstic unde gast unde siech unde nakent unde gevangen was, do entrost ir mich niht." so sprechent och denne die vertailten: "herre ku^e?–nic, wa sahen wir dich ie dehainen gebrest haben, da wir, herre, dir iht verseiten?" so sprichet der ku^e?–nic: "swa so ir dem aller ermsten hant verseit, der iuch in mim namen bat, da habt ir mir selben mit verseit." da stent denne allez bi uf den sehs greden die zwelf lewen, daz sint die heiligen zwelfbotten, wan daz sint zware die zwelf vrone schephen des wisen Salomones, wan mit der urtaile unde mit der volge so erget daz jungest urtaile u^insers herren. wan och daz sin jungestez werch ist, so wil er alle sine sache unde allez sin gerihte an dem tage also vollenden, als er dar nach immer mer wil sin in siner gotlichen vru^e?–de unde in siner ku^e?–niclichen hohgziten; wan daz ist och daz aller gro^e?“zeste werch, daz in allen richen ie dehein ku^e?–nic geworhte. daz mag och wol zware daz aller grozstez werch haizen, daz ie dehein ku^e?–nic geworhte, wan da wirt an dem tage von dem wisen Salomone allez daz ze stete unde ze rehte gesetzet, daz von angenge der welte uf dirre erde ie ergienc. wan da gestent paidiu junge unde alte, riche unde arme, unde alle die die uf dise welt ie geborn wurden mit angesten unde mit sorgen, wan da werdent die urtaile vert‘ilt, da wirt daz rehte ze rehte gerihtet, da ne wirt och widerrede noch lougens niht, wan da ist allez daz offenb‘r, daz paidiu u^ibels unde guotes uf dirre welte ie dehein man begienc. von danne swer so och an dem tage von dem teidinge mit sinen eren gescheidet, der hat och immer mer vru^e?–de unde ere. also mu^e?–z ez ouch iu da ergen, des helf iu der war Salomon. amen. predigt$45/ Von den hailigen {\it(?)marter}\a{\it(?)eren}. uti$ text$ \L Omne \L gaudium \L existimate, \L fratres \L mei, \L cum \L in \L temptationes \L varias \L incideritis \L etc. Die heiligen gotes marter‘re, der tac ir hiut beget, die sint an der heiligen schrift zuo den guoten berhaften boumen gebenmazet, wan si mit ir guot‘te die heilige christenheit beschateweten unde beschermeten unde och daz verdient habent, daz si iu vor got gehelfen mu^e?–gen. von danne so su^ilt och ir zuo zir schaten unde ir helfe vliehen unde sult von ir edelm wuocher den linden smac der go^e?“tlichen wirtschefte enpfahen, da ir mit gechrefteget su^ilt werden an der sele. wan ir sult des bi in bilde nemen, wie och ir die gotes hulde verdient. iriu werch unde ir wuocher, daz waz diu heilige minne, daz was der heilige gedult, daz was daz, daz si alle dise welte versmahten durch den ewigen lip. wan si gedahten wol dar an, swer so nach grozen eren werben wil, dem sol daz unhoh heven uf den guoten gedingen, den er da hin fu^ir sich hat, ob im uf der straze dehein widermuot widervert. alsam habent och die gotes marter‘r getan, der tac ir hiut beget: wan si nach den obersten eren, nach dem gotes riche wurben, do was in halt daz liep, swaz in ungemaches unde leides diu welte mohte erbieten. \L Si \L quis \L indiget \L sapientia, \L postulet \L a \L deo. lait unde ungemach daz vertruogen allez die gotes tru^e?–t dar umbe, wan si daz wol westen, swer so u^inserm herren got lieb ist, daz och er den in siner huot hat unde in siner pflege. sin huote daz ist aver angest unde arbeit unde pressal dirre welt. von danne daz och iu u^inser herre got die witze gebe, daz och ir daz rehte erchennen mu^e?–zet, wie gen‘declichen daz ist, swenne so er in so getaner huot {\it(?)iuch} in disem libe hat, des su^iln iu die heiligen gotes marter‘r helfen. wan mit der selben heiligen gedult da sint och si zware ze disen eren mit chomen, die si nu da besezen habent. \L Beatus \L vir, \L qui \L suffert \L temptationem. die ere die habent och si wol billich, wan nach grozer ‘rbeit unde nach grozem dienst da gehort och groziu riuwe unde grozez lon wol billich nach. von danne so hat och in u^inser herre got nu gegeben paidiu die ewigen reste unde och die crone des ewigen libes. alsam mu^e?–z er och u^ins tuon durch siner gnaden willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ego \L sum \L vitis \L vera \L etc. Unser herre der sprichet och hiut an dem heiligen ampt: "ich bin ein geslahter winstoc unde ein edeliu winrebe unde ist min vater ein geslahter bu^e?–man. wan swelhe rebe unde swelhe schu^e?–zlinc ammir da unnu^e?–tz unde unberhaft ist, den snidet min vater abelibet unde wirfet in furder. der aver da ammir be unde wuocherhaft ist, den u^e?–bet er unde fu^e?–rbet er dar umbe, daz er deste baz berhaft unde wuocherhaft werde." Die rede die su^iltir wol merchen, daz u^inser herre sprichet, er si ein geslahter winstoc; wan da hat er daz mit betu^e?–tet daz etwer anders ein ungeslahter winstoc muoz sin, ja zware, wan da hat er daz mit gebizaichent daz u^inser herre got der pflanzt ein wingarten von angenge der welte. der wingarte der ist unde haizet diu himelsche Jerusalem. des heren bu^e?–wes unde des edeln wingarten des begunde aver u^inser herre got mit zwain vil scho^e?“nen stocken. der aine stoc daz was der erste engel, wan mit dem ersten engel, daz ist der der nu der tievel haizet, da begunde u^inser herre got des sinen heren buwes von erste mit dem selben stocke. der veredelt aver sich unde misseriet also harte, daz u^inser herre got von im an sim heren bu^e?–we ain vil grozen schaden nam unde daz im ain vil gro^e?“ziu p‘re wart an sim himelschen wingarten. die p‘re die newolt idoch u^inser herre got do mit der selben slahte stocke niht wider buwen noch wider avern, sunder er geschuof im do von erste ainen andern winstoc, da diu p‘re von wider buwen unde wider bedechet wurde. daz was diu heilige christenheit, wan der begunde u^inser herre got do mit aim andern {\it(?)stocke} unde mit einer andern slahte stocke. der ander stoc unde ander slahte stoc daz was do der erste man, daz was u^inser alter vater Adam. der stoc der veredelt sich do also unde misseriet och do also harte, daz diu p‘re an dem gotlichen wingarten von im iemer {\it(?)wider buwen} unde wider avert mu^e?–se sin. die zwene stocke daz sint die alten unde die ungeslahten stocke, wan die selben fulen stocke die sint gewichen unde habent baidiu in selben unde aller dirre welt angest unde ‘rbeit engozen. daz chom aver allez von ir zwair untriuwen unde von ir zwair u^ibermuot paidiu des ersten engels unde och des ersten mannes, wan u^inser herre got der hete si zwene, wan si sin erstiu hantgetat warn, do het er si also herlich geschaffen unde het in so groze ere verlihen, daz der erste engel der solte sin ain herre ob allen sinen husgenozen unde ain fu^irste ob allen engelschen cho^e?“ren, unde daz der erste man der solt sin ein herre unde ein probst des heren paradises unde ein vater unde ein hobt alles manchu^e?–nnes. die grozen ere die in u^inser herre got da verlihen hete, die vercherten aver si in do alle zeiner materie, zeinen untriuwen unde zeim u^ibermuote, des ist och in nu also missegangen. da von so sprichet och unser herre hiute: "ich bin ein geslahter winstoc." ja zware wol geslaht ist er vil lieber herre, wan er ist zware der ware gots sun unde och der edeln maide sun; wan enw‘re u^ins armen su^ind‘rn der selbe edel junge boum niht ze helfe chomen, u^ins heten die alten fulen sto^e?“cke alle hin nach in gezogen. wan alle die dise welte nu da minnent, daz sint alle die die mit u^ibermuote unde mit untriuwen unde mit unchu^e?–sche lebent, die ilent och alle hin nach den fulen stocken, daz sint och alle die verschaffen unde die vertailten, wan si och denne unnu^e?–tze unde unberhaft sint. von danne so snidet si der himelsche vater ab dem sinen geslahten stocke, wan er sundert si von sime vil lieben sun unde wirfet si alle mit den alten du^e?–rren stocken in daz ewige hellefiur. alle die die aver dise welte versmahent durch den ewigen lip, die zikent och alle hin nach den edelen stocken, nach dem heiligen Christo. daz sint och alle die s‘ligen unde die guoten, alsam och die heiligen marter‘r sint, der tac ir hiute da begent. wan paidiu si unde alle ir husgenoze daz sint die waren berhaften reben unde sint zware die edeln schu^e?–zlinge, die da ensprungen unde gewurzet sint von dem waren edeln winstocke, von dem heiligen Christo. die u^e?–bet unde fu^e?–rbet ouch der sin vater mit angsten unde mit ‘rbeiten unde mit pressal dirre welte also, ob si berhaft sin, ob si guot sin, daz si dest bezer werden unde daz och paidiu ir lop unde ir ere hie enerde unde och ir chrone da ze himele deste grozer mu^e?–ze werden. wan also hat er die heiligen marter‘re, der tac ir hiut beget, u^inz an ir heiligen tot in siner zu^e?–hte unde in siner huote praht, daz si nu sint an aller slahte mal mit sim vil lieben sun in dem wingarten der himelschen Jerusalem. da mu^e?–zer och u^ins alle inne besamnen, der himelsche vater, durch siner gnaden willen. amen. predigt$46/ An der ufferte. uti$ text$ \L Recumbentibus \L undecim \L discipulis \L apparuit \L illis \L Jhesus. U^ins schribet der gute sant Marcus an siner heren botschefte wie unser herre hiut da ze Jerusalem da zuo sinen jungern cho^e?“m unde wie er si da best‘tget an dem heiligen glouben. unde do er si an dem heiligen glouben gevestent, do gebot er in och do daz, daz si den selben heiligen glouben chuntin unde predegetin verre unde nahen aller dirre welte, unde gab in och dar zuo den gewalt, daz si in sim namen vil m‘ngiu zaichen t‘ten paidiu sim heiligen namen ze lobe unde ze eren unde dem heiligen glouben zaim offen urchu^inde. dar nach do fuort er si do uz an die stat da er da ze himele varn wolte unde hiez si do da wider cheren zuo der stet unde daz si dar uz iht cho^e?“men u^inz er in den heiligen geist ze helfe unde ze troste gesante. dar nach do huob er och die sinen hende uf unde segent si unde fuor och er do da mit zir aller gesihte uf zuo dem himele. \L Viri \L Galilei, \L quid \L aspicitis \L in \L celum? \L etc. do si do also stuonden unde im hin nach warten, do chomen zwene engel von himele unde sprachen zuo zin: "vil liebe gebru^e?–der," sprachen si, "irn durft des heiligen Christes an dirre stat niemere biten, wan ern chumt her an dise welte niht u^inz an den suontac; so chumt er an zwivel an sin gerihte an dem selben bilde als er nu hiute hie von iu ist gescheiden." \L Et \L ipsi \L adorantes \L regressi \L sunt \L Jerusalem. daz ist diu hohgezit die ir hiut beget, daz ist u^insers herren uffart, des heiligen Christes. da ze der selben heren ufferte da was och hiute u^inser vrouwe sant Marie unde die heiligen zwelfbotten unde och dar zuo paidiu wibe unde manne, zwainzic unde hundert liute. die chu^e?–sten och do alle mit ir vil haizen z‘hern an diu su^e?–zen spor des heiligen Christes paidiu vor vru^e?–den unde och vor jamer; da mit cherten ouch {\it(?)si} do wider zuo Jerusalem als er in geboten het unde warten da sins heiligen geistes. nu sult och ir tuon als die s‘ligen liute hiut da taten, die da warn da u^inser herre hiute hinz himel da fuor: wan do si sin niht mere gesehen noch gehaben mo^e?“hten, do chusten si mit vil haizen z‘hern an siniu fuozspor; alsam sult och ir hiute die fu^e?–ze siner heiligen barmunge mit iuwern vil haizen z‘hern besuochen unde sult in vil lieben herren des bitten, ob er nu milter unde du^e?–mu^e?–tiger von iu gescheiden si, swenner aver denne noch her nach her wider chome an sin angstlich gerihte, daz er denne gn‘diger herre unde gn‘diger riht‘r chomen mu^e?–ze. des verliher u^ins durch siner heiligen uffert willen. amen. predigt$47/ Von der ufferte. uti$ text$ \L Quis \L est \L iste, \L qui \L venit \L de \L Edom, \L tinctis \L vestibus \L de \L Bosra? Do u^inser herre, der ware gots sun, hinz himel fuor, als wir nu hiute begen, da wart er wol enpfangen. wan da stuonden die himelschen fu^irsten unde die engelschen cho^e?“re unde heten sich die alle geschart engegen ir herren vor dem burgetor der himelschen Jerusalem, unde huob do der erst chor uf unde sanc disiu wort: "wer ist der herre, der ku^e?–nic, der u^ins da chumt unde der mit gewalte den himel hiut hie haim suochet? wan der vert von der irdischen Jerusalem unde ist im sin wƒt wŒz unde rot; wŒz von der unschulde, rot von der marter." \L Iste \L formosus \L in \L stola \L sua \L gradiens. do sanc do der ander chor: "wer ist dirre ku^e?–nic, der u^ins da hie chumt? wan er vert mit ainer micheln crefte unde mit ainer grozer herschefte, wan er bringet dem himele zware die vru^e?–mden unde die selzs‘nen geste." \L Ego \L sum, \L qui \L loquor \L justitiam \L et \L propugnator \L sum \L ad \L salvandum. do antwurte der ku^e?–nic selbe den sinen heren engeln: "wundert iuch des oder vragt ir des vor vru^e?–den oder vor liebe," sprach er, "wer ich sŒ, so sultir daz wizzen daz ich ez bin, der ku^e?–nic, der daz rehte ze rehte rihtet, unde daz ich bin der kunic, der da selbe ist unde haizet diu warheit, unde daz ich ez bin, der kunic, der da ein scherm‘r unde ein vorveht‘r ist aller der, die nu genesen wellent." \L Quare \L ergo \L rubrum \L est \L indumentum \L tuum? "Ist daz allez also, herre, als du da gesprochen hast," sprachen die heiligen engel, "daz du ein riht‘r bist des rehtes unde daz du selbe bist diu warheit unde daz du ein vogt bist aller der die nu genesen wellent, so ist din zware, herre, vil u^ibele geschonet, so bistu, herre, vil u^ibele gehandelot, wan wir sehen diu zaichen an dim libe, sam ob du einen vil unsenften {\it(?)tot} erlitten habest." \L Torcular \L calcavi \L solus. do sprach der kunic do: "ich han, als ir selbe da sprecht, einen vil unsenften tot erlitten unde han och mit min selbes sterche unde mit min selbes gewalte dem tode also an gesigt, als ir nu selbe hie chieset." "hastu, herre kunic," sprachen die heiligen engel, "mit din selbes gewalte dem tode an gesigt, so soltu sin willechomen, wan daz enmoht anders niemen haben getan niuwan {\it(?)er} selbe der ware gots sun, daz ist och unser rehtez hertuom; so wistu her en himel willechomen, herre ku^e?–nic, warr gots sun." \L Et \L ecce, \L usque \L ad \L antiquum \L dierum \L pervenit \L etc. owi owi, welh ein wichen unde welh ein gedranc da muose werden, wan da fuorten alle himelschen fu^e?–rsten den ir vil lieben herren mit lobe unde mit gesange in die himelschen Jerusalem zuo dem aller obrestem gotlichem stuole zuo sines vater zeswen. \L Et \L dedit \L ei \L potestatem \L et \L honorem \L etc. da segent unde wihte in do sin vater hiut unde chront in do hiut zaim vil heren kunige unde zaim vil gewaltigem riht‘re u^iber himel unde erde unde u^iber lebentige unde tote unde u^iber alle dise welte. \L Alleluia, \L laudem \L dicite \L deo \L nostro, \L omnes \L sancti \L ejus \L etc. do huob sich da von allerst mit vil grozem schalle der gemeine ruof unde diu gemeine stimme des heren lobegesanges en allen vier enden u^iber allen den himel, wan da sanc do hiut allez daz daz da was: \L Alleluia! lob dem vater, lob dem sun, lob dem heiligen geist! \L Alleluia! lob dem himelschen gedigene, dem waren gots chinde, der den himel unde die erde hiut da besamt hat unde der och paidiu dem himel unde der erde ainen vride gemachet hat vor dem hohvertigen tievel, wan nu muoz sin lant unde sin riche immer mere mit vride unde mit genaden sin. von danne sol ouch hiute sim heiligem namen lob unde gnade sagen paidiu der himel unde ouch diu erde unde alliu diu sin welt. daz ist der here anvanc, da der himelsche kunic hiut mit enpfangen ist uf dem vron sal der himelschen Jerusalem. den selben heren anvanc den sult och ir hiute dulten unde eren mit der gemeinen stimme aller der heiligen engel unde aller der heiligen christenheit. wan diu heilige christenheit, diu sin vil liebiu gemahel, diu was ouch hiute da, da ir vil lieber gemahel, der heilige gots sun, hiute da hinz himel fuor, wan da chuste och si hiute paidiu vor vru^e?–den unde och vor jamer die sinen vil hailsamen wu^e?–nten, da er hiute da von ir urlop nam. wan da sprach och er hiute disiu wort zuo zir: "\L dies \L multos \L expectabis \L me \L et \L {\it(?)non} \L fornicaberis. min vil liebiu gemahel," sprach er "du muost min vil lange warten; so soltu iedoch vil wol gehu^e?–gen waz ich durch dich getan unde erlitten han; wan du solt mine viunf verchwunten ane sehen unde solt diner triuwe an mir niht vergezzen also, daz du dich mit dehaim manne iht mere beku^e?–mberst. dem ich dich nu da genomen han, daz ist der vil u^ibel tievel." \L Surge, \L dilecte \L mi, \L assimilare \L capree \L hinnuloque \L cervorum. do sprach diu heilige gotes gemahel, daz ist ‘lliu diu heilige christenheit unde ist zware sunderlichen ein ieslich s‘ligiu sˆle, wan diu sol hiut unde alle tage sprechen: "nu ne wellestu, vil lieber herre, daz ich miner triuwe iemer an dir vergeze! unde idoch so muoz allez, herre, an diner helfe gesten, wan du verst von mir unde last mich vil armen hie in den vraisen unde in dem ellende under allen minen vienden. da man och ich dich, vil lieber herre, paidiu der triuwe unde och der gnaden din, daz du selbe geruochest an ze sehende, waz du, herre, durch min heil getan unde erlitten habest, unde daz du min armer alzoges so iht vergezest in disem ellende, du ne sendest mir, herre, din helfe unde dinen trost unde ne chomest och mir von dinen gnaden underwilen an die stat, da ich dich, herre, selben gesehen unde gesprechen mu^e?–ge innerhalp mins herzen in dinen gotlichen tougen. wan daz soltu zware vil wol wizen, vil lieber herre unde och gemahel, daz mich diner lieben gagenwurte niemen anders ergezen mac, du ne sendest mir, herre, dinen trost unde dinen heiligen geist ze helfe unde ze troste. swenne so mir der von dinen gnaden chumt, so engert ich, herre, mit minen vlaischlichen ougen niht mer ze beschouwende." Nu daz ouch er u^ins den selben heiligen geist senden mu^e?–ze, des helfe er uns hiut amen. predigt$48/ Der sunnentac nach der ufferte. uti$ text$ \L Estote \L ergo \L prudentes \L et \L vigilate \L in \L orationibus. U^inser maister, der guote sant Petrus, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: do u^inser herre, der ware gots sun, hinz himel varn wolte, als wir nu begen in disen heiligen ziten, do bevalch er iuch sunderlichen mir ze minen triuwen, daz ich iuwer pfl‘ge unde iu vor w‘re an siner stete. von danne wan ich iu nu vor sol sin an u^insers herren stete unde och ir mir sult gehorsam sin an siner stete, so man ich iuch des hiute bi sinen hulden, daz och ir mir nach volget unde daz ir mins rates war nement; wan so rat ich iu daz hiut in got, daz ir iuch warnent wider den vil chargen unde wider den vil u^ibeln tievel. des ist iu zallen ziten vil durft unde aver nu vil michels durfter in dirre heiligen zit. von danne wan u^inser herre, der ware gots sun, der hat dem tievel nu an gesigt unde hat im nu enpfu^e?–ret vil m‘nge guot sele; da ist der tievel nu von ergremt unde vert nu umbe ru^e?–hsent sam der hungirige lewe, der da suochet waz er vrezen muge. alsam tuot ouch der tievel. wan des tievels hunger daz ist iuwer unhail, daz ist iuwer verlornu^e?–sse, da sult ir iuch wol vor hu^e?–ten, da sult ir iuch wol gen warnen mit iuwerm heiligen gebet unde mit aller slahte guot‘te. \L Ante \L omnia \L mutuam \L in \L vobismetipsis \L caritatem \L continuam \L habentes. dar zuo so sult ir iuch des zaller vordrost vlizen wie ir zallen ziten die heilige minne behaltet paidiu hinz got unde och hinz iuwerm n‘hsten. wan mit der heiligen minne da sult ir iuch des viendes mit wern unde sult och mit der heiligen minne daz hu^e?–s iuwers herzen also berihten, als ir enpfahen welt die hohgezit unde die zuochunft des heiligen geistes, der iuch da sol beschermen unde behu^e?–ten paidiu ze libe unde ze sele unde der iu da sol geben den warn antlaz aller iuwer su^e?–nden. den geist den geb iu der ware gots sun. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L venerit \L paraclitus, \L quem \L ego \L mittam \L vobis \L a \L patre. So schribet u^ins ouch hiute der guote sant Johannes an siner heren botschefte wie u^inser herre sinen heiligen geist sinen jungern hiute an dem heiligen ampt gehiez, daz er in den ze helfe unde ze troste senden wolte, unde sprach also zuo zin: swenne so iu chumt der trost unde der geist der warheit, den ich iu da sende von mim vater, der git iu min urchu^e?–nde. dar zuo so gebt och ir mir selbe urchu^e?–nde, wan ir bint von angenge allez mit mir gewesen." dise rede die sprach u^inser herre zuo sinen jungern da von, wan do er hinz himel varn wolte, als wir nu begen in dirre heiligen zit, unde er sinen jungern daz vor seit daz er von in scheiden wolte, do wurden si vil harte unvro dar umbe, daz si sich siner lieben gagenwurte darben solten. dar umbe so gehiez aver er in do daz er in sinen heiligen geist senden wolte, daz si der siner gagenwurte ergezen solte unde daz er in ir ungemu^e?–te enpfu^e?–ren solte; wan da von so haizet och der heilige geist ein trost unde ein tro^e?“st‘r, daz ist sin nam. so haizet och der heilige geist ein geist der warheit. von danne wan u^inser herre, der heilige Christus, der ist unde haizet selbe diu heilige gotes warhait, von danne so heizet von rehte der sin geist, der von sim herzen da get, ain gaist der warhait. den selben geist des trostes unde der warhait den gehiez er sinen jungern, daz er in den senden wolte dar umbe, daz {\it(?)si} der gevru^e?–wen solte, unde och dar umbe, daz im der warz urku^e?–nde geben solte. daz der heilige geist u^inserm herren, dem heiligen Christo, urku^e?–nde geben solte, daz bezaichent daz, daz die sinen jungern dannoch vil ainvaltige unde vil ungelerte {\it(?)liute} warn; do aver in do chom der heilige geist, der von sim gotlichem herzen da get, do chunden si sambalde alle die heilige schrift unde alle sprache wol. daz was och do zware wol ain offenz urku^e?–nde daz erz zware w‘re, der ware gots sun, wan der sin heilige geist, der sinen jungern da gap die gewizen unde die chunst alle, der gab in och do dar zuo den geturst, daz si daz heilige gots wort chunten unde predigeten verre unde nahen u^iber alle dise welte. dar zuo so gaben och si do dem ir vil lieben maister selbe warz urchunde mit worten unde mit werchen unde mit vil m‘ngem grozem zaichen, diu si in sim namen mit sim heiligem geist taten, daz erz zware w‘re der ware gots sun, der an dise welte da chom dar umbe, daz er die armen su^inder suochen unde neren wolte. alsam mu^e?–z er ouch u^ins tuon durch sins heiligen trostes willen. amen. predigt$49/ An dem pfingestage. uti$ text$ \L Dum \L complerentur \L dies \L Pentecostes \L etc. Als wir nu hiute begen, do warn u^insers herren junger da ze Jerusalem unde warten da alle siner gnaden sins heiligen geistes. da chom och do hiute en allen gahens ain vil grozer schal unde ain vil michel wintgestoze von himele, daz diu stat ‘lliu erbidemt unde daz alle die erchomen die da warn. da chom och do hiute in dem selben grozem wintstoze unde in ainer vil grozer stimme diu gnade unde diu sibenvalt gabe des heiligen geistes. wan der heilige geist der chom da ansihtlichen in fiurinen zungen zuo den heiligen gotes boten unde erfult ir ieslichem sin herze hiute da also verre, daz si an der stunde alle die heilige schrift unde die zwuo unde sibenzec sprache alle wol chunden. von dem selben grozem wintstoze unde von dem selben grozem schalle, der da hiute ergangen was, so liuffen alle die s‘mene, die in der stete warn unde besamten sich alle vor dem hu^e?–se da die heiligen gots botten inne warn. dar under so was och da harte vil geste, die von m‘ngem vro^e?“mden lande sich da besament heten zuo dem heren pfingestage. do och die do erhorten daz die heiligen gotes botten alle die sprache samt reten, dannan ir ieslicher bu^e?–rtic was, die nam och do des vil groz wunder, von wannen die liute bu^e?–rtic w‘ren {\it(?)die} die vru^e?–mde sprache alle solten oder mohten chunnen. \L Dextra \L dei \L exaltatur \L et \L promissione \L spiritus \L sancti \L etc. do stuont aver do sambalde der guote sant Petrus uf unde antwurt er in. er sprach: "welt ir wizzen waz disiu rede si, die suln wir iu sagen. u^inser herre, der ware gots sun, der durch die su^ind‘re her in dise welt chomen was, der begieng och vil m‘nge genade an allen den die zuo zim chomen mit vil m‘ngem grozem zaichen, diu er begienc, als ir och selbe wol sahet, diu er tet hie in dirre stet. dar u^iber so benamt aver ir im den lip, wan ir hiengt in an daz cru^e?–ze, der selbe ware gots sun der ist nu mit siner go^e?“tlicher chrefte beidiu von dem tode erstanden unde ist och hinz himel gevarn zuo sins vater zeswen. des geb wir im allez urchu^inde; wan dem git och nu hiute hie urchu^inde der sin heilige geist, wan von des gnaden unde von des zuochu^infte so hab wir enpfangen also getane gabe als ir nu hie selbe seht unde ho^e?“rt. \L Penitemini \L igitur \L et \L convertimini." mit also getanen worten unde ander vil m‘ngen so prediget der guot sant Petrus hiute den waren gots sun allen den die da ze Jerusalem warn, als im der heilige geist mit siner fiurinen zungen sinen munt entsloz also verre, daz von siner guoten lere vil m‘nic riuwigez herze unde vil m‘nic nazez ouge da muosen werden. wan sich bechert da von siner guoten lere beidiu wibe unde manne driu tu^e?–sent liute, den gab och der heilige geist hiut allen da sinen segen unde sin gabe. alsam mu^e?–z er och u^ins hiute tuon durch sins heiligen trostes willen. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Si \L quis \L diligit \L me, \L sermonem \L meum \L servabit \L etc. So sprichet ouch u^inser herre hiute selbe an dem heiligen ampt, als u^ins der guot sant Johannes von im schribt, disiu wort: "swer so mich minnet unde swem ich liep pin, der behaltet och miniu wort unde tuot och daz mir lieb ist. dem selben dem ist och min vater holt unde chum ich unde min vater zuo dem selben unde schaffe wir selbe unser haimwesen bi dem selben. swem aver ich unm‘r bin, der entuot och mins willen niht." Diu rede diu ist ain o^e?“ffeniu rede, wan diu ne hat deheiner andern bezaichenunge niht, niuwan als ir nu selbe wol vernomen habt, daz u^inser herre sprichet: swem er unm‘re si, dern behalt och sins gebotes niht unde entuo och sins willen niht, mit dem enmuge och er dehein wesen niht gehaben; swem aver er liep si unde swer im holt sŒ, der tuo och sinen willen unde behalt och siniu wort, den wil och er lieben unde minnen, wan bi dem so wil er unde och sin vater sin reste unde och sin haimwesen haben. owi wie s‘lic der nu ist, swer daz nu verdient hat, daz u^inser herre got hiute zuo sim herzen chumt, welh ain vru^e?–lich hohgezit er hiut hat! wan mit der rede da hat u^inser herre ain ieslichen man im selben wol mit gezait, wan aim ieslichem manne dem seit daz sin herze unde sin gewizen wol, ob er u^inserm herren got so gedient habe unde ob er in so minne unde m‘ine, daz er hiut zuo sim herzen chome unde och sin haimwesen hiute bi im geruoche ze habende. wan daz sult ir wizen daz u^inser herre got beidiu hiut unde och zallen ziten zuo vil m‘nges mannes herzen chumt, da {\it(?)er} idoch leider siner reste niht bi schaffet. wan swenne so den su^ind‘r sine su^inde geriuwent unde er die bez‘hert, so ist u^inser herre got zuo sim herzen chomen unde hat sin herze gestunget; swenne so er aver dar nach hin wider zuo sinen su^inden chert, so ne hat er siner reste unde sins haimwesendes bi im niht geschaffet. \L Paraclitus \L autem \L spiritus \L sanctus, \L quem \L mittet \L pater \L in \L nomine \L meo. wan da von so sprichet och er selbe, u^inser herre, hiute an dem heiligen ampt: "swenne so iu chumt der heilige geist, den iu min vater da sendet in mim namen, der sol iuch beidiu dirre rede unde och allez des underwisen da ir mit genesen unde behalten sult werden hinz dem ewigen libe." den geist den gebe u^ins der himelsch vater durch sins lieben suns willen. amen. predigt$50/ Von der drivaltekait. uti$ text$ \L Fides \L non \L habet \L meritum, \L cui \L humanarum \L praebet \L experimentum. Daz heilige ampt daz zuo disem tage unde zuo dirre wochen gesetzet ist, daz ist von der heren gotheit, wan von den drin genenden der ainvaltigen gothait da singen unde lesen wir nu von in dirre heiligen wochen. da ne chunnen aver wir armen su^ind‘r leider iu niht mer von gesagen, niuwan also verre so u^ins da von der heilige gloube seit unde lert. wan der heilige gloube der seit unde lert u^ins daz, daz wir daz warez suln glouben, daz die dri genende, daz ist der vater unde der sun unde der heilige geist, daz si ain got. daz su^ilt och ir zware vil gerne warz glouben unde enist halt daz zware iuwers rehtes niht daz ir halt da von iht verrer sult vorschen. wan swaz so der man gesiht oder geho^e?“rt, daz enhaizet denne niht ein gloube, sunder daz haizet ein gewizen. alsam ist ez och dar umbe getan. swes so der man mit rede unde mit worten zende chomen mac, daz wil er och denne warez wizen. daz w‘re och denne ein wenger gloube. nach dem wengen glouben da geho^e?“rt och denne wenger danc unde wenger lon nach. so sult aver ir daz wizen daz u^inser herre got den heiligen glouben umb daz also gesetzet hat, daz der dem vil wol danket unde lonet, swer so wol unde rehte gloubet. von danne so sult ir die vrage hinz iuwerm schepf‘re lazen beliben unde sult ir iuch des lazen genu^e?–gen, des er iu von sinen gnaden verlihen hat, unde sult im halt des lob unde gnade sagen, daz ir an in chunnet gelouben, unde sult ir zuo ziu selber sehen wie unde war umbe er iuch geschaffen habe. wan zware da habt ir gnuoc mit ze tuonde. wan daz sult ir wizen daz u^inser herre got allez daz hiez werden, daz der ist, ˆ mals ˆ er den menschen geschu^e?–ffe, wan der mensche der was sin jungestiu hantgetat unde allez daz, daz der ist, daz hiez och u^inser herre got allez werden niuwen mit sim aim gotlichem worte, "\L fiat \L lux, \L et \L facta \L est \L lux", also daz er anders niht ensprach niuwan: "nu werde unde si lieht unde tac"; mit dem gotlichem worte da hiez er paidiu lieht unde tac unde allez daz mit werden, daz der ist. do aver do er den menschen schepfen wolte, do wandelt er die stimme, wan da ne sprach er do niht zuo, als er da vor zuo zanderen sachen gesprochen hete: "\L fiat \L homo, \L et \L factus \L est \L homo; nu werde unde si ain mensche" --- "\L faciamus \L hominem \L ad \L ymaginem \L et \L similitudinem \L nostram", sunder er sprach halt do mit aim gemainem rate: "wir su^iln ainen menschen schepfen zaim bilde unde nach u^inser glichnu^e?–sse." \L Quare? \L ut \L presit \L volatilibus \L celi \L et \L piscibus \L maris \L etc. "dar umbe, daz er paidiu den vischen in dem wage unde dem gefu^e?–gel in den lu^iften unde allem dem ob si, daz in dirre welte ist." wie sint aver die vische in dem wage unde daz gefu^e?–gele unde allez daz, daz da geschaffen uf dirre welt ist? da ist ez allez an stimme, da ist ez allez sinnelos und redelos, da ist ez allez vierpain unde snabeloht unde zageloht. da wider so ist aver der mensche also herlichen geschaffen, daz im sin houpt unde siniu ougen unde sin munt allez uf engegen himel ist gechert unde daz er och dar zuo hat paidiu rede unde sin. des ist er och allem dem obe unde vor, daz der ist, wan daz sol im allez underho^e?“ric sin unde sol im allez dienen. dar wider so sol aver er sim schepf‘re gehorsam sin unde sol dem dienen. wan dar umbe so hat er iu gegeben beidiu rede unde sin, daz ir im och beidiu muget unde chunnet gedienen, daz ir im och nu nach sim willen gedienen mu^e?–zet. des verlihe {\it(?)iu} der vater unde der sun unde der heilige geist. amen. predigt$51/ Von der drivaltekait. uti$ text$ \L Etenim \L deus, \L qui \L natura \L invisibilis \L est, \L {\it(?)ut} \L etiam \L a \L visibilibus \L posset \L sciri, \L opus \L fecit \L etc. Ir su^ilt daz wizen daz ez umb u^insern herren, den almehtigen got, also getan ist, daz er in siner gotlichen nature ungesihtic ist, wan siner gotlichen nature der enmac an disem libe niemen wol zende chomen. dar umbe daz aver er sich der welte do mit etwiu gemaint unde sich selben der welt erzait unde eroffent, so geschuof er do ain ansihtige geschefde unde leit er do an die selben ansihtigen geschepfede sinen gotlichen segen unde sine chu^e?–neclich hantgem‘l also verre, daz er daz wolte, daz von der selben ansihtigen geschepfede der welt eroffent wurde diu sin unsihtlichiu gotliche nature unde daz och er denne da von u^iber alle die welt erchant unde gert unde gelobt wurde zaim herren unde zaim geweltigen got, der aine also lobliche geschefde geschaffen hete. \L Faciamus \L hominem \L ad \L ymaginem \L et \L similitudinem \L nostram. diu geschepfede daz waz der mensche. wan do der mensche von angenge geschaffen solte werden, do besamt er sich zuo zaim vil haimlichem rate der hern sente aller gotlichen magencrefte, wan da was da der here gotliche gewalte unde diu here gotlichiu wisheit unde diu here gotlichiu ewichait, unde sprach da disiu wort: "wir sulen schepfen ainen menschen zaim bilde unde nach u^inser glichnu^e?–sse." min vil lieben, disiu wort diu habent mer sinnes denne wir iu daz wol mugen zelosen, wan mit den worten da habent sich mit erpart unde eroffent die dri genende der ainvaltigen gothait. wan da diu wort gesprochen wurden "\L faciamus \L hominem \L etc., wir suln schepfen ainen menschen" unde "nach unser glichnu^e?–sse", da ne was u^inser herre got vater niht aine, sunder da was {\it(?)er} zware in der gots tougen unde ordenunge ze samne chomen zaim vil haimlichen rate aller der heren sente aller magencrefte, wan da was der here gotliche gewalt unde diu here gotes wishait unde diu here gotes ewicheit. der aver daz wort an dem rate unde in dem heren sende da sprach "wir suln schepfen ainen menschen", daz was der here gotliche gewalt, daz ist der oberste himelsche kunic, daz ist der obreste gebiet‘re. \L Ipse \L dixit \L et \L facta \L sunt, \L ipse \L mandavit \L et \L creata \L sunt. der mit sim aim gotlichem worte himel unde erde unde allez daz hat geschaffen, daz der ist, der ist unde haizet u^inser herre, der himelsche vater. des genende sult ir an iu selben da bi erchennen, wan er ist iuwer vater unde iuwer schepf‘re unde bint ir von im chomen; daz ist sin insigel unde sin chu^e?–neclich hantgemale, daz er vil lieber vater an iuch geleit hat. diu here gotes wishait diu ouch da an dem rate unde da ze dem heren sende was, daz ist des obresten gebiet‘rs unde des obersten chu^e?–niges sun, der ist unde haizet daz gotes wort unde diu gotes wishait. \L Quia \L quod \L factum \L est, \L in \L ipso \L vita \L erat. wan allez daz, daz uf dirre welt ie geschaffen wart, daz was allez ˆ in siner wisen ordenunge geschaffen unde gordent ˆ ez an ditzes tages lieht ie geschaffen wurde; der ist unde haizet u^inser herre, der heilige gots sun. des herren genende sult ir och da bi an iu selben erkennen, wan er ist unde haizet daz gots wort unde diu gotes wishait unde hat och er da mit sin insigel unde sin chu^e?–niclich hantgemale an iuch geleit, \L ad \L ymaginem, daz ir von im habt beidiu rede unde sin. diu here gots ewichait diu och da an dem rate unde da ze dem heren sende was, da der mensche geschaffen wart, \L quia \L eternus \L pater, \L eternus \L filius, \L eternus \L et \L spiritus \L sanctus, daz ist diu ware gots gnade, diu ist unde haizet der heilige geist. wan alsam der gots gewalt unde diu gotes wishait, daz ist der vater unde der sun, iemmer ewic ist, alsam ist och der heilige geist, daz ist diu gots gnade, iemmer ewic u^iber sin hantgetat. des selben lieben herren genende sult ir och da bi an iu selben erkennen, \L ad \L similitudinem, wan er ist unde haizet diu gotes glichnu^e?–sse, unde hat er iuch im selben da mit gelichet unde genozsamt, daz er sin insigel unde sin chuniclich hantgem‘le also verre an iuch geleit hat, daz ir iemmer mu^e?–zet sin untotlich unde unzerganclich. \L Ut \L hominem, \L quem \L mirabiliter \L creavit, \L mirabilius \L redimat. diu selbe here gots gnade unde diu selbe gots milti diu in des da betwanc, daz er sin chu^e?–neclich hantgemalen an den menschen also verre legen wolte unde daz er den in siner wunderlichen ordenunge im selben also nachwintclichen schepfen wolte, diu selbe sin here milti unde diu selbe sin here gnade diu betwang in och do des, daz er der selben sinen armen hantgetat her in dise welte ze helfe unde ze troste chomen wolte unde daz er die in siner gotlichen ordenunge vil michels wunderlichen mit sin selbes tode von des tievels gewalte {\it(?)losen wolte}. von danne wan wir nu allez hohzitelichen begangen haben, von den heiligen wihen‘hten u^inz her, alle die gnade, die u^inser herre, der heilige gots sun mit uns armen su^ind‘rn begangen hat, mit siner heiligen gebu^irte unde mit siner heiligen marter unde mit siner heiligen urstendi unde mit siner heiligen uffert unde von der heiligen zuochu^infte des heiligen geistes unde die hochzit nu hiute unde alle dise wochen von den drin genenden der heren ainvaltigen gothait, unde sagen wir lob unde gnade dem vater unde dem sun unde dem heiligen geiste aller der gnaden unde er mit u^ins armen su^ind‘rn begangen hat. wan dri here gotliche genende die su^ilt ir wizzen, die su^ilt ir erchennen unde su^ilt idoch niuwan ainen herren unde ainen got an beten, der iuch geschaffen hat, der iuch erlo^e?“set unde garnt hat, der iuch bewarn unde beschermen sol. wan der ware got unde der ainvaltige got der wil daz, daz man sinen heiligen namen also nenne unde also erchenne unde der welte also chu^inde unde also predige, unde daz diu heilige christenheit sinen heiligen namen also enpfahe unde also an in gloube. also enpfelht och ir iuch hiute an des gnade unde immer mit libe unde mit sele. amen. predigt$52/ Der erste sunnentac nach den pfingesten. uti$ text$ \L Carissimi, \L deus \L caritas \L est, \L et \L qui \L manet \L in \L caritate \L in \L deo \L manet \L et \L deus \L in \L eo. Der guote sant Johannes, dem unser herre got siner gotliche tougen mere geruochet ze offen denne dehaim sim junger, der selbe heilige gots tru^e?–t, der offent ouch u^ins diu selben gots tougen hiut an dem heiligen ampt. wan er seit u^ins hiute waz got si, wan waz got si, daz waz ie vor allen vlaischlichen herzen vil verr verborgen. daz seit aver iu hiut der guot sant Johannes vil churzlichen. er spricht: got der ist selbe diu heilige minne. diu heilige minne daz ist got selber, unde swer och die heilige minne hat, der ist vil s‘lic, wan der hat got selben unde lebt unde wont in got unde got in im. \L Perfecta \L caritas \L foras \L mittit \L timorem. mit also churzen worten so sait iu hiute der heilige gots tru^e?–t, daz got selbe sŒ diu heilige minne unde sait iu och denne dar zuo churzlichen, waz och diu selbe minne sŒ, diu got da ist. von der selben minne, diu got da ist, daz ist diu durn‘ht minne, da mu^e?–zen aver wir iu ain wenic von sagen dar umb, daz ir iuch deste baz versten muget waz diu selbe minne sŒ. wir lesen an der heiligen schrift wie hie bevor ain heiliger wissage aim andern wissagen sin to^e?“hter ze wibe g‘be, unde der vater die tohter von im vertigen wolte. do begunde diu m‘igt ze w‘inende unde sprach zuo zir vater: "vil lieber vater," sprach {\it(?)si}, "du solt mir geben dinen vaterlichen segen unde solt mich haim stiuren." \L Et \L dedit \L ei \L pater \L irriguum \L inferius \L et \L irriguum \L superius. do sprach der vater: "vil liebiu tohter min, ich wil dir geben minen segen, ich wil dich wol haim stiuren: tohter, ich {\it(?)wil} dir geben ainen aker, der lit nidene in aim nazlande, dar umbe, swenne ez durriu jar werden, daz du dich denne da von begen mugist; unde wil {\it(?)dir} och denne geben ainen andern aker, der lit aver an aim hohen lande, dar umbe, swenne ez denne werden naziu jar, daz du dich och denne da von begen mugist." der heilige wissage der siner to^e?“hter da gap die guoten haimstiure, der bezaichent unsern herren, wan des tohter ist ein ieslich s‘ligiu sele, der git och er von sinen gnaden sinen segen unde sin vaterlich haimstiure, da si mit besetzen sol die ewigen haimu^e?–de. \L Initium \L sapientie \L timor \L domini. der aker der da lac niden an dem nazem lande, der bezaichent die gots vorhte, da mit so haime stiuret der himelsche vater die sinen lieben tohter, aine ieslich s‘ligiu sele, swenner dem armen su^ind‘r des verlihet, daz in sin su^inde rehte geriuwent. wan so gewinnet er vorhte hinz got, des hulde er verlorn hat; so gewinnet er angest unde vorhte hinz den vil m‘nicvalten hellewizen, die er verdient hat; so furhtet er ouch den tievel unde den tot; so ist {\it(?)im} leide unde we ze muote; so muoz er durch not sin vil m‘nicvalt missetat mit sinen vil haizen z‘hern sim schepf‘r clagen. dar nach so tuot er och denne sine bihte unde enpfahet sine buoze fur alle sine missetat: daz ist diu vaterliche haimstiure, da diu liebe tohter mit genesen sol. \L Cupiens \L dissolvi \L et \L esse \L cum \L Christo. der aker der da lac an der du^e?–rre unde an dem hohen lande, der bezaichent die waren gots minne, daz ist daz: swenne der arm su^ind‘r sin su^inde also lange begiuzet unde gebu^e?–zet, daz in denne des dunchet, daz er die gebu^e?–zet habe unde daz u^inser herre got siner schulde vergezzen habe, so gewinnet er denne ain vru^e?–de unde ain ringez gemu^e?–t hinz got, wan er versiht sich des daz er sin hulde habe. so ne furht er ouch denne weder die helle noch den tot noch den tievel niht. wan alsam er da vor cleit unde waint sine missetat, alsam haize cleit er u{\it(?)nde} waint denne dar umbe, daz in u^inser {\it(?)herre} niht ennimt von den angesten dirre welt. wan elliu disiu welt diu ist im denne unm‘re, wan er minnet denne anders niht niuwan sinen schepf‘re; da jamert in och denne zallen ziten nach, daz er in denne gerne alle tage s‘he. daz ist diu guote haimstiure, da der himelsch vater die sinen lieben tohter, ain ieslich s‘lige sele, mit haim stiurt zuo der ewigen haimu^e?–de. daz ist och zware diu heilige gots minne, da u^ins da hiute von schribet der guot sant Johannes. wan swer die minne hinz got hat, daz er durch sine hulde alle dise welt versmaht unde in dirre welt anders niht enminnet niuwan sinen schepf‘r, daz ist unde haizet zware diu heilige gots minne. swer die minne hat, der ist vil s‘lic, wan der hat got selben unde wont unde lebt in got unde got in im. der minne der verlihe iu der war gots sun. amen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Homo \L quidam \L erat \L dives \L et \L induebatur \L purpura \L etc. So schribet u^ins och hiute der guote sant Lucas wie u^inser herre sinen jungern hiut ain m‘re seit von aim richem manne unde och von aim vil armen manne zainer glichnu^e?–sse. er seit in wie der riche man zallen ziten mit vro^e?“den w‘re, wan er saz alle tage mit schalle unde mit wirtschefte unde was zallen ziten bew‘t mit pfelle unde mit sidener w‘te. da wider so was aver der arm man nakent unde hungirc unde was och do dar zuo so siech von aizen unde von geswer, daz er von der stete nindert chomen mohte. der arm man der lag och zallen ziten vor des richen mannes tiur unde bat in t‘gelich, daz er im der brosem sante, die doch nider riren ab sim tische. die verseit aver im der vil riche man. do daz do got wolte, do verschiet der arm man. dar chomen die heiligen engel unde enpfiengen die sinen s‘ligen sele unde fuorten si vro^e?“lichen zuo dem vronen paradise unde satzten si in Abrahames schu^oze. dar nach do starb och der riche man. dar chomen aver die tievel unde enpfiengen och die sele unde fuorten si mit leide unde mit sere unde begruoben si in der helle. do der riche man in disem hellefiur do was, do sah er uf unde sah den armen Lazarum mit vil grozen vro^e?“den in Abrahams schu^oze. do ruoft er hinz Abraham unde bat den, daz er sich u^iber in erbarmete unde daz er im Lazarum sante, daz im der ainen zaher wazers ab sim minsten vinger tru^ofte in sinen munt, daz im sin zunge ain wenigez erchuolte. do sprach Abraham: "du solt des wol gehu^e?–gen, min chint, wie din leben getan w‘re, do du lebtest nach allem dim willen, unde daz Lazarus lebt mit angsten. des sol er nu ergetzet werden mit den ewigen vro^e?“den, da wider so muost aver du nu hie enpfahen die ewigen wize. dar under so ist och also von got entzwischen u^ins gordent, daz u^inser zwaier botschaft niht ze s‘men geraichen mac." do sprach der riche man: "herre vater Abraham, nu mir vil armen manne dehein gnade niht geschehen mac, so bitte ich dich des, vil lieber vater, daz du Lazarum zaim botten unde zaim urchu^inde sendest haim zuo minen vriunden, wan ich han noch viunf bru^e?–der, daz si sich bechern, daz si der no^e?“t hie mu^e?–zen u^iber werden." do sprach Abraham: "min kint, dine bru^e?–der die habent Moysen unde die heiligen wissagen, unde volgent si den, so ne mag in niht gewerren." do sprach aver do der riche man: "nain, herre vater Abraham, wan ez ensi daz etwer von dem tode erste, der in warz urchunde chunne gesagen von der grozen no^e?“te, diu da hie ist, anders bechernt si sich niht. wan den wissagen unde der heiligen schrift der engloubent si leider niht." do sprach Abraham: "engloubent si der heiligen schrift unde ir ler‘r niht, so ne gloubent {\it(?)si} och dem niht, der von dem tode erstet." Der riche man der bezaichent ainen ieslichen man, der in dirre welte ane gots vorhte sinen willen wil haben, wan der ne hat dehein minne hinz got noch hinz sim ebencristen. alsam enhet och der riche man dehein minne noch dehein erbarmunge, \L qui \L habuerit \L substantiam \L mundi \L etc., u^iber den armen man, der da t‘gelich vor siner tu^e?–r lac. von danne so sint och dem selben richen manne alle die gebenmazet die anders niht enahtent niuwan wie si ir ainer buch mugen beru^e?–sten; die ne habent och dehein ahte hinz got, von danne so geruochet och er ir niht ze wizende noch zerchennende. daz hat er u^ins och hiute da wol mit bezaichent, u^inser herre got, daz er des richen mannes namen niht geruochet ze wizende noch ze nennende. so bezaichent der arm man ain ieslichen s‘ligen man den u^inser herre got in disem libe in siner vaterlichen zu^ihte hat mit angesten unde mit armuot unde mit siechtuom, unde der daz allez gedultclichen vertreit, alsam ouch der arm man der da vor des richen mannes tu^ir lac unde der allen sinen mangel unde alle sin arbeit gedultclichen vertruoc unde u^insern herren got des bat, daz er in des ergazti. dar umbe so geruochet och in u^inser herre got ze wizende unde zerchennende, wan er nennet in hiut bi namen an dem heiligen ampt, wan er hiez Lazarus. dem selben Lazaro dem sint och die gebenmazet die ir armuot unde ir siehtuom unde alle ir arbeit du^e?–mu^e?–tclichen unde gedulteclichen vertragent unde die dar under den almehtigen got lobent unde erent unde in des t‘gelichen bittent, daz er si gen‘declichen erlo^e?“se von den angesten dirr welte, daz si in gesehen mu^e?–zen. nu sultir och die rede merchen. do der riche man in dem hellewize {\it(?)was}, do sah er uf unde sah den armen Lazarum vil vro^e?“lichen in Abrahames schoze. do bat er Abraham, daz er sich u^iber in erbarmte unde daz er Lazarum hinz im sante, daz im der abe sim minsten vinger ainen zaher wazzers troufte in sinen munt, daz im sine zungen ain wenigez erkuolti. \L Judicium \L sine \L misericordia \L ei, \L qui \L non \L fecit \L misericordiam. wan er dem armen manne hie verseit hete sine brosem, do er was in siner wirtschefte, don gab och im der arm man dort niht sinen zahen wazzers, da er da was in sinen vro^e?“den. wan swer hie ist ane die heilige minne unde ane die rehten erbarmunge, der wirt och dort verteilet zware an alle gnade unde an aller slahte erbarmunge. \L Fili, \L recordare, \L quia \L recepisti \L etc. do sprach do Abraham zuo dem richen manne: "min kint, du solt des wol gehu^e?–gen wie din leben getan w‘re unde wie ouch Lazarus lebte: wan du w‘r zallen ziten gesunt unde vro unde hete och dar zuo alles des gnuoc, des dir din lip gert; da widere was Lazarus siech unde unvro unde hete och dar zuo alles des zadel unde mangel, des er bedorfte. da enpfienge du, vil liebez kint, din lon; nu enpfahet aver hie Lazarus sin lon." Diu rede diu ist ein vil sorcsam rede allen den richen in dirre welt unde ist aver ein vil trossamiu rede allen gots armen, wan disiu rede diu hillet also: swa dehein richer man ein wengez almuosen gebe oder dehein guot‘te bege, daz im der guot‘te an disem libe mit dem gewalte unde mit dem richtuome, den er da hie hat, also gedanket unde also gelonet werde, {\it(?)daz er} dar umbe dehein lon dort denne nimmer enpfahe; unde swa aver dehein gots armer dehein wenge missetat oder su^inde bege, daz diu su^inde in disem libe mit der armuot unde mit dem siechtuome also ab im erlu^itert werde, daz er denne dar umbe dehein hellewiz dort nimmer erlite. wan alsam daz unmuglich ist daz der riche zwai himelriche habe, alsam ensol och, ob got wil, dehein arme gots du^irftige zwai hellewiz nimmer gewinnen. Nu daz och ir daz verdienen mu^e?–zt daz ir der waren gots armen gnu^oz mu^e?–zt werden, des verlihe iu der ware gots sun. amen. predigt$53/ Der ander sunnentac. uti$ text$ \L Nolite \L mirari, \L carissimi, \L si \L odit \L vos \L mundus. Wir lesen an der heiligen scrift von zwain geslahten, daz sint die guoten unde die ubelen. diu zwai geslahte diu huoben sich von anegenge der werlt, want diu huoben sich da da ain bruoder den andern, Cain sinen bruoder Abeln, ze tode sluoc. Abel der waz ain heilic man, unde waz sin opher unde sin gebet unserm hern got lieb unt amphanclich. daz het aver sin bruoder Cain ze haze unde ze nide, wan anders neheter deheine sculde hinzim niht, dar umbe so sluoger in ze tode. da huoben sich diu zwai geslahte, wan alsam der ubel man Cain den s‘ligen man Abeln ane faht durch sine hailichait, alsam ahtent ouch noch hiut disses tages diu chint dirre werlt der sailigen unde der guoten, die got da dienen scolten. daz urchundet uns ouch hiut der gute sant Johannes an dem heiligen ampt, wan er sprichet also: "miniu vil lieben chint", sprichet er, "des enscol iuch niht wunder nemen, ob iuch diu werlt ze haze unde ze nide habe, wan daz ist ain vil altiu umminne." \L Quicunque \L enim \L voluerit \L amicus \L esse \L seculi, \L inimicus \L dei \L constituetur. wan swer dirre welte vriunt unde chint wil sin, der muoz got fremede sin, der muoz der gots vint sin. der ist ouch iwer vint, wan der hat iuch ze haze unde ze nide. des ‘htsal scult aver ir vil gedulteclichen vertragen, wan da mit scol iwer gedult bew‘rt werden. \L Nos \L scimus \L quoniam \L translati \L sumus \L de \L morte \L ad \L vitam. wan da mit scol man ouch erchennen diu warn gots chint bi des tievels chinden, das diu gots chint diu ne sculn niemen ze haze noch ze nide haben: swaz man holt in ze leide tuo, idoch so ne sculn si niemen vint sin. \L Omnis, \L qui \L odit \L fratrem \L suum, \L homicida \L est. wan swer sime ebencristen vint unde gehazic ist, der ist vor got mansleke, der ist ouch da mit gesundert von got, der ist da mit tot an der sele. wan alsam der lip leben muoz von der sele, alsam lebt ouch diu sele von ir sch‘ph‘re; unde alsam der lib stirbet, swenne diu sele uz chumet, alsam stirbet ouch diu sele, swen si gesundert wirt von ir scheph‘re mit der vintscheft unde mit dem haze. \L In \L hoc \L cognovimus \L caritatem \L dei \L etc. da sculn aver sich die s‘legen unde diu gots kint allez vor huten, wan der minne unde der durnaht scol holt so groz sin, daz si sich sculn lazen martern durch die gots minne. wan alsam sich unser herre selbe zuo der marter unde zuo dem tode gab durch die genist der sinen armen hantketat, alsam sculn ouch sich diu sinen guoten chint selbe zuo der marter geben durch sinen willen unde ouch durch ir lieben bruoder hail. \L Qui \L habuerit \L substantiam \L mundi \L et \L viderit \L fratrem \L suum \L necessitatem \L pacientem \L etc. wan daz haizet diu groze unde diu oberste minne: swer sich l‘t marteren durch den gots willen unde swer sinen lip dar umbe enwage unde enurtail gibt, daz {\it(?)er} da mit gevriste unde ze helfe chome sime ebencristen. die selben grozen minne die scol aver ain ieslich s‘liger man erzaigen unde eroffen mit der minner minne. diu minner minne, daz ist daz, daz ain ieslich guote man der sol aller erest paidiu den richtuom unde daz guot durch got lazen unde ouch geben, wan er sol den hungergen unde den durstigen laben unde sol den nacten bew‘ten. wan entuot er des niht, swer daz guot geleisten mac, so ne hat ouch er der waren minne niht; wan zware so liez er sich ungerne slahen oder toten durch got oder durch deheinen sinen ebencristen. \L Filioli \L mei, \L non \L diligamus \L verbo \L neque \L lingua, \L sed \L opere \L et \L veritate. von danne, miniu vil liebin chint, sprichet der guote sant Johannes, so ne sol der guote man den durftigen da mit niht trosten, swenne er in siner genaden pitet: nu var hin, got genade dir! wan entuot er der anders niht zuo, so ist idoch mit der guoten rede der hungerge unde der durstige vil ubil gelabt unde ist mit der guoten rede der arme gast vil ubil geherbergot. von danne so ne sol ouch ain iesliher man die heilige minne niht alsoges mit dem munde unde mit der rede erceigen, sunder er sol halt die heilige minne erzeigen unde erfullen mit triwe unde mit warhait unde mit den guoten werchen der minne. der verlich iu der ware gots sun durch siner genaden willen. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Homo \L quidam \L fecit \L cenam \L magnam \L et \L vocavit \L multos. So scribet uns och hiut der guote sant Lucas an siner heren botscefte da von wie unser herre ain m‘re saite von aime richen manne zainer glichnusse. der riche man der hete aine groze wirtschaft gemachet unde hete dar zuo vil lute geladen. do in des do cit duhte, do santer sinen boten u^oz unde hiez den daz chunden, die er geladen hete daz {\it(?)si} chomen, wan diu wirtschaft diu w‘re elliu wol berait. die wider saiten aver alle dem boten, daz ir deheiner niht dar chomen wolte. der erste der sprach zuo dem boten: "ich han ain dorf zaigen gechouft, da muoz ich hin unde muoz daz besezen, du solt mich ensculdegen wider dinen herren." der ander der sprach: "ich han zehen ohsen gechouft, da muoz ich zu weten unde muoz die bewarn, du solt mich wider dinen herren bereden." do sprach der dritte: "ich han mir ain vil liebez wip ze chone genomen, da ne mag ich nicht von chomen." der bote der chom wider unde sait sime herren also er vernomen hete. da wart der herre umbe zornec unde ummuotes unde sprach zuo sime boten: "nu genc u^oz in die stat, unde swer dir da wider vare, er plint oder chrump oder halz si, die brinc alle her." do sprach der bote: "herre, ich han getan also du mir gebute, daz hevet aver allez noch vil unhoh an dime witen gesidele." do sprach der herre "nu genc uz uf daz lant, uf die straze, zu den zunen, unde alle die, die dir da wider varn, die trib her, die ziuch her, unz min huz allez besetzet werde; wan zware ir deheiner, die ich da geladen hete, der enbizet niemer deheiner miner wirtsceft niht." Der riche man der die grozen hohzite unde die grozen wirtschaft da gemachet hete unde der da zuo vil lu^ote geladen hete, der bezeichent unsern herren, den himilischen kunic, wan der hat ain hochcite unde ain wirtschaft beraitet von anegenge der werlt, daz ist das himilisk paradys, daz hat er berait allen den salegen unde den guoten. sin chneht unde sin bot daz warn hie bevor die heiligen wissagen, daz warn do dar nach die heiligen zwelfpoten, daz sint ouch noch hiute dises tages alle die die mit triwe unde mit warhait daz heilige gotes wort sprechent. da er sinen boten da hinne sante unde die er zuo siner wirtscefte da geladet hete, die ne wolten sumeliche niht chomen, sumeliche cho^e?