lege nomen=predigt2;continuatio=nulla inhalt$ biblio$/Altdeutsche Predigten,/hrsg. von Anton E. Sch\"onbach,/Bd. 2,/Graz/1888 predigt$1/ \L Dominica I. \L in \L adventu \L domini. text$ Diu here zit diu wir nu begen {\it(?)ist} diu hilig zuchunft unsers herren mit der wir uns erreinien suln und bereiten zu^o den grozzen hohziten die uns schier chu^enftich sint, unsers herrn geburt. der selben chunft gerten und wunschten ze allen ziten mit grozzer girde und mit micheler andaht die alten heiligen die vor gotes geburt warn, die hiligen patriarchen und die hiligen wissagen, die hiligen chu^enige, den daz gechu^endet waz von dem hiligen geist daz die menschen von der selben chu^enft erledigt solten werden und daz si anders niht auch mo^ehten erlediget werden. als ir von euren ler\aeren vil dikch habt vernomen, unser herr, der ewig vater, der geschuf den menschen vil herlichen und satzt in in die micheln wunne des paradises. in den genaden und in den eren gestund er niht, er gevolget des tiufels rat und chom in des tiufels gewalt. do in der tiufel in sein gewalt gewan und do er sein schalkch ward, daz er sint den selben schalkch iht flu^ere, do bant er in an sein chru^etz, an diu vier o^erter sines chru^ezes. nu sulle wir doch merchen waz des tiufels chru^ece sei. des tiufels chro^eutz sint die su^ent. swer dem tiufel dient und in den su^enden wonet, der hat mu^e und not. an des tiufels chru^etz sin vireu: diu tieffe, daz ist daz teil daz in die erde gestechet ist; daz ander ist diu ho^ehe, daz ist daz teil daz da auf gechert ist; daz dritte ist diu breite, daz ist daz mitter teil; daz vierde ist diu lenge. waz diu vier teil an des tiufels chru^etze betu^eten und mit wie getanen banten er den armen menschen gebunden habe daz schu^ellen wir merchen. daz teil des chru^ezes daz die tieffe haizzet, daz da zu^o der erde gestekchet ist, daz ist diu missetriwe, mit dem bande bindet der tiufel leider manigen. so der arme mensche dem tiufel so verre gevolget, daz er in die tieffe der su^enden so verre gevellet, so enrucht er waz er tu^et, so hat in der tiufel so vast gebunden, daz er niht gedencht waz er tut noch wider ze cho^emen. daz ist ein starches bant da in der tiufel mit gebunden hat an sein chru^etze, daz er im niht engen mu^ege. da nah ist diu ho^ehe des chru^etzes. diu ho^ehe an des tiufels chru^etze, daz ist diu hochvart da der tiufel selber mit geviel, da mit er auch den menschen gevellet. daz ist auch ein bant da mit er auch den menschen an sin chru^etze gebunden hat. daz dritte ist diu breit an des tiufels chru^etze, daz ist der breit wekch der den menschen hintz dem tode laitet, an dem gent alle di die allen iren willen haben wellent und gotes gar vergezzen habent und alle ir girde erfu^ellent und vichlichen lebent. daz ist auch ein bant da mit der tiufel si gebunden hat an sin chru^etze. daz vierde ist diu lenge an des tiufels chru^etze, daz ist diu liebe des unrechtes und der su^enden, daz der arm mensch in den su^enden wonet und niht wider chomen wil untze daz der gotes zorn u^eber in get. also hat der tiufel den armen menschen verlaitet und gebunden und het in so vast in seinen gewalt gezogen, daz er niht moht wider chomen. do sich diu gu^ete und diu barmung des ewigen vaters u^eber den menschen begunde ze barmen der sich selb het verschelchet und sich von der schalcheit niht moht erledigen, do sant er sinen sun in dise werlt, der enphie unser menscheit von der ewigen maide, unser frowen sant Marien, daz er den menschen erloste der sich selber niht moht erlo^esen, daz der arme mensch ab dem chru^etze des tiufels erlo^eset wu^erde und diu starchen bant erledigt wu^erden da mit in der tiufel gebunden het. dar umb lie sich der heilig gotes sun an daz heilig chru^etze hahen, daz des tiufels chru^etze und sineu bant und aller sein gewalt den er an dem menschen hete zelo^eset und zesto^eret wu^ert, und daz er den menschen auf sein chru^etz satzte den er abe des tiufels chru^etze erlo^eset het, und sein selbes bilde an dem menschen erniuet daz der tiufel an im eraltent und vertunchelt het. durch so getan genade, daz er die den armen menschen br\aecht und daz er sich selben sinem vater opherte fu^er der menschen schulde, so chom er in dise werlt. daz opher braht er an dem hiligen chru^etze, do er diu bant mit den der tiufel den menschen zu^o sinem chru^etze gebunden het mit den banden ledigote mit den er sich lie binden an daz hilig chru^etze: sein fu^ezze zu^o der tieffe, daz ist daz nider teil des hiligen chru^etzes, sin houbet an daz ober teil des hiligen chru^etzes, sinen leip gar an diu leng des hiligen chru^etzes, sein hende an diu breit des hiligen chru^etzes. nu schullen wir doch merchen waz diu tieffe si, waz diu ho^ehe si, waz diu braite si, waz diu lenge si. diu tieffe unsers herren chru^etzes ist daz tail daz zu der erde gechert ist, daz bezaichent die vorchte des alma^echtigen gotes, diu ist ein angenge des wistumes. also daz chru^etze von der erde auf gerihtet ist, also richtent sich auf von irdischen dingen hintz dem alma^ehtigen got alle die got fu^erchtent untz daz si die hiligen durn\aechticheit und die hilig minne gewinnent. die enhabent dann dehain vorchten mere, wan diu heilig minne diu vertreibet die vorchten; die enfu^erchtent diu witze niht mere, wan si sint gotes chint. diu ho^eh an unsers herren chru^etze, diu bezaichent diu hilig zu^oversicht diu den menschen hintz himel fu^ert unde minn\aeret irdischeu dinch. diu braite des hiligen chru^etzes da unsers herren arm an gestrechet warn, diu betu^etet diu hiligen minn. diu lenge des hiligen chru^etzes da der leip unsers herren aller an gestrechet was, diu bezaichent diu hilig st\aeticheit. swelich s\aeliger mensch an dem gotes dienst st\aetich ist untz an sinen tot, dem hat got den ewigen leip gehaizzen. nu schu^eln wir doch merchen wie unsers herren chru^etze des tiufels chru^etze zesto^eret und wie er den menschen lo^eset von den banden da mit in der tiufel ze sinem chru^etze gebunden het. daz nider teil an des tiufels chu^etze bezaichent diu missetriwe, so betu^etet daz ober tail an unsers herren chru^etze diu hilig zu^oversiht. diu hilig zuversiht diu vertribet diu uns\aeligen missetriw und lediget den armen menschen von den starchen banden da mit in der tiufel zu^o sinem chru^etze gebunden het. daz ober teil an des tiufels chru^etze, daz betu^etet diu unreinen hochvart, so bezaichent daz nider teil an unsers herren chrutze diu hilig gotes vorchten. diu hilig gotes vorcht diu vertribet diu hochvart und ledigt den menschen us dem andern bante da mit in der tiufel zu^o sinem chru^etze gebunden het. diu brait des hiligen chru^etzes diu betu^etet diu hilig minne, so betu^etet diu braite an des tiufels chru^etze wertlich gir und unrain gelu^est. swer den alm\aechtigen got minnet, der fleuhet werltlich gelu^est, den lediget auch diu hilig minn auz dem dritten bant da mit in der tiufel zu^o sinem chrutze gebunden het. diu leng des hiligen chru^etzes diu bezaichent diu hiligen st\aetichait, diu leng an des tiufels chru^etze diu betu^etet diu herte und diu langen gewonheit der su^enden in den der mensch erhertet ist von des tiufels rat da mit in der tiufel gebunden hat. die herte zesto^eret diu hilig st\aeticheit und zelo^eset diu bant der bo^esen gewonhait, daz der mensch gar ledich ist. also ist des tiufels chru^etze und sin rich zesto^eret von dem riche und von dem chru^etze unsers herren, des hiligen Christes. nu schu^ellen wir merchen war umb er uns menschen mit so getanem tode an dem hiligen chru^etze erledigen wolt. daz tet er dar umb alz er sich lie durich uns chrutzen, daz auch wir uns durich in chru^etzen. alle die nu genesen wellen, die den ewigen lip und die ewigen ruwe mit dem alm\aehtigen got besitzen wellent, die schu^eln sich also chru^etzen. wir schu^oln unser fu^ezze an daz nider tail des chru^etzes vast nageln. die fu^ezze beto^eutent unser gedanche und unser gemu^et. daz nider tail des hiligen chrutzes daz bezaichent diu hilige gotes vorcht, die schu^eln wir ze allen ziten in unserm mu^ot und in unsern gedanchen tragen, ob wir durch diu minne des alm\aehtigen gotes die su^ende nicht lazzen, daz wir doch durch sein vorchten die su^ende der wir laider vil dikche gedenchen niht volbringen mit den u^ebeln werchen. so schu^eln wir auch unser haubt chru^etzen an {\it(?)daz ober tail des hiligen chru^etzes. daz ober tail des hiligen chru^etzes betu^etet diu hilig zu^oversicht.} wir ensu^elen durch dehaine unser su^ende, swie groz si sein, nimmer got missetrauen, unser zu^oversicht sol ze allen zeiten sein hintz sinen genaden. unser hende die schu^elen wir auch chru^etzen an diu brait des heiligen chru^etzes. wir schu^eln auch unser veint minnen und schu^eln den gu^ot sein die uns u^ebel sint, so sein wir des alm\aehtigen gotes chint. der hat uns daz pilde vor getragen, er bat sinen vater daz er den verg\aebe die in an daz chru^etze hiengen. wir su^eln unsern leip gar chru^etzen an diu lenge des hiligen chru^etzes, diu betu^etet die hilig st\aetichait. wir su^elen uns ze allen zeiten vleizzen guter gedanch, rehter werch, und su^eln dann st\aetich sein. daz wir guter dinge beginnen daz mag uns niht gehelffen, wir vollsten untz an daz ende. die hiligen die nu mit dem alm\aehtigen got sint, die {\it(?)ne}mach der charch\aer, daz fiur, daz swert, diu grimmigen tier, daz wazzer, der hunger, dehainer slaht not mo^echt si von got schaiden, si w\aern mit im st\aetige. da von habent si die ewigen genade die in immer st\aet ist. diu selb genade ist auch uns st\aet, ob wir mit dem alm\aehtigen got st\aet sein untz an unsern tot. nu hab wir wol vernomen wie getane genade uns der alm\aehtige got mit siner chunft bracht hat. wie grozze genode, wie grozze ere uns zu^o der siner andern zu^ochunft geteilet werde von siner gu^ete, daz sait uns sant Paulus, er sprichet: "wir warten unsers hail\aeres, des heiligen Christes. swenn uns der nu chu^omet an dem jungsten tag, so teilet er uns sin genade: die wenicheit und bro^edicheit unsers to^etlichen libes die verwandelt er mit der ewigen unto^eticheit, er macht uns gelich sin selbes scho^ene und sein selbes perchthait". der to^et {\it(?)und} alleu verwerticheit diu mu^egen uns nimmer mer gewerren. die aver dem tiufel dinent und unsern herren ze dehainen zeiten erent und ir christenhait nicht hu^etent, die habent den ewigen tot und die ewigen vinster immer an ende. Da von ruch er uns, der alm\aehtig got, ze ledigen und verlich uns daz wir elliu unsereu lit so gechru^etzen und also in sinem hiligen dienst uns twingen, daz wir diu genade mit im besitzen diu nimmer ende nimet amen. predigt$2/ \L Item \L de \L adventu. text$ \L Cum \L adpropinquaret \L Jesus \L Jerosolimis \L et \L venisset. Also unser herre, der alm\aehtigot, vor angeng diser werlte im selben ein hereu magt erwelt von der er geborn wolt werden, alsam erwelt er auch ein stat, daz ist Jerusalem, da er umb daz hail diser werlt gemartert wolt werden. do die zeit chom siner hiligen marter, do gerucht er ze chomen ze Jerusalem da er unser hail und unser urlo^ese volbringen wolt. do chom er ze Betphage. Betphage daz waz ein do^erffelin der ewarte und lach an der siten des perges der obe der stat lit ze Jerusalem, den si \L Montem \L Oliveti haizzent, daz giht "der O^elberch". da ze demselben do^erffelin da waren die ewart der ampt waz daz si die hiligen gotes \^e ze allen zeiten marchten und lasen und saiten si den lu^eten. swaz opphers auch dar ze dem tempel braht wart, daz enphiengen die erwart. ditze wenig do^erffelin daz betu^etet diu hilige christenheit, in der sint die ewart die aller t\aeglichen unsers herren lichnamen enpfahent umb ir selber und umb aller christenheit hail. daz selb do^erfelin daz an der seiten des perges waz, daz bezaichent diu hilig christenheit {\it(?)diu} mit dem hiligen blu^ot unsers herren des hiligen Christes daz an dem chru^etze auz siner sitten ran uz des tiufels gewalt erlo^eset wart und mit dem wazzer daz auz der selben siten ran von ir su^enden errainet und erwaschen ist. der O^eleberch der bezaichent uns die genade und die grozzen barmunge unsers herren, des alm\aechtigen gotes, der sich u^eber uns erbarmet hat und uns erlediget hat. nu schu^ellen wir merchen waz daz o^ele betu^ete. daz o^ele hat zwei dinch an im: ez lu^ehtet, ez hailet die wunden. daz betu^etet daz unser herre den armen menschen die in der vinster des todes und der ungelauben warn, die hat er mit dem hiligen gelauben erlu^echtet und hat unser su^ende mit siner barmunge erhailet. do unser herre ze Jerusalem chom, do chom er ze dem ersten in \L montem \L Oliveti. da mit zaiget er uns daz er die hiligen marter mit der er uns erlediget durch sin barmung erlait, daz wir ez mit dehainen gut\aeten heten verdient. \L et \L notandum \L quod \L sepe \L venit \L dominus. wir schu^elen auch daz merchen daz unser herre vil dikche ze Jerusalem chom und dehaines rosses noch esels gert wan nu, do er die marter liden wolt. da mit hat er uns gezaiget daz er den tot gern lait, daz unser tot mit sinem tode zersto^eret wu^erde. do er nu auf den perkch chom, alz ir nu vernomen habt, do sant er zwen siner junger und sprach ze den: "get in daz kastelle daz wider euch ist." daz selbe kastelle daz waz Jerusalem. diu here stat Jerusalem diu da gehaizzen waz ein bescho^ewede des frides, diu auch gehaizzen was ein stat des geweltigen chu^eniges und ein stul des alm\aechtigen gotes, do si bewollen wart mit dem blu^ote des hiligen Christes und mit sinem tode, after diu enhiezze si niht "Jerusalem", si hiezze "Sodoma", diu versanch durch ir unreht; si hiezze auch "Egyptus", daz spricht "vinstere". durch das spricht unser herre also versm\aelichen: "get in daz kastellum daz da wider euch ist". diu selbe stat ze Jerusalem diu waz wider die junger unsers herren, wan si ir lere und ir predige nie wolt enpfahen. swenn unser herre sin junger sant, {\it(?)do sant} er {\it(?)ie} zwen mit ein ander. daz tet er dar umb, daz wir daz merchen su^eln daz wir niht mu^egen ze dem gotes riche cho^emen, wir {\it(?)ne}haben die minne des alm\aehtigen gotes, wir {\it(?)ne}haben auch die minne des n\aechsten, unsers ewenchristen. Er hiezz {\it(?)si} in daz kastel gen und hiezz si ledigen ein eslinne und ir jungide, die warn gebunden, und hiez si dar fu^eren. diu zwai, diu eslinne und ir jungide, diu bezaichent zwaier {\it(?)hande} l\aeut. diu eslinne diu bezaichent diu judenschaft diu mit dem joche der \^e gez\aemet waz, daz jungide daz dannoch ungez\aeumet waz und getelos und frei waz, daz betu^etet diu haidenschaft zu der dannoch dehain ler\aer cho^emen waz der si mit dem gotes wort gezamet het oder der si mit dehainer chantnu^ezze des alm\aechtigen gotes ze dem rechten wege gefu^eret het. si waren bediu gebunden. do unser herre in dise werlt chom, do vand er die armen l\aeut gebunden mit vil mangen banden der su^enden und vil manges irretumes. unser herre sprach ze sinen jungern: "lo^eset si mit der tauf und bringet mir si, machet mir si undertan. ob si eu iemant were, so sprechet daz ich ir bedu^erffe, so l\aet er eu si." Den hiligen patriarchen den waz gewizzen wie getan laster die ungel\aeubigen juden unserm herren erbiten scholten. durch daz sait er in ein offens zaichen bei dem si erchennen mohten wenne unser herre cho^eme und wie er cho^eme. er sprach also: "\L dicite \L filie \L Syon. saget dem l\aeute daz da ze Jerusalem behaft ist: din chu^enich chumt dir und sitzet auf ainem esel. der chu^emet dar zu^o daz er dich erledige, er chu^emet ze dinem hail. nu behu^ete du, daz er dir iht chom ze unhail. gelaubestu an in, so chumt er dir ze hilf." do unser herre sein heilig junger sant, do eilten si und brachten im diu eselinn und ir jungide. diu haidenschaft, wan si u^ebermu^etich und geitlos worn, do widerstunden si ze dem ersten der lere der hiligen boten. dar nach do si gehorten von dem heiligen Christ, do wurden si gel\aeubich und undertan dem alm\aehtigen got. die hiligen junger die leiten ir gewant auf den esel und hiezzen unsern herren dar auf sitzen. daz gewant daz ist diu heilig lere der gebote des alm\aechtigen gotes, da mit die gew\aetet werdent die ze dem gelauben choment wider den vrost des ungelauben, daz si dem alm\aehtigen got gezemen. do unser herre also rait ze der marter ze Jerusalem, do waz der vil die ir gewant an den wech wurffen, die daz taten die bezaichent die heiligen marter\aer die irn leip gaben durch got. also der leip mit dem gewande gedechet ist, also ist diu sel mit dem libe gedekchet. su^emlich brachen diu zwei ab den baumen und wurfen si an den wekch. die daz taten die bezaichent die die sich flizzent daz si die guten rede da von man gebezzert mach werden auz den buchen der heiligen ler\aer ze sammen lesent, daz aver ander die minner gelert sint da von gebezzert werden. diu menige diu da vor gie und diu da nach gie, die sungen lop dem alm\aechtigen got: \L Osanna. die da vor giengen die bezaichent die v\aeter des alten urchundes die vor gotes geburt warn. die da nach giengen die bezaichent uns die v\aeter des newen urchu^endes. die sungen alle ein sanch, \L Osanna. daz si gelobten daz ez ergen solt, daz gelaub wir daz ez ergangen si. si sungen alle: \L Osanna \L benedictus\L . Osanna daz spricht in unser zungen "willechomen, herre." du bist der da chomen ist in dem namen dines vaters daz du die su^end\aer hailest. nu hail uns, herre, wan du gewalt {\it(?)hast} ze hailen die armen menschen hie in erde. du hast auch gewalt zerfu^ellen da ze himel diu zal der heiligen engel dann der tiufel durch sein hochvart geviel der uns mit siner charcheit vil dikche gevellet hat. dem schulle wir widersagen mit worden {\it(?)und} mit werchen. nu sprechet: ich widersage. predigt$3/ \L Dominica \L in \L adventu. text$ \L Erunt \L signa \L in \L sole \L et \L luna. Unser herre, der alm\aechtigot, des wille da ist daz wir alle reht leben und alle behalten werden an dem jungsten urtail, der sait uns vor und warnt uns der micheln no^et diu uns chu^enftich ist, also wir selbe sehen wie sich diu werlt genaiget hat ze dem valle, wie si eraltent ist. des alles manet er uns dar umbe, daz wir uns beraiten zu den dingen mit den wir die ewigen genade su^eln gewinnen, und lazzen die girde und diu lieb die wir ze der werlt haben diu da zerget und eraltent ist. des geben wir iu ein pilde: sehen uns selben an, so wir junch sin, so ist unser leip vest und starch, so ist unser halsader starch, diu brust vest, die arme vol; so wir aver in daz alter chomen, so wird diu hut l\aere, so neige wir uns, so habe wir unsenft umb diu brust. als ir nu vernomen habet von dem menschen, also merchet ez umb diu werlt an dem angenge. do waz diu werlt an alle widerw\aertticheit, do lebten die l\aeute lang, si warn getrewe und gew\aere an neit und waz diu erde perhaft. nu ist es da zu^o chomen daz si bro^ede ist und von maniger sw\aer ze dem vall und der zeganchnu^ezze geneiget ist. die heiligen junger vrogten unsern herren von dem jungsten tage, si sprachen: "sag uns, herre, wie getan zaichen choment vor dir, so du chomest ze dem jungisten urtaile?" des antwurte in unser herre und sprach alsus: ez stet auf ein tyet wider der andern und ein rich wider daz ander. ez werdent auch michel erpidem ze etlichen steten und hunger und grozze schrechsalunge von himel und michliu andriu zaichen. iz werdent auch zaichen an dem manen und an der sunne." der zaichen sint su^omlicheu ergangen; daz diu andern schier werdent dez ist dehein zwivel. daz ein diet wider daz ander auf stet des sehen wir mer in unsern zeiten denn uns diu buch sagen. wir ho^ern auch daz die grozzen erpidem in andern landen vil emtzichlichen werden. {\it(?)durst} und hunger {\it(?)der} spise liden wir ze allen zeiten. schrechsal von himel hab wir geho^eret und mochten si sehen. \L sanctus \L Gregorius sait uns, man s\aeh an dem himel fiurein schar die daz bedu^otten daz der l\aeut vil erslagen solte werden. daz ergie auch dar nach schier. bei unsern zeiten ist ez auch geschehen. waz ez aver bezeichent und bedu^ete, dez enmu^eg wir niht wizzen. \L sanctus \L Gregorius der sprichet, an der sunnen und an dem manen sein diu offen zaichen niht worden pei sinen zeiten, aver sit nach sinen zeiten sahen die do woren daz diu sunne zwir verdunchelt, daz der {\it(?)mane} ze blu^ot verwandelt ist. ez sahen auch su^emlieh daz der mane oben vil rot waz und niden swartz sam daz pech. da enzwischen sahen si daz hilig chr\aeutz. \L quid \L enim \L de \L hiis \L signis? Daz seit uns ein ander ewangelista offenlichen und sprichet: in den tagen so wirt diu sunne verdunchelt und der mane git dehain liht und vallent die stern von himel. ez spricht auch der heilig wizzsag: diu sunne diu wirt verwandelt in die vinster und der mane wirt verwandelt ze blute \^e der vo^erchtlich tag cho^em unsers herren. wan der zaichen ein michel tail ist cho^emen, so enist des dehain zwivel, die andern cho^emen auch schier. unser herre spricht, an der erde werde tru^eb salunge der la^eute. von weu daz cho^em daz seit er uns: daz chu^omet von dem dorre des meres und der u^ende. so der jungist tag nahent, so get daz mer auz und swaz nahent da pei ist, daz wirt zesto^eret. so vlihent die l\aeut an die perg. da werdent die l\aeut manger slaht die da ze samen cho^ement, die werdent da verdruchet. ze den ziten so dorrent die l\aeut vor der grozzen vraise die si denn ze gagenwurt habent und dennoch mer fu^erchtent die aller der werlt chu^enftich sint. die tugent der himel die werdent beweget, daz sint die hiligen engel, die himelischen cho^er, die erfu^erchtent die angestliche urteil des alm\aechtigen gotes. obe die heiligen engel die mit dem almachtigen got gestunden, ob die an dem geriht vorcht habent? ja si. treun, wie geschiht uns armen su^end\aern dann die mit vil manigen su^enden bewollen sint! so diu dinch also ergent, so sicht man den heiligen Christ der chu^emet von himel in den wolchen in den er ze himel fur, also die engel saiten, do er ze himel fur. die sprachen ze der menig die sich ze siner hiligen uffert gesament heten: "wes wartet ir ze himel? diser hailant der von eu gevarn ist ze himel, der chumet awer in dem selben luft alz ir in nu habet gesehen von eu varent." die wolchen oder der luft in dem unser herre ze himel fur, in dem er auch her wider chumt, daz bezaichent sein menschait. er chumt ze dem jungsten tag in der selben menscheit in der er diu marter leit. die hiligen engel die bringent auch dar daz here chr\aeutze. da sehent in die verworhten die in da marteroten, si sehent in ze ir selbes verdampnu^ezze. si alle die die unreht gelebt habent, si sehent in in grozzem gewalt und in siner magenchreft, den si niht erchennen wolten, do er durch der menscheit not sich gedimu^etigot hete. disiu red elliu und disiu vorchtlicheu dro die ir nu vernomen habet, diu ist den zu gesprochen die unsern herren nicht fu^erchtent und irre christenheit nicht hu^etent. die aver christenlich lebent und dem alm\aechtigen got vorchtlich dinent, die hat er getro^estet mit disen worten: "so disiu not elliu chumt, so fr\aeut euch, wan so diu werlt zerget diu euch hazzet, so nahent eu daz gotes reich". do sait in unser herre ein gelichnu^ezze, er sprach: "sehet an den vigbaumen und an ander baume. so die wucher tragent, so wizzet ir wol daz der sumer nahen ist; also wizzet ir daz daz gotes riche nahen ist und diser werlt end nahen ist." nu schulle wir doch merchen war umbe unser herre dise gelichnu^ezze mer von dem vigenbaum dann von andern baumen geseit hab. vor des do er ze einem male ze Jerusalem fur, do chom er ze ainem vigenbaum der pei dem wege stunt und sucht daz wucher dar auf und envande sein nicht und hungerot in. do flucht er dem baum, daz nimmer mer dehain wucher von im cho^em. war umb flucht unser herre dem paume der sich nichtes verstund? ez enwaz auch niht sein zeit daz er wucher tragen scholt. ern tet ez niht an sache. der vigbaum bezaichent diu judenschaft. zu^o der chom unser herre hungeriger, wan er gert daz si gelaubich waren und er vant des gelauben datz in nicht. ern vant niht wan daz laup, daz betu^etet die u^eberigen ges\aetze die si in selb gesetzet habent, dar umb hat er si verflucht und verworffen. swenn der vigbaum wucher tr\aeit, so wizzen wir wol daz der sumer chomen ist, und so diu judenschaft gelauwich wirt, so nahent der jungist tach. daz himelrich daz ist geebenmazzet dem sumer. wan also der sumer chumt, so sint die regen und der winderfrost fu^er; also ist, so der jungist tag nahent, so ist der luft haiter, so lu^eht der tach und bezaichent uns da mit den tach des ewigen libes. daz wir dises dinges alles gewiz sin und uns beraiten von diser unst\aeticheit hintz dem st\aetigen wesen, so spricht unser herre: "zwar ich sag eu daz daz ditz gesl\aeht nimmer zerget untz daz ez alles erfu^elt wirt daz ich eu vor gesait han." welhes gesl\aeht mainet unser herre, so er spricht daz ditze gesl\aeht nicht zerge untz ez alles erfu^elt werde? daz ist menschlich gesl\aecht und ist der juden gesl\aecht. "himel und erde vervarnt", spricht unser herre, "aver mineu wort die vervarnt nicht." alsam er spr\aech: "daz die l\aeut unst\aet dunchet, daz ist vor mir st\aet. daz wort dunchet euch unst\aet, wan also man es gesprichet, so ist es vervarn; himel und erde dunchent euch st\aet, so ist vor mir niht so st\aet so mineu wort. wan swaz ich geschaffe mit minem wort, daz mu^oz st\aet sin." nu su^ellen wir merchen waz got da mit mein daz er spricht: himel und erde diu vervarnt. so daz jungist urteil wirt, so chu^emet daz fiur und get u^eber alle die ho^ehisten perg auf zehen chlafter die indert sint, und wirt diu erde und der luft errainiget und wirt denn erwaschen mit dem himelischen wazzer. seint wir nu geho^ert haben so getan not daz der werlt {\it(?)ende} chummer ist, so sehen zu^o uns selben. wellen wir diu werlt minnen, so mu^ezzen wir mit der werlt verlorn werden. Nu su^eln wir den alm\aechtigen got piten daz er uns sinen dienst lieb, daz wir nach disem libe die ewigen genad besitzen. unserm veint der uns unsers heiles irret, dem schu^eln wir mit worten und mit werchen widersagen. sprecht: ich widersage. predigt$4/ \L Item diu predig von unsers herren chunft. text$ Alle die christen sint die gelaubent und begent vil vlizzichlich zwu^o chunft unsers herren, des hiligen Christes. der ist eineu fu^er, daz diu ander noch chu^enftich ist daz gelaub wir gwislichen. diu selben zu^ochunft, diu bege wir dise vier suntage und tu^on daz dar umbe, daz wir lesen an der heiligen schrift daz er gechu^endet wart der werlt von vier ordenungen: von den hiligen patriarchen, von den richt\aern, von den chu^enigen, von den wissagen. die hiligen patriarchen die miner l\aeut pflagen \^e dehain e gegeben oder geschriben wu^erde, die zaigten und lerten die l\aeute mit ir gu^oten werchen, mit hiligen pilden wie si got dinen solten: alz Abel tet dez opher so raine waz, daz es unser herre von im selb enphie; alsam Abraham, do in unser herre versucht und hies {\it(?)in} sinen liben sun, sinen aigen sun opphern, do enpeit er dehain wil, ern erfu^elle sein gebot; mit so getaner gehorsam lerten si meins tr\aechtins l\aeut. do di hiligen patriarchen erfu^elten allez daz da si got zu gesetzet het und nach den patriarchen den l\aeuten rihter gegeben wurden, die lerten aver mines trehteins l\aeut ze gotes dienst und ze gotes vorchten also Josue der {\it(?)die} l\aeut rihte, und daz lant daz er erfohten het und daz im got gegeben het, daz teilt er den l\aeuten mit; alsam tet Gedeon der auch meins tr\aechtins l\aeute riht und ir veinten die si an vochten wunderlichen an gesigt und wunderlicheu zaichen an einem sch\aeper von got enphie. nach den richt\aern gerten si daz man in einen chu^enich g\aeb. die chu^enig phlagen ir do manich jar, die weisten si do ze reht und ze dem gotes dienst mit manigen dingen diu si in vor taten. also Davit der si von ir {\it(?)viende} fu^erchempfen Golya lediget; also tet sin {\it(?)sun} Salemon der daz tempel ze Jerusalem unserm herren macht. mit allen den dingen diu si begiengen so lerten si mines tr\aechtins l\aeut wie si leben solten und wie si got dienen und fu^erhten solten. dar nach warde er chunt getan von den hiligen wissagen die daz saiten und schriben daz er in dise werlt chomen solt: also Ysayas von im saite daz er von ainer maide geborn solt werden; Jeremias sait daz er under den l\aeuten sin solt; do sait Taniel, swenn er cho^eme, so enwu^ert dehain chu^enich mer under den juden. alz ir selber nu sehet, wan der von den vier ordinibus gechu^endet wart, so bege wir die vier suntage vor siner hiligen geburt. die selben vier suntage, die wege wir dar umbe, daz unser herre Jesus Christus vor der e, \^e unser herre dehain \^e den l\aeuten g\aeb, do warde er Abrahe gehaizzen und den heiligen patriarchen, und {\it(?)under} der \^e, do diu \^e gegeben wart, do wart er chunt getan von Moyse und von den wizzagen. under der zeit der genaden, daz ist sint Christes geburt, so tet in chunt der tauff\aere sant Johans und die hiligen zwelfboten. denoch chu^emt der reht rihter u^eber alle menschen. dar umb begen wir dir dise vier suntage, dar umb lazzen wir nu daz fro^elich gesanch "\L Gloria \L in \L excelsis \L Deo", daz wir ze weihen nachten vil fro^elich singen, wan do er geborn wart, do bracht er fro^eude der werlt diu \^e mit unfro^euden waz. \^e denn unser herre