“men si ouch; da sunderten sich sa die zwo geburte unde diu zwai geslahte der guten unde der ubeln, der unsailigin unde der saligen. nu sult ir wol merken, welhez die uns‘ligen da warn die zu der wirtsceft niht chomen wolten, unde welhez ouch die s‘ligen da waren die zuo der wirtscefte da chomen. der erst da der bote da hine chom, der sprach: "ich han ein dorf zaigen gechoufet, daz muoz ich besitzen, ich enmac niht chomen, du solt mich wider dinen herren bereden." der daz dorf da zaigen gechouft hete unde da von niht chomen wolte, der bezeichent alle die die uf dirre werlt wider got habent ere unde gewalt unde richtuom, wan die habent mit ir geschafde unde mit ir gewinnunge so vil ze tuone, daz si hin ze der ewigen wirtscefte dehein aht enhabent; wan swie wol si daz wizen daz si unrehte lebent, idoch so ne wellent si von dem guote unde von dem gewalt niht chomen. daz bezeichent daz, daz er den boten des bat, daz er in wider sinen herren beredet: die sint ouch alle die uns‘ligen. der ander da der bot do hin chom, der sprach: "ich han gechouft zehen ohsen, da muz ich zuo weten unde muoz die bewarn, du solt mich wider dinen herren bereden." der die zehen ohsen da gechouft hete, der bezeichent alle die, den unser herre got uf dirre welt chunst unde wistuom verlichen hat unde die aver allen ir sin unde allen ir wistuom ze hochverte unde zunrehte vercherent. daz sint ouch alle die uns‘iligen, wan die ne choment ouch in die ewigen wirtscaft niht; wan swie wol si ir unreht erchennent, idoch ne welnt si durch ir hochvart ir irrituom niht lazen. daz beceichent ouch daz, daz ouch der selbe den boten des bat, daz er in wider sinen herren beredet. do sprach der dritte da der bot hin chom: "ich han mir ain vil lieb wip ze chone genomen, da ne wil ich niht von chomen." der die chone da genomen hete unde der da von niht chomen wolte, der bezeichent alle die die uf dirre welt mit elicher hirat sitzent, unde die idoch mit der ˆ unelichen lebent; wan die e die ne solt man niwan durch wuochers willen haben, so ne habent aver si die e niwan durch ir gelust unde wellent ir willen zallen citen ane scam unde ane gots vorhte ensamt haben. daz bezaichent daz, daz holt der selbe den boten des niht piten wolte, sam die andern da vor getan heten, daz er in wider sinen herren beredete. daz sint ouch die uns‘ligen, wan si habent in leider erchorn die zerganclichen friuntschaft fur die ewigen gotlichen wirtscaft. do der bot do wider chom unde sime herren gesait wie die sine wirtscaft verwidert heten die er da geladet hete, do wart der herre zornic unde ummuotes unde sprach zuo sime boten:" nu genc uz in die stat, unde alle die die dir da wider varn, blinde, chrumbe unde halze, {\it(?)die brinc alle her}. {\it(?)blinde}, {\it(?)chrumbe unde halze}, daz sint allez {\it(?)die gots} durftigen, die chomen ouch alle hinze der wirtscefte: daz sint ouch die saligen, wan die habent in dirre werlt hellewize unde uns‘lde genuge; von danne, swelhe ouch denne ir armuot gedulteclichen vertragent, daz sint die s‘ligen, wan die ne choment nach disem libe in diheine hellewize me, sunder si besitzent ane zwivel die ewigen froude. do sprach do dar nach der bote zuo sime herren, do er die blinden unde die chrumben, die {\it(?)er} in der stat da vant, zuo der wirtscefte braht: "herre, ich han getan als du mir da gebute, daz hevet aver noch allez vil unhohe in dime witen mu^oshu^os." do sprach der herre: "nu genc uz uf daz lant, zu den zunen, zu der straze, unde swer dir da widir vare, den ziuch her, den trib her unze daz min sal unde min gesidel allez besetzet werde." diu stat da die blinden unde die chrumben da inne warn, da wir nu von gesprochen han, diu bezeichent ouch die plinden unde chrumben, die heilige christenheit, diu da von erst von der judischen ˆ bechert wart. die warn unserm herren nahen pi unde waren wuocherhaft von der ˆ, idoch so hiezen si da von plinte unde chrumpe: wan was in ain fuz gerehte, so was in der ander chrumpe; gesahen si mit aime ougen, so waren si an dem andern plint; wan westen si daz rehte, daz diu alt ˆ da gebot, so ne westen si aver der genaden niht, die uns diu niu ˆ da praht hat; erten si unde erchanten si den himilisken vater, son erchanten si aver sins lieben suns niht, des heiligen Cristes, unde lasterten den. da von hiezen si plint unde chrump. die aver da von getouft unde bechert wurden, der was lucel, die huben vil unhohe in dem witen himilriche. von danne so hiez er do den boten uz gen uf daz lant, uf die straze, zu den zunen, unde hiez alle die triben unde ziehen hin ze siner wirtsceft, die er funde. die uf dem lande unde bi den... predigt$54/ (Der vierde sunnentac.) . . . {\it(?)para}dyso verriet unde wie er siu mit sinen arclisten da uberchome, wan daz enwas idoch ir andaht unde ir wille niht. \L Sed \L propter \L eum, \L qui \L subjecit \L in \L spe \L (dicendo: \L eritis \L sicut \L dii). sunder er uberchome si da mit daz er in groze ere gehiez; do aver si do zuo sahen, do lagen si in der grube, do warn si in den sculden, wan do gienc diu gots rache uber si. \L Et \L ipsa \L creatura \L liberabitur \L a \L servitute \L corruptionis \L etc. wan do sprach unser herre: "du bist von erde unde von stoube chomen, du muost ouch wider ze stoube unde zerde werden." zu der trurigen schidunge unde zuo den unfrouden da het si der laidige valant mit sinen untriwen zuo verlaitet, von danne sol ouch nu der stoub unde diu erde wider ze mennisklichen bilde werden unde sul ouch wir iemer unser ere wider gewinnen. da bedorf wir wol zuo unsers herren, des almehtigen gotes, gnaden unde siner helfe. \L Existimo \L enim \L quod \L non \L sunt \L condigne \L passiones \L hujus \L temporis \L ad \L futuram \L gloriam, \L que \L revelabitur \L in \L vobis. wan da von so sprichet ouch nu hiut unser maister, der guot sant Paulus: swaz dehein mennisk in disem libe iemer arbaite unde mu^e?– erliden muge durch den ewigen lip, diu mu^e?– unde arbait diu si idoch elliu zerganclich, wan si nem elliu ende mit dem tode. von danne so sint si vil harte ungelich den ewigen frouden, die wir da wider gewinnen unde besitzen suln. \L Nam \L expectatio \L creature \L revelationem \L filiorum \L dei \L expectat. wan ane zwivel, ob got wil, so sul wir gewinnen, so sul wir nach disem libe enphahen die gemainide unde die genozsam der heiligen engel da ze himil. der froude unde der wunne ist also groz, \L quod \L oculus \L non \L vidit, \L nec \L auris \L audivit, daz si nie deheines mennesken ouge mohte bescowen noch nie deheines mennisken herze mohte betrahten. Die geb iu der ware gots sun durch siner gnaden willen. \L Hec \L loquere. uti$ text$ \L Ewangelium. uti$ \L Estote \L ergo \L misericordes \L sicut \L et \L pater \L vester \L misericors \L est. So sait uns hiut der guote sant Lucas an siner hern botscefte wie gnadeclich unser herre mit samt sinen jungern hiut choste unde wie vaterlichen er si hiute wiste unde lerte, wan er sprach zuo zin: "welt ir mine junger sin, so sult ir den holt sin, die iuch da hazzen, unde sult umbe die piten, daz si bechert werden, die iwer da ahten; wan enwelt ir niemen minnen niwan die iuch da minnent, unde enwelt ir niemen niht liebes noch guots tuon niwan den die iu da wider lieb unde guot getuon mu^ogen, welhen danch oder welchen lon muget ir des denne von mime vater gehaben? wan da wider so sage ich iu daz, daz ir den sult holt sin, die iu da vint sin, unde daz ir sult {\it(?)den} lieb unde guot tuon, die iu da lait tuon, unde sult den geben unde entlichen, die iu da wieder ze geben noch zentlihen haben, unde sult da von nihtes gewarten niwan mins vater danches. wan so wehset iwer lon unde iwer chrone da ze himel vor mime vater. wan min vater der ist genadic, der ist parmherze, alsam sult ouch ir genadic unde barmherze sin, welt ir mins vater chint sin. da zuo sult ir ouch wiszen, daz ir ne sult uber niemen also rihten noch ensult also niemen verdamnen noch verteilen, daz ir iht verteilt unde verdamnet werdet. ir sult ouch iwern scolarn vergeben ir sculde, wan so vergibt ouch iu min vater iwer sculde. wan mit der selben maze da ir da mit gebet und entlihet, da mit wirt ouch iu von mime vater vergolten unde gelonet." \L Dicebat \L autem \L et \L illis \L similitudinem. \L numquid \L potest \L cecus \L cecum \L ducere? so getane gotliche lere unde ander vil manige die seit unser herre hiut sinen jungern vor. dar nach do sait er in ouch ain wenige rede zainer glichnusse. "swa ein plint," sprach er, "ain andern plinden wiset, die vallent paide in ein grube." der blint der bezeichent den ungelerten unde den tumben; wan swa ein ubel man unde ain tumber man ainem andern tumben manne wil volgen, den muoz beiden misselingen. daz erget idoch hiut disse tages unde ist ouch leider vil dicke ergangen, daz ein ubel man unde ain tumber man ainem andern tumben volget, den muoz ouch paiden missegen. wan alsam ergiengiz ouch leider hie bevor unsern armen altvordern, Adame unde Even, wan die nach volgeten dem vil ubeln tivel, unze daz er si praht in die grube, unze daz si chomen in die sculde, der wir leider noch scaden haben unde alle ir afterchomen. da pit in hiut umbe unsern herren, den warn gots sun, swa ir von iwern altvordern oder von iwer selbes brode in deheine grube gevallen sit oder in deheine sculde chomen sit, daz er iu dar uz genadeclichen helfe durch siner gnaden willen. \L Hoc \L loquere. predigt$55/ Der funfte sunnentac. uti$ text$ \L Omnes \L unanimes \L in \L oratione \L estote \L et \L patientes, \L fraternitatis \L amatores \L etc. Swa ain junger sins maisters wort unde sin lere wol vestent unde wol merchet, daz ist lobelich. alsam hat der guote sant Petrus getan, wan der hat sins vil lieben maisters, unsers herren des heiligen Cristes, wort unde sin gotliche lere wol gevestent unde wol gemerchet. wan unser herre der sait im unde andern sinen jungern daz vor, daz si ubels mit gute solten lonen. die selben lere die sait ouch er vil lieber maister uns, sinen armen jungern, hiut vor an dem heiligen ampt, wan er sprichet also: miniu vil lieben kint, ir sult alle vil ainmuteclichen unde vil and‘hteclichen unsern herren got an ruofen mit aller slahte chuske unde mit aller diemute, daz er iu des verlihe, daz ir iwer bruderliche minne also behalten muzent wider iwer nahesten unde wider iwer ebencristen, daz ir in ubels mit ubele iht danchet, sunder daz ir in holt ubels mit guote lonen muzet. \L Quia \L in \L hoc \L vocati \L estis, \L ut \L benedictionem \L hereditate \L possideatis. daz sult ir dar umbe vil gerne tuon, wan unser herre got der hat iuch dar zuo erwelt unde hat iuch dar zuo geladen, daz ir den ewigen segen enphahen sult. \L Venite, \L benedicti \L patris \L mei \L etc. der ewige segen, den ir da enphahen sult, daz ist daz, swenne unser herre got an dem jungesten tage sprichet: "chomet her zu mir, diu gesegenten chint mins vater, unde enphahet daz riche, daz ich iu gantrait han von angenge der welt. \L Qui \L enim \L vult \L vitam \L diligere \L et \L videre \L dies \L bonos \L etc. swer den segen unde daz erbe enphahen unde bisitzen sol, dern sol halt niht eingenotclich sich enthaben von ubeln werchen, sunder der sol halt zware siner zungen unde sinem munde also getwingen, daz er sol miden alle unnutze unde uberfluze wort unde sol allenthalben fliehen von den sunden unde von der ubelt‘te unde sol sich allenthalben gehaben zuo dem rehte unde zuo der gut‘te. \L Quia \L oculi \L domini \L super \L justos \L et \L aures \L ejus \L in \L preces \L eorum. daz mu^oget ir ouch zware vil gerne tuon, daz ir die ubelt‘t midet unde daz ir der gut‘te nach volget, wan unsers herren ougen diu stent da ze himel zallen ziten ob den offen unde nement der war unde hutent der die im da dienent, unde sint ouch siniu gotlichen oren in zallen citen offen dar umbe, daz er ir ruof unde ir gebet horn unde vernemen wil. \L Vultus \L autem \L domini \L super \L facientes \L mala \L (ut \L pereat \L de \L terra \L memoria \L eorum). da widere, daz sult ir ouch merchen, so ist ouch unsers herren antlutze uber alle die unde wider allen den zallen citen gestellet, die sich da flizent der ubelt‘te, dar umbe, daz {\it(?)er} ir namen unde alle ir gehugde verdamne unde vertilige paidiu darn himile unde hie enerde. da bewar aver iuch got vor unde alle die heilige christenheit. \L Sed \L et \L {\it(?)si} \L quid \L patimini \L propter \L justiciam \L beati. nu, miniu vil lieben chint, sprichet der guote sant Petrus, dar unter so sult ir vil frolichen vertragen, swel mu^e?– unde arbeit iu gesche ze liden durch daz gotes reht, dar umbe, daz iu unser herre got da wider gebe den segen den er iu da gantrait hat von anegenge der werlt. \L Hoc \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L turbe \L irruerent \L ad \L Jhesum, \L ut \L audirent \L ipsum, \L et \L ipse \L stabat \L secus \L stagnum \L Genesaret \L etc. So sait uns ouch hiut der guote sant Lucas an siner hern botscefte von unsern genaden, wan er sait uns hiut wie unser herre w‘re zainer stete pi dem mere, dar chom ain michil menige zuo zim dar umbe, daz si sine gotliche lere gerne vernemen wolten. da sach unser herre an dem mere zwai visksciflin sten, unde warn die visk‘re abe gegangen unde flouten iriu netz. da gienc unser herre an der scef ainez, daz was ouch sant Petres, unde bat sant Petren des, daz er daz scef ain lucel duhte von dem stade, wan diu menige unde die lute die drungen uf in. da gesaz er do an dem scefe unde lert unde sait den luten daz gots wort vor. do er do den luten daz gots wort vor gesait unde er si mit sime segene von im verlie, do sprach er zuo den viskern: "werft uz iuwiriu netz unde vaht uns der viske." do sprach sant Petrus: "herre gebiet‘re, ich han alle dise lange naht garbaitet unde enmoht hiut niht erwerven; nu aver du ez, herre, gebiutest, nu sul wirz aver versuchen." sa bi dem worte do umbe zoh er so vil viske, daz sich daz netze entrante unde daz er dan noch andern sinen gesellen, die an ainem andern scef warn uf dem mere, dar wincte, daz im die ze helfe chomen. da fulten si iriu scef paidiu, unze daz si ie zuo versinchen wolten. do daz sant Petrus ersach unde ander sine gesellen, daz was sant Jacob unde sant Johannes, do lief er hin unde viel unserm herren ze fuozen unde sprach zuo zim: "herre", sprach er, "genc von mir uz dem scef, wan ich bin, herre, leider ain vil suntiger man." do sprach unser herre: "Petre, nu wis ane sorge, wan du solt nu hinnebedes ain viskere sin der liute." \L Expositio. Daz mere da unser herre zuo chom, daz bezeichent dise werlt; wan alsam uf dem mere zallen citen angist unde frais ist, alsam hat ouch disiu werlt alle tage ietniwe we, angest unde arbait. do chom unser herre, der heilige gots sun, do zuo, do er vil lieber herre an dise welt chom durch der armen sund‘r willen. da saher zwai scef uf dem mere dirre werlt. diu zwai scef diu bezeichent diu zwai gesl‘hte der juden unde der heiden. an daz aine scef da trat er selb an, daz waz ouch sant Petres. daz bezeichent daz, daz er war trost von der juden gesl‘hte an dise welt geborn wolte werden. \L In \L viam \L gentium \L ne \L abieritis. da hiez er do die visk‘re iriu netz uz werfen, do er sinen jungern daz gebot, daz si den heiligen globen iht verrer chunten niwan in der juden lande. da entranten aver sich do diu netz, do im der sin ungetriwe junger Judas abtrunnic wart unde do sich die juden selbe des himilrichez verteilten. \L Sanguis \L ejus \L super \L nos \L et \L super \L filios \L nostros. wan si sprachen vor Pylato, daz si unde alle ir afterchomen sculdic wolten sin an des heiligen Christes tode. \L Praedicate \L evangelium \L omni \L creature. da wincten aver do die visk‘re ir gesellen dar zuo zin, die da an dem andern scef waren. do unser herre den heiligen zwelfpoten daz gebot, daz si den heiligen glouben chunten unde predigeten verre unde nahen aller dirre welt, da fulten si do diu zwai scef, unze daz si iezuo versinchen wolten. diu zwai scef, daz ist, also wir nu gesprochen haben, diu heilige christenheit, diu da paidiu von den juden unde ouch von aller haidinisken diete den heiligen glouben unde die heilige toufe enphangen hat. \L Pressuram \L habebitis \L in \L mundo. daz diu scef sunchen unde idoch niht versunchen, daz bezeichent daz, daz diu heilige christenheit unde die heiligen unde s‘ligen alle in dirre welt mit angesten unde mit arbaiten mu^ozen leben. dar under so ne lat idoch unser herre der sinen deheinen niht verlorn werden, sunder er presselt die sinen mit vil manicvalten sorgen unde ergetzet aver sie denne des alles vil wol mit dem ewigen libe. alsam mu^oz er ouch iu tuon durch siner heligen gnaden willen. nu, min vil lieben, dar under so sult ir ouch nu churcelichen merchen die gnade, die unser herre hiut sunderlichen da begienc mit dem guoten sant Petro. wan also ir nu wol vernomen habt, also unser herre gebot, do umbe zoch unde vienc er so vil viske, der in selben bevilte, unde do er daz zaichen ersach, do viel er unserm herren ze fuzen unde sprach zuo zim: "herre, genc von mir armen sund‘re uz dem scefe, wan ich enpin niht wirdich diner mitwist." da ne gienc idoch unser herre von im niht. wan alsam der siech unde der wunde man des wol bedarf, daz sin arzat emzclichen bi im si, alsam bedarf ouch vil wol der arme sund‘re, daz im diu gotes barmunge nahen bi si. von danne so sprach ouch do unser herre zuo dem guoten sant Petro: "Petre, nu du dich selbe ruges unde du din unreht selbe erchennist, nu sol din werden vil guot rat; nu wis ane sorge, wan nu wil ich daz du sist ain vischere der liute." da pi betute unser herre daz dem guten sant Petro: alsam er da vor ware gewesen ain viskere, alsam solt er ouch do dar nach sin ain ler‘re unde ain predig‘re unde solt mit dem netze des heiligen gelouben alle die heilige christenhait im fur wisen unde fur stellen. der rede der sult ouch ir iuch wol trosten, daz iuch der guote sant Petrus unserm herren sol fur wisen unde fur stellen, {\it(?)der} heilige gots trut, daz er iu gen‘declichen gelaite mu^oze geben an dem jungesten tage fur den almehtigen got. \L Hoc \L loquere. predigt$56/ Der sehste sunnentac. uti$ text$ \L Quicumque \L baptizati \L sumus \L in \L Christo \L Jheru, \L in \L morte \L ipsius \L baptizati \L sumus. Unser maister, der gute sant Paulus, der mant iuch hiut an dem heiligen ampt, daz ir die gnade unde den segen an iu selben ert unde anniu selben behaltet, den ir enphangen habt in der heiligen toufe, wan er sprichet daz: swer {\it(?)die} warn toufe enphangen habe, der si getouft in der martir unde in dem tode unsers herren, des heiligen Christes. wan ouch ir nu in dem nam unsers herren, des heiligen Christes, die warn toufe enphangen habet, so sult ouch ir da von ain lucel vernemen wie ir in sime tode unde in siner martyr getouft sit unde wie diu toufe gebenmazt si zuo der hern gots martir. da vor so sult ir idoch daz alrerst wol merken wie der ware gots sun ersturbe an der menneshait unde niht an der gothait, wan der chom in dise welt unde nam an sich ware mennisce nature unde alle die arbait unde alle die brodecheit, die ain ieslich mennisk an sime libe hat, diu ane sunde gesin mach. die selbe unsculdigen nature unde den selben mennislichen lip, den gap er zaime opher an dem heiligen cruce fur allez manchunne. \L In \L similitudine \L carnis \L peccati. wan er ware hailant, er nam sich also verre zaime bilde unde zainer glichnusse unser sculde unde unser armuot an durch unser hail, sam ob er sculdic w‘re. \L Consepulti \L sumus \L cum \L illo \L per \L baptismum \L in \L mortem. Zuo dem gotlichem tode da ist diu hailige toufe also gebenmazet, wan alsam unser herre diu driu cit, daz ist ain tac unde zwo naht, begraben was in der erde, alsam wirt ouch der mennisk in der toufe ze drin malen besouft unde begraben under dem wage unde erleskent unde ersterbent da an im alle sine sunde. wan alsam der heilige Crist erstarb an der broden mennishait, alsam sol ouch der mennisk ersterben an der brodechait der sunden; wan ensturb er niht in der toufe an den sunden unde an der brodechait, so ne chome im ouch unsers herren, des hailigen Christes, tot unde sin heiligiu urstende niemer ze chainen helfen. \L Ut \L quomodo \L surrexit \L Christus \L a \L mortuis \L per \L gloriam \L patris, \L ita \L et \L nos \L in \L novitate \L vite \L ambulemus. wan alsam er mit dem heiligen Christo erstirbet unde begraben wirt an der brodechait, alsam sol er ouch denne dar nach mit dem heiligen Christo ersten an der hailichait. wan alsam der heilige Christus vor sime tode unde vor siner urstende totlich {\it(?)unde} zerganclich was, unde aver do nach sime tode unde nach siner urstende untotlich unde unzirganclich was, --- wan do was er ain niwer man --- alsam sol ouch ain ieslich s‘liger christen man sin, der in der toufe an den sunden irstirbet unde begraben wirt. der sol ouch denne ersten an den tugenden unde an der guot‘te unde sol denne sin ain ander man unde ain niwer man. wan er sol denne chusclichen unde rainiclichen leben unde sol denne vil m‘nic sculde miden, da paidiu juden unde haiden unde alle die nach ringent die hin ze got deheinen gedingen niene habent. \L Si \L enim \L complantati \L facti \L sumus \L similitudini \L ejus, \L simul \L et \L resurrectionis \L erimus. wan swer nach disem libe mit dem heiligen Christo den ewigen lip besitzen wil, der sol ouch aller erst mit dem heiligen Christo beidiu ersterben unde ouch ersten unde ouch mit sampt im hin ze himel varn. unde wie daz ergen sul, daz sult ir merchen. der s‘lige man der wirt mit dem heiligen Christo genagelt zu^o dem cruce, swener durch die gots minne paidiu dirre welt unde allem unreht widersait. so erstirbet er ouch an dem cruce mit dem heiligen Christo, swenner siner sunde sine pihte inneclichen tuot, wan diu scame diu muoz im we tuon an sime hercen, die er da zuo hat. so ruowet er ouch denne in dem grabe mit dem heiligen Christo, swenne im daz lieb ist unde swenne im daz wol tuot in sime herzen, daz er sine burde ab im geleit hat. so erstet er ouch denne mit dem heiligen Christo, swenn er garnt den warn antlaz unde swener vor got unsculdic unde ledic wirt gesait aller siner sunde. \L Nostra \L autem \L conversatio \L in \L celis. so vert er ouch denne dar nach frolichen zuo dem himele mit dem heiligen Christo, swenner durch die gots minne alle dise werlt versmaht unde er denne tagelich anders niht enwunsket niwan daz er sinen sceph‘re gesehen muoz in siner maginchrefte. Daz ouch ir den gesehen muozet, des verliher iu, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. \L Hec \L loquere. uti$ \L Hystorialis \L expositio. \L Evangelium. text$ \L Amen \L dico \L vobis, \L nisi \L habundaverit \L justicia \L vestra \L plus \L quam \L scribarum \L et \L Phariseorum, \L non \L intrabitis \L in \L regnum \L celorum. Nu, min vil lieben, nu sult {\it(?)ir} ouch churcelichen vernemen diu wort unde die gotlichen lere die unser herre sinen jungern hiut selbe vor sait, als uns hiut da scribt der guote sant Matheus. wan unser herre der sprach hiut zuo sinen jungern: "welt ir", sprach er, "daz gots riche besitzen, so sult ir miden vil m‘nige sache, da disiu welt nach ringet; wan iweriu werch diu ne sin halt bezer unde durnahtiger denne anderre lute vil maneger, die dise werlt mit untriwen unde mit hochverte avelent, so muget ir niemer chomen in daz gots riche. wan ez sint sumeliche lute die des w‘nt daz si da mit behalten sin, ob et si die grozen gebot unde die grozen sculde vermiden, die da an der alten ˆ verboten sint, sam daz uberhur unde diu manslaht ist, unde enwellent daz niht wizen, daz dennoch anderre sache ain vil michel tail ist, da si sich ane verwurchent; wan enslahent si den mennisken niht ze tode, si mugen im aver anders so groziu leit tuon, daz si des gots riches umbe verstozen werdent. \L Qui \L dixerit \L fratri \L suo, "\L fatue", \L reus \L erit \L gehenne \L ignis. von danne so sult ir miniu wort merchen unde sult miner lere volgen", sprichet unser herre selbe, "so sult ir daz von mir wizen: swer mit sime ebencristen zurnet unde in besw‘rt ane sculde mit ubeln worten, der ist vor got wirdic des ewigen helleviures, der ist die gots hulde ane; \L si \L offers \L munus \L tuum \L ad \L altare \L etc., dern darf ouch weder sin gebet noch sin opher niemer bringen fur die gots reste, ern versune sich aller erst mit sime ebencristen. von danne swenne du", sprichet unser herre, "din opher bringen welles fur den alter unde fu^or die gots reste, so soltu aller erste wol betrahten, ob du deheinen din ebencristen iender gelaidigot oder besw‘rt habest. den soltu aller erst gehuldigen unde solt denne dar nach alrest dime scheph‘re din gebet unde din opher bringen. so ist dime herren, dim scheph‘re, din gebet unde din opher amphanclich. min vil lieben, daz sint unsers herren selbes wort, daz ist sin vaterlichiu unde sin gotlichiu lere, die sult ir gern horn, der muget ir ouch vil gerne nach volgen, wan da mit besitzet ir den ewigen lip. den geb iu der war gots sun durch siner gnaden willen. predigt$57/ Der sibende sunnentac. uti$ text$ \L Humanum \L dico \L propter \L infirmitatem \L carnis \L vestre. Unserm herren, dem almehtigen got, dem sult ir gerne dienen, wan dem ist ouch vil guot ze dienen, wan er ist beidiu dancn‘me an dem dienst unde lont ouch denne des vil wol, swes man im gedient. daz urchundet uns hiute unser maister, der guote sant Paulus, wan er sprichet also: min vil lieben gebru^oder, unser herre got der ist genadic, der ist parmherze, der waiz iwer stat wol unde iwer chraft, dern muotet ouch von iu anders dienstes nit niwan daz ir wol getuon mu^oget. \L Sicut \L enim \L exhibuistis \L membra \L vestra \L servire \L inmundicie \L et \L iniquitati \L ad \L iniquitatem \L etc. von danne so ne darf sine brode unde sin unchraft niemen fu^or ziehen also, daz er got niht gedienen mu^oge; wan unser herre got dern muotet von iu niht grozers dienstes niwan daz ir im dient mit dem willen unde mit der chreft also ir da vor der werlt gedient habt, wan zuo der werlt dienst da ne traibt iuch noch enstarct iuch niemen zuo niwan iwer selbes gemuote. daz selbe gemu^ote daz trib iuch unde sterch iuch ouch zuo dem gots dienst. \L Stipendia \L enim \L peccati \L mors. dar zuo so sult ir ouch des vil wol war nemen, waz dirre welt dienst si unde welch ende unde welch lon daz habe. wan dirre werlt dienst daz ist des tievels dienst, wan daz ist elliu untriwe unde elliu hohvart unde elliu unchuske paidiu des libes unde der sele. daz ende unde daz lon daz dar nach gehort, da solt man zware vil gern mazlichen nach werven, wan daz ist der ewige tot. \L Gratia \L autem \L dei \L vita \L eterna. nu nemt ouch des selben war, waz ouch daz gots dienst si unde welch ende ouch daz habe unde welch lon ouch dar nach gehore. wan daz gots dienst daz ist elliu triwe unde elliu warhait unde ist elliu rainechait paidiu des libes unde der sele. daz heizt gots dienst, wan daz ist got lieb. daz ende unde daz lon daz ouch dar nach gehort, da sult ir zware vil gern mit aller iwer chreft nach werven, wan daz ist der ewige lip. swie aver {\it(?)ir} nu, scribet unser maister, der guote sant Paulus, vil michels vorderlicher unde vil michels vorhtlicher iwer gemu^ote unde iwer arbeit chern sult hin ze dem gots dienst denne hin ze des tievels dienst, so rat ich iu doch daz daz ir doch ze glicher wise, ob ir baz enwelt, iwer arbait unde iwer gemu^ote chert hin ze dem gots dienst dar umbe, daz ir enphaht unde daz iu werden mu^oz daz pezzer lon, daz ist der ewige lip. den geb iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L turba \L multa \L esset \L cum \L Jhesu \L nec \L haberent, \L quod \L manducarent, \L convocatis \L discipulis \L ait \L illis: "misereor super turbam etc." Nu sult ir ouch curzlichen vernem die botscaft, die uns hiut da scribet der gute sant Marcus. wan der sait uns hiut von unsers herren gnaden unde von siner barmunge. wan er sait uns wie unser herre w‘re in einer wuste, da besu^ohte sine gnade ain vil mihil menige. diu menige diu chom zu zim in die wuste unde was da bi im dri tage. an dem dritten tage do sprach unser herre zuo sinen jungern: "disiu lute die erbarment mich, wan die sint uf mine gnade pi mir nu hie gewesen dri tage, nu ist in zerunnen ir spise, die si her praht heten. laz ouch ich si denne von mir vastende scaiden, so verwerdent si uf der straze. dar zuo so sint ouch sumeliche vil verre her chomen." des antwurten im sine junger: "herre," sprachen si, "wer mohte dise werlt alle hie in dirre wuste gefuoren?" do fraite si unser herre, wie manic brote si da heten. si sprachen, si heten da siben brot. do gebot in unser herre do, daz si die lute elliu hiezen nider sitzen uf die erde. do nam er do diu siben brot unde segent diu unde brach si do unde hiez si do sine junger den luten fur tragen. dar zuo so heten si ouch ain lucel viske, die segenter ouch unde hiez in ouch die fu^e?–r tragen. do die lute do elliu wol enbizzen waren, do huben sine junger for in uf der reifte unde {\it(?)der} alaibe, da si mit fulten siben chorbe von den siben broten unde von den lutzel visken. der lute der warn ouch vier tusent, die da gefuort warn von den siben broten unde von den lutzel vischen. Diu menige diu da chom zuo unserm herren, da er in der wuste da was, diu bezeichent ainen ieslichen sund‘re, wan ain ieslicher armer sund‘re dem got des verlichet daz in sin sunde rehte geriwent, der sol unsern herren unde sin gnade denne suchen in der ainode unde in der wuste. wan der sol sich denne suntern von der welt, swa er mac, unde sol die menige der sunden unde des unrehtes fliehen unde sol vil emzeclichen aine pi dem gots sun sin. swenne man halt da weder singe noch enlu^ote, so sol idoch der arme sund‘re gehugen an sine sculde unde sol also lange mit sinen vil manigen venigen unde mit sinen vil haizen zaheren chlophen unde ruofen hin ze unsers herren gnade, unze daz er in erhoret, unz daz er sine gnade unde sine barmunge hin zim chere. so brichet er im ouch denne sa diu sinen heiligen siben brot unde gibt im da von die gaistlichen libnar, da er an der sele mit gechreftiget sol werden in der wuste dirre welt. wan diu siben brot diu bezaichent die sibenvalte gabe des heiligen gaistes da ain ieslich armer sund‘re mit gechreftiget sol werden an der sele. ain luzel viske die ouch da ze der gotlichen wirtschefte warn die bezaichent die manigen urchunde die wir haben von der heiligen scrif, der sich ain ieslich sund‘r wol trosten sol; daz ist daz, daz unser herre got vil manigem armen sund‘re sin riche mit getailt hat al nach sinen gnaden. unser herre der sprichet ouch daz sumeliche vil verre dar chomen warn, die er da imbizen wolte. da sult ir aine rede merchen, daz niemen uf dirre welt so rehte geleben mac, daz er idoch gar ane sunde gesin muge. von danne son ist ouch niemen, ern haize ain sund‘re. daz ist idoch vil harte underscaiden: wan ain der heizet ain sund‘re, der ander der heizet ain maintat‘re sund‘re. wan swa ain man sitzet mit siner chon, der haizet da von ain sund‘re, wan daz idoch niht gar ane sunde gesin mac. swenne aver der denne iht bezers tuon wil, also daz er lihte gar ane wip durch got sin wil, dern ist zuo unserm herren denne niht verre chomen, wan er was idoch an dem rehte. swa aver denne ain ander man, ain roub‘re, ain brenn‘r, ain uberhur‘r, ain mansleche ist gewesen unde sich der des alles durch got geloubet, der ist zuo unserm herren vil verre chomen, wan der was im vil fremede; dem hat ouch unser herre got dise gaistlich wirtschaft der sinen gotlichen worte, diu wir iu nu hiut mit teilen, ze genaden gescaft, daz er da mit getrostet werde an der sele. daz bezeichent ouch daz, daz der lute vier tusent waren, die er da fuort mit den siben broten, wan diu vier tusent lute diu bezeichent diu vier heiligen ewangelia unsers herren, des heiligen Christes, daz sint sin selbes wort, wan mit siner gotlichen lere unde mit den siben broten, daz sint die sibenvalten gabe des heiligen gaistes, da ist mit bestiftet unde best‘tiget alliu diu heilige christenhait. da sult ouch ir mit genesen unde mit behalten werden hin ze dem ewigen libe. des verlihiu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. predigt$58/ Der ahtode sunnentac. uti$ text$ \L Fratres, \L debitores \L sumus \L spiritui, \L non \L carni, \L ut \L secundum \L carnem \L vivamus. Mine vil lieben, sprichet sant Paulus, ir wizet daz wol daz der mensche also ist gescafen, daz er hat beidiu lib unde sele, pain unde flaiz. daz flaiz daz ist aver gescafen von dem stoube unde von der erde, von danne so ist ouch zallen citen aller sin wille hine wider zuo der brode unde zuo den sunden. diu sele unde der gaist, der ist aver chomen von himile unde von got, von danne so ist ouch zallen citen elliu sin girde zuo den tugenden unde zuo der gut‘te. von danne so sult ir daz wizen, swenne denne der menniske des libes unde des fleiskes willen mere getuot denne der sele oder des gaistes, so verliuset diu sele unde der gaist sinen namen an dem libe, wan so haizet der menniske gar ain flaisk. swenne aver denne der mennisk der sele unde des gaistes willen mere getuot denne des flaiskes, so verliuset aver daz flaisk sinen namen an dem libe, wan so heizet der mennisk gar ain gaist. \L Manifesta \L sunt \L autem \L opera \L carnis. daz muoz man aver allez chiesen pi dem posem wuocher unde pi dem guoten wuocher, wan des fleiskes wuocher unde siniu werch daz ist elliu posheit unde elliu unchuske. \L Fructus \L autem \L spiritus \L est \L caritas, \L gaudium \L etc. da wider so ist des gaistes wuocher elliu gnade unde aller trost unde diu heilige minne. von danne, mine vil lieben gebru^oder, sprichet sant Paulus, so sult ir dem gern nach volgen unde sult im gern gehorsamen, wan des {\it(?)pirt} ir im sculdic. wan der gaist der ist untotlich, von danne so sint ouch siniu werch untotlich. gevolget ouch ir denne dem gaist, so pirt ir salic. wan so ist unsers herren, des heiligen Christes, gaist pi iu, unde alsam in der sine gaist, daz ist der hailige gaist, erchucte unde hiez uf sten von dem tode, alsam erchucter ouch iwer totez gepaine an dem jungesten tage von dem tode hin ze dem ewigen libe, wan ern lat sin hu^os anniu niht verlorn werden. \L Si \L enim \L secundum \L carnem \L vixeritis, \L moriemini. dem flaiske dem enpirt {\it(?)ir} aver nihtes sculdic also, daz ir sinen willen iht tuon sult; wan so ir sines willen ie mˆr getuot, so ir es ie mere beruochet, so ez iu ie mere scaden tuot an der sel. wan daz flaisk daz ist totlich; gevolget ouch ir im denne sines willen, so pirt ir des todes. \L Si \L autem \L spiritu \L facta \L carnis \L mortificatis, \L vivetis. uberchomt aver ir denne daz flaisk mit dem gaist also, daz ir des flaiskes girde anniu ertotet mit dem gaist, daz dez gaistes wuocher mˆr wirt, so pirt ir genesen, wan so haizet ir selbe ain gaist unde die gaistlichen. \L Ipse \L enim \L spiritus \L testimonium \L dat \L spiritui \L nostro, \L quod \L sumus \L filii \L dei. wan so ist ouch des heiligen gaistes wesen unde sin reste pi iu, unde gibt er iwerm gaist des urchunde, daz ir sit diu warn gots chint. \L Si \L autem \L filii, \L et \L heredes. swenne ir ouch denne daz verdienet daz ir sit diu warn gots chint, so pirt ir vil s‘lic, wan so wehset alle tage iwer hail unde iwer s‘lde, wan so birt ir die rehten gotes erben. des helfe iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Attendite \L a \L falsis \L prophetis, \L qui \L veniunt \L ad \L vos \L in \L vestimentis \L ovium, \L intrinsecus \L autem \L sunt \L lupi \L rapaces; \L a \L fructibus \L eorum \L cognoscetis \L eos. So sprichet ouch hiute der guote sant Matheus an siner heren botschaft da von wie unser herre iuch des hiute warnt, daz ir iuch wol hutet vor der haimelichen watten, die da an tragent die lemperinen wat unde die dar unter habent diu wulfinen hercen. die habent die lemperinen wat an, daz ist, daz sŒ da christen sint alsam ouch ir unde wellent iu da von friunt unde haimelich sin unde sint aver in dem herzen bose unde ungetriu, wan si sint irr‘re unde valsc‘re. \L A \L fructibus \L eorum \L cognoscetis \L eos. "die ne muget ir aver anders niht wol erchennen", sprichet unser herre selbe, "niwan pi ir wuocher unde pi ir werche. des nemt dar war, wan da ze der winrebe da endarf man der dornslehe nith suochen, also endarf man ouch da ze dem dorn der winbere niht suochen. \L Sic \L omnis \L arbor \L bona \L fructus \L bonos \L facit. also ist iz ouch getan umbe ainen ieslichen guoten boum, wan der guote boum der bringet ouch den guoten wuocher, der bose boum der bringet da ubel wuocher." der guote boum daz ist der s‘lige man, den sol man fristen, den sol man lieben unde eren, wan da chumt allez guote von. den posen boum den sol man aver abe slahen unde sol in brennen in dem viwere. also sol daz gerihte den trugen‘re suntern ane forhte von der christenheit, wan im hat got selbe verteilt, wan die warnunge unde die gotlichen lere die sait er uns hiute selbe an dem heiligen ampt. \L Non \L omnis, \L qui \L dicit \L mihi: "\L domine, \L domine", \L intrabit \L in \L regnum \L celorum. dar nach so sprichet er ouch hiute ain vil angestlich wort, unser herre, wan er sprichet also: "alle die mich da herren heizent unde die zuo mir da sprechent: "herre, herre got, gnade mir!" den engenade ich idoch allen umbe daz niht, die ne choment ouch alle umbe daz in min riche nicht." \L Si \L ego \L dominus, \L ubi \L est \L timor \L meus? \L si \L ego \L pater, \L ubi \L est \L honor \L meus? unde war umbe er ouch daz tuo, daz sprichet er ouch selbe, wan er sprichet also: "heizet ir mich iwern herren, so sult ir mir zaigen ane wiu ir mich furhtet oder waz ir durch mich tuot oder lazet oder waz ir mir ze dienst werdet. heizet ir mich iwern vater, so sult ir mir zaigen ane wiu ir mich liebet oder ert. wan aver ir des alles niht entuot, von danne so ne chomt ouch ir alle in min riche niht, \L sed \L qui \L facit \L voluntatem \L patris \L mei; wan in mines vater riche da ne chumt anders niemen in niwan der aine der minen willen unde mins vater willen da getuot." miniu vil lieben lute, disiu rede diu ist uns armen sund‘ren ain vil sorgsamiu rede, daz unser herre got uns armen sund‘ren durch unser ruofen unde durch unser chlophen sins riches niht anders geben wil, wir engetuon ouch ettwas anders durch in, daz sin wille si. Nu da pitet in hiut umbe den waren gots sun, daz er iu des helfe, daz ir im also dienen mu^ozet unde sinen willen also getuon mu^ozet, daz iu sins riches ettelich tail gen‘declichen werden mu^oze. \L Hec \L loquere. predigt$59/ Der niunde sunnentac. uti$ text$ \L Hec \L autem \L omnia \L in \L figura \L contingebant \L illis. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet hiut in dem heiligen ampt: min vil lieben, sprichet er, ir sult iwerm phar‘re unde iwerm ler‘ren vil unterhoric sin, unde swaz si iu von unserm herren got unde von der heiligen scrift gesagen, des sult ir alles gehorsamen an alle ubel widerrede. daz rat ich iu, wan ez waren ouch hie bevore unsers herren lu^ote an dem anegenge der alten ˆ ir biscofen unde ir maisterscefte vil widerpruhtic, vil harte ungehorsam, unde widerredeten unsers herren gebot mit ubelen worten. da zuhtiget si unser herre got da umbe an dem libe vil harte unsanfte ze gesihte aller der werlt, wan er sante viwerine slangen unter siu, die toten ir vil harte vil mit dem viweraiter. er regente ouch viwer vom himel uf siu unde prant ir vil ze tode. diu erde diu tet sich ouch uf unde slant ir vil in sich, die vielen also lebentige in daz abgrunde. also ergie iz in umbe ir ungehorsam. \L Scripta \L sunt \L autem \L ad \L correctionem \L nostram \L in \L quos \L fines \L seculorum \L devenerunt. daz ist aver allez zaime urchunde unde ze bezirunge vor gescriben. wan zuhtiget unser herre got do an dem anegenge diu sinen lute an dem libe, also die dannoch von unserm herren got unde von der heiligen scrift niht vil vernomen heten, dannoch so moht er in wol genaden an der sele. wan aver ir nu von chindes paine die heilige scrift unde daz heilige gots wort gehort habet, so zuhtiget er iuch vil michels unsanfter. gehorsamt ir dem heiligen gots wort niht, so zuhtiget er iuch an der sele, wan so choment diu viurinen slangen, daz sint die vil ubelen tivel, unde ziehent die iwern armen sele in daz helleviwer unde in daz apgrunde. von danne so sult ir vil gerne gehorsamen iwerm biscof unde iuwerre maisterscefte. \L Quia \L non \L sanctificasti \L me, \L inquid, \L coram \L filiis \L Israel \L etc. unde sult ouch daz zware vil wol wizen: getuont ouch si wider unsers herren hulden iht, die iwerm lerere, er chan ouch {\it(?)si} sin vil wol gezuhtigen, wan des hat er ouch in vil guote pilde unde urchunde gegeben an den herren, die ouch do an dem anegenge biscofe unde maister warn. wan ouch si do taten, daz wider sinen hulden waz, do verstiez er si unde warf si von allen ir eren unde von ir ampt unde hiez si sterben ˆ ir zites. \L Itaque \L qui \L se \L existimat \L stare, \L videat, \L ne \L cadat. von danne so ne darf des niemen sicher sin, er si junc oder alt, er si riche oder arm, swer wider unserm herren got iht getuot, ern nem in daz aintweder hie in disem libe oder in jenem libe abe. \L Temptatio \L vos \L non \L apprehendat \L nisi \L humana. da wider so sprichet idoch vil manic man: "unser herre got der ist gnadic, der ist barmherze, ern lat sine arme hantketat an uns armen sund‘ren niht verlorn werden." daz ist vil war, unser herre got der ist genadic, der ist parmherze; swer im des gedenchet, daz ist vil mennisklich, daz ist vil cristenlich. idoch wil er uf die gots barmunge dest mere ubels tuon, daz ist vil unmennisklich unde uncristenlich, wan daz ist halt tievellich unde ist ane zwivel von des tievels rate. \L Fidelis \L autem \L deus, \L qui \L non \L patietur \L vos \L temptari. von danne so sol ouch der man wider gedenchen, ist unser herre got genadic unde ist er parmherze, er ist ouch warer unde rehter riht‘re, unde sol er den sunden unde des tievels bechorunge widersten, so chumt ouch im unser herre got ze helfe. wan unser herre got der verhenget des dem vint daz er den mennisken mit sinen raten bechort, ern gestat im aver des niht daz er im iht mere geschaden mu^oge, niwan also des mennisken wil ist. Des helf ouch iu der ware gots sun, daz ir aller siner bechorunge widersten muzt. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Homo \L quidam \L erat \L dives, \L qui \L habebat \L villicum, \L et \L hic \L diffamatus \L est \L apud \L illum, \L quia \L dissipasset \L bona \L ipsius. So sait ouch hiut unser herre sinen jungern ain m‘re zaime pispelle, also uns hiut von im scribet der guote sant Lucas. er sait sinen jungern wie ain richer herre w‘re, der het ainen amman, der wart im verruget, daz er im scaden t‘te. da latet in sin herre fur sich unde sprach zuo zim: "ich han vernom, du sist mir scedelich, ich muoz dich mins amptes erlazen." der rede erchom der arme man vil harte unde sprach in sime gemu^ote: "wie sol ich arme mine sache nu ane vahen, wirft mich min herre allengahes von sime ampt? wan nu ne han ich des guotes niht, so ne chan ich ouch ze bu^owewerche niht, so ne mage ich ouch daz almu^osen niht genemen. nu muoz ich tuon, daz ich mac." da besanter sa alle sins herren cinsgelte unde huoben‘re unde fraite ir iesclichen, waz er sime herren dannoch sins dienstes solte. do sprach der erste: "ich sol mime herren cehencic ainber oles." do sprach der amman: "der habe dir funfzec inne unde gib mime herren die andern funzic." do sprach aver ain ander: "ich sol mime herren zehenzic malter waizes." do sprach der amman: "der habe dir zweinzec inne unde gib mime herren die ahzic." die genade die begienger mit in allen uf die rede, daz si im des mit guote gedahten, swenne in sin herre sins amptes verstiez. do diu rede do hin ze hove sime herren gesait wart, do lobt er sinen ubelen amman dar umbe, swie er im scaden getan hete, daz er idoch die gnade an sinen luten begangen hete unde im mit sime scaden friuntscaft da zim erworven hete. uti$ \L Expositio. Min vil lieben, der riche herre, dem sin amman da verru^oget wart, daz ist unser herre got selbe, wan des ammanne sint alle gaistlich richt‘re unde ist ain ieslich biscof. wan swenne der biscof durch sin lihtmuote sine cristenhait versu^omet mit sime gerihte oder mit dem gots wort, daz er ir niht vor ist, also er von rehte solte, oder swenne er durch liebe oder durch werltliche friuntschaft sin gaistliche gerihte lazet, da {\it(?)er} von rehte rihten solte, oder durch friuntscaft minner buoz gibt den er solte, oder swa er durch sinen zorn unde durch sin gemu^ote mit sime gaistlichem gerihte ungen‘diger ist oder sw‘rer buoz git dem sund‘re denner solte, da hat er allez sins herren ampt vil ubel an gehaldet, da wirfet in unser herre von sinen eren unde von sime ampt umbe. \L Juste \L judicate, \L filii \L hominum. wan die ere unde den gewalt, den er von unserm herren got dar an hete, daz er ainen ieslichen sund‘r wol enpinden unde ouch wol gepinden mohte --- \L propria \L potestate \L se \L privat \L omnis, \L qui \L injuste \L judicat --- den verliuset er da mit, swenner nach sime muotewillen unde niht nach rehte rihtet. swenne aver denne der amman, daz ist der biscof, nach siner phaphheit unde nach siner prelatorum rate sin cristenhait rihtet, so choment sins herren cinsgelten unde huoben‘re fur in; so sprichet der: "herre, ich sol mime herren cehenzic ainber oles"; so sprichet ain anderre: "ich sol mime herren cehenzic malter waizes." der zehenzicvalte cinsgelt daz sint die grozen hopthaftigen sunde, wan ein ieslich sund‘re der muoz sich ru^ogen wider sinen biscof, wan so sprichet er: "herre, ich pin manslec"; so sprichet ain anderre: "herre, ich pin ain prenn‘re." so sprichet denne der piscof zuo aime ieslichem sund‘re: "mit mime ampt unde mit dem gewalt, den ich von got han, so wil ich nach miner phafhait rate dir diner sunden so vil nemen; die andern bu^e?–ze du selbe." \L Et \L laudavit \L dominus \L villicum \L iniquitatis. so lopt denne der {\it(?)herre den} unnutzen amman, wan so lat unser herre got den biscof sine hulde wol haben, der mit siner cristenhait da also redelichen gepart. wan unserm herren dem ist daz vil liep, daz wir ainen andern helfen unde ainen andern gen‘dic unde geloubic sin. \L Facite \L vobis \L amicos \L de \L mamona. wan da von so sprichet er ouch nu hiut, unser herre, ain vil genadeclich wort: "gewinnet iu friuntschaft mit den sachen, die ir nu da wandelt", sprichet unser herre, "dar umbe, swenne iu zerinne, swenne iu gebreste an dem libe, daz siu denne des mit guote gedenchen unde daz si iuch dar umbe enphahen in ir ewige haimu^ote." daz ist ain gotlicher unde ain vaterlicher rat. des sult ir im vil gern volgen, wan ir sult iwer almuosen geben unde sult diu gotshus unde die heiligen eren mit den zerganclichen sachen, die ir nu gehaben muget, dar umbe, daz si iu des noch her nach gedenchen vor dem almahtigen got da ze dem ewigen libe. Des verlihiu der ware gots sun, daz iuch die sinen heiligen alle frolichen da enphahen mu^ozen. \L Hec \L loquere. predigt$60/ Der zehende sunnentac. uti$ text$ \L Scitis \L quoniam, \L cum \L gentes \L essetis, \L ad \L simulacra \L muta \L prout \L ducebamini \L euntes. Do sich hie bevor diu heilige christenhait pi der heiligen zwelfpoten cite alrest anegenget, die die do den heiligen gelouben unde die heilige toufe enphiengen, den gab ouch der heilige gaist allen do gemaine die gabe, daz si von sinen genaden unde ouch dem heiligen glouben zainem offen urchunde alle sprache chunden. do aver der heilige geloube uber elliu diu lant gechundet unde geprediget wart unde diu heilige christenhait an dem glouben begunde ze wahsen unde ze meren, do ne gab der heilige gaist der heiligen christenhait aller niht gemaine die gabe, daz si alle geliche alle sprache chunden. daz heten aver die do ze hazze unde ze nide, die do dar nach getouft wurden unde die der sprache niene chunden hin ze den, die da vor in getouft waren unde die die sprache alle wol chunden, unde endu^ohte siu des niht, daz si von dem heiligen gaist deheine gabe oder deheine genade enphangen heten, do si der sprache aller niene chunden. von der selben rede unde ouch von des heiligen gaistes gabe unde von sinen vil manicvalten genaden da scribt uns hiut von unser maister, der guote sant Paulus. min vil lieben, sprichet er, ir pirt an eime vil unrehten gelouben, wan do ir hie bevor ane got waret, do phlac iwer der vil ubel tivel unde wist iuch unde fuort iuch der sine unreine gaist niht dar ir wolte, sunder da dem tivel da liep was, da ir in sime namen diu unrainen apgot ane peten muost. nu geloubt ir an den almehtigen got, an den waren gots sun, nu furt iuch unde wist iuch ouch der sine hailige geist al nach sinen gnaden. \L Nemo \L potest \L dicere "\L dominus \L Jhesus", \L nisi \L in \L spiritu \L sancto. wan swie ir des niht wizen welt, daz ir dehaine genade oder dehaine gabe von dem heiligen gaist iht enphangen habet, nu ir der sprache aller niht enchunnet, nu sage aver ich iu daz zware, daz weder ir noch ander niemen von luterm hercen daz aine wort nimer gesprechen mac: "ich geloube an dich, herre Jhesus, warer gots sun," niwan von der gabe des heiligen gaistes, \L et \L quod \L nemo \L loquens \L in \L spiritu \L dei \L dicit \L "anathema \L Jhesu", unde daz weder ir noch anderr niemen dehein ubel wort niemer gesprechen mac widere dem heiligen gotes sun, ez ensi ouch wider dem heiligen gaist. wan daz sult ir pi der rede merchen: swaz ir oder iemen ze guote oder ze rehte getuot, daz ist alles von des heiligen gaistes {\it(?)genaden}, unde swa ir die sunde unde die ubeltate vermidet, daz ist allez von sinen gnaden, wan er vestent unde st‘tiget alle gut‘te unde allez rehte unde hazet unde zesto^e?“rt alle sunde unde allez unreht. \L Alii \L quidem \L per \L spiritum \L datur \L sermo \L sapientie, \L alii \L sermo \L scientie \L etc. wan sin gnade unde sin gabe diu ist vil manicvaltic, wan er git iu nu mere, swie ir des niht wizen welt, danne er den hie bevor t‘te, den er die manigen sprache da gab, wan an der manigen sprache da ne was niht vil chreft an. g‘b aver {\it(?)er} nu allen den, die nu da getoufet werdent, die manigen sprache also er hie bevor da tet, so wurden die lute mere durch der manigen zungun willen getouft denne durch ir selbes gewarhait oder durch den waren gots sun. nu git aver er {\it(?)iu} nu des mere, daz ir mere von got wizet danne {\it(?)si} westen, wan er git iu paidiu die chunst unde {\it(?)den} wistuom, daz ir wizet unde chunnet gelouben an den waren gots sun. wan an dem glouben da stet allez iwer hail unde diu genist iwer sele an, wan mit dem heiligen glouben da sult ir mit ersterben, da sult ir ouch mit ersten an dem jungisten tage hinze dem ewigen libe. des helf iu der heilige gaist. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Videns \L Jhesus \L civitatem \L flevit \L super \L illam. So sait uns ouch hiut der guote sant Lucas an siner hern botscefte wie unser herre zainen ziten fu^ore zuo Jerusalem, unde do er die stat ane sach, do begunde er ze weinen unde sprach also hin ze der stete: "owi vil liebiu stat, westes du waz dir chunftic ware, du mohtest ouch wol weinen. nu ist aver din tac unde din cit, an dem du nu fride hast nach dinem willen, unde ist aver dar unter vor dir nu verborgen daz dir noch her nach chunftic ist. wan ez chumt daz cit, daz dine vint choment unde umbe legent dich unde umbe grabent dich unde werfent dich nider uf die erde unde slahent dir elliu diniu chint, diu in dir sint, unde enlazent in dir niender ainen stain ob ain ander beliben dar umbe, daz du niht erchennen woltest daz cit dines hailes." do unser herre diu chlagewort hin ze der stet do volsprach, da mit gienger do in die stat unde in daz templum. da sazen inne munz‘re, den stiez er ir tiske alle nider mit scatze mit alle. da warn ouch inne vaile rinder unde schaf, daz traiber allez uz. do truogen aver ander lu^ote tuben inne vaile, zuo den sprach er ouch: "tuot fu^order ditze dine, wan min hu^oz", sprach er, "daz sol sin ain betehu^os unde ensol niht sin ain choufhu^os noch ain roubhu^os." Min vil lieben, disiu rede diu ergieng elliu also. wan do unser herre an dem heiligen palmetage hin ze Jerusalem fuor zuo siner heren marter, da vor wissaget er daz, daz diu stat zestoret unde zefu^ort solte werden zainer rache sins heiligen todes, daz si in niht erchennen noch enphahen wolte, do er zuo zir chomen was. wan nach siner heiligen uffert uber vierzic jar do chomen die Rom‘re unde besazen die stat unde gewunnens ouch unde zefuorten si ouch unde zestorten si also, daz ain stain niender ob ain ander da beleip. daz merchet da pi: wan unser herre der wart gemartert unde begraben vil verre vor dem purgetor der alten stete, nu ist aver sin grab nu enmitten in der stete, diu nu da ist; da ist daz wol an scine, daz diu alte stat vil gar zefurt wurde. so sult ir ouch daz wol merchen, daz unser herre sprach zuo den, die da choufes phlagen in dem templo unde die die tuben da vaile trugen: "tut furder ditz dinc, wan min hu^os daz sol sin ain bettehu^os unde niht ain roubhu^os." die tuben, die man da vaile truc in dem gotshu^ose, die bezeichent die manicvalten genade unde ouch {\it(?)die} gabe des heiligen gaistes. die ne sol niemen choufen noch verchoufen, wan die sol man vergebene geben unde ouch vergebene enphahen, wan anders so ne w‘re ez des heiligen gaistes gabe unde ouch genade niht. wan sin genade unde sin gabe diu ist vil manicvaltic unde ist aver sunderlichen in der heiligen christenhait an der phafen wihe unde an allem gaistlichem gerihte unde an allem gaistlichen gewalte. wan swer der deheines choufet oder verchoufet, den tribet under herre got selbe u^oz sinem huse, daz ist diu heilige christenhait. uti$ \L Expositio. \L Videns \L dominus \L civitatem \L flevit \L super \L illam. Nu sult ir idoch vernemen, waz diu stat w‘re, die unser herre got da clait unde waint, do er zuo siner heren martir gen wolte. wan daz enwaren niht mure noch steinwende, daz sult ir zware vil wol wizen, sunder diu stat, die er do da clait unde waint, do er zuo siner heren marter gen wolte, daz ist ain ieslich armiu christen sele, diu idoch leider uncristenlichen lebt. die cleit unde waint er dar umbe, wan swie er war hailant durch ir willen her in dise werlt chomen w‘re, so hat er idoch von ir sculden allen sin arbeit annir verlorn. da von so sprichet er ouch zuo zir: "daz ich nu da waine, daz mohtes du paz wainen. nu ist aver din cit diner frihelse unde wil du nu da von niht betrahten waz dir her nach chunftic si." daz frie zit daz diu sele da hat, daz ist daz: swenne der mennisk sin gemu^ote dar zuo gesetzet, daz er dem ubeln tievel frilichen nach sime willen dienen wil, wan son ahter hin ze got niht, so ne betrahter umbe die sele niht, sunder so wil er sinen willen frilichen haben. so ist aver dar unter vor im verborgen daz angestliche zit, daz er da clagen unde wainen solte unde da er sich zuo warn solte: wan ˆ er denne des iht wize, so choment die vint unde besitzent die stat unde zestorent die unde slahent ir alliu ir chint. diu stat daz ist des mennisken lip, der ist der sele stat unde hu^os. diu stat die besitzent die vint, daz sint die vil ubeln tievel, den der mennisk allen sin lip da gidient hat. die choment denne, swenne der mennisk an sime totpette gelit, unde sitzent umbe sin pette unde bringent im allez daz under siniu ougen, swa er ie wider got getet. da mit angestent si in denne unde machent in da mit zwivelhaft an der gots erbarmunge. mit dem leide so ziehent si denne die armen sele uz dem libe, so ist diu stat gewunnen, so slahent si elliu ir chint. der sele chint daz waren die suzen unde die lieben sunde, da dem mennisken da liebe zuo was. umbe der iesliche da legent die vil ubeln tievel die vil armen sele sunderlich chole unde wize an. \L Eo \L quod \L non \L cognovisti \L tempus \L visitationis \L tue. "des het ich dich alles vil wol gewarnt", sprichet unser {\it(?)herre} got denne zuo der armen sele, "hetestu miner warnunge deheinen war iht getan. do versmahet aver dir elliu min warnunge unde allez min gemande, des muost du engelten." unser herre der mant unde warnet den mennisken, swenne er im git angest unde arbeit, sichtuom unde armuot unde och etwenne gewalt unde richtuom, wan daz ist allez sin genade. so solt ouch der mennisk uf sehen, was unser herre got da mit hinz im wolte. der aver denne des alles deheinen war niht ennimt, den enmac ouch unser herre got denne weder mit ubeln noch mit guote niht gewinnen; daz ist im leit, idoch so ist diu arme sele verlorn. Des erlaz iuch got unde alle die hailige christenheit. \L Hec \L loquere. predigt$61/ Der ‘inlifte sunnentac. uti$ text$ \L Notum \L vobis \L facio, \L fratres, \L evangelium, \L quod \L predicavi \L vobis, \L quod \L et \L accepistis, \L in \L quo \L et \L statis, \L per \L quod \L et \L salvemini. Hie bevor pi der heiligen zwelfpoten cŒt, do sich diu heilige cristenhait aller erst erhuob, do warn sumelich lute die die heilige toufe als enphiengen, daz si idoch den heiligen gelouben niht wol enphiengen, wan si ne wolten der urstende niht gelouben unde sunderten sich da mit von andern christen luten, daz si daz vesten wolten, daz dehein toter iemer mere uf chome. von der selben rede da scribet uns hiut von unser maister, der guote sant Paulus: min vil lieben gebruoder, sprichet er, ir sult wol gehugen, des mane wir iuch, wie ir den heiligen glouben von uns enphangen habet. wan behalt ir den also, als wir iuch gelert haben, so pirt ir behalten; geloubet ir aver anders iht, also wir von iu da horen sagen, des enhabet ir idoch von uns niht gelernt. \L Quomodo \L quidam \L dicunt \L in \L vobis, \L quoniam \L resurrectio \L mea \L non \L est. wan wir horen von iu sagen, daz ir sumelich der urstende niht gelouben welt. wan enwelt ir des niht gelouben daz die toten iht ersten, so ne geloubt {\it(?)ir} ouch des niht daz der heilige Christus iht erstanden si. \L Nam \L si \L mortui \L non \L resurgunt, \L neque \L Christus \L resurrexit. wan zware erstent die toten niht, son ist ouch der heilige Christus deheinen wis niht erstanden. \L Inanis \L est \L fides \L vestra. ist ouch denne der heilige Christus niht erstanden, so ist iwer gloube ain unnutzer gloube. \L Adhuc \L estis \L in \L peccatis \L vestris. want so ne sint ouch iu iwer sunde noch niht vergeben, wan so pirt ir noch in des tievels gewalt. \L Ergo \L qui \L dormierunt, \L perierunt. dar zuo so sint die leider verlorn die disen lip da verwandelt habent, wan die sint alle da ze helle. \L Miserabiliores \L estis \L omnibus \L hominibus. so hat ouch mich des wunder, war umbe ir armiu lute mit vasten oder mit wachen oder mit dehainer guot‘te dehain arbait denne habt, so lanc so ir des niht gelouben welt, daz ir nach disem libe deheinen lon dar umbe iht enphaht; wan welt ir arbeit haben ane lon, so pirt ir diu wunderlichesten lute die uf dirre welt lebent. zware so mohte ir ouch vil michels gerner haiden sin denne christen, wan die haiden die ne habent deheiner arbeit niht unde ezzent unde trinchent zallen ziten genuoc unde tuont ouch ander des si glustet. daz w‘re ouch iu pezer daz ir sam t‘tet denne daz ir paidiu hie arbait habet unde iedoch dort deheiner genaden niht gewartet. \L Vana \L est \L fides \L vestra. min vil lieben, sprichet der guote sant Paulus, ir geloubet vil ubel, des tuot iuch abe. wan der heilige Christus der wart gemarteret, der wart begraben, der erstuont ouch unde eroffent sich allen sinen jungern unde eroffent sich dar nach wol funf hundert mannen, der lebt noch genuoc, die gebent im des urchunde. zaller jungeste do eroffent er sich ouch mit vil armen manne, also sine genade was, wan ich pin der aller minnist under allen sinen poten unde enpin halt des niht wirdic, daz {\it(?)ich} sin bote heize, wan ich waz leider ain aht‘re der heiligen christenhait. nu pin ich aver von sinen gnaden swaz so ich nu bin. swer aver ich nu si, so pin ich doch iwer maister unde iwer ler‘re, so sult ir mir gelouben. so sag ich iu daz zware, daz der heilige Christus erstanden ist unde hat iu unde allen den die straze zuo dem himel uf getan, die an in geloubent. min vil lieben, des unsers vil lieben maisters lere, dez guoten sancti Pauli, der sult ir gerne volgen unde sult ouch daz merchen: swie er vil lieber gots tru^ot unsers herren erweltiz vaz w‘re, wie aver er sich selben dar wider diemu^oteget hinz unserm herren, also ir nu wol vernomen habet. wan er sprach, er w‘re der minniste under allen sinen boten unde ern w‘re halt des niht wirdich, daz er sin bote hiez, wan er w‘re ain aht‘re hin ze unserm herren got hie bevor gewesen der heiligen christenhait. da diemutiget er sich umbe sine sculde hinz unserm herren got. da sult ouch ir alles pilde pi nemen unde sult ouch ir iuch diemutigen hin ze got, wan so ert unde hohet er iuch da wider paidiu hie unde da ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Duo \L homines \L ascenderunt \L in \L templum, \L ut \L orarent, \L unus \L Phariseus \L et \L alter \L publicanus. So scribet uns ouch hiute der guote sant Lucas an siner heren botscefte wie ouch hie bevor ainer slahte lute warn, die hiezen die gesunderten lute da von, wan si duhten sich selben so guote unde so heilic, daz si deheime sund‘re niht gemainen wolten. von den selben luten da sait ouch unser herre sinen jungern ain pispel hiut von. "zwene man", sprichet unser herre, "die giengen ensamt durch ir gepetes willen in ain gotshus; der aine der was der gesunderten lute ainer, die sich selben so heilige lute duhten, der ander der was aver der lute ainer, die sich ir sunden da niene hellent. der sich da ain rehter man duhte, der gienc viel verre hin fu^or fu^or die frone reste al zuo dem altare, unde was daz sin gebet daz er da sprach: "herre sceph‘re", sprach er, "ich sage dir des lop unde genade, daz ich niht enpin sam ander lute genuge, die roub‘re unde apprech‘re unde uberhur‘re sint, sam ouch der ist der da hinter mir stet, wan ich allerwochelichen zwene tage vaste unde gib minen zehenden alles des, des ich han." der ander man der stuont aver vil verre dort hindan al hinder der ture unde chert siniu ougen unde sin antlutze nider zuo der erde, wan er duht sich selben so sundic, daz er paidiu vor vorhten unde ouch vor scam sin antlutze niht wolte uf heven engegen sime sceph‘re, sunder er nicte nider zuo der erde unde clophete mit sinen vil heizen zahern under sine bruste, unde waz sin gebet anders niht, niwan daz er sprach: "herre sceph‘re, herre, erbarm dich uber mich vil armen sund‘re." nu sag ich iu zware", sprach unser herre, "wan der sund‘re paidiu mit grozer diemu^ote unde mit rehter riwe da stunt vor sime sceph‘re, des wurden da vergeben alle sine sculde. da wider wan aver der guote man an aller slahte riwe unde dar {\it(?)zuo} mit micheler ubermu^ote da stuont, des muos er dannen scaiden ane gots hulde. \L Quia \L omnis, \L qui \L se \L exaltat, \L humiliabitur \L et \L qui \L se \L humiliat, \L exaltabitur. wan swer sich wider got wil gehohen," sprichet unser herre selber, "den gediemutiget unde genidert er, unde swer sich durch in gediemutiget unde genideret, den gert unde gehot er da wider." Min vil lieben, daz ist nu unsers herren selbes wort, des heiligen Christes, daz ist sin gotlichiu lere, der sult ir gerne volgen, ir sult iuch durch sinen willen genidern unde gediemutigen, daz er iuch gehohen unde gern muoz da ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. predigt$62/ Der zwelft sunnentac. uti$ text$ \L Fiduciam \L talem \L habemus \L per \L Christum \L ad \L deum, \L non \L quod \L sufficientes \L simus \L cogitare \L aliquid \L a \L nobis \L etc. Da hie bevor unser herre got sine gnade zuo der welt von erste cheren wolte, des begunder alrest mit der alten ˆ, wan die schraib er mit dem gots vinger an zwo stainne tavelen uf dem berge Syna unde gab die Moysi, sime holden, den er im selbe zuo dem ampt erwelt hete, daz er die ˆ der werlt tragen unde pringen solte. do Moyses do die e ab dem berge truoc, do waz sin antlutze so lieht worden von der emzichait daz er pi unserm herren so lange gewesen was, daz in niemen an gesehen mohte, unze er sich mit aime umbehange gehangen muose. von der selben rede da scribet uns hiut von unser maister, der guote sant Paulus: min vil lieben gebruoder, sprichet er, wir haben ainen gedingen unde ainen trost hin ze unserm herren got. daz enist idoch von unsern garnden niht, niwan von sinen genaden, wan wir enwizen noch enchunnen uns nihtes erdenchen von uns selben, niwan also verre so er uns von sinen genaden gibt paidiu rede unde ouch den sin, \L qui \L et \L idoneos \L nos \L fecit \L ministros \L novi \L testamenti, \L non \L litera, \L sed \L spiritu, der uns ouch von sinen gnaden zuo sime ampt unde zuo sime dienste also erwelt hat, alsam er ouch hie bevor Moysen dar zuo erwelt, daz er die alten ˆ, diu da an die stainin tavelen gescriben was, von sime gebot der welte truge unde g‘be. alsam hat ouch {\it(?)er} nu von sinen genaden uns dar zuo erwelt, daz ouch wir nu die niwen e in sime namen der heiligen christenhait chunden unde predigen. diu niwe e diu enist aver niht gescriben an deheinen stain, sunder diu ist gescriben mit dem gots vinger, daz ist des heiligen {\it(?)gaistes} gabe, an diu iwern rainen herzen. \L Quod \L si \L ministratio \L mortis, \L literis \L deformata \L in \L lapidibus, \L fuit \L in \L gloria. diu alt ˆ diu newaz aver niwan ein burde, wan diu zaigte dem mennisken die sunde, daz der menniske daz weste daz vil manic dinc sunde waz, des er e niht enweste, unde daz er do dar nach mit sinen gewizen sunden muose, daz was der sele tot. het aver do diu e groz ere, daz Moysen vor berhtel niemen ane sehen mohte, do er die {\it(?)e} ab dem berge truoc --- \L quomodo \L non \L magis \L ministratio \L spiritus \L erit \L in \L gloria --- zware so sult ir daz vil wol wizen daz diu niwe e, diu gar ain trost unde ain gnade ist, vil michels grozer ere haben sol, unde ouch von grozem rehte: wan der unser junge Moyses der uns die niwen ˆ ab dem berge da braht, der {\it(?)ist} vil harte ungelich dem alten Moyse. wan der unser Moyses, sprichet der guote sant Paulus, daz ist unser herre, der heilige Christus, der nam zuo sich siner junger dri, Petrum unde Jacobum unde Johannem, unde gienc ouch er uf ainen berc. da chom im ouch der selbe alte Moyses engegene unde Elyas, ain ander sin wisage, unde wurden die mit samt im da redehaft. da verwandelt sich unser herre, wan da wart im elliu sin wat wize sam der sne unde scein im sin antlutze lieht sam der sunne. dar chom ouch ain stimme von himele sam ein do nerslac, daz die sinen junger vor vorhten nider vielen uf die erde. diu stimme diu sprach: "da hie ist min vil lieber sun, min ainborner sun, den sult ir horn." diu stimme, daz sult ir merchen, diu ensprach da niht: "ir sult horen Moysen", sunder sprach halt zuo den sinen jungern: "ir sult horen waz iu iwer maister, min sun, da sage; des sult ir im volgen, des sult ir im alles gehorsam." min vil lieben, sprichet er, der guote sant Paulus, mit den eren unde mit dem urchunde praht uns der unser Moyses, der heilige gots sun, die niwen ˆ ouch ab dem berge. daz haizet daz niwe urchunde, wan da gab der himiliske vater urchunde sime vil lieben sun, daz ir im sult volgen. danne chom uns der trost unde diu gnade, da ir mit genesen unde behalten sult werden hin ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Exiens \L Jhesus \L de \L finibus \L Tyri \L venit \L per \L Sydonem \L ad \L mare \L Galilee \L inter \L medios \L fines \L Decapoleos. So sait uns ouch hiut der guote sant Marcus an siner heren botscefte wie unser herre pi dem mere zainer stete chome, da wart im ain armer mennisk praht, der was paidiu ain stumme unde ain tore. da paten in sine friunt umbe, daz er im ethliche gnade t‘te. da nam in unser herre unde sundert in von der menige unde nazete sinen vinger mit siner spaichel unde beruort im do da mit beidiu siniu oren unde sine zungen unde sach do uf hin ze himele unde sufte vil inner unde sprach do: "nu habe dir din gehorde unde din gesprache widere." sa mit dem worte do hete der mennisk sin gehorde unde gespr‘che. da verbot unser herre do den luten, daz si der rede iemen zuo gewuogen, unde so aver er in die rede ie mer verbot, so si sine genade ie mere chunten unde saiten. uti$ \L Expositio. Der mennisk der da stumme unde tore was, der bezeichent allez manchunne, wan allez manchunne daz was allez erstummet unde ertoret an unsern altvorderen, Adam unde Even, unde ouch wol billiche, wan so si ir gehorde unde ir gespreche wider dem gots gebot unde uf ir selber verlornusse dem ubeln tivel mit tailten, do waren si wol pillich stummen unde toren. der mennisk der wart aver unserm herren do praht, do er zuo dem mere chomen {\it(?)was}. daz mere daz ist diu trubesal unde diu arbait dirre welt. da chom er do zuo, do er warer hailant durch sin arme hantketat her in dise welt chom. da wart im do zuo praht der stumme unde der tore. der da stumme unde tor was, der enchunde noch enmohte unsern herren umbe sich selben nihtes gebitten, umbe den muosen die friunt piten. wer waren aver do die friunt? daz was zaller vordest diu here gots genade, diu ouch in selben des betwanc, daz er ware trost her in dise welt chom durch die sund‘re. daz waren ouch die heiligen engel da ze himel, die ouch tageliches umbe alle die pitent, da diu ir heilige scar da ze himile mit gemert sol werden. da sundert unser herre do den stummen unde den toren von der menige, do er im genaden wolte. diu menige da er in da von sundert, daz waren diu apgot, unde ist ouch vil manic ander achust da sich der mennisk von sundern sol, der mit got iht werven wil. da natzter sinen vinger mit siner spaichil unde beruort do da mit dem mennisken siniu oren unde sine zungen unde sach do uf hin ze himele unde sufte vil inner. daz {\it(?)er} inner sufte, do er den mennisken heilin wolte, daz bezeichent daz, daz er aller dirre welt sunde hin ze im selben hat genomen. da muoser ouch wol inner umbe suften, wan da gab er sin selbes lip umbe. sin vinger da er den mennisken mit beruhte, daz ist der gots vinger da er hie bevor die alten ˆ mit scraib. sin vinger daz ist zware der ware gots vinger, der die heiligen e an diu iweren saligen hercen gescriben hat; wan mit der hant unde mit dem vinger da sol man mit enphahen unde ouch mit geben. von danne so bezeichent och der gots vinger die gnade unde die sibenvalten gabe des heiligen gaistes. wan paidiu mit sin selbes tode unde ouch mit der gabe des heiligen gaistes so hat er aller der heiligen christenhait iriu oren unde ir zungen unde ir munt also entslozen unde uf getan, daz si annin chan gelouben unde daz si in chan unde ouch mac geloben unde geren im ze lobe unde zeren unde ir ze heil unde ze troste. \L Et \L precepit \L turbe, \L ne \L cui \L diceret. da verbot unser herre do den luten, daz si der rede iemen zuo gewugen. war umbe verbot aver er vil lieber herre daz, daz siniu zaihin unde sine gnade iemen sagen oder reden solte? min vil lieben, daz sult {\it(?)ir} also merchen: swenne ir iwer almuosen gebt oder swennir deheine guot‘te beget, dern sult ir iuch nith ru^omen, da ne sult ir niht von reden, wan des hat iuch unser herre alles selbe gewarnt mit sinen zaichen unde mit sinen gut‘ten. wan swie stille ir dar zuo hie geswiget, so wirt ez doch da ze hove vil lu^ote ze rede vor dem almehtigen got, wan der gibt iu umbe daz almuosen unde umbe iwer guot‘te den ewigen lip. den gebiu der ware gotes sun. predigt$63/ Der drizehende sunnentac. uti$ text$ \L Hominis \L confirmatum \L testamentum \L nemo \L spernit \L aut \L superordinat. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zuo ziu: unser herre got, sprichet er, der hat des allen guoten gewalt, daz er scafe daz er welle unde daz sin wille unde sin gelubede st‘tic si, sam daz ain iesliche man wol scafet daz er wil. wan ain ieslich man, swenne der chumt an sin lesten zit, der git unde scaft wol sin guot sin erben mit geziuge unde mit urchunde, unde ensprichet da niemen niht widere, ern habe halt sin dinc vil wol redelichen gescafet. \L Abrahe \L dicte \L sunt \L promissiones \L et \L semini \L ejus. alsam het ouch des unser herre got vil guoten gewalt, daz er hie bevor Abrahae daz enthiez, daz von sime samen aller dirre welt trost unde gnade chomen solte. sin same daz ist aver unser herre, der heilige Christus, der aller dirre welt trost unde froude ist. daz enthiez unser herre, der himiliske vater, Abrahe, daz der von sime geslahte an dise welt geborn solte werden. \L Hoc \L autem \L dico, \L testamentum \L confirmatum \L a \L deo. swie lange aver sich do diu rede uf zu^oge, daz enwar idoch unserm herren alles an sime gelubede niht. wan do er Abraham daz gelobete daz er von sime geslahte an dise welt chomen wolte, don beschieder idoch des dehein cit niht, wenner daz gelubede volenden wolte. wan nach dem selben gelubede wol uber drizec unde vierhundert jar do gab er aller erst die alten ˆ, diu was ain vorraise unde ain pizaichenunge siner heren zuochunfte, daz diu werlt pi der e daz aller erst lernte wie si in selben erchennen unde enphahen solte. \L Lex \L propter \L transgressionem \L posita \L est. wan diu alt ˆ diu ne was niht niwan ain wize unde ain harnscar der sund‘re. \L Sed \L conclusit \L scriptura \L omnia \L sub \L peccato. wan unser herre got, der elliu dinc in siner aht unde in siner ordenunge hat, der tet ouch daz von siner ordenunge: da hie bevor unser armen altvordern Adam unde Eva sin gebot ubergiengen, daz er do enallen gahes der welt dehein ˆ noch dehein gebot niemer gebieten noch uf legen wolte, noch daz er ouch do enallen gahes sinen sun her in dise welt niht senden wolte dar umbe, daz diu welt durch ir hovart des iht gesprechen mohte, welch durft in des w‘re, wan si chunden sich selben wol gewisen unde berihten. dar umbe liez unser herre got do den mennisken sine witze unde sine craft aller erst versuchen unde liez ainen ieslichen man leben unde tuon al nach sime willen unde nach siner selbchur. do was ouch leider ir leben bose unde suntlich. \L Non \L de \L e\abbr3e\abbr3 \L qui \L impleat, \L sed \L de \L e\abbr3e\abbr3 \L qui \L jubeat. do aver do diu welt uber vil manic cŒt dar zuo chom, sam ob si der sunden urdruze hete, do sprache si do, ez ware von ir sculden niht daz si poslichen t‘ten, sunder ez w‘re von des sculden, der in die sunde da verscolte, wan ern gebut in die sunde niht ze miden, unde gebot er in wie si die miden solten, die miten si gerne. do gab do unser herre got der welt sin gebot, daz was diu alt ˆ. do aver do diu ˆ unde daz gebot chom, do was der welt ir sˆr unde ir leit alrest gemeret, wan do sahen si alrest daz wol daz ir leben vil pose was gewesen. wan diu ˆ diu tet sam der bose arzt da tuot. der sait dem manne daz wol, daz er siech unde wunt si, unde lat in doch denne ligen in den arbaiten, wan er chan sin niht beruochen. alsam tet diu e, diu weist unde zaite die sunde wol, si mohte ir aver niht vergeben. do was do alrest zergangen aller dirre welt hochvart, wan do ruoft alrest elliu disiu welt nach dem . . . predigt$64/ (Der vierzehende sunnentac.) . . . wan so ist er gesundert von der gemaine der hailigen christenhait. wil ouch er denne wider chomen unde wil dehein gnist haben mit dem heiligen Christo, so muoz er alrest fur die phafhait chomen unde muoz da bejehen des rehten glouben, so enphaet er ouch denne da wider die gemaine der heiligen christenhait. dar zuo so bezeichent ouch diu miselsuht ainen ieslichen armen sund‘re, der mit sinen sunden sich von got gesundert hat unde von der gemainde der heiligen christenhait. swenne der denne von der gots erbarmunge rehte riwe gewinnet, so ist er chomen fur den heiligen gots sun, so sol er ruofen: "herre Jhesus, chuniclicher gebiet‘r, dir nist, herre, niht unmugelich ze tuon; von danne ist ez, herre, in dinen gnaden, so maht ouch du mich vil armen sund‘re noch wol behalten." so sprichet denne der heilige gots sun: "nu tu du, vil liebez chint, niwan ain vil wenigez dinc, so pistu behalten: zaig dich dime ewarte, tuo du dime ler‘re dine pihte, tuo im din herce uf unde lebe nach sime rate, so pistu behalten." e er denne sinen ewarte iemer gesehe, e er sime ler‘re sine pihte iemer getuo, e hat im der ware gots sun, der sine riwe da zim erchennet, alle sine sunde vergeben. daz bezeichent ouch daz, daz die miselsuhtigen e gesunt wurden e si hin ze dem ewarte vol chomen; wan unser herre der wil daz, daz der sund‘re sime ler‘re sine gehorsam laiste, der in ouch da von sinem namen paidiu pinten unde ouch enpinten sol. so ist idoch er war hailant denne da enzwisken, der des armen sund‘res herce unde sine gehorsam da wol erchennet, unde erluteret unde erraint er in von allen sinen sunden. alsam mu^oz er ouch iuch tuon durch siner gnaden willen. \L Hec \L loquere. predigt$65/ Der viunfzehende sunnentac. uti$ text$ \L Si \L vivimus \L spiritu, \L spiritu \L et \L ambulemus; \L non \L efficiamur \L inanis \L glorie \L cupidi. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet disiu wort hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben, sprichet er, welt ir deheine genist haben mit iwerm sceph‘re, so lat iuch des genugen unde sit im des genadic, des er iu von sinen gnaden verlihen habe. wan swer grozers richtuomes unde grozer ern muotin wil, denne im got verlihen habe, der gewinnet da von vil lihte in sime hercen ain vil grozen chunber, wan er muoz ainen andern ze haze unde ze nide haben, dem unser {\it(?)herre} got mer eren unde ouch mere richtumes verlihet. des erlaz aver iuch got, wan die wile unze daz ir den haz unde den nit in iwerm hercen traget, so ne muget ir iwerm sceph‘re zware niemer dehein rehtiz dienst erbieten, sunder ir dient halt dem vil ubeln tievel. \L Nolite \L errare, \L deus \L non \L irridetur. wan des sit ane zwivel gewis, unsern herren got, den enmac niemen betriegen an sime dienst, wan er siht des mennisken herce an. \L Que \L enim \L seminaverit \L homo, \L hoc \L et \L metet. von danne swaz der man ges‘t, daz snidet er ouch pillichen. s‘t er daz gute, er snidet ouch daz guote; s‘t er daz pose, er snidet ouch daz pose. swa der man sin dienst hin chert, da wirt im des gelont: chert er sin dienst hin ze got, der mag im des wol gelonen; chert er sin dienst hin ze der welt unde hin ze dem vint, der danchet im ouch des. \L Ergo, \L dum \L tempus \L habemus, \L operemur \L bonum. von danne, min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, die wile unze ir daz cit habt, die wile unze ir daz getuon muget, so s‘t ir iwern samen hinz unserm herren got unde chert iwer arbait unde iwer dienst hin ze sinen genaden. daz vindet ir da ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Nemo \L potest \L duobus \L dominis \L servire, \L aut \L enim \L unum \L odio \L habebit \L et \L alterum \L diliget \L etc. Min vil lieben, su sult ouch {\it(?)ir} vernemen die gotlichen lere unsers herren, des heiligen Christes, also uns hiut von im scribet der guote sant Matheus, wan unser herre der sprichet hiut selbe, ez enmu^oge niemen zwain herren ensamt ze willen gedienen. wan wil er des ainen herren willen tuon, so muoz er sich an des andern herren dienst su^omen; wil er des ainen herren hulde behalten, so muoz er des andern herren unhulde dulten. \L Non \L potestis \L deo \L servire \L et \L mamone. irn muget niht ensamt ze willen gedienen, sprichet unser herre got, paidiu got unde der welt. wan der werlt dienst daz ist groziu girde nach grozem richtuome, nach grozem gewalte, nach werltlichem ruome unde lob, nach hohverte unde ubermuote, wan daz minnet allez diu werlt unde ist alles ir dienst, daz ist ouch alles des tievels dienst, wan daz ist alles sin wille. von danne so muget ir niht ensamt ze willen gedienen paidiu got unde dem tievel, wan ir mu^ozet holt mit iwerm dienst daz erzaigen, weder iu der lieber si unde wederm ir da holder sit. wan swie unserm herren got niemen muge vint gesin unde swie er nimen muge umm‘re gesin, idoch swer in zallen citen dar an vermanen wil, daz er uf sine barmunge dester mere sunden wil unde . . . predigt$66/ (Der sibenzehende sunnentac.) . . . ir sitelichen unde gezogenlichen ensamt lept, wan daz ist iu also wol lutze unde guot hinze got sam hin ze der welt. wan swer siner zuhte wol gephliget, der hat der sele wol gescont. da von scribt er uns hiut an dem heiligen ampt. min vil lieben gebruoder, sprichet er, durch daz heilige gots wort, daz ich iuch da geleret han, da han ich umbe angest unde arbeit an dem libe, wan dar umbe so pin ich gepunden unde gevangen. von danne so man ich iuch des inne got, daz ir also lebt also daz miner lere unde ouch der ladunge wol gezeme, da ir mit geladet sit zuo dem ewigen lib. \L Cum \L omni \L humilitate \L et \L mansuetudine. wan nach iwer ladunge so sult ir ouch leben mit allen zuhten, mit aller diemu^ote also, daz {\it(?)daz} guote geverte unde guote gerenge mit samt iu si, unde sult ainen anderen bruderlichen helfen unde sult ensamt ainer andern purden unde arbait bruderlichen tragen unde, swa ir daz dinc allez niht ze vollen, ze rehte unde ze st‘te gesetzen muget, da sult irz vil scone uber tragen also, daz der iht wirserunge von chome. wan swa man die distelen unde daz unchrut uz dem waizen niht geprechen noch gejeten mac, man enmu^oze den waizen ouch verliesen, da sol man siu paidiu ensamt lazen wahsen, unze daz si zitec werden; so sundert man si wol ane scaden. \L Unum \L corpus \L et \L unus \L spiritus. also sult ouch {\it(?)ir} iuch flizen des heiligen frides, der heiligen minne, daz ir in got ensamt sit sam ain lip, sam ain man, wan irn habet ouch niwan aines herren, daz ist der vater unde der sun unde der heilige gaist, unde enhabt ouch niwan aines gelouben, da ir gloubt an den vater unde an den sun unde {\it(?)an} den heiligen geist, unde enhabt ouch niwan ainer toufe. wan wurde eines kuniges chint getouft von aime vil armen wibe, daz engetorste noch ensolte ain piscofe noch ain pabste ander stunden niht getoufen. mit ainer also getanen ainmuotichait so pirt ir geladen zuo dem ewigen libe. wan der heilige gaist, dern ist niwan ain got unde ain gaist, der hat iuch alle also besampt, swie vil iwer si, daz ir idoch ain lip unde ain man sult sin in dem heiligen Christo, wan er ist iwer houpt unde sit ir siniu lit. wan swie manic lit ir an iwerm lip habt, idoch so nist iz niht niwan ain lip, wan diu sele diu samnet diu liut elliu also ze samne, daz si werdent ain lip, wan si gibt dem ougen daz gesehene unde dem oren daz gehorde. wirt aver denne ain lit gesundert oder geslagen abe dem libe, dem envolget diu sele hin nach niht von dem libe; wan swie ez dannoch aines lides pilde habe, so ist iz idoch niht niwan ain totez ƒs. alsam ist iz ouch getan umbe den, swer gesundert wirt von dem heiligen Christo unde von der gemaine der heiligen christenhait paidiu von sinen sunden unde ouch mit gots panne. dem envolget der heilige gaist hin nach niht von der gemainde der heiligen christenhait, wan swie er dannoch aines mennisken pilde habe, idoch so ist er got unde der heiligen christenhait tot. des erlaz aver iuch got unde alle die heilige christenhait. \L Hec \L loquere. uti$ text$ Daz ist daz ewangelium. uti$ \L Cum \L intraret \L Jhesus \L in \L domum \L cujusdam \L principis \L Phariseorum, \L sabbato \L manducare \L panem \L etc. So scribt uns ouch hiute der guote sant Lucas wie unsern herren ain richer man, der was der juden furste, ze sime hu^ose zainer wirtscefte ladete an aime sammeztage. da kom fu^or in ain wazersuhtiger man. do namen die juden des war, ob er ir vire da mit pr‘che, daz er annir sammiztage den siechen gesunt machet, unde ob er da so getans iht gerete oder gesait, da si in an gevahen mohten. des huten si durch ir untriwe. do aver unser herre do ersach ir untriwe, do sprach er zuo zin: "ist daz mu^ozlich daz man an dem sameztage dehainen siechen sule gesunt machen oder niht?" der rede der antwurten si im niht. do graif er dar unde machete den wazersuhtigen gesunt unde sprach do zu zin: "swelehem iwer sin rint oder sin esel geviele in aine gruobe an aime samztage, irn liezet daz durch den samztage niht, ir enzuget ez sambalde uz der gruobe an dem sammiztage unde ent‘tet idoch daz so verre durch des vihes liebe niht so durch iwer pose gigirschait, daz iwer scade dar an w‘re, ob daz vihe da verdurbe. wan elliu iwer andaht diu ennist niwan ain untriwe unde ain posiu gigirscait." \L Expositio. Min vil lieben, von der selben gigirschait, die unser herre den juden da verwaiz, da sult ir iuch vor huten, wan die gigirscait die bezeichent ouch der wazersuhtige man, den er da gesunt machite. wan der wazersuhte nature ist also getan: so der mennisk ie mere getrinchet, so in ie harter durstet, unde so er ie grozer wirt, so im ie dest wirs ist. also ist iz ouch getan umbe den gigirsken man: wan so der ie richer wirt unde so der ie mˆr ze samene bringet, so im ie deste wirs ist, wie erz gemere unde wie ers behalte. \L Dixit \L autem \L et \L ad \L invitatos \L parabolam. dar nach sait ouch hiut unser herre ain pispel den, die ouch zuo der wirtscefte geladet waren, do er daz gemarhte, wie ir ieslicher sich des fur den andern flizte, wie er ie hoher unde vorderlicher da gesitzen mohte. "swenne du geladen werdest zainen bru^otlouften", sprach unser herre, "sone soltu dich nith setzen an daz oberst here sedel, wan daz chumt vil liht, daz ain vorderer man dar geladen ist den du sist. wan so sprichet vil lihte der wirt, der paidiu dich unde ouch den andern man da geladen hat: "ru^ome du mir dem herren den stuol"; so mu^ostu denne mit laster unde mit scame an die aller nidersten stat sitzen. von danne, swenne du geladen werdest zuo den broutlouften, so sitze du an die nidirsten stat. swenne der wirt denne chumt, der sprichet denne zuo dir: "friunt, sitze du her uf baz al hoher zuo mir"; des hastu denne lob unde ere von allen den die da sint. wan swer sich selben hochvart an ziuht, den sol man nidern, unde swer sich selben diemutiget, den sol man eren." Min vil lieben, da ratet iu unser herre got selbe, also ir nu wol vernomen habet, baidiu zu^oht unde diemuot; wan zu^oht unde diemuot diu sin iu paidiu hin ze got unde ouch hin ze der werlt nutze unde guot. unde swie diu rede also si, idoch so sul wir daz nemen, waz diu bru^otlouft si, da ir zuo geladen sit. diu pru^otloufte, da ir zuo geladen sit, daz ist diu ainmutechait der heiligen christenhait. diu haizet umbe daz ain bru^otloufte, wan die gemahelt im unser herre, der heilige gots sun, mit sin selbes tode. von danne alle die, die nu die heilige toufe enphangen habent, die sint ouch alle geladen zuo den heren bru^otlouften. da get ouch er nu allertagelich in, der heilige Christus, unde scowet unde siht da in den pru^otlouften ainem ieslichen mennisken under siniu ougen unde in sin herze, wie sine gebarde unde sine site sin, wie er da sitze. wan swer denne da wider sime christenlichem rehte mit unzuhten unde mit hohverte sitzet unde lebt, den nidert er, wan den verstozet er der ewigen froude; swer aver denne da nach sime christenlichem rehte mit zuhte unde mit diemuote sitzet unde lebt, den hohet er unde ˆrt {\it(?)er} vil lieber herre, wan dem gibet er den ewigen lip. alsam mu^oz er ouch iu tuon durch siner heiligen gnaden willen. \L Hec \L loquere. predigt$67/ Der ahzehende sunnentac. uti$ text$ \L Gratias \L ago \L deo \L meo \L semper \L pro \L vobis \L in \L gratia \L dei, \L que \L data \L est \L vobis \L in \L Christo \L Jhesu. Unserm maister, dem guoten sant Paulo, dem ist allez iwer hail unde elliu iwer salde lieb, wan er frouwet sich in got, swa iwer dinc hin ze unserm herren wol stet unde swa ir iuch von sime gemande unde ouch von siner lere wol gepezert habt. daz ist im liep, des frowet er sich, wan da von sprichet er hiut an dem heiligen ampt: min vil lieben, ich lob des unsern herren, den almehtigen got, mit samt iu, daz er iuch zuo sinen genaden unde zuo sime riche geladen hat unde daz ir den heiligen glouben unde die heilige toufe enphangen habet. wan da mit ist iu ouch gewizen unde chunt unsers herren nam, des heiligen Christes. \L Quia \L in \L omnibus \L divites \L facti \L estis \L in \L illo. wan an sinen heiligen namen so ne mac niemen genesen unde ne mag ouch niemen chomen fur die gegenwurte des himilisken vateres niwan der ain, den im sin lieber sun fur stellet unde den er lieber herre im ze hulden pringet mit sime heiligen tode. des enwellent aver allez die unsailigen juden niht wizen, wan si w‘nent des, daz si dem vater etlich dienst erbieten Mu^ogen. nu ne mu^ogen aver si im niemer dehain dienst erbieten die wile unze daz si im sinen lieben sun lasterent unde an den niht geloubent. nu geloubt aver ir an den selben waren gots sun unde wizet unde erchennet sinen heiligen namen, daz ist diu rehte chunst unde der ware wistuom, wan der ist mit got. \L Sicut \L testimonium \L Christi \L confirmatum \L est \L in \L vobis \L etc. wan swer sinen heiligen namen erchennet unde den nach sime rehte behaltet, der ist salic. nu daz selbe urchunde des sinen heiligen nam, daz habt ouch ir nu enphangen mit dem heiligen glouben unde mit der heiligen toufe, da ir iuch mit hin ze sinen genaden geheimilichet unde ergeben habt. da ist ouch nu diu genade unde die ere des ewigen libes elliu mit uf getan. \L Qui \L et \L confirmabit \L vos \L usque \L in \L finem \L sine \L crimine \L etc. von danne wande ir iuch hinz im verlazen habet unde ergeben, so sult ouch ir nu sins trostes unde siner helfe gewarten, wan an zwivel so enphaht ouch er iuch unde behu^otet unde beleit iuch in sime scerme unze an den tac siner heiligen zuochunfte. sin zuochu^onfte diu ist an dem tage, da sich scaidet iwer lip unde iwer sele, wan da chumt er iu ze helfe. so ist ouch sin zuochu^onfte an dem jungisten tage, da er da chumt an sin gerihte. habt ir denne da sinen willen getan, so muget ir in da wol frolichen sehen, wan so gibt er iu zware den ewigen lip. den geb er iu, der ware gots sun, durch siner genaden willen. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Accesserunt \L ad \L Jhesum \L Pharisei \L et \L interrogavit \L eum \L unus \L ex \L eis, \L legis \L doctor, \L temptans \L eum \L etc. So scribt uns ouch hiute der guote {\it(?)sant} Matheus wie die gotes widerwarte, die vil ungetriwen juden unde der juden phafen sich besamten unde berieten sich des, wie si den heiligen Christum mit ir arclisten unde mit ir ungetriwer frage uberchomen unde uberreden mohten. wan si duhte des, daz ir chunste unde ir wistuom, den si nach der welt unde niht nach got heten, so groz w‘re, daz si die waren gots wishait, den waren gots sun, der da von himile her in erde chomen was, ergranten unde erstechen mehten. si leiten im da fu^or, daz er si des besciede: wan si frŒ unde edeliu lute waren, ob si dem chaiser dehain dienst laisten solten oder niht. do sprach unser herre, si solten vil billichen dem chaiser sin dienst unde sin gelt laisten unde ensolten idoch umbe die rede daz niht lazen, si ne solten ouch ir sceph‘re vil vorhtlichen dienen. do leiten si im aver ain ander rede fur, daz er si ouch der besciede: ob ain wip funf oder siben eliche man gehabet hete, welhes chone si sin solte nach der urstende. do sprach unser herre: "ir gloubt unrehte; des erget ez ouch iu vil poslichen, wan nach der urstende so ne hat niemen weder wip noch chint, sunder die lute die sint denne elliu sam die gotes engel." so getaner vrage der leiten si im genuoc fu^or. do aver si daz ersahen daz si in an deheiner rede ervaren noch uberchomen mohten, do berieten si sich des, daz si ainen uzer in allen welten, der der aller wist under in allen ware, unde daz der mit samt unserm herren redete; unde uberredet in unser herre, daz laster daz hete er im aine; uberredet aver er unsern herren, si heten mit im ainem alle samt den sic unde den ruom unserm herren ane gewunnen. do sprach do der aine maister: "sage du mir, welhez ist daz erste unde das obreste gebot an der e?" do sprach unser herre: "du solt minnen dinen herren got mit allen dinen sinnen, mit aller diner chrefte, von allem dime hercen. daz ist daz maist unde daz oberste gebot an der e. daz ander daz ist dem vil gelich. daz ist daz: minne dinen nahesten alsam dich selben. wan swer diu zwai gebot wol unde rehte behalt, der hat alle die heilige scrift wol erfullet." sa pi dem worte, do er in do von der heiligen minne fu^or leit, do erstaht unde uberchom er si also harte, daz si in nie mere chunden noch getorsten gevragen, wan ir selber gewizen diu sait in selben daz wol, daz si weder got noch ir nahsten minten. wan si waren im halt vint unze in den tot, der da paidiu ir herre got unde och ir nahster was; wan daz waz er vil lieber herre paidiu selbe, der ware gotes sun. nu, min vil lieben, durch ir untriwe unde durch ir ungelouben so sint die posen juden, also ir wol vernomen habt, des himilriches verstozen unde ist iu da widere durch iwer triwe unde durch iwern guoten glouben enslozen unde uf getan. nu pit ouch irn hiut, den waren gots sun, daz er iuch dar zuo genadeclichen mu^oze bringen durch siner gnaden willen. \L Hec \L loquere. predigt$68/ Der niunzehende sunnentac. uti$ text$ \L Renovamini \L spiritu \L mentis \L vestre \L et \L induimini \L novum \L hominem, \L qui \L secundum \L deum \L creatus \L est \L in \L justicia \L et \L sanctitate \L veritatis. Unser herre got der hat den mennisken gepildet unde gescafen nach sin selbes pilde und nach sin selbes glichnusse. diu glichnusse unde daz pilde daz ennist idoch der lip unde pain unde flaisk niht. wan warez der lip unde pain unde flaisk, so hete uns unser herre got vil harte ungelich nach im selben gepildet unde gescafen, wan wir sin sumeliche micheliu unde sconiu lute unde sin ouch sumeliche wenegiu unde undariu lute. von danne so muoz daz pilde etwaz anders sin. waz iz aver nu si, daz sait iu hiute unser maister, der gute sant Paulus, an dem heiligen ampt: min vil lieben gebruoder, sprichet er, ir sult daz ane sehen daz iuch unser herre got nach sin selbes pilde unde nach sin selbes glichnusse gepildet unde gescafen hete. daz pilde unde die glichnusse die verworhten aver die unsern armen alt vorderen, Adam unde Eva, unde ist diu sculde von in her ziu gewahsen. von danne so {\it(?)ist} des nu vil durfte, daz ir da zuo s‘ht, ob daz widertan mohte werden, wan daz pilde unde die glichnusse, da unser herre got den mennesken nach im selbem mit gepildet unde gescafen hete, daz ist diu arme sele. wan diu sele diu hat rede unde sin. diu rede unde der sin daz ist daz pilde, daz got nach im selbem hat gescafen unde gepildet, wan unser herre, der ware gots sun, der ist unde haizet selbe daz gotes wort unde diu gots wishait, unde hat er vil lieber herre den mennisken da mit nach im selben gescafen unde gepildet, daz er im von siner gotlichen nature hat gegeben paidiu rede unde sin. \L Induite \L novum \L hominem. der selbe sin der ist nu leider vil harte eralten unde ervernt in den alten sunden, den sult ir nu wider niwen unde wider averen mit unsers herren hilfe. wan alsam ain mennisk vil lihte gevellet in aine grube von im selbem, da iz idoch von im selben niemer u^oz chomen mac, man ne helfe im dar u^oz, alsam ist iz ouch ergangen umbe die nature. wan der mennisk der hat die nature selbe also beworren unde bechumbert mit den sunden, daz si nu niemer wider chomen mac, ern helfe ir von sinen genaden widere, der sie ouch da vor erst gescuof unde hiez werden, der ware gots sun. von danne, min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, so sult ir den alten man ab iu ziehen unde sult den niwen man an legen. der alte man daz ist der vil ubel tievel, unde allez daz, swaz sin wille unde sin dienst ist, daz ist sunde unde elliu poshait. des sult ir iuch abe tuon, dem sult ir wider sagen unde sult den niwen man, den heiligen man, ane legen, daz ist er selbe, unser herre, der heilige Christus. unde allez daz, swaz sin wille unde sin dienst ist, daz ist triwe unde warhait, chunst unde elliu gut‘te. die sult ir iuch ane nemen, wan daz ist sin dienest unde sin wille. wan swenne iwer gaist unde iwer wille sime gaist unde sime willen geliche hellende wirt, so pirt ir salic, so pirt ir wider u^oz der grube chomen, wan so ist sambalde an iu daz pilde unde diu glichnusse, die got nach im selbem gescafen unde gepildet hete, wider zir eren unde wider zir rehte chomen, so pirt ir ouch zware des himelriches iemer unverstozen. des helf iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Ascendens \L Jhesus \L in \L naviculam \L transfretavit \L et \L venit \L in \L civitatem \L suam. So scribt uns och hiut der guote sant Matheus wie unser herre gienge in ein scef unde fuor in sine stat Kapharnaum. diu hiez umbe daz sin stat, wan er da begienge diu vil manigen zaichen inne unde hete diu stat sunderlichen da mit gert. da truoc man ouch fu^or in, also wir hiut an dem heiligen ampt begen, ainen mennisken, der was so harte vergittiget, daz er sins libes deheinen gewalt niht gehaben mohte. do er do sach daz den luten daz lieb waz, ob er im genade t‘te, do sprach er zuo zim: "chint, ich vergib dir dine sunde." diu rede diu versmaht aver sumelichen luten, die da waren, wan si gedahten in, wer mohte die sunde vergeben niwan got aine? do aver unser herre do ersach, wes si in gedahten, do sprach er zuo zin: "wes gedenchet ir iu umbe die rede in iwerm hercen? wederz bedunchet iuch mugelicher, daz ich dem mennisken sine sunde vergebe oder daz ich in gesunt mache an dem libe? daz aver ir daz wizet, daz ich ir paider guoten gewalt habe, paidiu die sunde ze vergeben unde ouch dem mennisken sins gesundes ze verlihen, daz wil ich iu bewaren. nu stant uf", sprach er zuo dem siechen, "unde trage du din pette, da du inne her getragen wurde, hinne wider hain." sa pi dem worte do was der sieche genesen unde gienger frolichen hain in sine herberge, unde alle die die da waren, die lobten unsern herren aller siner gnade. uti$ \L Expositio. Do unser herre got, min vil lieben, siner armen hantketat ze helfe chomen wolte, do trat er in ein scef unde fuor zuo siner stete. scefferte enbedorfter vil lieber herre niht, wan er wint unde wac unde allez daz hiez werden daz der ist, sunder daz scef daz bedorfte siner sture unde siner helfe baz denne {\it(?)er} der sinen. wan daz scef unde diu stat, da er da zuo fuor, do er den siechen hailen wolte, daz ist diu heilige christenhait, die er da tagelich trostet unde beruchet unde der stiur‘re unde helf‘re er ist in den unden unde in den arbaiten dirre welt. der vergittiget mensche, der im da praht wart, daz ist ein ieslich armer sund‘re, der alle sine sinne unde alle sine gedanche hin ze des ubelen tivels dienst verchert hat. der ist wol vergittiget, wan daz vergit daz ist der nature, daz ez den mennisken erlemt. alsam ist ouch er wol von rehte erlamt, swer den lip unde den sin, den im unser herre got da zuo verlichen hete, daz er im da mit dienen solte, daz er denne da mit dem vil ubeln tivel dient. der ist an dem vil ubeln vergitte erlamt, wan er lamt an den ougen unde an den oren, swenne {\it(?)er} siu hin ze den sunden verchert; er lamt an dem munde unde an der zungen, da er got mit loben unde eren solte unde da er denne diu posen wort mit fu^or bringet; er lamt an den handen unde an den fu^ozen, da er niht daz gots dienst, sunder da er des tievels willen mit frumt. also wirt der lip unde diu nature alliu verchert unde verwandelt, da ist ouch denne leider vil gar verlorn daz here pilde unde diu here gots glichnusse, da unser herre den mennisken nach im selbem mit gepildet unde gescafen hete. die ne mag ouch denne niemen wider averen niwan er aine. von danne so vergab ouch er denne dem siechen e sine sunde, e er in gesunt machet an dem libe. er wider averte die nature unde hailte in e an der sele unde gab im ouch do widere die chraft des libes. alsam mu^oz er ouch iuch alle hailen an dem libe unde an der sele, der ware gots sun durch siner gnaden willen. \L Hec \L loquere. predigt$69/ Der zwainzegost sunnentac. uti$ text$ \L Videte \L itaque, \L fratres, \L quomodo \L caute \L ambuletis, \L non \L quasi \L insipientes, \L sed \L ut \L sapientes, \L redimentes \L tempus, \L quoniam \L dies \L mali \L sunt. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet hiute an dem heiligen ampt zu ziu: min vil lieben, sprichet er, ir sult sehen zuo ziu selben, ir sult sehen wie iwer leben getan si. wan iwer leben daz ensol den tumben niht glich sin, die ane gotes vorht da lebent, sunder ir sult halt leben sam die wisen unde die s‘ligen lute die got zuo sinen gnaden unde zuo sime riche geladen hat. wan unserm herren got, dem die tumben da niht dienen wellent, dem sult aver ir vil gerne dienen unde sult iu halt daz cit dar zuo fur setzen unde sult iu dar zuo gemuzegen, daz ir im gedienen muget; unde swaz ir versumet habet an sime dienst an aime cite, daz sult ir im allez ervollen an dem andern, \L quoniam \L dies \L mali \L sunt, wan die tage die sint ubel unde pose. die tage, daz enist idoch daz tages lieht niht, daz uns da ane scinet, sunder ez ist halt diu pose unde diu ungetriwe welt, diu iuch da des gots dienstes versumet; wan swie si "lieht" unde "tage" unde "diu gots chint" haizen solten, wan si also wol cristen sint sam ir, nu ist aver ir ubel so groz, daz ir ofte daz gotes dienste von ir ƒsalofte versumen mu^ozet. \L Propterea \L nolite \L fieri \L inprudentes, \L sed \L ut \L intelligentes. daz sult aver ir allez betrahten sam diu wisen unde diu verstanden lute, waz unsers herren ordenunge dar an si, daz er paidiu ubele unde guote ensamt behalt unde frist: wan daz tuot er allez uf pezerunge, daz si sich becheren, daz er deste baz hin ze dem jungesten tage uber siu gerihten muge. daz sult ir allez ane sehen unde sult wol u^ober unde munder sin unde sult iuch da zuo bewarn vor allen den sachen, die iuch von dem gots suns dienst gesundern mu^ogen unde die iuch zuo den sunden verlaiten mugen, daz ist n‘meliche diu trunchenhait, wan diu benimt dem manne sine rehte sinne. ouch ist diu trunchenhait maniger slaht, wan der manne der ertrinchet in der hochverte unde in der ubermu^ote unde inme haze unde imme zorne, wan da verliuset der man alle sine guote sinne von. \L Sed \L implebimini \L spiritu \L sancto. da sult aver ir iwer herce allez von ersu^oberen, min vil lieben, sprichet der guote sant Paulus, unde su^olt den heiligen gaist zuo ziu laden, daz der iwers hercen also phlegen mu^oze, daz ir unserm herren zallen ziten dienen mu^ozet mit gaistlichen frouden, mit gaistlichem lob unde gesange. \L Gratias \L agentes \L semper \L omnibus. da zuo sult ir och lop unde gnade sagen unserm herren, dem himilisken vater, in dem nam sins vil lieben suns also wol der widermu^ote sam der fransmu^ote, also wol der armu^ote unde des siechtumes sam des gesundes unde des richtuomes. wan diu welt diu weste daz wol von anegenge daz ain got was, sine weste aver des niht, daz der selbe got im ainen vil lieben sun hete, der im selbem ebenher unde ebengewaltiger got was, unze daz der selbe ware gots sun in sines vater botscefte her in dise welt chom unde uns daz chunt tet mit siner heiligen geburte, daz der herre sin vater w‘re, den wir unsern herren got da hiezen. von danne so sule ouch wir nu hine widere lob und gnade sagen dem himilisken vater in dem namen sines vil lieben suns, von des offenunge wir sinen vaterlichen namen erchennen unde durch des liebe er uns armen sund‘ren die gnade unde och die ere verlihen hat, ob wir si selbe behalten, daz ouch wir also von sinen genaden haizen unde sin siniu chint, sam der sin vil liebe sun von nature unde von geburte ist unde haizet sin ainborn sun. daz ir die gnade unde ouch die ere verdienen mu^ozet, des helf er iu selbe, der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Simile \L factum \L est \L regnum \L celorum \L homini \L regi, \L qui \L fecit \L nuptias \L filio \L suo. So sait uns ouch hiut der guote sant Matheus wie unser herre sait ain mare zainer ebenmazunge, wie ain richer kunic aine prutloufte machete sime lieben sun mit allem dem rate, unde aime kunige wol gezam. do in do des cit duhte, so sant er sine boten nach den, die er zuo sinen hoch citen gepeten hete, daz si chomen. dern wolte aver deheiner dar chomen. do sant er in aver sine boten unde hiez in daz sagen, er hete sine stiere und sin gefugele allez erslagen unde daz dienst daz w‘re allez wol gar, unde daz si chomen, des w‘re cit. da zugen si sich sumeliche maniger slahte ummuze an, sumeliche die viengen ouch die boten unde lasterten die unde sluogen ouch die andern ze tode. do der kunic diu m‘re vernam, do sant er sin her dar unde hiez die selben mit ir stete mitalle alle zestoren unde zefuren unde sprach do zuo sinen holden: "diu prutlouft diu ist iu elliu wol berait; die aver ich da geladen hete, di newaren des niht wirdic, daz si zuo minen hochciten chomen solten. von danne so get uz zuo der straze, unde die die ir vindet die bringet alle her." da besamten sine poten paidiu ubel unde guote, alle die die si vinden mohten, unze daz si ir herren mu^oshus unde alles sin gesidele allez ervulten. do gienc der kunic in sin sal unde wolte da scowen sin gisidele unde sine geste. do sah er ainen man da sitzen, dern hete sich niht hochcitlichen gevazet. zuo dem sprach do der kunic: "friunt, wie pistu da her in chomen, do du des gewandes niene hetest, daz miner prutlouft gezame?" da geswaic der arm man. do sprach der kunic zuo sinen holden: "nu pint im hende unde fuze zesamne unde werftin in die uzern vinster, da ist inne wainen unde grisgrammen. wan vil ist der geladen, lutzel ist der erwelten." \L Expositio. Min vil lieben, disiu rede diu ist elliu ain bezeichenunge disse cites, also diu heilige christenhait nu stet. wan der kunic, der sime sune die prutloufte da machete, daz ist unser herre, der hymiliske vater. der machete sime sun aine prutloufte, unserm herren, dem heiligen Christo, wan daz waz in siner vaterlichen ordenunge von anegenge der welt, wie er den her in dise welt senden wolte unde im die heilige christenhait zainer vil lieben gemahelen gemahelen wolte. der chom ouch her in dise werlt in sines vil lieben vaters gehorsam unde potescefte und gemahelt im die hailige christenhait, also sin gnade was, wan sin broutpete daz was diu here kuniginne, unser frowe sant Marie, von der libe er im nam ware menniskliche nature. da sant er sine boten u^oz zaimal unde ze dem anderem male hin ze den die er zuo sinen hochciten da geladen hete, daz si chomen. sine poten daz waren hie bevor die heiligen wissagen, unde waren do die andern die heiligen zwelfpoten. die poten die chomen aver alle wider l‘re, wan nach den si da gesant waren, daz waren die vil ungetriwen juden, die ne wolten niht chomen, wan si wolten niht gelouben der heren gots geburte, sunder si lasterten unde slugen dem kunige sine boten, wan si vertriben unde marterten die heiligen zwelfpoten. dar umbe sint ouch si nu verstozen paidiu des gots riches unde aller ir eren, wan do sprach der kunic zuo sinen holden: "die ich zuo minen hochciten da geladen hete, die ne waren so frume niht, daz si her chomen; wan die juden, den ich min riche da gehaizen hete, die ne waren des niht wirdic. von danne so vart ir uf daz lant under die witen haidinscaft unde bringet alle die her ze minen hochciten unde ladet alle die zuo dem himilriche, die ir muget." da besanten do sine boten von dem tage unde iemer mere paidiu ubel unde guote unde tuont ouch noch also unze an den suontac; wan alle die die den heiligen gelouben unde die heilige toufe enphangen habent, die sint alle chomen zuo den bru^otlouften. swenne der kunic, der heilige gots sun, an dem jungesten tage chumt an sine gerihte, da scowet er denne sin gesidele unde sine geste unde sundert ouch denne da aller erst von ainen anderen paidiu die ubelen unde die guoten, die nu hie alle ensamt sint. wan swer dar chomen ist an daz hochcitliche gewant, zuo dem sprichet der kunic: "friunt, wie bistu herin chomen? wan du ne hast des gewandes niht an, daz miner brutlouft gezeme." der friunt, min vil lieben, daz sint alle die die christenlichen namen habent unde die idoch leider uncristenlichen lebent. die haizet er da von sine friunt, wan si an in geloubent, unde sint aver da von sine vint, wan si sins willen niht habent getan. den heizet er denne allen zesamne pinden paidiu hende unde fuze, da si nu niht sines willen {\it(?)mit habent getan}, sunder da si dem tievel mit habent gedient. mit dem selben tievel, dem si da gedient habent, so haizet er ouch siu denne alle in die vinstern helle werfen, da ist inne so getan angest unde not, der iuch got erlaze. \L Multi \L sunt \L vocati, \L pauci \L vero \L electi. wan unser herre der sprach hiut hin nach ain vil angestliche wort: "vil ist der gelaten", sprach er, "lucel ist der erwelten." diu rede diu hillet also: sam der christenhait michels mere verdamt unde verlorn werde denne ir genese oder behalten werde, von danne so sult ir iuch des flizen, wie ir daz gewant gewinnet daz dem chunige amphanclich si unde da ir da ce den hochciten iwern stuol mit besitzet. waz ouch daz selbe gewant si, daz sult ir wizen: wan daz gewant daz ennist anders niht niwan diu heilige minne, daz ir paidiu iwern nahsten unde ouch in selben minnet alsam iuch selben. wan daz ist daz hochcitlich und daz prutliche gewant, daz der kunic da ziu sehen wil, daz ist allez diu heilige minne. die geb iu got selbe. \L Hec \L loquere. predigt$70/ Der ‘in unde zweinzegost sunnentac. uti$ text$ \L Confortamini \L in \L domino \L et \L in \L potentia \L virtutis \L ejus. Der guote sant Paulus der sprichet hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben, sprichet er, ich han iu geholfen hin ze unserm herren got mit minen arbaiten, mit mime gebet, swa ich mohte, unde tuon ouch noch vil gerne. nu si ouch unser herre got, der iu craft unde maht gebe unde der iu ze helfe chome, wan ir habt zware vil starche vint. wan warn iwer vint pain unde flaisk unde lute sam ir sit, so chunnet ir iuch etwa vor in bewarn. nu ne sint aver iwer vint alzoges niht lute, noch ennist ouch alzoges niht diu prode des flaiskes, der ir iuch da wern mu^ozet, sunder iwer vint daz ist der vil michel tievel. der hat under im sin herzogen unde sine graven, die sine scar und sine her uz leitent, die haizent ouch die fursten der vinster. die selben fursten der vinster die phlegent ouch in dirre welt der fursten dirre welt, der ubelen herzogen, der ubeln riht‘re, der ubelen graven, der ubelen voite, der petroub‘re, der notnem‘re, wan die hetzent si unde sterchent si zallen citen uf die armen christenhait. wan alsam ain man sin ros ritet unde chert da er wil, also ritent u^onde fu^orent och die hellegraven unde die hellefursten die riht‘re unde die fursten dirre welt, swa si welnt, allez iu ze muen unde zarbaiten. daz sin iwer vint. die vint die ne stritent idoch noch envehtent mit iu niht umbe dehaine zerganclich sache, daz sult ir wizen, sunder si stritent unde vehtent mit iu umbe die ewigen genade unde umbe die ewigen ˆre, daz si iu der gots gnaden durch ir ubele niene gunnen. \L Propterea \L accipite \L armaturam \L dei. von danne, min vil lieben, sprichet der guote sant Paulus, so ist iu des durft daz iu unser herre got ze helfe chome. wan diu umminne unde diu vintscaft diu ist da, da ne wirt och zware weder suone noch fride niemer dehainer an, wan si rament iwer zallen citen paidiu der eren unde der sele, von danne mu^ozt ir iuch ir wern. nu sint ez aver allez gaiste, von diu mu^ozet ouch ir iuch wider in w‘fen mit gaistlichem gew‘fen, wan iwer halsperge unde iwer helm unde iwer swert unde iwer scilt daz muoz allez gaistlich gew‘fen sin. \L State \L ergo, \L succincti \L lumbos \L vestros \L in \L veritate. iwer halsperge, den ir uber iwer bruste da ziehen sult, daz sulin sin die vil manigen tugende; wan also manigin rinc so ain halsperch hat, also manige guot‘te unde also manige guote tugende muoz der man haben, der sich des tievels wern sol. da zuo sint idoch zwo tugende genomen; swer die hat, der muot den vint harte: daz ist diu chuske unde diu diemuot. iwer helm, da ir iwer houpt mit sult bewaren, daz sol sin der trost unde der guote gedinge, den ir sult haben hinz iwerm scephare, der ob iu da ist unde der iwer angest wol sihet, daz iu ouch der von sinen genaden ze helfe chome. iwer swert daz sol sin diu heilige scrift unde daz heilige gots wort, daz ir da tagelich horet; wan behalt ir daz rehte, so sult ir iuch da mit des vintes wern. iwer scilt den ir sult tragen zallen citen an iwerre hende unde da ir vor dem vint mit sult bescermen iwer ere unde iwer sele, daz sol sin der heilige gloube. wan also man ainen wol gewafenten riter anders niht erchennen mac niwan bi sime gew‘fen, daz ist sin scilt, also erchennet ouch iuch der tievel under andern luten wol pi iwerm gew‘fen, daz ist der heilige gloube. wan den scilt des heiligen glouben den sult ir im zallen citen fu^or bieten, da sult ir uf enphahen sine slege unde sine wurfe unde siniu fiurinen gescoz. wan swenne ir sprechet in iwern noten: "herre, heiliger gots sun, du da her in dise welt chome unde geborn unde gemarteret wurde durch die armen sund‘re! ich geloube an dich, herre; du beware mich! swenne der tievel den scilt unde daz herzeichen vor iwern handen ersiht, so muoz er iu entwichen. wan die craft die hat der heilige gloube, daz der tievel da von wirt fluhtic unde sigelos, swenne ir den fu^or ziehent. des helfe iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. \L Hystoria. text$ \L Erat \L quidam \L regulus, \L cujus \L filius \L infirmabatur \L Capharnaum. So scribt uns ouch hiute der guote sant Johannes wie ain kunic fu^or unsern herren chome unde pat in siner genaden, daz er hin ze sime hu^ose chome unde im da sinen sun gesunt machete. do sprach unser herre: "irn geseht ot wunder unde zaichen, anders so ne welt ir niht gelouben." do sprach der kunic: "herre, gnade mir am mime chinde unde chume hin ze mime huse, e mir min chint sterbe." do unser herre do ersach sine demuote unde sinen guoten gelouben, do genadet er im unde sprach zuo zim: "din sun der ist genesen." da naic der kunic unserm herren unde sait im lob unde gnade, wan er geloubet daz wol, daz er ain geweltiger got was unde er mohte im also wol an sime chinde genade tuon ane sine gegenwurte, sam ob er vor im da gegenwurtic ware. do der kunic uf der verte was, daz er wider haim varen wolte, da wider fuorin im sine holden unde saiten im liebiu m‘re, daz im sin sun genesen w‘re. da fraiter si des, daz si im daz vil rehte saiten, an welher cit sich sin sun gepezert hete. si saiten im daz, daz heter getan an dem ereren tage umbe mitten tach. da verstunt er sich des sa vil rehte, daz an der selbe wile unser herre im genadet hete an sime chinde, unde geloubet er selbe an den waren gots sun unde alle die sine. min vil lieben, also groz craft hat der hailige gloube vor unserm herren got, daz er iu umbe den rehten glouben paidiu in disem libe vransmuotchait gibt unde gibt iu ouch denne dar zuo den ewigen lip. den geb iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Expositio. Der kunic der da chom fu^or unsern herren unde der in da bat umbe den sinen siechen sun, daz ist der here ordo der heiligen vatere unde der heiligen wisagen unde der heiligen zwelfpoten. wan alsam diu heilige christenhait, diu da chom unde getouft ist von der haidenscefte, alle tage unsern herren got pit umbe elliu ir chint, daz er die bechere unde daz diu becherde wirdic sie, alsam pit ouch diu heilige christenhait, diu da von den juden chom unde getoufet ist, ouch umbe ir chint, daz den got gen‘dic si. diu selbe christenhait diu ist ouch wol zuo dem kunige gezalt, wan daz ist der here ordo der heiligen altvatere unde der heiligen wisagen unde der heiligen zwelfpoten. der selbe here ordo der pat ouch unsern herren, daz er hin ze sime huse chome unde im sinen sun da gesunt machet. der sun daz sint die juden. der sun der ist ouch wol von rehte siech, wan ern geloubt an den waren gots sun niht, sunder den rŒtet unde furet der furste der vinster, daz ist der vil ubel tievel, al nach sime willen. \L Optabam \L enim \L ego, \L anathema \L esse \L a \L Christo \L pro \L fratribus \L meis. daz clait ouch der guote sant Paulus, wan er ist ouch der vater ainer, die da von den selben lu^oten geborn sint, wan er sprichet daz, daz er wolte an sime libe aine vil groze zuhte dulten von unserm herren en den worten, daz die genesen w‘ren, die sin selbes chunne da waren. \L Judei \L querunt \L signa, \L Greci \L sapientiam. do sprach unser herre zuo dem kunige: "irn geseht ot wunder unde zaichen, anders so ne geloubet ir niht." die juden, also diu heilige scrift sprichet, die minten ie unde sahen ie gerne wunder unde zaichen. also mohten si nu tuon, waren si so s‘lic, wan waz mohte grozers zaichens oder wunders sin denne daz ain heriu mait chindes swanger unde muoter solte werden? oder was mohte grozers zaichens oder wunders sin denne daz der ware gots sun an dise werlt geborn w‘re unde gemartert w‘re unde von dem tode erstuont? wan engeloubent die juden dem wunder unde dem zaichen niht, so ne durfen si ouch dehaime zaichen niemer gelouben. do sprach der kunic, der here ordo, zuo unserm herren: "herre, chum hinz unserm huse, e mir min sun sterbe." daz ist also gesprochen: "herre, erbarm dich uber din lute, uber die unsern armen afterchomen, e si gar verlorn werden." wan si do niht gelouben wolten sine heilige geburte unde sine heilige urstende, do ne chom ouch er hinz ir huse niht noch hinz ir siechepette, ern wolte si mit sin selbes gegenwurte niht hailen noch beruchen, sunder er sprach: "din sun der genisit." des genugete den kunic, den heren orden, swenne daz noch her nach von sinen genaden gescahe unde swenner ouch dar zuo gescuof, da si von genesen unde gehailt solten werden. do chomen do die boten unde saiten dem kunige, daz sin sun genesen ware. die boten daz ist Enoch unde Elyas. wan die choment an den jungesten citen, swenne der Antichristus erslagen wirt, die sagent denne dem kunige diu guoten niwi m‘re. wan von {\it(?)ir} zaichen unde von ir lere werden die juden alle an den jungisten citen also getoufet unde bechert, daz in got denne git den ewigen segen unde lip. predigt$71/ Der zwei unde zweinzegost sunnentac. uti$ text$ \L Confidimus \L in \L domino \L Jhesu, \L quia, \L qui \L cepit \L in \L vobis \L bonum, \L perficiet \L usque \L in \L diem \L Christi \L Jhesu. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben, sprichet er, ich wil des unserm herren vil wol getruwen, wan er iuch mit dem heiligen gelouben unde mit der heiligen toufe zu den genaden geladen hat, er volst‘tige ouch die selben gnade anniu unde behalt iuch im selben. \L Sicut \L est \L justum \L hoc \L sentire \L pro \L omnibus \L vobis. wan daz ist min rehte daz ich unserm herren anders niht sol getruwen hin ziu, wan ich han iuch alle also in mime gemuote unde in mime hercen unde in dem scerme unde in der vestenunge des heiligen gelouben, daz ouch ir, ob got wil, mit samt mir der genaden unde der fro^vden teilnuftic sult werden, der ich selbe von unserm herren gewarte. \L Testis \L est \L enim \L mihi \L deus. wan des wil ich got zurchunde haben, wie lieb mir iwer aller hail unde iwer aller s‘lde si unde wie lieb mir daz si, daz iuch unser herre in der minne habe, die er iu da erzaite, da er iuch mit sime heiligen tode an dem heiligen cruce erloste. \L Et \L hoc \L oro, \L ut \L caritas \L vestra \L magis \L ac \L magis \L habundet. also getan ist min gebet fu^or iuch hin ze unserm herren, min vil lieben gebruoder, daz diu heilige minne von tage ze tage da zuo also muose wahsen, daz ir iwern scephare also chunnet gˆrn unde geminnen also daz iwer reht hin zim si, unde ouch iwern nahsten mit allen den triwen unde iwer reht hin ze dem si, unde daz diu gewizen unde diu chunst da ziu also muose zuo nemen, daz ir iuch zallen citen hin ze dem bezern tail gehabet unde iu daz lazet umm‘r sin, swaz wider got unde wider iwerm nahsten si, unde daz ir also st‘tic an dem gots dienst muozet sin, daz daz iu paidiu wahse unde wucher, allez rehte unde elliu warhait dem heiligen Christo ze lobe unde zern unde iu ze helfe unde zurchunde hin ze dem ewigen libe. des helf iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. \L Hystorialis \L expositio. text$ \L Simile \L est \L regnum \L celorum \L homini \L regi, \L qui \L voluit \L rationem \L ponere \L cum \L servis \L suis. Der guote sant Petrus der vraite unsern herren zainen citen, wie oft er sime scol‘re sine sculde vergeben solte unde ob sin da mit genuoc solte sin, ob er im die siben stunde verg‘be. von der selben rede da scribt uns hiute von der guote sant Matheus wie unser herre sant Petro der rede antwurte. "daz himilriche", sprach unser herre, "daz ist gebenmazet zuo zaime kunige, der hete taidinc under sinen lu^oten. da wart ainer fur in praht, der solt im zehen tusent phunt. do er des niene hete, da er im mit vergelten mohte, do hiez in der kunic unde sin wip unde siniu chint allez verchoufen, unze daz im vergolten wurde. da viel der arm man sime herren ze fu^ozen unde bat in siner genaden, daz er im gen‘dic w‘re, unde swenne er daz arbaiten mohte, so gult er im vil gerne. da erbarmet sich sin herre uber in unde liez in unde vergab im da zuo alle sine sculde. do er do vil frolichen von sime herren gesciet, do widerfuor im ain sin armer hu^osgenoz, der solt im niwan zehenzic phenninge. den graif er an unde vordert sin gelt an den vil unscone. da viel ouch im der sine arme hu^osgenoz ze fuzen unde pat in, daz er im gen‘dic w‘re, wan er gult im vil gerne, so {\it(?)er} daz scierest geleisten mohte. ern wolt des niht tuon, sunder er betwanc in des, daz er im mit sime scaden gelten mu^ose. do die rede ir paider hu^osgenoze ersahen, diu missevil in vil harte, unde saiten siz hinze hove ir paider herren. da ladet der kunic do den wider fu^or sich, dem er so groze sculde vergeben hete unde sprach zuo zim: "serve \L nequam, \L omne \L debitum \L dimisi \L tibi, \L quum \L rogasti \L me \L etc. ja", sprach er, "du vil ubel scalc, nu vergab ich dir alle dine sculde unde erbarmet mich uber dich, do du mich des b‘te; war umbe erbarmest ouch du dich niht uber dinen armen hu^osgenozen, do dich der des pat?" da gantwurter in do von alrest sinen scergen, die leiten in do vil manigiu pant an, unze daz er do mit vil grozen wizen sime herren allen sinen gelt laisten muose. also tuot ouch", sprach unser herre zuo sant Petro unde zuo andren sinen jungern, "min vater da ze himele, envergibt iwer ieslicher niht vil luterlichen uz sime herzen sime scolare alle sin sculde." daz ist unsers herren wort selbes, des heiligen Christes, da pit ouch in vil lieben herren hiut umbe, daz er iu des verliche, daz ir allen iwern scol‘ren also vergeben mu^ozet ir sculde, also ouch ir des durftic sit, daz er iu vergebe alle iwer sculde. nu, min vil lieben, nu sult ir idoch aine wenige rede an disen sachen merchen: do der kunic sime holden diu cehen tusent phunt vergab, daz er diu do wider an im aiskete, do er sime husgenoz ungen‘dic was, wan diu zehen tusent phunt diu bezeichent die grozen houpthaften sculde, sam der roup unde der prant unde diu manslaht unde daz uberhuor ist; wan swer der sunde deheine beget, der sol dem kunige, dem heiligen Christo, cehen tusent phunt gelten; swenne aver denne der sund‘re mit pihte unde mit puoze siner sunden antlaz enphat, so hat im der kunic sine groze sculde vergeben; so chumet daz denne dar nach vil lihte daz er in aine ander sculde gevellet, so ouch denne von erst da von diu erer sculde offen sten, unde daz diu niwe sunde die alten sculde vor got sol uf recken. daz ist leider ain vil angeslichiu rede. von danne, min vil lieben, so ratet iu daz zallen {\it(?)citen} elliu diu heilige scrift, daz ir iuch flŒzt der heiligen minne paidiu hin ze got unde ouch wider iwern ebencristen. wan umbe die heilige minne da stet ez also umbe: swer die hat, dem ist got also liep, daz er niemer gevellet in dehaine groze sculde, sunder diu heilige minne diu bewart in vor den unde hilfet im des, daz er sine triwe behaltet an sime ebencristen unde git im den ewigen lip. Der selben minne der verlich iu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. predigt$72/ Der driu unde zweinzegost sunnentac. uti$ text$ \L Imitatores \L mei \L estote \L et \L observate \L eos, \L qui \L ita \L ambulant, \L sicut \L habetis \L formam \L nostram. Daz ist loblich, swa ain guote junger sins maister wort unde sine guote lere wol gevestent unde wol gemerchet, unde von swem er iht guotes oder iht nutzes gelernen muge, daz er sich des allez fliz. wan da von sprichet hiut unser maister, der guote sant Paulus, an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben, sprichet er, ich mane iuch des in got, daz ir miner lere unde minen worten nach volget, also ich iu selbe daz pilde mit worten unde mit werchen vor getragen habe, daz ir dem also nach volget, unde swa ir von ime deheine tugende oder deheiner guot‘te dehein guot pilde genemen muget, daz ir {\it(?)iuch} des flizet. \L Multi \L enim \L ambulant, \L quos \L sepe \L dicebam \L vobis \L etc. wan leider der ist vil, die mich idoch erbarmen mu^ozen, wan ich wol waiz ir verlornusse, da ir iuch vor huten sult, die den heiligen glouben ane vehtent unde die unsers herren, des heiligen Christes, vint sint, die iu paidiu mit posen worten unde mit posen werchen posiu pilde vor tragent, da diu ainvaltige christenhait von gergert mu^e?–z werden. wan daz sint alle trugen‘re unde glisen‘r unde irr‘re unde juden unde haiden unde alle die die uf got unde uf die rehten warhait dehein aht niene habent, sunder si habent in erwelt ir selber bu^och zaime got; wan swenne si den wol berustent mit ezen unde mit trinchen, so habent si froude unde himilriche genuogez. die nement ouch alle leider vil scantlichen ende mit dem ewigen tode. \L Nostra \L autem \L conversatio \L in \L celis. den ensult ir niht nach volgen, min vil lieben, sprichet der guote sant Paulus, sunder ir sult mir unde anderen iwern guoten ler‘ren nach volgen, mit den ouch iwer leben unde iwer wesen da ze himil sol sin mit dem almehtigen got. wan ir sult, ob got wil, vil frolichen gewarten der genaden unde der zuochunfte unsers herren, des heiligen Christes. wan alsam er vil lieber herre her in dise welt dar umbe chom, daz er mit sime heiligen tode die herlichen munze, da er iuch nach im selbem hat geprachet unde geschafen, wider averen unde wider niwen wolte von dem alten valske der sunden, daz an iwer sele an scin wurde daz sine gotliche geprache, alsam chumt er warer trost noch her nach her widere an dem jungesten tage dar umbe, daz er iwern lip, der noch ain wile pain unde flaisk ist unde dar nach vil sciere ze wurmen unde ze stoube wirt, daz er den selben lip denne von dem stoube wider ze libe haize werden unde den lip denne also verwandel unde also wider avere unde wider niwe, daz ir an dem niwen libe im selben ebenher unde ebengenozsam werdet. wan alsam diu sine here gothait luhtet unde scinet an iwer sele, die er nach siner gotlichen nature hat gepildet unde gescafen, alsam verwandelt er iu ouch den lip also verre, daz er denne dem gibt von sime gotlichen libe die tugende unde die ere, daz er luhtet unde scinet sam der haiter tac unde sam diu liehte sunne. daz ir die ere verdienen mu^ozet, des helf er iu selbe der ware gots sun. uti$ Daz ist daz ewangelium. text$ \L Abeuntes \L Pharisei \L consilium \L inierunt, \L ut \L caperent \L Jhesum. Unsers herren zuochunfte unde sin heiligiu geburt, des heiligen Christes, diu was vil manegiu cit da vor an dise welt gewisaget, e er vil lieber herre ie geborn wurde, (\L non \L auferetur \L sceptrum \L de \L Juda \L et \L dux \L de \L femore \L ejus) dar umbe, daz sin heiligiu zuochunfte von der heiligen scrift urchunde hete. dar under so was idoch ain rede von im gewisaget, diu was do unde ist ouch noch ain ansihtigiu unde ain offenbariu rede. wan den juden den was daz also von im gewisaget, daz si daz rehte unde die ere niemer verliesen solten, si ne heten ainen kunic oder ainen herzogen under in, der von ir geslahte geborn ware, der ir herre unde ir riht‘re ware, unze daz cit chome daz der heilige Christus an dise werlt chomen solte, so verlurn si daz rehte unde die ere. daz was ouch do allez also ergangen, do der heilige Christus geborn wart: wan do heten die Romare paidiu juden unde heiden unde elliu diu riche betwungen unde heten ouch hin zaime ieslichem lande von Rome ainen fursten gescafet, der in ir rehte unde ir ere da beherten solte. alsam heten si ouch getan da ze Jerusalem, wan dar heten si gesetzet den kunic Heroden, der was ain heidinisker man, daz in der da ir rehte vordert. von der selben rede so was ouch pi unsers herren citen under den juden vil groze missehel lunge, wan sumeliche die sprachen, si mohten den Romaren ir cins dar umbe gerne geben, daz si siu vor andern haiden bescermeten; sumeliche die sprachen ouch, si ne solten weder den Rom‘ren noch anders niemen dienen, wan si waren frigiu lute unde g‘ben unserm herren got ir cehenden unde ander, swaz in von der e gesetzet w‘re, da mit so solten si alles anders dienstes wol ledic sin. von der selben rede da scribt uns hiute von der guote sant Matheus, wan er sait uns daz hiut wie die ungetriwen juden unde der juden maister sich besamten unde wurden des ze rate, wie si mit der selben rede, also ir nu wol vernomen habet, unsern herren, den heiligen Christum uberchomen mohten unde wie si in bewerren mohten wider die haiden, dar umbe, sam si denne vil unsculdic solten sin an sime tode, ob in die haiden sluogen, dar umbe daz er in ir ere unde ir reht versait unde nider geleit hete. dar umbe santen si do ir boten hin ze unserm herren unde hiezen da mit tougenlichen gen des kuniges Herodes holden, daz die selbe horten, was er zantwurte gabe. die boten die gruzten unsern herren vil scone, also si gelert waren in den untriwen. "magister", sprachen si, "wir wizen daz wol, daz du daz durch niemen lazest, du ne lerst unde du ne sprechest idoch die warhait, wan dun ahtest ouch niht vil uf iemens herscaft. nu waist du wol, wie ez her chomen ist, daz wir frigiu lute sin; nu waz ratestu uns nu: weder scule wir dem chaiser ab unserm frigen halse deheinen cins geben oder niht?" do unser herre do ir untriwe alle ersach, do sprach er zuo zin: "ja", sprach er, "ir glisen‘re unde ir trugen‘re, habet ir des gedanc, daz ir mich betriget, so birt ir vil harte betrogen. zaiget mir her", sprach er, "einen phenninc! nu sait mir", sprach er, "waz ist ditze pilde, daz hier an gemunzet unde geprachet ist?" si sprachen, daz w‘re des cheisers antlutze. do sprach unser herre: "von diu so gebt dem chaiser sin gelt unde dient ouch got sin rehte." da mit cherten si do mit laster wider von im, wan do si des wanten, daz si in uberchomen solten, do hete aver er siu vil harte uberchomen. wan dar umbe nehiez er im den phennic niht zaigen, ern weste idoch daz vil wol waz an dem phenninge geprachet w‘re; sunder er tet ez umbe daz, swenne si spr‘chen, daz diu munze des chaisers w‘re, daz er si denne mit ir aigenem swerte sluoge. von danne so gebt ouch dem chaiser sin gelt von sime scatze unde von siner munze unde gebt ouch got sin reht von siner munze. nu, min vil lieben, nu sult ir die rede wol merchen, daz iu unser herre daz geboten hat, daz ir nach der welt dem chaiser sin gelt laisten sult von siner munze, unde daz ir idoch umbe die rede daz gots reht under wegen niht sult lazen. wan des chaisers gelt unde sin munze daz ist golt unde silber, wan da sult ir von dienen unde von antwurten. da ist idoch etwenne zuo gemisket daz chupfer, daz ist der valsk, wan daz dienst daz ist allez zerganclich. so ist aver unsers herren reht unde sin munze diu sele unde der gaist: wan also an dem golde unde an dem silber des cheisers nam unde sin antlutze ist gemunzet unde geprachet, also hat ouch unser herre die sele unde den gaist nach im selben gemunzet unde geprachet, unde scinet dar an daz chunclich antlutze. da sult ir im von antwurten unde von dienen, da ne sol aver des valskes, daz ist diu sunde, niht pi sin, wan der gaist unde diu sele diu sol in dem gots dienst iemer ewic sin. des helfe iu der ware gots sun. predigt$73/ Der vier unde zwainzecost sunnentac. uti$ text$ \L Non \L cessemus \L pro \L vobis \L orantes \L et \L postulantes, \L ut \L impleamini \L agnitione \L voluntatis \L ejus. Swer deheiner guot‘te beginnet, der sol ouch dar an st‘tic sin unze an daz ende, wan anders so ne dancket noch enlonet im unser herre nicht. da von sprichet hiut unser maister, der guote sant Paulus: Min vil lieben, ich han iuch her braht in mime gebet, da ne wil ich iuch niemer uz verlazen unze an daz ende, sunder ich wil unsern herren umbe iwer hail unde umbe iwer sailde flegen, daz er er iwer herze also erfulle mit sime heiligen gaist unde mit siner gotlichen wishait, daz ir in wizet zeren unde daz ir sine ordenunge unde sinen willen wizet unde daz ir da zuo also leben mu^ozet, daz er {\it(?)iu} des danchen unde lonen mu^oze unde daz er iu da zuo die chrefte ruche ze verlihen, daz ir von den tugenden hin wider ze den untugenden unde von der guot‘te hine wider ze den sunden niene chert unde daz daz allez in der minne unde in den frouden sin mu^oze des hailigen gaistes. des pit ich iu, des wunsk ich iu. \L Gratias \L agentes \L deo \L patri, \L qui \L dignos \L nos \L fecit \L etc. Da zuo, min vil lieben gebru^oder, sprichet der guote sant Paulus, so sage ich ouch des lob unde genade unserm herren, dem himilisken vater, daz er iuch mit sime gotlichen loze, mit siner gotlichen ordenunge zuo den selben genaden unde zuo sime riche erwelt hat. wan alsam ir nu von sin selbes genaden in sime lobe unde in sime dieneste sit, alsam waren ouch hie bevor die juden in sime lobe unde in sime dienest, wan der alt vorderen daz waren die alt vatere unde die heiligen wissagen; die waren unserm herren alle vil lieb unde heter in unde ir ir afterchomen, daz waren die juden, sine gnade unde sin riche gehaizen. nu hat er aver, der himilische vater, daz selbe loz siner gnaden hin ziu also gechert, {\it(?)die} ir von der heidenscefte geborn unde chomen sit, daz ir den juden nu fur chomen sit. wan die juden die waren iu e vor, nu sit ir in fur chomen, wan ir unhail unde ir verlornusse daz ist iwer hail unde iwer behaltnusse. \L In \L quo \L habemus \L redemptionem \L et \L remissionem \L peccatorum. Daz ist allez da von, daz ir geloubet an den waren gots sun, an den die juden niht gelouben wellent. des minnet ouch iuch der himilisk vater, daz ir geloubt an sinen ainborn sun unde hat iuch dar umbe mit der heiligen toufe, die ir enphangen habet in dem namen sines vil lieben sunes ersubert unde errainiget von allen iwern sunden unde hat iu den waren antlaz gegeben aller iwer sunden, also wol der sunden die iuch ane gerbet waren von iwerm altvater Adame, sam der die ir selbe virdient hetet mit iwern unzuhten, unde hat iuch mit dem tode sins vil lieben suns also erlost von dem gewalte der vinster, daz ist diu helle unde der tievel, daz ir nu sin sult der gewalt unde daz riche des heiligen Christes. des gewalt unde des riche sult ir sin, wan der sol iu vor sin, der sol iu gepieten, dem sult ouch ir vil gerne dienen, wan der sol iu geben den ewigen lip. den geb er iu durch siner gnaden willen. uti$ \L Hystoria. text$ \L Loquente \L Jhesu \L ad \L turbas, \L ecce, \L princeps \L unus \L accessit \L et \L adoravit \L eum. So scribet uns ouch hiute der guote sant Matheus, wie der juden fursten ainer chome unde viel unserm herren ze fuozen unde bat in siner gnaden, daz er hin ze {\it(?)sime} hu^ose chome, wan sin tohter, ain mait, diu w‘re im verscaiden, unde leit er sine hant an sie, so chome si wol widere ze libe. do unser herre do uf der verte waz, da er hin ze des herren tohter gen wolte, da was ain michel menige unde michel gedranc umbe in. unde in der selben menige unde in dem selben gedrange chom ain wip zuo zim, diu was siech an dem pluot, diu graif im ouch an sin gewant uf den gedingen, ob si im sin gewant beruoren mohte, daz si da von gesunt wurde. do si do unser herre ersach, do sprach er zuo zir: "tohter, also din gedinge unde din geloube si, also gescehe dir." sa bi dem worte do was daz wip gesunt worden. dar nach chom er hinze des fursten huse unde machet ouch im sine tohter, die mait, wider lebindic. uti$ Ditze heilige ewangelium daz urchundet uns daz daz die juden noch her nach suln getouft unde bechert werden. wan daz bezeichent der furste der da hiut chom fur unsern herren unde in da pat umbe sin tohter, wan diu tohter daz sint die juden, der furste daz ist diu gemaine stimme unsers herren tru^ote, der heiligen altvater unde der heiligen wisagen. die sint wol gebenmazet zuo dem fursten, wan die waren unserm herren alle vil lieb unde hete er in daz gehaizen daz er ir tohter, ir afterchomen, daz waren die juden, sine gnade unde sin riche g‘be. do aver er uf der verte was da er die tohter nern wolte, da was michel menige unde groz gedranc umbe in: diu menige unde der groze gedranc der bezeichent der selben posen juden untriwe unde ir ungelouben, wan da mit cherten si unsern herren wider von in, da {\it(?)er} uf der vert was da er si neren wolte; wan uf der verte was er do, do er vil lieber herre in dise welt chom durch sine arme hantgetat. da chom do daz siech wip unde graif im an sin gewant uf den gedingen daz si da von gesunt wurde. daz sich wip daz ist elliu diu heilige christenhait diu da chomen ist von aller haidinisker diet. daz wip diu was siech an dem pluot. daz pluot daz bezeichent alle die achust da elliu diu haidiniske diet mit bevangen was. daz unsers herren gewant, daz si da ane graif, daz ist der heilige christinliche geloube, wan da mit hat sich diu heilige christenhait zuo unserm herren also genaht, daz er si ersu^obert und errainiget hat von allen ir sunden. daz gewant daz graif ouch si do an, da er uf der verte was da er hinze des fu^orsten tohter gen wolte, da er die juden neren wolte. daz ist also, wan unsers herren gnaden unde siniu gotlichiu tougen diu sint vil m‘nicvalt. wan swie er vil lieber herre dar umbe namelichen her in dise welt chomen w‘re, daz er den juden, also er da gehaizen hete den ir altvorderen, sine gnade unde sin riche g‘be, idoch so wart daz siech wip e gesunt, idoch so ist diu heilige christenhait den juden fur chomen paidiu an dem gelouben unde ouch an den eren, wan der juden verlornusse daz ist der christenhait behaltnusse. so chumt ouch denne her nach unser herre got hinze des fursten huse unde nert im denne sine tohter. wan diu tohter diu was ain mait, daz ist also war, wan swie die juden tuon oder leben, idoch so sint si des unschuldic unde mait daz si den tievel unde diu apgot iht ane betent. dar umbe so enph‘t ouch noch her nach unser herre got ir riwe unde ir puze, wan alsam er paidiu juden unde haiden alle geliche nach im selbem hat gebildet unde gescafen, alsam lat er ouch si noch her nach alle gemaine mit dem heiligen gelouben unde mit der heiligen toufe alle ze sinen genaden chomen. alsam mu^oz er iuch tuon, unser herre, der ware gots sun, durch siner gnaden willen. \L hec \L loquere. predigt$74/ Der viunf unde zwainzegost sunnentac. uti$ text$ \L Ecce \L dies \L venient, \L dicit \L dominus, \L et \L suscitabo \L David \L germen \L justum \L etc. \L Ez was hie bevor ain vil heiliger wisage, der hiez Jeremias, der het unsern herren vor ougen unde flegte den tagelich umbe die gemainen angest aller dirre welt, daz von Adams sunden allez manchunne in des vil ubel tievels gewalt vor urtails vertailt solte sin. des jamert den heiligen man unde flehte unsern herren got dar umbe also lange, unze daz er im sin herce dar an gefroute, daz er im eroffent die zuochunfte unde die geburte unsers herren, des heiligen Christes. da von scribet er uns hiut disiu wort an dem heiligen ampt. iz chumt daz cit unde nahent die tage, sprichet unser herre, der himiliske vater, daz ich erchucke und an dise welt sende des rehten kuniges sun. der sun unde der kunic der wirt wise, der wirt geweltic, der sun unde der kunic der machet gerihte unde rehte uf der erde. daz cit unde die tage die sint chomen unde sint nu daz der ware Davides sun, daz ist der heilige Christus, her an dise werlt ist chomen unde geborn unde gemartert. wan der ist des rehten Davides, des himilisken vaters, sun, wan David daz sprichet "starchender". "starckender" mager vil wol heizen, der himilisker vater, wan sin sterche unde sin gewalt der ist an ende. von danne so chucket der selbe starchende, der himiliske vater, den sinen vil lieben sun, den heiligen Christum, wider uf von dem tode. der kunic, daz ist der heilige Christus, der wirt geweltic. ja zware geweltic ist er genuoc, wan in hat sin vater gesetzet unde gechront zaime vil gewaltigem kunige unde zaime vil gewaltigen rihtere paidiu darn himil unde ouch hie enerde unde uber lebentige unde uber tote unde uber alle dise welt, \L et \L regni \L ejus \L non \L erit \L finis, wan sin gewalt unde sin riche daz ist iemer an ende. der kunic der wirt ouch wise. wise ist er genuoc, der ware gots sun, wan er ist {\it(?)unde} haizet selbe diu heilige gots warhait unde diu heilige gots wishait. der kunic der machet gerihte zware, wan ain gerihte, daz hat er ware trost gemachet unde getan, da er mit sime tode unde mit siner heiligen urstende sine arme hantketat erlost hat von des ubel tievels gewelte unde in dar zuo verdamt hat zuo der helle. wan alsam er vil ubeler valant vor urtailes alles manchunnes sich gaiten hete, also ist er nu vor urtailes vor allem manchunne vertailt zuo der helle. daz ander gerihte daz machet unde tuot der kunic noch her nach, swenner an dem jungesten tage alle die vertailt die dirre welt unde dem tievel nu dienent unde nach volgent. \L In \L diebus \L illis \L salvabitur \L Juda. der kunic der machet ouch rehte ja zware, wan genade machet er ware gots sun, wan allen den die dirre welt unde dem ubelen tivel enphlien unde entrinnen wellen unde die ir cristenlichen glouben rehte behaltent, den gibt er allen den waren antlaz aller ir sunden unde machet si im selbem rehte unde gen‘me. \L Et \L hoc \L est \L nomen, \L quod \L vocabunt \L eum: \L dominus \L justus \L noster. der kunic der machet ouch rehte, wan er ist unde haizet unser rehter herre unde haizet ouch da von unser herre der rehte, daz er an sinen gerihte ainen ieslichen mennisken lont reht nach sinen garnden. \L Superexaltat \L autem \L misericordia \L judicium. Nu, min vil lieben, wan nu laider unserre missetat vil michels mere ist denne unserre guot‘te, von danne pit in hiut vil inneclichen, unsern herren unde unsern rehten riht‘re, den waren gots sun, daz er iuch sin selbes gnaden unde ouch aller der laze geniezen die im wol gedient habent, unde daz er an sinen gerihte die urtaile niht nach iwern garnden sunder nach siner barmungen her ziu cheren muoze. \L Require \L ewangelium \L in \L media \L Quadragesima. \L Cum \L sublevasset. predigt$75/ Der erste sunnentac in adventu. uti$ text$ \L Scientes, \L quia \L hora \L est \L jam \L nos \L de \L somno \L surgere. Unser maister, der guote sant Paulus, der sprichet hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: min vil lieben gebruoder, sprichet er, ir sult ditze heilige cit an sehen unde sult iwer leben dem heiligen cite mit den guoten werchen also gelichen: swa ir nach iwerm willen nu gelebet habt unde swa ir iuch an dem gots dieneste iender versumet habet in allem disem jare, daz sult ir allez nu erfullen in disem heiligen cite mit den guoten werchen, unde swa ir in den sculden unde in den suozen sunden iender entslafen wart, da sult ir nu von uf sten unde sult nu also munder unde also uober sin in dem gots dienste mit aller slahte zuhte, also ir enphahen welt die heren zuochunfte unsers herren, des heiligen Christes. der hat dri zuchunfte. diu ain zuchunfte diu ist, also wir nu begen, also er vil lieber herre an dise welt chom unde geborn wart unde also er ouch vor gerihte mit unrehter urtaile verurtailt unde verdamt wart hinze dem tode. diu ander zuochunfte diu ist, swenne er an dem jungesten tage her weder chumt an sin gerihte, unde daz er denne alle dise werlt mit rehter urtaile aintwedere behaltet oder verdamt hinze dem ewigen tode. sin drittiu zuochunfte diu ist, swenne ain ieslich menneske disen lip verwandeln sol. \L Nunc \L enim \L propior \L est \L nostra \L salus \L quam \L cum \L credidimus. Min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, zuo der selben heren gots zuochunfte da ir den lip verwandelen muozet, da sult ir iuch zallen citen vil billichen zuo beraiten, also ir des durftic w‘ret. nu ist aver dirre heilige tac sunderlichen dar zuo gordent, daz ir den sult tulten unde eren der selben heren gots zuochunfte ze lobe unde zeren. wan daz sult ir wizen daz iu nu diu gots genade unde daz gots riche vil michels naher ist dennez do w‘re, do ir von erst den heiligen gelouben unde die heilige toufe enphienget. do ir den gelouben unde die toufe enphienget, do wart ir kint. nu pirt ir ziuwerm alter unde ziuwern sinnen wol vol chomen, von danne ist iu nu daz gots riche unde diu gots zuochunfte, daz ist der heilige tot, vil michils naher denne er do w‘re. \L In \L cujus \L adventu \L omnes \L homines \L resurgere \L debent \L cum \L corporibus \L suis \L etc. da zuo sult ir die rede merchen, daz ir nu in disem heiligen cite dar umbe tult unde ert die zuochunfte unsers herren, also ir disen lip verwandeln muozt. wan alsam vor siner jungesten zuochunfte, daz ist swenner an dem jungesten tage her wider chumt an daz gerihte, alsam denne elliu disiu werlt engegen im ersten muoz von dem tode, also sult ir nu engegen siner ersten zuochunfte, daz ist diu sine heilige geburte, ersten von dem tode der sele. wan engegen siner heiligen geburte da sult ir iuch also zuo warn unde beraiten mit aller slahte chuske unde guot‘te also ir von sinen genaden enphahen welt den warn antlaz aller iwer sunden. \L Nox \L precessit, \L dies \L autem \L appropinquabit. wan diu vinster naht, sprichet sant Paulus, diu ist vervarn unde ist der liehte tach chomen. diu vinster naht daz ist der vil ubel tievel unde allez daz swaz sin dienst unde sin wil ist, daz ist allez vervarn, wan dem habet ir allem widersait in der heiligen toufe. der liehte tac der ist chomen, wan daz ist er selbe, der ware gots sun unde allez daz swaz sin dienst unde sin wille ist. \L Abiciamus \L ergo \L opera \L tenebrarum. von danne wan nu diu vinster naht vervaren ist unde der liehte tac chomen ist, so sult ir daz gewant abe ziehen daz zuo der nacht da gehort, wan diu naht diu ist pose, diu ist anc scame; wan so treit der man vil diche unde tuot ouch vil diche, daz er vil ungerne vor den liuten unde pi dem tage t‘te, daz ist elliu unzuhte unde elliu unchuske. daz gewant daz gehort zuo der naht unde zuo des tievels dienste, daz sult ir allez abe ziehen unde sult daz gewant ane legen daz zuo dem tage gehoret; wan der tac der ist ersam, der ist ziersam, da sult ir iuch wol ane vazen. \L Sed \L induimini \L dominum \L nostrum \L Jhesum \L Christum. nu wie muget ir iuch iemer baz gevazen, irn leit in selben an iuch, den warn gots sun? wan swenne ir den anthaiz unde die triwe wol behaltet, die ir im gehiezet in der heiligen toufe, so habt ir in selben wol anniuch geleit, wan daz ist daz ziersam unde daz hochcitlich gewant da ir in inne sult enphahen an sinem hochcitlichem tage unde da er iuch vil wol inne gru^ozet unde enph‘t da ze sinen ewegen hochciten. des gewandes des verliher iu durch siner genaden willen. \L Ewangelium \L require \L in \L Palmis. predigt$76/ Aber von dem advente. uti$ text$ \L Surge \L et \L descende \L in \L domum \L figuli \L et \L ibi \L audies \L verba \L mea. Unsers herren gnaden unde siniu gotlichen tougen diu sint vil unzallich unde sint vil verre verborgen vor allen mennislichen sinnen. da von schribt uns ouch {\it(?)hiut} ain vil heiliger wisage, der hiez Jeremias, wie im unser herre got daz gebute daz er gienge in aines haven‘res hu^ose unde daz er sins antwerches da war n‘me. da saz der haven‘re ob sime werche unde hete ‘in vil schonez vaz al nach sime willen uf siner schiben gedr‘t. daz vaz daz zerviel unde zerais dem haven‘re en allen gahes under den handen, e erz bi dem viwer vol best‘tiget. da graif er sambalde dar widere unde nam im des selben horwes unde scuof im ain ander vas unde best‘tiget do daz bi dem viwere al nach sime willen. do sprach dar nach unser herre zuo dem wisagen: "hastu nu vil wol ersehen des haven‘res gewalt? swenne dem ain vaz zebristet unde zevellet, so machet er im ain ander vaz uz dem selben horwe. den selben gewalt den der haven‘re da hat den han ouch ich: wan swenne mir ain vaz geswichet unde abegengic wirt, so sceph ich mir wol ain ander vaz an die selben stat; wan irn pirt alle ensamt", sprach unser herre, "vor minen ougen anders niht niwan sam daz hore daz der haven‘r da wandelt." Nu, min vil lieben, von der rede da sol sich von gebezern ain iesliche saliger man, wan diu ist vor gescriben zaime pilde unde zainer bezeichnunge. wan da ist von nider geleit elliu diu hochvart aller dirre welt, wan paidiu riche unde arme unde edele unde unedele, die hat er alle geliche von dem ainen horwe gescafen; wan er ist unser herre, unser sceph‘re, unde pir wir sin armiu hantketat, unde hat er wol billichen den selben gewalt uber uns, den der haven‘re da hat an sime werche. wan der machet im wol uz dem ainen horwe ain vaz da er uz trinchen wil unde daz er ze sinen eren haben wil, unde machet im ouch wol ain ander vaz uz dem selben horwe da er sine fuze uz dwahen wil, unde enmac idoch irn twederz niht gesprechen: "maister, wie has du mich alsus gescafen?" also muzen ouch wir vil armen mennischen vor unserm sceph‘re geswigen unde erstummen, wan er hat des vil guoten gewalt daz er ainen haize werden ze den genaden unde ze den eren unde daz er den anderen haize werden ze den angesten unde ze den arbaiten, wan daz mu^oz allez gesten an sinen genaden unde an siner herscefte. der haven‘r, also ir nu wol vernomen habt, min vil lieben, der beceichent unsern herren, wan unser herre der gescuof im ain vil scone vaz. daz vaz daz zerais aver im en allen gahes under den handen, e iz von dem fiwer erherte. daz sine scone vaz unde daz sin erste vaz, daz er da gescuof unde daz im under den handen da zerais, daz waz unser altvater Adam. der zerais im under handen, wan er hete dannoch vil michels grozer eren hin zim gedahte, done was aver er leider so s‘lic niht, daz er des iht enpŒten mohte: wan do er sime sceph‘re solte sagen lob unde genade, do ne heter der veste unde der herte von der wirme unde von dem viwere dannoch niht enphangen diu in zuo dem gotes dienst da sterchen solte. wan diu wirme unde daz viwer daz in zuo dem gotes lobe da sterchen solte daz waz diu heilige gotes minne, der het er aver er vil luzel, do er dem tievel paz geloupte denne sime sceph‘re. des liez ouch in sin sceph‘re im entslifen von der hende. do muoz im durch not missegen, wan do muos er der verlorn sin, unde ist scade unde itiwiz unde diu verlornusse leider von im ainem her zuns allen erwahsen. da hat sich uber in erbarmet unser herre, unser sceph‘re, daz elliu sin hantketat verlorn solte sin von aines mannes sunden, unde hat er nu hine widere gegrifen, der unser haven‘r, der unser sceph‘re, unde hat von dem selben horwe, von der selben materie, mit sinen gotlichen henden ain ander vaz unde ain niwez vaz ze sime lobe unde zuo sinen eren gescafen, wan daz ist von der wirme unde von dem fiwere wol best‘tiget unde wol vol chomen nach allem sime willen. daz ander vaz unde daz niwe vaz, daz er nu gescafen hat, unser sceph‘re, daz ist unser herre, der heilige Christus, wan der ist daz here unde daz liebe vaz da aller sin wille an ergangen ist, unsers sceph‘res. wan alsam der aine man, der erste man, unser altvater Adam, mit sinen unzuhten, mit siner ungehorsam, alle dise werlt also verre zangesten unde ze noten praht, daz allem manchunne durch sin aines sunde unser herre got erbolgen was, also verre hat nu der ander man unde der ainege man, daz ist unser herre, der heilige gotes sun, mit siner diemuote unde mit siner gehorsam allez manchunne ze genaden unde ze hulden praht, daz durch sin aines lip diu vintscaft verwandelt ist zainer friuntscafte unde daz durch sin aines libe diu ewige unfroude unde der ewige tot verwandelt ist ze den ewigen frouden unde ze dem ewigen libe. des sult ir im hiut unde iemer lob unde genade sagen unde sult in hiut sunderlichen an siner heiligen zuochunfte loben unde eren. wan sin heiligiu zuochunfte diu hat iu vil m‘nigen trost praht, unde enhet aver iu nu sin heiligiu zuochunfte deheinen trost noch deheine genade niemere praht, niwan daz er iu mit siner heiligen zuochunfte iweren itiwiz gesenftet unde benomen hat, des solt ir im iemer lob sagen. wan wir vil armen mennisken wir waren ot alle vil weniges dinges wert e er vil lieber herre her an dise werlt chome, wan do sprach unser herre, unser sceph‘re, daz wir im alle niht merer enwaren denne daz hor, daz der haven‘re da wandelt. die versmachait unde den itiwŒz den hat er uns wol gesenftet, wan er ist selbe her zuo zuns chomen unde hat im selbem uz dem selben horwe da er uns u^oz gescafen hat flaisk unde pain unde ware mennislich nature genomen. da zuo so hat im allez gevestent unde gesterchet diu wirme unde daz fiwer. diu wirme unde daz fiwer daz in dar zuo hat gesterchet daz ist diu heilige gotes minne, diu heilige gotes erbarmunge, diu in vil lieben herren des betwungen hat, daz er siner armen hantketat ze helfe chomen ist. wan swie er uns den lip gescafen hete von dem horwe, idoch so heter uns die sele gescafen nach siner heren gotlichen nature. der genaden der hat er nu an uns gedaht, der ware gotes sun, unde ist er war trost hiut her zuo ziu chomen paidiu mit libe unde mit sele dar umbe, daz er iuch behalten wil paidiu mit libe unde mit sele. daz muoz er tuon, der ware gots sun durch siner heiligen zuochunfte willen. predigt$77/ Der ander sunnentac in dem advente. uti$ text$ \L Quecumque \L scripta \L sunt, \L ad \L nostram \L doctrinam \L scripta \L sunt, \L ut \L per \L pacientiam \L et \L consolationem \L scripturarum \L spem \L habeamus. Nach der heiligen scrift unde nach dem heiligen gots wort, daz ir da tagelich hort, min vil lieben, sprichet unser maister, der guote sant Paulus, da sult ir iuch nach rihten, wan da sult ir iuch nach gebezeren. wan swaz an der heiligen scrift gesprochen ist, daz ist iu allez ze pezerunge unde ze haile unde ze troste gesprochen unde gescriben, daz iu da von sol wahsen ain trost unde ain gedinge hin ze dem ewigen lip. wande dar umbe ist unser herre, der ware gots sun, her zuo ziu an dise werlt chomen, daz iu sin heiligiu zuochunfte unde sin heiligiu mitwiste ain pilde unde ain lere sol sin hin ze dem ewigen libe. \L Deus \L autem \L pacientie \L et \L solatii \L det \L vobis \L id \L ipsum, \L sapere \L in \L alterutrum. von danne so sult ouch ir sine heilige zuochunfte da mit enphahen unde eren daz ir vil ainmuticlichen siner gotlichen lere sult nach volgen unde sult daz vil wol wizen, swelhe bechorunge unde swelhe arbait ir da von erlidet, daz er iuch der aller vil wol ergetzet mit dem ewigen libe. wan paidiu die heiligen zwelfpoten unde ander sine heiligen trute die sinen willen taten unde die siner lere nach volgeten die litten alle durch sinen willen vil groze arbait, da hat er siu alle umbe gehailigot unde gert paidiu darn himile unde hie enerde. der selben genaden der sult ir ouch iuch von siner barmunge vil wol versehen, wan dar umbe hat in sin vil lieber vater, daz ist unser herre got, her zuo ziu an dise werlt gesant, daz er iu in sinem namen sol geben den ewigen lip. \L Dico \L enim, \L Jhesum \L Christum \L ministrum \L fuisse \L circumcisionis. der selben gnaden der sult ir ouch hiut lob unde genade sagen paidiu dem himilisken vater unde dem heiligen Christo, der iuch nu von siner barmunge zuo sime riche erwelt hat, wan daz sult {\it(?)ir} vil wol wizen, min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, die ere die ir nu da von habet, daz ir haizet des almahtigen gotes lute unde daz ir ouch nach disem libe gewarten sult des ewigen libes, die ere unde die genade die hete unser herre got hie bevor enthaizen den heiligen wisagen unde der heiligen afterchomen, daz waren die juden; wan dar umbe was er namelichen her in dise werlt chomen, der ware gotes sun, daz er sinen hanthaiz unde sin gelubede wider die wolte leisten. do valt aver siu ir selber hochvart, wan si wanten des durch daz, daz unser herre ir altvorderen daz himilriche gehaizen hete, daz si daz do an den rehten gelouben unde anderiu guoten werch von rehter erbescefte besitzen mahten. \L Gentes \L autem \L honorare \L super \L omnia \L deum. des enmohte aver niht sin, wan daz himilrich daz enerbt hin ze niemen, sunder daz gibt unser herre von sinen genaden swem er wil. daz merchet da bi, wan swie er iu daz niht gehaizen hete, sprichet sant Paulus, {\it(?)wan} ir da von der heidenscefte chomen sit, also er daz den juden gehaizen hete, idoch sone heter iu von siner barmunge die gnade niht versait. des habt ir vil wol genozen, wan nu ist iwer genade vil michels bezer worden den der juden rehte. \L Deus \L autem \L repleat \L vos \L omni \L gaudio \L et \L pace \L in \L credendo. des sult ir alles hiut lob unde genade sagen dem vater unde dem sun unde dem heiligen gaiste unde sult den heiligen gaist des biten daz er iu der genaden verlihe, daz ir mit dem heiligen gelouben unde mit anderen guoten werchen den heiligen gots sun mit siner heiligen zuochunft also enphahen mu^ozet, der iu nu ze haile unde ze genaden vil diemutiger unde vil tougenlichen chomen ist: swenne er denne her nach an dem jungesten tage vil offenliche her wider chome an sin gerihte, daz er denne niht nach dem rehte sunder nach den genaden da er iuch nu inne genomen hat hinziu muoz rihten unde ertailen. des helfe er iu selbe der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Erunt \L signa \L in \L sole \L et \L luna \L et \L stellis \L et \L in \L terris \L pressura \L gentium \L pre \L confusione \L sonitus \L maris \L et \L fluctuum. So sait uns ouch hiut der guote sant Lucas, wie unsern herren sine junger des fraiten, wenne der suntac solte werden unde mit wie getanen bezeichen man sin zuochunfte solte wizen unde erchennen. do sprach unser herre zuo zin: "seht des", sprach er, "daz iuch ieman betrige, wan ez choment noch her nach vil trugen‘re, die sprechent alle "Ich binz Christus" unde verlaitent da mit vil lute. den ensult aver ir niht nach volgen, des warn ich iuch. wan e der suntac werde unde e ich her wider chome an min gerihte, e suln werden groziu urliuge unde grozer urliuge wan, wan ain lant unde ain riche sol uf sten wider dem andern, unde suln e werden vil groze ertpibe unde vil grozer hunger unde pisez unde sterbe under den luten unde suln an dem himile vil groziu zaichen werden baidiu an der sunnen unde an dem manen unde an dem gestirne. dar zuo lainet sich der wac unde daz mere hoh uf engegen dem himele unde hat so griwelich unde so vorsam stimme, daz diu werlt vor angesten unde vor vorhten elliu ersterben mac, daz si wartent waz in gescehen sule, wan allez himiliskez here wirt enwege. nu warnt iuch unde seht uf", sprichet unser herre, "wan so ist der su^ontac unde min zuochunft vil nahen, unde nemt des da bi bilde: wan swenne die wise grunent unde die boum plunt, so wizet ir daz wol daz der sumer nahen ist; also wizet ouch daz da bi, swenne diu zaichen elliu ergent, so ist der suontac unde mine zuochunfte nahen. wan disiu werlt enzerget e niemer unze disiu zaichen elliu ergent, wan himele unde erde diu zergent, miniu wort diu enzergent niemer." \L Hystoria. Mit disen worten da hat iuch unser herre wol mit gewarnt, also ir nu selbe wol vernomen habt, wan unserm herren dem ist iwer hail unde iwer selde liep, unde ist im daz liep daz ir iuch warnt engegen der sinen angestlichen zuochunft. wan dar umbe hat er iu disiu wort vor gesprochen unde gescriben, daz ir iuch wizet ze warnen engegen dem sinen angestlichem tage, wan diu zaichen unde diu angest unde diu not da er uns von gesait hat, diu nesint niwan ain vorbot unde ain vorraise der ewegen not unde der ewegen angest diu denne dar nach chunftic ist uber alle dise werlt. der selben zaichen unde der selben vraisen der ist iu nu wol so vil chomen, daz des cit ist daz ir uf seht unde daz ir iuch wol warnt: wan urliuge unde ungenade der hab wir alle tage genuoc, zaichen an der sunnen unde an dem manen habe wir genuoc gesehen, ertpibe der sint ouch genuoc, angest unde not vor hunger unde vor pisez unde ouch von sterben der habe wir alle tage genuoc. wan daz cit unde die lufte unde diu weter diu habent sich elliu verwandelt, alsam hat sich leider diu welt elliu hinze der boshait unde hinze den untriwen verwandelt unde vercheret. diu leit diu sint elliu ain urchunde der zergancnusse dirre welt unde sint ain urchunde des ewigen leides, daz da niemer mere dehain ende gewinnet. \L Levate \L capita \L vestra, \L quoniam \L appropinquabit \L redemptio \L vestra. die angest unde die not die ne sult aver ir niht widersitzen, min vil lieben, wan unser herre der sprichet daz selbe daz ir iwer houpt unde iwiriu ougen sult uf heven hinze himile unde sult im lob unde genade sagen, wan er chumet iu an dem tage her an dise welt ze helfe unde ze troste unde chumt umbe daz her, daz er iuch wil ergetzen aller iwer angest unde aller iwer sorgen mit dem ewigen libe, mit den ewigen fro^vden. wan sin gerihte unde sin angestlichiu urtaile diu enreget uber ander niemen niwan uber juden unde uber haiden unde ouch uber bose cristen. \L Caelum \L et \L terra \L transibunt, \L verba \L autem \L mea \L non \L transibunt. wan unser herre der sprichet daz himile unde erde zerge unde daz siniu wort niemer zergen. die rede die sult ir wol merchen. wan under allen den sachen, die unser herre ie gescuof unde ie hiez werden, so nist niht vester noch stetiger denne der himel unde diu erde, unde swie veste unde swie st‘tic si nu sin, so ist idoch daz mugelicher daz si e zergen unde e verwandelt werden e siniu wort iemer verwandelt werden. wan er hat daz gesprochen unde hat daz also gelobt, daz er an dem jungesten tage her an dise werlt dar umbe chome, daz er sin geriht unde sin urtaile uber alle die laze gen, die sinen zorn verdient habent, unde daz er iu, ob ez sine genade sint, unde allen den den ewigen lip gebe, die sinen willen getan habent. den muoz er iu geben durch siner genaden willen. \L Hec \L loquere. predigt$78/ Der {\it(?)dritte} sunnentac in dem advente. uti$ text$ \L Sic \L nos \L existimet \L ut \L ministros \L Christi \L et \L dispensatores \L ministeriorum \L dei. Swaz die guoten unde die saligen unserm herren ie ze dienst wurden, daz vercherten in allez ie des tivels chint zubel unde ze boshait durch ir haz unde durch ir nŒt. des enreliezen si hie bevor die heiligen zwelfpoten niht, wan swie die unser herre im selbem erwelt hete uzer aller dirre welt ze sime lobe unde ze sime dienst, idoch sone erliezen siu des die nid‘re niht, sine velsketen sie durch ir haz unde durch ir nit. da von scribt uns hiut unser maister, der guote sant Paulus, an dem heiligen ampt: min vil lieben, sprichet er, unser herre der hat uns, mich unde ander mine husgenoz da zuo erwelt, daz wir sine boten unde siniu amptlute sin, wan wir sulin iu sinen chelre unde sine gotlichen chamer uf tuon unde suln iu in sime namen die gotlichen unde gaistlichen spise der heiligen scrift unde des heiligen gots wortes mit tailen, da ir mit gefuort unde gespiset sult werden an der sele. \L Hic \L jam \L queritur \L inter \L dispensatores, \L ut \L fidelis \L quis \L inveniatur. den gewalt unde daz ampt daz enhabe wir idoch uns von uns selben niht an genomen, sunder da hat uns unser herre zuo erwelt. wan swer sich des andern ampt unde sins gewaltes ane sine vorderunge ane nemen wil, der mac vil wol ain ungewisser unde ain ungetriwer amman sin. da ne sult aver ir, ob got wil, mich noch ander mine husgenoz niht zuo arcw‘nen, wan so lastert ir an uns die gots walunge; daz enwurre uns niht unde w‘re iu idoch scade an der sele. \L Itaque \L nolite \L ante \L tempus \L judicare \L etc. wan, min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, daz diu lute hinz ainen andern arcwan habent daz ist vil mennislich, sine suln aver durch den arcwan, da man der rehten warhait niene waiz, niemen verdamnen noch vertailen. wan der man der mac hin ze chirchen gen unde mac da in der and‘hte unde mit dem willen betten, daz im des von got niemer gedanchet wirt; alsam mag er ouch sin opher unde sin almuosen in der andaht unde mit dem willen geben, daz im des got niemer gelont. wan so getane sache unde ander vil manige daz sint allez tougen sache, die suln ouch allen also beliben unze an den jungesten tac, da unser herre offent diu tougen aller hercen. \L Tunc \L laus \L erit \L unicuique \L a \L deo. swem denne da sin herce unde sin selbes gewizen des urchunde gibt daz sin wille unde siniu werch guot unde rain sint gewesen, der ist vil s‘lic. wan diu guoten {\it(?)werch} sines rainen hercen die offent unser herre denne da unde lobt unde ert in denne dar umbe da an dem tage vor aller dirre welt. alsam muoz ez ouch iu da ergen, des helfiu der ware gots sun. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Cum \L audisset \L Johannes \L in \L vinculis \L opera \L Christi, \L mittens \L duos \L de \L discipulis \L suis \L ait \L illis: \L Tu \L es \L qui \L venturus \L es, \L an \L alium \L expectamus? So scribt uns ouch {\it(?)hiut} der guote sant Matheus, wie den guoten sant Johannem, den heiligen gotes touf‘re, der chunic Herodes vienge umbe daz heilige gotes wort. wan sant Johannes der sprach den chunic ane umbe ain offenz uberhuor, dar umbe vienc in der kunic unde warf in in sinen charchere. do west daz der heilige gots tru^ot wol daz im diu vancnusse hinze dem libe unde hinze dem tode erleit was unde sante sine boten hinze dem heiligen Christo unde mant in siner genaden, wan er in zaime vorboten an dise werlt gesant hete dar umbe, daz er mit siner vorbotescefte die gegenwurte siner heiligen zuochunfte unde siner heiligen geburte aller dirre werlt ze troste unde ze frouden chunden unde offen solte, ob er ouch also sin vorbot unde sin vorraise hinze helle solde sin hinze den, die siner genaden da wartent, unde ob er den mit sin selbes gegenwurte ze helfe chomen wolte oder ob er in anders iemen ze helfe senden wolte, daz er im daz ze wizen t‘te. dez bat der heilige touf‘re unsern herren, den heiligen Christum. \L Ite, \L dicite \L Johanni \L que \L vidistis \L et \L audistis \L etc. der rede dern antwurte aver unser herre dem guoten sant Johanni unde sinen boten niht mit offen worten, sunder er antwurte im mit ainer vil tougen umberede unde idoch also, daz er sinen willen wol vernam. "sait", sprach unser herre zuo den boten, "mime vil liebem holden Johanni daz er ane sehe miniu werch unde miniu zaichin. wan ich mache die siechen unde die misilsuhtigen rain unde gesunt und mache die chrumben gereht unde die plinden gesehent unde haize die toten uf sten, unde swie ez umbe die rede alle si, so ist idoch der vil s‘lic, swer an mir niht gezwivelt unde swer min niht verlougent." Min vil lieben, swer unsers herren zaichen gesehen hete, der solte vil michels pillicher annin gelouben denne daz er annim solde gezwivelen oder sin solt verlouben. unde idoch swie wol er sinen jungeren unde aller dirre welt sinen gotlichen gewalt mit sinen grozen gotlichen zaichen erzaiget unde eroffent hete, idoch so erstarb er also an der menniskait, daz sin vil lieber holde, der guote sant Petrus, sin verlougent unde ander sine junger vil nach alle annim gezwivelt heten. wan do si in sahen sterben an dem cruce, swie groze siniu zaichen da vor waren gewesen, idoch so wanten si des daz er si verleit hete. mit der tougen umberede, also ir nu wol vernomen habt, antwurtet unser herre den boten, die sant Johannes zuo zim gesant hete, unde offent da mit sime vil lieben touf‘re: als er sin vorbot an dise werlt was gewesen, also solt er ouch sin vorbot unde sin vorraise hinze helle sin unde solt ouch hin chunden sin vil gen‘dige zuochunft. \L Quid \L existis \L in \L desertum \L videre? do die boten sant Johannis von unserm herren gecherten, do gedahte unser herre sins vil lieben touf‘res vor sinen jungern also lieblichen, also er selbe sin rain herce erchant, der elliu herce selbe gescafen hete. wan er gab siner rainichait unde siner h‘ilichait vil manic urchunde unde lobt unde ert in also verre unde gab im also verre urchunde, daz an dise werlt nie dehein man von wibes libe so grozer noch so heiliger nie geborn wurde. daz ouch ir sins vil lieben touf‘res hiut vor im geniezen muozt, des pit den waren gots sun. \L Hec \L loquere. predigt$79/ Der vierde sunnentac. uti$ text$ \L Gaudete \L in \L domino \L semper, \L iterum \L dico, \L gaudete. Vil wol frout unde trost iuch hiut unser maister, der guote sant Paulus, wan er sprichet disiu wort hiut an dem heiligen ampt zuo ziu: Min vil lieben gebruoder, ir sult iuch frouwen in got unde sult zallen citen fro sin in got unde nach got unde niht nach der werlt. wan alsam zwain herren ensamt niemen gedienen mac, man enmuoze aintwedern erbelgen unde aintweders hulde verliesen, alsam enmac die zwo froude, die gaistlichen, diu da hinze got gehort, unde die wertlichen, diu da hinze dem tivel gehort, niemen ensamt gehaben. \L Si \L quis \L amicus \L hujus \L saeculi \L voluerit \L esse, \L inimicus \L dei \L constituetur. wan swer die werlt holt haben wil unde der werlt willen tuon wil, der muoz got fromede sin, der muoz der gots vint sin. wan der werlt froude unde ir wille daz ist elliu unchuske unde elliu boshait, unde swaz der mennisk sunden unde unrehtes beget, daz er dar umbe dehaine refsalunge noch deheine zuhte niht enlide, daz ist der werlt wunne unde froude. nach den frouden da get laider diu ewige unfroude nach, der iuch got erlaze! wan swen unser herre so getaner frouden mit angesten unde mit arbaiten ergetzet, daz ist von siner barmunge; des sol er im iemer lob unde genade sagen, wan daz tuot er dar umbe, daz er in der suntlichen unde der zerganclichen frouden mit den ewigen unde mit den unzerganclichen frouden ergetzen wil. von danne so sult ir vil frolichen iwer herce unde alle iwer sinne hinze unserm herren unde hinze sime dienst cheren. wan swer sich hinze sime dienste gechert, der ist vil s‘lic, wan des namen haizet er ane scriben unde ane brieven da ze der himilisken Jerusalem, wan die sol er mit den heiligen engelen besitzen unde bu^owen. da wider scribt unde brievet der vil ubel tievel alle die unde aller der namen da ze hellen an, die sinen willen getuont, wan die mu^ozen ouch alle die helle mit samt im besitzen unde bouwen. \L Modestia \L vestra \L nota \L sit \L omnibus \L hominibus. unde ouch dar umbe, daz ir des ane scribens da ze helle uber muozet werden, so sult ir also diemuticlichen unde also chusclichen leben, also daz unserm herren unde der heiligen christenhait amphanclich si. \L Dominus \L enim \L prope \L est. des sult ir iuch zallen citen flizen in disem heiligen cite, so sult ir ouch sunderlichen mit aller slahte zuhten leben. wan unser herre unde sin heiligiu geburte diu ist iu nu vil nahen bi unde wil iu nahen bi sin dar umbe, daz er iuch erhoren wil unde daz er iuch alles des geweren wil, swes ir da zim gemuot rehtes unde guotes. \L Nichil \L solliciti \L estis. von danne sult ir in hiut alles des biten des ir bedurfet ze dem libe unde ze der sele unde sol iwer gebet also stetic sin, unze daz unser herre, dem elliu dinc wol gewizen sint, iu daz geruoche zeroffen daz er iwern willen unde allez iwer gebet wol vernomen habe. \L Et \L pax \L dei \L que \L exsuperat \L omnem \L sensum. Min vil lieben gebruoder, sprichet der guote sant Paulus, zuo der guot‘te da best‘tige unde frist iuch unser herre unde si ouch der ware gotes fride der iwer herce unde iwern sin dar zu behuten unde bescermen muoze. wan der ware gotes fride daz ist unser herre selbe, wan der ist zware diu ware genade unde der ware gots fride der iuch zuo dem rehten behuoten unde bescermen sol. dem sit ouch ir hiut unde iemer gantwurt unde bevolhen mit libe unde mit sele. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Miserunt \L Judei \L ab \L Jerosolimis \L sacerdotes \L et \L levitas \L ad \L Johannem, \L ut \L interrogarent \L eum: \L Tu \L quis \L es? Der heilige gotes touf‘re, der guote sant Johannes, der ist an der heiligen scrift gezalt unde gebenmazet Enoch unde Elya. wan alsam Enoch unde Elyas vorboten unde vorraisen suln sin der jungesten zuochunfte unsers herren, daz ist daz, swenner an dem jungesten tage her wider an dise werlt chumt unde nach sinem angestlichem gerihte elliu disiu werlt zergen unde ende muoze haben, alsam ist ouch der heilige gotes touf‘re ain vorbot unde ain vorraise der ersten zuochunfte unsers herren, also wir nu begen unde also er vil lieber herre an dise welt geborn wolte werden aller siner hantkitat ze helfe unde ze troste. wan do der heilige touf‘re unsers herren vorbot unde vorraise was, do lebt er also heiliclichen also im selbem wol gezam, des ansihtiger scinbot er was: wan er lebte so hailiclichen, daz diu lute unde die werlt des duhte daz erz w‘re, der heilige Christus. von der selben rede da scribt uns hiut von der guote sant Johannes Ewangelista an siner heren botscefte, wie die ungetriwen juden ir boten santen dem heiligen touf‘re unde hizen in fragen in ainen untriwen wer er w‘re, ob erz w‘re der heilige Christus oder Elyas oder ain wissage. des antwurt in der gotes touf‘re, also im der heilige gaist sin herce erfullet hete, wan also hohe so in diu lute heten die des wanten daz erz der heilige Christus w‘re, da wider so diemutiget unde nidert er sich selben also verre, daz er sprach: des ir da her ze mir w‘nt, des enpin ich niht, ich enpinz niht der heilige Christus, wan ich enpin halt des niht wirdic daz ich im sine scuochriemen uf pinde unde im sin gescuohe ab sime fuoze ziehe. ich enpin ouch niht Elyas, wan Elyas der sol alrest chomen vor dem suontage. ich enpinz ouch niht ain wissage, wan die wissagen die ne sagent niht niwan chunftigiu dinc." do sprachen der juden boten: "so lanc so duz niht enbist weder der heilige Christus noch Elyas noch ain wissage, nu wer bistu denne? daz solt tu uns sagen, daz wir den etwaz von dir chunnen gesagen, die uns da her zuo dir gesant habent." \L Ego \L vox \L clamantis \L in \L deserto: \L dirigite \L viam \L domini, \L sicut \L dixit \L Ysayas \L propheta. do sprach der heilige gots touf‘re: "ich pin ain vorraise mins herren, des heiligen Christes, unde iedoch, swie ich si sin vorraise unde vor im an dise werlt chomen si, idoch was er vil verre vor mir e ich ie geborn wurde. wan er was unde ist von anegenge der werlt. nu hat aver er mich vor im her zuo ziu gesant, der nach mir vil sciere chunftic ist, dar umbe, daz iu min leben unde miniu wort ain pilde unde ain lere suln sin, wie ir in sult enphahen. wan ich sol tuon sam ain furste der sinen boten unde sinen scergen zuo zainer stete sendet dar er chomen wil. so der scerge denne dar chumt, so stet er an den marchet unde ruofet den luten allen ze samine unde chundet in sines herren zuochunfte. alsam bin ouch ich mins vil lieben herren, des heiligen Christus, bot unde sin scerge unde ruf ich zuo ziu, wan unser herre unde sin heiligiu geburt nu vil nahen chunftic ist, daz ir iwer herce also engegen im geraitet mit allen zuhten, mit aller diemuote, also mit rehte diu guten lute, die ir vil lieben herren vil gerne sehent unde vil frolichen suln enphahen. unde daz er ziu geruche ze chomen unde sin haimwesen bi iwerm hercen geruche ze haben, des helf er iu, {\it(?)der} ware gots sun, durch siner heiligen zuochunfte ere. \L Hec \L loquere. uti$ \L Prologus \L terciae \L distinctionis. text$ \L Ad \L laudem, \L dilectissimi \L fratres, \L summe \L et \L individue \L trinitatis \L opusculum \L meum \L distinctum \L tripertitum, \L primo \L quidem, \L ut \L bene \L intellectum \L etc. predigt$80/ Von sant Johannes Baptiste. uti$ text$ \L Non \L auferetur \L sceptrum \L de \L Juda \L et \L dux \L de \L femore \L ejus, \L donec \L veniat \L cui \L repositum \L est. Unsers herren zuochunfte, des heiligen Christus, unde sin heiligiu geburte diu hete wol billich m‘nich urchunde unde m‘nigen vorraisen an dise werlt. der selben hern vorboten unde vorraisen der ist ouch der guote sant Johannes, des tac ir hiut beget, der aller obresten ainer, wan er was der erste man der des heiligen Christus gegenwurte dirre werlt zaite unde offent. von der selben heren gots zuochunfte da hete uns ouch hie bevor ain vil heiliger wissage also vor gewissaget daz der ware Davides sun, daz ist der heilige Christus, an dise werlt niemer chome noch niemer geborn wurde die wile unze daz die juden die ere heten daz si ainen chunic under in heten, der von Davides geslahte geborn w‘re. daz gestuont idoch also vil manigiu cŒt, daz si b‘idiu etwenne kunige unde ouch etwenne herzogen under in heten, die von Davides geslahte geborn waren. do daz cŒt nahen begunde daz der ware Davides sun, der heilige Christus, an dise werlt chomen solte, in den citen do gestuonden da ze Jerusalem zwene herren wider ainen andern uf, der hiez ainer Hircanus, der ander Aristobolus, unde striten die zwene also lange umbe daz lant da ze Jerusalem, unze daz der strit chom fur den cheiser, der do des riches phlac. der sciet den strit da mit daz er die herren baide verstiez unde gab do daz kunicriche aime haidiniskem manne, daz was der kunic Herodes. da mit was ouch do der juden ere elliu zergangen. \L Fuit \L in \L diebus \L Herodis \L regis \L sacerdos \L etc. pi des selben kuniges Herodes citen was da ze Jerusalem ain herre der hiez Zacharias, der was ain bischof nach der alten e unde hete ain wip, diu hiez Elysabet, unde waren baidiu unserm herren liep unde waren der werlt gen‘me, unde idoch si ne heten chindes noch erben niht, wan diu frowe was unberhaft unde waren ouch si baidiu chomen unze an ir alter. do der selbe alte herre daz allez ersach daz der juden ere elliu also zergangen was, do verstuont er sich des da bi vil sciere daz des unser herre allez anders niemer verhenget hete daz der Davides stuol also hinze den fremeden handen chomen w‘re, niwan daz daz heilige cit nahen w‘re daz der ware Davides sun, der heilige Christus, an dise werlt chomen solte, unde flegt ouch er unsern herren do dar umbe aller tagelich mit aller siner chrefte, daz er daz cit unde den tac geleben mu^ose daz er den heiligen Christum gesehe. do er do aines tages an sime gebet ob dem alter stuont, da erscain im ain heiliger engel. do er do den engel ersach, do erchom er vil harte. do sprach {\it(?)der} engel: "\L Ne \L timeas, \L Zacharias, \L exaudita \L est \L oratio \L tua. du ne solt niht erchomen, Zacharias, wan unser herre der hat allez din gebet vil wol vernomen unde wil siner armen hantketat ze helfe chomen. dar zuo chunde ich dir daz, daz dir dine chone Elysabet ainen sun sol gebern, den soltu haizen Johannem. von des burte wirstu unde vil m‘niger muoter chint gefrout unde getroste, wan er ist heilic in siner muoter bu^och. von danne sol er des heiligen Christes vorbot unde vorraise an dise werlt sin." do sprach Zacharias: "wie sol ich daz gelouben oder mohte daz werden? wan baidiu ich unde ouch min wip sin unze an unser alter chomen, dar zuo unde si ouch unberhaft was, do si junc was." do sprach der engel: "ich pinz Gabriel, des almehtigen gotes bot, unde hat er mich her zuo dir gesant, daz ich dir dise rede von im chunden sol. wan aver du miner botscefte ungeloubic bist, des muostu erstummen unze an den tac daz daz allez erge, also ich dir gesait han." da erstu^omt sambalde Zacharias unde wart ouch sin wip Elysabet dar nach swanger, also ez got wolte, unde erscemt si sich des so harte daz si swanger was worden unde daz si in ir alten citen chint tragen unde ziehen solte, daz si sich des hal unze in den sehsten manot. \L Missus \L est \L autem \L angelus \L Gabriel \L a \L deo \L in \L civitatem \L Galilee, \L cui \L nomen \L Nazaret, \L ad \L virginem \L etc. in dem sehsten manode do chom der heilige engel sant Gabriel zuo der heren maide, unser frouwen sant Marien, unde chundet ouch ir die frone geburte unsers herren. do ouch do diu here mait swanger wart, \L abiit \L in \L montana, do gie si hinz der frowen Elysabet unde gruozte die. unde also sciere so si der hern maide gruozsal vernam, do rurte sich da ir sun, der guote sant Johannes, vor frouden in siner muoter bu^oche unde also verre so er do mohte so zait unde offent er daz daz sin vil lieber herre, der heilige Christus, da engegenwurt was, des vorbot er an dise welt was. \L Elysabet \L impletum \L est \L tempus \L pariendi \L et \L peperit \L filium. do genas diu frowe Elysabet des ir vil lieben chindes, also wir hiut begen, den hiez ouch si, also ir der engel gebot, Johannem. der gab ouch do dar nach sime vil liebem vater, der da erstummet was, sin gesprache unde sine rede widere. Daz ist diu liebe hochcite, die ir hiut beget, des guoten sant Johannes tac, des heiligen touf‘res. den sult ir hiut vil frolichen tulten unde eren, wan "Johannes" daz sprichet "diu gotes genade." er haizet "diu gotes genade" da von, \L ecce \L agnus \L dei, \L qui \L tollit \L peccata \L mundi --- wan er was der erste man der die waren genade, daz ist der heilige Christus, der durch die armen sunder her in dise welt chom, dirre werlt zait unde offent. Nu, min vil lieben, daz ir hiut der selben gegenwurten gotes genade muzet geniezen, des verlichiu der ware gotes sun durch sins vil lieben touf‘res willen. \L Hec \L loquere. predigt$81/ Von sant Johannes. uti$ text$ \L Serta \L ter \L denis \L alios \L coronat \L etc. Drie ordenunge die sint in dirre heiligen christenhait, die genesent ouch vil wol alle dri an der sele, der ist idoch ie ainiu ob der ander. diu erste ordenunge daz ist diu niderste ordenunge, wan daz sint alle laige lute, alle die die mit elicher hirad sitzent unde die ir e rehte behaltent, die genesent alle mit gerihte unde mit urtaile. diu ander ordenunge daz sint alle die die sich mit der werlt e bewollen heten unde nu chusclichen lebent, daz sint alle guote witewen unde guote witew‘re, die werdent alle mit gerihte unde mit urtaile behalten. wan si nu durch got chusclichen lebent, so wirt ouch in ir lon gezwispildet, wan ir lon daz haizet daz cehenzicvaltic lon. diu dritte ordenunge daz sint alle die die in dirre werlt umbewollen sint, daz sint alle die heiligen maide, daz sint ouch alle die erwelten, wan die werdent alle behalten vor gerihtes unde vor urtailes, den wirt ouch ir lon getrispildet, wan ir lon daz ist daz cehenzicvalte lon. wan die habent die ere da ze himile daz si da sint gechront vor dem heiligen Christo, unde habent ouch die ere daz si uber die anderen zwo ordenunge suln rihten unde ertailen. der zehenzicvalten lon driu unde der chrone drie die treit alle der guote sante Johannes, der heilige gots touf‘re, hiut da ze himile vor dem heilige Christo. wan {\it(?)er} ist ain vil here degen unde ain mait, da von so treit ouch er die ersten chrone mit dem zehenzicvalten lone. er was ouch ain vil heiliger ainsidele, wan er floch in die wuste unde in die ainode von den luten, daz er halt iht des gehorte oder gesehe da im sin rainez herce von bewollen wurde. dar umbe treit ouch er hiut die zwispilden chrone mit dem zwispilden zehenzicvaltem lone. dar zuo ist er ouch ain vil heiliger marter‘re. dar umbe hat er im hiut da ze himile, der heilige Christus, gegeben die drivalten chrone mit dem drivalten zehenzicvaltem lone. zware der selben herren habe wir lucel mere under allen gots heiligen, niwan ainen, den heiligen gots touf‘re. \L Inter \L natos \L mulierum \L non \L surrexit \L major \L Johanne \L Baptista. dez git im selbe urchunde der heilige Christus, wan er sprichet, daz von wibes geburte unde von wibes libe an dise werlt nie dehain man herer noch heiliger geborn wurde denne der sine vil liebe touf‘re. wan er was sin vorbot unde sin vorraise an dise werlt unde lebt ouch er do also heiliclichen also im selbem wol gezam, des ansihtiger scinbot er da was, dem heiligen Christo. wan er lebt also heiliclichen, daz man halt aine wile des wante, daz erz w‘re der heilige Christus. dar zuo ist er paidiu sin here touf‘re unde sin vil lieber neve. von danne so ne mugen wir vil armen sund‘re in vil lieben gots tru^ot niht vol loben. niwan daz rat wir iu baidiu wiben unde mannen unde allen den, die baidiu mit sunden unde ouch mit andern angesten unde sorgen bevangen sint, daz ir paidiu hiut unde ouch zallen citen zuo dem heiligen gots touf‘re fliehet unde iuch in sine gnade bevelhet. wan er hat unserm herren also liebe gedient, daz er iuch fur sine heilige gegenwurte wol belaiten mac unde iu da wol gehelfen mac uzer allen iwern angesten unde uzer allen iwern noten unde ze disem libe unde ze dem ewigen libe. daz mu^oz er vil lieber gots tru^ot hiut tuon durch siner genaden willen. predigt$82/ Von sant Peter. uti$ text$ \L Gloriosi \L principes \L terre, \L quoniam \L in \L vita \L sua \L dilexerunt \L se \L ita, \L et \L in \L morte \L non \L sunt \L separati. Ir unde alle diu heilige christenhait habt dar zuo rehte daz ir disen heiligen tac hiut tult unde eret den heiligen gots boten, dem guoten sant Petro unde dem guoten sant Paulo, ze lobe unde zern. wan under allen den heiligen, die unser herre uf dirre welt ie geheiliget unde gert, so hat er sie zwene sunderlichen ob andern sŒnen heiligen also verre gehailiget unde gert, daz si nach im selbem aller dirre welt sulen sin maister unde herren. wan unser herre, der heilige Christus, der erwelt im uz aller dirre werlt zwelf herren dar zuo daz si sine poten w‘ren unde gab do den selben zwelf herren mit sime kuniclichem gewalte die ere unde den gewalt, daz si nach im selben aller dirre werlt sulin sin fursten unde riht‘re, unde hat dannoch sunderlichen die zwene herren, der tac ir hiut beget, uber die andern ir husgenoz also verre gehailiget unde geret, daz si baidiu unser armen sund‘re obersten riht‘re suln sin unde ouch der andern ir husgenoze fursten unde maister suln sin. \L Isti \L sunt \L duo \L olive \L et \L duo \L candelabra \L lucentia \L ante \L dominum. von danne wan unser herre die selben zwene herren ze so grozen ern gordent hete, do eroffent hie bevor der heilige gaist baidiu unsern herren, den heiligen Christum, unde ouch die sinen zwene fursten mit samt im aime vil heiligem wisagen mit siner tougen bezeichenunge. der wisage der sach ain cherzstal, daz was scone unde lussam, wan daz was allez durchslagen guldin unde sach u^of dem kerzstalle siben liehtvaz unde sach bi dem cherzstalle zwene vil scone olboume sten, den ainen zeswenthalben, den anderen winsterthalb. daz guldin cherzstal daz bezeichent unsern herren, den heiligen Christum. diu siben liehtvas diu bezeichent die sibenvalten gabe des heiligen gaistes. die zwene scone olboume die bezeichent die sine zwene uzgenomen fursten, der tac ir hiut beget. die stent ouch wol von rehte bi dem heiligen Christo, baidiu zeswenthalb unde ouch winsterthalbe, wan nach ir zwair urtaile so gibt er baidiu den s‘ligen den ewigen lip unde ouch den uns‘ligen den ewigen tot. die selben zwene herren die sint ouch wol von rehte zuo dem olboume gebenmazet, wan unser herre, der heilige Christus, der hat in ir herce mit dem sibenvaltem liehte sins heiligen gaistes also erfullet unde erluhtet, daz si nu zwai cherzstal unde zwai lieht sint aller dirre werlt. wan der olboum der bezeichent ouch die heilige minne unde die warn erbarmunge; der ist ir zwair herze also vol, daz von ir zwair tugende elliu disiu werlt ist geziert unde gert. \L Et \L exequabit \L gratiam \L gratie \L ejus. von danne so mugen ouch wir vil arme sund‘re zware niht vol loben die selben herren, wan daz sult ir wizen daz si unser herre also gert hat, daz si daz himilriche wol versagent unde ouch wol gebent, swem si wellent. wan allen den gewalt den unser herre, der heilige Christus, von siner gotlichen nature hat, den hat er in zwain von sinen genaden also verre mit getailet, daz si nach im fursten unde houpt suln sin aller dirre werlt. \L Quis \L tu \L mons \L magne \L coram \L Zorobabel \L in \L planum? do die zwene herren mit dem heiligen gots wort vil m‘nigiu dietlant dem tievel also emphurten, daz si den heiligen glouben unde die heilige toufe enphiengen, do chomen si ouch, also ez got wolte, hinze der obersten hoptstete da ze Rome. wan do heten die Rom‘re die werlt alle betwungen unde ouch von danne so ane betten si aller der lande unde aller der st‘t tivel unde apgot die si betwungen unde geweltiget heten, unde was do da von Rome ain hoptstat alles umpildes. dar chomen do die zwene herren unde becherten die stat also, daz diu diu da vor was gewesen ain maisterinne alles irretumes, daz diu do dar nach von ir zwair garne iemer me was ain houptstat unde ain muoter alles rehtes unde allez gerihtes. da was ouch do ain chunic, der hiez Nero, der hete mit samt im ainen zouber‘re, der hiez Symon, der was des ubeln tivels gaistes vol. do den die herren von sime irretu^om niht becheren mohten, do valten si in unde slu^ogen in mit dem gotes gewalte. daz wart do dem kunige zorn unde hiez er die herren baide verliesen: den guoten sant Petrum den hiez er crucegon, den guoten sant Paulum den liez er houptun. daz ist diu groze hochcite, die ir hiute beget. wan daz was allez unsers herren ordenunge daz die sinen obersten fursten da ze der obersten houptstete biliben, unde die im geliche samt wol gedient heten, daz ouch die geliche iemer mere ensamt gert wurden. von danne, min vil liebe, wan si nu unser herre vor andern sinen heiligen sunderlichen hat geheiliget unde gert, so sult ir iuch sunderlichen baidiu hiut unde zallen citen hinzir genaden also bevelchen also ir ir genaden durftic sit baidiu ze libe unde ze sele. predigt$83/ Von sant Peter. uti$ text$ \L Petra \L autem \L erat \L Christus. Wir lesen an der heiligen scrift da von, wie unser herre hie bevor siniu lute durch daz rote mere fuorte unde wie er in dem selben roten mere alle ir vint ertrancte. do si do uz dem mere chomen, do chomen si sa in aine vil groze wuste, da ne funden si weder zezen noch ze trinchen. da regent in do unser herre daz brot von himel unde gebot da Moysi, sime holden, daz er aine gerte n‘me unde daz er da mit an ainen gellenden stain zwene slege sluge. do er daz getet, do zecloub sich da der vels enzwai unde floz dar u^oz ain vil sconer brunne. mit dem brot unde mit dem wazzer da spiste unser herre do die sinen lute mit die wile unze daz si in ir lant chomen. daz rote mere daz bezeichent die heilige toufe, wan daz ist daz wazer unde der rote swaiz der da floz uz des heiligen Christes siten, wan da hat er alle iwer vint, daz sint alle iwer sunde, inne ertrenchet. diu wu^oste da ir nu da inne birt, daz ist daz ellende dirre werlt. daz himelbrot daz ist der heilige gots lichnam, da ir in disem ellende hinze der ewigen haimu^ote mit gespiset sult werden. der gellende vels der sich von der gerten slege uf tet unde da der brunne uz floz, der bezeichent unsern herren, den heiligen Christum. so bezeichent diu gerte daz heilige cruce. von danne ist {\it(?)er} wol von rehte gebenmazet zuo dem stein, wan alsam daz ummugelich was daz sich ain gellender stain von ainer gerten slege uf tuon solte unde wazer dar uz fliezen solte, vil michels ummugelicher was daz daz uz siner roten siten, da er an dem heiligen cruce da hienc, lebentigez pluot {\it(?)unde} wazer fliezen solte. von dem selben staine da lese wir hiute von an dem heiligen ampt, wie unser herre sine junger des vraite, ob sin erchanten unde ob si daz rehte westen wer er w‘re. dar under was ouch do der guote sant Petre, des tage ir hiut beget. wan von dem so urchundet uns daz diu heilige scrift daz under allen den heiligen gots boten dehainer w‘re der unserm herren holder w‘re unde der im ouch zallen citen pistender w‘re. wan do unser herre die minne unde die triwe da zim wol erchante, do gab er im die gewiszen unde die chunst mit sime heiligen geist, daz er in in sime hercen baz erchante unde mer von ime weste denne ander sine husgenoz. des antwurt ouch er paidiu hiut unde zallen citen unserm herren siner vrage vor andern sinen husgenozen: "\L Tu \L es \L Christus, \L filius \L dei \L vivi. herre," sprach er, "du bist zware min vil lieber herre, der heilige Christus, des lebentigen gots sun." \L Beatus \L es, \L Symon \L Bariona. do sprach unser herre: "Symon, du bist s‘lic, wan diu wort diu du nu gesprochen hast, diu ne hastu niht gesprochen von dinem menislichem sinne, sunder den sin unde die gewizzen die hat min vater da ze himile gegeben. \L et \L ego \L dico \L tibi, \L quia \L tu \L es \L Petrus \L etc., unde sage dir daz zware," sprach unser herre, "daz du bist Petrus, daz sprichet ain st‘in, unde wil ich uf den selben st‘in zimbern mine christenhait." da verwandelt unser herre hiut sime lieben tru^ot sinen namen; wan er hiez da vor "Symon", nu hat er im hiut sin selbes namen gegeben, daz er haizet "Petre", daz sprichet "ain stain". wan also unser herre von der bezeichenunge siner heren marter ain stain haizet, also hat er hiut sinen vil lieben holden ainen stain gehaizen von der bezeichenunge der st‘tigen minne unde siner grozen triwe, die er in sime hercen erchande. uf den stain unde uf die selben gruntveste siner grozen triwe da het er hiut uf gezimbert sine heilige christenhait. wan diu grundveste siner grozen triwe diu ist also veste unde ist also st‘tic, daz si niemer gewichet, wan irn mac weder diu helle noch der tot niht widersten. "dar zu, min vil lieber holde Petre", sprichet unser herre hiut, "wil ich dir geben mine himelsluzel. unde swem du den himel entsliezest, dem si er entslozen, unde swem du in ouch besliezest, dem si er vor beslozen, unde swas du hie enerde gebindest, daz si ouch da ze himele gepunden, unde swaz du hier enerde enpindest, daz si ouch da ze himele enpunden." daz ist der guote sant Petre, des tac ir hiut beget, dem unser herre sunderlichen bevolhen hat sine himelslu^ozel, wan die slu^ozel daz sint siniu wort, sine heiligiu zunge, da er iu den himel mit sol entsliezen. daz ist der geweltige chamer‘re des almehtigen gotes, daz ist der here phallinzgrave des himilisken kuniges, der iu die himilisken phallinze entsliezen sol, wan des hat er von dem kunige vil guoten gewalt. er ist ouch zware iwer oberste biscof unde pharare der iu die sunde vergeben sol unde ist der erst unde der oberste man der nach dem heiligen Christo ain trost unde ain vater ist aller der heiligen christenhait. von danne, min vil lieben, sult ir hiut unde zallen citen fliehen baidiu wibe unde man unde alle die, die baidiu mit sunden unde och mit anderen angesten unde sorgen bevangen sint, unde sult in vil lieben vater also ern also ir siner genaden durftic sit baidiu ze libe unde ze sele. predigt$84/ Von sant Paulo. uti$ text$ \L Benjamin \L lupus \L rapax \L mane \L comedit \L predam, \L vespere \L dividet \L spolia. Do unser herre, der heilige Christus, nach siner heiligen urstende hin ze himel fuor, do gewan diu heilige christenhait vil groze ahtsal von den ungetriwen juden. der selben ahtsal der was aller do der guote sant Paulus ain orthabe. wan unser herre daz in sime hercen vil wol erchante daz er vil lieber vater daz allez in der ainvaltichait unde in der durnahte {\it(?)tete}, daz er des wante daz er unserm herren vil wol dar an dient, ob er der sinen armen christenhait aht, do bechert in unser herre von sime irretuome von sinen genaden also, daz der vint unde der wolf zaime vil guoten friunt unde zaime vil senften lambe wart unde daz uz dem roub‘re unde uz dem aht‘re ain also getan voit unde ain also getan vater wart, da nu elliu diu heilige christenhait von gert unde gefro^vt ist. wan von dem tage do unde sit iemer mere so teilt er den sinen herzenlichen roup also, --- daz was sin groziu chunste unde sin grozer wistuom --- daz er nu da von ain maister unde ain lieht haizet aller der heiligen christenhait unde ain erweltez vaz unsers herren, des almehtigen gots. wan mit aller der liebe unde mit aller der diemu^ote unde er sich iemer mere geflizen mohte, so lert er daz heilige gots wort mit werchen, mit im selbem, mit siner botscefte, sam ob er ain vater w‘re aller dirre welt unde sam ob elliu disiu werlt sin aines kint ware. \L Scio \L hominem \L hujusmodi \L raptum \L usque \L ad \L tercium \L celum. do unser herre sine guote andaht unde die triwe da zim ersach, die er zuo sime lobe unde zuo sime dienst hete, do gemert er im vil wol von sinen gnaden sinen grozen wistuom. wan do er aines tages in dem gots hu^ose an sime gebet stuont, da nam in unser herre unde fuorte in en allen gahes u^of unze in den dritten himel unde liez in da sehen unde horen siniu gotlichen tougen also verre, \L quod \L oculus \L non \L vidit \L nec \L auris \L audivit \L nec \L in \L cor \L hominis \L ascendit \L etc., diu nie deheines mensken ouge mohte bescowen noch nie deheines mennesken herce mohte betrahten unde diu ummugeliche dehaime mennisken ze wizen waren in disem libe. daz ist der guote sant Paulus, des tac ir hiut beget. von diu swaz er vil lieber maister gescriben unde gelert hat, wer ist der nu der daz geturre widerreden? wan er hat daz urchunde der warhait da ze himele selbe gesehen unde gehort. \L Catulus \L leonis \L Juda, \L Benjamin \L lupus \L rapax. \L Christus \L rex, \L Paulus \L armiger. \L Christus \L expectatio \L gentium, \L Paulus \L doctor \L gentium. da von, min vil lieben, haizet er uns ain marscalc unsers herren, des himilisken kuniges, des heiligen Christes, wan er hat im mit siner gotlichen lere herberge gevangen da zallen christen selen. da von haizet er der oberste furste unde der herste venre unsers herren, wan er treit sin sperzaichen unde lait den hervanen der waren gots warhait hinz aller dirre welt. \L Qui \L et \L meruit \L thronum \L duodecimum \L possidere. von danne, swie der selbe here gotes furste hie bevor ain aht‘re w‘re der heiligen christenhait, so hat er daz idoch umbe unsern herren verdienet daz er nu da ze himele den zwelften stuol hat besezen. der heiligen gots boten der sint zwelfe an den guoten sante Paulum; dern hat idoch ir deheinen sins gewaltes noch sines stules niht verdinget noch verstozen, sunder der zwelfte stuol, den er da besezen hat, daz ist der oberste stuol sante Petres. wan sant Petre unde sant Paulus die habent ainen stuol, daz ist daz, daz si gliche ere unde gelichen gewalt habent. wan in hat unser herre, der heilige Christus, sin selbes gewalt also verre verlihen, daz si nach im selbem diu obersten houpt unde die obersten fursten sint aller der heiligen christenhait, mit den ir ouch zware an dem jungesten tage genesen unde ersten sult hinze dem ewigen libe. des verlih iu der ware gots sun durch ir baider willen. predigt$85/ Von sant Marien Magdalenen. uti$ text$ \L Fidelis \L sermo \L et \L omni \L acceptione \L dignus, \L quia \L Christus \L Jesus \L venit \L in \L hunc \L mundum \L peccatores \L salvos \L facere. Daz unser herre, der heilige Christus, durch die armen sund‘re her an dise werlt chome, daz urchundet uns hiut n‘melichen dirre heilige tac, wan siner gotlichen barmunge der habe wir offenz urchunde an der guoten sente Marien Magdalenen, der tac ir hiut beget. diu selbe vil liebe frowe diu was nach der werlt ain edil wip unde heten si ir friunt zelicher hirat gegeben, da liez aver si den ir echarl unde wart ain offeniu sund‘rinne. wan si do ane scame und ane gotes vorhte dem tievel diente, do chom ouch do der vil ubil tivel unde besaz sie also mit rehte sin aigenz vaz mit siben bosen gaisten. zuo der chom do unser herre, der heilige Christus, der durch die sund‘re her an dise werlt chom unde traib die von sinen gnaden u^oz ir. \L Rogabat \L Jhesum \L quidam \L Phariseus \L etc. dar nach, also wir hiute an dem heiligen ampt lesen, do ladet unsern herren ain richer man ze huse unde hete im ain vil groze wirtscaft gantrait. do daz do sant Marie, diu gots riusarinne, vernam daz der heilige {\it(?)gots} sun, ir vil lieber herre, da waz der si von des tievels gebende erlost hete, der si der genaden da gewent hete, do chom ouch si hin ze der selben wirtscefte, da ne hete aver si niemen hin geladen, sunder si chom uf genade ungepeten dar. da knit si nider zuo den heiligen Christes fu^ozen unde chust im die unde fluzen ir die zahere von den ougen sam ain haizer brunne. da mit beruort si den brunnen der waren erbarmunge, wan da mit dwu^oc si dem heiligen Christo sine fu^oze unde wiskte unde tru^ochent im die mit ir vil sconen zophen. dar zuo het si ouch aine vil edel salben dar braht, da si ir selber lip da vor mit phlac ze salben dar umbe, daz si ir minn‘ren deste baz geviele. da mit salbet si do dem heiligen Christo sine fu^oze, den si ir do ze dem aller liebestem unde ze dem oberstem liebe erchorn hete. wan diu minne unde die liebe die si in ir hercen hinzim hete, die erzaiget si im ouch do uzerhalb mit swie getanen sachen so si vil wenigiu do mohte. wan wie groze ir riwe unde ouch diu liebe w‘re, die si hinzim hete, die sult ir selbe da bi chiesen: wan swie si ain scone wip unde ein edel wip w‘re, idoch so warf si durch sinen willen die scame da ruche unde gienc uf sine genade in daz hu^os, da er da inne was unde da alle die mit frouden unde mit wirtscefte sazen die vor im da waren, unde chu^oste im da sine fu^oze unde scancte im da ir vil haize zahere. \L Remittuntur \L ei \L peccata \L multa, \L quoniam \L dilexit \L multum. wan ouch do diu gots erbarmunge, der ware gots sun, da engegenwurte was, do vergab ouch er ir da alle ir sunde unde lie sie da vil frolichen von im scaiden, "\L vade \L in \L pace, \L quia \L fides \L tua \L te \L salvam \L fecit", unde sprach do zuo zir: "nu var du hine mit mime segen unde in mime fride, wan din geloube hat dich behalten." Daz ist diu guote sant Marie Magdalena, der tac ir hiut beget. diu selbe liebe frowe diu hat ouch daz nu verdient daz si ist unde haizet daz fron kamerwip unsers herren, wan si dwu^oc im sine fu^oze mit ir vil haizen zaheren unde salbet im ouch sin houpt, da er ze siner hern marter gen wolte. daz ist ouch diu liebe muoter da unser herre an geliebt unde gert hat alle sund‘re, wan si des wert was daz si diu erste was diu in gesehen solte nach siner heiligen urstende; wan daz tet er vil lieber herre allez in siner gotlichen ordenunge uns vil armen sund‘ren ze troste. wan also hie bevor diu alte sund‘rinne, unser altmuoter Eva, ain bot was von dem tievel hinze Adame, da si im die botscaft des ewigen todes da zorn truoc, also was ouch disiu vil liubiu muoter ain bot unsers herren hinze sinen jungern, da si in chunt tet die vil lieben botscaft der frone urstende. dar zuo hat er sie hiut da ze himile gesetzet zaime offenne urchunde siner grozen erbarmunge, des sich nu wol trosten mugen alle sund‘re. von diu sult ir hiut die selben muoter des piten daz si iu des helfe, also ir mit der brodechait ir nach volget habet, daz ir ir ouch alsam nach gevolgen mu^ozet mit der st‘tigen riwe unde daz iu der genaden etilich tail werden mu^oze, die si nu vor got besezen hat. des verlichiu der ware gots sun durch siner genaden willen. predigt$86/ Von sant Jacobe. uti$ text$ \L Sicut \L misit \L me \L pater, \L et \L ego \L mitto \L vos \L in \L mundum \L etc. Unser herre, der heilige Christus, der in sins vil lieben vater botscefte her in dise werlt chom durch sine arme hantketat, der cherte ouch do sine barmunge vil manigen ende dar zuo, wie er der ze helfe chome. wan er lait selbe baidiu angest unde arbait unde ouch dar zuo den vil herten tot, allez durch die armen sund‘re, unde erwelt im do zwelf herren da zuo, daz die sine boten unde sine furstrit w‘ren, daz diu sinen armen scƒf unde diu sine christenhait ane zuhte unde ane phlege iht w‘re. \L Ego \L dominus \L diligens \L judicium \L et \L odio \L habens \L rapinam \L in \L holocaustum. die selben zwelf herren die erliten ouch alle vil groze arbait in unsers herren botscefte. des hat aver er si nu also ergetzet, also wir des hiut vil guote urchunde haben an dem guten sant Jacob, des tac ir hiut beget. wan unser herre der hat von siner barmunge vil m‘nigem armen unde der halt niht ze wol gedient hete, sin riche vil gen‘declichen mit geteilt, von diu was daz billich daz er dem guoten sant Jacob vil wol dancte unde lonte, wan er hete im vil wol gedient. \L Fortitudinem \L gentium \L comedetis \L et \L in \L gloria \L eorum \L superbietis. nu wie mohte unser herre dem guoten sant Jacob iemer baz gelont haben, wan er hat in also gehailiget unde gert baidiu darn himil unde ouch hie enerde, daz baidiu riche unde arme unde elliu disiu werlt unde die sin halt hie bevor ahten, daz die nu alle sin hu^os unde sin genade suochent unde den stoup chussent, der bi sime grabe lŒt. \L Et \L vocavit \L eos "\L Boanerges", \L quod \L est \L "filii \L tonitrui". dar zuo hat er in ouch gehaizen {\it(?)unde} sinen bruoder, den guoten sant Johannem, "des doners chint, des doners sune". da von hat unser herre die zwene gebru^oder gehaizen den guoten sant Jacobum unde den guoten sant Johannem, wan si im zallen cŒten nachstender unde haimlicher waren denne andir ir huskenoz. da von westen si mere siner gotlichen tougen denne andir ir huskenoz, de des sint och iriu wort, diu si gescriben unde gesprochen habent, von dem tiefen sinne gebenmazet zuo den donerslegen. der regen der von ir zwair gedonre chomen ist, daz ist der ir vil groze wistuom, da si alle die heilige christenhait mit erfullet unde erluht habent. ir donrebliche daz sint diu ir vil manigen grozen zaichen, da der guote sant Jacob vil manigen armen sund‘re mit getrostet hat unde da er die haidenscaft mit bechert hat unde die heilige christenhait mit best‘tiget hat. daz ist allez von den gnaden daz im unser herre sin selbes namen unde sin selbes gewalt also verre mit getailt hat, also er selbe ist unde haizet ain trost unde ain hailant aller dirre welt. also ist unde haizet ouch von sinen gnaden der guote sant Jacob ain vater unde ain nothelf‘re aller armer sund‘re. \L Dominus \L veniet \L ad \L judicium \L cum \L senibus \L populi \L sui. der selbe vater der chumt ouch an dem jungesten tage mit samt unserm herren an daz sin angestliche gerihte unde sol iu da ertailen aintweder hin ze dem ewigen tode oder hinze dem ewigen libe. wan er vil lieber gots tru^ot in disem libe so manigen armen sund‘re uz sinen angesten unde uz sinen noten geholfen hat, so sult ouch ir im warn nothelfare des vil wol getruwen daz er iu an dem tage anders iht ertaile niwan daz ir iemer mere mit samt im habt die ewigen genade. \L Hec \L loquere. predigt$87/ Von sant Laurentio. uti$ text$ \L Israhel, \L filius \L meus \L primogenitus, \L dixi \L tibi, \L dimitte \L mihi \L filium \L meum \L primogenitum \L etc. Ir sult hiut an rufen den guoten sant Laurentium, den heiligen gots marterere, des tac ir hiut beget, wan er hat daz zware umbe unsern herren wol verdient daz er iu wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. unde wie in unser herre vor vil manigem cŒte zaime vil lieben dienistmanne erwelt, daz sult ir vernemen. wir lesen da von an der heiligen scrift, wie hie bevor der kunic Pharao unsers herren lute in siner vancnusse vil m‘nige cŒt hete. zuo dem sante unser herre do zwene siner vil heren fu^orsten, ainen herzogen unde ainen biscof, daz was Moyses unde Aaron, unde enbot im daz er im siniu lute lieze. des enwolt aver der kunic niht tuon, unze daz im unser herre elliu diu degenchint ersluoc, diu in sime lande waren, diu die mu^oter getragen heten ze der ersten geburte. do liez er alrest unserm herren siniu lute. dar umbe wolte unser herre daz iemer mere ze rehte haben daz elliu diu degenchint sin w‘ren diu under allen sinen luten iemer mere geborn wurden, diu degenchint diu der muoter erstiu chint waren, wan er dem kunige Pharaoni elliu diu selben chint erslagen hete unde siniu lute da mit uzer siner gewelte erloste hete. daz gestuont do dar nach vil unlange, unze daz elliu siniu lute sine hulde also verlurn, daz er si alle wolte haben vertiliget unde verlorn dar umbe, wan si heten alle daz apgot ane gebet, niwan aine Moyses und Aarons, der sinen fursten, chint unde ir geslahte, die ne heten daz apgot niht ane gebet. des underchom ez ouch do Moyses hinz unserm herren, daz er sins zorns durch sinen willen hinze den sinen armen luten vergaz. \L Peccatum \L meum \L cum \L Levi \L vite \L et \L pacis. dar nach sprach do unser herre zuo sime holden Moysi: "ich enwil", sprach er, "der andern miner lute degenchint, die mich da missehaldet habent, dehainz niemer zuo mime dienst, sunder ich wil mir nemen unde erweln fur den andern povel allen baidiu {\it(?)din} chint unde dins bruoder chint, daz iwer zwair geslahte si min phafhait unde mir iemer mere dienen in mime gotshuse unde mins chirchhgewandes unde mins chircscatzes da huten unde phlegen. \L Ecce \L isti \L sunt \L semen, \L cui \L benedixit \L dominus. von der zwair herren geslahte da sint nu von chomen baidiu herren biscofe unde ouch ander briester unde diu edel unde diu erwelt gotes phafhait. )Qui \L non \L cum \L Nadab, \L qui \L interpretatur "\L spontaneus", \L qui \L alienum \L ignem \L obtulit \L et \L ob \L hoc \L a \L domino \L percussus \L interiit, \L nimis \L spontanei \L et \L minus \L cauti \L ad \L divina \L accesserunt, \L quibus \L et \L eadem \L sententia \L dampnationis \L incumbit. der selben gots erwelten dienistmanne der ist der guote sant Laurentius ainer, wan er waz des guoten sant Sixten, des heiligen babs, capelane da ze Rome, der enphalch im ouch sin chirchchgewant unde sinen chirschatz, daz er des phlage. do in die heiden do geviengen, \L dispersit, \L dedit \L pauperibus, do graif der guote sant Laurentius daz chirchgewant unde den chirchscatz, diu guldinen rouchvaz unde diu guldinen chelich, an unde zebrach daz allez unde gab ez armen luten dar umbe, daz im daz die haiden iht n‘men unde daz si mit den heiligen vazen der heiligen christenhait zeime gespote unde zaime itiwize ir apgoten iht dienten. do die heiden den guoten sant Sixtum zuo der marter furten, do sprach sant Laurentius: "herre vater, la mich mit samt dir gemartert werden, wan ich han allen dinen chirchscatz, den du mir bevolhen hete, armen luten gegeben." do sprach der guote sant Sixtus: "vil liebes chint min, nu enthab dich vil wol, wan du verst mit vil grozer marter nach dem dritten tage her nach mir." da enthoupten die heiden den guoten sant Sixtum unde zwene siner chapelane mit samt im unde viengen unde behielten den guoten sant Laurentium dar umbe, wan er des chirchscatzes vergen hete, unde brahten in fur den kunic Decium, daz er selbe den chirchscatz da zim wider gewunne. do im do der kunic Decius den chirchscatz hiez zaigen unde wider geben, do bat in des der guote sant Laurentius daz er ime der rede aine wenige frist g‘be, daz er im den scatz gezaigen mu^ose. die frist gab im der kunic. do samt ouch der guote sant Laurentius alle die durftigen, plinde unde chrumbe unde halze, die da ze Rome waren, unde fulte dem kunige da mit sin mu^oshu^os unde sprach do: "herre kunic, den scatz den du hie ze mir wider vordest, den habent disiu armen lute enphangen unde habent in allen getragen in des almehtigen gotes chamere." daz bozornt aver do dem kunige unde vienc den guoten sant Laurentium unde wolt in des betwingen, daz er diu abgot unde den tievel ane bet. da gestuont do der guote sant Laurentius der gots warhait unde dem heiligen Christo also mit rehte sin erwelter holde also lange bi, unze daz der vil ubel heiden im alle die marter an geleit, der er im chunde erdenchen. unze aller jungest do pant er in mit isninen cheten uf ainen isninen rost unde briet den gots man also lebendigen. do sprach der gots marter‘re ze dem, der in da briet: "\L jam \L versa \L et \L manduca. \L nam \L facultates \L ecclesie, \L quas \L requiris, \L in \L celestes \L thesauros \L manus \L pauperum \L deportaverunt. chere mich umbe unde iz mich. wan den scatz, den du hie ze mir vordest, den habent der arm lute hende gefu^ort in die himilisken Jerusalem." mit der marter, min vil lieben, versciet der guote sant Laurentius, des tac ir hiut beget unde des genade ir hiut hie gesuchet habt. den sult ir hiute loben unde ern mit allen guoten werchen unde sult daz zware vil wol wizen daz er unserm herren, dem heiligen Christo, also lange bi gestuont, unze daz der vil ubel haiden alle sine liste unde elliu siniu wize annim versuochet. nu hat ouch er im, unser herre, also getan lon gegeben, \L quod \L oculus \L non \L vidit \L nec \L auris \L audivit \L nec \L in \L cor \L hominis \L ascendit, den nie dehaines mennisken ouge mohte bescowen noch nie dehein ore mohte gehoren noch nie dehains mennisken herce mohte betrahten, daz ist der ewige lip. den geb iu der ware gots sun durch siner genaden willen. predigt$88/ Als u^inser vrouwe verschiet. uti$ text$ \L Oleum \L effusum \L nomen \L tuum, \L ideo \L adolescentule \L dilexerunt \L te \L nimis. Ir sult hiut an ruofen unser frouwen sant Marien, die himilisken kuniginne, der tac ir hiut beget, wan si ist zware ein muoter der waren erbarmunge unde sol si vil liebiu muoter mit ir muoterlichem hercen iu ze helfe unde ze troste chomen in allen iwern angesten unde in allen iwern noten. wan Maria daz sprichet "ain meresterne". ain meresterne haizet si vil liebiu frowe da von, wan ir sult ir vil heiligen namen an sehen, wan si ist im diu liebest unde diu nahest, wan der baidiu iuch unde ouch sie gescuof unde hiez werden, der gescuof sie also herlichen, also er selbe von ir an dise welt geborn wolt werden. daz sult ir allez an sehen, wan also sich diu sceflu^ote diu uf dem mere da varent nach dem sterne rihtent, der da heizet ain meresterne, unze daz si uz den fraisen choment, unze daz si ze stade unde ze lande choment, also sult ir ir vil heiligen namen ane sehen, unze daz si iuch, vil heriu chuniginne, u^oz den fraisen bringe dirre werlt unde daz si iuch zuo dem rehten staden unde zuo dem rehten lande bringe, daz si nu besezen hat, daz ist daz heilige paradys. da mu^oze si iuch, vil liebiu frouwe, alle inne basamnen durch ir genaden willen. \L Plantaverat \L autem \L deus \L paradysum \L voluptatis \L a \L principio. nu, min vil lieben, daz lant daz si nu vil heriu kuniginne besezen hat unde da si iuch zuo beleiten sol daz ist daz heilige paradys. paradys daz sprichet "ain boumgart der wirtscefte". den selben boumgarten der wirtscefte den gescuof unser herre von anegenge der werlt unde gescuof in dem selben boumgarten ainen ursprinc, unde u^oz dem ainen urspringe da fluzen vier wazer u^oz en allen vier halben in daz pardys, daz si fuhte g‘ben allem dem boumgarten. bi den selben vier wazern stuonden, also ez got wolte, vil manic edeliu wu^orze unde vil m‘nec sconer boum unde stuont ouch enalmitten under den boumen allen ain boum, der was ob den andern allen. wan der boum der hiez ain boum des libes, wan er het die craft und die tugende, swer sins wu^ochers unde sins obezes genoz, der lebt iemer mere in allen sinen chreften untotlich. do aver Adam unde Eva unsers herren gebot ubergiengen, do stiez er siu u^oz dem selben paradyse unde satzet ain engel mit aime viurine swerte fu^or daz tor des heren paradyses, daz er des hu^ote. Diu rede diu hat elliu aine glichnusse zuo disem heiligen tage hiute unde zuo der hailigen christenhait. wan in dem boumgarten der heiligen christenhait da ist inne der ursprinc da diu vier wazer u^oz fliezent, \L qui \L est \L alfa \L et \L omega daz ist er selbe der heilige Christus, wan er ist zware ain anegenge unde ain ende und ain ursprinc aller guoten dinge. diu vier wazer diu da von im fliezent, daz sint diu vier heiligen ewangelia, diu er mit sime gotlichen munde gesprochen unde fu^or praht hat ze helfe unde ze troste aller der h‘iligen christenhait, da er mit gevestent unde best‘tiget hat den heiligen glouben. bi den selben vier wazern da ist bi gewurzet unde gewahsen vil manic guote wurze unde vil m‘nic edel boum, den daz selbe gotliche wazer allen fuhte unde chraft hat gegeben. die boume daz sint die heiligen gotes boten unde die heiligen marter‘re unde die heiligen bihtig‘re, wan daz sint die zware, die unser herre mit der fuhte sins heiligen gaistes also gevestent hat, daz si wol rehte haizent unde sint die boume der heiligen christenhait, wan si die mit ir guot‘te uf habent. under den boumen allen da stet ain boum under der in allen ob ist unde vor ist, daz ist der boum der da haizet ain boum des libes, wan dem nigent si alle, dem dienent si alle, wan der boum daz ist diu here chuniginne, unser frowe sant Marie, der tac ir hiut beget; wan si urchundent die heiligen altv‘tere unde die heiligen wisagen, die lobt unde eret unde {\it(?)priset} elliu diu heilige christenhait, unser frowen sant Marien. wan sie ist zware der boum des ewigen libes, wan ir obez unde ir wu^ocher dem enwart zware u^of dirre welt nie niht geliches, wan ir obez unde wuocher daz ist unser herre der heilige Christus. so wol uns vil armen sund‘ren, daz diu selbe edel wurze unde der selbe edel boum uf dirre erde ie gewurcen unde gewahsen solte, da uns vil armen sund‘ren also getan trost unde genade von chomen solte! wan der boum unde diu wurce daz ist diu here kuniginne, unser frouwe sant Marie, diu hat die tugende unde die chraft, swer ir obezes unde ir wu^ochers, daz ist der heilige gots sun, zaimal geniuzet, daz der iemer mere lebt mit wunne unde mit frouden in allen sinen chreften untotlich. \L Paradysi \L porta \L per \L Evam \L cunctis \L clausa \L est \L et \L per \L Mariam \L virginem \L iterum \L patefacta \L est. von der selben heren gotes muoter da ist uns vil armen sund‘ren also m‘nic trost unde genade von chomen, daz wir sie vil heren kuniginne zwar niemer vol loben chunnen, wan daz heilige paradyse daz uns von der alten Even unzu^ohte unde ubermuote von anegenge der werlt vor beslozen waz, daz hat si vil heriu kuniginne mit ir milte unde mit ir diemu^ot uns hiut enslozen unde uf getan. wan daz viurine swert da daz tor mit behu^ot was des heiligen paradyses, daz hat der heilige Christus erlescet mit dem wazer, daz da floz uze siner gotlichen siten, unde hat si vil herlichen hiut gesetzet an sine zeswen unde hat sie gechronet zainer vil heren kuniginne uber himil unde erde unde u^ober alle dise welt. dar zuo hat sie hiut also herlichen enphangen elliu himiliskiu herscaft unde alle engeliske chore also mit rehte ir frouwen unde ir kuniginne, ir herren unde ir kuniges muoter, des heiligen Christes, mit also getanem lobe unde gesange, \L quod \L oculus \L non \L vidit \L nec \L auris \L audivit \L nec \L in \L cor \L hominis \L ascendit, daz nie dehaines mennisken ouge bescoute noch nie deheines mennisken ore gehorte noch nie dehaines mennisken herce vernam. zuo der selben heren kuniginne sult ir hiut unde zallen citen zuo fliehen, baidiu wip unde man unde alle die die baidiu mit sunden unde mit angesten bevangen sint, wan zware si ist nach dem heiligen Christo ain trost unde ain muoter aller dirre werlt. predigt$89/ Von unser frouwen. uti$ text$ \L Porta \L hec \L clausa \L erit \L et \L non \L aperietur \L et \L vir \L non \L transibit \L per \L eam. Ez ist hiut chomen diu u^oz genomen ho^e?