cho^em, so cho^ement vor im zwen herren, Helyas und Enoch, die chu^endent der werlt daz er cho^emen sol ze dem jungisten urtaile, alsam die heiligen wissagen vor saiten daz er geborn solte werden. von der selben herren bredige so werdent die juden becheret und bitent die christen daz si in daz gotes wort sagen. ze den selben ziten so richsent der \aentechrist, der getreuget alle dis werlt mit maniger wiz: die geweltigen und die richen gewinnet er mit schatze, die gelerten phaffen die verlaitet er mit werltlichem wistum, die guten l\aeut und die erw\aerigen die verlaitet er mit den zaichen, er haizzet daz fiur von himel vallen und vil manich wunder tu^ot er; die ungewizten l\aeute gewinnet er mit dro, der christen \aechtet er vil gro^ezlichen, Enoch und Elyam die erslecht er und alle die im widerstent die martert er mit fraislicher marter. so er manigiu lait der christenhait getu^ot, so richtet mein tr\aechtin u^eber in, daz er von dem gewalte des alm\aechtigen gotes erslagen wirt. so chumet unser herre ze dem urtail und alle menschen die ie wurden die erstent auz den grewern und choment fu^er in. alle menschen die ie wurden die gesehent in, u^ebel und gu^et. die in an daz chr\aeutz nagelten die gesehent in auch. daz fiur daz get vor im und brennet alle die im niht dinen wolten. also daz wazzer wilen u^eber alle diu werlt gie und u^eber die ho^ehisten perg fu^enfzehen chlafter, also get daz fiur auch fu^enftzehen chlafter u^eber die ho^ehisten perg. so werdent die rechten ze der zeswen hant gestellet, die u^ebeln ze der tenken hant. da werdent offenlich diu dinch der wir arm menschen ie getaten und gereten und diu wir mit unrechten werchen volbrachten. da wirt ainem iglichen gelonet nach sinen werchen: die rechten varnt ze den ewigen fro^euden, die unrechten in die ewichlichen weitz. da wirt der tiufel fu^er gefu^eret, gebundener, vor allen den die ie wurden und wirt ze aller der gesiht versencht in den se des fiures und des peches, und alle die im gedient habent und gevolget habent die werdent mit im versencht. so nimmt unser herre sein gem\aeheln, die heiligen christenhait, diu in disem ellende vil lange von den Babiloniis, daz sint des tiufels chint, diu vil hart verdrucht und gelaidigt waz, und fu^ert si mit grozzen fro^euden in sein haus, in diu himelischen Jerusalem. da schinent die rehten also diu sunn und werdent gelich den hiligen engeln. swar uns der tiufel mit sinen listen des geirret hab, da wir so getan genad haben verdinet, des geben uns schuldich und widersagen im mit worten und mit werchen. ich widersage. predigt$5/ \L Item \L alius \L sermo \L de \L adventu. text$ Die hilig tage die wir nu begen die sint uns dar zu^e gesetzet, daz wir mit der bichte, mit den vasten, mit wachen, mit st\aetigem gebet, mit dem almusen, mit andern gut\aeten unser hail suchen, wan uns sait der heilige \L apostolus: wir mu^egen hail und genade ze disen zeiten baz erwerwen und ez si uns n\aeher dann ze andern ziten. diu grozze hohzeit, diu geburt unsers herren, des heiligen Christes, diu ist uns chu^enftich, der durch sein selbes gu^ete dem menschen den er ze eren geschaffen hete und den der tiufel mit siner vintlichen charcheit verlaitet het, den wolt got niht floren lazzen sein, {\it(?)der} durch des libe, daz der behalten wu^erde der sich selb verschelchet het und sich nicht erledigen moht, in dise werlt chom. die nu salich sein die warn sich, daz si in wirdichlich enpfahen, daz si die ewigen genade da mit verdinen. nu wir daz wizzen daz er chumt und auch daz wizzen wie grozze genade wir verdinen, ob wir so rainichlichen {\it(?)und} so wirdichlichen in enpfahen so wir schu^eln, und aver niht wizzen ze welher zeit er cho^eme, ob er sp\aet chom oder ob er ze mitter nacht cho^em, ob er ze hanchrat cho^eme {\it(?)oder} ob er fru cho^eme, nu schu^eln wir ze allen ziten wartent sein mit guten werchen, mit rehtem leben, swenn er chome, daz er uns berait vint. nu schuln wir doch merchen waz er da mit maine daz er chu^emt sp\aete oder ze mitter nacht. unser herre chu^emt sp\aet, so er den menschen in sinem alter von disem leib haizzet schaiden. ze mitter naht chumt unser herre, so er den menschen in siner jugent, so er sin aller minnest w\aenet, von disem libe haizzet varn. ze hanchr\aet chu^emt auch unser herr, so er den jungelinch in den selben jaren von disem libe varn haizzet. unser herre der chu^emt fru, so er den menschen in siner chinthait von disem leib vodert. die denn mit rehtem gelauben, mit rechten werchen funden werden, die sint s\aelich, die habent die ewigen genade immer mer an ende mit dem almahtigen got. sie sint aver leider vil uns\aelich die der werlt so harte volgent, daz si unser herre ungewarnet vindet, wan ir tail und ir wesen mu^oz mit den unrainen gaisten sein. diu hilig schrift spricht, unser herre chom des nahtes; daz ist dar umb gesprochen, daz nimant waiz wenne er chu^emet. mo^ehte der wirt wizzen wenne der diep cho^eme, er wacht und liezze sein haus niht durichgraben und lizze in sein gu^ot niht hin tragen. daz haus daz der diep durchgrebet daz betu^etet unsern lip. der wirt ist unser mut. der diep ist der tot, der chu^emet des nahtes, so sein der mensch aller minst trawet, so vindet er den herren slaffent. so er den menschen vindet an guteu werch, so durchgrebet er daz haus, wan er sleht den lip. so der herre verswigen wirt, so nimt er alles sein gu^ot, wan er nimt sein sel und fu^ert die ze den ewigen no^eten. diu nacht hat zwelif weil, diu ist geteilt in vier wachte, der wachte iglicheu hat drei weil. eins iglichen lip der ist gebenmazzet der naht, wan also diu naht vinster ist, also ist der mensche in der vinster der ungewizzen. diu naht ist getailet in vier wachte, der wacht iglicheu hat drei weil. die vier wacht betu^etent vier alter der menschen; daz ist diu chintheit e der junglinch ze man wachse; daz ist diu jugent so er ze man wechst; daz ist daz alter. swer sich in den {\it(?)drin} altern reinichlichen und chu^eschlichen behaltet, der ist s\aelich. swenn dem unser herre chu^emet in swelher waht, in der chintheit, in der jugent, in dem alter, so ist er berait, so tut er die tu^er vil gern und vil snelichlichen auf, so schaidet er vil fro^elich von disem leib, wan da er des ewigen leibs gewis ist. also wir es nu begen su^eln, der himelische chu^enich der chom in dise Babilonie, in dise werlt und gem\aehelt im selben die hiligen christenheit. die enphalh er den sinen die im getrewe solten sein, daz si ir wol phlagen und ir wol huten, und fu^er er ze himel und berait da die wirtschaft gegen siner gem\aeheln. er gebot auch sinen lu^eten daz si wachten, ze swelher zit er cho^em, daz si berait dann solten sein mit ir lieht in zenphahen. er gehiezze auch in, er cho^em mit grozzem gevert, so er sein gem\aeheln haim wolt fu^eren von diser Babylonia hintz Jerusalem, uz den selben banden diser werlt hintz den ewigen genaden. Owe wie s\aelich si sint die danne bereit sint ir herren ze enpfahen! die gent mit im in die tu^er des himelriches und habent immer mer fro^eude unde genade und wirtschaft diu nimmer zerget. die vil armen die danne in den su^enden funden werdent, den ist diu tu^er der genaden versperret, die mu^ezzen die ewigen ungenad liden immer an ende. Nu wir des tages nicht enwizzen noch der weil wenne unser herre cho^eme, wenn er uns von disem leib haizzet varn, und daz vil wol wizzen daz sin dehain rat ist, nu warn uns dar zu^o, wandeln an uns selben die bo^esen site, die bo^esen gewonhait, ilen, daz wir ze hulden chomen. dar zu^o sint uns dise tag gesetzet, daz wir mit aller diemu^ot, mit aller gehorsam, mit reuichlicher buzze uns selben also gehandeln, daz wir ze disen hochzeiten wirdich sein {\it(?)ze} enpfahen diu speis da unser sel mit genesen sol. ob wir uns dar zu^o bereiten, biten des vil innechlichen den alm\aechtigen got daz wir mit siner hilf sein heilig zuchunft also wirdichlichen begen, daz wir ze der andern siner chunft, so er ainen iglichen menschen nach sinen werchen lonet, daz wir in denn sehen mu^ezzen und die ewigen genaden in dem himelrich haben mu^ezzen amen. predigt$6/ \L In \L sancta \L nocte \L nativitatis \L domini. text$ \L Exiit \L autem \L edictum \L a \L Cesare. In den ziten do unser herre, der hilig Christ, unser menscheit an sich rucht ze nemen, do waz ein cheiser ze Rome der waz {\it(?)so} geweltich, daz er alle die werlt hiez an schriben, daz si den Rom\aern ein zins g\aeben. den rat den gabe dem chayser ein herre, der hiezze Crinus: wan er die werlt alle het betwungen, er nam auch vil billich den zins von aller der werlt. diser Crinus der den rat dem chaiser gab der waz nach im der aller herist. do daz geboten wart, do fur ein iglicher zu^o seiner haubstat und zu seinem chu^enne, daz er da an geschriben wu^erde ze dem zins mit anderm sinem chu^enn. swo sein wesen waz, so must er doch zu^e siner haubstat chomen und mu^ost da den zins geben. der fri waz der gab den zins fu^er sich und fu^er sein wip und fu^er sineu chint und fu^er elliu sineu lo^eut, fu^er die alle gab er einen pfenninch. fu^emf jar gaben si einen guldinen pfenninch, fu^emf jar gaben si einen silbrinen, daz toten si fu^emfzehen jar und griffen dann wider an {\it(?)daz er} datze dem golde. wa tet man den zins? den gab man den rittern, so si urleug heten. ez warn auch schule ze Rome von allen landen. man lert si schiezzen, springen, schirmen, vehten und allez daz in nu^etze waz, so si an die veint furen. die behilt man von dem zins den die l\aeut gaben. alz ir da vor habt vernomen, ieglich fu^oren zu^o ir haubtstat. alsam tet Joseph mit siner gem\aeheln, unser frowen sant Marien, der fur von Nazaret hintz Wethlehem ze siner haubtstat, wan si dann geborn warn. da wart der chu^enich Davit geborn, des chu^ennes waz Joseph und unser fraw sant Marie. swie si arm w\aeren, so waren si doch des chu^enichlichen gesl\aehtes. war umb chomen si dar? daz si wurden an geschriben ze dem zins. unser herre, der almahtigot, alz er von angeng der werlt im selb ein hiligiu mait erwelt het, unser frowen sant Marien, von der er geboren wolt werden, und also er diu stat ze Wetlahem erwelt het do er geborn wolt werden, also erwelt er diu zeit des frides in dem er geborn wolt werden. in der zeit do unser herre geborn wart, do waz frid u^eber alle diu werlt vor und nach zwelf jar. dirre chu^enich bei des ziten der grozze fride waz der bezaichent den heiligen Christ der sine erwelten richet und behu^etet. er richet si mit den hiligen tugenden, mit dem hiligen gelauben, mit der hiligen zu^oversicht und mit andern tugenden. also si den zins do gaben bi dem chu^enige Octaviano und der grave Cyrinus daz riet und schuf, also geb wir nu den zins unserm chu^enige, dem hiligen Christ. wir gewen im den pfenninch der zehen pfenning wiget, daz sint diu zehen gebot diu in der e geboten sint. der selben gebote der geho^ernt driu zu der minne des alm\aehtigen gotes, diu sibeneu geho^ernt zu der minn unsers n\aechsten und unsers ewenchristen. wa su^el wir den zins geben? daz su^ellen wir tu^on in der hiligen christenheit, daz ist unser stat da wir getauft sein, da wir den hiligen gaist enphangen haben. den pfenninch den wir da ze zins geben, an dem ist daz pilde und der nam des chu^eniges, der wigt zehen pfenning. swenn wir diu zehen gebot der e behalten, so haben wir daz pilde des alm\aehtigen gotes und sinen namen an uns, so sei wir s\aelich, so haizze wir recht christen, so wu^erch wir diu werch des hiligen Christes. Joseph der fur ze Betlahem mit unser frawen. Betlahem waz des chu^eniges Davides stat, da wart Davit geborn. Davit bezaichent unseren herren, den heiligen Christ, mit dem namen und auch mit den werchen. Davit daz spricht in unser zungen "ein hantstarcher man", er haizzet auch "ein man des man gert". Davit haizzet ain hantstarcher man dar umb daz er den risen Goliat ersluch und ander gnu^ege die mines trehtines l\aeut an vachten. er haizzet dar umb ein man des man gert, wan er ein scho^en man waz. diu zwei dinch gezement wol dem gotes sun. der ist hantstarcher, wan er dem tiufel an gesigt hat und uns auz siner gewalt erledigt hat; er ist auch der man des man gert, siner chu^enft gerten sein hiligen, daz er si getro^est und gelediget. mit sinem amt bezaichent Davit unsern herren: er waz ein hirt und hu^et der schaffe, unser herre der ist ein warer hyrt, er behu^etet und bewart bienamen die einvaltigen. do Joseph mit unser frawen ze Wetlahem chom und si da waren, do waren die tag erfu^ellet und waz ir zit chomen daz si ir sun gebern solt. do gebar si in und want in in bo^esiu tu^echlin. der da rich waz der wart durch uns arm, daz wir rich wu^erden des hiligen gelauben und der guten werch. \L et \L pastores \L erant. in der selben nacht nahen bei der stat ze Wetlahem da huten die vichhirten irer schaffe. da waz ein turn, gehaizzen Adar, umb den turn waz diu waide gu^et, da huten die vichhirten irs vichs in dem winter. des nachtes ze der selben wile do unser herre geboren wart, do chom der engel Gabriel zu den vichhirten und daz himelisch licht daz umbschein si. wir lesen des genunch daz die hiligen engel den guten l\aeuten erschinen, alsam Abrahe und sant Moysi, sant Danieli, si erschinen aver mit so getanem licht nicht sam si taten do unser herre geborn wart. daz ergie dar umbe daz uns da mit gezaiget wart daz er geboren w\aere der die vinster der ungelauben von dem menschen vertriben solt und der daz licht des hiligen gelauben den menschen geben solt. \L ecce \L ewangeliso \L vobis. der hilig engel der mit dem liht erschain, waz sprach der? er sprach: "ich chu^ende eu michel fr\aeude, diu geburt des alm\aehtigen gotes." der hilig Christ der ist fro der s\aeligen die behalten su^eln werden. so getan fro^eude braht der engel allen den lu^eten die den hiligen gelauben enphangen habent oder noch enpfahen su^eln. der engel sprach: "ich chu^end eu michel fr\aeude, der hail\aer aller der werlt der ist uns heut geborn." die botschaft die bracht der engel des nachtes. war umb sprach er do: "uns ist heut geborn der hail\aer aller der werlt"? diu nacht bezaichent unfr\aeude und widerw\aertichait, der tach der betu^etet fr\aeude. wan die armen menschen in der vinster des ungelauben und in den grozzen unfro^euden vor gotes geburt warn, do chunt in der engel daz in von der geburt des heiligen Christes gnade und fro^eude chomen scholt. do die selben genade ein engel chunt getet, do chom ein grozeu menige der hiligen engel, der himlischen herschaft, und lobten den alm\aehtigen got und sungen also: "\L gloria \L in \L excelsis \L deo". si sungen: "lop si dem ewigen vater da ze himel der sinen hiligen sun hin {\it(?)ze} erd hat gesant durch {\it(?)daz} hail der menschen; auch sei fride hie en erde allen den l\aeuten die gutes willen sint." wer sint die gutes willen sint? daz sint alle die an Christ gelaubent und sineu gebot erfu^ellent, die niemen nident, die nieman nicht tunt wan daz si in selben tunt. daz sint die l\aeut die gu^otes willen sint. vor unsers herren geburt do wunschten die heiligen engel dem menschen chainen fride, wan si erbolgen waren dar umbe daz si gotes hulde verlorn heten durch die ungehorsam des ersten menschen. do si do sahen daz got selben diu menschait an sich genomen hete, do wunschten si genaden und frides menschlichem gesl\aecht, wan si fro^euten sich des daz ir zal von den menschen erfu^ellet solt werden. Nu pitet den alm\aehtigen got der durch daz geborn wart, durch daz gemartert wart, daz er den menschen erloste, daz er uns in sinem dienst so gevesten, daz uns der tiufel mit dehainen sinen listen iht mer gevelle. dem schu^ellen wir hiute mit worten und mit werchen widersagen. predigt$7/ Von sant Stephan. text$ Unser herre sant Stephan des hohzit wir heut begen, der ist von reht geeret da ze himel von den hiligen engeln und hie in erde von den menschen, wan der ander meins trehtins ritter die wider des tiufels schar vachten und t\aeglich vechtent, an der heiligen schar waz er vaner, wan der nach unsers herren marter der erst martr\aer waz. zu^o so getanen ern und genaden het in got erwelt der im auch diu genade gab daz er diu hiligen \^e geistlich verstunt und diu schrift der hiligen weissagen reht vernam und si vo^elchlich gelaubt und auch von den hiligen boten unsers herren die hiligen touffe enphie und erfu^elt wart von dem hiligen geist der im so getan genad {\it(?)und} chunst gab, daz er die hiligen schrift vollichlich chunde und si geistlich verstunde. wan der diu worhait vestenot und den irretum der ungel\aeubigen und der uns\aeligen juden widerredet, dar umb begunden si in ze hazzen, wan si gotes rich niht wirdich warn. do si daz heilig gotes wort niht widerreden mohten daz der hilig gaist auz sinem munde sprach, do vingen si in und furten in auz der stat und stainten in. do si in gewurffen, daz er niht gesten moht, do chniet er auf sineu chnie und bat unsern herren daz er ins verg\aeb, si enwesten waz si t\aeten. do er ditz gebet tet, do sach er den himel offen sten und sach den hiligen Christ sten ze der zeswen sines vater. daz er in stent sach, da mit zaigt unser herre daz er allen den hilffet die dehain unsenft durch sinen namen lident. der herre sant Stepfan der waz der erst marter\aer nach unsers herren auffert, und daz pilde daz im unser herre vor getan het daz tet er nach. unser herre Jesus Christus der bat den antlozzes die sin \aechten, sant Stepfan bat umb die in stainten. in den gro^ezzen no^eten da ein iglich mensch siner liben freund wol mo^echt vergezzen, do bat er sinen vinten die in steinten antlozzes. da mit verdient er daz im die himel wu^erden u^of getan. Saulus der nu haizzet Paulus, der hut ir aller gewantes die sant Stepfan stainten, umb die er unsern {\it(?)herren} bat. der selbe Paulus genoz sines gebetes, daz er nu mit sant Stepfan in dem himelrich die ewigen genad besezzen hat. dise grozze hochzeit des heren marter\aeres sant Stepfans die su^eln alle christenmenschen vil gro^ezlich eren, wan der mit heiligen werchen und mit heiligen pilden ander martr\aer u^ebertriffet. wir enlesen von dehainem martr\aer der von diser werlt geschaiden sei daz er nach sinem tode toten hiez auf sten niewan sant Stepfan ein, von dem lesen wir daz er siben toten hiezz auf sten nach siner marter. Nu in unser herre vor andern sinen martr\aern geeret hat, nu su^eln wir sin hochzit vil gro^ezlich eren und schuln in biten, ob er sinen vinten die sin \aechten und in stainten, ob er den antlozzes bat, daz er siner friunt, uns armer sund\aere, die ze sinem dienst und ze sinem lob vil willich sint und berait, daz er uns antloz ze dem alm\aechtigen got ruch zerwerfen amen. Der tach daz er gemartert wart der ist in dem sumer, hiut ist der tach daz er erhaben wart. die ungel\aeuwigen juden, do si in gesteinten, do liezzen si in den vogeln und den tyren, daz si in vr\aezzen, die entorsten sein niht ru^eren. do nam in ein gut jude und bestat in mit micheln eren in ein niwes grab daz er im selben und sinem chu^enne gemachet het. nach manigem jar do wart ainem guten brister geoffent, daz er dem bischolfe saite, daz er in und die mit im da lagen erhefen solt. der bischolf besament sich und hup si von der erde mit dem guten sant Stepfan. da wurden erhailet die sichen, drei und sibentzich, von manger slacht sichtum. durch die ere der hiligen geburt und auch durch daz er der erst marter\aer waz nach unsers herren marter so ist sein hochzeit her geleit. nu su^eln wir in hiute umb uns und umb die hiligen christenhait biten und ze boten senden. predigt$8/ Von sant Johans ewangelist. text$ Der gu^ot sant Johannes des dult wir hiut begen der waz unsers herren traut und waz im so haimlich, daz er in auf siner brust lainen lie. uz der selben brust chom im diu go^etlich wishait da von er alle die christenhait gelert hat. do Johannes wip nemen wolt, da von nam in unser herre und behut in vor allen wertlichen dingen. do unser herre durch unser hail an daz hilig chr\aeutz erhangen wart, do enphalh er sant Johannes sein hilig muter, ein maget der andern. er waz auch unserm herren so lip, daz er in ane marter von dirre werlt varen lie under den andern zwelfboten. idoch so lesen wir daz er unsenfte genunch leit. er wart dikch mit den andern zwelfboten an geslagen vil vast, er ward auch in daz wellig o^el geworffen, er ward versendet ze Pathmos, daz ist in dem mer ein insula. da waz er ane die l\aeut, ern waz aver ane die bewisung des alm\aechtigen gotes niht; da eroffent im unser herre elliu dinch die ergangen waren, diu gagenwurtich waren, diu noch chu^enftich sint untz an daz ent dirre werlt. do der gut sant Johans manig not erlait durch den alm\aechtigen got und vil manigen irretum zestorte der pei sinen ziten auz chomen waz und auch daz hilig ewangelium geschreib, do er do gutes alters waz, do erschein im unser herre mit sinen hiligen jungern und sprach zu im: "min liber Johannes, du solt von disen arweiten varen hintz den ewigen genaden und hintz der wirtscheft die du mit dinen bru^edern immer mer haben solt in dem himelriche". der genaden lobt der gut sant Johannes unsern herren und hiez im ein grab graben bei dem alter und lut die l\aeut ze samen und sanch die messe und seit in daz gotes wort und gab in den hiligen gotes lichnamen und vestent si an dem hiligen gelauben und gie er in daz grab. da chom daz himelisch licht u^eber in und leit er sich selb in daz grap und hiezz erz zu^o dekchen und schied er von dirr werlt. da sach man daz himelbrot daz es auz dem grabe gie, daz vindet man noch da. in dem liht daz von himel u^eber in schain da namen in die hiligen engel und furten in ze himel, an der vert verschied er und ward aver wider lebentich. daz gelaubet auch diu hilig christenhait von allen den rechten lu^eten die dannoch an dem jungsten tag lebent, die werdent auf engagen dem hiligen Christ gefu^eret in die lu^eft, an der selben vert sterwent si und werdent wider lebentich und sint mit dem hilgen Christ. daz der gu^ot sant Johannes in daz grab gie und, also ir vernomen habt, ze himel gefu^eret wart, daz ergie ze sunnebenten, ez beget aver nu diu hilig christenheit dar umbe daz ir ietwederz grozzes ambt hat diu man des ainen tages beidiu niht begen mag. auch ist der tach hiut daz sant Johans wider chom uz dem ellende da er durch daz gotes wort versendet wart. nu su^eln wir sinen namen merchen: Johannes, daz spricht in unsern zungen "diu gotes genade". Nu su^eln wir in vil minnechlichen {\it(?)biten} , daz er uns helf der ewigen genaden amen. predigt$9/ \L Dominica \L infra \L octavam \L nativitatis \L domini. text$ \L Erat \L Joseph \L et \L Maria, \L mater \L Jhesu, \L mirantes. Der heilig ewaingelista sant Lucas der schreibet uns daz der hilige man sant Joseph und unser fraw sant Maria hart wundert der dinge diu man seit von dem chinde, von dem hiligen Christ. waz waz daz? daz waz daz die hiligen wissagen geseit heten; daz waz daz der hilig engel Gabriel zu^o unser frowen sprach: \L ecce, \L virgo \L concipies; daz waz daz die vichhirte seiten; daz waz daz die drei chu^enig seiten; daz waz daz Elisabeht zu unser frowen sprach; daz waz daz der alt Symeon sprach; daz waz daz diu alt Anna sprach. der ding wunderot aller Joseph und unser frowen sant Marien, wan si so getaner ding nie mer von dehainem chinde vernomen heten. der alt Symeon der segenote si. wie getanen segen er in gabe des enhab wir niht. der selb Symeon der sprach auch zu^o unser frowen: "ditz chindelin daz ist chomen ze ainem valle und auch zu ainer urstende vil manigem unter dem ishrahelischem liute und auch ze ainem zeichen dem widersait wirt." den u^ebeln juden die nicht gelauben wolten den chom unser herre ze ainem valle, wan si nicht gelauben wolten. er chom auch vil manigen ze urstende die gelaubich werdent und getauffet werdent, die juden sin, die heiden sin. ez sint zwu^o urstende, ein in diser werlt, so der arm sunt\aer von der gab des alm\aechtigen gotes von sinen su^enten erstet und daz recht minnent wirt und im die su^ent leiden beginnent. daz ist diu erst urstende. der die behaltet und der mit erfunden wirt, an dem hat der ander tot deheinen gewalt. ein tot ist des libes tot, der ander tot ist der sele tot. der hie in disem libe von den su^enden erstet, der ist ledich des andern todes, daz ist diu ewig verdampnusse. \L et \L in \L signum \L cui \L contradicetur. der hilig alt Symeon der sprach, daz chindelin daz w\aer chomen ze ainem zaichen dem widersait wu^erde von den ungelaubigen und den irr\aeren und von den heiden. waz ist daz zaichen? daz ist daz chru^ece des hiligen Christes. wir gelauben und sprechen daz der heilig Christ gechru^ecet wart. dem zaichen widersagent die ungel\aeubigen juden. wir christen wir gelauben alles daz wir lesen in dem alten urchu^ende und in dem niwen. wir gelauben daz unser herre geborn ist von einer maide. der selb magtum unser frowen der ist ein zaichen dem die irr\aere widerseiten die da sprachen, ern w\aer nicht von ainer maide geborn. wir gelauben daz er gechru^ezet wart, daz widerreten die juden. si sprechent, ob {\it(?)er} got w\aere, so mo^echt er nicht gechru^ezet werden. wen wir alles daz gelauben daz von im geschriben ist in dem alten und in dem niwen urchu^ende, von diu ist uns daz chr\aeutze ain zaichen der gnaden und des heils. die ez aver nicht gelaubent und der wider redent, den ist ez ein zaichen der ewigen verdampnu^ezze. \L et \L tuam \L ipsius \L animam \L pertransibit \L gladius. der hilig alt Symeon der sprach auch ze unser frowen: "sin swert daz durchvert din hertze, daz die gedanch maniger hertz eroffent werden." unser frowe sant Marie die verschied gemaines todes an swert, an aller slacht waffen. daz swert da von er spricht daz bedu^etet die grozzen leiden und daz ser daz unser fraw het, do si ir liben su^on an dem chru^etze hangen sach, wan si stunt bi dem chru^etze. da wurden diseu wort erfu^ellet diu Symeon gesprochen het. dar umb chom unser herre in dis werlt, daz die gedanch uz manigem hertzen eroffent wu^erden. vor unsers herren geburt do mocht man nicht wizzen, welhen willen, welhi girde ein islicher zu siner chunfte het. do er do chom, do wurden ir ieglichs gedanch eroffent. also der chu^enich Herodes vernam daz er geborn waz, do wart er hart getru^ebet und alle die ze Jerusalem waren, aver die vichhirten chomen ze Betlahem und lobten den alm\aechtigen got. die drie chu^enig die chomen von ent der werlt mit ir gaben und an betten in und heten grozze lieb zu^o im. do er bredingt wart, do waz der genuch die von im fluhen und hiezzen in einen trugen\aer und schulten in und hiezzen in ainen \L Samaritanium und sprachen, er w\aer tiufelhaft. do si in an daz chru^etz erhiengen, do heten sin hilig junger michel unfr\aeude, aver die vertailten juden die fra^euten sich und sprachen: "des wir da gerten, des wir ie wunschten, des si wir gewert, daz sech wir nu." nach siner hiligen urstende do unvro^euten sich die verteilten juden und fro^euten sich die hiligen junger. also wart erfu^ellet daz der hilig Symeon gesprochen het, daz unser herre su^emlichen ze valle, su^emlichen zu^orstende chomen {\it(?)was}. zu^o der selben inleitte chom uch die hilig frow sant Anna, diu was des hiligen geistes erfu^ellet und waz ein wissaginne. nach wertlicher geburte waz si ein edel frow, si waz von dem gesl\aechte Aser und hiez ir vater Phanuel. Aser der waz Jacobes sun, under den zwelf patriarchen waz er der achtot, von des gesl\aeht waz diseu frow sant Anna. diu het lange gelebt, si waz siben jar mit ir manne. nach des mannes tode waz si witibe untz daz si achzich jar und vier jar alt waz. diu dient unserm herren nacht und tag und enchom von dem mu^enster niht ze Jerusalem. si enchom von dem tempel niht, si w\aere an ir gebet. si tet es durch so getan not, daz ir leip sein niht enwern mochte. so getan witiben die so hilichlich lebent die lobt sant Pauls; diu aver mit wirtscheft ze allen ziten ist, von der spricht er: "diu witibe diu mit wirtscheften lebt diu ist tot also lebentigiu." nu schu^ellen wir merchen waz diu hilige frow und ir reins leben beto^eute und bezaichen. Anna daz spricht in unsern zungen "diu gotes genade." Anna diu waz ein wissaginne, also sint die s\aeligen menschen in der hiligen christenheit, die wissagent t\aeglich, und die hiligen lerer die sagent t\aeglich diu lon der rechten und diu wize der unrechten. diu selb Anna diu waz tochter Phanuel, Phanuel daz spricht "gotes antlu^etze." war umb heizzet diu christenheit ein tochter des gotes antlu^etzes? daz tu^ot si dar umbe, daz si die gelichnu^esse des alm\aechtigen gotes an ir selben hat. unser herre sprach also: "\L faciamus \L hominem \L ad \L imaginem \L et \L similitudinem \L nostram. mache wir den menschen ze unser gelichnu^esse und ze unserm pilde." Anna diu waz von dem gesl\aecht Aser, Aser daz spricht in unsern zungen "ein varides brot", daz ist daz lebentig brot daz von himel chom. diu hilig christenheit diu geho^eret den alm\aechtigen got an, der git er daz ware brot, daz ist sein lichnamen da mit si gefu^eret ist ze den ewigen genaden. diu selbe frow sant Anna diu waz siben jar mit ir manne. diu siben jar die bezeichent alle die zeit die unser herre hie in diser werlt waz mit siner christenheit von der zit daz er geborn wart untz an diu zeit daz er ze himel fur. nu ist si witibe worden, wan ir man, der hilig Christ, ze himel fur und si noch hie in disem ellend belieben ist. iedoch wartent si