“hcit der himilisken kuneginne, unser frouwen sant Marien, also si vil heriu kuniginne von dirre werlt hinze der ewigen haimuote ist gescaiden. die hochcite die sult ir hiut vil frolichen tulten unde eren ir ze lobe unde zeren, wan si diu ist diu des wert was daz si den waren gotes sun under ir brusten tragen unde gebern solt an dise werlt unde haizet da von ain beslozeniu porte, wan si ain heriu mait ist unde der ware gots sun von ir libe an dise werlt chom unde ouch von danne: der von ir libe unde von ir beslozen porte an dise werlt chom der hat ir hiut da widere enslozen di sinen himilisken porte unde hat si zuo sime libe unde zuo siner zeswen also mit rehte ain guote sun sine vil lieben muoter gesetzet unde hat si hiut da gechront zainer also heren kuneginne, diu nu nach im selbem ain muoter unde ain frowe sol sin aller dirre welt. so wol ouch uns vil arme sund‘re hiut unde iemer mere des wart daz wir si vil lieben frowen da wizen unde haben! wan ir vil lieber sun, der heilige Christus, der sol von ir gegenwurte zallen citen des da ermant werden, waz er ware trost durch sine arme hantketat getan unde erliten habe, unde sol ouch si vil guote muoter unde also ain vil geweltgiu hu^osfrowe ir vil armen luten da zallen citen helfende unde wegende sin. \L Hec \L est \L virga \L arida \L Aaron. da widere sult ir sie vil lieben iemer mere loben unde eren, wan zware si ist diu, der sich nieman genozsamen mac weder darn himile noch hie enerde, wan si hat aine daz lob daz si ist baidiu muoter unde mait unde ist da von gebenmazet zuo dem durren stabe, der weder wurz noch saf enhete unde der idoch von dem gots gewalte wider der nature baidiu loupte unde gruonte unde ouch wu^ocher brahte. also gebar ouch si vil heriu mait ane mannes libe wider der nature den heren gotes sun an dise werlt. \L Fons \L signatus. si ist unde haizet ain versigilter ursprinc, wan si treit daz insigel des heren maituoms unde ist idoch von ir chomen der ware ursprinc, der heilige Christus, der ain anegenge unde ain ende ist unde ain ware ursprinc ist aller guoten dinge unde da iu von chomen ist daz hailsam wazer da ir alle inne wider erborn sit hinze dem ewigen lip. \L Rosa \L sine \L spina. wir enmugen si zware, vil lieben frowen, niht vol loben, wan si ist ain ere alles manchunnes unde ist ain froude aller himilisken herscefte unde ist ain heriu kuniginne beidiu des himils unde der erde. diu ist ouch erwelt uzer aller dirre werlt sam diu rose uz den dornen, wan si ist unde haizet ain rose ane dorne. wan die dorne die bezeichent die sunde, die was aver si vil rainiu vil gar ane, wan si was heilic in ir lieben muoter bu^oche, dar zuo chom ouch der heilige gaist zuo zir unde erlu^oterte baidiu ir lip unde ir sele, daz si zainer muoter wol gezam dem heiligen Christo. der hat sie hiut da ze himile bi siner zeswen also gesetzet unde also gert also er ir des von sinen genaden sculdic ist. \L Vade, \L descende \L et \L contestare \L populum, \L ne \L velint \L transire \L terminos \L etc. Von diu sult ir iweriu ougen unde iwer herce hin nach ir vil lieben frowen uf heven unde sult sie des hiut piten, swa ir von den dornen, daz sint die sunde, iender gemailiget unde geseret sit, daz si mit ir muoterlicher w‘te daz mail hiute geruoche abe ze nemen. wan dar under sult ir wizen daz die heiligen gaitlichen vater die in dirre welt noch sint vil emzeclichen unsern herren suln piten unde flehen umbe alle die heilige christenhait unde umbe die armen sund‘re, unde sult daz wizen daz wedere die heiligen engel da ze himile noch die heiligen zwelfpoten noch die heiligen marter‘re noch die heiligen alle die mit dem almehtigen got sint niemer volle froude noch vollez himilriche gewinnent die wile, unze daz diu heilige christenhait unde die armen sund‘re mit angesten unde mit arbait in dirre welt lebent. daz ist da von daz si den almehtigen got zallen citen umbe die flegent unde pitent, dar ir scar unde ir salige menege da ze himile mit sol ervollet unde gemert werden, unze daz si sich alle nach der urstende an dem jungesten tage baidiu mit libe unde mit sele besamt {\it(?)habent}, so habent si denne alrest volle froude unde vollez himilriche. die wile, daz sult ir wizen, sult ir zallen citen ane ruofen die heiligen alle unde sunderlichen die heren kuniginne, der tac ir hiut beget, wan diu ist n‘melichen ain muoter der genaden unde der waren erbarmunge. der selben genaden sult ir sie hiute manen unde sult sie des piten, daz sie vil liebiu frowe, \L vade, \L descende, hiut geruche uf ze sten von der suozen mandunge da si hiut inne ist bi ir vil lieben sune, den si hiut vil frolichen unde mit vollen ougen ane siht, unde daz si hiut geruoche uf ze sten von dem heren lobegesange, da si hiut da en himile mit ist enphangen von aller himilisken herscefte, unde daz si vil liebiu frowe hiut her widere en erde geruoche ze sehen uber die vil armen sund‘re unde uber alle die angest unde uber alle die not aller der heiligen christenhait unde daz si hiut da sunderlichen geruoche zemphahen iwer heiligez gebet unde daz si daz hiut bringe fur ir vil lieben sun umbe alle die angest unde umbe alle die not die ir habet am libe oder an der sele. daz mu^oz ouch si hiut tuon, vil heriu kuniginne, durch ir gnaden willen. predigt$90/ Von sant AugustŒn. uti$ text$ \L Ecce \L sacerdos \L magnus, \L qui \L in \L diebus \L suis \L suffulsit \L domum. Iz ist hiut aines vil heiligen herren tac, der hiez der guote sant Augustinus, der was ain herre, ain biscof, unde was ain maister unde ain ler‘re der heiligen christenhait. den sult ir hiut loben unde eren mit allen guoten werchen, wan er hat daz zware wol verdient umbe unsern herren daz er iu vor sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. der selbe herre der was nach der welt ain edel man unde was von guoten luten geborn, die guote christen waren, er was aver selve ain uncristen unde ain haiden, unde was idoch der aller wisten unde der aller baz gelersten phafen ainer, der sit Christes geburte ie dehainer an dise werlt ie geborn wart. wan er do ain haiden was unde ain also wiser herre was, do vahter mit siner grozen chunste den heiligen gelouben unde die heilige christenhait an. also unser maister, der guote sant Paulus, hie bevor der heiligen christenhait ‘ht, unze daz in unser herre von sinen gnaden der heiligen christenhait ze troste bechert, also vaht ouch der guote sant Augustinus die heilige christenhait unde den rehten glouben an, unze ouch unser herre von sinen gnaden des geruchte daz in der guote sant Ambrosius, der heilige erzepiscof von M‘ilane, bechert unde touft. daz was allez von unsers herren genaden unde von siner heiligen ordenunge, wan er weste daz wol daz im der guote sant Augustinus also der guote sant Paulus ain erweltez vaz solt sin, da im vil groziu ere unde vil grozez dienst von erboten solte werden. wan also sciere so er vil lieber gots tru^ot bechert unde getouft wart, do wart er sa ein vater unde ain vorspreche unde ain voget der heiligen christenhait. wan die heilige christenhait die verspracher do iemer mere unde satzet sich sa wider allen den, die mit im ane fahten die christen unde die sine guote heregesellen da vor waren gewesen, do er der christenhait aht‘re was. mit den huob er do dar nach vil manigen herten strit unde su^ohte wider siu vil manic grozez tagedinc mit fraisen sins libez, da im des tievels chint ir halscar heten geleit, da in unser herre ie bescermet, unze daz er den heiligen glouben unde die heilige christenhait best‘tiget unde gevestent. \L Factus \L Augustinus \L presbyter \L et \L cetera. under diu do wart der selbe heilige gotes chempfe ze phaffen unde ze briester gewiht. do er do ze briester gewiht wart, do nam er sich ie mˆr unde mˆr deste grozer tugende unde deste grozer erlist hinz unserm herren an, wan er nam do des war unde sach daz ane wie die heiligen zwelfpoten hie bevor gelebet heten, der guote sant Petrus unde der guote sant Jacobus unde der guote sant Johannes unde ander sine huskenoze, unde ordent er im ain leben nach ir leben unde stift ain chloster unde ain phaffen samenunge in der selben heiligen ordenunge. daz ist unde haizet hiut dises tages von rehte der heiligen zwelfboten leben under aller gaistlichen phaffen leben. da lert do der heilige gots tru^ot die heiligen christenhait daz heilige gots wort mit aller der minne unde mit aller der diemu^ote, mit worten unde mit werchen unde mit siner heiligen scrift, sam ob er aine alle dirre werlt vater w‘re unde sam sin aines kint elliu disiu werlt w‘re. wan er allen sinen sin hinze unsers herren dienste gecheret hete, do chert ouch in do da widere der heilige gaist sunderlichen dar an daz er die heiligen scrift, die hie bevor die heiligen wisagen unde die heiligen zwelfpoten gesprochen unde gescriben heten, daz er die also verstuont unde also vernam, also si der heilige gaist uz ir munde gesprochen hete. wan swer die heiligen scrift unde den tiefen sin der dar an ist anders niht verstet niwan nach den worten diu da gescriben sint, dem ensmechet diu heilige scrift niht baz denne ob er ungedroskens unde ungemalens chorns chiwe unde eze. den selben tiefen sin den hat aver uns allen der heilige gots tru^ot, der guote sant Augustinus, uf getan und hat uns die heiligen scrift gedrosken unde gemalen unde hat uns dar u^oz gemachet die vil lutern semelen unde hat uns dar uz gescenchet den vil edeln win, da er vil manigem sund‘re sin herce mit gefrout unde mit gelabt hat unde da er dem almehtigen got vil manige guote sele mit gewu^ochert unde gewunnen hat. daz ist der guote sant Augustinus, des tac ir hiut beget, der hat daz verdient daz er ist unde haizet der heiligen christenhait vater unde vogot, wan die versprach er unze daz er den heiligen gelouben best‘tiget unde gevestent, unde hat ouch daz verdient daz {\it(?)er} ist unde haizet ain lieht der heiligen christenhait, wan die hat er erloutert mit siner heiligen scrift. wan er do der erst man was der sich der heiligen zwelfpoten leben an nam unde in nach volget baidiu mit worten unde mit werchen, so hat er daz billichen verdient daz er ir genoz baidiu vor got unde ouch vor der heiligen christenhait ist unde haizet, unde hat daz verdient daz er sunderlichen haizet unde ist ain vater aller gaistlichen phafhait. zuo dem selben herren da sult ir hiut unde zallen citen zuo fliehen, wan zware der ist ain vorspreche der armen sund‘re unde mag ouch iuch wol gehelfen baidiu ze libe unde ze sele. daz mu^oz ouch er vil lieber gots tru^ot hiut tuon durch siner genaden willen. predigt$91/ Als sant Johannes gehobtot wart. uti$ text$ \L Audivit \L Herodes \L detracha \L famam \L Jhesu \L etc. Den heiligen gots touf‘re, den guoten sant Johannem, des tac ir hiut beget, den sult ir hiut ane ruofen unde sult in vil lieben gots tru^ot hiut loben unde eren, wan aller der gnaden, die unser herre, der heilige Christus, mit uns armen sund‘ren an dirre werlt ie begienc, der was er aller ain vorbot unde ain vorraise an dise werlt. wan er bezeichent mit siner heiligen geburt unsers herren geburte unde bezeichent mit siner toufe unde mit siner marter unsers herren toufe unde sine heilige marter. von diu, wie der selbe liebe gots touf‘re enthoupt unde gemartert wurde von dem chunige Herode, da sult ir hiut ain lucel von vernem. der chunic Herodes der hete ainen bruder, der hiez Philippus; der selbe Philippus der het ain wip, diu hiez Herodias. die selben frowen die nam aver im sin bruoder Herodes unde saz er offenlichen bi der. umbe daz selbe offen unreht da rafset unde sprach der heilige gots touf‘re Herodem also lange umbe an unde wert im daz unreht unde daz offen umbilde also lange unze daz im baidiu, Herodes unde ouch diu kuniginne, vint unde gehazic wurden unde heten den lieben gots trut ofte vil gerne erslagen, niwan daz si niht getorsten vor den luten. wan sant Johannes der was baidiu nach der werlt ain edel herre unde lebt ouch do so heiliclichen, daz in diu werlt elliu muse minnen unde eren. idoch so geriet daz diu chuniginne daz in Herodes gevienc unde warf in in sinen charchare. da lac der erwelte gots tru^ot gepunden unde gevangen in dem charch‘re unz an aine cite daz der kunic Herodes aine groze hochcŒte machete unde aine groze wirtscaft. do ladet er zuo den selben hochciten unde zuo der selben wirtscefte alle die fursten, die in sime riche waren. do hete ouch diu kuniginne Herodias aine vil scone tohter, diu was dannoch ain juncfrowe. diu selbe juncfrowe diu gienc in des kuniges Herodes sal, da der kunic mit sinen fursten mit wirtscefte unde mit scalle inne saz unde spranch unde uberwarf sich da vor sime tiske also, daz baidiu dem kunige unde ouch allen sinen fursten der juncfrowen froude unde ir spil wol geviel. dar umbe gehiez ir der kunic Herodes, swes si in geb‘te, des wolt er sie gewern, unde swuor ir des da vor sinen fursten, ob si halt sins kunicriches halbes p‘te, daz er ir daz g‘be. da gienc do sa diu juncfrouwe hinze ir muoter unde fragete sie ˆ wes si den kunic piten solte. do sprach diu kuniginne: "vil liebiu tohter, nu ne bit den kunic anders nihtes niwan daz er dir Johannes hopt, des touf‘res, ze lone gebe." da gienc do sa diu juncfrouwe wider fur des kuniges tisk unde sprach: "herre kunic, ich wil daz du mir an dirre wile uf ainer scuzel gebest hie vor dime tiske Johannes des touf‘res houpt." da hiez do sa Herodes den heiligen gots touf‘re in dem charchare enthoupten unde hiez daz houpt uf aine scuzel legen unde hiez ez der juncfrouwen geben. daz gab si do ir muoter. da besamten sich do sa sant Johannes junger unde namen den ir vil lieben maister unde bestaten unde begruben den vil heiligen gots tru^ot mit vil grozem jamer, also si wol musen, an sin vil heiligez houpt. \L Inter \L natos \L mulierum \L non \L surrexit \L major \L Johanne \L Baptista. Daz ist diu hochcite, die ir hiute beget, daz ist des guoten sant Johannes tac, des heiligen touf‘res; daz ist der heilige man, dem unser herre, der heilige Christus, selbe des urchunde gab daz von wibes libe an dise werlt nie dehain man herer noch heiliger nie geborn wurde. dem selben heiligen manne dem gewunnen idoch vil bosiu wip unde vil ubeliu wip sin vil heiligen lip ane, wan dem wart sin vil heiligez houpt durch ain spilewip abe geslagen unde wart also plutegez fur den kunic Herodem getragen, da er mit siner wirtscefte saz, unde wart da ainer springarinne ze lone gegeben. da sult ir allez unsers herren genade unde siniu tougen ane chiesen. wan also er ware trost selbe lasterliches todes an dem heiligen cruce fur allez manchunne ersterben wolte, also wolt er daz daz der sine vil here touf‘re der e hailic was e er an dise welt ie geborn wurde ouch lasterliches todes ersturbe dar umbe, daz er vil lieber gots tru^ot mit sinen unsculden unde mit sime lasterlichen tode vil manegem armen sund‘re ze helfe unde ze troste chome unde daz er vil manegen armen sund‘re ze sinen genaden unde ze sinen hulden pr‘hte. von diu sult ir den herren hiut unde zallen citen loben unde eren unde sult zuo sinen genaden fliehen, wan zware er ist daz aller oberste houpt da nach dem heiligen Christo unde nach siner vil lieben muoter, da elliu diu heilige christenhait zuo sol fliehen unde houpten. wan er ist zware unserm herren, dem heiligen Christo, under aller dirre werlt nach sin selbes muoter der aller liebest unde der aller nahest unde der aller nachlist, wan er lebt so heiliclichen unde so gotlichen, daz man des aine wile wante daz erz w‘re, der heilige Christus. zuo dem herren da sult ir zuo fliehen, baidiu wip unde man, unde sult in vil lieben gots neven iu zaime herren unde zaime voget chiesen, wan zwar er mag iu wol gehelfen baidiu ze libe unde ze sele, unde sult in des hiut biten, daz er vil lieber herre iuch in sine genade unde in sinen scerm haben mu^oze, da ir von disem libe scaidet, unde mit sime geleit muzet chomen fur den himilisken kunic. da mu^oz er iuch vil lieber herre fur beleiten durch siner genaden willen. predigt$92/ \L Magni \L Abbatis. Von sant Mangen. uti$ text$ \L Quicumque \L non \L renuntiaverit \L omnibus \L que \L possidet, \L non \L potest \L meus \L esse \L \L discipulus. Ir sult an rufen den guten sant Magnum, des tac ir hiut beget, unde sult in vil lieben gots tru^ot hiut loben unde eren, wan er hat unsers herren willen also getan unde hat im also liebe gedient, daz er iu nu zware da ze sinen genaden wol gehelfen mac beidiu ze libe unde ze sele. wan unser herre der sprichet daz: swer in dirre welt iht des hat daz im lieber ist denne ich im si unde daz er fur mich minnen wil, dern ist min niht wirdic noch mines riches. wan swer halt alle dise werlt durch minen willen niht versmaht unde swer allez daz durch minen willen niht enlazet daz er in dirre werlt hat unde gewinnen mac, dern mac min junger niht gesin noch gehaizen. daz selbe gots gebot unde den selben gots rat den behielten unde erfulten die heiligen zwelfpoten unde alle die die unserm herren ie die liebesten unde die nahsten waren. von diu ist ouch zware der selben gots erwelten der guote sant Magnus ainer, des tac ir hiut beget, wan er vil lieber gots tru^ot het daz wol vernomen daz unsers herren junger, also er selbe da sprichet, anders niemen gesin mac niwan der aine der durch sinen willen alle dise werlt versmahet. daz tet er vil lieber gots tru^ot, wan er floch von der werlt dannoch do er in siner ersten jugent was unde zouch sich in en munichleben unde ophert sich selben da dem heiligen Christo zaime lebentigen opher. wan do unserm herren, dem heiligen Christo, sin rainiu becherde unde sin heiligez opher liep unde amphanclich was, daz erzait unde eroffent er von sinen genaden vil sciere da mit: wan also er sich durch sine liebe under maisters gehorsam ergeben hete unde dem in sime namen gehorsamt, also ert ouch er in da widere da mit daz im daz wilde gefugele unde die wilden pern gehorsam muosen al nach sime gebot unde gab im ouch do dar zuo den gewalt uber die bosen unde die ubeln tivel, daz er die niht ain genoticlichen von den armen mennisken vertraib, sunder daz si halt durch sin heiligez gebet die stat unde die gegende muosen ru^omen, da er vil lieber gots tru^ot sine reste unde sin haimwesen haben wolte, daz si der armen christenhait dester minder da gescaden mohten. dar zuo baidiu plinde unde chrumbe unde mit swie getanen angesten unde noten die armen sund‘re bevangen waren, alle die zuo zim chomen, die trost alle der heiligen gots man. dar zuo slug er ainen drachen unde ainen lintwurm, da der vil ubel tivel der armen christenhait mit aht unde da er zwai lant mit hete verirret unde verwu^ost da ze Chemten unde ze Fu^ozen, daz da nieman was; die sluoc da paide der gotes reche, der guote sant Magnus, mit des heiligen geistes chrefte unde stifte da zwai chloster unde zwo samenunge. unde ouch von den grozen genaden, die im unser herre verlihen hete, unde durch diu grozen zaichen, diu er begienc, so wart im sin nam verwandelt: wan er hiez da vor Magnowaldus unde wart dar nach Magnus gehaizen, daz sprichet "der micheler". "Michiler" haizet er vil lieber gots tru^ot wol von rehte baidiu von den micheln unde von den grozen zaichen, diu er begienc, unde daz er ain nothelf‘re ist unde daz er den micheln unde den aller obersten gotes tru^oten wol genozsam ist. \L Ecce \L nos \L reliquimus \L omnia \L et \L secuti \L sumus \L te. wan da von fraget ouch der guote sant Petrus unsern herren zainen citen: "herre", sprach er, "was gibestu uns dar umbe ze lone, wir, die durch dinen willen dise werlt verlazen haben?" do sprach unser herre: "Petre, daz sag ich iu zware: swelhe mir da nach gevolget habent unde die dise werlt durch minen willen versmaht habent, swenne ich an dem jungesten tage an daz min gerihte chume, dar chomt ouch ir mit samt mir unde vertailt unde rihtet da mit samt mir uber lebindige unde uber toten. wan daz sult ir wizen", sprach unser herre, "swer minen willen getuot unde mins vater, der da ze himel ist, der ist min muoter unde min swester unde min bruoder". Daz ist der guote sant Magnus, des tac ir hiut beget, der daz verdient hat daz er mit dem heiligen Christo unde mit den heiligen zwelfpoten an dem jungestem tage sol erteiln uber lebentigen unde uber toten unde der daz verdient hat daz in unser herre gehaizen hat durch sine groze garende sine muoter unde sine swester unde sinen bruoder. zuo dem selben herren sult ir hiut fliehen, wan zware der mag in wol gehelfen baidiu ze libe unde ze sele. \L Veni, \L Magne, \L veni, \L suscipe \L coronam, \L quam \L tibi \L dominus \L preparavit. do der selbe heilige gots tru^ot an sinen jungesten citen an sime totpete gelach, do chom dar zuo zim der biscof von Ouspurch, der do ze den citen da biscof was, der hiez Tozo. do er do vor sime bette saz unde in vil lieben vater claget unde waint mit sinen chapelan, also er wol muose, do chom ain stimme von himele, die hort der biscof unde alle die die da waren. diu stimme diu sprach: "chum her, Magne, chume her unde enphahe die chrone die dir got hat berait." Daz ist der liebe vater, der gute sant Magnus, der sine chrone hiut da hat enphangen von dem himilischen kunige unde der mit der offen gots haimladunge daz frone gots pardyse hiut hat besezen. wan mit der stimme sa do verwandelt er vil frolichen disen lip. zware der herren der haben wir idoch lucel mere, die mit der offen gots haimladunge disen lip verwandelt habent. nu hat unser herre den guoten sant Magnum sunderlichen da mit also gert dar umbe, daz ir deste baz sult wizen daz er iu von sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. daz muoz er vil lieber gots tru^ot hiut tuon durch siner genaden willen. predigt$93/ Von unser vrouwen als si geborn wart. uti$ text$ \L Que \L est \L ista, \L que \L processit \L sicut \L aurora \L consurgens \L etc. Wan ir zallen citen wol bedurft der genaden unde des trostes der hern kuniginne, unser frowen sant Marien, so sult ir sie ouch hiut sunderlichen also loben unde eren an ir vil heren hochciten, also ir des durftic sit, daz si iwer gebet hiut enphahe unde daz si daz hiut bringe fur ir vil lieben sun umbe alle iwer not. wan ir beget hiut den tac, also si vil heriu kuniginne an dise werlt geborn wart aller dirre werlt ze troste unde ze genaden. dar zuo sult ir ouch die rede wol merchen, daz diu hailige christenhait niwan drier heiligen geburte tult {\it(?)unde} eret: daz ist diu geburt des guoten sant Johannes, des heiligen touf‘res, die ir ze sunewenden beget; daz ist diu geburte unser frouwen sant Marien, die {\it(?)ir} hiut an disem tage beget; daz ist diu geburte unsers herren, des heiligen Christes, die ir ze wihnahten beget. die dri geburt die ert unde beget diu heilige christenhait dar umbe, wan uns von {\it(?)den} drin trost unde genade unde der ewige lip an dise werlt chomen unde geborn ist. sante Johannes geburte, des heiligen touf‘res, diu ist gebenmazt zuo dem morgensterne, wan also der morgensterne iemer vor dem tage uf get, also was ouch der guote sant Johannes unsers herren, des heiligen Christus, des waren liehtes unde des ewigen tages, vorraise unde vorbot an dise werlt. unser frouwen sant Marien geburte, die ir hiut beget, diu ist gebenmazet zuo der morgenro^e?“te, wan also diu morgenro^e?“te die naht unde die vinster vertribet unde iemer e chumt e der sunne uf ge, also ist ouch si vil liebiu frouwe ain sihtigez urchunde des trostes unde der genaden, die si uns vil armen sund‘ren an dise werlt tragen unde gebern solte an dem waren sunnen, an dem heiligen Christo. unsers herren geburte, des heiligen Christes, diu ist gebenmazet zuo dem haitern sunnen, wan also der sunne allez daz erluhtet unde allez daz erwermt daz uf dirre welt ist, baidiu ubel unde guote, su^oberchait unde unsuberchait, unde daz idoch der sunne da von niht gemailiget enwirt, also nimet ouch er vil lieber herre mit dem liehte unde mit der wirme sins heiligen gaistes aller der unsuberchait unde aller der sunde hin ze sinen genaden \L et \L projiciet \L in \L profundum \L maris \L omnia \L peccata \L vestra, die an in vil heren kunic houptent unde die im des von warem hercen getruwent. von diu also wir iu nu vor gesprochen haben, wan ir hiut beget die geburte unser frowen sant Marien, diu da gebenmazt ist zuo der morgenro^e?“te, von diu sol ouch si vil liebiu frowe von iwerm hercen hiute vertriben die vinster aller achuste, daz ir hiute mit allen ougen baidiu erchennen unde ouch an gesehen muget den warn sunnen, den heiligen gots sun, den si vil heriu kuniginne iu ze troste unde ze genaden an dise werlt getragen unde geborn hat. \L Pulcra \L ut \L luna, \L electa \L ut \L sol. so ist si denne dar umbe gebenmazet zuo dem manen, wan also der mane baidiu liehter unde ouch grozer ist denne ander gestirne si, also ist ouch si vil heriu kuniginne vor allen heiligen daz aller oberste houpt, da ir nach dem heiligen Christo zuo solt houpten unde fliehen. daz ouch denne der mane under wilen wehset unde under wilen abe nimt, daz bezeichent daz daz diu ir armen dienstlute, die si vil heriu kuniginne an dirre werlt hat, mit angesten unde mit arbait unde ouch aller maist mit sunden bevangen sint, den si vil liebiu frouwe von ir genaden allen sol ze helfe chomen. wan zuo den genaden da ist si vil heriu kuniginne zuo erwelt sam diu erwelte sunne. diu erwelte sunne daz ist der heilige Christus. wan er von sinen genaden ir sun unde ir chint geruhte ze werden, da von ist si vil liebiu frowe zuo zime gebenmazet. wan swa ir von iwern sunden hin zim tru^otherren mit volleclichen ougen niht geturret gesehen, da sol er vil lieber herre von ir des ermant werden, waz er warre trost baidiu durch iuch unde durch alle die heiligen christenhait getan unde erliten habe, unde sol ouch si vil liebiu frowe baidiu iuch unde ouch alle die heiligen christenhait ze sinen genaden unde ze sinen hulden bringen. \L Terribilis \L ut \L castrorum \L acies \L ordinata. wan diu heilige christenhait diu hat ouch drie ordenunge. diu erste ordenunge daz sint alle laige lute, daz sint alle die die mit elicher hirat sitzint. diu ander ordenunge daz sint alle gaistliche vatere unde alle gaistliche riht‘re. diu dritte ordenunge daz sint elliu gaistliche lute, daz sint alle die die sich von dirre werlt dar zuo gesundert habent unde sich dar zuo gemu^ozet habent, daz si dem almehtigen got chuslichen unde raineclichen gedienen mugen. die drie ordenunge daz sint die drie scar, da elliu diu heilige christenhait inne erstet an dem jungesten tage. swa sich denne die dri scar wol gewafent habent in den drin namen des vaters unde des suns unde des heiligen gaistes, die nefurhtent ouch denne da niht weder tot noch die helle noch den tievel, sunder der tievel der muoz si da mit aller sinen swarcen scar furhten unde fliehen. wan die dri scar daz sint diu dienestlute des himilisken kuniges unde ouch der himilisken kuniginne. unde ouch von diu, swa dehain guot chnecht denne dar under gevellet oder deheime frum manne dar under also misseget, daz er sins herren hulde an ettilichen sachen verliust, den sol diu vil liebiu muoter, diu himiliske husfrowe, uf heven unde sol in ze hulden bringen unde sol im geleit geben fur den himilisken kunic. also mu^oze si iu tuon durch ir heiligen geburt willen. predigt$94/ Von dem selben. uti$ text$ \L Descende \L in \L domum \L figuli \L et \L ibi \L audies \L verba \L mea. Wir lesen an der heiligen scrift da von wie unser herre zainen citen mit aime sime vil heiligen wisagen choste. "genc", sprach er, "in des haven‘res hu^os unde nim da war waz er tuo unde vernim denne da min wort." der wisage tet, also im unser herre gebot unde gienc in eins haven‘rs hus. da saz der haven‘r ob sime werch unde hete uf siner sciben ain vil sconez vaz al nach sime willen gedret. da zerais im daz in allen gahes under den handen e er daz bi dem viwer vol bestetiget. do graif er sa hine wider unde nam im des selben horwes unde scu^of im ain ander vaz al nach sime willen unde vol best‘tiget do daz bi dem viwer also er wolte. do sprach dar nach unser herre zuo dem wisagen: "hastu nu vil wol ersehen des haven‘res gewalt? swenne dem ain vaz zerist, so scephet er im uz dem selben horwe ain ander vaz an die selben stat. den selben gewalt den han ouch ich, den der haven‘re da hat", sprach unser herre, "wan swenne mir ain vaz zerist unde abegenc wirt, so scephe ich mir wol ain ander vaz an die selben stat uz dem selben horwe. wan irn sit allensamt vor minen ougen anders niht niwan sam daz hor daz der haven‘re da wandelt." der haven‘re, min vil lieben, also ir nu wol vernomen habt, der bezeichent unsern herren, wan unser herre, der almehtige got, der gescuf im von anegenge ain vil scones vaz al nach sime willen. daz vaz daz zerais aver im en allen gahes under den handen, e er daz bi dem viwer vol best‘tiget. daz sin erst vaz unde sin scone vaz daz waz unser altvater Adam, der zerais unserm herren en allen gahes under den handen. wan er hat dannoch von sinen genaden vil michels grozer eren hinz im gedaht, lieder done was aver er so s‘lic niht, daz er des iht enbiten wolte; daz waz alles da von daz er bi dem viwer dannoch niht vol best‘tiget was. daz viwer daz was diu heilige gots minne, der hete aver er leider vil lucel, do er dem tievel baz geloubet denne sime sceph‘re. des liez ouch in sin sceph‘re im von handen entslifen, do mu^oz im wol {\it(?)von} rehte missegen unde ist der scade von im leider her zuns allen erwahsen. nu hat unser herre von sinen gnaden sins ungemuotes unde sins zorns her zuns armen sund‘ren vergezen unde hat hinne wider gegriffen unde hat im von dem selben horwe ain ander vaz unde ain niwez vaz al nach sime willen gescafen. daz ander vaz unde daz niwe vaz, daz er im nu uz dem selben horweline gescafen hat, daz ist diu here chuniginne, unser frowe sant Marie, der tac ir hiut beget. wan durch die sol unser herre alles sins zorns her zuns vil armen sund‘ren vergezen, wan si ist zware ain vaz der genaden unde der ern, wan si ist daz here unde daz lobesam vaz, daz im got selbe erwelt hat uzer aller dirre welt unde da aller sin wille an ergangen ist. unde wer si vil liebiu frowe sie, daz enwaiz niemen so wol so er selbe der elliu herze gescafen hat; von diu hat ouch er sie im selbem zeiner vil lieben muoter erchorn. so wol ouch uns vil armen sund‘ren hiut unde iemer mere des wart daz si vil liebiu muoter iender hie enerde waz diu uns da benemen solte unsern itiwiz! wan wir vil armen sund‘re wir waren ot alle vil weniges werdes, do unser sceph‘re da sprach: "\L penitet \L me \L fecisse \L hominem; mich riwet daz ich ie deheinen mennisken gescu^of, unde irn sit alle vor minen ougen anders niht niwan sam daz hor, daz der haven‘re da wandelt." die versmachait unde den itwiz den hat uns unser herre nu da mit wol gesenftet unde benomen daz er im nu von dem selben horwe ain vaz zainer vil lieben muoter hat gescafen unde da er im selbem nu baidiu lip unde lit unde w‘re mennisliche nature von nemen wil. wan daz ist ouch zware daz linde horwelin unde ist diu salige unde diu raine erde unde der heilige acher der uns von dem gots towe den samen unde daz chorn an dise werlt getragen hat, danne uns da chomen ist daz ware himelbro^e?“t, daz ist diu heilige gots muoter, der heiligen geburt tac ir hiut beget unde ert, diu daz here gotes chint an dise werlt da getragen unde geborn hat, der sich selben zainer spise hat gegeben den saligen allen hinze dem ewegen libe. \L Liber \L generationis \L Jhesu \L Christi. daz ist diu liebe gots muoter diu aller gu^oten mu^oter fro^vde unde ere ist unde diu ouch allen armen wiben ir itwiz benomen hat, der siu an geborn was von der alten Even sculde. daz ist diu here chuniginne da, ze der sich da hat ganegenget diu genade unde diu froude des ewigen libes. wan si ist zware diu ware angelsnu^or diu von anegenge der werlt baidiu von dem heren kunige unde ouch von den heiligen wisagen geborn unde geflohten ist, wan der ir vil lieber sun, unser herre, der heilige Christus, der ist an der selben angelsnuore baidiu daz chorder unde ouch der angel. der angel daz ist diu sine here gothait, da er den tivel mit erwurget hat; daz chorder daz ist diu sine here mennislichiu nature, da er iuch u^oz des tivels gewalt mit erchouft unde erlost hat. von diu wan hiut diu here geburte der himilisken chuniginne, unser frowen sant Marien, der frouden unde der genaden aller aine anegenge ist, so sult ir sie vil lieben muoter hiut des biten, daz si iu des helfe umbe ir vil lieben sun, daz er {\it(?)iuch} flehte in die waren angelsnuor unde daz er iuch tailnuftic mache der spise, die er den s‘ligen allen hat gantrait hinze dem ewigen libe. des helfe si iu vil liebiu frowe durch ir heiligen geburt willen. \L Hec \L loquere. predigt$95/ Als daz heilige cru^e?–ze erho^e?“het wart. uti$ text$ \L Sicut \L exaltatus \L est \L serpens \L in \L deserto, \L ita \L exaltari \L oportet \L filium \L hominis. Daz heilige gots cruce, dem ir zallen citen da niget, also daz pillich unde rehte ist, daz sult ir hiut sunderlichen loben unde eren an sime heiligen tage, unserm herren, dem heiligen Christo, ouch ze lobe unde zeren, der iuch dar an erlost hat mit sime heiligen tode von dem ewigen tode, unde sult ouch hiute in sime namen ain lucel vernemen von den manicvalten genaden des selben heren cruces. da lese wir daz von an der heiligen scrift, wie unser herre hie bevor siniu lute durch aine wu^oste fu^orte wol vierzic jar. do chom daz also, daz si leider mit ir sunden sine hulde verlurn. dar umbe sant unser herre do under diu sinen armen lute viurinne slangen, die toten der armen lute vil harte vil mit ir viurinen aiter. dar umbe ru^often ouch si do alle gemaine hinz unserm herren, daz er sich erbarmet uber siu. do gebot unser herre sime holden Moysi daz er ainen erinen slangen guze unde daz er den uf hienge an einen stechen, unde alle die die von den viurinen slangen gesert wurden, daz die alle chomen zuo dem stechen da der erine slange ane hienc, unde also sciere so si den erinen slangen ane ges‘hen, daz si da mit alle genesen waren. Disiu rede, min vil lieben, diu ist elliu ain bezeichenunge disse cites, also diu heilige christenhait nu stet. wan diu wu^oste da unser herre diu sinen lute inne fu^ort diu viercic jar, diu bezeichent daz ellende dirre werlt, da er iuch von sinen genaden inne beruchen unde beleiten sol hinze der ewigen haimu^ote. von diu swa ir denne iwer herce unde iwer gemu^ote chert nach dirre welt, diu gar ain bechorunge unde ain brodechait ist, unde ir ditze arme ellende mere minnet denne die ewigen haimu^ote unde ditze vil churce cit minnet fur den ewigen lip, da verlieset ir unsers herren hulde umbe, der iuch da in sime gelaite fu^oren unde beleiten sol von disem ellende hin ze der ewigen haimu^ote. dar umbe sent er iu denne widermu^ot engegene. daz widermu^ote daz ist angest unde arbait, daz ist siechtuom unde armuot. swenne er iuch denne da mit niht gewinnen mac unde iwer bose gemu^ote von dirre werlt mit niht bechern mac, so senter denne under iuch die viurinen slangen, daz iuch die denne hecken unde serigen mit ir viurinen aiter. die viurinen slangen daz sint die bosen gaist, daz ist der vil ubel tievel unde allez sin gespenste. daz sine viurine aiter daz ist haz unde nŒt, daz ist zorn unde manslaht, daz ist huor unde uberhuor unde ander vil manic achust, da der leidige tievel leider alle dise werlt mit dem sinen fiurime aiter zuo verscundet unde zuo sterchet, unze daz er sie von ir herren unde von ir sceph‘re gesundert unde gefremdete, unze daz er sie ertodet an der armen sele. von diu sult ir hiut tuon sam diu armen lute da taten die in der wu^oste von den viurinen slangen gehechet waren: die luffen alle zuo dem stechen da der erine slange ane hienc unde sahen den an unde waren alle da mit genesen; also sult ouch ir chomen zuo dem stechen da der erine slange da ane hanget. der steche daz ist daz heilige cruce, des tac ir hiut beget, da got selbe allez manchunne ane erlost. da sult ir hiut unde zallen citen zuo flihen, swenne ir in deheinen angesten oder in deheinen noten sit, unde sult da ane sehen den erinen slangen. der erine slange daz ist der heilige Christus der iuch da behalten sol, der iuch da heilen sol unde neren sol, den sult ir hiut ane sehen. wan also gar so der erine slange an allez aiter was, also gar was ouch er vil lieber herre an alle sculde, niwan daz er ware trost durch iwer sculde an daz heilige cruce erhangen wart. daz sult ir da allez ane sehen unde sult daz da betrahten, waz er ware hailant durch iuch getan unde erliten habe, unde sult in vil lieben herren iemer dar umbe loben unde eren. dar zu^o sult ir hiut sunderlichen in iwer herce unde in iwer gewizen sehen, ob ir in dehainen houpthaften sculden iender sit, wan da hat ane zwivel der vil ubel tievel iwer sele mit dem sime viurime aiter in disem ellende mit geserget, daz iuch der ware gots sun durch sins heiligen cruces ere hiut da von haile unde nere. dar umbe sult ir hiut daz ane sehen, waz er vil lieber herre iu geboten habe, unde sult daz behalten, unde swaz er iu verboten habe, daz sult ir miden allez durch iwer selbes s‘lichait. wan swenne ir daz allez erfullet unde wol behaltet, so habet ir in wol unde rehte behalten unde ane gesehen, wan so hailt unde nert er iu zware baidiu libe unde sele unde beleitet iuch von disem ellende hinze der ewigen haimu^ote. daz mu^oz er tu^on durch sins heiligen cruces ere. \L Hec \L loquere. predigt$96/ Aber von dem heiligen cru^e?–ze. uti$ text$ \L Maledicta \L terra \L in \L opere \L tuo. Do hie bevor unser armer altvater Adam unsers herren hulde mit siner ungehorsam also verre verlos, daz er durch sin ains ungehorsam leider alle dise welt hinze dem tode verdamt unde verflu^ochet, do gedahter vil lieber herre dannoch siner gnaden dar an, daz er im ainen andern man uzer aller dirre werlt dar zuo su^ohte unde erwelte, der in mit sime dienst sins zorns ergazete unde durch des gehorsam er aller dirre werlt sine gnade unde sinen heiligen segen gab. \L Temptavit \L deus \L Abraham \L et \L dixit \L ad \L eum: "\L tolle \L filium \L tuum \L unigenitum, \L quem \L diligis, \L Ysaac \L etc." daz was unser altvater, der s‘lige Abraham. wan Abraham der gehorsamt unserm herren allez des, des er im ie gebot unze also verre, daz unser herre sine groz gehorsam zaller jungest da mit versuchet, daz er im daz gebot daz er im sinen vil lieben sun unde sin ainborn sun slu^oge unde im daz zopher br‘hte. des gehorsamt im ouch der s‘lige vater Abraham. wan also sciere so er sin gebot vernam, do entwalt er niht langer, sunder er nam an der wile den sinen vil lieben sun unde zwene siner chneht unde leit uf ainen esel sin gewant unde sin spise unde fu^or an die stat, die im unser herre dar zu^o gezaiget hete, da er im sinen sun solte zopher bringen. do er do hin ze der selben stet chom, daz waz ain vil hoher unde ain vil sconer berc, da nam er do ain burde holzes unde leit die uf sinen sun unde truge er selbe in siner hant viure unde sin swert und gienger unde sin sun uf den berc unde lie sine chnehte in dem tal bi dem esel unde sprach: "bitet min, unze wir unser gebet sprechen unde unser opher bringen." do si baidiu mit {\it(?)ain} ander giengen, do sprach Ysaac ze sime vater: "vater min!" do antwurte im {\it(?)Abraham}: "waz wildu, sun?" --- "hie ist viwer unde holz, wa ist daz opher, daz wir bringen suln?" do sprach Abraham: "got der gesendet uns daz opher wol." do si do uf den berc chomen, do machet Abraham ain vil grozez viure unde bant sinen vil lieben sun unde warf den drin unde zuchete sin swert unde wolt in enthopten. do sprach diu gots stimme zuo zim: "Abraham, niht enslah dinen sun, wan din guote herce unde dinen guoten willen, den ich da ze dir e wol erchande, den han ich nu mit dirre grozen gehorsam aller dirre werlt wol eroffent unde erzait." da gesach do Abraham ainen wider, der was pehaft bi sime gehurne in ainer dornestuden, den nam er do unde ophert den unserm herren fur sinen lieben sun. \L Per \L memetipsum \L juravi, \L dicit \L dominus, \L quia \L fecisti \L rem \L hanc. do sprach dar nach unser herre: "wan du ditz dinc getan hast, Abraham, daz dich din lieber sun niht erbarmet noch im dar an niht entlibe, dune br‘test mir den zaime opher, des soltu iemer sin gesegent unde ges‘liget, unde swer ouch ich dir des dar umbe bi mir selbem, daz ich dich also wil hohen unde ern, daz din chint noch her nach siner vint tor besitzet unde zebrichet unde sinen segen gibt aller dirre werlt." daz ist der s‘lige vater Abraham, durch des gehorsam unser herre den alten flu^och, den Adam da verdient hete mit siner ungehorsam, ze den genaden unde ze dem ewigen segene da verwandelt hat. so wol ouch uns vil armen sund‘ren hiut unde iemer mere des wart, daz er vil lieber vater iender hie enerde was, der unserm herren also verre gehorsamt, daz er im sinen ainen born sun ze opher prahte! \L Misericordiam \L et \L judicium \L cantabo \L tibi, \L domine. wan do unser herre, der himiliske vater, in siner vaterlichen ordenunge daz uf leit, wie er mit siner heiligen erbarmunge siner armen hantketat ze helfe chomen mohte, do suhter dar zuo, wie er etliche rede unde etliche sache dar zuo funde, da er ir mit etlichem rehte ze helfe chome. diu rede unde diu sache diu was ouch do dar an, wan do im der s‘lige vater Abraham sinen ainborn sun zopher brahte, dar umbe swuor er im des bi im selbem --- wan niemen was, der ob im w‘re --- daz er dar wider den sinen ainborn sun an dise werlt geborn hiez werden von Abrahames pluote, den heiligen Christum, unde daz sich der denne in siner gehorsam fur allez manchunne zaime opher dar widere an dem heilige cruce g‘be. wan Abraham, daz sprichet "ain vater vil lutes", der bezeichent ouch unsern herren, den himilisken vater, der vater unde sceph‘r ist aller dirre werlt. so bezeichent ouch der Abrahames sun unsern herren, den heiligen Christum: wan also der Abrahams sun sime vater des gehorsamt, daz er in zaime opher g‘be dem almehtigen got, also gehorsamt ouch der ware gots sun sime vil lieben vater des, daz er in zaime opher g‘be an dem heiligen cruce fur allez manchunne. der berc da Abraham sinen sun uf ophert, daz ist der berc da diu stat unde daz gots templum uf stet da ze Jerusalem, unde also der Abrahames sun daz holz uf den berc uf sime rucke truoc, da in sin vater uf ophert, also truoc ouch der heilige Christus uf siner herte daz heilige cruce, des tac ir hiut beget, an die stat, da er sinen ruche dar an cherte unde da er an bechort des vil herten todes. daz viwer daz ouch der ware Abraham, daz ist der himiliske vater in siner hant da truoc, daz ist diu ware gots minne diu sinen lieben sun, den heiligen Christum, dar zuo pant unde in des betwanc daz er w‘re hailant die genade alle da volenden mu^ose. daz swert daz er vater da truoc, daz was der kuniclich gewalt, da er daz allez inne gordent hete, welhes todes sin vil lieber sun sinen lip verwandeln solte. die Abrahams chnehte die bi dem esel in dem tal da beliben, die bezeichent die ungetriwen juden; die sint wol von rehte zu^o den ubeln scalchen gebenmazet, wan die ne gedienten unserm herren nie niht, niwan also er in daz mit forhten muose an ertwingen. von diu so ne chomen ouch si uf den berc niht noch enchomen fur daz heilige cruce niht, wan si ne geloubent an den waren gots sun niht, sunder si sint in dem tal bi dem esel an ir ungelouben unde in ir torhait beliben unde wartent da, wenne in noch her nach der ware Abrahames sun chom. der Abrahams sun der hiez Ysaac. Ysaac daz sprichet "lachter unde froude." "lachter unde froude" haizet er wol rehte der ware Ysaac, daz ist der ware gots sun. wan also Abraham sinen sun niht ersluoc, sunder er slu^oc unde ophert da fur in ainen wider, der bi sime gehurne da hienc in einer dornstuden, also enstarb ouch da niht der ware Ysaac, der ain froude unde ain wunne ist aller himilisken herscefte, der in siner gotlichen nature mit sime vater ie was an anegenge unde iemer ist an ende, sunder da starp unde wart fur in da gophert daz ware lamp, daz da bi sime gehurne hienc in der dornstuden. daz lamp daz ist daz ware gotes lamp, daz sin gehurne daz was diu sin ware mennisliche nature, da man in bi gevahen unde gehaben mohte unde diu da erstarb an dem heiligen cruce. diu dornstude da er da inne hienc bi sime gehurne, daz waren die maint‘tigen juden, von der gesl‘hte er an dise werlt geborn wart. die waren im wol durnin wan die taten im sere unde leit genuogiu, unze daz si in ouch zaller jungeste an daz heilige cruce hiengen, unde wartent doch des noch, wenn er in noch her nach chunftic si. nune chumt aver er zware in der maint‘te hende niemer mere. \L Possidebit \L semen \L tuum \L portas \L inimicorum \L suorum \L etc. wan nu hat in sin vil lieber vater also gehohet unde gert, daz er siner vint purgetor zebrochen unde zestort hat unde daz er sinen segen aller dirre werlt hat gegeben. der siner vint burgetor daz ist diu vinster helle, wan die hat er ware hailant mit sime chuneclichem gewalte zebrochen unde zestort unde hat da genomen, die er da wolte, unde hat ouch nu dar zuo sinen chuneclichen segen aller dirre welt gegeben. der sine chunecliche segen daz sint die sibevalte gabe sins heiligen gaistes. den selben segen den mu^oz iu geben der ware Ysaac, daz ist der heilge Christus, durch sins heiligen cruces ere. \L Hec \L loquere. predigt$97/ Von unsers herren blu^ote unde von siner wirdekeit. uti$ text$ \L Igitur \L Abraham \L de \L nocte \L consurgens \L stravit \L asinum \L suum. Disiu rede diu ist elliu ain bezeichenunge disse cites, also diu heilige christenhait nu stet. wan hiut unde alle tage so ophert elliu diu gemaine aller der heiligen christenhait unserm herren, dem himilisken vater, uf dem heiligen altare den sinen vil lieben sun, unsern herren Jhesum Christum, zaime lieben unde zaime lebendigen opher: wan also Ysaac da niht enthoupt noch erslagen wart, also enwirt ouch der ware Ysaac, daz ist der heilige Christus, nu da tageliches niht gecruceget noch gemartert, sunder er wirt da von der s‘ligen handen gophert unde wirt da tageliches getrunchen unde gezen von den rainen hercen unde ist idoch untotlich. da ze dem selben hern opher da sint ouch nu tageliches die gu^oten briester der s‘lige vater Abraham. wan Abraham daz sprichet "ain vater vil lutes", daz ist ain iesliche guote briester der den heiligen Christum zallen citen in sime hercen treit unde in mit dem heiligen gots wort also chundet unde prediget, daz er von siner gu^oten lere gewizen unde chunt wirt vil manigem manne. \L Quicunque \L fecerit \L voluntatem \L patris \L mei, \L ipse \L meus \L frater, \L soror \L et \L mater \L est. daz ensol niemen unbillich dunchen, ob ein ieslich guote briester unseres herren, des heiligen Christus, vater ist, wan unser herre der sprichet: swer minen willen getu^ot unde mins vater der da ze himile ist, der ist min vater unde min swester unde min bruder." von diu ist ouch ain ieslich saliger menniske der unsers herren willen getu^ot sin muoter unde sin swester unde sin bruoder. so mag ouch wol zware ain ieslich guot briester der in zallen citen in sime hercen treit unde under sinen brusten treit wol von rehte sin vater haizen unde sin. \L Stravit \L asinum \L suum, \L tulit \L secum \L duos \L juvenes \L etc. wan ain ieslich guote briester der sol alrest von sime hercen sundern alle unchuske unde alle achust unde sol denne zuo zim nemen zwene sine geverten unde sol denne da mit zuo dem alter unde zuo dem heren opher grifen. \L Ubi \L duo \L vel \L tres \L congregati \L fuerint \L in \L nomine \L meo, \L in \L medio \L eorum \L sum. wan da ist ouch denne zware bi der heilige Christus, wan er sprichet: "swa sich zwene oder drie man in mime dienst besamt, da bin ich der dritte unde der vierde under in." daz viwer daz der briester da tragen sol, daz ist diu heilige gots minne diu niemer von sime hercen chomen sol. daz sin swert daz der briester da tragen sol, daz sint diu heiligen gots wort, da daz heilige ampt mit gesezet ist. \L Accedit \L verbum \L ad \L elementum \L et \L fecit \L sacramentum. wan diu heiligen wort diu habent die tugende unde die craft, daz uf dem heiligen alter von den heiligen worten daz ware opher wirt des heiligen lichnamen unde des heiligen plu^otes des heiligen Christes. da suln ouch denne die sinen zwene geverten die mit im dar chomen waren vil verre hin dane sten. die sinen zwene geverten daz sint diu zwai urchunde der heiligen scrift der alten e unde der niwen e, da baidiu mit lesen unde mit singen daz heilige ampt gesetzet ist, die suln denne alle verre hin dane sten unde suln vil stille swigen, swenne der briester zu^o dem ampt grifet, daz da heizet diu stille messe. \L Torcular \L calcavi \L solus. daz bezeichent ouch daz: do unser herre, der heilige Christus, zuo siner heren marter gienc, do fluhen sine junger alle von im unde liezen in ainen in siner heren marter beliben. von diu so ne sol ouch noch hiut disses tages niemen bi dem briester an der stet sin niwan er selbe, der heilige Christus. wan er ist zware der unanesihtige briester der den segen da gibt unde daz here opher da furdert: wan enware er da niht, sone wurde ouch der messe da niht. nu ist aver er zware uf dem heiligen alter bi dem brister von sinen gnaden gegenwurtic, unde idoch dar umbe niht, daz er da ie mere gecruceget oder gemarteret welle werden, sunder daz idoch diu gehugede siner heren marter tageliches da wider avert werde. wan also Ysaac von sins vater swerte da niht erslagen wart, sunder er sluoc unde ophert ainen wider da fur in, also enwirt ouch nu der heilige Christus niemere gecruceget, sunder man ophert da nu tageliches fur in brot unde win, also er vil lieber herre selbe sinen jungern da gab, unde ist ouch dar an zware, also er uns gehaizen hat, sins selbes lip. \L Sicut \L ignis \L qui \L licet \L divisus \L in \L partes, \L mutuati \L tamen \L luminis \L detrimenta \L non \L novit. die rede die sult ir da bi merchen: wan nemt {\it(?)ir} silber unde golt unde werfet daz in eine haize esse, swenne daz dar inne denne von dem viwer zerget, si ist iz silber unde golt, also ez e was, unde ist idoch zware denne dar zuo viwer, dez ez e niene was. also ist {\it(?)iz} och getan umbe daz here opher, daz da ist an dem brote unde an dem wine: wan daz verwandelt sine nature von den heiligen worten also, daz denne dar nach dar uz wirt daz ware opher des heiligen lichnames unde des heiligen plu^otes des heiligen Christes. wan swenne daz here opher von dem heren segene in der esse der heren gots marter geviwert unde besouft wirt, so ne belibet denne da anders niht niwan diu ansihtichait diu e da was, unde ist aver denne da zware an zwivel daz unansihtige viwer der heren gotlichen nature, der e da niene was. so hat ouch denne ain ieslich ansihtiges viwer die craft unde die nature, swa sin iht hin chumt, swie cleine der genaist oder der zanter si, hat er die materie, die er da enzunten mac, von werchen oder von stro, da wirt vil sciere ain vil grozez viwer von. vil michels grozer tugende unde chraft hat daz here gotliche viwer, daz ist diu unanesihtige heriu gotlichiu nature. wan swie cleine man daz heilige brot unde die heiligen oblatam b dem heiligen altare zebreche unde zertaile, so ist idoch zware der heilige Christus gancer unde garliche {\it(?)an} aim ieslichen taile swa ouch denne daz sine here gotlicher viwer, daz ist diu sine unanesihtige gotlichiu nature, hin chumt, vindet er da die materie, die er da enzunden mac, da maht ouch er zware vil sciere ain vil grozez viwer. \L Deus \L noster \L ignis \L consumens \L est. die materie die aver er da enzunten mac, daz ist der heilige gloube der daz da sol betrahten unde sol gelouben daz got niht ist unmugelich. da bi so sol ouch denne sin diu heilige minne. zware {\it(?)swa} unser herre got die materie der triwe unde der warhait da vindet, da zunter sin viwer zuo, wan da verswendet er unde verbrennet mit dem sinen gotlichem viwer alle die sunde, die er bi dem hercen unde bi der sele vindet. also mu^oz er iu tuon durch siner heiligen marter ere. \L Hec \L loquere. predigt$98/ Von sant Matheo. uti$ text$ \L Vidit \L Jhesus \L hominem \L sedentem \L ad \L theloneum, \L Matheum \L nomine \L etc. Den guoten sant Matheum, den heiligen gotes boten, des tac ir hiut beget, den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben gotes tru^ot hiut ane ru^ofen, wan zware er ist der herren ainer, der ain nothelf‘re unde ain vater ist der armen sund‘re. wan er was selbe ain sund‘re, unze daz in unser herre von sinen genaden bechert, unde hat er in nu dar umbe allen sund‘ren zaime voget unde zaime riht‘re gegeben unde hat alle sund‘re annim vil lieben vater also gefrout unde gert, daz er nu der zwelf herren ainer ist, die mit samt im an dem jungesten tage suln erteiln uber alle dise welt. der selbe herre der waz ain werltliche man unde phlach ouch werltliches amptes, wan er was ein zoln‘re. da ersach in unser herre, der heilige Christus, da er an sime ampt da saz, unde ladet in da zuo ze sich unde bechert in da also, daz er baidiu sin ampt unde sinen gewalt durch in da lie unde daz er sin junger wart. dar nach do ladet er unsern herren unde sine junger ze sime hu^ose unde machet im da ain vil groze wirtscaft. do daz ander offen werltlichiu lute vernamen daz der heilige Christus unde sine junger da zaines ir genozes hu^os ze wirtscefte was, des wurden die vil harte fro^e?