t\aeglichen, die s\aeligen, von disem ellende hintz himel ze dem hiligen Christ der ir man ist. diu selb hilig frow sant Anna die chom ze der selben weil do unser herre ze dem tempel braht wart mit so getanem opfer also diu \^e gebot, do chom si ze dem mu^enster und trost si mit dem gotes wort. alle die an in gelaubten und den gedingen heten daz der hilig Christ in dise werlt cho^eme der si erledigt mit sinem blut von dem tode und in den ewigen lip offent, den seit si allen, daz selb chindelin w\aer der war gotes sun der si ledigen solt uz des tiufels gewalt. Nu haben wir wol vernomen wie v\aeterlich uns unser herre gehandelt hat, wie er uns nach sin selbes bilde geschaffen hat. nu biten in vil innechlichen daz er uns ze sinem lob uns ze sinem dienst gest\aete und uns die ewigen genade gebe amen. predigt$10/ \L In \L circumcisione \L domini. text$ Dise vile here hochzit die wir heut begen die ist uns vil gro^ezlich ze eren, wan si uns der hochzit diu da nimmer zerget, da immer fro^eud und genad und diu ewig wunne ist, michel zu^oversiht und auch gewisheit git. unsers herren geburt, daz er in dise werlt chom diu angest und not und vil maniges leides ze vil hat, die habe wir dise siben tage begangen. heut ist der achtot tag, den su^elle wir herlicher begen danne die siben. war umbe wir daz schu^eln tu^on daz schu^ellen wir vlissichlich merchen. die siben tag bezaichent die unst\aeticheit diser werlt, der achtot bezeichent diu st\aeticheit der ewigen genaden. wir haben dis siben tage begangen, daz unser herre durch den armen menschen in dise werlt chom und von unser frowen geborn wart, sant Marien, der reinen meit, diser werlt wenicheit und aribeit alz ein ander mensch, an su^ente, ein durch der menschen heil erleit. nu bege wir aver heut ein herer geburt. wir begen hiut daz diu menscheit unsers herren und sin fleisch daz er von unser frowen sant Marien enphie, daz da to^etlich waz, daz da ersterben moht an dem hiligen chr\aeutz, daz diu selbe menscheit, daz selbe vleisch, do es an dem chr\aeutz erstarp, do mit dem selben tode der tot erto^etet wart, des tiufels gewalt zesto^eret wart und der mensch von dem ewigen tode erledigt wart und unser heilant von dem tode erstunde, unto^etlicher und unverwertlicher, und den to^etlichen menschen mit siner heren urstende der selben unto^eticheit gewiz gemachte, daz er do mit der signunft wider fu^or ze himel. also hat er den tot zesto^ert und si wir gepflantzet ze der gelichnu^esse sines todes. nu schuln wir merchen wie wir gepflantzet sin ze der gelichnu^esse sines todes. do wir getauffet wurden und under daz wazzer gestozzen wurden, do wurden wir begraben, do ersturben wir in den sunden und wurden lebentich {\it(?)ze} dem recht. also unser herre, unser heilant, von dem tode erstanden ist, also schullen auch wir ersten von den su^enten die der sele tot sint zu^o dem rechten und zu^o der hilicheit. wir schu^oln die alten su^ent ab waschen, wir schu^oln ein neues und ein hiligs leben haben, wir schu^oln uns des rechtes vlizzen, daz ist diu erst urstende der sele. da von spricht sant Johans: die sint s\aelich die teil habent an der ersten urstend; an den hat der ander tot, daz ist der ewig tot, der enhat an dem deheinen gewalt. ez sint zwen to^ede. der erst tot daz sint die su^ent; der die in diser werlt niht gebu^ezzet, der erstirbet des ewigen todes, ob er also von hinnen scheidet. swer so s\aelich ist, daz er in diser werlt bu^ezzet, daz ist diu erst urstende daz er in disem libe von sinen su^enden erstet. ze der andern urstende an dem jungisten tag so erstet er vil vro^elich, so im mein tr\aechtin lonet mit den ewigen genaden. heut ist der tach daz unser herre umbesniten wart nach der alten \^e. unser herre chom in dis werlt nicht dar umb, daz er diu \^e wolt sto^eren, er chom dar umb, daz er si wolt erfu^ellen. nu hat er si erfu^ellet. vil manigiu dinch, vil manigiu opfer diu si begiengen und behielten vlizsichlich, diu hat er gebezzert an dem ewangelio ze geistlichen dingen. er hat auch an dem hiligen ewangelio manig durn\aechticheit geboten diu in der \^e nicht warn geboten durch ir bro^edicheit und durch ir herte, wan er si niht wolt zesto^eren, wan er si bezzern wolt. dar umb lie er sich, also diu \^e gebot, an dem achtoden tag besniden, an dem viertzigisten tag hintz dem mu^enster mit sinem opfer bringen. ze ir chirwihen und zu ander ir hochziten chom er vil emptzichlichen und verwidert des nicht dez in der \^e gesetzet waz unz an diu zit daz daz himelische lamp fu^er aller menschen unrecht sinem vater geopfert wart. als ir nu vernomen habt, also lie er sich umbesniden und hat uns da mit pilde gegeben, daz wir uns umbesniden von unsern su^enten, von allem unserm unrecht. elleu unsereu lit diu noch her dem tiufel gedient habent die su^eln wir nu so besniden, daz si hinne fu^er dem rechten dinen. wir su^eln die oren umbesniden, daz si der u^eppicheit versperret sin und rehten dingen offen sein. also schullen wir augen, nas, hent, fu^ezze und elliu unseriu glid umbesniden also, daz der tot datz unsern venstern icht in ge hintz der sel. unseriu venster daz sint diu oren, diu nas, diu augen und der munt. so wir unnu^etziu dinch, su^entlicheu dinch gern ho^eren, so get der tode da ze unsers oren venster in. swenne wir uns su^entlicheu sm\aeh durch wertlicheu dinch machen, so get der tot datz dem venster der nasen in ze der sele. also tu^ot er auch da ze den augen und ze dem munde. von diu schullen wir uns umbesniden daz hertze von bo^esen gedanchen, die hent, die fu^ezze, allen unsern lip von allen su^enten. tu^o wir daz, so sint uns die hochzit nu^etz und heilsam. swenn wir si j\aerlich begen, diz hilig hochzit, so schullen wir loben und eren elliu diu dinch diu unser herre durch uns getan hat. wir schu^eln auch bilde da bei nemen, daz wir alles unser leben da bei bezzern, daz unser gelaub vest si, daz wir die hiligen minne ze got und ze allen lu^eten behalten, daz unser zu^oversiht hintz got vil vest si, daz wir uns rechter werche untz an unsern tot vlizzen, swenn diser lip ent nem, daz wir dann diu genade besitzen diu nimmer ent genimmet amen. predigt$11/ \L Dominica \L post \L octavam \L nativitatis \L domini. text$ Wie unser gelaub getan schu^ele sein an den wir niht mu^egen genesen, daz lert uns daz hilig \L ewangelium daz man hiut liset ze dem gotes dienst. da hat uns geschriben der hilig \L ewangelista von der menschlichen natur unsers herren und auch von siner go^etlichen magenchreft und sprichet also: do unser herre, unser heilant, der nach siner go^etlichen natu^or anegenge noch ende hat, do er nach menschlicher natur zwelf jar alt waz und sin friunte ze Jerusalem furen ze den hochziten mit ir opfer alz in diu {\it(?)e} gebot, do diu hochzit fu^er wart und si wider heim furen, do bestunt daz chint, unser heilant, da ze Jerusalem, daz sin muter und sin ammolf sant Joseph des niht westen. si wanten, er w\aer in der var und er w\aer etwa zu den freunten bestanden, und furen wider ein tagweide und suchten in ze ir chunden und ze ir freunden. do si sein nindert funden, do furen si wider ze Jerusalem und suchten in da. an dem driten tag funden si in in dem tempel. da sazz er u^enter den maistern und hort die und vroget die. alle die da waren, die in horten, die wundert sins wistums, siner wislichen antwurte. do sprach sein muter, unser frowe: "liber mein sun, wie hast du uns so getan? ich und din vater wir haben dich vil gesuchet und haben grozzes leit umb dich gehabt." do sprach unser herre: "war umb sucht ir mich? west ir nicht daz mines vater ist, daz ich da mu^ezze sein?" der rede verstunden si nicht. do fur er dann mit in und chom ze Nazzareth und waz in undertan. alle sein rede, elliu sineu werch, diu marcht und behilt unser frow in ir hertzen. deu wort des hiligen \L ewaingelii diu ir nu vernomen habt, war umb uns diu geschriben sin, waz wir da mit gelert sein, daz schu^ellen wir and\aechtichlich merchen, also wir da mit genesen wellen. diu hochzit di sie begiengen ze Jerusalem, da unser herre zu^o chom, daz waren die ostern, wan ez waz gewonheit daz si ze ostern uz allem dem lant ze Jerusalem chomen und ir opfer dar brachten alz in in der \^e geboten waz. wie aver daz cho^emen mo^echt daz si des chindes {\it(?)nich t e} missen mochten daz si mit vlizze zugen, daz schullen wir auch merchen. ez waz ein gewonheit und ein grozze zuht under in: so si ze den hochziten furen, so furen die man sunder und diu wip sunder, diu chint lie man gen mit dem vater oder mit siner mu^oter, swa ez wolt. do unser fraw des chindes nicht sach bei ir, do want si es w\aer bei Joseph, do want Joseph es w\aer bei siner muter. also bestunt daz chint in der stat ze Jerusalem. do si des chindes bei in nicht funden noch datz ir freunden die si under wegen heten, do furen si wider ze Jerusalem und suchten in auch da. an dem dritten tag do funden si in in dem tempel. do sazze er unter den gelerten maistern und horte die und fragt die. daz er mit den freunten ze Jerusalem fu^er, daz er da bestunt und die maister hort und fragt, daz er alles niht vergeben gie, da mit hat er uns gezeiget daz er warer got und warer mensch ist. daz er den freunten undertan waz, da mit zaiget er daz er warer mensch ist. daz er mit den wisen sazze in dem tempel, da mit zaiget er und lert uns die hiligen dimu^eticheit, daz wir \^e lern schu^eln, \^e daz wir uns dehein maisterschaft an nemen, daz wir unsern ler\aern undertan schuln sein. deheins lernes bedorft er niht, wan aller wistum von im chomen muz. er hat uns da mit geleret daz wir \^e bei den wisen lern, \^e wir ze deheim gewalt streben, daz sich die jungen des nicht schamen, si lern und bezzern sich bei den witzigern. mit sinem vragen und mit sinem ho^eren zeiget er uns diu menscheit, mit sinem wislichem antwurten von dem si alle erchomen, des si wunderot alle, da mit zaigt er sein hiligiu gotheit. si suchten in ze Jerusalem und funden sin nicht des ersten tages noch des andern tages. an dem dritten tag funden si in. die hiligen patriarchen die vor der \^e waren die gerten siner chunft, die hiligen profeten die under der \^e waren und die rechten die gerten siner chunft alle und chom in dannoch niht. do der dritte tach, diu zit der genaden, do daz chom daz nu itzu^o ist untz an daz ent der werlt, di in enzit suchent die vindent in. sein muter und sein ammolf sant Joseph die suchten in dri tag und funden in erst an dem dritten tag. sein muter und sein ammolf bezaichent diu judenschaft und diu christenheit, die gerten und wunschten siner chunft drie tag. die drei tag betu^etent drei zit: ein zit vor der \^e, \^e unser herre, der alm\aechtigot, dem menschen dehain \^e gabe; diu ander zit waz, do diu \^e den juden gegeben wart; diu drit zit daz ist von unsers herren geburt untz an daz ent der werlt. in den zwein ziten vor der \^e und {\it(?)under} der \^e funden si sein niht. an der dritten zeit, do er sein hilig junger daz hilig \L ewangelium in der heidenscheft u^eber alle die werlt bredigen hiezze, do funden si in, die juden die gel\aeubich wurden und auch die christen. do in sein hilig muter vant in dem tempel, do sprache si zu^o im: "sun, wie hast du uns so getan? ich und din ammolf suhten dich und heten grozzeu sorg umb dich." do sprach daz chint: "war umb sucht ir mich? west ir nicht, daz meins vater ist, daz ich da mu^oz sin?" mit den worten hat er uns gezaiget daz er ebenher und ebengewaltich ist sinem vater. der tempel und alles daz den vater an geho^eret und daz des vater ist daz ist auch dez sunes, wan der vater und der sun und der hilig geist ein warer got ist, unbesunderoter und ungeteilter. er sprach: "enwest ir niht, daz meins vater ist, daz ich da mu^oz sein?" ern schalt daz nicht daz si in suchten alz ir sun. wer aver sin vater si bi dem er ebenewich ist und der vor allen dingen ze ern ist, daz hat er uns mit disen worten gechu^endet. do er sinen go^etlichen gewalt in dem tempel erzeigt und auch daz erzeigt daz er wistum ist seins vater der elliu dinch, alliu geschepft mit dem selben wistum von nicht geschaffen hat, do fur er mit siner hiligen muter wider ze Nazareth und waz siner muter und sinem ammolf undertan. daz er sinen freunten undertan waz des twang in dehain not, daz tet er durch sin gu^ete, daz er uns da mit lerte daz wir unser muter und unsern vater eren. elliu diu dinch, elliu diu wort, elliu diu werch diu si selb sach, diu si selb hort, und elliu diu go^etlichen taugen der anderiu menschen niht wirdich waren ze wizzen, swie recht, swie hilichlich si lebten, diu si selbe verstunt, diu si auch dannoch nicht mocht versten, diu marcht unser fraw und behilt si in ir hertzen, wan ir der hilig gaist von dem si erwelt waz, der het ir gechu^endet daz es alles geschriben scholte werden und ez sin hilig junger allenthalben untz an daz ent der werlt bredigen solten. Nu habt ir wol vernomen wie der hilig gotes sun elliu sineu wort, elliu sineu werch uns ze genaden gesprochen hat, wie uns sineu hiligen wort und sineu werch unser heil und unser gnist geleret habent. nu bitet in siner genaden, daz er uns helf, daz wir sein heilig ler so gemerchen und also erfu^ellen, daz wir die ewigen genade nach disem leib enpfahen amen. predigt$12/ \L In \L epiphania \L domini \L sermo. text$ Do unser herre, schepf\aer aller dinge, durch lieb siner hantgetat, der armen menschen, menschlich gebilde an sich nam und in der stat ze Wetlahem geborn wart und in diz werlt taugenlich chom, do eroffent er sich an disem hiligen tag mit drin vil herlichen sachen: die {\it(?)drie} chu^enige chomen verre auz andern landen und an betten in, er warde auch an disem tage getauffet von sant Johannen, er warde auch an disem hiligen tag geeret da ze der brautluft, daz er daz wazzer verwandelot ze wein. mit drein so herlichen sachen eroffent er sich an disem herlichen tag. diu erst offenung diu ergie des ersten jares do er geborn wart, diu ander diu ergie an dem drizzigisten jar, diu dritte diu ergie an dem n\aechsten jare nach dem drizzigistem jar. die drei offenung die ergingen eins tages, swie si eins jares niht ergiengen, also es got geordent het. sin hilig geburt die wolt unser herre eroffen mit einem niwen stern, den zeigt er den drin chu^enigen verre in einem lande, heizzet Chaldea, die waren geleret daz si chunden an dem gestirn sehen. die sahen an dem gestirn daz ein niwer chu^enich geborn waz. ez waz auch under in ein wissage gewesen, der hiez Balaam, der het geseit, ez erschin ein niwer stern, dem nie dehein gelicher gesehen wu^erde in der judenschaft, und ez wu^erde ein chu^enich geborn, dem elliu diu werlt undertan wurde. do die drie chu^enig den stern sahen, do westen si wol daz es der stern waz danne der wissage gesait het und daz auch der geweltig chu^enich geborn w\aer und huben sich auz ir lant hintz Jerusalem, wan diu stat der juden houpstat ist, und furen, alz in got in ir gemu^et gap, und chomen ze Jerusalem und chomen zu^o dem chu^enig Herodes und vragten von dem chinde. do auch si zu^o dem chomen waren, do sahen si des sterns niht mer. do Herodes ir red vernam, do besant er die juden und vragt si wa Christ geborn solt werden. Herodes vorcht daz er sin rich verlu^er, und gedaht wie er das chint erslahen mo^echt. do vorcht er, ob er mit den chu^enigen dar fu^er, so bu^ergen die freunt daz chint, so si sein chunft vern\aemen, und bat die chu^enige daz si vlissichlichen vorschten nach dem chinde, und so si es fu^enden, daz si ims saiten, daz er ez auch an bette. do si von im schiden, do sahen si den stern aver sa. des fro^euten si sich und wist si der selbe stern hintz dem haus da daz chint inne waz und sein hilig muter, sant Maria. do brachten si im ir opfer, golt, wirauch und mirram. daz selb opfer hat herlich bezaichenunge. daz golt bezaichent den chu^enich, daz wirauch den ewart, diu mirre bezaichent sinen tot. daz waz diu erst eroffenung. an dem drizzigisten jar do chom er hintz sant Johannes zu^o dem Jordane und wart von im getauffet. do er getauffet wart, do wurden die himel auf getan und sach er den hiligen geist in einer tauben bilde ob im sweben. des vater stimme wart auch da geho^eret, diu waz also getan: "ditz ist mein liber sun". daz ist diu ander eroffenung. des nachsten jares nach dem drizzigisten do wart er geladen ze den brutlufften. do des wines da zeran, do hiezze er sechs chru^eg mit wazzer fu^ellen und wandelot die ze wein. daz waz daz angeng siner zaichen. mit den drein urchu^enden offent sich unser herre der werlt und wart bei ir ieglichem erchennet, daz er der war und der geweltige got w\aer. ze dem aller ersten an betten in die chu^enige und brachten im ir opfer. daz waz ein offens urchu^ende siner gotheit. ze dem andern mal hort man des vater stimme von himel diu daz den l\aeuten chunt hat getan daz er mit sinem vater und mit ir beider geist der ware got ist. ze dem dritten male daz er da wazzer ze wein hiezze werden, do zaigt er mit dem grozzen zaichen daz er der war und geweltig gotes sun w\aer. diseu her hochzit diu heizzet auch ein eroffenung, wan ez der werlt mit so herlichen dingen eroffent ist daz er der war gotes sun ist. diseu dinch diu ir nu vernomen habt, waz diu bezaichent, daz schu^eln wir merchen. Der ein stern der da ershain, der betu^etet daz den armen lu^eten die in der vinster des todes waren, daz den daz licht des ewigen libes erschinen w\aer. der selb stern der erschain den haiden, daz ergie dar umb daz unser herre diu haidenschaft ze sinen genaden enpfahen wolt und si mit dem licht sines hiligen gelauben erlu^echten wolt. in der stat ze Betlahem da wolt er geborn werden. Betlahem daz spricht "ein haus des brotes". da wart er geborn. ze Jerusalem da ze der haubtstat, da ze der heren stat, da des liutes vil was, da wolt er die marter liden. war umb? da engert er dehains rumes niht. mit allen sinen werchen lert er uns die hiligen dimu^oticheit. er erwelt im ein armeu muter, er wart ze ainer armen stat geborn, er lie sich in ein armeu chrippe legen. do er uns mit siner hiligen marter von dem ewigen tot erledigen wolt, dar zu^o erwelt er Jerusalem, die haubtstat, da der l\aeut vil ze samen chomen waz. daz tet er dar umb, daz er vor der menig mit grozzem itwizze den tot an dem hern chr\aeutz erlit. do die drei chu^enige ze dem chu^enig Herodes chomen, do fluren si den stern. Herodes der betu^etet den tiufel. swer zu dem chert, der verliuset daz ewig licht. der in fliuhet und dem alm\aechtigen got dinet, der wirt mit dem himlischen liht erlu^echtet. daz haus da daz chint inne waz, daz bezaichent die hiligen christenheit. alle die den hiligen Christ suchent die vindent in in der hiligen christenheit. da schu^eln si in an beten, da schu^elen si im opfern. so si in vindent, waz si dann opfern schu^eln, daz habent die drei chu^enig mit ir opfer gelert. wir schu^eln ze dem aller ersten die mirren opfern. diu mirre ist bitter, da mit pflogen die alten lo^eut ir toten mit bestrichen, daz si den wu^ermen werten, wan von der bitter der mirren so sturben die wu^erm. der s\aelig christen mensch, so er sich zu^o der hiligen christenheit vast habt, so ersterbet er die wu^erm. er widerstet sinem vleisch noh henget im sins willen, daz die wu^erm der su^enden da icht wachsen. so er die su^ende an im ersterbet, so ist im danne vil durft des hiligen gebetes da mit er den antlaz siner su^enden erwerwen mag datz dem alm\aechtigen got. wan also der rauch von dem fiur auf get, also get daz gebet daz rein auf fu^er den alm\aechtigen got. dar nach schul wir daz golt opfern. daz golt bezaichent die hiligen minne. also daz golt andereu gesmide u^ebertriffet, also u^ebertriffet diu hilig minne ander tugent. swer die hiligen minne behaltet, der hat diu \^e erfu^elt. der drier ding ist uns armen su^end\aern vil not, der mirren, des rauches, des goldes: daz ist diu riwe unser su^enden, daz ist des gebetes emzicheit da mit wir antloz unser su^ent schu^eln erwerben, daz ist des goldes der hiligen minne, wan diu hiligeu minne verdechet aller unser su^ende. In der ander eroffenung hat uns unser herre erzeiget mit siner tauffe wie getan hail und wie getan genad uns gegeben wirt in der hiligen tauffe. do unser herre getauft wart, da waz diu hilig drinitat gar: da waz der sun der da getauft wart, da waz der hilig geist in dem bild einer tauben, da wart auch des vater stimme geho^eret. der hilig geist der erschain in einer tauben pilde. diu taube ist einvaltich, und ist uns gezeiget mit der tauben daz uns in der tauffe einvalticheit und reinicheit gegeben wirt. daz der hilig vater sprach "ditz ist mein liber sun", daz bezaichent: so der mensch getauft wirt, so ist er gotes chint, so ist er liep dem alm\aechtigen got; der im \^e missevil, der gevellet im danne wol. daz der himel auf getan wart daz bezaichent: so der mensch getauft wirt, daz im dann daz himelrich geoffent ist, ob er die tauffe mit reht behalten wil. Diu brutloft da daz wazzer ze wein verwandelt wart, da sich unser herre ze dem dritten mal eroffent, diu selb brutloft diu bezaichent diu gem\aehelschaft des hiligen Christes und der hiligen christenheit, da daz wazzer verwandelt ist ze wein, wan diu alt \^e diu ist gebezzert mit dem hiligen \L ewangelio. diu alt \^e diu ist geebenmazzet dem Wazzer, daz hilig \L eweingelium dem wine, wan die s\aeligen lu^et die daz hilig \L ewangelium ho^erent und behalten, die sint von der gabe des hiligen gaistes enzu^endet in der minne des alm\aechtigen gotes. mit so maniger hilicheit ist diser tach gehiligt und geeret und ist diser tach herer dann der ze weihennachten, wan ze disen hochziten hat diu hilig tauffe angenge da die menschen ander stunt geborn werdent ze dem ewigen libe, da der alm\aechtigot dem wazzer diu chraft hat gegeben mit siner hiligen tauffe daz es die su^ende ab waschet, so es mit dem hiligen gotes wort gesegent wirt. diu erst geburt ist vleischlich, diseu ander geburt ist geistlich. also diu sel bezzer ist und herer denne daz vleisch, also ist auch diu geburt der sele herer denne diu geburt dez vleisches. ze der ersten geburt wirt der mensch geborn in dise werlt, ze der andern geburt wirt er geborn hintz himel. disiu driu dinch sint an den einigen tach gevallen: daz der stern die chu^enige hintz unserm herren lait, daz unser herre getauft wart, daz daz wazzer ze wein verwandelt wart. und wir sein da mit geleret: swenne iemant gel\aeubich wirt und sich zu der christenheit gehabet, so wiset in der stern. der stern betu^etet daz liht des hiligen gelauben. daz selb liht beleit in hintz dem hiligen Christ. so er dann gelert wirt wie er gelauben sol, so enpf\aehet er die hiligen tauffe, dar nach so trencht man in und \aezet in mit der ler des hiligen \L eweingelium; alz im denne an dem wege icht gebrist, so schenchet man im aller t\aeglichen daz trinchen der hiligen predig. mit so maniger herscheft ist diser tach gehiliget. diser tach ist ein angeng unsers hailes, aller der die von der haidenscheft ze der hiligen christenheit cho^emen sint. an den drin chu^enigen die daz angeng und die ersten warn so hat uns unser herre ze sinen genaden enpfangen. also schu^eln auch wir durch sein ere, swa wir ez mu^egen getun, unsern armen gu^ot sein, wan unser herre durch uns in diser werlt arm was und erwelt im die armen und gibt den sein riche. der alm\aechtigot der durch uns in diz werlt chom und daz verlorn schaf suchte und ez wider bracht, der ruche uns wider ze bringen ze den ewigen genaden amen. predigt$13/ \L Dominica \L infra \L octavam \L epiphanie. text$ Wir lesen an dem hiligen \L ewangelio daz man hiut liset, daz sant Johannes geschriben hat: ein stat ist in dem lant ze Galilea, diu heizzet Nazareth, da wart unser herre gechu^endet unser frawen sant Marien, da wart auch er gezogen. bei der selben stat nahen ist ein do^erfelin, daz haizzet Chana, da wart ein brutluft, da waz unser fraw sant Maria, dar wart ouch unser herre geladen und sein junger. da zeran des weins. do sprach unser frawe zu^o ir sun: "des weins ist zerunnen". des antwurt ir unser herre: "wip, waz ist mir und dir? mein weil ist noch nicht chomen". do sprach unser frawe ze den die da dienten: "swaz er euch heizze tun, daz tut ir." da waren da sechs steinein chru^eg, also der juden gewonheit waz, iu der ieglichen goz man zwei mez oder dreu. die selben chru^eg hiez unser herre fu^ellen vol wazzers. daz taten si. do sprach unser herre: "nu schenchet und traget dem oberisten schenchen". do er des weins getranch und niht west wann er cho^emen waz, do sprach er ze dem bru^etgam: "ein ieglich man der schenchet ze aller erst den besten wein; dar nach so si wol getrinchent, so schenchet er den ergern. du hast aver den allerbesten her ze jungist behalten." daz waz daz erst zaichen daz unser herre tet and eroffent sein ere und sinen go^etlichen gewalt. daz ist daz hilig \L eweingelium. "war umb die selben brutlu^eft ergiengen und waz si bezaichen, daz schu^eln wir vil and\aechtichlich merchen. diu selb brutluft ergie in der judenschaft ze aller erst, wan unser herre unser menscheit an sich nam in der judenschaft und gem\aehelt im selb diu hilig christenheit in dem hiligen buch unser frawen sant Marien. die selben brutluft die ergiengen in der judenscheft ze aller erst, seint her wart si chunt getan u^eber al diz werlt. aller der haidenschaft wurden die fr\aeude der selben brutluft chunt getan von den hiligen zwelfboten und von ir jungern. da ze den selben brutlu^eften da waz unser fraw sant Maria. uch warde er dar geladen, unser herre Jesus Christus, und sein junger. unser herre der Adam dem ersten menschen daz wip gab, der auch gesprochen hat: \L quod \L deus \L conjunxit, \L homo \L non \L separet, daz got ze sammen gefu^eget hat, daz dehein mensch nicht {\it(?)ensol scheiden, der} enchomniht vergeben zu^o den brutlu^often. er west daz vil wol daz irrare cho^emen solten die den einvaltigen lu^eten saiten daz die brutlu^eft von got niht gesetzet w\aern, si w\aern von dem tiufel gesetzet. dar umb chom unser herre ze den brutlu^eften, daz er den irretum zesto^erte und daz er uns zaigt daz elich hirat dem alm\aechtigen got lip ist, wan er si selb gesetzet hat, daz im sein lu^et da von gebreitet werden. daz sint die brutlu^eft da got selber der bru^etgam ist, da die hilig christenheit diu brut ist, da werdent die s\aeligen chint geborn. diu chint diu da geborn werdent daz sint die hiligen zwelfboten und alle die reht lebent und irer christenheit hu^etent. wa diu brutluft ergieng, daz schu^elt ir merchen. ein weniges do^erffelin, haizzet Chana Galilee, da ergie diu brutluft. Chana daz spricht in unser zunge "minne", Galilea daz spricht "u^ebervart". da mit ist uns bezaichent daz die s\aeligen menschen dem alm\aechtigen got gem\aehelt sint die da heilig minne habent ze got und ze allen menschen und die da von der bosheit u^eber varent hintz den tugeden, die sich von disen unst\aetigen dingen hintz den himlischen dingen bereiten, die von dem tiufel fliehent hintz dem hiligen Christ. die daz tu^ont, die sint gem\aehelt dem alm\aechtigen got. alz ir da vor vernomen habt, dez weines dez da zeran datz den brutluften, daz waz unsers herren will. alles daz er ie gesprach, swaz er ie getet, daz tet er durch unser hail, also tet er ditz dinch. do des weins zeran und er uz dem wazzer den edeln wein hiez werden, do vestent er den gelauben siner junger die daz zaichen sahen, also daz geschriben stet: "\L crediderunt \L in \L eum \L discipuli \L ejus." wir schu^eln auch merchen waz daz wazzer sei und wie ez ze wein verwandelt wu^erde. diu geistlich verstantnu^ezze diu in der heiligen schrift ist, in der \^e, in den wissagen und en andern enten in der schrift, des deucht in daz diu zegangen w\aer, daz der zerunnen w\aer, wan die ungel\aeubigen juden heten si verchert und heten si unrecht geantfristet. an der selben hiligen schrift da enbrast nichtes, ez waz alles da vil vo^ellichlichen daz unser herre durch heil der sein tu^on wolt und daz er geordent het von anegeng ze tu^on. iz waz aver an den verworchten, an den ungelu^ewigen die si unreht gentvristent, an den waz der gnaden und des heils zerunnen di die hilig schrift unreht gentvristent und si vercherten, alz si noch hiut tunt, die verteilten juden. do unser herre geborn wart, der gebezzert ez alles daz in den weissagen, in den salmen von den ungel\aeubigen juden und u^ebeln vercheret waz, do er nach siner hiligen urstende sinen jungern ir sin auf tet, alz uns sant Lucas sait, daz si die hiligen schrift verstunden, daz si recht verstunden alles daz da geschriben waz in der \^e, in den wissagen, in den salmen von dem hiligen Christ. unser fraw sant Marie diu sprach zu ir sun: "si enhabent des wines nicht". do sprach unser herr: "\L quid \L michi \L et \L tibi \L est, \L mulier? wip, waz hab wir gemaines? ez enist mein wile noch niht chomen." unser herre der uns geboten hat: "er dinen vater und din muter, so erest du mich und mein muter" und haizzet sei die augen irs hertzen auf tu^on, daz si versten mu^eg den gewalt siner gothait, daz si daz verste daz er von ir enpfangen hat diu menscheit, daz diu bro^ed ist, daz diu to^etlich ist, daz diu dehain zaichen getun mach, daz diu go^etlich natur daz zaichen getun mach, er sprach: "mein wile der enist noch nicht chomen", diu wil miner marter ist noch nicht chomen; so diu chu^emet, so zaig ich wie bro^et ez ist daz ich von dir enphangen han, der menschlich lip der an dem chru^etz ersterben mach. swie unser herr mit siner hiligen muter also geredet, alz ir vernomen habt, idoch wan si wol west daz er dar umb ze der brutluft chomen waz, daz er daz wazzer ze wein wandeln wolt, do sprach si zu den die da dienten, daz si vil drot t\aeten, swaz si ir sun hiez tu^on. do waren da sechs chru^eg stainein, alz ir sit waz der juden. die juden die phlagen daz si sich dikh wuschen ir lip gar. si twugen aver ze allen ziten ir hend, so si mit den heiden icht geredet heten oder so si icht unraines rurten. die chru^eg die stunden da und waren gefu^ellet durch daz der juden vil da ze samen cho^emen waz. die steinein chru^eg die bezaichent diu vesten hertz die ir sterkch habent von dem hiligen Christ. die selben sechs chru^eg die waren da gesetzet dar umb, das in die juden twu^egen mit dem wazzer daz ze allen ziten dar inn waz. daz wazzer daz in den sechs chru^egen was, daz betu^etet die hiligen schrift diu den juden gegeben waz, daz waz diu hilige \^e, daz waren die hiligen wissagen, daz waren die salmen und ander schrift. die waren den lu^eten gegeben, daz si da mit erwaschen und erreniget wu^erden und daz si got erchennent wu^erden. ez ist nu ze disen ziten diu genade des niwen urchu^endes aller slacht lu^ete, den juden, ob si gelu^obich werdent, und den heyden die vo^ellichlichen und durn\aechtichlichen gelaubent an den alm\aechtigen got, den ist diu genade des niwen urchu^endes gegeben. der chru^ege waren sechs. die sechs chru^eg bezaichent die sechs \aelter. daz erst alter daz waz von Adam untz an Noe, daz ander alter waz von Noe untz an Abraham, daz dritte alter waz von Abraham untz an Davit, daz vierd alter waz von Davit untz daz si hintz Babylonia verchert wurden; da nach do si erlediget wurden, do waz das fu^enft alter untz an die zuchunft unsers herren, des hiligen Christes; daz sechst alter daz waz von der geburt des hiligen Christes untz an daz ent den werlt. in der sechs altern enlie unser herre sein l\aeut nie an so getan ler\aer die si mit worten, mit der hiligen schrift, mit hiligem leben, mit hiligen pilden ze dem gotes rich wisten. unser herre hiez si die chru^eg fu^ollen vol wazzers. er waz geweltich ze machen den wein von nichte; der an dem angeng der werlt elliu dinch von nicht geschuf, dez wolt er niht tu^on. war umb? daz er uns zaigt, do er in dis werlt chom, daz er niht anders gebot und auch niht anders lert wan daz die \^e und die wissagen und die salmen von im geseit heten. er hiezze die chru^ege fu^ellen untz ze oberist. die dienstl\aeut, die selben schenchen, die bezaichent die hiligen zwelfboten und ander hilig l\aeut die got erlu^echtet hat. die hilig schrift diu mit dem wazzer bezaichent ist, die verstunden si reht und antfristen si wislichen allen den die si horten. do die chru^eg erfu^ellet wurden, do hiez unser herre des selben weines dem oberisten maister tragen. do er getranch und enweste wann er chomen waz, do sprach er ze dem br\aeutegame: "ein iglich man der schenchet ze dem ersten den besten wein, dar nach so si wol getrinchent, so schenchet er den ergern." nu schullen wir merchen wer der maister w\aere der der brautluft phlag. daz gestu^ele und diu bette da si sazzen und lagen die da ze der brautluft waren, die betu^etent die hiligen christenheit. der maister der der christenheit phliget, daz ist der gut sant Paulus dem unser herre diu heidenschaft enpholhen hat. \L sanctus \L Paulus der waz ein \aechter der christenheit \^e denne er von der heidenscheft bechert wu^erde. der verstunt niht wie in den buchen geschriben waz des alten urchu^endes. do er bechert wart, do wart er umbesniten von der durn\aechticheit der alten ungewizzen ze den genaden des hiligen \L gelii. der br\aeutgam und die da trunchen und azzen die enwesten niht wan der gut wein chomen waz. die aver da dienten, die westen ez wol. die selben die da dienten die bezaichent die hiligen junger, den unser herre nach siner hiligen urstende ir sin auf tet, daz si die hiligen schrift verstunden, swa von im iht geschriben waz. der oberist schenkche, do er des gutes weins getranch, do sprach er zu dem br\aeutgame: "den aller besten wein, den hastu her ze jungist behalten." also wir iu da vor saiten, der br\aeutgam ist unser herre Jesus Christus. der hat den aller besten wein untz her behalten untz an diu zit daz er geborn wart. so getan underschidung und zwischen dem wazzer und dem wein ist, so getan ist zwischen der schrift des alten urchu^endes und des newen. diu alt schrift diu gehiez den richtum von der erde, daz hilig \L ewaingelium geheizzet uns und gibt uns daz himelrich. daz waz daz erst zaichen da mit unser herre Jesus Christus sinen gewalt und sein go^etlich ere eroffent. da mit wurden auch alle sein junger gevestenet. Nu su^elen wir unsern heilant vil minnenchlichen biten, daz er uns mit dem wein des hiligen ewaingelii also geruch ze trenchen, swaz der alten su^ent hie bei uns beliben sei, daz daz alles erniut werde, daz wir ze siner brautlu^eft chomen und in immer an ende sehen mu^ezzen amen. predigt$14/ \L Dominica. text$ Daz hilig \L ewaingelium daz man hiut liset ze dem gotes dienst, daz seit uns die genad und die dimu^eticheit unsers herren, des alm\aechtigen gotes. ez spricht: unser herre gieng ab einem perig und im volgot ein michel menige. do chom ein miselsu^echtiger fu^er in und der viel fu^er in und sprach also: "Herre, wil du, du macht mich erreinen." do unser herre sinen grozzen gelauben sach, do sprach er: "ich wil iz, wis reine". sa ze stunt wart er gesunt. do gebot im unser herre daz er iz iemant seit und daz er ze dem ewarten gienge und sich dem zeigt und sein oppfer br\aecht also im diu \^e gebot. do unser herre dem armen menschen ze helfe wolde chomen, do gieng er ab dem perig. der hoche berch auf dem unser herre mit sinen hiligen jungern gesezzen waz, die sich werltlicher ding ab getan heten, die sich g\aerlichen ze dem alm\aechtigen got lazzen heten, die des wirdich waren daz si auf dem perig des alm\aechtigen gotes mit im sitzen solten, da diu menig nicht hin cho^emen mach, der perch ab dem unser herre gie, der bezaichent die ho^eh siner gotheit. do er uns ze genaden wolt chomen, do gie er abe dem perig siner go^etlichen magenchreft in diz werlt, in ditz tal der z\aeher und des horwes. waz ist diseu werlt wan weinen und chlagen und vil manich tiffes hor und manich grozzeu arweit die die l\aeut in diser werlt mu^ezzent liden? in daz tal giench unser herre, durch unser lieb nam unser herre unser menscheit an sich. do er in diz werlt chom, do volgt im die menig. swie er in dem menschlichen bilde manich wenicheit erlit, er wart mu^eet von dem gange, in hungert, in durst, er slief, er floh die juden, do si in steinn wolten, und ander manich wenicheit dult er, er verdult daz man in vie, daz man in slug, daz man in an daz chr\aeutz nagelt, daz laid er alles in dem tal der z\aeher, daz ist diseu werlt, swie er daz alles samt an der menscheit durch uns ruchte ze liden, idoch zaiget er vil manigiu zaichen sines go^etlichen gewaltes, also uns daz hilig \L ewaingelium hiut gesait hat. do unser herre ab dem perig gie, do er von himel in dise werlt durch die armen su^end\aer chom, do volgot im diu menige die gnad der sel und auch des libes datz im suchten. under den die sein genad durch ir sichtum suchten chom ein miselsu^echtiger und viel fu^er in und an bet in und sprach alsus: "Herre, wil du, du macht mich errainigen. alles daz du wilde daz mu^oz sein." diser siech der het grozzen gelauben, alz ir vernomen habt, er gelaubt daz er geweltich w\aere und wol getu^on mo^echt. do unser herre sinen gelauben vernam, do sprach er vil gen\aedichlichen: "nu din gelaub groz ist, nu du gelaubest mit dem hertzen und gihest mit dem munde und daz erchennest, swie du mich in menschlichem pilde sehest, daz ich geweltich pin, daz ich der war gotes sun pin, daz ich menschlich pilde durch der verloren menschen not an mich genomen han, nu du gelaubest daz minem willen nicht widersten mach, nu wil ich dich rainigen: nu wiz rain, nu wiz gesunt." do rurt er in mit siner hiligen hant und erreiniget in und macht in gesunt. swie im des {\it(?)niht} durft waz daz er in rurt mit siner hant, do er in gesunt machen mocht mit dem willen, daz tet er dar umb, daz er uns zeigt daz er ob der \^e w\aer, daz er die \^e gegeben het. die \^e gebot daz man die sichen von den gesunten sunderot und daz man si niht rurt. daz waz den geboten die der \^e undertan waren. er waz aver ein herre der \^e und envorcht niht daz er iht gemailigt wu^erde da von daz er den miselsu^echtigen rurt. er rurt in auch dar umbe, daz er uns lert daz wir niemant versm\aehen schu^eln durch dehainen sinen sichtum da mit in got gezu^ehtigt hat. so wir daz ho^eren daz der scheph\aer der himels und ertrichs geweltich ist den miselsu^echtigen rurt, so ensol uns dehain unser hochvart dar zu^o gelaiten, daz uns daz versmach daz dem alm\aechtigen got unserm herren nicht versmacht, daz er uns vor tet, daz wir dimu^et lernten die uns wider bringet ze den genaden da uns die hochvart von gevalte. an der selben zit wart er gesunt und gebot im unser herre daz er iz iemant seit. sein waz auch dehein durft daz erz iemant seit, wan iz sahen alle die in sahen daz er errainiet und erhailet waz. da mit hat er geleret uns und hat uns an im selb pild gegeben, so wir iht rechtes getun, daz wir uns des icht ru^emen, daz wirs heln. nu schu^ellen wir merchen waz unser herre do mer mit im ret. er hiez in gen, daz er sich zaigt den ewarten und hiezz in sein opher bringen also diu \^e gebot. do in unser herre erreniget, daz er do in den ewarten sant, da mit hat er uns geleret daz wir den ewarten ere schulen erbieten. er hiez in auch sein opher bringen ze ainem urchu^ende, zu^o so getanem urchu^ende, so die ewart sachen daz der siech errainiget waz von dem gebot des hailandes, des gebot und des gewalt ist u^eber diu \^e, daz si dann an in gelaubten; ob si aver an in niht wolten gelauben, daz si schuldich waren. er hiezze in auch dar umb sein opher bringen, daz er da mit zaigte daz er die \^e niht wolt sto^eren, daz er si erfu^ellen wolt. der miselsu^echtig den unser herre errainigt, als uns daz heilig ewangelium hat gesait, der bezeichent alles manchu^enne. laider unser miselsucht, unser manich su^ent, die habent uns gesundert von der gnoscheft der rechten und der s\aeligen. Nu schu^ellen wir mit rechtem gelauben, mit aller dimu^ot zu sinen genaden chomen, schu^eln in vil innechlichen biten, daz er unser miselsucht mit siner hant, daz ist sein hiliges wort, allen unsern sichtum, alle unser schulde und su^ende, so beru^ere und so beruch, daz wir errainiget werden und wider chomen ze sinen hulden und nach disem leib in sinem haus, in der himelischen Jerusalem, immer an ende leben mu^ezzen amen. predigt$15/ \L Item \L dominica \L post \L nativitatem. text$ Elliu diu wort diu unser herre sprach und elliu diu werch diu er tet, diu uns geschriben sint, die sint uns dar umb geschriben, so man uns si sait, so wir {\it(?)si} selbe lesen, daz wir da mit getro^est sein in den vil manigen angesten die wir ze allen ziten in diser werlt liden, da uns die hilig schrift tro^estet und vestent und geringet alle werltlich angest mit dem gedingen der ewigen genaden. uns leret auch diu hilig schrift wie wir leben schuln, wie wir gotes hulde und diu ewigen genad verdinen schu^elen. nu lesen wir heut an dem hiligen ewaingelium daz unser herre ze ainer stat chom, diu hiez Kapharnaum. da bei waz ein richer herre gesezzen, der het ainen aigen chnecht, der waz harte sich. do er vernam daz unser herre dar chomen solt, do sant er die alt herren die do under den juden waren aller erw\aerist, daz si wu^erfen daz unser herre sinen chnecht gesunt macht. selb getorst er sein nicht gepiten, wan er ein hayden waz, und toucht sich des unwirdich daz er {\it(?)unsern} herren selben p\aet. do si unsern herren selben baten, do gieng er mit in. do er nahen zu^o dem haus chom, do sant der hayden aver sinen boten zu^o im und bat in daz er sich niht mu^et, er west und gelaubt wol sicherlich daz er mit sinem wort aller slacht sichtum wol mo^echt vertreiben, und sprach also: "ich bin ein bro^eder mensch und bin anderm gewalt undertan und han auch ritter die mir undertan sint. swaz ich den gebeut, des sint si mir undertan. so bist du ein geweltiger herre dem elliu dinch undertan sint, dem die hiligen engel dinent, der mit sinem gewalt allenthalben gewaltich ist und gagenwurtich ist. die engel sendestu, herr, allen den die dinen willen volbringent. von dinem hiligen wort wirt min chneht gesunt." do sprach unser herre ze den die mit im giengen: "ich sag eu zwar daz ich unter aller der judenschaft so grozzen gelauben nicht han funden." san an der selben stunt wart der chneht gesunt. diu stat do unser herre zu chom diu haizzet Kapharnaum, daz spricht in unser zung "ein dorf der waitze" und bezaichent die hilig christenheit. in der hiligen christenheit ist diu waitze der hiligen minne und der geistlichen gabe. zu^o dem selben dorfe chom unser herre, do er durch der menschen lieb in diz werlt chom, daz er die armen werlt wist und in sein genad mit tailt, do er der werlt vil manige genad getet, do er die toten hiez auf sten, do er die siechen gesunt macht. die vil manig genad die er begie, die vernam ein hayden, ein geweltiger man, der het ainen aigen chneht der im liep waz, der waz siech so hart, daz er dem tode nahen waz. wan er ein heiden waz, do entorst er selb nicht zu unserm herren chomen, do sant er die alt herren, die juden, ze unserm herren und bat in daz er sinen chneht gesunt macht. daz er selber zu^o unserm herren nicht chom, daz er die juden an in sant, daz ergie dar umb daz er den sichen vor den juden da si gagenwurtich waren wolt gesunt machen, so si daz s\aehen, daz si danne gelaubten; ob si aver niht wolten gelauben, daz si danne ewichlichen verloren w\aeren. der haiden der sant sein boten zu^o unserm herren und bat umb sinen schalch. also tu^o wir t\aeglich: wir senten unsers herren freunt, die hiligen patriarchen, die hiligen wizzagen und alle gotes hiligen, wir senten daz almusen und swaz wir anders unserm herren ze eren erbiten, daz sint alles unser boten die wir ze unserm herren senten umb unser schalcheit. unser schalcheit der ist laider noch ze vil. die noch den geist der schalcheit habent, daz sint die raub\aer, daz sint die dieb, die brenn\aere und die chirchbru^echel, die meinswuren, die hurare, die u^eberhur\aere. umb die sende wir t\aeglichen, daz in unser herre den gaist geb der heiligen minne, daz si elliu gutiu dinch minnent werden und alle boshait hazzent werden. die boten die der hayden zu unserm herren sant, die baten in und gie unser herre mit in. er gie hintz dem schalke und enwolt hintz des chu^eniges sun niht der in auch bat umb sinen sun. da mit lert er uns daz wir die hochvart vlihen und die hilig dimu^oticheit behalten schu^eln. do er nahen zu^o dem haus chom, do sant aver der hayden zu^o im und hiezze in biten, er w\aer des niht wirdich daz er in sein haus cho^em. diser hayden bezaichent alle die die von der haydenscheft bechert sint. swie er unsern herren in sin haus nicht entorst geladen, doch waz im unser herre nahen. wan sein genad ist allen den nahen die in fu^erchtent und diu rechtiu werch wu^erchent. die aver unreht wu^erchent und unrecht lebent, den ist unser herre verre. dirre hayden, swie gel\aeubikch er w\aer, so enhet er doch den hiligen gelauben nicht enphangen und vorcht daz er unsern herren mer mit sinem haydenischem leben erbelget denne er dehain genad erwu^erb, aver sein gu^et diu gewert in des er gert umb den schalch und lobt sinen gelauben also verre, daz er sprach, ern het under aller der judenschaft so grozzen gelauben nicht funden. also ir nu dikch vernomen habt, diser hayden betu^etet alle die von der haydenscheft gel\aeubikch sint worden. der gelaub ist merr dann der gelaub der judenschaft. diser hayden sprach: "ich gelaub, herre, daz du mit dinem wort minen sichtum gesunt maht machen." swie hilig l\aeut under den juden waren, ir gelaub waz idoch so groz nicht. Martha und Maria, do ir bruder Lazarus verschaiden waz, do sprachens ze unserm herren: "herre, w\aerest du hie gewesen, so w\aer unser bruder niht tot." Jayrus waz ein fu^erst under den juden; do er unsern herren umb sein tochter bat, do ensprach er nicht: "herre, sprichestu daz mein siech gesunt sei, so ist er ze hant gesunt von dinem wort", er bat unsern herren daz er snellichlich cho^em, \^e sein tochter sturbe. der hayden engert nicht daz unser herre ze sinem haus cho^em, er gelaubt daz er sinen sichen mit sinem wort gesunt mo^echt machen. von diu lobt unser herre sinen gelauben und gewert in siner gebet. diseu dinch, unsers herren wort und sineu zaichen, sint uns geschriben dar umb, daz wir pilde da von nemen. Nu sehen wir wie getan bezzerunge wir christen da von nemen und sehen daz wir christenlichen namen an christenlicheu werch iht haben. den hiligen gelauben den wir enphangen haben, der behu^et uns; swenn uns der tifel mit unrainen gelusten, mit dehainer bechorung verlaiten welle, so su^eln wir im widersten, wesen getrew und warhaft, so fliuhet der tifel und n\aehent uns mein trehtin. ir habet wol vernomen wie der hayden zu^o unserm herren nicht torst cho^emen, wan in sein leben unreht diucht. unser christenlich leben des behalt wir laider niht. nu bitent den alm\aechtigen got, daz er uns verlich daz wir im also fro^elichen gedinen und so getan lieb zu^o im haben also wir zu^o unserm herren und zu^o unserm liben vater haben su^eln, daz wir also funden werden, daz wir die ewigen genad mit dem alm\aechtigen got besitzen mu^ezzen amen. predigt$16/ \L Dominica \L post \L nativitatem \L domini. text$ Uns sait daz hilig \L ewaingelium daz man hiut liset ze dem hiligen ambt daz unser herre gieng an ein schiffelin und sein heilig junger mit im. do wart ein ungewiter so grozzes an dem mer, daz die u^ende in daz schiffel slugen. do slief unser herre. die hiligen junger giengen zu^o unserm herren und wakchten in und sprachen: "herre, ner uns, chu^em uns ze hilf! du enwellest uns dann helffen, wir sein anders verloren." do sprach unser herre: "eur gelaube der ist wenich. waz fu^erchtet ir?" do stunt unser herre auf und gebot den winten und dem mer und wart ein michel senft an dem mer. so getans gewaltes, so grozzer zaichen, der wunderot diu l\aeut und sprachen: "ditz ist ein geweltiger herre, der gebeut den winten und dem mer und gehorsament im diu." unser herre, do er vil manigiu wunder an der erde begie, do begie er auch wunder auf dem mer, daz er da mit erzaigt daz er der erde und des mers geweltiger herre w\aer. sein hilig junger volgten im, si liezzen durch in alle diz werlt, alle werltlich wunne, alle werltlich gewinne, si behielten sein hiligeu ler und sein gebot. als ir vernomen habt, ez wart ein michel unsenft auf dem mer und ein ungewiter. diu grozze unsenft und daz grozze ungewiter daz enchom nicht von geschiht, ez enchom nicht von im selber, ez chom von unsers herren willen und von sinem gebot dar umb, daz die hiligen junger in dest mer vorchten und unsern herren baten hilf und daz er in sinen gewalt zaigt. die u^ende slugen in daz schiffelin, dest mer vorchten in die hiligen junger, unser herre der slief. aver mit sinem slafe da mit hat er unsern gelauben gevestent und hat uns da mit gezaiget daz er warer mensch ist. er slief auch dar umb, daz in sein junger wakchten. die giengen zu^o im und wakchten in und baten daz er in hu^elf. da mit sein wir geleret daz wir ze allen zeiten biten schu^eln den alm\aechtigen got, der wil daz wir in ze allen ziten biten. nu schu^eln wir doch merchen wie uns dieseu hiligeu wort warn und waz si uns lern. unser herre, der hilig Christ, der ensl\aeffet hie bei unserm iglichen, swenn wir ze sinem dienst tr\aeg und ungeruchich sein, daz wir im mit so getanem vleizze, mit so^elhen zu^echten niht dienen alz wir von reht solten. so diu hilig minne und der hilig gelaub des alm\aechtigen gotes an uns erchaltet, so chu^emt uns daz grozze ungewiter und diu michel unsenft von dem vlaisch daz der su^enten und der bosheit geret und von dem tifel der uns die bosheit r\aetet und uns die su^ende liebet. ilen wir danne wider, daz wir den hiligen gelauben und die hiligen minne wider enzu^enden an uns selben, so wachet der hilig Christ und stet auf uns ze hilf. er gebiut den winten und dem mer. die wint daz sint die unreinen geist die uns bechorent. daz mer daz sint die bo^esen girde unsers bro^eden leibs, den gebeut er und macht uns ein michel senft. waz unser herre zu^o sinen hiligen jungern sprach, daz schu^ellen wir wol merchen. er strafte si, daz ir gelaub nicht veste waz: do si wol gesehen heten sinen gewalt, sineu zaichen auf der erd, daz si nicht gelaubten daz er sam geweltich waz auf dem mer. do er slief, da mit zaigt er uns daz er warer mensch w\aere. do er die wind und daz mer mit sinem gewalt gestilt, da mit zaigt er uns daz er der war und der geweltig got w\aer dem elliu sin geschepf undertan ist, si sei gesunlich oder ungesunlich, diu ist im undertan und erfu^ellet sein gebot. die l\aeut die sineu zaichen sahen und vernamen, die wundrot sein hart, die duht sein gewalt michel, daz er die grozzen unsenft so schir gestilt und so grozze senfte macht. an disem hiligen ewaingelio daz ir nu vernomen habet, da ist grozze pizaichenung an. daz mer betu^etet dise werlt, daz schiffel betu^etet daz hilig chru^etz. also daz schiffel die dar an sint hintz dem stat bringet, also sein wir von den genaden des hiligen chru^ezes us der werltlichen vraiz hintz dem stade des himelriches gefu^eret, da der hilig Christ mit siner hiligen christenheit ist. er spricht selb, unser herre: "der zu^o mir welle chomen, der nem sein chru^etze und volge mir." der nimet daz chr\aeutze daz unser herre haizzet nemen, der sinen leip zu^o dem gotes dienst twinget und aller bosheit widerstet. waz unsers herren slof an dem schiffelin betu^et, daz sait uns sant Marcus. er seit uns ze welher zit ez ergieng daz unser herre an dem schifflin slief. daz ergie an der zit, do sich die sunne gein dem abent chert und diu nacht nahen begunde. do slieff unser herre an dem schiffelin und waren sein junger in der fraise auf dem mer. daz mer da unsers herren junger auf furen, daz ist diseu werlt die neur mu^e und not und vil manige angest hat. der slaf unsers herren in dem schiffelin daz ist sin hiliger tot an dem fron chru^etz da mit er uns auz der freiz diser werlt und auz dem gewalt des tifels erledigt hat an dem abent, an dem ent diser werlt, do die sunne unter gie, die war sunne, do der hilig Christ durch der armen menschen not an dem hiligen chr\aeutz erstarp. do er in dem schiffelin entslief, do wachten in sein junger. do si sein marter gesahen, do warten si siner hiligen urstende und heten die zu^oversicht daz si da mit aller ir unfr\aeuden ergetzet wu^erden. do er nach siner marter an dem dritten tag erstunde, do straft er si umb ir ungelauben, er gestillet auch die winte, daz ist diu u^ebermu^et des tifels. er sto^ert auch diu raz der unreinen juden die daz mer bezaichent. Nu su^eln wir den alm\aechtigen got biten siner genaden, daz er uns verlich daz wir unser christenheit diu auch mit dem schiffelin betu^etet ist, daz wir der also gehu^eten, daz der alm\aechtig got mit uns ruche ze sein und uns ruche ze senften alle werltlich mu^e, alle die u^ebeln wint die uns der tifel an w\aet, daz wir in hie ze disem leib und ze dem ewigen leib immer an ent loben mu^ezzen amen. predigt$17/ \L Sermo \L quando \L volueris. text$ Unser herre, unser heilant, do er durch der menschen hail in dise werlt chom und mit den l\aeuten waz und mit siner hiligen predige die vinster der ungel\aeubigen von den menschen vertreip und der s\aeligen hertz mit dem liht des hiligen gelauben erlu^echte, ze ainen ziten sazze er bei dem mer und het sich michel menig dar zu im gesament. do gie er an ein schiffelin und sazze dar an und lert die menig ab dem schiffelin, diu menig stunt an dem stat. do sait er der menig ein gelichnu^ezze. er sait in, daz gotes rich, daz w\aer gelich einem manne der het guten samen ges\aet in sinem akcher. do die l\aeute slieffen, do chomen sein veint und s\aeten im unchraut unter den scho^enen waitzen. do diu sat auf begund gen, do sach man daz unchraut dar under. do sprachen sineu l\aeut: "herre, du hiet guten samen ges\aet an dinem akcher, wann ist ditz unchraut cho^emen?" do sprach der herre: "ez hat unser veint getan". do sprachen die l\aeut: herre, wildu, wir gen und brechen daz unchraut auz dem waitz." do sprach er: "niht, lat ietweders wachsen untz hintz dem snit. so daz snit chu^emet, so les man daz unchraut und bint daz ze brennen; den scho^enen waitz legt in minen stadel." also ir nu vernomen habt, diseu wort sait unser herre selb der menig. waz si aver betu^eten, daz schu^ellen wir merchen. der herre der da s\aet, daz ist der hilig Christ, der s\aet selber. ez s\aeten auch sein junger an sinen akcher. sin akcher ist elliu diu werlt. an den akcher s\aet Paulus und ander unsers herren junger. die hiligen bredig\aer die erent unsern akcher, daz ist unser leip, swenn si uns strafent umb unser su^ent. si chratzent die dorn auz dem akcher, so si uns ratent und uns dar zu^o manent, daz wir rewe haben, daz wir unser su^ende bu^ezzen. da nach s\aent si den hiligen samen, daz sint diu gebot des alm\aechtigen gotes, von den geboten werdent die s\aeligen wucherhaft. nu schu^elen wir merchen diu wort des hiligen ewaingelium. die hiligen ler\aer die s\aent so getanen samen da von diu gotes chint wucherhaft werdent dem alm\aechtigen got. aver der tifel und sineu chint die s\aent auch ir samen. also wir nu hie haben an dem hiligen ewaingelio, do die l\aeut slieffen do chom der veint und s\aet sein unchraut under den waitz. die l\aeut die da slieffen daz sint die ler\aer und die richt\aer der hiligen christenheit die ir niht phlegent so vlizzichlich alz si solten. der veint der daz unchraut da s\aet daz ist der tifel. daz unchraut daz sint die u^ebeln menschen, die sint des tifels chint. also haizzet si unser herre: \L vos \L ex \L patre \L vestro \L diabolo \L estis; er sprichet, der tifel sei ir vater. daz unrecht und daz u^ebel daz vant der tifel aller erst, alle die im nu volgent, diu sint sineu chint. do diu sat wachsen begunde, do chos man daz unchraut unter dem guten samen. so der sam des alm\aechtigen gotes wachsen beginnet mit guten werchen, mit hiligen werchen, so cheuset man an den werchen, welhe des tifels chint sint, welhe des unreinen samen sint. an ir werchen bechennet man si. mines trachtines chint die vastent, die gebent ir gu^ot den armen, die rewet ir su^ent, die wainent ir su^ent. die daz tu^ont die sint der scho^en waitze, die sint der gu^ot sam. da wider fr\aewent sich des tifels chint, so si u^ebel tunt, si schatzent und samnent sine wizzen wem; si entnement und geltent niht; so si schuldich werdent, so spotent {\it(?)si} sein; die daz tu^ont die sint der unrecht sam. des herren chneht die wolten daz unchraut auz gebrochen haben, die hiligen ler\aer die wolten die u^ebeln von den guten schaiden. do sprach der herre: "lat es sten, daz ir den waitzen icht brechet mit dem unchraut. lat si bediu wachsen untz ze dem snit, so haizze ich danne die snit\aer daz unchraut ze samme pinten, daz man daz brenne und den waitze in minen stadel fu^ere." diu wort su^eln wir vlizzichlich merchen. die u^ebeln sol man vertragen under den guten, so si sehent und ho^erent die guten lere unde diu guten pilde, so werdent etlich da von becheret. die u^ebeln wil mein trechtin von den guten nicht schaiden in diser werlt, wan er hat einen tach da zu^o gesetzet, daz si alle gescheiden werdent. dar umb sprach der herre: "lat si wachsen untz ze dem snit, so haizze ich daz unchraut ze samme pinten, daz man iz prenne, den waitzen haizze ich in minen stadel legen." daz snit daz bezaichent daz ent diser werlt, swenne ein islich mensch siner werche en red mu^oz gen vor got. die snit\aer daz sint die hiligen engel die got da zu geschaffen hat, daz si got an dem jungisten tag die guten schaident von den u^ebeln und die guten ze den genaden laiten schu^eln, die u^ebeln in die ewigen ungenade vertigen schu^eln. Nu habet ir wol vernomen diu wort unsers herren, wie er den su^ent\aern gedrot hat, wie er die gu^eten getro^estet hat. nu sech unser islicher zu^o im selber, die u^ebeln wurtz des unchrautes die tu^on von uns, daz si uns in daz ewig hellfeur icht vertig. ilet wider, swa ir unrecht getan habet, der tot ensaumet sich niht, wir enmu^egen nicht wizzen wenne er chumt. von diu schu^eln wir ze allen ziten bereit sein, swenne er chom, daz wir gewarnt sein. wir schu^eln unser hertz rainigen, so geseh wir den alm\aechtigen got. swo wir biz her bo^eslich gelebt haben, swo wir biz her daz unchraut sin gewesen daz dem feur ertailt ist, daz prennen selb ab uns mit rewe, mit chlage, mit emtzichlichem weinen unser su^ende, mit der vasten, mit dem gebet, mit dem almusen, rainen uns dar zu^o, daz wir sein wirdich werden, der besch\aewde des alm\aechtigen gotes amen. predigt$18/ \L Dominica \L in \L Septuagesima. text$ Wir lesen heut an dem heiligen \L ewaingelio daz unser herre sinen jungern sagt, diu hilig christenhait, diu w\aer gelich einem wirt der des morgens fru^o auz gienge, daz er werchlu^ete miet in sinen weingarten. su^emlich die miet er ze