“, wan daz gab in do des ain herce unde ain vil groze geturste, daz ouch si sich zuo unserm herren getorsten genahen. von diu chom ouch ir harte vil hinze der selben wirtscefte unde trunchen unde azen da mit samt unserm herren unde mit samt sinen jungern. da anegenget do sa der guote sant Matheus die genade, die er vil lieber gotes pote an vil m‘nigem armen sund‘re sit wol hat ervollet; wan er hat sit vil m‘nigen armen sund‘re unserm herren gewu^ochert unde ze sinen genaden unde ze sinen hulden braht. also half er ouch da den armen sund‘ren, die mit guoter anedahte hinze sime huse unde zuo siner wirtscefte chomen waren, daz den unser herre allen da genadet unde daz er die alle da bechert. do aver daz die ungetriwen juden unde der juden phaffen ersahen die ouch da ze der selben wirtscefte waren, daz unser herre die genade mit den armen sund‘ren da begienc, daz er mit in da az unde tranc unde in da gemaint, den versmaht daz hart unde itiwizten daz sin jungern, war umbe ir herre unde ir maister so offen maintaten sundarn gemaint. \L Non \L est \L opus \L valentibus \L medicus, \L sed \L male \L habentibus. des antwurt in do unser herre selbe, also er des in siner barmunge iemer gelobt si: "ja ne bedurfen", sprach er, "die da wol mugen unde die da wol gesunt sint, der arzt unde der erzenie niht, sunder die da mit suhten unde mit siechtuom unde mit vieber bevangen sint, die bedurfen wol arzete unde ercenie. also chom ouch ich", sprach unser herre, "durch die rehten unde durch die guten, die min da niht bedurfen wellent, her an dise werlt niht, sunder ich chom her durch die armen sund‘re, daz ich die hailen wil, daz ich dienern wil, daz ich die zuo dem himelriche laden wil. daz ist ain genadigiu rede, daz ist ain vaterlichiu unde ain trostsamiu rede. daz er die selben genade anniu geruche zervollen, des bittent in hiut durch sins heiligen boten willen, des gu^oten sant Matheus. \L Hec \L loquere. predigt$99/ Von den vier ewangelisten. uti$ text$ \L Similitudo \L autem \L vultus \L eorum \L facies \L hominis \L et \L facies \L leonis \L etc. Der guote sant Matheus der ist der heiligen vier ewangelisten ainer, die unsers herren botscaft unde siniu heiligiu wort da gescriben habent. die selben vier heren gots scrib‘re unde ouch die vier unde zwainzic altherren, daz sint die vier unde zwainzic scribare, die in der alten e mit ir scrift urchunde gebent unserm herren, dem heiligen Christo, die selben herren alle die habent ouch alle sunderlichen vil groz ere da ze himel vor dem heiligen Christo, also ir ainer, der guote sant Johannes, da urchundet in Apokalipsi. wan der sprichet daz daz unser herre, der heilige Christus, die selben sinen heren scrib‘re sunderlichen da mit gert habe, daz si da ze himele vor den fuozen siner heren magenchrefte in zallen citen loben unde eren unde in da zallen citen biten unde flehen umbe die armen sund‘re unde umbe die heiligen christenhait. von danne wan ouch hiut ist des guoten sant Matheus tac, der der selben herren ainer ist, die da sunderlichen zallen ziten unsern herren pitent unde flegent umbe iwer hail unde umbe iwer salde, von diu sult ir hiut ain lucel vernem von den tougen bezeichen, die unser herre baidiu von dem guoten sant Matheo unde ouch von andern sinen huskenozen aime vil heiligen wissagen geruchet zeroffen unde erzaigen. der wissage der gesach vier tier. daz erste tier daz hete ains mennisken antlutze, daz ander ains rindes, daz dritte ains lewen, daz vierde ains arn, unde hete ir ieslichez vier antluze unde vier vetche unde waren diu vier tiere elliu ain tiere, unde was ir amplic sam ain viwer unde diu scinten liehtvaz. die rede die lesen wir an der heiligen scrift. diu rede diu ist aver iu vor gemalt an der wende unde an der mure: wan swa unsers herren marter gemalt ist, da sint ouch diu selben viere tier umbe die heiligen marter entworfen unde gemalt, wan da seht ir gemalt ains mennesken antlutze unde ains rindes unde ains leun unde ains arn. des mennisken antlutze daz ist der guote sant Matheus, des tac ir hiut beget, der hat umbe daz ains mennisken antlutz, wan er hat aller maiste von unsers herren geslahte unde von siner menneslichen nature gescriben. des rindes antluze daz ist der gute sant Lucas, der hat umbe daz ains rindes antlutze, wan also man hie bevor in der alten ˆ diu rinder sluoc unde ophert si unserm herren, also bezeichent ouch er mit sime antlutze unsers herren tot unde sine marter, des heiligen Christus, der sich selbe zaime opher gab an dem heiligen cruce fur allez manchunne. des leun antlutze daz ist der gute sant Marcus, der hat umbe daz ains leun antlutze, wan man sait daz, daz der lewe der nature si, daz er siniu welfer totiu gewerfe unde daz er denne an dem dritten tage so loute ru^ofe, daz siniu welfer denne von siner stimme lebentic werden. also bezeichent ouch der gute {\it(?)sant} Marcus mit sime antlutze unsern herren, den himilisken vater, der mit siner vaterlichen stimme den sinen ainborn sun, unsern herren, den heiligen Christum, an dem dritten tage von dem tode hiez uf sten. von diu hat der guote sant Marcus des leun antlutze, wan er hat uns von der selben heren urstende aller maist gescriben. des arn antlutze daz ist der gu^ote sant Johannes, der hat umbe daz ains arn antlutze, wan also der ar hoher fliuget denne dehein ander vogel, also hat er vil lieber gots tru^ot uber stigen unde uber flogen alle sine husgenose, wan er hat verrer gescriben unde gesprochen denne ir dehainer von der heren gothait unde von der heren gots geburte, da der ware gots sun mit sime vater unde mit dem heiligen gaist ie was an anegenge unde iemer ist an ende. von diu geloubet {\it(?)ir} daz warz daz der selbe ware gotes sun an dise werlt chomen si unde geborn si von der rainen maide ware got unde ware mennisk, so habt ir an im wol gesehen des mennesken antlutze. geloubet ir ouch denne daz warz daz der selbe ware gots sun von den juden gevangen wurde unde an daz heilige cruce genagelt wurde unde daz er erstarb an der menniskait unde niht an der gothait unde daz er dar ab genomen wart unde ze der erde bevolhen wart unde daz er ze helle fu^ore unde da nam die er wolte, so habt ir an im wol gesehen des rindes antlutze. gloubet ir ouch daz warz daz der selbe ware gotes sun an dem dritten tage erstunde ware got unde ware mennisk, so habt ir ouch wol an im gesehen des lewen antlutze. geloubet ir ouch denne daz warz daz er an dem vierzegisten tage hin ze himel fu^or unde daz er da sitzet ze der zeswen sins vater im ebenherer unde ebengewaltiger got unde daz er denne chunfict si an dem jungesten tage ze tailn uber {\it(?)lebentigen unde uber} toten, so habt ir wol an im gesehen des arn antlutze. wan da sint zware diu vier tiere ain tiere worden unde hat daz ain tier diu vier antlutze, wan daz ist er selbe der heilige Christus. der vier tier der het ouch ieslichez vier vetche. die vetche die bezeichent daz daz ir der rede unde der gots tougen in disem libe aller niht zende chomen muget, wan die vetche die warn alle volle ougen hinden unde vorne, oben unde nidene. diu ougen diu bezeichent den tiefen sin, der in der heiligen scrift da ist, des in disem libe allez niemen vol zende chomen mac. \L Juncteque \L erant \L penne \L eorum \L alterius \L ad \L alterum. diu tier diu heten sich ouch elliu zesamne gevangen mit ir vetechen; daz ist daz daz diu heilige scrift elliu ainer andern also geliche gehellet, daz iu daz unnutze ware, ob ir ainz geloubet unde des andern niht. wan geloubet ir daz warez daz der war gots sun an dise werlt chomen si unde geborn si, so habet ir an im wol gesehen des mennisken antlutze. daz ist iu denne unnutze, irn seht ouch an im des rindes antlutze unde irn geloubet ouch daz daz er gemartert si. gloubet ir daz daz er erstanden si, da habt ir an im gesehen des leun antlutze. daz ist iu denne unnutze, irn seht ouch an im des arn antlutze unde irn geloubet ouch daz daz er hin ze himel gevarn si. \L Non \L revertebantur, \L cum \L incederint. unde swa diu selben vier tier zainem mal hin chomen, darn chomen sie dar nach nie mere. daz ist daz, daz ir daz warz sult gelouben daz der heilige Christus an dise werlt zainem mal geborn si, gemartert si, erstanden si unde hinze himel gevarn si unde daz er an die stat nu niemer mere enchome, unde enwirt zware nu niemer mere weder gecruciget noch gemartert. \L Similitudo \L animalium, \L aspectus \L eorum \L quasi \L carbonum \L ignis \L ardentium. sunder der vier tiere antlutze diu sult ir an sehen, wan ir aneplic der ist sam daz viur unde sam diu scinden liehtvaz. daz ist daz, geloubt ir daz warz in iwerm hercen, daz der ware gots sun die genade alle durch iwer hail in dirre werlt begangen habe, so verswenter iu unde verbrent iu mit sime gotlichem viwer unde mit sime gotlichen anpliche alle iwer sunde unde erluhter iu iwer herce mit dem liehte der sibenvalten gabe sins heiligen gaistes, \L et \L animalia \L ibant \L et \L revertebantur \L in \L similitudine \L fulguris \L choruscantis, unde behu^ot iuch unde bescermt iuch denne dar zuo da. swenne noch her nach diu selben vier tier her wider cherent, so ist ir anplic unde ir ansihtichait vil vorhtsam unde vil gru^olich sam der donrsplic. daz ist daz, swenne der heilige Christus, der da baidiu menniske unde leu unde ar ist, an dem jungesten tage an daz sine gerihte chumt, da ist sin anplic denne den armen sundarn vil sorgesam unde vil angestlich. daz aver er iuch denne da genadeclichen erchennen mu^oze unde gesehen mu^oze, dez verliher iu selbe durch siner heiligen barmunge willen. \L Hec \L loquere. predigt$100/ Von sant Michahel. uti$ text$ \L Factum \L est \L prelium \L magnum \L in \L celo, \L Michael \L et \L angeli \L ejus \L pugnabant \L cum \L dracone \L etc. Den guoten sant Michahelem, des genade ir zallen citen wol bedurfet, den sult ir hiut sunderlichen an siner heiligen hochcite also loben unde eren, also ir sins trostes unde siner hilfe durftic sit baidiu ze libe unde ze sele. wan dem guoten sant Michaheli dem hat iuch unser herre bevolhen, daz iuch der sol behuten unde bescermen vor der anevehtunge des vil ubeln tivels. wan von aime vil grozem strite, den der gu^ote sant Michahel unde die sinen heiligen engel mit dem vil ubeln tivel unde mit den sinen engeln vaht, da scribt uns hiut von der guote sant Johannes an dem heiligen ampt, daz der guote sant Michahel unde die sine vil wise scar dem vil ubeln tivel unde der sinen vil swarcen scar an gesiget unde daz der ubel tivel flutic unde siglos da wart. des frout sich alles himiliskez here. der strit unde der signunft der ergienc aver do, do unser herre, der heilige Christus, hinze himele gefu^or, wan do santer die sinen heiligen boten uz, daz si den heiligen glouben chunten unde predigeten verre unde nahen aller dirre werlt, unde gab in ze helfe unde ze vollaist den guoten sant Michahelen, daz siu der bescermte von dem vil ubeln tivel. wan Michahel daz sprichet: "wer ist got geliche?" der sol den tievel vellen unt halsslegen, wan der tivel der genam sich durch sine hochvart von anegenge der werlt an daz er got geliche ware unde daz er selbe ain got ware, des sol in sant Michahel wider trŒben, der da selbe haizet unde ouch da sprichet: "wer ist got geliche?" unde idoch in der selben hochverte hete der tivel alle dise werlt also undernait unde also verre uberchomen, daz im diu elliu also underhorc was unde im also vorhtlichen dienen unde sinen namen ane beten {\it(?)muose} sam ob er von rehte ir herre unde ir scephare ware. von diu gesatzet ouch er sich in einen vil grozen widerstrŒt wider den guoten sant Michahelen unde wider die heiligen gots poten. da waften do den guoten sant Michahelem die sinen ansihtigen recchen, die heiligen gots poten, mit also getanen wicgew‘fene, mit also getanen scilten unde swerten, also er wol weste, da si sich des tievels wol mit erwerten. ir scilt unde iriu swert unde ir wicgew‘fene daz was diu heilige gots minne unde was diu ir vil groze diemu^ote unde diu ir heilige gedult, wan allez daz, daz man in ze laster gesprach oder ze leide getet, daz vertrugen si allez vil gedulteclichen in dem waren gots nam. daz mu^ote aver allez den vil ubermu^otigen tievel vil sere unde wafent ouch er do dar wider die sinen ansihtigen vorveht‘re, daz was diu vil ubel haidinscaft unde die vil ubeln heidinisken herzogen unde chunige, die der tiefel alle dar zuo starchite, daz si die heiligen gotes poten unde die heiligen marter‘re marterten mit stainen, mit viwere, mit swerten unde mit vil manigen misselichen tode. da widere so vestent do der guote sant Michahel die gots rechen dar zuo, daz si in dem waren gotes namen die chrumpen gerehte macheten, die plinden gesehent unde die toten hiezen uf sten, wan da von begunde sich daz gots her von tage ze tage also ze bezeren unde ze meren, unze daz baidiu riche unde arme unde herzoge unde chunige unde selbe der chaiser von Rome alle dem vil ubeln tivel widersaiten unde enphiengen den heiligen glouben unde die heiligen toufe in dem namen des vater unde des suns unde des heiligen gaistes. da wart do der tivel fluhtic unde sigelos unde wart da verstozen unde vertriben von vil manigem grozem dithlande unde von vil maniger guoten sele. des frout sich do allez himiliskez her, also si wol mu^osen, wan unser herre der sprichet daz selbe, daz sich des frou allez himiliskez here, swa sich ain sund‘re von sime unreht bechert. von diu wart ouch da von vil groziu froude da, da sich also manic grozez diethlant, so elliu diu heilige christenhait bevangen hat, von der heiligen zwelfpoten lere bechert unde touft. den sigenunft den gibt man dem guoten sant Michaheli unde ouch den sinen heiligen engeln, die er vil herer himilisker herzoge under sime vanen uz des himilisken chuniges hove fu^ort unde laitet. wan des was er mit samt in allez ein orthabe unde hat unser herre dar umbe den gewalt im verlihen, daz er alle gute christen sele sol enphahen unde sol den gelait geben baidiu fur in selben unde ouch zuo dem heren paradyse, unde hat im den gewalt verlihen, daz er {\it(?)iuch} sol bescermen vor der anevehtunge des vil ubeln tivels, daz iu der so vil niht gescaden mac, so er vil gerne tate, unde hat im den gewalt verlihen, daz er unde sine heiligen engeln baidiu naht unde tac enzwisken iu unde dem almehtigen got iwer sache unde iwer botscaft suln werven. Daz ist der guote sant Michahel, des tac ir hiut beget, unde sult ir {\it(?)in} hiut an ru^ofen unde sult in hiut loben unde eren. wan den hat unser herre, der heilige Christus, also gert, daz er da ze himele ain herre unde ain furst ist ob andern heiligen engeln, unde hat in also gert, daz er ain herre unde ain brobest ist des heiligen paradyses. da mu^oz ouch er iuch alle zuo beleiten durch siner heiligen geburte {\it(?)willen}. predigt$101/ Von den engeln. uti$ text$ \L Deus \L qui \L dixit \L de \L tenebris \L lumen \L splendescere, \L illuxit \L in \L cordibus \L nostris. Der grozen herscefte hochcite, die ir hiute beget, daz sint alle gots engel, die sult ir hiut vil andahteclichen tulten unde eren uf ir genade der selben herscefte, daz si iu des helfen umbe den almehtigen got, daz ir noch her nach ir nachgeburn muzet werden da ze dem frone gotes paradyse, daz si nu besezen habent. wan unser herre der gescu^of von anegenge zwo gescephede unde gab den mit sime gotlichen segene die chraft unde die tugende, daz si in chunden unde mohten geloben unde gern unde daz si im chunden gedienen allez uf die rede, daz ouch si eweclichen mit samt im tailnunftic waren sins gotlichen chunicriches, daz waz der engel unde der mennisk. wan do unser herre von anegenge gescuf baidiu himel unde erde, dannoch enwas weder der engel noch der mensk noch der sunne noch der mane noch enwas uf dem himele anders niht niwan aine diu gots genade noch enwas under dem himele uf der erde anders niht niwan ain vinster lufte unde ain vinstriz apgrunde. \L Dixitque \L deus, "\L fiat \L lux" \L et \L facta \L est \L lux. uz dem selben vinstirn luft da gescuf unser herre do uz alle sine here engele unde fu^ort die do uz dar nach uf den himele. also er do dar nach den mennisken gescu^of uz der erde unde ouch den dar nach fuort in daz pardis unde also er do den mennisken durch sine ungehorsam wider uz dem pardyse stiez hin ne wider uf die erde, da er in von gescafen hete, also ergiengiz ouch den engelen sumelichen uf dem himele. wan do unser herre die engel uf den himele gefuort, do gab er in mit sime gotlichem segene so groze ere, daz si alle luhten sam der haiter tac unde sam der liehte sunne. des uberhuobe sich der aller obersten engel ainer, daz ist der ubel tivel, wan der duhte sich selben so scone unde so ture, daz er sins herren unde sins sceph‘res ebenher unde ebengenoz wol ware. \L Et \L vidit \L deus \L lucem, \L quod \L esset \L bona, \L et \L divisit \L lucem \L a \L tenebris. do stiez in unser herre wider abe dem himele unde alle sine nachvolg‘re in den selben vinstern luft, da er in von gescafen hete, unde erlasch ouch er sa sam diu sternefurbe diu da brinnent von himel vellet unde sa erlisket; also erswarzt unde ervinstrit ouch er unde wart sam er do was, do er von erst gescafen wart. \L Appellavitque \L tenebras \L noctem. dar zuo so verdamt unde verteilt in unser herre also durch sine hochvart, daz er nu iemer mere sol haizen "vinster unde naht" unde daz er nu niemer mere niht guotes noch rehtes getuon mac noch enwil. \L Deus \L creavit \L angelum \L sive \L hominem \L rectum \L et \L justum, \L ipse \L vero \L implicavit \L se \L multis \L questionibus. wan unser herre der gescuof beidiu den engel unde ouch den mennisken von anegenge baide rehte unde guote also, daz si an alle sculde unde an alle sunde waren. sine waren aver dannoch ze den vollen genaden noch ze den vollen ern niht vol chomen, da si unser herre zuo gescafen hete, wan da solten si mit ir dienst unde mit ir gehorsam zuo chomen sin. \L Appellavitque \L lucem \L diem. also er ouch do daz sa wol liez an scin werden: wan do er den tievel mit sinen nachvolgern ab dem himel gestiez, die heiligen engel, die aver im do da dient heten unde die dem tievel da widerstanden waren, die best‘tiget er do unde gevestent {\it(?)si} also verre in sime lobe unde in sime diensti, daz die nu niemer mere deheine sunde weder getuon mugen noch enwellent, unde hat si dar zuo also gert, daz si von ir scone heizent "lieht unde tac", \L amictus \L lumine \L sicut \L vestimento, unde daz si nu niemer mere choment von siner nachwendechait unde von siner hern gegenscouwunge. \L Milia \L milium \L ministrabant \L ei \L etc. Daz ist diu groze herscaft, der tac ir hiut beget, daz sint die grozen fursten unde die edeln dienstman des himelisken chuniges, wan die hat er sumeliche also gert, daz die niemer choment von siner nachwendechait, also mit rehte die grozen fursten von ir herren unde von ir chunige. sumelŒch die varent aver under wilen en sime dienst unde in siner botscefte, also mit rehte die edelen dienstman durch ir herren unde durch ir chunic, allez aver den armen sund‘ren unde der heiligen christenhait ze helfe unde ze troste. die aver er da ze boten sent, die malt man iu vor zainer bezaichenunge, sumelichen mit zwain vetchen, sumeliche mit viern, sumeliche mit sehsen vetchen. die zwo vetche, da man die heiligen engeln mit malt, die bezeichent die zwo heiligen minne, die si baidiu habent also von rehte hinz ir herren unde hinz ir sceph‘re unde die si ouch habent hinze der hailigen christenhait, der botscefte si zallen citen da wervent fur den heiligen Christum. die vier vetche, da man die heiligen engel mit malt, die bezeichent die zwo geburte unsers herren. diu aine geburte daz ist daz, da er mit sime vater unde mit sime heiligen gaist ie waz ane anegenge unde iemer ist an ende; da gent ouch die zwo vetche dem engel oben uber daz houpt. diu ander sin geburte daz ist daz, daz er ware gots sun an dise werlt geborn wart in warer mennislicher nature, \L minuisti \L eum \L paulo \L minus \L ab \L angelis; da habt ouch der engel die zwo vetche nider enneben siner sŒten. die sehs vetche, da man die heiligen engel mit malt, der gent dem engel zwo nider fur die fuze, zwo oben uber daz hopt, zwo die habt er enneben siner siten. die zwo vetche, die dem engel nider fur die fuze gent, die bezeichent daz, daz daz niemen sol wizzen noch da nach niht sol gedenchen noch betrahten, waz vor dem anegenge w‘re oder waz e w‘re, e diu werlt ie wurde. die zwo vetche, die dem engel obene uber daz houpt gent, die bezeichent daz, daz ouch da niemen niht umbe wizen sol, noch daz niemen niht nach denchen noch betrahten sol, waz noch her nach der urteil, swenne diu werlt elliu zerget, unser herre ordenen oder scafen welle. die zwo vetche, die der engel da enneben siner siten hat, die bezeichent daz, daz wir anders niht suln wizen, niwan swaz unser herre von dem anegenge unze her begangen hat. wan die selben engel mit den sehs vetchen, die sint ouch gemalt uf ain rat; daz rat daz ist diu heilige scrift, daz bezeichent daz, daz wir anders niht wizen suln, niwan also uns diu scrift underwŒst. \L Statuit \L terminos \L populorum \L juxta \L numerum \L filiorum \L dei. diu heilige scrift diu underwiset uns des, unde aller maist unser maister, der guote sant Paulus, den unser herre unze uf den dritten himil fu^ort unde liez in da sehen unde horen siniu gotlichiu tougen, die da ze himil sint: niun ordenunge unde niun chore der heiligen engel vor unserm herren, dem almehtigen got. \L Quia \L mulier \L habuit \L decem \L drachmas. der cehent chor der viel aver mit dem tivel her nider. der niun chore der ist idoch ie ainer vor dem andern unde ie ainer ob dem andern, also si got gordent hat. \L Alia \L claritas \L solis, \L alia \L claritas \L lune \L etc. also vil, daz sult ir wizzen, so der heiligen engel ist, die da ze himel sint, also vil sol ouch der saligen lute unde der heiligen christenhait dar uf chomen, unde wirt ouch diu heilige christenhait denne al dar nach da gordent also die heiligen engelisken chore, die da gordent sint. die ordenunge die sult ir da bi merchen: wan also der sunne liehter ist denne der mane unde der mane liehter ist denne der sterne unde dannoch ain sterne liehter ist unde grozer denne der ander, also ist ouch getan umbe die chore unde die ordenunge der heiligen engeln, wan da ist ie ain chor unde ain ordenunge ob der andern; also wirt ouch da aime ieslichem s‘ligen manne golont al nach sinen garnden. so wol aver in hiut unde iemer mere des wart, et swer daz verdient daz er in die aller nidersten ordenunge gescaft unde gordent wirt, diu da ze himele under den heiligen engeln ist unde daz er des aller nidersten engels genoz wirt, der da ze himil ist! wan zware der hat iemer mere genade unde ere genuge. von diu da nach so grozen genaden unde nach so grozen ern da sult ir zware iemer vil gerne nach werfen, daz ir der heiligen engeln genoz da ze himile mu^ozet werden. des helfiu der ware gots sun durch aller siner heiligen engel willen. predigt$102/ Von allen h‘iligen. uti$ text$ \L Et \L audivi \L numerum \L signatorum, \L CXLIIII \L milia \L signati. Diu groze hochcite, die ir hiut beget, daz ist aller heiligen tac, wan alle gots heiligen die sult ir hiut loben unde eren. wan dar umbe ist dirre heilige tac gesetzet, swa ir iuch in allem dem jar iender versumet habet an deheiner panvasten oder an deheiner panvŒre, daz ir des allez hiut ze chantnusse chomt, unde ist ouch dar umbe gesetzet, wan iz ist vil maniges grozen heiligen tac in dem jare, den idoch niemen dehein ere erbiutet unde der namen nieman w‘iz niwan got aine. dar umbe ist ouch dirre heilige tac hiut gesetzet, daz diu heilige christenhait dem selben herren sunderlichen etlich lob unde ere erbiete. dar under sult ir idoch zaller vorderst hiut loben unde eren den himilisken kunic, den waren gots sun, der mit sime vater unde mit dem heiligen gaist ie was an anegenge unde iemer ist an ende. \L Qui \L predestinatus \L est \L filius \L dei \L in \L virtute \L spiritus \L sancti, der an dise werlt da chom unde geborn wart heiliger von der heren maide. wan der ist unde haizet selbe heilic aller heiligen, wan er hat mit sime heiligen gaist alle heiligen geheiliget, \L et \L ipsum \L dedit \L caput \L ecclesie, unde ist ir aller herre unde ir aller houpt unde sint si alle siniu chint unde siniu lit. daz ist unser herre vater Jhesus Christus. den sult ouch ir hiut siner vaterlichen genaden manen, wan er alle heiligen hat gehailiget unde iuch denne baidiu mit sime heiligen gelouben unde mit siner heiligen toufe zuo den selben ern geladen hat, daz er die selben genaden anniu ervolle durch aller siner heiligen willen. \L Monstra \L te \L esse \L matrem, \L sumat \L per \L te \L precem. dar nach sult ir hiut sunderlichen loben unde eren die hern kuniginne, unser frouwe sant Marien, wan dirre heilige tac hiut paidiu ir ist unde ouch ir vil grozen herscefte, die si vil heriu kuniginne sunderlichen in ir dienst unde in ir lob hat. daz sint alle die heiligen maide, wan die gent ir vil hern kuniginne allez nach, swa si hine chert, mit also getanem lobe unde gesange, daz niemen gesprechen chan noch enmac, niwan die ainen die umbewollen von disem libe sint gescaiden, daz ouch si vil liebiu frowe hiut mit der selben ir vil lieben scar unde mit dem selben hern lobegesange ir vil lieben sun hiut des pit, daz er allen den genade, die inn ir lobent unde erent. \L Et \L ascendit \L fumus \L aromatum \L de \L manu \L angeli \L in \L conspectu \L domini. dar nach sult ir ouch hiut loben unde eren den guoten sant Michahelem unde den guoten sant Gabrielem unde den guoten sant Raphahelem unde alle die heiligen engelisken chore unde ordenunge. wan daz ist zware daz wize here unde diu groze herscaft des himilisken kuniges, die von anegenge der werlt in sime lobe unde in sime dienst her chomen sint unde die ouch zallen citen iwer botscaft da wervent enzwisken iu unde dem almehtigen got. die sult ir ouch hiut sunderlichen des piten, daz si durch ir heiliger hochcite willen iwer heiligez gebet hiut enphahen unde daz si daz hiut bringen fur den almehtigen got. \L Quorum \L patres, \L ex \L quibus \L Christus, \L qui \L est \L benedictus \L in \L secula. so sult ir ouch hiut loben unde ern die heiligen altv‘tere unde die heiligen wissagen, von der gesl‘hte unser herre, der heilige Christus, an dise werlt geborn ist, unde idoch zaller vordest dar under den guoten sant Johannem, den heiligen gots touph‘re, der sine heilige geburte unde ouch sine here gegenwurte dirre werlt zait unde offent; den sult ir hiut an disem heiligen tage also loben unde eren, daz er iuch hiut bevelhe dem heiligen Christo. \L Vos \L estis, \L qui \L permansistis \L mecum \L in \L temptationibus \L meis. dar nach sult ir hiut loben unde eren die heiligen zwelfpoten, wan daz sint die herren, die unsern herren, den heiligen Christum, in disem libe sahen unde horten unde die sin angest unde sine mu^oge mit sampt im trugen. von diu hat er si nu also gert, daz si nach im selbem herren unde riht‘re sint aller dirre werlt. die selben herren unde fursten die sult ir hiut also loben unde eren an disem heiligen tage also ir des durftic sit, daz si iwer gen‘dege riht‘re unde ertail‘r sin. \L Tradiderunt \L corpora \L sua \L ad \L supplicia \L propter \L dominum. nu sult ir hiut loben unde ern die heiligen gots marter‘re, wan daz sint zware die rechen unde die geziuge unsers herren, des heiligen Christes, wan von siner heiligen minne da mohte siu mit deheiner slahte tode nieman von betwingen sunder, si ne liezen sich ˆ slahen unde toden, ˆ si sins heiligen namen verlougen wolten. dar umbe hat ouch {\it(?)er} si nu also gert, daz si von im iemer froude habent unde iu wol gehelfen mugen ze libe unde ze sele. \L Sint \L lumbi \L vestri \L precincti \L et \L lucerne \L ardentes. dar nach sult ir hiut loben unde eren die heiligen gots pihtig‘re, daz sint die ---igen p‘bste unde die heiligen biscofe unde die heiligen briester, wan daz sint zware die herren, die da haizent unde ouch sint iwer ler‘re unde iwer gaistliche vatere, wan die habent mit ir guoten lere also getan urchunde gegeben mit den guoten werchen, daz si nu haizent unde sint diu liehtvaz der heiligen christenhait. von diu wan nu die selben herren iwer gaistliche v‘ter unde iwer ler‘re sint, so sult ir si hiut also loben unde eren also ir des durftic sit, daz si iu geleite geben fur den heiligen Christum. \L Post \L hec \L vidi \L turbam \L magnam \L etc. nu, min vil lieben, die herren alle, die wir iu nu vor genennet haben unde der tac ir hiut beget, daz sint allez die gots erwelten, \L signati \L et \L electi, wan daz sint die heiligen zwelfpoten unde die heiligen marter‘re unde die heiligen pihteg‘re. die selben gots erwelten die choment ouch alle an dem jungestem tage mit dem himilisken kunige, mit dem heiligen Christo, an daz sin gerihte unde ertailent da mit samt im uber die armen sund‘re. von diu beidiu von den selben gots erwelten unde ouch von den armen sund‘ren, die an dem jungesten tage mit urtail da genesen solen, da scribt uns hiut von der guote sant Johannes an dem heiligen ampt. wan do er die erwelten alle vor uz gezalt, also wir si iu nu vor genant haben, do sach er dar nach aine menige sten vor dem gerihte des himilisken kuniges, diu was so groz, daz die niemen ercellen noch erahten mohte. diu selbe groze menige diu was iedoch in vil wizer w‘te unde hete ouch elliu palmen in der hende. zuo der selben wizen scar da gehorn baidiu wir vil arme sund‘re unde ouch ir zuo, ob got wil, wan diu wize w‘te daz ist diu heilige toufe, da iuch der heilige Christus inne erloutert hat von allen iwern sunden. die palmen daz sint iwer guot‘te unde diu guoten werch diu zuo dem heiligen gelouben gehorent. \L Et \L clamabant \L voce \L magna \L dicentes: \L salus \L domino \L nostro, \L qui \L sedet \L super \L thronum, \L et \L agno. diu selbe groze menige diu ruofte unde sanc elliu vil frolichen vor dem dincstuole des himilisken kuniges unde sait da lobe unde genade dem vater unde dem sun unde dem heiligen gaist, dem waren gotes lambe, dem heiligen Christo, der siu mit sime verchpluote erwascen unde erlutert hete von allen ir sunden unde siu erlost hete von dem ewigen tode. nu, min vil lieben, daz ouch ir von dem selbem tagedinge also frolichen scaiden mu^ozt, des verlichiu der himiliske kunic durch aller siner heiligen willen. \L Hec \L loquere. uti$ \L Ewangelium. text$ \L Vidit \L Jhesus \L turbas, \L ascendit \L in \L montem. Der guote sant Matheus der uns scribet von dem geslahte unde von der geburte unsers herren, des heiligen Christes, also er vil lieber herre an dise werlt geborn wart in war mennislicher nature, der scribt uns ouch aller maist von dem gewalte unde von dem ewigen chunicriche, da der selbe ware gots sun mit sime vater unde mit dem heiligen gaist ie was an anegenge unde iemer ist an ende. wan do der selbe here kunic, der heilige Christus, von den heiligen wissagen hie bevor her an dise werlt gechundet wart, do verwanden sich des die kunige die do in dem riche warn, swenne der kunic chome, den die wissagen da gechundet heten, daz siu der denne ir burge unde ir landes mit sime gewalte verstozen solte, unde widersazen si in umbe daz, also ouch Herodes da tet, der in da vil gerne erslagen hete, do er diu chint elliu da ersluoc. \L Regnum \L meum \L non \L est \L de \L hoc \L mundo. den arcwan den widersait er in allen selbe, der ware chunic, der heilige Christus, wan er sprichet daz selbe: "min chunicriche daz ennist hie in dirre werlt niht, wan min riche ist unzerganclich." von dem selben unzerganclichem riche da sult ir hiut ain lutzel von vernem, also uns der here kuniges scrib‘re, der guote sant Matheus, da sait unde scribt. der sait uns hiut, wie sich ain vil groziu menege besamt hete unde chom diu elliu zuo unserm herren, dem waren chunige, dem heiligen Christo. unde do er die menege ersach, do gienger uf ainen berc, da er die liute elliu wol ubersehen mohte unde gesaz er da nidere unde gesazen ouch sine junger da bi im. da tet er do uf den sinen chuniclichen munt unde lert da, wie sich sine dienistman unde sine rechen sulen waffen unde wie si ouch sulen vehten, die den chuniclichen solt von im enphahen wellen. \L Beati, \L inquid, \L pauperes \L spiritu, \L quoniam \L ipsorum \L est \L regnum \L celorum. "s‘lic sint die", sprach der kunic, "die armes gaistes sint, wan der ist daz himelriche". armen gaist habent die, die des genuget, si riche oder arme sin, des in got hat verlihen, unde die niem‘ns ern niht enmutent, sunder die in der gots vorhte unde in der diemu^ote also lebent, daz si des niht endunchet, daz iemen an der sele ermer sŒ denne si, unde die den richen got des piten, daz er in nach disem libe sin chuniclich almu^osen gebe. \L Beati \L mites, \L quoniam \L ipsi \L possidebunt \L terram. dar nach sprach der kunic ze dem andern male: "s‘lic sint die die milte sint, wan die besitzent daz ertriche." milte sint die, die also senften muot habent, daz si ir vinden ubels mit guote mugen gedanchen, unde die mit allen luten ane valsk minneclichen mugen geleben unde die daz erchennent, daz si hie ellende sint unde die dar umbe ir guot unde ir richtuom durch got lazent unde gebent. die sint s‘lic, wan die besitzent zware daz ertriche da, da niemen stirbet, daz ist daz here pardyse. \L Beati \L qui \L lugent, \L quoniam \L ipsi \L consolabuntur. do sprach der kunic aver do: "s‘lic sint die die da wainent unde riusent, wan die werdent wol getrostet." die riusent unde wainent rehte, die zallen citen in den vorhten sint, daz si des furhtent, daz si durch ir missetat von ir sceph‘re gesundert muzen werden, den si vil gerne s‘hen. die werdent aver vil wol getrostet, wan den gibt der ware trost, daz ist der heilige gaist, warn antlaz aller ir sunden. \L Beati \L qui \L esuriunt \L et \L sitiunt \L justiciam, \L quoniam \L ipsi \L saturabuntur. do sprach der kunic aber do: "s‘lic sint die, die da hungert unde durstet des rehtes, wan die werdent sin wol gesattet." die hungert unde durstet des rehtes rehte, die alle dise werlt durch got versmahent unde die da anders niht enminnent, niwan swaz ze sinen hulden geho^e?“ret. wan er denne selbe daz rehte unde die warhait ist unde si sin selbes hungert unde durstet, von diu gesattet er si vil wol mit sin selbes gegenwurte. \L Beati \L misericordes, \L quoniam \L ipsi \L misericordiam \L consequentur. do sprach der kunic aver do: "s‘lic sint die die parmherce sint, wan die werdent tailnunftic der barmherzunge." barmherce sint die, die in der waren gots minne nach ir staten paidiu mit worten unde mit werchen sich uber alle die erbarment unde allen den ze helfe choment, den si mugen. die sint s‘lic, wan uber die erbarmt sich die ware erbarmunge, daz ist got selbe, unde git in den ewigen lip. \L Beati \L mundo \L corde, \L quoniam \L ipsi \L deum \L videbunt. do sprach der kunic aver do: "s‘lic sint die die rains hercen sint, wan die gesehent got." rainez herce haben die die mit der gut‘te der warn erbarmunge daz antlutze unde diu ougen ir hercen also erwasken unde erflo^vt habent, daz nie der ist beliben deheiner slahte stoube, deheiner {\it(?)slahte} achuste, sunder der herce durnahtic unde ainvaltic ist mit got. die sint salic, wan die gesehent ir sceph‘re, den noch nie deheins mennisken ouge gesach. \L Beati \L pacifici, \L quoniam \L filii \L dei \L vocabuntur. do sprach der kunic aver do: "s‘lic sint die die fridesam sint, wan die werdent diu gots chint gehaizen." fridisam sint die die sich des zaller vorderst flizent, daz si wider ir sceph‘re iemer iht getuon unde ouch dar nach wider deheinen ir ebenchristen, und ouch denne dar zuo enzwisken andern luten vintscaft unde umminne frident unde su^onent unde minnent. die sich des flizent, die sint s‘lic, wan die werdent diu gotes chint gehaizen. )Beati \L qui \L persecutionem \L patiuntur \L propter \L justiciam, \L quoniam \L ipsorum \L est \L regnum \L celorum. do sprach der chunic aver do: "s‘lic sint die ‘htsal dultent durch daz rehte, wan der ist daz himilriche." daz selbe lon daz hat der kunic ouch den geheizen, die da diemu^otiges hercen unde armes gaistes sint. daz bezaichent daz, daz er daz wil, daz sine holden baidiu redelichen leben unde ouch dar zuo anderiu lute bezern mit dem heiligen gots worte. wan swie chuslichen der man leben wil, daz enwert im niemen; wil aver er denne anderiu lute an sprechen, die alsam niht entuont, da gewinnet er haz umbe. \L De \L bono \L opere \L non \L lapidamus \L te, \L sed \L de \L blasphemia. wan swer durchnahteclichen lebt, der mag ouch wol zware die warhait ze rehte wol sprechen, der muoz aver dar umbe vintscaft unde ‘htsal dulten von der werlte. der ist ouch denne s‘lic, wan des ist daz himilrich. \L Cepit \L Jhesus \L facere \L et \L docere. wan der selben tugende der hat ouch er selbe, der himilisk kunic, sinen holden daz pilde unde die lere umbe daz allez selbe vor getragen, daz er daz wil, daz si im des nach volgen. wan wer wart ie diemu^otiger oder milter oder barmhercer denn er ware trost selbe ist? oder wer erleit ie grozer ahtsal durch die warhait denn er selbe? \L Quia \L dixi, \L filius \L dei \L sum. wan durch die warhait wart er gecruceget unde gemartert, von diu ist ouch zware daz himilriche von rehte sin. \L Omnia \L tradita \L sunt \L a \L patre \L meo. want durch die selben sine vil grozen diemu^ote so hat in sin vater nu gechront zaime vil gewaltegem kunige uber alle dise werlt unde enwil ouch er des niht, der selbe himiliske kunic, daz ist der heilige Christus, daz ouch sine holden, die daz himilriche da von im ze lone enphahen wellent, daz ouch die dar nach iht anders striten oder vehten niwan mit den tugenden, die er in nu da vor gezalt hat, unde also er in die lere selbe vor getragen hat. \L Beati \L estis, \L cum \L maledixerint \L etc. wan zu^o der diemu^ote unde zuo rehter armu^ote unde zuo der ahtsal dirre werlt da sterchet er die s‘ligen alle zuo, wan er sprichet daz selbe: "swenne iwer diu werlt ahte durch daz gots rehte unde iuch sciltet unde fluochet unde iuch alles lasters unde umpildes ane sculde, sunder niwan durch den haz mins namen zihent, so birt ir s‘lic; wan des tages des sult ir iuch fro^e?“n, des sult ir fro sin, wan zware des tages so ist da ze himele iwer chrone unde iwer lon vil groz vor dem himilisken kunige." daz ouch ir daz selbe lon da verdienen muzet, des helfiu der himiliske kunic durch aller siner heiligen willen. \L Hec \L loquere. predigt$103/ Von sant Martin. uti$ text$ \L Ecce \L sacerdos \L magnus, \L qui \L in \L diebus \L suis \L placuit \L deo. Den molten gots tro^vt, den guoten sant Martinum, des tac ir hiut beget, den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben vater hiut ane ruofen, wan zware er hat daz verdient umbe unsern herren, daz er iu vor sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. der guote sant Martin der was nach der werlt von edeln luten geborn unde die idoch heiden warn. do nam aver er vil lieber gots tru^ot sich vil fru^o von, wan von siner ersten chinthait do lernder die buoch unde die heiligen scrift unde wart dar nach vil sciere engelouben gesetzet. e er aver do getouft wurde, do wart er des betwungen, daz er mu^ose swertleiten unde riter mu^ose werden. dar under was er do also diemutiges hercen, daz er ze siner riterscefte niwan ainen kneht haben wolte unde daz er dem selben chnehte also vil gedient unde also emslichen sin gescuoche abe zoch also er im, unde was also miltes hercen, daz er allez daz durch got gab, daz er geleisten mohte. dar under widerfuor im zainen citen in aime vil starchen winter ain vil arm man, der was nact. do ne hete der milte gots riter niemere niwan sins raismantels, den snait er mit sime swerte enzwain unde gab ain tail dem armen unde leit er daz ander tail wider an. sa pi der selben naht do erscain im unser herre, der heilige Christus, in sime slafe in dem selben mantel, den er dem armen da hete gegeben, unde sprach zuo sinen heiligen engeln: "\L Martinus \L adhuc \L cathecuminus \L hac \L me \L veste \L concepit, mit dirre w‘te da hat mich Martin mit gevazet, der noch ungetoufet ist." der rede der wart do der guote sant Martin vil fro, also er wol muose, unde touft sich also balde unde zoch sich do dar nach vil schiere in eine munichleben. da lebt er also hailiclichen, daz er da sciere zaime apt erwelt wart unde ouch do dar nach von der aptai zaime biscofe hinze Turns erwelt wart. dar under baidiu an der aptai unde ouch do dar nach an dem pistuome volget er allez siner milten ader nach, wan swaz sin miltiu hant iemer geleisten mohte, daz gab er allez in der gots minne. dar under chom ouch ains tages ain armer man, der waz nact, fur in, do er sich garwen wolte unde messe singen solte, unde bat in siner genade. do sant der guote sant Mertin sinen chapelane nach aime gewant, daz er dem armen g‘be. under diu do der chapelane nach dem gewande gienc, do zoch der milte gots man sin selbes gewande ab unde gab er daz dem armen. do der chapelane daz gewant braht, des er dem armen da gedaht hete, daz leit der biscof do selb an. daz waz aver im ze wenic unde enberaicht im den lip niht den vollen. da gienc do der milte gots furste mit nacten armen zuo dem gots dienst. da widere ert do den sinen milten fursten der himiliske kunic, unser herre, der heilige Christus, wan er sant im da ze stet ain lieht unde ain viwer von himele unde bew‘t im da mit sinen lip unde bedachet im da mit sin heiliges houpt die wile unze er daz here ampt begienc unde ert in do da mit, daz er im den gewalt gab, daz et nach den heiligen zwelfpoten nie dehain man grozeriu zaichen nie begienc denne der guote sante Martin. wan plinde unde chrumpe unde miselsuhtige unde die mit den bosen gaisten bevangen waren, unde mit swie getanen angesten die armen sund‘re bevangen w‘ren, alle die zuo zim chomen, die trost unde nert der guote gots man. dar zuo hiez er ouch drie toten uf sten in dem namen des vaters unde des suns unde des heiligen gaistes. daz ist der guote sant Martin, des tac ir hiut beget, der hat manic grozez zaichen begangen, diu iu ummugelich ze sagen unde ouch ze vernemen warn, wan von sinen grozen zaichen, {\it(?)diu er} begienc, unde ouch von vil manegen grozen sinen tugenden, die er het, so ist er unde haizet ain rose unde ain gimme aller briester. dar zuo eret in unser herre sunderlichen da mit, daz er vil lieber vater sinen tot unde sinen heiligen ende vil verre vor weste. do er vil lieber gots tru^ot an sime todepete gelac unde er disen lip verwandelt, do chom dar der guote sant Michahel unde nam da ze sich die sinen s‘ligen sele unde furt die zuo dem heren paradyse. da chomen im do engegene die heiligen gotes engele unde enphiengen die do da mit lobe unde mit gesange die sinen heiligen sele vor dem purgetor der himilisken Jerusalem. daz selbe here lobegesanc daz erhort der guote sant Severinus, der heilige erzebiscof von Cholne, under diu unde er an sime heiligen gebet was; do offent erz unde sait ez sinen chapelanen, daz des sinen vil lieben gebruoders, des guten sant Martines, sele die heiligen engel mit lobe unde mit gesange zuo dem frone gots paradyse fuorten. do man do den guoten sant Martinen der erde bestaten solte, under diu do stuont der guote sant Ambrosius, der here ertzpiscof von Mailane, da ze Mailane ob sime alter in dem gots dienste. da nam in unser herre, also sine genade was, in der stillemesse unde fuort in hinze Turns, daz er da den sinen vil heren huskenoz, den guoten sant Martinen, der erde da bestatet. diu stillemesse diu duhte idoch die sant Ambrosigen phafhait al ze lange. do aver er do wider chom, also unser herre do wolte, unde sin ampt do vol braht, do offent er alrest diu gots tougen, wie er den guoten sant Martinen, den heiligen piscof von Turns, da ze Turns der erde bestatet hete. daz ist der heilige gots man, daz ist der guote {\it(?)sant} Martin, den unser herre selbe baidiu lebendigen unde toten also gert hat. zware den enmuge wir vil arme sund‘re niemer vol loben noch vol eren, niwan daz rate wir iu daz ir in hiut aller der genaden mant unde er vil lieber vater mit deheime sund‘re ie begienge unde daz er iuch hiut mit sime heiligen gebet mit libe unde mit sele in die genade enphelhe des heiligen Christes. predigt$104/ Von sant Andree. uti$ text$ \L Non \L vos \L me \L elegistis, \L sed \L ego \L elegi \L vos, \L ut \L eatis \L et \L fructum \L afferatis \L etc. Den heiligen gots boten, den guoten sant Andream, des tac ir hiut beget, den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben gots poten hiut an rufen, wan zware er ist unserm herren also liep, daz er iu vor sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. wan unser herre, der heilige Christus, der durch die armen sund‘re her in dise werlt da chom, der erwelt im uzer alle dirre werlt sunderlichen niwan zwelf herren dar zuo, daz die sine junger w‘ren unde daz diu werlt elliu dar nach ir junger ware. wan {\it(?)er} elliu herce gescaffen hete, von diu so erchande er ir herce dar zuo unde hete in die genade sunderlichen dar zuo verlihen, daz si des wirdic waren, daz si nach im selbem maister unde herren w‘ren aller dirre werlt. wan zware si nerchanden sin niht, sin erwelten sin niht enweder ze herren noch ze maister, sunder er erchande ir herce wol. von diu so erwelter siu im selbem dar zuo, daz si im mit ir dienst unde mit ir arbaiten so getan dienst unde so getan wu^ocher brahten, der iemer ewic w‘re, daz ist diu heilige christenhait. \L Ambulans \L Jhesus \L juxta \L mare \L Galylee. von der selben heren gots walunge da scribet uns hiute von der guote sant Matheus an dem heiligen ampt, wie unser herre, der heilige Christus, bi dem mere gienge. da gesaher uf dem mere die zwene herren, den guoten sant Petrum unde sinen bruoder, den guoten sant Andream, des tac ir hiut beget. die waren beide viskere. den gebot er da beiden mit sime gotlichen gewalte, daz si im nach volgeten unde daz si sine jungeren wurden, so machet er siu dar zuo, daz si viskare waren der lute. sa bi dem worte do liezen si allez daz daz si geleisten mohten unde wurden sine junger. \L Quos \L elegit \L in \L ipso \L ante \L mundi \L constitutionem. zware die herren die muose im idoch unser herre von anegenge der werlt sunderlichen dar zuo erwelt unde gordent haben, die in da vor niemere weder gesahen noch gehorten unde die idoch niwan durch ain sin gebot, \L ad \L unius \L jussionis \L vocem \L et \L cetera, von huse unde von hove unde von wibe unde von chinden unde von elliu diu giengen unde si geleisten unde gewinnen mohten unde wurden sine junger. dar umbe hat er si nu also gert, daz si nach im sint maister unde herren aller dirre werlt, wan zware daz sint die heren visk‘re, die uz dem mere dirre werlt mit dem netze des heiligen glouben die heiligen christenhait da besamt habent. \L non \L omnes \L obediunt \L ewangelio. wan also ain man ain netze wirfet in einen wac unde ettelichen visce dar uz v‘ht unde ziuht unde ouch ettelichen hindane fliuht unde fluzt, also habent ouch die heiligen gots boten die heiligen christenhait zuo dem stade gezogen des heiligen glouben unde sint die ungetriwen juden unde heiden hindan geflozen unde geflohen. von diu sint si zware die heren scefstiurare der heiligen christenhait, wan die suln si sunderlichen bescermen nach dem heiligen Christo in den unden unde in der fraise dirre werlt. \L Opera \L que \L ego \L facio \L et \L vos \L facietis \L etc. under den herren allen ist idoch der guote sant Andreas, des tac ir hiut beget, der alrest scefstiurare, der iuch durch sine gu^ote da sol bescermen baidiu ze libe unde ze sele. wan er was der aller erst man, der mit dem netze des heiligen glouben vil manige guote sele zuo dem stade hat gezogen des ewigen libes, wan er vil lieber gots tru^ot was zware der aller erste man, den im unser herre, der heilige Christus, uz aller dirre werlt ie erwelte zaime vil heren boten unde zaime vil lieben junger. von diu hat er in sunderlichen da mit gert, den guoten sant Andream, daz er also groziu zaichen oder grozeriu begienc sam er selbe: wan unser herre, der heilige Christus, dern hiez mit sime gotlichem gewalte niwan drie toten uf sten, da wider hiez aver der guote sant Andreas in dem namen des heiligen Christes ains tages wol vierzic toten uf sten, an ander die dier sunderlichen zandern citen hiez uf sten. dar zuo blinde unde chrumbe unde mit swie genannen noten die armen sund‘re bevangen waren, alle die die zuo zim chomen, die trost alle der heilige gots bot. dar under heten ouch die heiden den sinen vil lieben huskenoz, den guoten sant Matheum, den heiligen gots boten, bestumbelt bi den ougen. dar chom do der guote sant Andreas unde gab dem vil lieben gots boten sin gesihen widere. des wart ouch er do so namehaft under der haidenscefte, daz er der vil manic unzallich tusent bechert. do aver do daz zit chom daz er vil lieber gots bot disen lib verwandeln solte, do chom er hin zainer stete, diu hiez Patras, die heter da vor bechert von der haidenscefte, die wolt er ouch do da vol bestetigen an dem heiligen gelouben. wan dar was do chomen ain vil ubeler haiden, der hiez Egeas, der was ouch riht‘re da ze der selben stete, der wolt die heiligen christenhait, diu da was, des betwingen, daz si diu apgot unde den tievel ander stu^ont an gepet heten unde daz si die haidenscaft wider an gegangen heten. zuo dem chom do der guote sant Andreas unde wolt den da von sime ungelouben bechert haben. do ne hu^olfen aver elliu siniu guoten wort da ze des tivels chint niht, sunder nach vil maniger siner guoten lere, die er dem haiden vor sait von allen den genaden, da unser herre, der heilige Christus, sine arme hantketat mit sime heiligen tode an dem heiligen cruce mit erlost, do hiez der valandes man den vil lieben gots boten an dem selben cruce martern, da er sin got, des gelouben er da lert, da an gecruciget unde gemartert wart, unde hiez daz man den heiligen gots boten zuo dem cruce iht nagelet, sunder daz man in zuo dem cruce mit sailen punde dar umbe, daz sin tot unde sin marter deste langer ware. da hienc ouch do der heilige gots pot lebentiger an dem cruce zwene tage unde zwo naht unde stu^onden vor sime cruce wol zwainzic tusent, den sait er vil lieber vater al die wile daz heilige gots wort vor, die wile unze daz diu sele in im was, unde wart do da von der ruof unde diu clage so groz von der heiligen christenhait, daz der heilige gots bot so lange da gecruciget unde gemartert w‘re, daz im der haiden daz ervorhte unde chom dar unde wolte den gots poten selbe ab dem cruce erlo^e?“st haben. do hete aver der heilige gots bot so lange garbaitet mit der herten marter, daz sin heiligiu sele unde sin gaist von der marter mu^ode was, unde bat er unsern herren des, daz er sin arbait unde sine marter da vol enden mu^ose. des gewert in unser herre do, wan er sant im von himele ain lieht so grozez, daz da vor weder in noch sin cruce niemen weder gesehen noch beru^oren mohte. in dem selben lieht do fuorten die heiligen engeln die vil s‘ligen sele uf zuo dem heiligen Christo. daz ist der liebe gots bot, der guote sant Andreas, des tac ir hiut beget, daz ist der iwern scephen unde der iwern riht‘re ainer unde ouch zware der aller erste. der ist ouch also milte unde also guote, daz ir im vil lieben vater des vil wol sult getruwen, daz er an dem jugensten tage die sinen urtaile dar nach chere, daz ir mit samt im iemer mu^ozet haben froude unde genade. predigt$105/ Von sant Thoma. uti$ text$ \L Thomas \L unus \L ex \L duodecim \L non \L erat \L cum \L eis, \L quando \L venit \L Jhesus. Den guoten sant Thoman, den heiligen gots boten, des tac ir hiut beget, den {\it(?)sult} ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben gots boten hiut ane ruofen, wan zware daz ist der herre, der des vor aller dirre werlt sunderlichen wirdic was, daz er unserm herren, dem heiligen Christo, mit siner hande graif durch sine heiligen verchwunden. der herre, daz sult ir wizen, der mac iu zware wol gehelfen vor unserm herren, dem heiligen Christo, baidiu ze libe unde ze sele. wan do unser herre nach siner heiligen urstende zuo sinen jungern chom unde er in ir herce mit siner heiligen urstende getroste unde gefroute, daz in von sime heiligen tode vil sware unde vil leidic was worden, done was aver der ir vil lieber huskenoz, der guote sant Thomas, bi in niht. do er aver zuo zin chom, do saiten si im, wie si unsern herren gesehen heten unde wie er si getrost unde gefrout hete. do sprach der guote sant Thomas: "daz enwil ich niemer gelouben, daz der von dem tode erstanden si, ich engrif im alrest mit miner hende in sine siten unde engrif im alrest mit minen vingern durch sine hende; anders enmach ich siner urstende niht gelouben." do chom aver unser herre dar nach zuo sinen lieben jungern, do was ouch do der guote sant Thomas bi in. zuo dem sprach do unser herre: "Thoma, nu du^o also du da gesprochen habest: grif her mit diner hende in mine siten unde grif mit dinen vingern durch mine hende unde enhabe deheinen ungelouben noch deheinen zwivel an mir niemere." do sprach der guote sant Thomas: "\L Dominus \L meus \L et \L deus \L meus; du bist min herre unde min got." Daz ist der guote sant Thomas, des tac ir hiut beget, den sult ir hiut wol loben unde eren, wan daz sult ir wizzen daz daz ane sache unde von geschihte niht enchom, daz der erwelte gots tru^ot bi andern sinen huskenozen do niene was, do unser herre nach siner heiligen urstende von erst wider zuo zin chom, unde daz er des ane sache allez niht verhancte, daz der sine vil lieber junger deheinen ungelouben oder deheinen zwivel annim iht mere iemer gewinnen solte denne ander sine huskenoze. sunder daz was allez also, daz sult ir zware vil wol wizen, unser s herren wille unde sin heiligiu ordenunge, daz er daz wolte, daz der sine erwelte junger annim gezwivelt unde im durch sine heiligen verchwunden griffe dar umbe, daz er mit sime ungelouben unde mit sime zwivel an uns vil armen sund‘ren vor andren sinen huskenozen die wunden hailte allez zwivels unde allez ungelouben. \L In \L omnem \L terram \L exivit \L sonus \L eorum \L et \L cetera. wan dar umbe enwolt in unser herre des niht erlazen, den guoten sant Thoman, ern mu^oze varn in Indiam, in daz aller uzerst dietlant, daz uf disem ertpoden ist, unde er mu^oze dar chunden unde predigen den heiligen gelouben. wan under allen den heiligen zwelfpoten so was deheiner, der so offenz urchunde g‘be der heiligen gotes urstende so der guote sant Thomas, wan ir deheiner dern mohte idoch des niht gesprechen "ich graif dem heiligen gotes sun nach siner heiligen urstende mit der hant durch sine siten" niwan aine der guote sant Thomas. des muoz ouch er vil lieber gots tru^ot mit grozern arbaiten denne ander sin huskenoze der heiligen gots urstende urchunde geben durch alle die wilden haidenscaft unze in daz aller uzerst dietlant. \L Quia \L vidisti \L me, \L Thoma, \L credidisti. von diu sone mugen sich des an dem jungesten tage weder die juden noch die heiden niht ensculden, sine haben alle wol vernomen den heiligen gelouben unde daz offen urchunde der heiligen gots urstende. von diu swelhe denne dar under abtrunnic sint worden, die des heiligen gelouben niht enphangen haben, die werdent leider deste harter vertailet unde verdamt. swelhe aver den heiligen gelouben da enphangen habent, daz sint, ob got wil, die vil saligen. wan daz gehiez unser herre, der heilige Christus, dem guten sant Thome, do er zuo zim sprach: "Thoma, nu hastu mich gesehen, von diu geloubestu nu ane mich. nu sint ouch die vil s‘lic, die mich nie gesahen unde idoch an mich geloubent." diu rede diu ist uns armen sund‘ren ain vil trostsamiu rede unde allen den, die den heiligen glouben enphangen habent, ist daz getan, daz si den mit den guoten werchen nach sime rehte behaltent. nu min vil lieben, da fleht in hiut umbe, den heiligen gots poten, den guoten sant Thoman, also er vil lieber gots tru^ot vor andern sinen huskenozen dem heiligen glouben offenz urchunde hat gegeben unde da er ouch selbe in dem namen des heiligen Christes vor der vil ubeln haidinschefte hiut an disem tage umbe gemartert ist, wan er iwer ertailere unde iwer riht‘re ainer ist, daz er iu des helfe, daz ir den selben heiligen glouben also behalten muzet, also er iu selbe an dem jungesten tage hinze dem ewegen libe ertailen mu^oze. predigt$106/ Von den zwelfpotten. uti$ text$ \L Ut \L notum \L faceret \L nobis \L sacramentum \L voluntatis \L sue. Die heiligen gots poten, den guoten sant N., der tac ir hiut beget, die sult ir hiut loben unde eren unde sult si vil lieben gots poten hiut an ruofen, wan zware daz sint die heren amptliute unde die geweltigen furstrite unsers herren, des heiligen Christes. wan die hat er also gert unde hat in sin selbes gewalt also verre verlihen, daz si iu wol gehelfen unde genaden mugen beidiu ze libe unde ze sele. wan unser herre, der heilige Christus, der hat si sunderlichen uzer aller dirre welt also erwelt, daz si des von sinen genaden wirdic sint, daz si sine vriunt unde sine sundertru^ot haizent unde sint, unde hat in also mit rehte ain herre sinen haimelichen sundertruten siniu tougen unde sinen gotlichen willen also verre uf getan, \L instaurare \L omnia \L que \L in \L celis \L et \L que \L in \L terra \L sunt \L in \L Christo --- daz in daz vor andern gots tru^oten chunt unde gewizen ist, wie er von anegenge der werlt in siner chuniclichen ordenunge daz uf geleit hete, wie {\it(?)er} mit sin selbes tode den himel unde die erde versu^onen wolte unde wie er sine vil arme hantketat von des vil ubeln tivels gewalte erlosen wolte unde wie er die armen sund‘re den heiligen engeln da ze himele genozsamen wolte. \L Celi \L enarrant \L gloriam \L dei \L etc. wan diu gots tougen diu warn elliu den heiligen gots poten, dem guoten sant N., der tac ir hiut beget, unde andern ir huskenozen e chunt unde gewizen e andern gotes tru^oten. daz waz allez von der rede, daz si die genade alle horten von sin selbes munde, unsers herren, wan der gab in zware den sin unde den wistu^om von siner bruste unde mit sime gotlichen munde, da von si so ere habent, daz si vor andern gots tru^oten sunderlichen sint unde haizent die himele dirre werlt da von: wan also verre so der himel gehohet ist von der erde, also verre hat si unser herre gehohet unde gert uber alle dise werlt; unde also unser herre in siner gotlichen magenchrefte sunderlichen sin haimewesen unde sine reste hat in dem himel, also hat er ouch sunderliche sine reste bi den sinen heiligen poten, wan er hat in ir herce mit siner heiligen minne dar zuo erfullet unde erwelt. diu sunne diu da von den himeln, daz sint die heiligen gots poten, lu^ohtet unde scint, daz ist der ir vil grozer wistuom, da si alle dise werlt unde alle die heiligen christenhait mit habent erluhtet, daz ist ir vil suze gespr‘che, da si mit ir vil grozen wistuom der armen sund‘re herce zuo dem heiligen glouben mit gewaichet unde becheret habent. die vil manigen sternen die da an den himelen sint, daz sint die ir vil m‘nege guote tugende, wan zware der heten si also vil also im selben daz wol gezam, dem heiligen Christo, des ansihtige poten si da waren. die donrspliche unde die donrsslege die da von den himeln choment, daz sint diu ir vil manigen grozen zaichen, die si begiengen, die heiligen gotes poten, der guote sant N., der tac ir hiut beget, unde ander ir huskenoze. wan zware der begiengen si so vil in dem namen unsers herren, des heiligen Christes, zaime urchunde unde zainer vestenunge des heiligen glouben, daz elliu disiu werlt sich da von wol gepezrn unde pecheren mu^ose. daz gerigene daz von den himelen unde von den wolchen chomen ist, daz sint ir heiligiu worte, diu si gesprochen unde gescriben habent, wan da mit habent si die heiligen christenhait unde die saligen hercen erwasken unde erflout hinze dem ewigen lip. \L Et \L opera \L manuum \L ejus \L annuntiat \L firmamentum. daz sint zware die lebentigen himele, da unser herre, der heilige gotes sun, inne reste unde sin haimewesen da bi haben wil, unde sint ouch zware die sprechenden himile, die den selben lieben gots sun da gechundet unde eroffent habent aller dirre werlt, sime heiligen namen ze lobe unde zeren unde aller dirre heiligen christenhait ce troste unde ze genaden unde ze haile. unde also verre so er selbe mit sime gotlichen gewalt von anegenge der werlte den himel hat gesundert von der erde, der ware gots sun, unde daz viwer hat gesceiden von dem wazer, also verre sundernt die selben heiligen gots poten an dem jungestem tage mit dem gewalte, den si da habent von dem heiligen Christo, die armen sund‘re von den guoten unde von den rehten, die s‘ligen christen, die ir heilige lere da wol behalten habent, von den juden unde von den haiden. \L Nimis \L honorati \L sunt \L amici \L tui, \L deus. daz sint die heiligen gots poten, der guote sant N., der tac ir hiut beget, die unser herre vor andern sinen truten also geheiliget unde gert hat, die ne mugen wir vil arme sundare niemer vol loben noch vol eren, wan zware daz sint die geweltigen unde die heren scephen unsers herren, des himilisken chuniges, des heiligen Christes, nach der urtaile unde nach der volge er baidiu die saligen behaltet hinze dem ewigen libe unde die uns‘ligen verdamt hin ze dem ewigen tode. die herren die sult ir unde muzt ir wol paidiu furhten unde ern. ir mu^ozt si furhten, wan si habent den gewalt, daz si iuch nach iwern garnden in den sunden wol mugen gebinden unde hin ze dem ewigen tode wol mugen vertailen. ir sult si ouch wol eren, wan si habent des vil guoten gewalt, daz si iu wol mugen gantlazen aller iwer sunde unde iu nach iwerm guotem willen wol mugen erteilen hin ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. predigt$107/ Von den zwelfpotten. uti$ text$ \L Isti \L sunt, \L qui \L viventes \L in \L carne \L plantaverunt \L ecclesias \L sanguine \L suo. Durch iwer selber hail unde durch iwer selber s‘lichait sult ir die heiligen alle loben unde eren, die unser herre selbe hat gehailiget unde gert, unde sult aver die heiligen gots boten, den guten sant N., der tac ir hiut beget, sunderlichen also loben unde eren, also si unser herre selbe vor andern sinen heiligen hat geheiliget unde gert, wan er hat si also gert, daz si ob andern sinen heiligen sint fursten unde herren. von diu muget ir die vil gerne loben unde ern vor andern gotes tru^oten, wan zware si mugen iu vor sinen genaden baz gehelfen denne ander sine trute baidiu ze libe unde ze sele. daz ist idoch allez von der rede, daz sult ir zware vil wol wizen, wan also verre ir ere grozer ist denne anderre heiligen, also ist ouch zware ir arbait unde ir dienst grozer denne anderre gots heiligen. wan swer ainen wilden walt von ru^ochem stoche sol ru^oten unde sol ze guotem ardacher bringen, des arbait muoz grozer sin denne des si, der den guoten ardacher mit dem pluoge denne dar nach pu^owet. also ist ouch der heiligen gots poten, des guoten sant N., der tac ir hiut beget, dienst unde arbait grozer denne anderre gots tru^ote, wan si habent die heiligen christenhait mit ir vil grozer arbait unde ouch dar zuo mit ir verchpluote von den ruhen stochen, von der wilden haidinscefte erroute unde bechert. \L Spectaculum \L facti \L sumus \L mundo \L etc. unde wie groz arbait si dar an geleit haben, die heiligen gots poten, e si die heiligen christenhait von der wilden haidinscefte erru^ot unde bechert haben, daz urchundet uns der selben heren ru^otere ainer, daz ist unser maister, der guote sant Paulus. der sprichet also: "min vil lieben gebruoder, daz sult ir wizen, daz iwer chraft unde iwer sterche, die ir habet an der sele hin ze got, unde iwer wistuom, den ir habet an dem heiligen gelouben, unde iwer edele, die ir dar an habt daz ir diu gots dienestlute haizet, diu ist uns, mir unde andern minen huskenozen, zwar vil harte unsanfte an chom, wan iwer altvordern, daz was diu haidenscaft, der flize was aller maiste dar an, wie si vil manegen tivel unde vil manic apgot an gebet, unde was ir fliz aller dar ane, also in ir phaffen da vor saiten, so si durch ir got iemere unpildes unde iemere unchuskait begiengen, so si dem ir got, dem vil mern tivel, ie lieber waren. do aver wir, ich unde ander mine huskenoze da widere daz heilige gots wort unde den heiligen glouben ir vor saiten, daz niwan ain ware got ware, der vater unde der sun unde der heilige gaist, der si gescaffen hete, der si an dem heiligen cruce mit sin selbes tode von dem ewigen tode erlo^e?