preim, su^emlich ze mittem morgen, su^emlich die miet er ze mittem tage, su^emlich ze none, su^emlich ze complet. mit allen dingt er, mit ir ieglichem umb ein pfenning, und sant si in sinen weingarten. nu schu^ellen wir flizzichlichen merchen wer der wirt sei, wer die innelu^et sein, welhiz auch der weingart sei. wir su^eln auch merchen daz si nicht gelich ze ainer zit wurden gemitet: su^emlich wurden fru^o gemiet, su^emlich spatr, und wart in doch ein lon gegeben. der herre, der wirt, der diu werchl\aeut miet, daz ist unser herre, der alm\aechtig got, der hat in sinem huse, in der hiligen christenheit, sch\aelkche, er hat auch su^ene, er hat auch mitlu^et. er hat auch mietlu^et die im dient umb daz himelrich, er hat sch\aelkche die im dient durch vorcht, die daz hellfeur fu^erchtent. ez sint auch in dem selben haus die su^ene die durch diu lieb des himelriches sich zu^o dem alm\aehtigen got vil vast habent alsam der sun zu^o sinem vater, daz er daz erib iht vlies. also richtet unser herre die er geschaffen hat. alle die in fu^erhtent und reht lebent, die sint im gen\aem. nu haben wir gesehen wer der wirt sei, wer die mietl\aeut sein, nu sehen auch welhiz der weingart sei. der weingart ist diu hilig christenheit, der selb weingart ist gepflantzet und erbawen von angeng diser werlt. die rehten und die heiligen menschen die von angeng reht gelebt habent und got gedient habent, die sint die herlichen schu^ezling in dem weingarten unsers herren. bi den mislichen wilen, daz er des morgens fru^o und ze mittem morgen, ze mittem tag, ze none, ze abent uz gie und werchlu^et miet, die mislich weil, die bezaicheut diu alter diser werlt. an der ersten weil miet er werchlu^et. diu erst wil waz daz {\it(?)erst} alter dirre werlt. daz erist alter daz waz von Adam, dem ersten menschen, untz an Noe. in der zit, in dem alter, sant unser herre sineu werchlu^ete in sinen wingarten, in selben Adam, und gebot im daz er sein gebot behielt. er sant auch Abel, den hiligen man; er sant auch Seth, Adames sun, einen vil heiligen menschen; er sant auch einen rehten man Enoch, der wart durch sein leben in daz paradise gefu^ert. daz dritte alter daz waz von Noe untz an Abraham. in den ziten, in dem alter, sant unser herre in selben Noe und sin su^on; er sant auch Melchisedech, einen hiligen man, der waz chu^enich und ewart. daz sechst alter daz waz von Abraham untz an Moysen. in den ziten, in dem alter, sant unser herre in selben Abraham und Ysac und Jacob und die zwelf patriarchas und ander hilig l\aeut die hie nicht geschriben sint. daz neunt alter daz waz von Moyse untz daz unser herre geborn wart. in den ziten, in dem alter, sant unser herre in selben Moysen und sinen bruder Aaron und Josue, David, Jeremiam, Esaiam und die hiligen wissagen. diu ainlift weil diu ist von unsers herren geburt untz {\it(?)an} daz ent diser werlt. in den ziten sant unser herre die hiligen zwelfboten und ander hilig ler\aer, daz si den wingarten unsers herren mit flizze bauten. die da \L ze \L prime, \L ze \L tertze, \L ze \L sexte, \L ze \L none in dem wingarten arbeiten begunden, mit den sint bezaichent die hebreischen l\aeut. die aver da spat an den weingarten chomen des abentz und lu^etzel gearweit heten, die bezaichent die haidenschaft. zu^o den sprach unser herre der si in den weingarten sant: "wes stet ir hie mu^ezzich allen disen tach?" des antwurten si im: "uns enmiet nieman". daz haydenisch volkch, die stunden mu^ezzich allen den tach, wan si gotes nicht erchanden und dehain rechtes werch worchten und heten sich mit den apgo^etern und mit vil maniger unreincheit bewollen. ir antwurt habt ir wol gemercht, si sprachen: si hiet nimant gemiet. in waz nicht gepredigt, in waz nicht chunt getan wie si leben solten, dehain patriarche, dehain wizsag het si mit dem wort der {\it(?)schrift} noch mit den bilden gwiset ze gote. von diu sprachen si: "uns enmiet niemant". wir vil armen enmu^egen uns mit niht geunschuldigen. von den ziten daz wir geborn wurden so hort wir daz hilig gotes wort, so sah wir guteu pild und enpezzerten uns niht. do es spat wart, do sprach der wirt zu^o sinem amman: "ez ist zit, lon den werchlu^eten". diu sp\aet zit diu bezaichent daz ent diser werlt. der herr des weingarten daz ist unser herre, der ewig vater. der amman des selben weingarten daz ist unser herre Jesus Christ, der mit siner hiligen geburt, mit siner heren marter den selben wingarten gefuret hat. die mietlu^et die da gefodert wurden und den man da lant, daz sint alle die u^ebel und gu^ot die an dem jungistem tag ersten mu^ozzen und ir lon enpfahen mu^ezzen nach ir werchen, also siz hie in dem wingarten des alm\aehtigen gotes gearnet habent. der wingart daz ist diu christenheit. er hiez in an vahen da ze dem jungisten untz hintz dem ersten. iz erget vil dikch daz die die in alter ze gotes dinst choment daz himlisch lon e enpfahent denn die die von chintheit in dem gotes dienst sint gewesen. die an dem abent in den weingarten chomen waren, den lont man und gab ieglichem ein pfenninch. die aver des morgens fru chomen waren und lang gearweit heten, die wanten daz in mer lons gegeben solt werden. der ieglichem gab man won einen pfenninch. do begunden si ze mu^ermelen wider den herren. waz daz mu^ermelen sei, daz schu^elen wir merchen. die alten v\aeter die vor unsers herren geburt waren, swie recht die lebten, swie hilich si waren, swenn si von disem ellent schieden, so wurden si nicht sa ze stunt ze den himelischen eren gefu^eret, si wurden ze helle in taugen steten behalten, da si doch senft heten. nach der heren marter unsers herren, da uns sein hereu marter des himels port auf getet, die durchn\aehtigen l\aeut die nu fu^er werdent gefu^ert, sa ze stund so si von disem libe schaident, so belaitent si die hiligen engel zu^o dem himelrich, ze den ewigen genaden. daz waz ir mu^ermelen. si sprachen, si hieten die pu^erde des langen tages und der grozzen hitze getragen. si trugen grozze pu^erde und liten grozziu arweit, die juden vor gotes geburt, von der haidenscheft di si an vachten. daz in geboten waz in der \^e, daz waz ein michel pu^erde: daz si sich umbesniten, daz si den samtztach behielten, daz si in dem tempel daz fiur so behielten, daz ez nimmer erlasch, daz si t\aeglich des morgens fru und ze abent ir opfer brachten, daz si dristund in dem jar von allem dem lant ze Jerusalem chomen ze dem tempel fu^er den alm\aechtigen got; si musten geben primitias, daz waz daz ertwuocher, daz musten si dem ewart bringen \^e si sein iemer iht ze ir nutz geschuffen; si gaben irn zehenten und elliu diu gebot diu in der \^e geboten waren, diu musten si behalten. daz waz ein sw\aereu pu^erd, dar umb mu^ermelten si daz er si gelich het gemacht den hayden die so vil nicht heten gearweit und er in doch daz selb lon het gegeben. do antwurt der herre ir ainem und sprach also: "freunt, ich entu^on dir niht unrecht". der ein dem er also antwurt der bezaichent Adam und alle die vor gotes geburt waren. "du dingtest mit mir umb einen pfenninch, du worchtest mineu werch dar umb, daz ich dir lont mit dem pfenning des ewigen libes. nu ist mir niht mu^eglich ze tu^on daz ich tun wil? enmag ich mein rich niht geben swem ich wil? wan ich gu^ot pin." daz der mensch nimmer mo^echt verdinen, daz git im got von siner gu^et. der unrainen juden hertz diu waren vol nides, si heten da zu^o grozzen nit und habent heut, daz unser herre die heydenschaft ze genaden hat enpfangen. si ru^ement sich micheles dinges da mit si uns versm\aehent, si sprechent: "wir sin mines trechtins lu^ete, wir furen durch daz rot mer mit truchen fu^ezzen, uns chom daz prot von himel, uns gab got daz wazzer uz dem herten stein. diu gehaize von dem hiligen Christo diu wart uns n\aemlich getan, von diu ist daz niht reht daz uns daz haydenisch volkch an dem lon gelicht werde." \L sic \L erunt \L novissimi \L primi \L et \L primi \L novissimi, die ersten werdent die jungisten und die jungisten die ersten. wan ir ist vil die geladen sint und der lutzel die erwelt sint. disiu red ist uns hart ze fu^erchten: ir ist vil die den hiligen gelauben enpfangen habent, die sint geladet; die si aver behaltent mit den werchen der ist laider vil wenich. Nu wizzen wir wol daz wir geladen sein, wir enwizzen aver niht, ob wir erwelt sin. von diu ist uns vil durft daz wir uns also wandeln, daz wir under die erwelten gezelt werden und den pfenninch der ewigen wunne enpfahen mu^ezzen amen. predigt$19/ \L Dominica \L in \L Sexagesima. text$ Do unser herre der durch unser hail in diz werlt chomen waz, do er die siechen an dem leibe hailt und in auch daz gotes wort sait, do waz ir vil die zu im zugen. do ein grozzeu menig zu^o im chom, do sait er in ein gelichnu^ezze. er sait in von ainem mann der gie auz s\aen sinen samen. do in sein hilig junger vrakten waz diu selb gelichnu^ezze betu^et die er in gesait het, do sait er in waz si bedeut, und tet daz dar umb, daz si ander sein red und diu schrift der hiligen wissagen verstunden, und swa diu hilig schrift tunchel ist, daz si da nach vragen schu^eln, wie si die versten schu^eln. waz aver daz sei daz er in selber seit, daz schullen wir merchen. er sait in waz der same sei, waz der wech sei, waz der stain sei, waz die dorn sein, waz diu gu^et erde sei. wer der s\ae\aer sei, dez enhat er selbe niht gesait, daz hat er uns lazzen, daz wir dar nach vorschen. daz der selb s\ae\aer unser herre Jesus Christus sei, daz gelauben wir, der von himel her in erde chom zu^o unser frawen sant Marien, von der er menschlich pild an sich nam und begund s\aen sinen samen und begond auch s\aen daz hilig ewangelium daz man nu prediget in aller der christenhait. do er s\aet, do viel etlichs zu^o dem wege und wart zetreten und vrozzen ez die vogel. der same der zu^o dem weg vellet, der verdirbet an zwein enden: die den wekch gent, die zertretent in, die vogel vrezzent in. der wekch bezaichent des menschen hertz daz {\it(?)des gotes wortes} enruchet {\it(?)und} dehain lib zu^o gotes dienst hat. swenn daz gotes wort in des menschen hertz chumt, swenn er den samen des hiligen gotes wortes vernimet, wan der bo^ese gedanch hat die sin hertze ze allen ziten durch varent und ez zertretent sam diu weglu^ete und ez die vogel, daz sint die tiufel, zu zin nement, so enmag dehain wucher da von chomen. wan die bo^esen gaiste, so si den menschen bo^esen gedanch an werffent, so machent si daz er vergizzet des hiligen gotes wort, da mit er behalten scholt sein. etlich same vellet auf den stein. der stein da der same auf vellet, der bezaichent daz hert hertze, daz ungezaumt hertze, daz hohvertig hertze. swenn daz hilig gotes wort gesagt wirt den hohverttigen, den u^ebermu^etigen, si ho^erent ez gern, swenn si aver dehain bechorung an get, dehain bo^eser wille, so dorret ez, wan ez enhat der v\aeuht nicht, ez enhat der st\aeticheit nicht. etlich sam der vellet under die dorn; so die dorn auf gent, die machent dann den samen bo^ez und ertrenchent in. die doren bet\aeutent den richtum. swer der ist der nach richtum wirvet, dez hertz hat manige stund erdenchet tag und naht wie er iht gewinne mit reht. so ers denn gewint, so hat er not und angst wie erz behalt, so machet dann der richtum den armen menschen hochvertig und zeuhet in dann ze hant zu den su^enden und mach et in, daz diu sel zestochen und verwundet wirt. daz ist der lugenlich richtum, der unst\aetig richtum, daz ist der richtum der alle die verlaitet die in unrecht habent. wellen wir rich werden, so werven nach dem waren richtum. der war richtum daz ist der hilig gelaub, diu hilig minne, diu hilig schulde, diu hilig vast, daz hilig almusen und ander tugent. etlich same vellet an die guten erde und bringet zehenvaltigs wucher. diu gu^ot erde diu bezaichent daz gu^ot hertz. daz zehentvaltich wucher daz bedu^etet die durn\aechticheit die mein trehtin git allen den die mit durn\aechtigem hertzen zu^o im cherent. er git in die durn\aechticheit, swaz si ungemaches in diser werlt durch in lident, daz in daz ring und senft ist und git in nach disem lib den ewigen lip. disiu wort, alz ir si nu vernomen habt, diu sait unser herre sinen jungern und der menige diu im volgt. dar nach sprach er disiu wort diu wir vil vlizzichlichen merchen schu^eln: \L qui \L habet \L aures \L audiendi \L audiat. er sprach: "der oren habe der ho^ere waz der hilig sprech und maine". daz er sprach "der oren hab der ho^ere", da mit manet er uns, daz wir diu oren unsers hertzen auf tu^on, daz si daz hilig gotes wort wirdichlich enpfahen und ez mit gu^oten werchen erfu^ellen. do unser herre dise rede der menige geseit und sich diu menige zelie, do paten in sein hilig junger daz er in sait waz diu rede bedu^ete. do sprach er zu^o in: "die mein junger sint, die mir getreu sint und den hiligen gelauben und die waren minne habent, ich han eu von der menig gesaget, ich han eu diu go^etlichen taugen geoffent, ich han eu den sin auf getan, daz ir die hiligen schrift verstet daz der menig und ander nieman verlazzen ist." vil manig die sich wiz dunchent, also der juden schrib\aer und ander ir ler\aer, die lesent die hiligen schrift und verstent ir niht; wan si nicht gelaubent, so sint si sin niht wirdich. des die hilgen junger unsern herren vragten, daz sait er in, alz ir da vor habt vernomen. Nu uns unser herre zu^o sinem hiligen gelauben enpfangen hat, nu schu^eln wir in vil sinnechlichen biten und gar innechlich, daz er unser hertz mit sinen genaden so ruch bewisen, daz wir sineu hiligiu wort gern und mit and\aehten ze allen ziten ho^eren und ez mit rechten werchen erfu^ellen, daz uns die bo^esen ged\aench die den armen menschen von got schaident unser hertze iht zetreten und die bo^esen geist den samen des hiligen gotes wortes iht enpfu^eren, daz unser hertze so fu^ehte und so st\aetich si, daz ez wucher bring daz dem alm\aehtigem got gen\aem sei, daz der same dez hiligen gotes wortes hie ze uns iht erdorre, daz uns die doren des lugelichen, des zerganchlichen richtumes unser hertz iht zestechen, daz wir nach dem st\aetigen richtu^om werben, daz unser erde, daz ist unser leip, diu gu^ot erde sei die dem almachtigen ze allen ziten dien, daz er uns in disem leib bis st\aetig ze sinem dienst und uns nach disem leib in sinem rich diu ewigen genad geruch ze geben. swa uns der veint des geirret hab, daz wir dar nach niht geworben haben, dem schu^el wir widersagen mit worten und mit {\it(?)werchen}. ich widersag. predigt$20/ \L Dominica \L in \L Quinquagesima. text$ Do diu zeit chom daz unser herre, der alm\aechtig got, den armen menschen erledigen wolt mit siner heren marter und er wol west daz sein heilig junger hart getru^ebet wu^erden von sinem tode, do sprach er zu^o in: "nu chomen wir ze Jerusalem. da wirt alles daz erfu^ellet daz von dem sun des menschen geschriben ist, daz die hiligen wissagen habent geschriben." si habent geschriben daz der ewig vater sinen sun, den hiligen Christ, in dise werlt sant und daz er gemartert solt werden an dem chru^etze, und alle die gelaubich worden und die den gelauben behilten mit rechten werchen, daz die erledigt wurden auz des tiufels gewalt. si saiten auch daz er vil manig genad an den armen lu^eten begie und dar nach wider ze himel fur und noch chomen schol, rechter richt\aer an dem jungisten tag u^eber alle menschen, also siz gearent habent. daz ist daz die hiligen wissagen geschriben habent. daz die zit cho^emen w\aer, daz ez allez erfu^elt scholt werden, daz sait unser herre sinen hiligen jungern. er seit in auch daz er den heyden gegeben wu^erde, daz die juden gesprechen mo^echten, si w\aern an sinem tode unschuldich, si hiten im niht getan. daz si mit den handen niht taten, daz taten si mit den worten. si gaben in dem heyden Pylato und sinen rittern. Pylatus gab in den rittern, die spotten sein, si zugen im ab sein gewant und l\aeiten im pfelle an, si satzten im ein du^ernein chron auf sein haubt und gaben im in sein hant einen roren und chnieten fu^er in und spotten sein und sprachen: "\L ave \L rex". si sprachen, er w\aer der juden chu^enich. si halsslekten in, si spiben in an, si slugen in an, dar nach hiengen si in an daz chru^etze. an dem dritten tag do erstund er: an dem fritage hiengen si in, an dem samtztage lag er in dem grab, an dem suntage erstund er. daz seit unser herre vor alles sinen jungern \^e iz ergienge, ob si unfro waren sines todes, daz si siner hiligen urstende getro^estet wu^erden. der red aller verstunden si nicht. daz aver siz verstend wurden, da tet er daz zaichen vor in, ob si sinen worten iht gelaubten, so si sinen go^etlichen gewalt s\aehen, daz si dann gelaubten, alsam er zu^o in spr\aech: "also ich mit minem go^etlichen gewalt den blinten gesehen heizze, also bin ich geweltich auf ze sten von dem tode, so ich an dem chr\aeutze erstirbe und in daz grab geleit wirt." do er diz red sinen hiligen jungern seit, do nahet er zu^o einer stat, diu haizzet Jericho. do sazze ein blinter man pei dem wege und bat dez almusens. waz der blint bezaichen, daz su^ellen wir merchen. diser blint bezeichent alles manchu^enne daz an unserm ersten vater Adam erblint. Adam unser erster vater der waz in paradiso, e denn er gesunt, vor der gotes besch\aeude. do waz er in dem licht der hilicheit, do waz er in dem liht der himelischen fro^eud, der hilig engel chom auch vil dikche zu^o im der im des alm\aechtigen gotes botschaft bracht und in siner notdurft besach. do er do gesu^ente, sa ze stunde ward er uz geworffen und erblint, wan er verlor daz licht der hilicheit und der himelischen fro^euden. diu selb blintheit diu belaib allem manchu^enn untz daz got selber chom und unser menscheit an sich nam, wan vil lu^etzel under der judenschaft waren die daz liht des hiligen gelauben heten. do unser herr nahet zu^o der stat ze Jericho, do chom dem blinten daz liht wider. Jericho daz ist ein hebreisch wort und chiut in der zungen "mone", es spricht aver in unser zungen "gebreste". wan {\it(?)also} der mone fu^emftzehen tag w\aechst und andere fu^emftzehen tag ab nimt, also tu^ot der mensch, der w\aechst untz daz er drizzich jar alt wirt und nimt dann ab also der mon; von diu haizzet er in unser zung "gebrestung". do unser herre nahet zu^o der stat Jericho, do wart der blint gesehent. do er menschlich pild an sich nam und den gebresten unsers to^etlichen leibs gerucht durch unser lieb zempfahen, daz er in menschlichem bild mo^eht gesehen werden, daz er gechru^etzet mo^eht werden, daz er ersterben mo^eht, daz er ersten mo^eht, do ward alles menschlich chu^enne gesehent, und daz liht daz ez verlorn het an dem ersten vater Adam, do er in die su^ent gevil, daz ward im wider geben, daz er den alm\aechtigen got gesehen mocht mit dem heiligen gelauben und mit der heiligen minne. mit dem heiligen blu^ote ist der arm mensch erlediget, mit der tauf des heiligen Christes ist er erwaschen und wirt alle tag mit dem hiligen gelauben erlu^echtet. do der blint hort die grozzen menig fu^er gen, do vrogt er waz da w\aer. do sait man im, Jesus von Nazareth gieng da fu^er. do begund er ze ruffen unde sprach: "Jesu, Davides sun, erbarme dich u^eber mich". die do fu^er giengen die straften in und hiezzen in swigen. die den blinten hiezzen swigen und straften daz er unsern herren iht an ruft, die bezaichent ze aller erst der juden ewart die die hiligen zwelfboten mit starchen pesmen an slugen und verbuten in daz si daz gotes wort den lu^eten iht seiten, und werten ir undertanen daz si iht gelaubten an Jesum den heilant. diu selb menig diu den blinten da straft diu bezaichent die heidenisch fu^ersten die \aecht\aer waren der hiligen christenheit, daz waz Nero, Decius, Dyocletianus, Maximianus und ander vil manig, die werten den lu^eten und marteroten vil manigen die got an ruften und an in gelaubten. diu selb menige diu den blinten straft diu bezaichent auch mer, si bezaichent unser bo^ese gedanch. so wir den alm\aechtigen got an ru^effen und unser gebet vil and\aechtichlichen tu^on, so choment uns die bo^esen ged\aench und irrent uns, daz unser gebet von dem alm\aechtigen got iht erho^eret werde. waz der blint t\aete, daz hab wir wol vernomen: er ru^eft iemer und mer. also schu^ellen wir tu^on, wir schu^eln dester vlizzichlicher beten und swa wir got mu^egen gedien, dez schu^eln wir dester vlizziger sein und schu^eln dar an st\aet sein, so vlihent die bo^esen geist die uns irren wolten. der blint saz bei dem weg. der wekch bezeichent unsern herren Jesum Christum. swer so an got gelaubet, der sitzet pei dem wege, er pitet aver des almusens niht; der aver an got gelaubet und des ewigen libes datz dem alm\aechtigen got gert, der sitzet bei dem wege und gert des almusens. do der blint unsern herren an ruft, do stund unser herre. unsers herren sten bezaichent sein gotheit, sein fu^er gen bezaichent die menscheit e der blint so vast ruft, do gieng er fu^er. do er vast ru^effen begund, do stund er. der hilig Christ und der ewig vater und der hilig geist sint drei namen und ein warer got. der selb war got der hat geschaffen mit sinem go^etlichem gewalt himel und erd und alle geschepf und hat daz erfu^ellet mit sinem go^etlichem gewalt. der gewalt und diu chraft daz ist sein sten. daz er aver von himel her in erd chom, daz er von der heren magt geborn wart, daz er in die chrippe geleit wart, daz er gechru^etzet wart, daz er in daz grap geleit wart, daz sein hiligiu sel ze helle fu^er, daz er von dem grab erstunde, daz er wider ze himel fu^or, daz alles ist sein fu^er varn. an der selben fu^ervert hart er ru^effen den blinten und stund und macht in gesehent. ir habt wol vernomen, der blint daz ist alles manchu^enne, daz sein wir armen. daz ewig lieht daz uns Adames ungehorsam, Eve getlose verlorn het, daz hat uns got wider geben. er vragt den blinten wes er gert. er weiz vil wol wez uns not ist; swie wol erz weiz, iedoch heizzet er uns biten, daz wir mit der bet daz lon enphahen muzzen. waz sprach der blint do? "Herre, daz ich geseh, des ger ich." diser blint der gerte deheins richtums den diseu werlt hat, er gert neur des liehtes. nu schu^ollen wir pilde nemen pei dem blinten, so wir ichtes gern hintz unserm herren, daz wir dann zeg\aenchlicher ding iht gern. wir schu^oln des lichtes gern von dem die hiligen engel erlu^echtet sint und alle die got gedient habent, des liehtes daz angeng noch ende hat, daz ist got selber. do der blint so rechter ding gert, do sprach unser herre: "der gelaub hat dir dein liht wider gegewen". da schu^oln wir merchen, der gelaub der mit rechten werchen gezirt ist, diu erlu^ochtent den menschen, diu behaltent in ze dem ewigen leib. swa der gelaub ist an diu guten werch, da ist er tot, da ist er unnu^etz. sa ze stund sah der blint und volgt unserm herren. der sichet und volget, der daz erfu^elt mit rehten werchen daz er gelaubet. diu menig diu daz zaichen sah, die lobten den alm\aechtigen got. Nu schu^oln wir den alm\aechtigen got siner genaden biten, daz wir dem pilde des blinten also gevolgen, daz wir den hiligen gelauben mit rechten werchen erfu^ellen und daz wir den alm\aechtigen got, so wir disen lip verwandeln, gesehen mu^ezzen und in mit den hiligen engeln und mit allen sinen hiligen immer an ent loben mu^ezzen amen. predigt$21/ \L In \L capite \L jejunii \L sermo. text$ Unser mu^oter, diu hilig christenheit, diu hat hiut ir chint vil mu^oterlichen gezogen. diu chint diu irer muter zuht niht behalten habent und den su^enden gevolget habent, die sint hiut dar umb gestraffet, daz si wider cheren und ir wunden zaigen, daz si beruchet werden, daz si iht fulen und ze dem tode zihen. si zaiget vil manich ertzenie, da die wunden mit beruchet schu^eln werden. dar nach und die wunden sint, da nach ist diu ertzenie, da mit si beruchet schu^oln werden. nu ho^eret eur muter die euch da zu vil flizzichlich manet, daz ir daz pilde des alm\aechtigen gotes wider niwet und wider offent an iu selben, daz ir mit iuren su^enden vertunchelt habt. eur muter, diu hilig christenheit, spricht: "habet riwe und bu^ezzet, daz gotes rich ist iu nahen." wie wir aver bu^ezzen schu^eln, daz hat uns unser herre enboten bei sinen heiligen wissagen, er spricht: "chert zu^o mir in allem iurem hertzen mit der vasten, mit den z\aehern, mit der chlag, und slaizet eur hertze und niht eur gewant." waz uns mit der red geboten sei, daz schu^ol wir merchen. er gebiutet uns armen daz wir allen unsern su^enten vil g\aerlichen widersagen und daz merchen daz unser becherd dem alm\aechtigen got anders vil unm\aer ist, wan daz mag niemant werden daz ein teil dez hertzen dem alm\aechtigen got gereinigt werd und daz ander teil dem tiufel unreines behalten werde. wie wir bu^ezzen schu^eln, daz habt ir wol vernomen: wir schu^eln bu^ezzen mit der vasten, mit den z\aehern, mit dem chlagen, daz wir unsern leip uzzerhalb gezamen mit der vasten und daz wir daz hertze innerhalben chestigen mit dem wainen und mit der chlag. er haizzet uns daz wir daz hertz slaizzen und {\it(?)nicht} alles unser gewant. die unreincheit des hertzen diu schol der mensch fu^er bringen, daz hertz mit der rew, der munt mit der biht. der sein su^ent beriuset und ir ze biht chumt und iedoch die bo^esen gird von sinem hertzen niht lat, der vervaht niht da mit. da von, swaz wir mit eigen su^enten, mit fremden su^enten, mit bo^esen schu^entsalen, mit bo^esen r\aeten missetan haben, des chomen ze biht und tu^on ez auz dem hertzen, daz sein iht dar inne beleib. so getan biht diu rainet daz hertze und waschet die su^ent alle ab. wir schu^eln daz bewarn daz dehain haz in unserm hertzen sei. sant Johans der spricht: der sinen bruder hazzet, der ist mansleht, dem ist daz gotes rich verteilt. der ein hur\aer ist und ein hurmacher sei gewesen, der bu^ezze und tu^o sein niht mer. die hur\aer und die u^eberhur\aer die vertailt got selber. der ein diep und ein raub\aer sei untz her gewesen, der da mit fu^enden wirt, der mu^oz an dez tiufels schar sein. wir schu^eln uns hu^eten vor so^elicher urchu^ent schantlicher wort, mu^ezziger wort, wan aller der mu^ezzigen wort die wir gereden, der mu^ezzen wir ze rede gesten an dem jungisten tag. wir schu^elen uns hu^eten der urbunste, wan von der urbonste des tiufels chom der tot in diu werlt. diu unrein girischeit diu macht daz sich der mensch in des tiufels gewalt git, den got mit sinem blu^ot erledigt het. dem girischen menschen dem ist der schatz lieber danne got. swenn er iht gewint, swie unreht ez sei, daz enlat er durch got niht alle hochvart die vliehet, da mit garnt ir den freischlichen fluch der da spricht: "vart, ir verfluchten, in daz ewig fiur." mazzet euch der eide; die da emzichlichen swerent, die werdent vil dikch maneide, daz ist ein to^etlicheu su^end. so getan bosheit, so ir nu gemanet seit, und ander eurr su^ent, der bezzert euch g\aerlich und ledigt euch mit der vasten, mit den chirchgengen, mit dem gebet, mit den z\aehern, mit dem almusen, daz ir daz gotes rich daz eu ze disen ziten nahen ist mu^eget erwerben mit der helf des alm\aechtigen gotes. dise heren tag die hat uns got dar zu^o gesetzet, daz wir gedenchen daz uns diu gu^et unsers herren dar zu^o ladet, daz wir uns erchennen und buzzen und den gotes zorn den wir vil dikch garnen mit unsern su^enten vil manigen, daz wir den von uns cheren, daz wir an dem jungisten urteil mit so getanen werchen erfunden werden, daz wir von den s\aeligen iht geschaiden werden. diu heilig schrift diu sprichet zu^o uns und manet uns: \L memento \L unde \L excideris. si haizzet uns gedenchen wie getan genad und wie getan ere wir verlorn haben und r\aetet uns daz wir rew haben. wir waren in der wunne dez hiligen paradyses gesetzet, da verlaitet uns laider diu charcheit des tiufels daz wir in diz aribeit gevielen, daz diu sw\aer urteil u^eber uns gie, daz wir den tot mu^ezzen liden und ze der erde mu^ezzen werden. wen des dehain rat ist, wir mu^ezzen ze der erde werden, und wir daz mit ungehorsam gearnet haben, so schin wir hiut in unser riwe und enpfahen diu erde auf unser haupt. wan wir daz erchennen daz wir ze der erde mu^ezzen werden, wan unser vordern schulde uns an geerbet ist und die mit dem vrazze vielen, so chom wir heut mit unser gehorsam, daz wir mit der vasten gebu^ezzen daz si mit dem vrazze missetaten, daz uns die tu^er der genaden geoffent werde diu uns durch ir ungehorsam versperret wart. wan der arm mensch von dem paradyso in diz wenicheit geviel, do erbarmt sich die gu^ot des alm\aechtigen gotes und chom in ditz ellend der sun des ewigen vaters, und nach vil manigen genaden die er begie do lost er uns ze jungist mit sinem tode. nach allen den genaden die er zu^o uns hat getan so si wir laider dannoch hert und zu^o sinem dienst tr\aeg. Nu ist diu zit chomen daz wir ze hulden wol mu^egen chomen, nu sumen uns niht und sehen an unser schuld und widersten den bo^esen schuntsalungen unsers vindes und widersagen im mit worten und mit werchen: ich widersage. predigt$22./ \L Dominica \L in \L Quadragesima. text$ Unser herre Jesus Christus der durch uns arm su^end\aer in diz werlt chom, nach siner hiligen geburt, an dem drizzigisten jar wart er getauft in dem Jordan. da hart man des vater stimme, diu sprach zu^o im: "du bist mein liber sun". da chom auch u^eber in der hilig geist in ainer tauben pilde. der selb hilig geist der furt in in diu wu^est, daz in der u^ebel geist da fu^ende und in da bechorte. unser herre ilt also drat, da er getaufet wart, do gie er in diu wu^est und hat uns da mit pilde gegeben, swenn wir in der hiligen tauffe antloz unser su^ende enpfahen, daz wir danne die lu^ete flihen den diu werlt lieber ist danne got, daz wir unser christenheit hu^eten. unser herre gie in diu wu^est, dar belaitet in sin heiliger geist, daz er da bechort wu^erde von dem u^ebeln geist. nu schu^eln wir merchen daz wir arm menschen en drin enden bechort werden: so uns der vint schu^endet, daz wir unreht tun; so uns diu schu^entsalung dez vintes liebet und su^ezze dunchet; so der geist verhenget des u^ebeln rates dez unsern lip da gelustet. wir arme su^end\aer, wir gevallen aller dikchist mit dem glust und mit der verhanchnu^esse. unser herre, der hilig Christ, der in diz werlt chom an aller slaht su^ent und geborn wart von der heren maget an alle su^ent, der mo^eht bechort werden alz ein ander mensch mit der schu^entsalung; in glust aver der su^enden niht, von diu waz elliu diu bechorung uzzerhalben und niht innerhalben. unser herre lie sich dar umb bechorn, alz er durch uns wolt sterben an dem heren chru^etze, daz er unsern tod mit sinem heren tode zesto^erte, daz er auch alsam mit siner bechorung u^onser bechorung u^eberwu^ende. den ersten menschen Adam den bechort der tiufel en drin enten. er bechort in mit dem vrazze, do er im riet daz er azze daz obz daz im unser herre verboten het; er bechort in auch mit der u^eppigen ere, do er sprach: "ezzet ir daz obz, ir werdet got"; er versucht in auch mit der girischeit, do er sprach: "gezzet ir daz obz, ir wert wizzent u^ebel und gu^ot." diu girischeit ist {\it(?)alein} an dem schatz niht, si ist auch an den eren, so der man gert daz er ho^eher si und geweltiger danne ander lu^ete. also er den menschen het versucht, also versucht er den hiligen Christ: er versucht in mit dem vrazze, do er sprach: "haizze di stein ze brote werden und iz"; er versucht in mit der u^eppigen er, do er sprach: "la dich da hin nider"; er versucht in mit der girischeit, do er {\it(?)im} zaigt allen den richtum und alle die ere die disiu werlt hat und sprach zu^o im: "dise ere gib ich dir alle, ob du nider vellest und mich an betest." da mit er gesiget het an dem ersten menschen Adam, da mit versucht er den andern menschen, unsern herren, den hiligen Christ, und ward von dem u^eberwunden und wart sigeloz. alz ir vernomen habet, der unrein geist, der versucht unsern herren mit dem vrazze. do er gevast het vierzich tage und viertzig naht und in do hungerot unsers heils, do sprach der unrein geist: "heiz die stein ze brot werden". wie im unser herre do antwurt, daz schu^eln wir merchen. ern zurnt niht, er sprach vil gedultichlich: "\L non \L in \L solo \L pane; der mensch lebt alein des protes niht, er lebt aller maist dez hiligen gotes wortes." des libs spis ist daz brot und ander ezzen, der sel spis ist daz hilig gotes wort. mit dem hiligen gotes wort wirt diu sel gelabt, daz si hat den gelauben, die zu^oversiht, die hiligen minne. swer der spis des hiligen gotes wortes niht enhat, der enlebet nicht. do er in bechort mit dem vrazze und er der bechorung an gesigt, do furt er in in die stat ze Jerusalem auf ein ho^ehe da ze dem templo und sprach zu^o im: "la dich hin ab! dir enmag niht gewerren, got der hat sinen engeln geboten daz si dich behu^eten, daz du dinen fuz iht erbelgest an dem stein." diu wort diu der vint zu^o unserm herren sprach, daz in die engel behuten, daz er sinen fuz an dem stein iht erbelget, diu ensint von unserm herren, dem hiligen Christo, niht geschriben, also der vint sprach, si sint von einem ieglichem menschen geschriben. unser herre der hat geboten und gebeut alle tag sinen engeln daz si alle die seinn behu^eten die reht lebent, die der christenheit hu^etent, daz die ir fu^ezze an dem stein iht erpelgen. diu hilig gotes \^e diu waz geschriben an dem stein. die taveln waren steinein, da si an geschriben waz. daz die s\aeligen menschen die selben \^e iht u^ebergen, dar zu^o hat unser herre einem ieglichen menschen einen engel geschaffet der sein hu^etet, daz in der unrein geist iht verlait. unser herre der antwurt aver gedultichlich: "ez ist geschriben, du ensolt dinen herren, den alm\aechtigen got, niht versuchen." der unrein geist, der enwest niht gewislich ob er es got w\aer, dar umb, daz er daz gewislich erfur, so sprach er: "la dich da nider! die gotes engel, den er dich enpfolhen hat, die behu^etent dich." bei den worten die im unser herre antwurt sein wir aver gelert daz wir got niht schu^eln versuchen. swenn uns dehain not an get, mu^eg wir die mit deheinen dingen u^eberchomen, daz schu^el wir tun. enmu^egen wir sein dehein auschunft gewinnen, so enpfelhen ez dem alm\aechtigem got, daz erz ent alz erz welle. zu^o der bechorung furt der unrein geist unsern herren auf ein hohen perch und zaigt im elliu diu rich der werlt und sprach zu^o im: "ditz mach ich dir alles undertan, ob du nider vellest und mich an betest." von unseres herren willen geschach daz er alle diu werlt gesehen moht und auch alle diu ere dirre werlt. alle die durn\aechtich sint und dem alm\aechtigem got dient, die mu^egen elliu dinch gesehen, alsam der gu^ot Benedictus tet. der werlt ere, daz ist golt, silber und gewant und ander richtu^om der werlt, des sich werltlicheu l\aeut erchennent, daz sprach der vint, er wolt ims alles geben, ob er in an beten wolt. da log aver der tivel, ern mag niemt gu^ot noch rich gegeben. iz ist geschriben: elliu diu ere und alles daz auf der erd ist daz ist alles unsers herren, diu rich elliu, der schatz aller, swaz wunne diu werlt hat. David, Salemon, Ezechias und ander vil manige die heten daz rich von got. die dem tivel dienten durch gutes willen, die wurden betrogen und verleitet. wie uns unser herre do antwurt, daz schu^el wir merchen. er sprach: "ginch wider, Sathana." unser herre sprach zu sant Peter: "ginch hinder mich, Sathana." Daz waz also gesprochen, sam ob er spr\aech: "ginch nach mir; merch wie ich dir vor gegangen sei, also ginch du nach mir, erfu^elle minen willen". son sprach er zu dem tivel niht. er sprach: "ginch furder, Sathana; var in daz ewig fiur daz dem tivel und sinen nachvolgern gemachet ist. iz ist geschriben: dinem herren, dem alm\aechtigem got, den solt du an beten und solt im ein dienen und solt in ein eren." ez spricht diu hilig schrift dar umb "im einem", wande im niemen gelich its. do er in also bechort mit drein bechorungen, also ir nu vernomen habt, do fur er furder und chomen die hiligen engel und dienten im. disiu dinch, diu ir nu vernomen habet, diu ergiengen elliu durch uns. mit der vasten und mit allen den dingen diu unser herre begie so lert er uns wie wir leben solten, daz wir die ewigen s\aeld gewinnen. er zaiget uns daz er warer got w\aer und warer mensch. do er viertzich tag und viertzich nacht gevastot, daz in do hungerot, da mit zaigt er uns daz er warer mensch was; enw\aer er niht warer mensch, so enmo^eht in niht gehungern. w\aer er niht warer got, im endienten die hiligen engel niht. Nu schu^eln wir uns vlizzen daz wir dem vrazze widersten, daz wir uns an dem ezzen, an dem trinchen mazzen und uns su^entlicher gwinne und aller girischeit enthaben, das uns die hiligen engel belaiten zu^o den ewigen genaden amen. predigt$23/ \L Dominica \L in \L Quadragesima. text$ Durich heil der ungel\aeubigen chom unser herre in diz werlt, aver diu genad und daz hail des si durch ir herte und durch ir ungelauben unwirdich waren, daz verwideroten si, und der in daz ewig heil pot, dem erbuten si sch\aentlicheu wort und scheltwort. von den gie unser herre und chom in ein lant da zwu^o stet inne waren, eineu haist Tyrus, diu ander Sydon. do chom ein heidenisches wip zu^o im, der selben tochter was hart gemu^et von dem bo^esen geist, diu viel fu^er in und an bet in und sprach also: " herre hailant, Davides sun, erbarm dich u^eber mich. mein tochter diu ist siech und ist hart gemu^et von dem bo^esen gaist." si hiez in Davides sun dar umb, daz sein muter, unser frawe sant Maria, von Davides chu^enn geborn waz. Ditz wip diu unsern herren an ruft umb ir tochter, diu auz ir gegend gegangen waz, diu bezaichent diu hiligen christenheit diu die apgot und die heidenischen su^ende lazzen scholt und an den waren got gelauben solten. nu schu^eln wir merchen waz diu tochter bezaichen. diu tochter bezaichent die lu^ete die noch niht gelaubent, also die More die Winde, die Nortmanne, die Sarracein, die ir schepf\aers niht bechennent und diu apgot an betent, die sint von dem bo^esen gaist vil hart gemu^et. umb die sol diu hilig christenheit den alm\aechtigen got vil innechlichen biten, daz er den ungelauben von ir hertzen vertrib und in daz liht des hiligen gelauben gebe. daz selb wip, alz ir vernomen habt, diu ruft unsern herren an, iedoch engab er ir dehain antwurt. war umbe wolt er ir niht antwurten, diu umb ir tohter bat? daz tet er dar umbe, daz er sein selbes gebot iht widerw\aertich w\aer. er het sinen hiligen jungern geboten daz si der haidenscheft iht predigeten, er hiez si der judenscheft aller erst predigen, unser herre selb der enwolt niht vor siner marter den haiden predigen. do daz wip rief ungestu^emlich nach unserm herren, do giengen die hiligen junger zuo im und baten in: "herr, erho^er ditz wip, diu mu^et uns und ruft uns nach." do sprach unser herre: "mein vater hat mich in diz werlt niht gesent dann zu^o den ju^edischen l\aeuten, die da verlorn sint." diu red su^eln wir reht merchen. sein vater sant in ze aller erst ze den ju^edischen lu^eten, ob die an in gelauben wolten, daz si genesen waren; ob si niht gelauben wolten, daz die hiligen junger denne der heidenscheft daz hilig gotes wort u^eber al diu werlt predigten. also ergiez auch seint. do unser herre ze himel fur, do sprach er ze sinen hiligen jungern: "\L ite \L in \L orbem \L universum". er hiezze si varn in alle diz werlt und hiez si daz hilig ewangelium predigen und hiez siu sagen: der gelaubikch wu^erde und getauft wu^erde, der wu^erd behalten; der aver niht gelaubt, der wu^erde verdampt. die hiligen junger die waren unsers herren fu^ezze, si trugen in in diu haidenschaft und taten in chunt umb alle diu werlt. daz haidenische wip, diu viel fu^er unsern herren und an bet in und gert seiner hilf. ditz wip het drei tugent: si het den hiligen gelauben, si het gedulticheit, si het die hiligen dimu^et. si glaubet daz unser herre ir tochter wol gesunt mo^eht machen; si waz dultich, swie dikch si gestroffet wu^erd, swie dikch si wider getriben wu^erde, iedoch gela^vbet si sich der bete nicht; und waz dimu^etich, wan {\it(?)si} ebenmazzet sich den hunden. wan si die tugent het, do erhort si unser herre. do si in genaden bat, do antwurt er ir und sprach also: "iz enist niht gu^ot daz man der chinde brot neme und geb ez den hunden". daz brot betu^et die hilig schrift und diu su^ezze der wunder diu er begie und den gewalt den er begie an dem ju^edischen lu^ete. daz ist also gesprochen: es ist nicht gu^ot daz diu genad, diu dem ju^edischen lu^ete von dem alm\aechtigen got geschaft ist, daz in diu benomen werde und den hunden gegeben werde. do die juden in den hulden dez alm\aechtigen gotes waren, do hiezzen si sineu chint und die haiden hiezzen hunt. der hunt ist ein unreins vihe, also waren die haiden, wan si mit den grozzen su^enden bevangen waren. o we wie groz diu genad unsers herren ist! do diu haidenschaft den hiligen gelauben enphiengen, do wart in der nam verwandelt; die \^e des, \^e si den hiligen gelauben enphiengen, die hunte waren, do si gelaubich wurden, do wurden si diu chint gehaizzen, und die ungel\aeubigen juden die \^e des diu chint waren, die sint nu die hunt. do unser herre zu^o dem wibe also sprach, ez enw\aer niht gu^ot das man der chinde brot den hunten g\aeb, do antwurt daz haidenisch wip also: "du sprichest, herre, also ist iz, daz man {\it(?)niht} der chinde brot nem und ez den hunden werf, ob ez diu chint ezzen wellen. iedoch, herre, swie wir unrein sein, swie wir die hunde sein, so mu^egen wir doch, ob iz diu genad ist, so mu^egen doch die hu^endelin der bro^esem ezzen, die da vallent ab ir herren tische. enmu^eg wir daz gantze brot niht erwerven, so ezzen doch die brosem die von der herren tische vallent. unser vodern die hiezzen die hunt, so haizzen wir diu hu^endelin, wan wir von den unrainen voderen geborn sein." der tisch bezaichent diu hilig schrift. also man auf den tisch maniger slaht ezzen setzet, das ein islicher, sicher oder gesunter, ezze daz im reht chom, also vindet man in der hiligen schrift wie ein islich mensch getro^estet werde. da vindet der reht man wie er an dem rechten geste, do vindet auch der su^end\aer wie er wider cho^em ze gotes hulden. da vindet der starch waz er tu^on schu^elle, da vindet der sich wie er behalten mu^eg werden. die juden die daz gantze brot habent, die nagent die rint; so ezzen wir die innern brosem, wan wir di hiligen schrift geistlich versten, die hiligen wizzagen und diu hilig schrift, und tu^on daz mit dem tisch, wan die haiden die den hiligen gelauben enphangen habent, die sint ir undertan, si sint des vil gewiz das si ze sele und ze leibe damit behalten sint. nu schu^eln wir merchen die gen\aedichlich red unsers scheph\aeres die er ze dem haidenischem wib sprach. er sprach: "dein gelaub der ist michel". ditz haidenische wip diu het grozzen gelauben, siu het ir tochter dar niht bracht, si bat auch unsern herren des niht daz er dar cho^em, si gelaubet daz vil wol daz er si von allem irm sichtum und auch von dem bo^esen gaist mo^eht erledigen, swa si w\aer. do sprach unser herre zu^o ir: "seint du daz gelaubest daz ich dein tochter wol geledigen mu^eg von allem irm bresten, nu sistu gewert diner bet." sa ze der selben stund waz diu tochter gesunt. da zaigt uns unser tr\aechtin daz wir unser freunt und ander guter l\aeut geniezzen, daz wir selb des niht wirdich sein das er uns erho^er, danne daz wir der rehten geniezzen. Nu schu^eln wir die genad unsers herren an ru^effen, daz er uns rechten gelauben, gedultichheit und dimu^et ruch ze geben und uns erhail von allen den lagen des unreinen geistes der uns ze den su^enten vil dikche gelaitet hat. dem schu^el wir mit worten und mit werchen widersagen: ich widersage. predigt$24/ \L Dominica In \L Quadragesima. text$ Uns sait daz hilig \L ewaingelium daz unser herre sait sinen hiligen jungern ein gelihnu^ezze. er sait in, ein man der hiet zwen su^en. do bat in der junger daz er im sein tail g\aeb des erbes daz im werden solt. der man der die zwen su^en het, daz ist unser herre Jesus Christus, der ist vater und schepph\aer zwaier lu^ete, der juden und der haiden. der merer und der elter sun der bezaichent die die ainen got an betent, der junger und der minner sun der bezaichent die die den apgo^eten dienten. der junger sun, alz ir vernomen habt, der bat den vater daz er im sein tail g\aebe des erbes. do tailt in der vater daz erbe und sein hebe. daz erbe und diu hebe diu in der vater tailt, daz ist diu genade diu unser gaistlich vater sinen chinden tailt. er tailt in witz und verstantnu^esse und git in friheit gu^ot oder u^ebel ze tu^on. daz ist der ewig richtum der sele. {\it(?)der ist s\aelec}, der sin wol niuzzet. den richtum tailt unser herre got gelich sinen chinden. sa ze stunde so si geborn werdent, so git er in allen gelich unterschide. so si danne wachsen beginnent, die dann gezogenlichen lebent und des richtumes vil vlizzich hu^etent, der gewizzen und der underschied die in got hat gegeben, die bezzernt si und get ir s\aelicheit und ir er fu^er sich. die aver bo^eses willen sint und die gabe des alm\aechtigen gotes vernihtent, die sint des erbes und des richtumes, da diu sele und der lip von geert und behalten solt sein, da von sint si geschaiden. do der vater den zwein su^en sein hebe mit teilt, do fur der junger sun mit allem dem und er ze sammen bringen moht in ein fro^emdez lant verre und bracht alles daz er het unnu^etzlichen fu^er. nu su^eln wir merchen waz daz sei daz da geschriben stet, daz er verre fu^er in ein ander lant. swer der ist, der bo^esiu werch wu^erchet und gotes vergizzet und nach sinem willen su^entlich ze allen ziten lebt, der ist verre von got. alz ir vernomen habt, do erz allez fu^er braht, do wart grozzer hunger in dem lant. do macht er sich zu ainem der da lantman waz, der sant in auf ainen sinen hof, daz er siner swin hu^et. do waz er so hungerikch, daz er der wurtz die diu swin azzen vil gern het gaz, daz er sinen lip da mit het gefu^elt, und gab im sin niemant. swenn der arm mensch sines herren vergizzet und sein gebot niht erfu^ellet, der muz arm werden, den mu^oz der hunger twingen, der fleuset den gaistlichen richtum, den wistum und diu verstantnu^esse die im got gegeben hat. er hiezze in der swin hu^eten. diu swin bezaichent die bo^esen und die unreinen ged\aenche. er gert auch des bo^esen ezzens, der wurtz die diu swin azzen, daz sint die unrein girde da des armen menschen lip mit verlaitet wirt und mit verworht wirt, da diu sel mit erslagen wirt und aller guten ding mit verstozzen wirt. swer die vil arm sint, der leben so getan ist, die sint verteilt der ewigen genaden und des ewigen hails. do der tumbe ju^englinch in dem fro^emden lant so^elich armut leit und so grozzen hunger, do erchant er aller erst sein selbs tumpheit und sprach also: "ich han tumplich gevarn, nu wil ich wider chomen und wil versuchen meins vater genad. in sinem haus ist vil manich mietman der ezzen und trinchen genuch hat, ich erwird aver hie des hungers. nu wil ich wider zu^o minem vater gen und wil sprechen: vater, ich han missetan und hart gesu^endet wider got und wider dich; ich bin des niht wert daz ich dein sun haizze. enphach mich wider ze dinen genaden und hab mich alz einen dinen mietman." nu schu^el wir merchen wer der sun si der so verre gevarn waz in ein fro^emdes lant, der sich so gar gefro^emdet het von got und erchant sich mit innechlicher piht und mit grozzer rew. daz ist ein islich christenmensch der die sele floren hat mit manigen grozzen su^enten, der da zu chomen waz daz er der swein hu^ot, daz ist daz er sich g\aerlich in des tifels dienst gemacht het. swenn sich der von den genaden und von der barmung des alm\aechtigen gotes enchert und daz bedencht, daz er alles gutes entsetzet ist und verarmet ist aller rechten werch, so er daz alles bedenchet und wider chert und antloz gert und sich schuldich git in die genad der hiligen engel und aller gotes hiligen, so erwirbet er antloz siner su^enten. nu su^eln wir vil arm su^end\aer wider cheren zu^o unserm herren, dem alm\aechtigen got, und schu^eln grozze riwe haben umb vil manich su^ent die wir getan haben, und swie grozze unser su^ent sein, so su^eln wir im doch niht missetrawen, wan unser herre gen\aedichlichen gesprochen hat, da ze himel sei mer\aer fr\aeud von einem su^end\aer der sich bechere dann von niun und niuntzikch die niht gevallen sint. die gen\aedicheit unsers herren, des alm\aechtigen gotes, hat uns gehaizzen, ob wir uns der su^enten wellen ab tun und uns becheren, daz er uns enphahen wil also gen\aedichlichen sam wir nie gevielen. von diu rat wir eu und manen euch innechlich in got, ob ieman under uns sei der mit grozzen su^enden gevallen sei, der dem leib gevolget hab und den unrainen gelu^esten des leibs, der reinig sich mit rewichlicher bicht. swaz wir getan haben, swez wir schuldich sein, daz weiz unser herre wol, daz ist im alles offen, diu werch und die ged\aench. swie er iz allez wizze, iedoch wil er durch unser hail daz wir uns ru^egen mit der hiligen biht. swie er unseriu werch, unser ged\aench wizze, so wil er idoch das wir uns hie in diesem leben so warn, daz er niht hintz uns vind da wir dehain witze umb liden schu^elen. von diu schu^el wir uns ru^egen und schuldich geben unsern vinten uns selben mit so^elicher urteil, daz wir des alm\aechtigen gotes zorn und sines gerihtes u^eberich werden. swer den alm\aehtigen got gen\aedigen welle haben, der sei selb richt\aer u^eber sich. dar zu^o ist uns disiu zeit gesetzet, daz wir vil wol ze hulden mu^egen chomen. Nu behaltens und begen ez also, daz uns frum sei. unser veint des wir niht mu^egen gesehen, der laget uns ze allen ziten, wa er uns verlaiten und gevellen mu^ege. dem schu^el wir mit der hilf des alm\aechtigen gotes widersten, mit gaistlichem gewaffen, mit dem heiligen gotesdienst, und schu^eln im widersagen mit worten und mit werchen. ich widersag. predigt$25/ \L Dominica \L in \L media \L Quadragesima. text$ Wir lesen hiute an dem hiligen \L ewaingelio das unser herre in daz lant ze Galilea chom zu^o einem se der da fliuzzet und fu^or u^eber den selben se und volgt im michel menige die diu grozzen zaichen sahen diu er tet: die blinten hiez er gesehen, die miselsu^echtigen renigt er, die sichen macht er gesunt, die toten hiez er auf sten. nu schu^eln wir doch sehen waz der se bezaichen u^eber den unser herre fur. der se bezaichent disiu werlt. also in dem se gut visch sint und auch u^ebel, sam sint auch in diser werlt gut l\aeut und u^ebel: die gu^oten die nach dem himelrich werbent, die u^ebeln die nach irdischen dingen mer werbent danne nach dem himelrich. er fur u^eber den se ze Galilea. Galilea daz spricht in der ebreischen zungen "ein rat" und spricht in unser zungen "ein u^ebervart". alle die der werlt volgent, die sint unst\aetich, si varent sam diu werfe in den wazzern und sam daz rat daz da umbe weltzet. die s\aeligen die nach dem himelrich werbent, die varent u^eber da ze der bosheit, da ze den su^enten. im volgot michel menig. e er in diz werlt chom, \^e er geborn wurde, do bechant in nimant dann ju^edischiu diet. do er aver in diz werlt chom und vil manigiu wunder begie, do er gemartert wart und von dem tode erstunt und ze himel fur, do wart er chunt der menige, do volgt im diu haydenschaft und alle die ze dem himelrich gehorten, die volgten im und volgent im dennoch untz an daz ent der werlt. si volgent im mit dem hiligen gelauben und mit der lieb die si zu^o im habent. do gie er an die ho^ehe eins perges und saz da mit sinen hiligen jungern. hie niderhalb des perges berucht er die sichen und gab in zezin und gie er von in mit sinen jungern auf die hohe des perges. sein heilig junger die die go^etlichen taugen versten und erfu^ellen mochten, die furt er mit im auf den berch. die menige furt er in dem tal; die siner taugen niht mohten gevahen noch erfu^ellen, den hat er senfteriu und lichteriu gebot gegeben. nu schu^eln wir daz sehen wie er daz selb hab getan. iz chom ein richer man zu^o im {\it(?)und vragte in}: "magister, waz schol ich tun, daz ich den ewigen lip besitz?" des antwurt unser herre: "diu gebot diu in der \^e geboten sint, diu waistu: \L non \L occides, \L non \L adulterabis; du enscholt nieman slahen, du ensolt niht hur\aer noch u^eberhur\aer sein, du ensolt niht steln, du ensolt niht meins swern, du ensolt dinen vater und muter niht betru^eben. \L diliges \L dominum \L deum \L tuum \L et \L cum \L quo \L secuntur." des antwurt er: "daz han ich alles behalten von miner chintheit". do sprach unser herre: "dir gebristet noch eins. wildu durn\aechtich sein, wildu auf den berkch da mein junger mit mir sint, so ginch und verchauf alles daz du habest und gib iz den armen, so gewinnestu richtu^om da ze himel, und chu^em danne und volge mir". des enwolt er niht tu^on. er hu^ob sich dann und geviel im diu red niht, wan er waz ein vil rich man und lie den richtum ungern. alz ir nu vernomen habet, daz tet unser herre selber, ez taten auch sein hilig junger. sant Pauls der ret mit sinen jungern den er gepredigt het, die dannoch niht durn\aechtich waren, die dannoch in dem tal waren: "ich han eu noch niht zessen gegeben, ich han eu diu milich ze trinchen gegeben alsam den wenigen chinden, wan ir noch werltlich sit und der grozzen gebot niht mu^eget behalten und die durn\aechtigen red fu^er den wistum." die juden heten ein hochzeit die si vor allen hochzeiten begiengen, daz warn die oster. ze ostern so slugen si ein lamp, also in geboten waz in der \^e, si begiengen daz daz lamp erslagen wart. wir begen aver ze den ostern daz daz war lamp, unser herre Jesus Christ, durich unser hail an dem heren chru^etze erslagen wart. oster daz spricht in unser zungen "u^ebervart". do die ostern nahen begunden, do furt unser herre die michel menige und zaigt uns da mit, alle die dez gernt, daz si an der sel mit dem hiligen gotes wort gelabet werden. die schu^eln die ostern also begen, das si u^eber varn da von der bozhait und sich hefen hintz den tugenden, von den zerg\aenglichen dingen hintz den ewigen fro^euden und von dem tifel hintz dem hiligen Christo. do die ostern nahen begunden und unser herre saz mit sinen hiligen jungern und sach daz ein michel menige zu^o im cho^emen waz, do sprach er zu^o sinem junger sant Phylippo: "wo mu^egen wir chauffen brot, daz disiu menige gesse?" daz er in vragt, da mit versucht er in. Phylippus der solt des vil gewiz sein gewesen daz der scheppf\aer aller dinge gagenwurtich waz, daz der die menige, swie michel si w\aer, daz er die wol gefu^ern moht der die menschen fu^eret und alles daz der lebet." Phylippus der antwurt im, er sprach: "umb zwei hundert pfening enmo^eht man niht gewinnen brotes, daz ir ieglichem ein weniges wu^erde." do sprach Andreas, sant Peters bruder: "hie ist ein chint, daz hat fu^emf brot girstiniu und zwen visch". daz chint daz diu fu^emf brot und die zwen visch trukch, daz ist daz ju^edisch liut. daz selb liut daz ist ein chint geheizzen, wan elliu sein andaht und elliu sein gird diu ist chintlich. diu fu^emf brot diu daz chint truch, daz sint diu fu^emf buch diu Moyses da geschriben hat. der selben brot enazzen si selb niht, si entailten si auch mit niemen. diu selben buch diu habent elliu diu dinch diu unser herre begangen hat: daz er geborn wu^erde, daz er gemartert wu^erde, daz er an dem dritten tag erstund von dem tode, daz er ze himel fur, daz er chu^enftich ist rechter richt\aer u^eber alles manchu^enn. daz sint diu fu^emf brot diu die juden habent und gelaubent ir doch nicht. si habent auch dar zu^o niht daz wirs gelauben und auch da mit behalten sein, ob wir iz mit den werchen erfu^ellen. die zwen visch die daz chint truch, die bezaichent auch mer, si bezaichent den chu^enich und den ewart des judischen liutes, die wichete man bede mit dem o^ele ze dem gotes dienst. die betu^etent unsern herren, den hiligen Christ, daz der in dise werlt chomen solt der chu^enich ist, aller chu^enige herre. er ist auch der oberist ewart. der ist nicht mit dem o^ele daz man gesehen mach gewichet so diser ewart und dise chu^enige, er ist gewichet mit dem vollen des hiligen gaistes. er sprach zu^o sinen jungern, unser herre: "haizzet die lu^ete sitzen". do waz hei genunges. daz hei bezaichent die bo^esen gird, u^eberhur und ander unreincheit und den vraz und trunchenheit und ander su^ende. daz hei, \^e denn ez ab gem\aet werd, so ist iz gru^en und scho^en. also ist den jungen lu^eten: so si junch sint, so dunchent si wertlicheu dinch scho^en und wunnechlich; so si alt werdent, so dorret iz in alles daz in \^e su^ezze waz. also unser herre gebot, also taten si. si sazzen auf daz hei. die da auf daz hei sazzen, der waren fu^emf tausent manne ane diu wip und an diu chint. die fu^emfzal die bedu^etent die fu^emf sinne unsers libes, daz ist unser gesu^ene, unser geho^erde, unser was, unser smakch, unser beru^erde. swer die fu^emf sinne behu^etet und si reht gelaitet, der gearnet da mit daz im unser herre so^elich durn\aechticheit git, daz er gestet an guten werchen. unser herre der nam daz brot und segent iz und gab iz sinen jungern und hiez iz der menige fu^er legen. daz tet er dar umb, swenn wir ichtes beginnen, dehains werches, ezzens oder trinchens, daz wir dann ze aller erst den alm\aechtigen got loben schu^eln von des genaden wir iz allez haben. nach siner hiligen urstende tet er in den sin auf, daz si die hiligen schrift verstunden. daz er in geoffent het, daz offenten si aver der menige; alles daz in den buchen von in geschriben waz, daz bredigoten si u^eber alle diu werlt. do diu menige gaz, daz si alle sat waren, do hiez unser herre sein hilig junger die brosem ze samen lesen. die brosem die unser herre ze samen hiez lesen, daz ist diu tief der go^etlichen lere die diu menige niht mag gevahen wan die durn\aechtigen, die hiez er ze samen lesen, daz si iht vloren wurden, daz si si behielten in ir hertzen und si erfu^elten mit gu^oten werchen, und so des zit wu^erde, daz si dann die lu^ete da mit bezzerten und si ze dem ewigen leib da mit spisten. mit den selben brosmen fulten si zwelf cho^erbe. die zwelf cho^erbe die bezaichent die hiligen zwelfboten und alle die hiligen ler\aer. der chorp ist ein bo^eses vas. von dann sint die heiligen {\it(?)zwelf}boten da mit bezaichent, wan si waren versm\aeht von aller der werlt, si erwelt aver got und enphalch in diu hiligen schrift. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got vil innechlichen biten, daz er uns verlich, das wir alle wertlichiu bosheit an uns selben so erleschen, daz wir wirdich werden sines hiligen brotes zessen, das unser sel und leip da mit behalten sei ze den ewigen genaden amen. swa wir des tifels rat gevolget haben, daz lazzen uns vil hart riwen und widersagen im mit worten und mit werchen. predigt$26/ \L Dominica \L in \L passione \L domini. text$ Unser herre ret mit sinen hiligen jungern und sagt in ein gelichnu^esse. er sait in: ein herre der pflantzte einen weingarten und hiezze in umbzu^enen und macht da inn ein winthaus und zimmert einen turn und bestat in mit lu^eten und fur ein in daz ellende. do diu zit nu nahent daz man wucher nemen solt da ze dem selben wingarten, do sant er dar sin lu^ete, daz si daz wucher enphingen da. do si dar chomen, do viengen si die akcherlu^ete, su^emlich slugen si si, su^emlich erslugen si, su^emlich ersteinten si. do sant er aver ander dar der mer waz, den taten si alsam. ze jungist sant er sinen sun und sprach also: "si fu^erchtent minen sun". die akcherlu^ete, do si den sun gesahen, do sprachen si: "ditz ist der erib, den schu^eln wir erslahen, so haben wir daz erib vrilichen." sa ze stunde viengen si in und furten in uz dem weingarten und erslugen in. so des weingarten herre chumet, waz tu^ot er den akcherlu^eten? des antwurten im die mit den er redet, si sprachen: "den u^ebeln lonet er vil u^ebel und best\aet sinen wingarten mit andern lu^eten die im daz wucher gewent ze rechter zit." unser herre der unsers hails und unser gnist vlizzich ist, der leret uns manigen wiz. er seit den ungelu^ebigen juden ein gelichnu^esse von einem herren, der pflantzte einen weingarten und umbzu^ent in und macht ein winthus und ein turn, daz zimmert er dar in und besatzte in mit lu^eten und fur er do in daz ellent. diser herre der den weingarten hat gepflantzet, daz ist der hilig Christ der durch sein gu^et sich selben gehaizzen hat unser aller vater, das wir sein gu^et merchen und im also willichlichen dinen sam diu chint ir liben vater tunt. der lieb vater der hat den wingarten gepflantzet. der wingart ist diu menschlich nature. alsam der gu^ot weinzu^erel uz ru^etet swas da unwucherhaft ist und denne sinen wingarten pflantzet, also tut unser herre Jesus Christus. die armen menschen die unwucherhaft sint und sich nicht wellent bessern, die wirffet er fuder und pflantzet er di die im undertan sint und machet si wucherhaft mit dem hiligen gelauben und mit der hiligen minne. den selben wingarten hat er umbzu^enet und hat in bewart mit der hu^ot der hiligen engel, daz die bo^esen geist unsers herren lu^ete niht mu^egen geirren rehter werch und guter werch. er macht ein winthaus da man den win inne aus truchte. daz selb winthus daz ist diu hilig christenhait. in der hiligen christenheit da sament man daz wucher des rechtes und der hilicheit. also man diu weinper mit grozzer areweit und mit sw\aerem baum druchet, also druchet man den s\aeligen menschen mit dem hiligen gotes wort und wert in werltlich glu^est und wizet si in diser werlt und wiset si hin ze der minn des alm\aechtigen gotes und hin ze der girde des ewigen libes. er zimmert ein turn en mitten dar inne. der turn der en mitten dar inne gezimmert waz, daz ist diu tief der go^etlichen taugen in der hiligen schrift. auf dem selben turn da sten diu wartlu^ete und sehent auch diu gen\aedicheit und tu^ont diu chunt den lu^eten, diu gen\aedicheit des alm\aechtigen gotes. den selben wingarten den er also gezimmert het, den bestat er mit lu^eten. die lu^ete daz sint alle die der christenheit pflegent. der wingart daz sint alle die zu^o dem gotes rich geladen sint. sinen lu^eten den gab er ler\aer ze allen ziten, von angeng ze aller erst die hiligen patriarche, dar nach gab er in die si die hiligen e lerten, da nach gab er in die wissagen, da nach die zwelfboten und noch hiutentag so ladent die hiligen ler\aer meins tr\aechtins lu^ete zu^o dem himelrich. daz tu^ont die layen und die phaffen den diu christenheit enpfolhen ist. also ir vernomen habt, do diu zit chom daz man daz wucher enpfahen scholt da ze dem wingarten, do sant der herre dar sein lu^ete, daz si daz wucher da enpfingen. da vingen si die bulu^ete und slugen si, su^emlich erslugen si si, su^emlich ersteinten si si. do sant er aver ander dar der mer waz, den taten si alsam. ze aller jungist sant er sinen sun und sprach: "si fu^erchtent minen sun". unser herre, der hilig Christ, den sant sein vater in diz werlt, daz die armen menschen erledigt wurden. aver die fu^ersten der juden und die geweltigen die under in waren, do si sein red vernomen, do er si in daz himelrich ladet, do begunden si in ze hazzen und sprachen: "ditz ist der erbe, den schu^oln wir erslahen und haben wir daz eribe". si wurffen in auz dem weingarten und erslugen in. si heten in vil dikche von in getriben, ze jungist ruften si u^eber in; wie sprachen si? "\L tolle, \L tolle, \L crucifige \L eum". si ruften alle und hiezzen in an daz chru^etze hohen. diu stat da si in hingen, diu waz uzzerhalben des pu^eritors. daz ergie an grozze bizaichen niht. er bezaichenot daz er si verlozzen wolte. den er dis gelichnu^esse sagt, unser herre, die vraget er, so der herre des wingarten cho^em, waz er dann den bu^oluten t\aete die sein lu^ete und sinen sun erslagen heten? des antwurten si im, si sprachen, die u^ebeln scholt er u^ebelichen vlisen und scholt sinen wingarten best\aetigen mit andern bulu^eten die im daz wucher g\aeben ze rechter zit. die di urtail da gaben, daz waren si selb, diu ungelu^ebigen juden, si vertailten sich selben der ewigen genaden. bi der urtail die si in selben habent getan, da bei schu^eln wir merchen die jungisten urtail da einem ieglichem menschen nach sinen werchen erteilt wirt. swer der nu ist, er sei laye oder pfaffe, der dehainen gewalt in der christenheit hab, der gedench an die jungisten urteil, swa er sich versumt hab in disem leben, daz er sinen undertanen so nu^etze niht ist so er scholde und mo^eht, da muz er ze rede umb sten dem alm\aechtigen {\it(?)got}. ein ieglich mensh der hat vil ze tun, daz er fu^er sich einen gantwurt, ob er halt ein rechter mensch ist; mit welhen angisten stent si denn die fu^er vil manich sel antwurten mu^ezzent? Nu chomen gemainlichen fu^er den alm\aechtigen got mit riwigem hertzen, mit unsern z\aehern die von riwigem hertzen gen, und suchen sein genad, daz er gen\aedichlich alles unsers unrehten vergesse und uns verlich so^elher pesserung in disem leben, das wir in dem weingarten, daz ist diu hilig christenheit, gotes hulde gewinnen amen. predigt$27/ \L Item \L de \L passione \L domini. text$ Unser herre der uns alle behalten wil, ob wir reht leben wellen und sineu gebot behalten wellen, der sande sein junger, sein hilig bredig\aere zwen, also man hiut liset, dar zu^o, daz si juden und heiden von ir su^enden ledigoten. der junger der uns heyden gesendet wart, der gu^ot sant Paulus, der chu^endet uns ein vro^elich botschaft. er sprichet, daz wir schu^eln wissen, daz unser alter mensch gechrutzt sei, daz die su^ende an uns zesto^eret sei, daz wir den su^enden niht mer undertan sein. wir heten einen u^ebeln veint der im diu werlt vil nach alle undert\aenich het gemacht. der selb u^ebel veint ist unser vleisch. daz selb vleisch schol der sel undertan sein, wan diu sel diu frawe ist und daz vleisch diu diu ist. diu selb het diu werlt vil nach verlaitet und sei vil nach in des tifels gewalt bracht. si het auch fu^emf dienstman die ir ze allen ziten hulffen, daz waren die fu^emf sinne des leibs: daz gesune, diu gehorde, der smakch, der was, diu berurde. mit hilf der fu^emf sinne het diu diu, daz vleisch, der sel an gesiget und het si mit vanchnu^esse. do unser herre, der alm\aechtigot, sach wie daz vleisch die werlt verlaitet het, do beriet er sich mit siner barmung, daz er die werlt ledigen wolt von der vanchnu^esse, und gerucht des daz er unser veint an leite, menschlich vleisch, menschlich bilde, dar umb, daz er mit dem selben vleisch vacht und an dem tifel gesigt und die werlt auz siner vanchnuzze ledigt und daz er uns den gewalt und diu chraft gab, daz wir dem vleisch und dem tifel widersten mo^echten. dar zu^o erwelt er im ein gevelliges wize, da unser veint, daz vlaisch, und die fu^emf sinne dar an gechrutzet und gewizet wurden. welt ir nu ho^eren wie in elliu ir chraft benomen ist? an dem hiligen chru^etz sahen die augen die schande und laster und die sch\aentlichen witz, si enstunden auch die vinster des todes; die oren horten die sch\aentlichen itewizen, der munt der tranch ezzich und gallen, die hente und die fu^ezze die wurden durchslagen mit den nageln, der leip, daz vleisch alles ensamt, lait diu witze und daz sere und warde alles also verdrukchet dar umb, daz ez der sel undertan sei und {\it(?)sich} wider sein frawen, die sel, nimmer mer gesetze. daz ist diu vro^elich botschaft diu uns sant Pauls gechu^endet hat, daz er spricht, daz der mensch, der unser alte, si gechru^etzet. der alt mensch ist unser vleisch dem elliu sein chraft an dem chru^etze benomen ist. so getan genad, alz ir nu vernommen habt, diu waz uns vil lang da vor mit vil herlichen pilden gezeiget, alz wir eu nu sagen. wir lesen, do Moyses der unsers herren lu^et furt uz Egypto, do der verschied, do wart Josue an diu selben stat erwelt von dem alm\aechtigen got. der selb Josue furt si in daz lant daz in got gehaizzen het. su^emlich stet die in wider waren, die betwungen si; su^emlich die cherten mit minnen zu^o in. nu chert ein grozzeu stat zu^o in, die hiez gabaon. daz vernamen fu^emf chu^enige, die da in dem lant waren, und besazzen diu stat. do santen si hintz Josue, daz er si ledigt. dar chom Josue mit grozzem her und vacht mit den fu^emf chu^enigen. da wurden ir genunch erslagen mit den swerten, genuge mit dem schu^ere und mit den steinen die got von himel sant sinen lu^eten. do bat Josue unsern herren, daz diu sunne von der stet iht cho^em, daz si ze abent iht sige untz si sich vollichlich err\aechen an ir veinten. do stund diu sunne, daz si ze abent niht engie. da vor noch sit noch dar nach enwart nie dehein tag so langer. do fluhen die chu^enige und verburgen sich in einem hol. daz wart Josue geseit, und do er si alle betwanch, do hiez er die chunig alle aus dem hol zihen und hiezz sein fu^ersten daz si den selben chu^enigen auf den hals tr\aeten und hiezz si da pei auf hahen. also hiengen si untz an den abent. do diu sunne under gie, do hiezz er si ab nemen und hiezz si in das selb hol werffen, do si sich e in verborgen heten, und hiezze grozze stein u^eber siu werffen. elliu disiu dinch und alles ditz vechten daz ir nu vernomen habt, die sint ein bizaichnung unserr ding und unsers vechtens. Josue der unsers herren lu^ete laitt, der bezaichent den hiligen Christ der in diz werlt chom, das er sinen lu^eten die im getriu sint und siniu bot behaltent, das er der veint zesto^ert und si von allen irn no^eten erledigot und si zu^o den ewigen genaden belaitt. die lu^et die in der grozzen stat waren ze Gabaon, die bezaichent die su^ent\aer die zu dem alm\aechtigen got vliehent und sein hulde werbent mit guten werchen, mit rechtem leben. die fu^enf chu^enige daz sint die fu^emf sinne des leibs die uns gern irrten, das wir nach gotes hulden iht wu^erben. des volgent die s\aeligen niht. so si die bo^esen glu^est mu^eent oder dehein bechorung, so gerent si der hilf datz dem alm\aechtigen got, der sendet in die hiligen bredig\aer die si lerent und sterchent. die stein die von himmel choment, daz sint die gaisel da mit uns unser herre zuhtigt und uns nach des leibs gir niht varen lat, daz wir uns zu^o der hochvart iht erheben die uns gotes hulde verlieset. das die sunne und der man einen tach stunden und niht fu^er giengen, daz bezaichent diu genad die uns unser herre braht, do er in disiu werlt geborn wart. von der zit siner geburt in dise werlt so haizzet ez diu zit der genaden. in allen den ziten so gestet uns bei der hilig Christ, der ware sunne, und lu^ehtet uns und vertribet von uns diu vinster des todes und belaitet uns in daz himelrich, ob wir diu hilf datz im suchen. vor unsers herren geburt do gie diu sunn ze abent, do bechanden die arm menschen gotes niht wan vil lu^etzel, do enstund er in niht, do enluht er in niht. die fu^emf chu^enig die sich verborgen heten in einem hol, daz sint die fu^emf sinne die sich an irdischeu dinch verlazzen habent und go^etlicher ding deheinn war nement. daz er si auz dem hol hiezz zihen und in auf den hals hiezz treten und hiezz si auf hahen, daz ist daz er den hiligen bredig\aern hat geboten das si uns von werltlichen dingen laiten und ze den himlischen girden wisen. ze abent hiezz er si ab nemen und hiezz si in daz hol werffen und hiezz grozz stein dar u^eber legen. daz betu^et daz unser herre an dem abent dirre werlt durch uns gechru^etzet wart und ab dem chru^etz genomen wart und in daz grap geleit wart. alz ir vernomen habt, also sint unser veint an dem heren chru^etze zesto^eret, also ist uns die vriheit wider gegeben. Nu sehen wie wir dinen unserm herren der uns gefriet hat mit sein selbs libe, sehen wie wir uns reinen nu von allen unsern su^enden, versumen uns niht diu weil wir genad vinden, geben uns schuldich, suchen vil tief in den gedanchen wa wir missevarn haben, ru^egen uns mit worten, bu^ozzen mit den werchen amen. predigt$28/ \L Dominica \L in \L palmis \L sermo. text$ Daz hilig \L ewaingelium daz man hiut liset ze dem hiligen ambt, daz seit uns diu lieb und diu genade des alm\aechtigen gotes, wie er durch die grozzen lieb die er zu uns het in dise werlt chom und do erfu^elt elliu diu werch und alle die genad durch die er her chomen waz. do diu zit nahent daz er durich der menschen unrecht sich selben sinem vater an dem hiligen chr\aeutze oppfern wolde, do chom er ze Jerusalem zu^o dem berge der ze nachst pei der selben stat leit und sazz an dem perig und sant sein zwen junger in daz kastel daz da nahen waz und hiezz si ein eslinn ledigen und ir jungite, die waren gebunden fu^er ein tu^er bei dem wege, da die wege ze sammen giengen, und hiezz im sei bringen. und do si ims brahten, do sazz er dar auf und reit ze Jerusalem. do chomen diu chint und diu einvaltig menig und enpfingen in mit lob und mit sang und wurffen ir gewant an den wekch und diu zwi diu si ab dem palmbaum brachen. also chom er in daz \L templum ze Jerusalem. da vand er inne die die tuben da verchauften und die mu^enss\aer die ir wechsel dar inne heten und vertreip die alle dar uz. also ir nu vernomen habet, do er uns von des tifels gewalt wolt erledigen, do chom er zu^o der stat da er gemartert wolde werden und sant siner junger zwen. die zwen junger die bezaichent diu zwei gesl\aeht der hiligen prediger die unser herre den zwein lu^eten sant, daz si sei losten. er hiez sei lo^esen, diu eselinn und ir jungit. diu beidiu waren gebunden fu^er die tu^er zu^o den wegen, da die wege ze sammen giengen. nu schu^ellen wir doch merchen waz diu eslinn und waz ir jungid bedu^ete und waz auch daz bedu^ete daz si fu^er die tu^er zu^o den wegen gebunden warn. diu muter, diu eslinn diu da gebunden waz, diu bedu^etet diu judenschaft diu da gebunden waz mit dem joch der \^e, diu waz maniger su^enden schuldich, wan sie vil manigen weis die \^e u^ebergangen heten die in got gegeben het, die si gaistlich scholden erfu^ellet haben. daz jungid bedu^etet diu haydenschaft die auch gebunden waren mit grozzen su^enden, do si die apgot an betten und des waren gotes niht erchanten. diu waren pediu fu^er diu tu^er gebunden an daz gewik. diu tu^er betu^etet den hiligen Christ, vor der tu^er waren si bediu gebunden, juden und haiden, do si in den su^enden waren. si waren an dem gewikke, da die wege ze sammen gent, do si manigem wege des irretums volgten. daz si von den su^enden und von dem irretum erlediget wurden, dar zu^o sand unser herre zwen siner junger, daz sint zwaier slacht predig\aer. ein gesl\aecht sant er den juden, daz ander gesl\aecht sant er den hayden. die selben prediger losten si von den su^enden und brachten si unserm herren und leiten ir gewant dar auf. daz gewant waz diu hilig lere da mit si sie unserm herren gezam machten, daz er auf si rucht ze sitzen und ir hertze mit sinen genaden ze sinem dienst ruchte ze bisen. daz da stet geschriben daz unser herre auf diu eslinn und auf ir jungid saz, daz schu^el wir also versten, daz er juden und hayden ze sinen genaden enphie und in die girde in ir hertze hat gegeben, daz si hin ze der himelischen Jerusalem mit rechten werchen ilent. nu schu^eln wir tu^on alsam diu reinen chint, alsam die einvaltige menig und schu^eln auz gen gegen im mit den palmen. palm daz spricht "signuft". sech unser ieglichs zu^o im selber, bie er diz hilig tag begangen hab, wie er den su^enden und des tifels schuntsalungen widerstanten habe. swelhes under uns dem tifel an gesigt hat, der treit die palm wol und singet meins trechteins lop schone. mit so getanen palmen schu^eln wir uz gen engegen unserm herren und schu^eln singen daz hilig gesanch daz diu reinen chint und diu einvaltig menige sanch, und schu^eln unser plumen im engegen tragen. unser deheiner sol mit itteler hant fu^er in chomen. alz er ez geteilt hat unter uns, also schu^eln wir ez bringen ze sinem lob und ze sinen eren. ettelicher bringe im diu hiligen minn, daz ist diu aller scho^enist blum, diu hilig minne ist diu wurtze von der alle tugent springent und wachsent. so bringe ettelicher ch\aeusch und reinicheit. die blumen bracht sant Johannes ewaingelista unserm herren, da von minnet er in vor andern sinen jungern. so bringe ettelicher die hiligen diemu^ot, daz ist ein so getaneu blum diu dem alm\aechtigen got gen\aem ist. die selb blu^om, die hilig diemu^ot, hiez er uns lern von im selben und sprichet: ob wir die selben tugent gelern und behalten, so hab unser sel immer mer ru^o und genad. etlicher bringe diu hiligen parmung. swer die blumen dem alm\aechtigen got bringet, der sich erbarmet u^eber den notigen, den ledigt got von allen sinen angsten des leibs und der sel. ettelicher bringe daz hilig gebet. diu plum stiget auf zu^o dem alm\aechtigen got. ettelicher \aezet und padet den armen, daz empf\aehet got selber. also schu^eln wir uns vlizzen, daz unser dehainer mit eiteler hant fu^er den alm\aechtigen got chom, ern bring ettelicheu plumen, etlicheu tugent. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got innenchlichen biten, daz er sinen satel auf uns ruch ze legen, daz sint die hiligen tugent, diu rechten werch, und sinen britel, daz ist diu hu^ote siner gebot, da mit er uns chere hintz der himlischen Jerusalem da diu ewige genad ist immer an ent amen. predigt$29/ \L In \L cena \L domini \L sermo. text$ Alle die sich hiut her in dem namen des alm\aechtigen gotes gesament habent, diu su^eln mit aller andacht die manigen genad {\it(?)ho^eren} die uns die gu^et unsers herren an disem tag getan hat. er hat uns pei sinen hiligen wissagen enboten ein tro^estlich botschaft, er spricht, er welle mit siner parmung wider cheren ze Jerusalem und er welle wider zimmern sein haus. Jerusalem bedu^etet die hiligen christenhait. in der selben christenhait bir wir daz haus, alle die christenlich lebent, daz haus daz unser herre mit dem hiligen gelauben auf gerichtet hat, daz er mit den hiligen tugenden gezimmert hat, daz er mit der hiligen tauf von allen mailen erwaschen hat, daz er mit den gaben siner genaden gezirt hat. nu ist laider daz selb haus an uns nider gevallen und ist der alm\aechtig got von uns gechert. nu aver wir in disen hiligen tagen dem alm\aechtigen got u^eber uns selben gerichtet haben, nu wir mit der vasten und mit der riw sein genad versucht haben, nu hat er uns bei sinen hiligen wissagen enboten, er welle wider zu^o uns cheren. unser herre chert wider zu^o dem su^end\aer, swenn er sein riw enpf\aeht und im sein su^end vergit. er zimmert sein haus, so er den su^end\aer mit sinen gaben an dem reht gevestent. da von ist diu gewonheit daz die bischolf die der hiligen christenhait pflegent, die mines tr\aechtins zimmerlu^et sint, die sein haus auf richtent, die arm su^end\aer die mit den su^enden gevallen waren und von der christenheit gesunderot waren, die bringent si hiut wider zu^o der christenhait und zimmernt si wider zu^o sinem haus dem alm\aechtigen got. die bischolf richtent hiut wider auf daz haus daz da nider gevallen waz, so si daz hilige o^ele, den hiligen chresem, wihent da mit die s\aeligen ze dem gotes rich gezaichent werdent. die s\aeligen die ir su^ende innechlichen beriuset habent in disen hiligen tagen, die werdent hiut erledigt von den ewarten den diu christenheit enpfolhen ist. an disem heren tag twuch unser herr sinen jungern ir fu^ezze und hat uns gegeben dar an pilde, daz wir unsern bru^edern und den armen ir fu^ezze twahen. an unsern bru^edern erfu^elle wir die minne unsers n\aechsten, an den armen erfu^ellen wir die minn des alm\aechtigen gotes, wan unser herr spricht: "waz ir den armen gutes getut, daz habt ir mir getan". an disem heren tage gab uns unser herre sinen hiligen lichnamen und sein hiligs blu^ot ze gehu^egede siner marter. dar an enpfahen wir etlichen antloz unserr su^enden. do unser herre, unser hailant, der heilig Christ, elliu diu dinch erfu^ellen wolt diu in der alten \^e und in den heiligen wissagen von im geschriben waren und diu zit nahent daz er sich durch unser su^ente in der su^ent\aer gewalt sinen junger Juda wolte lazzen geben, alz er diu gebot der alten \^e da vor behalten het, also behielt er si dannoch untz er ez alles erfult daz von im geschriben waz, elliu diu opfer diu in der \^e geboten waren, alsam daz lamp daz si ze den ostern oppferoten und anderiu ir oppfer diu daz zaigten und beduten das er geborn scholt werden, daz er gemartert scholt werden. do daz war lamp chom daz an dem heren chru^etz fu^er aller menschen su^ende dem ewigen vater geoppfert wart, do wolt er mit sinen hiligen jungern die hiligen oster begen und wolt daz lamp mit in ezzen und wolt da mit den alten bizaichnungen ente geben. do er mit in daz lamp gaz und die alten oster verendent, dar nach satzt er die niwen oster. wie satzt er si? er gab sinen jungern sinen hiligen lichnamen und sein hiliges blu^ot. do die alten oster ent namen, do nam er daz brot und segenot iz und gab inz, da nach gab er in den wein. nu schu^eln wir merchen, daz der mensch von zwein dingen gemachet ist, von der sele und von dem leibe. an dem ietwern waz der arm mensch verwertet und waz im not daz im geholffen wu^erde. do sant der ewig vater sinen sun, der gelichte sich dem menschen und nam an sich menschlich pilde an su^ent, daz er den menschen erledigt an der sel und an dem leib. von diu so setzet man auf den tisch des alm\aechtigen gotes, swa man die messe singet, prot und wein. daz selb brot, so daz gesegent wirt mit dem hiligen gotes wort, so wirt ez vil w\aerlichen des hiligen Christes lichnam. swelher s\aeliger mensch den wirdichlichen nimet, der wirt vil w\aerlich an dem leib erledigt. alsam wirdet der wein, so er mit dem hiligen gotes wort gesegent wirt, so ist iz vil w\aerlich des hiligen Christes blu^ot. swer daz selb hilig blu^ot wirdichlich mit gelu^ebigem hertzen enpf\aecht, der wirt an der sele vil w\aerlich erheilt, hie in diser werlt die weil er lebt und nach disem leib in den ewigen eren, so er erstet ze den ewigen genaden. unser herre der unser prot wol weiz, der spricht, daz wir den ewigen leip nimmer gewinnen mu^egen, wir ezzen dann sein vleisch und trinchen sein blu^ot. der hat uns da mit begenadet daz er sein vleisch und sein heres blu^ot in einem so getanem pild gegeben hat, daz ez unser broder natur niht widerste. in dem pilde des weines git er uns sein heres blu^ot dar umb, daz es unserr bro^eden natur iht widerste. swenn auch wir daz brot da ze dem alter und den wein auz dem chelich von des ewartes hant enpfahen, so haben wir siu peidiu, unsers herren blut und sein vleisch, vil w\aerlich enpfangen. nu schu^el wir auch paz merchen die grozzen gu^et des alm\aechtigen gotes. swenn man da ze dem alter daz hilig oppfer an richtet, so mischet man daz wazzer zu dem wein. der wein bedu^etet und ist vil w\aerlich unsers herren blu^ot, so er mit den hiligen worten gesegent wirt. so bezaichent daz wazzer die hiligen tauffe in der die menschen erreint sint, daz si got gez\aem sint, das si siniu lit sint. swie der hilig Christ nie wan ze ainem mal durch uns gemartert wu^erde, iedoch wolt er daz wir die gehu^egede der selben heren marter\aer t\aeglich emtzigen, also die christenheit t\aeglich tut. swa man diu messe singet, da beget man die gehu^egede der heren marter\aer die uns von unsern t\aeglichen su^enden erledigent. nu sprichet unser herre, swenn wir daz selb oppfer begen, da mit schu^el wir sein gehu^egen, swenn wir sinen hiligen lichnam und sein heres blut enpfahen, daz wir denn gedenchen siner hiligen marter, alz er sinen leip ze martern gab, daz er uns erledigt, daz wir unsern leip durch in geben, ob sein durft werde. Nu habt ir wol vernomen ze wie grozzen genaden uns diser hilig tag gesetzet ist; die unsers herren lichnam wirdichlich enphahent, wie die behalten sint an der sel und an dem leib. die in aver unwirdichlich enpfahent, die empfahent die ewigen verlornu^esse der sel und des leibs. von diu rat wir eu daz ir eur selber s\aelicheit fu^edert; swaz evch des ewigen leibs gesumen mu^ege daz ir daz eilet von eu ze tu^on, daz ir diu hiligen minne zu^o ein ander habet, daz ir den friunt minnet in dem alm\aechtigen got, daz ir von eu tu^ot den zorn, den neit, die missehelung, den haz und ander totsu^ent und daz ir den alm\aechtigen got vil innenchlichen bitet, daz er eu durich siner hiligen marter ere geruch ze geben antloz aller eur su^enten unde nach disem leip den ewigen leip. predigt$30/ \L In \L die \L sancto \L pasce \L sermo. text$ E denne unser herre der heydenscheft chunt getan wu^erde, do in dehain leut erchant dann al ein diu judenschaft diu die schrift het (die hiligen \^e die si niht reht behielten noch verstunden), do begiengen si manigiu oppfer diu daz ware oppfer beduten, den hiligen Christ der sinem vater fu^er aller menschen su^end an dem hiligen chru^etze geoppfert wart. do si die selben bizaichnung ze den ostern begiengen und sich die menig ze der selben hochzit gesament, an dem jungsten dulttag, do stund unser herre und ruft alsus zu^o der menig: ob iemant da w\aer den durst, das er zu^o im cho^em und tru^enche. unser herre chom dikche ze Jerusalem ze der juden hochzit. do aver erfu^elt wart diu zit daz von got getermnet waz ze der urlosung des menschen, an irm jungsten dultag, do ir dult und ir oppfer ein ende solt haben und sich der hilig Christ selben oppfern wolt, do lud er alle dise werlt zu dem hailwage daz er an dem selben tag schenchen wolt uz sinen handen, uz siner siten, auz sinen fu^ezzen allen den die zu^o dem ewigem leib geordent sint, alz er selb spricht. er spricht: der sein vleisch ezze und sein blu^ot trinch, der hab den ewigen leip. mit so grozzen genaden hat er uns an disem heren tage gewiset, so gen\aedichlichen hat er uns an disem hiligen tag zu^o gesehen. von diu stet da geschriben: \L hec \L est \L dies \L quam \L fecit \L dominus. ditz ist der tach den uns got ze genaden gemacht hat. ez ist hiut der tach an dem got die seinn von der langen vanchnu^ezze erledigt hat. an disem heren tag fur der himlisch chayser hintz helle und furt er die hiligen engel, die himelischen cho^er irz herren, vor ir antlu^etz und hiezz im auf tu^on diu helleport. da wist er die seinn trauten die im gedient heten, die ze helle gevarn waren von Adames ziten, die fu^emf tausent jar su^emlich da gewesen waren und warten siner chunft und gelaubten daz, swenn er cho^em, daz si erledigt wu^erden. die hiligen patriarchen, die hiligen wissagen, den er hiut ze trost chom, die enpfiengen in mit chl\aeglicher stimme und sprachen also: "wir haben, herr, lang gegert diner tro^estlichen chunft in unsern no^eten, in den vinstern, in den starchen witzen. wir gerten, herre, diner chu^enft mit der gird unserr sel, wir luden dich mit entzichlichem weinen. nu bistu, herre, chomen, unser trost, unser zu^oversiht." also ruften im sein hiligen engegen. Johannes Waptista der auch vor im dar gevarn waz, den nam er da, er enpfieng in und lobt in, daz er chomen waz alle die sein zerlo^esen uz der vinster und uz den panden. hiut ist der tach an dem unser herre alle su^end\aer gefr\aeut hat, daz si zu^oversiht habent wider ze chomen ze sinen genaden und ze sinen hulden. dar umb erschein er aller erst der su^end\aerinn Marie Magdalenen, daz er die su^end\aer getro^est da mit, ob si rew haben wellen und bu^ezzen wellen, daz si der ewigen genaden gewiz sein. dar nach erschain er den hiligen zwelfboten und lerte si und tet in daz hertz auf und diu sinn, daz si die hiligen schrift verstunden und si auch die andern lerten. so getaner genaden diu uns elliu an disem tag getan ist, der schu^elen wir uns fro^euen mit geistlicher fro^eude und su^eln an sehen daz elliu diu gesch\aeft diu unser herre geschaffen hat, wie sich diu fr\aeud ze der urstend unsers herren, des alm\aechtigen gotes, sich fr\aeut der himel und der luft, daz si senfter und lichter sint denn ze andern ziten. diu sunne, der mane sint lichter und senfter denn ze andern ziten. diu wazzer habent sih auf getan. diu erd hat sich gezieret mit dem graz, mit den blumen. die baume zierent sich mit dem laube, mit dem blu^ede. die blumen und diu sat diu grunent und fro^euent sich. alle slaht vihe daz wuchert nu, aller slaht vogel die lobent nu den alm\aechtigen got mit wucher und mit sang und fro^euent sich siner hiligen urstend. und daz tu^ot alles daz got beschaffen hat. nu gedencht selber wes ir dem alm\aechtigen got schuldich sit. er hat uns undertan gemacht elliu irdischeu dinch, die dint uns, und wellen wir