“st hete, unde daz der selbe ware got alle unchuske unde allez unreht hazt unde allez rehte unde alle triwe unde alle warhait unde alle chuske mint unde liebet unde daz er dar umbe den ewigen libe gabe, da luffen ubele unde guote unde alle die zesamine, die da waren, unde chaften uns an, sam ob wir ungehiwer waren. sumeliche die fluochten uns, sumeliche die plu^owen unde halslegeten uns, da wider segent wir si unde baten umbe ir hail. dar under mu^ose wir idoch hungerge unde durstige unde nacte von huse ze huse, von stete ze stete von der grozen ‘htsal fluhtige gen. wan elliu disiu werlt diu het uns ze dem nide unde ze dem haze, sam ob wir vertailtiu unde verdamdiu lute waren unde sam ob unser {\it(?)herre}, der heilige Christus, siner genaden unde siner barmunge annuns, sinen vil armen jungern unde sinen vil armen boten, vergezen hete. wan swa wir zuo cherten, da traip man uns also versmahlichen u^oz sam den bosen mist, den man fur die tur chert. \L Nam \L in \L Christo \L Jhesu \L per \L evangelium \L ego \L vos \L genui. von diu, min vil lieben gebruoder," sprichet der guote {\it(?)sant} Paulus, "ir muget wol vil guoter maister unde vil guoter ler‘re gewinnen, idoch sin wir, zware ich unde ander mine huskenoze, sunderlichen die waren gaistlichen vater, die iuch da habent erborn mit dem heiligen gelouben hinze dem ewigen libe." \L Pater, \L quos \L dedisti \L mihi, \L volo, \L ut \L ubi \L ego \L sum \L et \L illi \L mecum \L sint. Daz sint die herren unde die lieben vater, der guote sant N., der tac ir hiut beget, die iuch da mit ir also grozen arbaiten hinze dem ewigen lip erborn habent; die ne mu^oget ouch ir niemer vol loben noch vol ern, noch enmuget ir ir triwe unde ir dienstes niemer vol danchen, sunder ir dienstes des muz er in selbe danchen unde loben, unser herre, der ware gots sun. nu hat er in also gedanchet unde gelont, daz si hie enerde die obersten fu^orsten unde diu obersten hopt sint nach im selbem aller der heiligen christenhait unde hat si da ze himele also gert, daz si da in siner chunichlichen hochcite im iemer die liebesten unde die nahsten sint, unde hat si sunderlichen also gert, daz si daz himelriche selbe wol mugen geben unde ouch versagen, swem si wellent, unde hat in den gewalt verlichen, daz si die uz genomen fursten sint, die mit samt im da an dem jungestem tage suln rihten unde ertailen aller dirre werlt. von diu wan nu die selben heren gots fursten so groze arbait durch iwer s‘lde erliten habent, so sult ir si hiut des piten unde sult in des wol getruwen, daz si ir gerihte unde ir urtail an dem jungestem tage hin ze den genaden also verre geruochen zechern, daz ir da vor dem almahtigen got ir vil grozen arbait ain ansihtigez urchunde iemer mu^ozet sin ir vil heiligem namen iemer da ze lobe unde zern unde iu ze helfe hinze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere. predigt$108/ Von den marter‘ren. uti$ text$ \L Sancti \L per \L fidem \L vicerunt \L regna, \L operati \L sunt \L justiciam, \L adepti \L sunt \L repromissiones. Disen heiligen tac, den sult ir hiut tulten unde eren, den heiligen gots marter‘ren, dem guoten sant N., der tac ir hiut beget, ze lobe unde zern unde sult si vil heren gots marterere hiut an rufen. wan zware si habent mit ir marter daz verdienet, daz si iu wol gehelfen mugen vor unserm herren, dem heiligen Christo, beidiu ze libe unde ze sele. wan die heiligen m‘rter‘re die ne chunden anders nihtis niwan daz si an got geloubten unde daz si sprachen: "wir sin christen unde gelouben an den heiligen Christum". dar umbe so ahten ir die chunige unde die riht‘re die do waren, wan die warn dannoch heiden, unde e die selben heiden den heiligen marter‘ren den lip ane griffen unde e si die marterten, e tailten si in vor baidiu liebe unde leit, frouden unde unfroude, si tailten in vor allez daz liep unde alle die froude, die disiu werlt hat, wan si buten in golt unde silber unde aigen unde lehen allez uf die rede, daz si dem heiligen Christo widersaiten unde daz si diu apgot unde den tivel ane petten, unde tailten in do da widere allez daz lait unde alle die marter vor, der si in chunden erdenchen, uf die rede: ob si durch die werltliche eren niht wider cheren wolten, daz si aver durch die vil starchen wŒze dem heiligen Christo aptrunnic muosen werden. diu werltliche ere unde der werltliche richtuom dern was aver den heiligen marter‘ren aller hiut niht m‘rre denne ain stinchinter mist, wan ir golt unde ir silber unde swas si gelaisten mohteu, daz gaben si allez selbe in der warn gots minne. der grozen marter, die man in ouch da vor tailte, der waren si vil fro. da griffen ouch do die gots vint die heren gots tru^ote ane aller erst an dem guote, wan si fremedeten in hu^os unde hof unde wider tailten in aigen unde lehen. dar nach griffen si in ouch den lip an. \L Alii \L ludibria \L et \L verbera \L experti \L sunt \L etc. wan die heiligen gots tru^ote die viengen unde behuten si vil lasterlichen unde wurfen si mit isinem gebende in die charchare, da stanc unde vinster unde elliu angest unde not inne was, unde furten si aver her wider uz ie ze grozern wizen unde ze grozern noten. daz taten si idoch allez uf die rede, daz si sich des dar under bed‘hten, ob si dem heiligen glouben unde dem heiligen Christo widersagen wolten. \L Vobis \L datum \L est \L pro \L Christo, \L ut \L non \L solum \L in \L eum \L credatis, \L sed \L ut \L pro \L illo \L patiamini, do het aver in der heilige Christus ir herce mit sime heiligen gaist also gevestent ze sime lobe unde ze sime dienst, daz si von siner heiligen minne mit deheiner marter niemen mohte betwingen. wan dar zuo so sant er in ouch vil emzichlichen sinen heiligen engel, der si in ir angesten troste unde si zuo der marter sterchet unde vestent. wan zware ir marter diu was also manicvaltic, also in des tievels chint iemer aller maiste chunden erdenchen. \L Obduraverunt \L ora \L leonum. wan si sluogen si ane mit pliginen gaislen, unze daz in daz fleisk mu^ose abe fu^olen, si hiengen si uf unde chratzten in daz fleisk abe mit iseninen chru^e?–len, unze daz in diu rippe plecten, unde sielcen in denne ir wunden unde wurfen si denne in der wilden leun groube, daz si si frazen. dar giegen aver die wilden leun sam die zamen hunde unde lecten den heren marter‘ren ir fu^e?–ze. uz den noten allen unde u^oz andern dannoch vil manigen lost unser herre die sinen heren m‘rter‘re uz dar umbe, daz er si dannoch ie ze grozer marter fristen wolte unde daz baidiu von sinen grozen zaichen, diu er mit samt in begienc, unde ouch von ir vil grozen tugenden, daz si vil gedulticlichen unde vil frolichen unde maniges misseliches todes gemarteret wurden, sich diu werlt gepezern unde becheren muse. \L Et \L nos \L tantam \L habentes \L inpositam \L nubem \L testium. daz sint die heren gots marter‘re, der guote sant N., der tac ir hiut beget, die ne muge wir vil armen sund‘re zware niemer vol loben noch vol ern, wan si habent daz verdient, daz si haizent unde sint die chenphen unde die rechen unsers herren, des himilisken kuniges, des heiligen Christes. wan die habent baidiu mit ir guoten tugenden unde ouch mit ir verchpluote den kunigen unde den fursten dirre werlt also ane gesiget, daz si nu fluhtic unde sigelos sint worden. wan swa ie marter‘re da gemartert wart unde swa ie aines pluot da nider chom, daz waz ain tunge dirre werlt, wan da wu^ohs diu heilige christenhait von an dem heiligen glouben. wan da begienc unser herre durch die sinen vil lieben marter‘re ie so groze zaichen, da von sich diu werlt elliu also bechert, daz ie wider aime marter‘re zehenzic oder tusent wider uf stuonden, die alle an den warn gots sun geloubten. dar under sult ir hiut piten suderlichen die heiligen gots marter‘re, den guoten sant N., der tac ir hiut beget, daz si iu des helfen mit andern ir husgenozen, daz ir den heiligen glouben, da si mit deheiner marter niemen mohte von bringen noch betwingen, daz aver ir den mit andern guoten werchen also behalten muzt, daz in der ir vil manicvalten genaden, der si hiut da ze lone von dem heiligen Christo habent enphangen, anniuwern letzten ettelich tail muze werden. des verlichiu der ware gots sun durch siner heiligen marter‘re willen. \L Hec \L loquere. predigt$109/ Von den marter‘ren. M11995. E---.--- M11998. E---kugen---mugen M12004. E---iuch---ouch M12005. E---bistencit---bistentic D12020. M12021. E---relingu---relinqu E---sleben---selben M12024. E---doer---oder M12029. E---gerozen---grozen M12054. E---hehen---haben M12061. E---gemertert---gemartert M12062. E---a,le---alle M12063. R12063. niht sehen noch wizen, sunder sine heilige urstende unde sine {\it(?)heilige} \L Fili \L mi, \L nolite \L negligere \L disciplinam \L domini \L etc.. Die heiligen gots marter‘re, den guten sant N. unde sine heiligen huskenoze guoten, der tac ir hiut beget, die sult ir hiut loben unde eren unde sult si vil hern gots trute hiut an ruofen. wan zware si kugen iu wol gehelfen unde mugen iuch wol versprechen vor unserm herren, dem heiligen Christo, wan dem habent si so liebe gedienet, daz er si nu baidiu sin edel dienstmanne unde ouch siniu vil lieben chint haizt. siniu kint haizet er si von diu, wan si habent im gehorsamt alles sins willen unde alles sins gebotes, also mit rehte diu guoten chint ir vil liebem vater. sine dienstman heizent si iuch von diu, wan si habent im also lange gedient unde sint im bistencit gewesen die wile unze si der lip gewert. dar umbe mint si nu unser herre got. \L Quem \L enim \L diligit \L dominus, \L corripit. wan die dienstman unde diu chint diu sint unserm herren lip unde amphanclich, die durch in tuont unde durch in lazent unde die er in siner vaterlichen zuhte hat unde die siner zuhte war nemt. wan also ain iegeliche guote vater sin chint unde sinen lieben sun mit siner vaterlichen zuhte dar zuo ziuht, also er im sin guot unde sin erbe lazen unde dingen wil, also ziuht ouch unser herre, der himiliske vater, mit vil manigen angesten unde arbaiten dirre werlt diu sinen chint dar zuo, den er sine genade unde sin riche geben wil. der rede der habe wir guote urchunde an dem heren gots tru^ote, dem guoten sant N., des tac ir hiut beget, unde an sinen hu^osgenozen, wan die hete unser herre in siner vaterlichen zuhte also lange, unze daz si daz verdient habent mit ir gehorsam, daz er si hat gechront ze sinen heren marter‘ren. \L Christus \L passus \L est \L est \L pro \L nobis, \L vobis \L relinguens \L exemplum. der sleben rede der gibt uns zaller vorderst urchunde unser herre, der ware gots sun, der heilige Christus. wan do er ware hailant der nature annim niht enhete in siner gothait, da er dehein arbait doer dehain zuht an erliden mohte, do chom er ware trost her in dise werlt in sins vater botscefte unde nam er sich in siner gehorsam die unsern armen mennislichen nature an der umbe, daz er dar an angest unde zuhte erliden mohte ouch in sins vater gehorsam. wan daz tet er vil lieber herre allez dar umbe, daz er baidiu mit sinen gerozen arbaiten unde mit sime angestlichem tode uns erlost von dem ewigen tode unde daz er uns daz pilde unde die lere selbe vor truge, ob er ware gots sun angest unde zuht lide in sins vater gehorsam, der an alle sunde an dise werlt da chom unde geborn wart, daz aver wir arme sundare vil pillichen arbait unde zuht dulten von unserm herren durch unser vil manige sculde, unde trug uns ouch des daz pilde unde die lere allez selbe vor, wie wir dise werlt unde die zerganclichen ere unde froude dirre werlt versmahen solten durch die ewigen froude unde ere. wan da von lese wir an der heiligen scrift, wie er zainen citen funf tusent man spist mit funf broten. disiu selbe menige diu wolt ouch in vil lieben trost do zaime herren unde zaime chunige haben gesetzet unde erhaben. do versmaht aver er die werltlichen unde die zerganclichen ere durch die ewigen unde durch die unzerganclichen ere also verre, daz er durch die ewigen ere dulte laster unde itwiz unde durch der ewigen eren willen sich lie pinden unde an slahen unde sich lie hehen unde ane nagelen an daz cruce unde dar an starb vor allen sinen vinden. wan dar umbe hat in sin vater nu, mit dem er ie was in siner gotlichen nature, also gehohet unde gert an der selben mennislichen nature, daz er in siner gehorsam zuht unde arbait da an erliten hat, daz er unde diu selbe nature mit samt im nu ist ain herre unde ain chunic des himels unde der erde unde aller dirre werlt. unde swie aver er vil lieber herre vor allen sinen vinden ersturbe unde gemertert wurde, idoch sone liez er sine vint unde die werlt a,le sine heilige urstende unde sine heilige uffart alle niht sehen noch wizen, sunder sine heilige urstende unde sineh{\it(?)eilige} uffart die enoffent er niemen noch enlie die anders niemen wizen noch sehen niwan sine erwelte tru^ote unde sine vil liebe junger, die des wirdic waren, daz si der rede sine geziuge warn, daz si siner hailigen urstende unde siner heiligen ufferte offenz unde warz urchunde g‘ben vor aller dirre werlt. \L Isti \L sunt \L sancti, \L qui \L pro \L testamento \L dei \L sua \L corpora \L tradiderunt. der selben warn gots geziuge ist ouch hiut der heilige gots marter‘re, der guote sant N., des tac ir hiute beget, unde sine huskenoze, wan "martir" daz sprichet "ain geziuc". geziuge haizet die heiligen marter‘re da von, wan si daz urchunde der heiligen gots marter unde der heiligen urstende also warz habent enphangen unde also warz geloubten, sam ob si die heilige urstende unde die heilige uffart selbe mit ir ougen an gesehen heten. von diu so ne mohte si mit deheiner slahte tode noch mit deheiner slahte marter von dem warn gots urchunde niemen betwingen, sunder sine wolten e ersterben vil maniges misseliches todes, e si der warhait verlougen wolten. da mit habent ouch si daz verdient, daz si nu haizent unde sint die edeln gots chempfen unde die edelen gots rechen. wan si habent gestriten unde gevohten umbe gots reht unde umbe die gots warhait unze an den tot unde habent ouch daz verdient, daz si nu haizent unde sint die heren gotes geziuge, wan si habent warz urchunde mit ir marter unde mit ir pluot dem pluote unde der marter unsers herren, des heiligen Christes, {\it(?)gegeben} wan zware si liten durch sinen willen unde in sime namen also manigen herten tot, also in des tievels chint aller maiste iemer chunden erdenchen. \L Quod \L oculus \L non \L vidit \L nec \L auris \L audivit. daz ist der guote sant N., des tac ir hiute beget, unde sine huskenoze, zuo den sult ir hiut fliehen, wan zware si mugen iu wol gehelfen baidiu ze libe unde ze sele. wan den hat unser herre, der ware gots sun zware so getane chrone unde so getan ere hiut da ze himele ze lone gegeben, die nie deheins mennisken herce mohte betrahten noch nie deheins mennisken ouge mohte bescowen. daz ir die selben chrone unde ere verdinen mu^ozt, des helfe iu der almehtige got durch den guoten sant N. unde sine genoze. predigt$110/ Von den bŒht‘rn. uti$ text$ \L Dilectus \L deo \L et \L hominibus, \L cujus \L memoria \L in \L benedictione \L est. Den heiligen gots tru^ot, den guoten sant N., des tac ir hiut beget, den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben gots tru^ot hiut an ru^ofen. wan zware er hat daz verdient mit vil manigen guoten tugenden, daz er got liep ist unde aller der heiligen christenhait, wan durch sine vil manige guot‘te hat in unser herre also geheiliget unde gert, daz er iu, vil lieber herre, vor sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. \L Colligite \L que \L superaverunt \L fracmenta, \L ne \L pereant. wan siner heilichait da habe wir urchunde von der heiligen scrift, wan wir lesen da von an dem heiligen ewangelio, wie unser herre zainen citen funf tusent man spiset mit funf broten; unde do diu menige elliu wol enpizen was, do gebot er sinen jungern, daz si die renfte unde die brosem ze samene lasen, die den funf tusent mannen da uber waren worden, daz die iht verlorn wurden. da lazen ze samene sine junger, da man zwelf chorbe mit fulte von den funf proten. die funf tusent manne unde diu funf brot, da si unser herre mit spist, die bezaichent alle laigelute, daz sint alle die, die {\it(?)ze} dirre werlt wip unde chint unde hus unde hof haben wellent unde die ouch unserm herren niht grozers enthaizen habent niwan daz {\it(?)si} baidiu ir selber libes gewalt haben wellent unde daz si dar zuo ir aigenscaft unde ir guot zir willen haben wellent. so bezeichent die heiligen zwelfpoten unde ouch die zwelf chorbe, die si da ze samine lasen, alle gaistlichiu lute, daz sint alle die, si gelert oder ungelert sin, die dirre werlt widersait habent durch den ewigen lip unde die ir lip dem almehtigen got mit vasten unde mit wachen unde mit aller slahte guot‘te gophert habent zaime lebendigen opher. wan daz sint zware die grozen chorbe unde die manigen cleinen untertr‘ht der gaistlichen spise, da diu gots lute mit gefu^ort werdent an der sele, die sich zuo dem gots dieniste unde zuo dem gots vire da gemuzeget habent. \L Nostra \L autem \L conversatio \L in \L celis \L est. diu gaistliche unde diu gots vire ist daz, daz ir gemu^ote unde ir herce zallen citen ist mit dem almehtigen got unde da ze sinen ewigen hochciten unde da den himelisken kunic, daz ist der vater unde der sun unde der heilige gaist, zallen citen da lobent unde erent alle engeliske chore, unde daz ir herce zallen citen mit der mandunge unde mit den fro^vden bevangen ist: wie der himiliske kunic da ze den sinen ewigen hochciten die sinen erwelten holden, sunderlichen ie ainen vor dem anderen, da geziert unde gert habe; wie er die heiligen altvater unde die heiligen wissagen sunderlichen vor andern sinen tru^oten also verre da gert habe, also in siniu gotlichen tougen vor andern luten in dirre werlt chunt unde gewizzen was; unde wie er die sinen heiligen zwelfpoten sunderlichen vor allen andern sinen tru^oten also verre gehohet unde gert habe, daz si nach im selbem rihtare unde urtail‘re suln sin aller dirre werlt; unde wie er die sinen heiligen marterare, sunderlichen ie ainen vor dem andern, also verre gechront habe, also verre so ains marter ie grozer was denne des andern; unde wie ouch da sunderlichen ie ains heiligen biscofes unde ains heiligen briesters ere unde stole ie grozer unde liehter si, also verre so sin st‘tigiu durnahte ie grozer {\it(?)was} denne des andern; \L fulgebunt \L justi \L sicut \L sol \L in \L regno \L patris \L eorum, unde wie dannoch da die heiligen maide, daz sint alle die, die umbewollen von disem libe sint gesceiden, sunderlichen vor allen andern heiligen da luhten unde scinen, da die heiligen alle vor dem almehtigen got luhtent unde scinent sam der liehte tac unde sam diu haiter sunne. \L Vacate \L et \L videte, \L quam \L suavis \L est \L dominus. daz ist diu gaistliche unde diu gotliche vire, da diu gots lute ir froude in dirre werlt mit habent. wan aver sich diu laigeliche menige unde der gemaine povol von den ummuzen dirre werlt zuo der heren gots viere niht gemuzegen mac, von diu so muoz im unser herre sunderlichen diu lute dar zuo suchen, die sinen willen dar an erfulten, daz sint ouch zware die gots erwelten. \L Christus \L purgavit \L peccata \L ipsius \L et \L elegit \L eum \L ex \L omni \L carne. der selben gots erwelten sundertru^ot ist ouch nu zware der gute sant N., des tac ir hiut beget, der aller erweltisten ainer, wan den hat im unser herre, der himiliske briester unde der himiliske kunic, erwelt uzer aller dirre werlt zaime vil lieben chapelane. wan unser herre, der heilige Christus, der ist baidiu chunic unde briester: er ist chunic von siner hern gotlichen nature, da er mit sime vater unde mit dem hailigen gaisti ie was an anegenge unde iemer ist an ende, unde ist briester von siner mennislichen nature, die er ware hailant zaime vil hern opher da gab fur allez manchunne an dem heiligen cruce. der selbe here kunic unde ouch der selbe here brister, daz ist unser herre, der heilige Christus. der erwelt im uzer aller dirre werlt den guten sant N., des tac ir hiut beget, zaime vil edelem dienstmanne unde daz er ouch in sime chuniclichen hove sin haimelich chappelane ware, unde gab im mit sime chuniclichen segen die ere unde die genade, daz er im mit sime briesterlichem ampt also chusclichen unde also liep gedient hat unze an disen heiligen tac, also er in hiut dar wider geheiliget unde gert baidiu darn himile unde ouch hie enerde. den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben vater hiut an rufen, wan er hat mit sime heiligem briesterlichem ampt zware vil manigen armen sund‘re getrostet: alle die die sine genade besuhten, die mit sunden bevangen waren, den gab er heiliger gots pihteg‘re warn antlaz aller ir sunden; die mit siechtuom oder mit andern angesten unde noten bevangen waren, die trost er alle, der heilige nothelf‘re, sant N.; also mu^oz er iu hiut ze helfe chomen beidiu ze libe unde ze sele. \L Hec \L loquere. predigt$111/ Von den bŒht‘rn. uti$ text$ \L Omnis \L pontifex \L ex \L hominibus \L assumptus \L pro \L hominibus \L constituitur \L in \L his, \L que \L sunt \L dei. Ir sult hiut loben unde ern den guoten sant N., den heiligen biscof, des tac ir hiut beget, unde sult in lieben vater des hiut piten, daz er der genaden an iu geruche ze gedenchen, der er iu vor got sculdic si, wan er ist iwer biscof unde ist iwer gaistlich vater. von diu sol er iu von rehte helfen unde wegen unde sol iuch von rehte versprechen vor unserm herren, dem almehtigen got, wan baidiu phaffen unde laigen unde diu gemaine stimme der heiligen christenhait, diu erwelt in vil lieben gots tru^ot uf sine vaterliche genade, also daz diu gots ordenunge was, zaime herren unde zaime vater. von diu sol er der genaden gedenchen an sinen armen scafen unde sol siner christenhait hiut ze helfe chomen vor unserm herren got. wan zware swa sich also maniges mannes muot unde herce uf ainen man dar zuo ver‘inen sol, also da ist da man ainen herren unde ainen biscof weln unde setzen sol, daz muoz zware vil verre chomen von der ordenunge des heiligen gaistes. \L Et \L ipse \L quosdam \L quidem \L dedit \L apostolos, \L alios \L vero \L prophetas. nu hat er daz von sinen genaden annim wol erzait, unser herre, der heilige Christus, daz er vil lieber vater mit sime willen an sinen gewalt unde an sinen stuol chom unde mit siner heiligen ordenunge sin lieber biscof unde sin erwelter furst ist, der gute sant N., des tac ir hiut beget. wan die heiligen biscofe, daz sult ir wizen, die sint nu von unsers herren ordenunge der heiligen christenhait an der stet vor, also hie bevor die heiligen zwelfpoten, die gots erwelten fursten, do vor waren. von diu hat er sinen vil lieben holden, den guoten sant N., also gert, daz er der heiligen zwelfpoten, der sinen erwelten fursten, genoz unde ebenher wesen sol also, daz er sine christenhait vor sinen genaden selbe wol versprechen mac unde fur sine heilige gegenwurte uf sine genade selbe wol belaiten mac, unde hat in ouch denne dar zuo sunderlichen also gert, daz er der heiligen wissagen genoz unde ebenher wol ist. wan swaz die heiligen wissagen hie bevor gescriben unde gesprochen {\it(?)habent} von allen den genaden, die unser herre, derheiligen Christus, mit der heiligen christenhait begangen hat unde ouch noch beget unze an den suntac, daz eroffent im allez selbe der heilige gaist mit so tiefem sinne unde mit so tougen worten, diu anders niemen versten noch vernemen mac niwan der aine, dem er daz selbe geruchet zoffen, der heilge gaist. da hat er den unsern vil lieben vater, den guten sant N., sunderlichen also mit gert, daz er den selben tiefen sin unde diu selben tougen wort also eroffent unde also errechet hat dem almehtigen got ze lobe unde zern unde der heiligen christenhait ze helfe unde ze troste, daz er da von rehte wol ist unde haizet ain vil heiliger wissage. \L Vos \L estis \L sal \L terre. unde von siner heiligen lere unde von den guoten worten, diu er vil here gots tru^ot selbe gescriben unde gesprochen hat, so ist unde haizet er ain saltz der erde. ain saltz der erde haizt er vil lieber gots tru^ot von diu, wan er hat die erde, daz sint diu irdisken herze, alle arme sund‘re unde diu ir vil broden herce, mit sinen worten unde mit siner vaterlichen lere also gesaltcen unde also gevestent an dem heiligen glouben, daz si niemer dehain stanc noch dehein fule, daz ist dehein houpthaftiu sunde, niemer erfulen noch erstenchen mac, noch daz in dehain leideger wurm, daz sint die bosen gaiste, niemer niht gescaden mac allen den saligen, die sine heilige lere mit den guoten werchen da wol behaltent unde erfullent; \L vos \L estis \L lux \L mundi, unde ist unde haizt von diu ain lieht dirre werlt. wan swaz er vil lieber vater sinen luten unde siner christenhait mit den guten worten da vor gesait, des truoger in ouch allez daz pilde unde die lere selbe vor mit den guoten werchen, wan er gienc dem sinem chorter unde den sinen sc‘phelinen den smalen stic unde die engen straze allez selbe vor, da er in da zaite die spise des ewigen libes. des hat ouch in unser herre also gert an vil manigen armen sund‘ren, an allen den, die dise genade besuhten, die plint oder chrumbe waren oder mit swie getanen noten oder angesten si bevangen waren, daz er vil lieber vater die alle troste in dem namen des heiligen Christes. \L Euge, \L serve \L bone \L et \L fidelis, \L quia \L in \L pauca \L fuisti \L fidelis, \L super \L multa \L te \L constituam. Daz ist der here gots furste unde der vil heilige piscof, der guote sant N., des tac ir hiut beget, der daz mit sime dienst unde mit sinen gutaten da verdient hat, daz in unser herre, der himiliske furste, der heilige Christus, also gert hat, daz er baidiu der sinen heiligen zwelfpoten unde ouch der sinen heiligen wissagen genoz unde ebenher ist, unde der daz verdient hat, daz er ain saltz haizet der armen sundare unde ain lieht haizet dirre werlt. den herren unde den fursten den sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil lieben vater hiut an ruofen, wan er zware er mag iu wol gehelfen baidiu ze libe unde ze sele, wan siner arbait unde sins dienstes des hat im hiut aller erest vol danchet unde vol lont unser herre, der heilige Christus. wan swie riche ain pistuom si unde swie riche ain chunicriche si, so ist ez idoch allez ain arbait unde ain unst‘tichait unde ain zergancnusse. von diu hat hiut des heiligen gots sun sime vil heren fursten, dem guoten sant N., fur die zerganclichen ere, die er hie in dirre werlt hete, da ze himile gegeben die ewigen ere unde hat in fur den unst‘tigen gewalt, den er hie hete, gechront zeime ewegen fursten, da er vil lieber vater iu hiut unde iemer mere vor der gots gegenwurte wol ze staten unde ze helfe chomen mac beidiu ze libe unde ze sele. daz mu^oz er vil lieber gots tru^ot tuon durch siner genaden willen. predigt$112/ Von den m\^‘gden. uti$ text$ \L Hec \L est \L virgo \L sapiens \L et \L una \L de \L numero \L prudentium. Die heren gots mait, die guoten sant N., der tac ir hiut beget, die sult ir hiut also loben unde eren, also si vil liebiu gotes tru^otinne iuch hiut geruoche ze bevelhen dem ir vil heren gemaheln, dem heiligen Christo. wan den chos unde erwelt si ir zaime vil liebem gemaheln uzer aller dirre werlt und flaiz sich so des dar zuo, wie aller sin wille annir erfullet mu^ose werden. wan si im do triwe gehaizen hete, do wolt si ouch ir triwe annim behalten. daz erzait si da mit wol, wan si verchos unde versmaht alle dise werlt durch sin aines willen. wan der was idoch vil, die sie vil rainen mait dar an versuhten, ob iemen so scone oder so riche oder so edel ware, der daz mit allen sinen friunden unde mit allem sime richtuome unde mit sime sconen libe hinze ir verdienen mohte, ob si iht anders durch in tuon wolte. \L Cetera \L cum \L deus \L possit, \L virginem \L post \L lapsum \L restaurare \L non \L potest. do ne was aver ir vil hern gots trutin ir vil sconer lip unde ir vil rainer maituom durch niemens edele noch durch niemens scone noch durch niemens golt wider ir triwen nicht vaile, wan si het ir zware den aller sconesten unde den aller rihsten unde den aller edelsten selbe zaime tru^ote erchorn, daz ist der ware gots sun; unde sach ouch do daz dar zuo wol \L virgo \L sapiens, swelhe mait ir maituom zainem mal verchoufte, swie harte si daz dar nach gerou, daz si den idoch niemer mere mohte wider avern. \L Que \L autem \L nupta \L cogitat? \L que \L sunt \L mundi, \L quomodo \L placeat \L viro. unde sach ouch do daz dar zuo wol \L virgo \L sapiens, daz ouch die frowen, die da mu^oter sin wolten unde chint tragen wolten, daz die under wilen da von vil grozen chumber heten unde daz si halt ir scephare deste seltenre mohten gern von dem suntlichem flize, da si ir lip dar zuo zierten, wie si ir mannen deste baz gevielen. \L Et \L virgo \L cogitat, \L que \L dei \L sunt \L etc. unde erchant ouch do daz wol \L virgo \L sapiens, swie selten aver si ir vil sconen lip gepadet oder gedwu^oge unde swie ubel ir gewasken ware ode gelest unde swie mager oder swie plaicher ir vil sconez antlutze von der heiligen vasten ware unde swie undare si ir {\it(?)har} gepunden oder gestralt hete allez in der waren durnahte, daz si dem ir gemahelen allez deste baz geviele. \L Omnis \L gloria \L filie \L regis \L ab \L intus. wan baidiu diu ir groze durnahte unde diu ir st‘tige chuske daz warn allez diu ir vil guoten goltpant unde daz ir vil edel gesmide, da si ir lip mit ziert engegen dem ir vil lieben gemahlen, diu guote sant N., der tac ir hiut beget, unde da er ir lip unde ir sele umbe minte, der ir vil here gemahel, unser herre, der heilige Christus. \L Favum \L mellis \L tua \L opera \L componant. wan die rainen maide, die unserm herren da getermt unde gemahelt sint, die sin gebenmazt zuo den rainen wurmelinen, diu da heizent diu impelin. wan der impe dern l‘t sich niemen zamen, dern l‘t sich niemen straichen, dern l‘t sich niemen ane grifen, dern nimt ouch sin liuomennar von dem rainem touwe unde von den sconen p---uomen unde treit ouch in dem munde baidiu daz honic unde da er ouch sine scar unde sin her da von gemern sol. also suln die rainen maide, die got da getermet sint, sich niemen lazen zamen noch niemen lazen straichen noch unchusclichen lazen ane grifen unde suln ouch dar zuo daz honic zallen citen in dem munde tragen unde da si ouch ir her unde ir scar da von gemern suln. daz honic, daz si in dem munde da suln tragen, daz ist diu heilige scrift unde diu heiligen gots wort. wan diu ensuln zware niemer von ir gedanchen noch von ir hercen chomen, wan ir rede unde iriu wort diu suln also linde unde also chuske sin, daz sich diu scar da von gemere, daz sich von ir heilichait alle die mu^ozen gepezeren unde bechern, die si gesehen oder gehorn. \L Ego \L flos \L campi \L et \L lilium \L convallium. dar zuo suln si ouch ir nar unde ir genist von dem rainen touwe unde von den sconen pluomen nemen. daz touwe da si ir nar von nemen suln, daz ist der su^oze tror der heiligen gots minne da si der heilige gaist mit best‘tigen unde gevesten sol ze sime lobe unde ze sime dienste. die sconen bluomen da si ouch ir genist von nemen suln, daz sint die heiligen funf wunden unsers herren, des heiligen Christes. wan also der impe, der von ainer bluomen hin ze der andern bluomen vert unde fliuht unde von ainer ieslichen bluomen unde von aime ieslichen plude ie sinen sundern smac unde sine sunder suze nimt, also sol ouch diu liebe gots tru^otin von den fu^ozen hinze den handen unde von den handen hinze der siten baidiu mit den ougen unde ouch mit den gedanchen varn unde fliegen unde sol da von dem roten trore, von dem roten plu^e?–de der heiligen gots verchwunden zallen citen ie den sundern smac unde die sundern suoze enphahen, da ir herce unde ir sele von gecheftiget unde von best‘tiget werde an der gots minne unde an der gots liebe. wan waz der ir vil here gemahel durch sie getan unde irliten habe, daz ensol zware niemer von ir gedanchen noch von ir hercen chomen, wan zware sine sol niemen minnen niwan in ainen. \L Veni \L electa \L mea, \L et \L ponam \L in \L te \L thronum \L meum. Daz hat allez diu here gots trutin, diu vil raine mait, diu guote sant N., der tac ir hiut beget, also behalten unde also erfullet also daz ir gemahelen lieb unde amphanclich ist. wan dar umbe hat si hiut der himiliske kunic, der ware gots sun, zuo den sinen ewigen hochciten, zuo den sinen ewigen brutloften, geladen unde hat si hiut da gesetzet uf den hern sedel unde hat ir da gegeben den namen, daz si des wert ist, daz si ist unde haizet sin vil liebiu gemahel, unde da si nu iemer mere baidiu iu unde allen den wol ze staten unde ze helfe chomen mac, die si vil heren gots trutin lobent unde erent unde die si ane rufent. \L Hec \L loquere. predigt$113/ Von den m\^‘gden. uti$ text$ \L He \L sunt \L que \L secuntur \L agnum \L quocumque \L ierit. Ir sult hiut loben unde eren die heren gots mait, die guoten sant N., der tac ir hiut beget, unde sult si vil hern gots trutin an ruofen. wan zware si ist zallen citen also verre in der nahwist unsers herren, des heiligen Christes, daz si vil heriu mait iu da vor sinen genaden wol gehelfen mac baidiu ze libe unde ze sele. wan baidiu phaffen unde laigen unde alle die, die sich mit dirre werlt bewollen habent unde den ir gewizen daz sait daz si wider got sculdic sin, die mu^ozen ouch dar zuo iemer mere sorge unde angest haben, wie si ze {\it(?)gotes} hulden chomen, unde da von ist in daz geboten, daz si unserm herren nach volgen mit den guoten werchen, swa si mugen. da wider habent aver die heiligen maide sunderlichen die ere, wan si umbewollen unde unsculdic sint, daz aver si unserm herren zallen citen nach volgent, swa er chert, des suln ouch wir vil arme sundare vor sinen genaden geniezen. \L Nigra \L sum, \L sed \L formosa. wan swie sculdic aver nu ain ieslich armer sundare wider got si unde mit swie manigen sculden er den sundigen lip bewollen habe, idoch so sule wir alle, ob got wil, an der sele vor got mait unde unsculdic sin an unsern triwen unde an dem heiligen gelouben. \L De \L virginibus \L preceptum \L domini \L non \L habeo, \L consilium \L autem \L do. wan der maituom des libes der ist ain sunderiu gabe von unserm herren, dem almehtigen got, wan dern ist niemen geboten noch gesetzet niwan dem ainen, der got sine chuske da enthaizen hat, also ouch diu here mait, die guote sant N., der tac ir hiut beget. \L Immaculatus \L dominus \L immaculatam \L sibi \L elegit \L familiam. wan der nam der da haizet diu chuske unde der here maituom, daz ist der aller oberste nam darn himile unde ouch hie enerde. wan des namen des sint alle die gert, die unserm herren, dem almehtigen got, die liebsten unde die nahsten sint, wan mit dem nam da wil er mit besetzen unde bestiften die stat, diu da ist unde haizet diu himiliske Jerusalem. den namen den heten ouch hie bevor die unsern armen altvorderen Adam unde Eva, daz si maide hiezen. do aver si u^oz dem paradyse verstozen wurden, do verlurn si den namen unde die ere. \L Et \L in \L angelis \L suis \L pravitatem \L repperit. den namen den heten ouch hie bevor die engel alle da ze himile; die aver do da ir chuske verlurn, die sint unde haizent nu die vil ubeln tievel. von diu sone beleip ouch der nam der chuske unde des heren maituoms do anders niender niwan da ze himele. ist aver nu der nam des heren maituoms, da der himel von geziert unde gert ist, iender hie enerde, so sulen wir daz ane sehen, wie der von himele her in erde chomen si unde wer uns den von himel braht habe. \L unguentum \L enim \L exinanitum \L est \L nomen \L tuum; \L propterea \L adulescentule \L dilexerunt \L te \L et \L adtraxerunt \L te. dar zuo sult ir hiut an sehen die vil hern mait unde ouch die vil hern kuniginne, unser vil lieben frowen sant Marien, wan also verre so sie unser herre uber alle dise werlt sunderlichen da mit gehailiget unde gert hat, daz si des aine wert was, daz si sin muoter solte sin, also verre was ouch zware, daz sult ir vil wol wizen, ir hailichait unde ir tugende obe aller dirre werlt. \L Mater \L virtutum. wan si ist unde haizt ain muoter aller tugende unde da von uberstaic si mit ir vil grozen tugenden die lufte unde die himile unde alle engeliske chore unde vant da den warn gots sun in sins vil lieben vater sco^e?“ze, unde den der himel unde diu {\it(?)erde} niht umbe raichen mac, den umbe swief aver si vil heriu mait unde bedahte in vil sanfte under ir vil rainen brusten unde truoc unde gebar uns den her an dise werlt. do chom uns der here maituom unde diu ere von himel her enerde, wan do wolte daz der ware gots sun unde ouch der heren maide sun, daz von rehte diu here mait, diu guote sant N., der tac ir hiut beget, unde ander ir huske1nne iemer mere sine tru^otinne unde sine gemahln warn. \L Dilectus \L meus \L candidus \L et \L rubicundus. dar under was do diu edele juncfrowe, diu guote sant N., der tac ir hiut beget, also biderbe unde also verwizen, daz si des niht entwesen wolte, sine wolte ouch daz wizen, wer der herre unde der man w‘re, der ir da ze gemahlen muote. daz wart ir do vil sciere gesait, wan daz was der ware gots sun unde der vil hern maide sun. des genuget si, daz ir der genuoc here unde genuoc edel ware, unde enwolte idoch des niht entwesen, sine wolte den ir gemahlen gesehen unde sine wolt in erchennen. da ervant unde ersach si daz, daz er annim zwo varwe hete. diu aine diu was lieht sam der tac, diu ander rot sam ain pluot. des wolte si ouch do zende chomen, waz der ir gemahl da mit bedu^ohte. \L Et \L dominus \L omnium \L dilexit \L eam. wan do diu edel juncfrouwe unserm herren, dem heiligen Christo, lieb unde amphanclich was, do hiez er ir daz chunden, daz diu sin liehte varwe diu bezeichent die sinen heren vil grozen unsculde unde ouch die sinen heren gotlichen nature; diu sine rote varwe diu bezeichent die sinen mennislichen nature unde den sinen vil herten tot, da er baidiu sie selben unde ouch alle sine hantketat mit erlost hete von dem ewegen tode. \L Quid \L retribuam \L domino \L pro \L omnibus, \L que \L retribuit \L mihi? \L calicem \L salutaris \L accipiam. do diu edel juncfrouwe do daz verman, daz der ir vil here gemahel durch ir lieb unde durch ir hail den angestlichen tot erliten hete, daz gienc ir ze libe unde ze hercen, also ez daz wol muose, wan si nie mere trostes noch liebes hete niwan sin ains, unde gedahte ouch si do iemer mere dar zuo, wie si im so grozer triwe iemer anders wol mohte gedanchen, sine g‘b ouch ir lip durch in unde sine wurde ouch durch in gemartert. \L Sponsa \L Christi \L est \L archa \L testamenti, \L custos \L legis \L domini. des enwas ot do dehain rat niht, der ir zwair h‘linc dern mu^ose eroffent werden unde diu heilige minne, diu ir in dem hercen da bran, die ne muos si do der werlt aller erzaichen. wan ir friunt unde ir vordern die waren haiden unde wolten si des betwingen, daz si die haidenscaft ane gienge unde daz si diu apgot unde den tievel an pet. do sprach diu raine mait: "ich pin armiu christen unde geloube an den warn gots sun unde enwil niemer von im chomen unde wil e zware ersterben unde gemartert werden, e ich sin ze herren unde ze scephare iemer verlougen." dar under ergienc idoch vil manic rede unde griffen idoch zaller jungest des tievels chint, die vil ubeln haiden, die heiligen mait an unde benamen ir den lip mit vil maniger misselicher marter. \L Super \L hoc \L propiciatorium \L quasi \L super \L Cherubin \L sedere \L vult \L dominus. Daz ist diu here mait unde diu vil groze gots marter‘rinne, diu {\it(?)guote} sant N., der tac ir hiut beget. die sult ir hiut loben unde eren unde sult si vil heren gotes tru^otin hiut an ruofen, wan zware si ist unserm herren also liep, daz er iuch hiut durch ir willen alles des gewert, des ir in hiut gepit rehtes unde guotes. \L Surge, \L veni, \L proxima \L mea, \L sponsa \L mea, \L columba \L mea, \L quia \L ecce \L hiemps \L transiit, \L pluvia \L habiit. wan nu biut er ir selbe hiut sine hant, sine chunicliche zeswen, der himiliske kunic, der heilige Christus, unde fuort si hiut zuo dem sinen ewegen prutpette unde setzet ir da hiut uf die zwispilden chrone mit dem zwispilden zehenzicvalten lone: ain chrone fur ir vil rainen maituom, die andern fur ir vil groze marter. die frowen, die unser herre selbe also hat gehailiget unde gert, die muge wir vil arme sund‘re zware niemer vol loben noch vol ern, wan dar zuo chumt ir hiut engegene mit ir vil liehten scare diu himiliske chuniginne, unser frouwe sant Marie, baidiu mit den heiligen maiden unde ouch mit den heiligen engeln unde enph‘t sie hiut da also mit rehte die trutin unde die vil heren gemahln ir vil lieben chindes, wan da ist ouch zware ir ern unde ir lobes hiut also vil, \L quod \L oculus \L non \L vidit \L nec \L auris \L audivit, daz nie dehains mennesken ouge mohte bescowen noch nie deheins mennesken herce betrahten. \L Hec \L loquere. predigt$114/ Von der erhebunge der heiligen. uti$ text$ \L In \L memoriam \L digne \L vertitur \L hominum, \L qui \L ad \L gaudium \L transiit \L angelorum. Unser herre, der ware gots sun, der heilige Christus, der durch sine heilige barmunge an dise werlt da chomiu ze helfe unde ze troste unde aller der heiligen christenhait, der hat ouch sine genade vil manigennenden mit samt iu begangen, wan er hat {\it(?)iu} zware vil manige hilfe ze trost unde ze helfe gescaft. \L Qui \L etiam \L interpellat \L pro \L nobis. dar under wan er ware trost iuch erlo^e?“st hat mit sime heiligen tode, so wil er ouch daz, daz iu zaller vorderst diu gegenwurte unde diu ansichtichait siner heiligen marter unde siner heiligen funf wunden nu iemer mere ain hilfe unde ain wegesalunge si da ze himele vor sins vil lieben vater gegenwurte unde daz iu dar nach diu gegenwurte siner vil lieben muoter, unser frouwen sant Marien, diu ouch da ze himele siner menneslichen nature unde siner vil grozen diemu^ote ain offenz urchunde ist, iu da nu iemer mere ain sunderre trost unde ain ewigiu helfe si unde daz iu ouch dar zuo daz dienst unde die garnde aller siner heiligen trute ain trost unde ain helfe si. wan daz ist allez zware sin wille unde sin heiligiu ordenunge also, daz iuch die sinen heiligen zwelfpoten unde die heiligen marter‘re unde die heiligen pihteg‘re unde die heiligen maide, die ir da tageliches lobt unde eret unde den ir da tageliches dient, daz ouch iuch die mit ir dienst ze sinen hulden bringen. \L Sic \L enim \L dilexit \L deus \L mundum, \L ut \L filium \L suum \L unigenitum \L daret. wan daz ist zware wol billich, daz die heiligen gots tru^ote dar an gedenchen, daz ouch si hie bevor mennisken waren unde daz in do genaden durft was unde daz ouch si nu den armen mennisken unde den armen sund‘ren ze helfe chomen. wan unser herre der \ein himiliske vater der sant den arm{\it(?)en} mennisken unde den armen sun{\it(?)d‘} ren den sinen ainborn sun her {\it(?)an} dise werlt ze helfe unde ze troste. {\it(?)do} lie sich der selbe ware {\it(?)gots sun}, der himilis{\it(?)ke ku} nic, der heilige Christus, durch die sinen {\it(?)armen} hantketat, durch die sinen {\it(?)armen} chnechte martern unde tode{\it(?)n. von} diu ist ouch daz wol billich, daz {\it(?)ouch si nu den armen} chnehten, da der chunic selbe {\it(?)leit} angest unde arbait umbe ir {\it(?)willen}, daz ouch {\it(?)si} den nu zuo spring{\it(?)en unde} ouch in ze helfe chomen. ir wizen also manigen unser herre hat gehail nige helfe. hat er iu vo{\it(?)r allen} den ze troste unde ze hel{\it(?)fe der} rede der habe wir alle {\it(?)manic ur} chunde an dem hei{\it(?)ligen} dem guoten sant N., {\it(?)des tac ir hiut be} get, wan ern hi{\it(?)ez hie bevor unz} an disen tac ande{\it(?)rs niht denne un} ser vil lieber geb{\it(?)ruoder nu} hat aver in unse{\it(?)r herre an disem} tage. also gehei{\it(?)liget unde gert, daz} im iemer mˆr sanctus. unde sin in ouch ir nu iemer tage. sult lob unze her. do anders niht den man a wan mit a {\it(?)hai}zt er ain geburttac unde ain {\it(?)hoh}cite, die ir nu iemer mere sult {\it(?)lob}en unde ern, dem guoten sant N. ze {\it(?)lobe} unde zern. wan da ist iu hiut ge {\it(?)wert} iwer trost unde iwer helfe vor {\it(?)dem} almehtigen got, wan vor dem sol er {\it(?)lie}ber vater iu nu iemer mere ze {\it(?)helfe} unde ze troste chomen. des frout {\it(?)sich} hiut diu gaistliche muoter, {\it(?)elliu diu} heilige christenhait, daz si ainen inen sun geborn unde gezo {\it(?)gen habe}, den im der himiliske ku {\it(?)nic u^oz dem} ellende dirre werlt hi {\it(?)ut an disem} tage zaime vil lieben {\it(?)trut} erwelt hat. des frount {\it(?)sich nu} da ze himele alle en {\it(?)geliske chore}, daz diu ir scare hiute da {\it(?)ze himele mit} aime also edeln {\it(?)dienstm}anne, der umbe un {\it(?)sern herren daz} verdient hat, daz er {\it(?)ha}imuote unde daz alte pardyse hiute da a daz sult ir wizen n anegenge der armen altvor {\it(?)dern Adamen unde} Even zalso gro hete, daz si beidiu pardyse waren, da unde daz si do dar {\it(?)nach} untotlich sol iemer ewich {\it(?)lichen} {\it(?)hu}lde verlurn {\it(?)stiez er si uz dem p}ardyse unde \aus vertailt in do dar zuo durch ir unrehte hinze dem tode, daz si do an dem libe zerganclich unde totlich muosen sin. \L In \L sudore \L vultus \L tui \L etc. wan do sprach er zuo unserm altvater Adame: "nu du mir niht volgen woltest unde min gebot niht behalten woltest, nu lebe aver du nu mit angesten unde mit arbaiten unde iz din brot mit dem swaiz dins antlutzes, unze daz du wider ze stoube unde zerde werdest. wan du bist von stoube unde von erde chomen unde muost ouch wider ze stoube unde zerde werden." daz ist der gemaine fluoch, da baidiu wir arme sund‘re und allez manchunne inne belochen ist unde inne sin muoz unze an den suntac, niwan der aine, der salige, der umbe unsern herren ettewas bezers verdient hat, also der guote sant N., des tac ir hiut beget. wan er hat daz verdient, daz in unser herre in disem libe also gert hat an vil manigen armen sundaren, die er alle troste, unze daz unser herre do daz mit den grozen zaichen, die er durch sinen willen getan hat, der heiligen christenhait daz wol eroffent hat, daz er ist zware sin vil herer sundertru^ot. wan also danchet unde lont unser herre den guoten unde den s‘ligen, die sinen willen da getuont, daz er si ert an dem libe unde an der sele unde daz er si heiliget darn . . . . . . wir lesen an der heiligen scrift von zwain toten unde von zwain urstenden. der erste tot daz ist der tot der sele, daz ist daz, swenne der menniske disen lip verwandelt. hat er denne daz verdient mit sinen sunden, daz diu arme sele zunfrouden unde ze hellewiz muoz sin unze an den suontac, daz ist der erste tot, wan so hat diu arme sele aller erst angest unde not. wirt ouch denne an dem jungesten tage der lip mit der sele umbe die sunde, di si paidiu ensamt begangen habent, ouch baidiu ensamt verdamt {\it(?)unde} verteilt daz haizt der ander tot. daz ist ouch zware aller erst der angestliche tot, da iuch got vor beware unde alle die heiligen christenhait. da wider ist aver diu erste urstende diu urstende der s‘ligen sele, daz ist daz, swenne der menniske disen lip verwandelt. hat er denne daz verdient, daz diu salige sele ze reste unde ze frouden chumt, daz ist diu {\it(?)erste} urstende, wan so vergizt diu s‘lige sele aller ir arbait unde aller ir note. \L Qui \L vincent, \L non \L ledentur \L a \L morte \L secunda. die heiligen urstende die hat er hiut enphangen, der guote sant N., wan zwar er lebt also heilichlichen unde also geistlichen, daz unser herre baidiu durch sinen willen also manigen armen sund‘re trost, die in angesten unde in noten waren, daz er vil lieber gots tru^ot da von ist unde haizt ain heiliger nothelf‘re unde hat im hiut dar zuo gegeben die chrone des ewigen libes. \L Decoratus \L una \L stola \L secutusque \L de \L reliqua, dane furht ouch er vil s‘liger vater nu nie mere weder die helle noch den tivel noch die angestlichen urtaile, sunder da lebt er nu iemer mere vil frolichen unze an den suntac mit dem almehtigen got. des gibt ouch er im denne da die zwispilden chrone unde den zwispilden lon an dem lip unde an der sele, daz ist diu ander urstende, \L et \L ego \L dabo \L ei \L sedere \L mecum \L in \L throno \L meo, unde gibt im denne da an dem jungesten tage den gewalt unde die ere, daz er mit samt im denne chumt an daz sin angesliche gerihte unde daz er da mit samt im unde mit andern sinen heiligen tru^oten ain herre unde ain riht‘re ist unser armen sund‘re. den herren sult ir hiut loben unde eren unde sult in vil heren gotes tru^ot hiut an ruofen unde sult im zware des vil wol getru^owen, wan ir hiut beget den tac unde die hochcite siner ern unde siner froden, daz ouch er iuch hiut gefrou an dem libe unde an der sele unde daz er iwer botscaft hiut werfe for dem almehtigen got umbe die sache, der ir bedurft ze disem libe unde ze dem ewigen libe. \L Hec \L loquere \L et \L exaltare \L in \L Christo \L Jhesu, \L domino \L nostro.