im niht dienen von des genaden wir iz alles haben. den er den richtum hat gegeben, die sint da von so hochvertich, daz si im niht dient. die tun sam der engel den unser herre geziert het u^eber alle die himlischen cho^er. do greif er an diu u^ebermu^ot und wolt sich gelichen sinem scheppf\aer, do must er genidert werden. also geschiht in allen die got mit vorchten niht dienent. die arm mu^egent niht hochvertich gesein, so gitich und so ungedultich sint aver si, daz si dem alm\aechtigen got dehein wucher bringent. wir lesen an der hiligen schrift von schach\aern, die trugen einen toten menschen den si ermordet heten. do horten si die veint nach in die in nach zugen durch daz mort, des erchomen si hart und entorsten den lichnamen nicht vol tragen da si in wolten begraben und wurffen in in ein grap, daz waz eins hiligen mannes Helysei. do der tot daz hilig gebein rurt, do wart er lebentich. war umb daz ergieng und waz diu red bedu^ete, daz schu^ellen wir merchen. wir sein leider die schach\aer, wir haben uns selben erslagen und tragen unser sel also erslagen von dem wege des hiligen ewaingelii und haben laider noch den willen, daz wir die arm sele dennoch verrer von got verellenden wellen. nu ziuhet nach uns ein michel menig, daz sint die veint des tiufels und wellent gern lo^esen die gevangen sele die der tiufel gevangen hat. si wellent lebentich machen die erstorben sele die wir mit des tiufels rat erslagen haben. nu ho^er wir nach uns ru^effen. einer ru^effet also: "\L ut \L quid \L diligitis \L vanitatem; die werlt die ir da tru^etet, der ir da volget, diu ist unst\aete, diu liuget eu, diu verlaitet euch. alles daz diu werlt hat, daz ist u^eppicheit, daz ist unst\aeticheit." so ru^effet aver einer: "war umb vlieht ir von dem alm\aechtigen got? cheret wider, so sit ir behalten." so spricht er selber der uns lip und sele gegeben hat: "cher noch wider; swie du mich verworffen hast, noch wil ich dich mit genaden besten und wil dich wider enpfahen und wil diner su^ent vergezzen, becher dich von allen dinen su^enden. di hiligen engel die fr\aeuent sich gro^ezlich von eines su^enders becherung". so getan ruf get nach uns. merch wir den ruf und becher wir uns, so sin wir s\aelich; verunruchen wirz, so sein wir uns\aelich. in der u^ebermu^ete da wir untz her inne gewesen sein, die werffen von uns, diemu^etigen uns vor dem alm\aechtigen got der unser schulde mit siner marter verdechet hat, der durch uns begraben wart, gereinen uns, daz wir sinen hiligen lichnamen reinichlich und wirdichlich enpfahen, so wirt unser sele lebentich. Nu schu^ol wir sein genade, der durch uns tot ist, der durch uns erstanten ist, mit aller unser andacht an ru^effen, daz er uns verlich der genaden, daz wir unsern lip in sinem dienst den su^enden und aller bosheit so ersterben, daz wir dem recht und den hiligen tugenden so ersten, daz wir den alm\aechtigen got immer an ende in sinen eren sehen mu^ezzen amen. predigt$31/ \L Item \L de \L resurrectione \L domini. text$ Wir lesen an dem hiligen \L ewaingelio daz vier Marien warn: Maria, unser frow, Maria Jacobi, sant Jacobes muter den si den minnern Jacob haizzent, und Maria sant Jacobes und sant Johans muter, die zwue waren unser frawen swester, und Maria Magdalene die unser herre erreint von aller bosheit. ez waz gewonheit der alten lu^ete under den juden daz die edeln und die richen frawen ir maistern von den si daz gotes wort horten, daz si den mit ir gu^ote dienten und in alle ir notdurft gaben. nach der gewonheit taten diz hiligen frawen die unserm herren von ir gu^ete dienten, do er uns erlediget an dem heren chr\aeutz mit sinem tode und er zu^o der erde bestatet wart. die hiligen frawen die minne zu^o im lebentigen heten, der hertz sein genad in der waren minne entzu^endet het, die giengen und chauften da si teur salben auz machten. ez waz gewonheit under den alten lu^eten daz si vil liebe toten mit tiurer salben so bestrichen, daz si niht faulten und daz si die wu^erme nicht ru^orten. nach der gewonheit wolten dise frowen unsers herren lip gesalbet haben, daz er lang unverwertet w\aere. do si des abentz die salben gemachten, do chomen si an dem suntage vil fru^o ze dem grab. diu grozze lieb die si zu im heten, diu macht daz si so fru dar chomen. dise hiligen frawen die habent uns bild vor getan, da wir nach schu^eln tu^on. wir schu^oln die vinster der bosheit g\aerlich uz unserm hertzen tun und schu^eln daz hertz erreinen, das der sunn des rechtes, der hiligen christenheit, dar inne schein, und schu^eln unser tiur salben, unser wol smekchent salwen zu^o dem grab unsers herren bringen. waz ist diu salben? daz sint diu guten werch, daz ist daz rein gebet. da mit schul wir suchen unsern herren den wir gelauben daz er von dem tode erstanden ist. wir schu^eln auch ze sinem grabe chomen. wie? da schu^eln wir pilden sein heilig marter, alz er durch uns starp, daz auch wir den su^enden sterben. wir schu^eln diu wol wazent salben bringen und schu^eln so leben, daz der waz und der gu^ot leumt von uns ge, daz wir der christenheit gezemen und daz von unserm rehten leben die tumben gebezzert werden. so chom wir wol zu^o dem grab unsers herren. die hiligen frowen, do si hintz dem grabe giengen und dehein man mit in gie und si wol westen das si bro^ede waren, do sprachen si zu^o ein ander: "wer welzet uns den stein von dem grab?" do si dar wider sahen, do waz der stein ab geweltzet. wie er gewolget wurde daz seit uns sant Matheus: der engel chom vom himel und warf den stein ab dem grab. daz tet er dar umb, daz er den frawen zaigt daz daz grab eitel waz und unser herre erstanten waz. do unser herre dannoch to^etlich waz und gemartert mocht werden, ob er do mocht geborn werden von der heren maget, daz si vil w\aerlich maget beleip, so endarf niemand wunder dunchen daz er von dem grab ersten mocht da der vil grozze stein ob lach. do der engel den stein ab gewarf, do giengen die frawen in daz grap und sachen einen ju^engelinch sitzen ze der zesm. diu zesm bedu^etet den ewigen leip. diu winster bedu^etet disen zerg\aenchlichen leip. der engel der uns daz chunt getet daz der hilig Christ erstanten w\aer von dem tode, der saz von recht ze der zeswen, wan der uns, ob wir reht leben wellen, nach disem leib der ewigen unto^eticheit gewiz hat gemacht. des engels gew\aet waz wiz alz ein sne. daz selb gew\aet bezaichent die fr\aeud unser hochzit. die hilig urstend unsers herren, diu hat fr\aeude bracht beidiu dem menschen hie enerde und auch den engeln da ze himel. mit siner urstend hat er uns des ewigen leibs gewiz gemachet. so erfr\aeuent sich die engel des daz diu st\aet da ze himel erfu^elt sol werden mit den s\aeligen menschen. die hiligen frawen, do si den engel sahen, do erschrachen si. do sprach der engel: "niht fu^erchtet eu! ich weiz wol, ir suchet Jesum von Nazzareth, den gechru^etzeten. der ist hie nicht, der ist erstanten." nu schu^oln wir merchen di tro^estlichen wort diu der engel sprach zu den frowen: ir enschu^elt eu nicht fu^erchten daz ir den himlischen boten sehet, wan ir da ze himel schu^elt sein mit den hiligen engeln. alle die diz werlt mer minnent dann daz himelrich, die mu^ezzent in hart fu^erchten, wan si ungenad mu^ezzent haben. der engel sprach auch mer zu^o den frawen: Jesum den ir da suchet, des gewalt ist allenthalben. er ist aller ding geweltich, aver sein hiliger lip der ist hie nicht gagewurtich. schauet daz grap und secht diu stat da unser herre geleit waz; ob ir minen worten nicht gelaubet, daz ir doch dem iteln grab gelaubet. do er in die hiligen urstende chunt getet, do hiez er si gen, daz si den hiligen jungern saiten und n\aemlich sant Peter daz er vil gewislichen erstanten w\aer und daz si in ze Galilea fu^enden. welich durft waz des daz er Petrum benamen nante? Petrus der hat unsers herren dristund verlaugent, und w\aer er nicht genent bei namen, so entorst er under die junger nimmer mer sein chomen. durch daz sein schuld merer waz denn eines andern, so nant in der engel bei namen, daz er iht gezwivelt durch daz er unsers herren verlaugent het. in wolt auch unser herre siner christenheit ze maister geben, do lie er in an siner aigen schulde lernen wie er mit sinen undertanen gebarn scholt die haubthafter su^ende schuldich waren, wie er die lokchen und tro^esten scholt, daz si wider ze gotes hulden cho^emen. der engel der hiez die frawen daz si den jungern saiten, er cho^em vor in ze Galilea, da scholten si in sehen. Galilea daz spricht in unzer zung "ein eroffenung" und bezaichent die s\aelicheit des himelriches da sich unser herre eroffent mit sinem vater und mit dem hiligen geist sinen jungern. unser herre fu^or vor sinen jungern, dar nach volgten si im, und volgent im alle tag die s\aeligen und die erwelten. daz ist diu war eroffenunge. da eroffent er sich den erwelten alz er ist. an dem jungisten tage so wirt diu war eroffenunge da eines iegelichen menschen werch eroffent werdent, da die rechten von den unrechten gescheiden werdent: die rechten zu^o den ewigen genaden, die unrechten ze der ewigen helle. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got vil innechlichen biten daz er uns helfe, daz wir in disem libe von allen unsern su^enten so ersten mu^ezzen, daz wir ze der jungisten urstende mit den erwelten die vo^ellichlich fr\aeude besitzen mu^ezzen amen. Nu schu^eln wir unser zaichen, den hiligen gelauben, sprechen dem alm\aechtigen got ze eren, dem tiufel ze laster. predigt$32/ \L Item \L de \L resurrectione \L domini. text$ Nach der marter unsers herren, des hiligen Christes, do sein junger zwiveloten daz er iht erstu^ende, und ir ieglicher gie sein dinch schaffen, do beleib diu hilig fraw sant Maria Magdalena bei dem grab und sucht unsern herren, und swi dikch si gesehen het daz daz grap itel waz, iedoch sucht si in aver. diu grozze minne diu in ir hertz bran, diu macht daz si in so entzichlichen sucht. alz uns daz hilig ewaingelium seit, Maria Magdalena diu stund uzzerhalb des grabes weinend. nu schu^eln wir merchen wie mit grozzer minne ir hertz bran. do die junger alle danne giengen, daz si aine da beleip und in aver sucht den si da vor het gesucht und si in niht funden het, si sucht und weint und bran ir hertz von der grozzer lieb die si zu^o ir herren und zu^o ir liben maister het, wan si want er w\aer auz dem grab genomen. da von geschach das, do si ein ze dem grab bestunde und in sucht, daz er ir ze aller erst erschein, daz si in ze aller erst nach siner hiligen urstend sach. ir sere und ir leid waz mer dar umbe daz si wante er w\aer verstoln auz dem grabe dann dar umb daz er gechru^etzet waz, dar umb weint si aller maist. do si also weint, do neigt si sich und lugt in daz grap und sach zwen engel in wizzem gew\aete, einen da ze dem haubt und einen da ze den fu^ezzen da unser herre gelegen waz. die zwen engel die bezaichent zwai urchu^ende, daz ist diu hilig schrift die di hiligen wizzagen schriben die vor gotes geburt waren, und diu hilig schrift diu nach gotes geburt geschriben ist, diu hiligen \L ewangelia, \L apostolus und ander hilig schrift. diu zwei urchund diu gehellent ein ander, ir ietweders daz seit daz {\it(?)Christ} uns geborn wu^erde, daz er gemartert wurde, daz er erstu^ende. daz bezaichent die zwen engel. daz vorder urchu^ende daz ist der engel der da ze dem haupte saz, daz niwe urchu^ende daz ist der engel der ze den fu^ezzen saz. die engel die si sach die vragten si: "wip, waz weinst du?" do sprach si: "ich wein dar umb daz si minen herren genomen habent und enweiz wa si in hin geleit habent." daz waz ir ein grozzes lait daz si niht enwest wa si gen solt da si irs laides getro^est wu^erde. do si also sprach, do chert si hinder sich und sach unsern herren Jesum stenten und enwest nicht daz ers waz, wan si zwifelt dannoch daz er erstanden w\aer. da von spricht diu hilig schrift, si het im den ruke gechert. si enzwivelot aver niht von ungelauben, daz si zwivelot daz tet si von ungewizzen. do sprach unser herre zu ir: "wip, waz weinest du? wen suchest du?" do want si iz w\aer der gartn\aer, wan daz grap waz in einem garten, und sprach also: "mein herre der ist auz dem grab genomen und enweiz nicht wo er geleit ist. ob du in habest genomen, so sag mirz daz ich in da nem." do si want daz er der gartnar w\aer, do enmissedacht si niht, wan er het in ir hertzen sein heilig minne gepflantzet und den gru^enen samen der guten werch. do sprach unser herre zu^o ir: "Maria". sa ze stund bechant si in und sprach "maister" und wolt im sein fu^ezze vahen. do sprach er zu^o ir: enru^er mich niht, ich enbin noch niht ze minem vater wider gevaren." Maria diu gelaubt dannoch niht daz er sinem vater gelich w\aer, von diu waz unser herr dennoch ze sinem vater in ir hertzen niht gevaren, wan si {\it(?)niht} gelaubt daz er sinem vater gelich w\aer. in unserm hertzen ist er auf gevaren ze sinem vater, wan wir daz gelauben daz er im gelich ist in der gotheit und immer ist in der menscheit die er durch uns enphie, in der er gemartert wart, in der er begraben wart, in der er erstunde, in der er noch chu^enftich ist ze ertailen u^eber alle diz werlt. unser frawe sant Maria Magdalena, do ir unser herre erschein, do gie si und sait den jungern, si hiet in gesehen und er hiet mit ir geret. also gen\aedichlich lost er die su^ende der armen menschen. daz erst wip Eva diu verlait den man ze dem tode in dem paradiso, nu hat uns daz wip daz leben bracht von dem grab, Maria, diu da bot waz siner heren urstende. unser herre wart an schulde gewizigt, daz wir su^end\aer unser schuld t\aeglich ledich werden. nu schu^el wir merchen wes wir dem alm\aechtigen got schuldich sein der ein an su^ende waz und gab sich fu^er uns und lost uns auz des tiufels gewalt und hat uns diu genad getan, ob wir gevallen ander stund, daz wir niht schu^eln umb daz zwiveln er hab den wech geoffent, daz wir wol auz des tiufels gewalt cho^emen mu^egen mit innechlicher riwe, mit den z\aehern, mit riwichlicher bichte. er hat die su^ent verboten und hat uns doch lachentum gegeben, daz wir wider chomen mu^egen, ob wir vallen. der genaden hat er uns gewiz gemachet an unser frowen sant Maria Magdalena diu zu^o im mit grozzer riwe chom, da er ze haus geladen waz, und enschamt sich nicht vor den die da ze der wirtscheft sazzen, si gieng zu^o im und twug im sein fu^ezze mit ir z\aehern und wischt si mit ir har und chust si und verjach irr su^ent und wart erwaschen von allen iren su^enden. alle die gezierd die si irm leib durch su^end gemacht het, die chert si alle ze gotes dienst. von dem enpfie si aller irr su^enden antloz. an dem ding schu^ellen wir merchen die grozzen barmung unsers herren der uns ze trost und ze einem pild gegeben hat sin trute die mit grozzen su^enden gevallen waren und mit grozzer riwe und mit grozzer buzze wider ze sinen hulden chomen, daz ist Petrus, daz ist der schacher, daz ist Zacheus, daz ist Maria. der sinen gelauben und sin triw niht wol behalten habe, der sech wie sant Peter mit innenchlichen z\aehern ze hulden chom. der diep und raw\aer sei gewesen, der sech wie der schach\aer ze hulden chom der an dem tode sein su^ende vil innenchlichen chlait und sein riwe vil groz waz. der mit girischheit, mit rawe gevallen sei, der sech an Zacheum: swaz er ze unreht ieman getan het, da wider gab er vierstund sam vil. der mit hure die reinicheit sines hertzen verlorn habe, der sech an sant Maria Magdalena diu alle die bo^esen gird diu si het mit dem fiur der hiligen minn di si zu^o unserm herren het g\aerlich auz gebrennet het. unser herre, der alm\aechtig got, der hat uns diu pilde gegeben allenthalben den wir volgen schu^eln: swa wir nu unreht gevaren haben, daz lazzen uns riwen. der alm\aechtig got tro^estet uns mit der ewigen fro^eude, ob wir st\aet riwe wellen haben und dem tiufel widersten wellen. dem schu^el wir mit worten und mit werchen widersagen. predigt$33/ \L Dominica \L in \L albis. text$ Do unser herre erstanten waz und der su^ender rinne durch uns su^end\aer ze aller erst erschinen waz, sant Maria Magdalena, und nach ir su^emelichen sinen jungern, und dennoch etlich sein hilig urstende nicht gelaubten vo^ellichlichen, daz er si gevestent, dar umb erschein er in an dem achten tag, da si verspart waren durch der juden vorchten. do chom unser herre, swie doch diu tu^er gespert w\aer, doch gie er ze der gesparten tu^er dar in zu^o sinen hiligen jungern. unser herre der vor siner marter von einer mayd mocht geborn werden, daz si heriu muter ir magtum nicht verloz, daz si ein ungemailiktiu magt waz vor der geburt, in der geburt, nach der geburt, ob er daz getu^on mo^eht, dennoch do er to^etlich und verwertlich waz, waz wunders ist denn, ob er nach siner hiligen marter, do er unto^etlich waz, ob er da in gegen mocht ze der tu^er {\it(?)in} diu verspart waz? daz er sinen jungern allen irn zwivel benam, do zaigt er in sein hent und sein fu^ezze da die masen der wunden an waren. er wolt ersten mit den masen, daz er der hertze erheilt die sein hilige urstende niht gelaubten. er zaiget auch sinen hiligen leip also getanen nach siner heren urstend, also wir alle nach der gemainen urstende werden. er waz unverwertlich und macht man in do griffen, er zaigt sich unverwertlichen dar umb, daz er sein junger lokcht, daz si in disem libe den himlischen lon enphiengen. er zaigt sich so getanen, daz man in griffen mo^echt dar umb, so si die masen siner wunden sahen und griffen, daz si denn in dem gelauben gevestent wurden. dar nach {\it(?)sprach} er zu^o zin: "\L pax \L vobis". er sprach: "der gotes frid sei mit eu". nu schu^eln wir merchen daz unser herre mit allen sinen werchen uns frid und genad gemacht hat. do er in dise werlt geborn wart, do brachten uns die hiligen engel frid von himel, si sungen: "\L gloria \L in \L excelsis \L deo; lop da ze himel dem alm\aechtigen got und hie in erd frid den lu^eten die gutes willen sint." do unser herre zu^o der marter gen scholt, do sprach er aver ze sinen jungern: "\L pacem \L meam \L do \L vobis, \L pacem \L relinquo \L vobis". er sprach: "minen frid geb ich eu, minen frid lazze ich eu". nach siner heren urstende do bracht er in selben fride, also wir iz hiut lesen an dem hiligen \L ewaingelio, und sprach: "\L pax \L vobis; frid si mit iu". der fride geho^eret zu^o den die da vintschaft heten und daz {\it(?)diu} geendet und gefridet ist. er gab in den frid alsam er spr\aech: umb eur hail ward ich geborn und wart gemartert und bin mit miner go^etlichen tugenden von dem tod erstanden, daz ich iuch ze mins vater hulden bracht von des hulden ir chomen wart von den su^enten des ersten menschen Adam. do er also gesprach, do zaigt er in sein hent und sein fu^ezze und sein sitten diu durichstochen waz, daz daz wazzer und daz blu^ot dar auz ran. daz zaigt er in, er enzaigt sein antlu^etze nicht, da bei si in aller best erchennen scholten. sein hent und sein fu^ezze die waren durchslagen mit ysneinn nageln, sein wunden die waren geheilet, iedoch waren die masen da beliben und sint dennoch da und belibent da untz an daz jungist urteil. daz unser herre die masen siner wunden nach siner urstend haben wolt, daz tet er nicht vergeben, er tet iz durch vier sach: er tet iz dar umb, daz er nach siner urstend sinen jungern zaigt, daz auch si gevestent wurden an dem hiligen gelauben, und daz vil w\aerlich gelaubten daz er mit dem selben leib erstanten w\aer der da gemartert waz und in daz grap bestatet waz; er tet iz auch dar umb, daz er nach siner hiligen auffert sinem vater zaigt wie getan marter er hab erliten durich die menschen und in wege datz im; er tet iz auch dar umb, die s\aeligen menschen die t\aeglich von disem leib schaident und ze himel gefu^ert werdent, so die sehent die masen siner wunden, daz die immer mer genad sagent und in immer lobent der si mit siner heren marter erlo^eset hat; er tet iz auch dar umb, daz er an dem jungisten urteil den verteilten juden zaig wie mit sch\aentlicher marter si in toten, daz er auch den christen zaige waz er durch ir willen erliten hab. die masen siner wunden die zaigt er da; daz here chr\aeutz da er an erhangen waz, daz bringent die hiligen engel also gantzes dar ze der jungisten urteil, daz si iz da sehent. so spricht er ze den vil armen die in da chru^etzten: "nu sehet, ir verworchten, wie ir mich an disem chru^etze vil sch\aentlich als einen schach\aer under andern schach\aern erto^etet, do ich durch eur hail in diz werlt chomen waz. nu vart, ir verfluchten, in daz ewig fiur daz dem tiufel und sinen nachvolgern gegarwet ist." ze den u^ebeln christen spricht er auch: "so getan not han ich durch euch erliten, zaiget waz ir durch mich erliten habet! ir namt mein deheinen war, alles eur leben waz u^ebel und unreht; nu vart mit den juden". unser herre der sprach aver ze sinen jungern: "\L pax \L vobis, mein frid sei mit eu." daz er iz ze dem andern mol sprach, da mit vestent er daz er e da vor gesprochen het, daz er frid gemacht het und hulde gewunnen het dem menschen da ze sinem vater und daz er die engel und die menschen mit ein ander versu^ent het. daz er in daz chunt t\aete, dar umb sprach er anderstunt: "\L pax \L vobis, frid si mit eu." do er zu^o sinen jungern chom, alz ir vernomen habet, do enwaz der hiligen junger ainer dar inne niht. daz waz sant Thomas, der waz her auz gegangen von in, under diu do erschein in unser herre. do sant Thomas hin wider in chom, do seiten im die hiligen junger, si hieten unsern herren gesehen. do sprach sant Thomas: "ich engesech sein hent und sein fu^ezze und ich engreiffe im in sein seitten, ich gelaub sein anders nicht." dar nach an dem achten tag, do sant Thomas dar inne waz mit den andern jungern, do chom aver unser herre und gie ein ze versparter tu^er und grust aver sein junger und gab in sinen frid. daz er sinen truten, sinen erwelten junger siner hiligen urstende zwifeln lie, daz tet er durch uns die nach siner heren auffert den hiligen gelauben enphangen habent, daz wir da mit gevestent sein. Maria Magdalena diu vil snellichlich gelaubt, diu waz uns so nu^etze nicht sam sant Thomas der vil tr\aeg gelaubt. do sant Thomas in die wunden unsers herren greif, so man daz seit oder so wir daz selber lesen, da mit ist uns aller zwifel benomen. do unser herre in daz gespart gadem zu^o sinen jungern chom und {\it(?)sant} Thomas da inne mit in waz, do sprach er zu^o im: "greiff mit dinem vinger an die stat da die nagel durch giengen und greiff in mein sitten und wiz nicht ungel\aeubikch." do er die masen gesach und dar in graif, do sprach er: "du bist mein herre und mein got". sant Thomas der waz ein mensch, er sach auch nie wan einen menschen. er sach einen menschen und gelaubt daz der selb mensch der ware got w\aer, also sprach sant Thomas. des antwurt unser herre und sprach: "wan du mich gesehen hast, Thomas, nu gelaubest du; die mich aver nicht gesehen habent und iz doch gelaubent, die sint s\aelich." mit diser rede si wir gemeint, n\aemlich die von der heidenscheft gelaubich sint worden, die daz gelaubent das unser herre Jhesus Christus geborn wart, daz er gemartert wart, daz er erstund. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got biten vil innechlichen der da warhaft ist an allen sinen geheizzen, daz er uns verleih, daz unser gelaub so vest und so st\aet si, daz wir den alm\aechtigen got den wir mit den augen des vleisches niht haben gesehen, daz wir den gesehen mu^ezzen mit den geistlichen augen in der ewigen s\aelichheit und in loben mu^ezzen mit allen sinen hiligen. swa wir untz her durch unser tumpheit und des vintes rat an sinem dienst uns versaumt haben, da eilen wider und sprechen: "ich widersage". predigt$34/ \L Dominica \L post \L pasca. text$ In dem hiligen \L ewaingelio daz man hiut ze dem gotes dienst liset, da spricht unser herr: "\L ego \L sum \L pastor \L bonus". er spricht: "ich bin ein gu^ot hirt". unser herre, der gu^ot hirt, der redet mit sinen schaffen die vor worden waren, mit den die dannoch lebten, mit den die dannoch geborn scholten werden, die do an in gelaubten und die nu an in gelaubent und die noch den hiligen gelauben enpfahen schu^eln. er sprach zu^o in: "ich bin der gu^ot hirt". die andern gu^ot herte, alsam Petrus und ander die hiligen zwelfboten und die hiligen ler\aer alsam Augustinus, Jeronimus, Gregorius, die waren gu^ot hirten. unser herre der hat sein gu^ot von niemand wan von im selb, die ander gu^ot hirten die habent allez ir gu^ot von im, von in selben habent si nicht. unser herre hat uns gezaiget wie ein gu^ot hirt er ist, er gap sein selbes leip umb siniu schaf. so getan minne und so getan lieb het er zu^o sinen schaffen, die hat er auch den hirten der hiligen christenheit gezaiget und hat in geboten, und daz er in mit den worten geboten hat, daz hat er auch mit dem bilde gezaiget, daz die hirten der hiligen christenhait, iz sei der phaffe oder der lei, der der christenheit phliget, der schol sinen schaffen den sein not ist mit tailen die speise, daz gew\aete und, ob sin not wirt, so schol er sinen leip geben durch siniu schaf. daz gebild hat uns got vor getan, ob wir den worten niht volgen, daz wir den pilden volgen. laider ir ist vil die entweders tu^ont, sin helffent in mit gu^ot noch mit leib. die lu^ete habent in ir huse ir su^ene, si habent auch ir sch\aelkch, si habent auch ir mitlu^ete. die su^ene die dient ir vater getriulich durch die libe und durch die trew die si zu^o im habent, wan si sein erib nach im besitzen schu^eln. die sch\aelkche die dient ir herren durch vorcht, die mietlu^et durch wertlichen lon. die selben drei ordenung die vindet man noch in der hiligen christenheit under aller slacht lu^eten. ez sint ettelich die unserm herren dient alsam die gu^oten su^en ir liben vater, durch die minne dez alm\aechtigen gotes sint si {\it(?)ir} undertanen vore und dient in vil triwlich mit ir gu^ot, mit dem gotes wort, mit den guten pilden, und wisent si da mit hintz dem himelrich. so sint auch etlich die dient alsam die sch\aelkch dem alm\aechtigen got durch die vorcht der helle, si lerent ir undertanen daz si diu gebot des almachtigen gotes behalten, daz si der helle witz u^ebrich werden, und ist daz dennoch gu^ot. so sint auch die mitlu^et, die habent dehain acht auf daz gotes rich; swaz die ir undertanen geniezzen mu^egen, des sint si vlizzich. die haizzent mietlu^ete dar umb, wan si niht durch daz himelrich dann durch irdischen nutz den lu^eten des alm\aechtigen gotes vor sint. so getan mietlu^et, also si den wolf sehent, so vliehent si und enhu^etent noch enledigent ir sch\aeflein niht, so chumt der wolf und zefu^ert si. der wolf sint zwei gesl\aeht. ein gesl\aeht, daz sint die geweltigen die der christenheit scholten phlegen, die ze hirten und ze hu^etern gesetzet sint der christenheit, daz sint alle u^ebel richt\aer die raw\aer und abprenn\aer sint, die ir undertanen verdrukchent und nement in ir gu^etlin alsam die wolf. die selben wolf, so si niemand beschirment, so zefu^erent si mines tr\aechteins sch\aeffelin: ettelichen ersleht er, ettelichen beraubet er, ettelichen bewillet er daz wip, ettelichen brennet er daz haus, er beget auch ander su^end vil manig diu die gotes e verboten hat. die daz wern scholten, die daz gericht habent, die tu^ont iz selb. swa si iz nicht wernt, reht alsam ob si iz selb getan hieten, dar umb mu^ezzent si unserm herren ze red gesten da si dehain ir gewalt gehelffen mach. ez ist auch ein ander wolf der ze allen ziten umb vert und suchet wa er iemant verlaiten mu^eg. daz ist der bo^ese gaist, der vert ze allen ziten under den lu^eten, ob er iemant verlaiten mu^eg und gevellen. dar zu^o sint uns von dem alm\aechtigen got gesetzet die hiligen ler\aer die uns ze allen ziten warn und manen schu^eln, daz wir sinen unrainen schu^entsalungen niht volgen, daz wir sinen listen widersten. der selb unrein wolf, der vlizzet sich wie er uns gevelle: er zeuhet ettelichen zu^o der hu^ore, ettelichen zu^o der girischheit, ettelichen ze der hochvert, ettelichen ze der manslecht, ettelichen ze dem lucken urchu^end, ettelichen ze dem raube, ettelichen ze dem nide und ze ander bosheit. in den dingen allen fliuhet der mitman, wan der wirbet niur nach werltlichem gewinn denn nach genist der sele. nu schu^eln wir merchen waz unser herr spreche. er spricht: "ich pin der gu^ot hirt", als ob er spr\aech: "ir schu^elt den hirten die mietlu^et sint nicht volgen, ir schu^elt mir volgen. ich erchenn miniu schaf, die ho^erent und erchennent mein stimm, den gib ich auch den ewigen leip". er spricht auch mer unser herre: "ich han auch anderiu schaf, diu mu^ozz ich her zu^o disen laiten." diu andern schaf diu er het alz er sprach, daz sint die haiden die bechert sint, die hat er all in ein stige bracht. diu ein stige daz ist diu hilig christenheit. er hat die juden und die christen ze samme bracht in einen gelauben. er spricht: "si ho^erent mein stim". von der bredig der hiligen boten wurden die haiden bechert, der hiligen boten stimm ist unsers herren stimm. er spricht: "iz wirt ein stige und ein hirte". diu ein stieg daz ist diu christenhait, der ein hirt daz ist unser herre Jesus Christus der die seinn erwelten an die waid des ewigen libes beleit. diu selb waide daz ist daz antlu^etze des alm\aechtigen gotes, diu beschauung der hiligen drinu^esse, diu ist der s\aeligen wirtschaft, da hungert niemant, da endu^erst nieman. zu^o der selben wirtscheft belait uns der alm\aechtig got, daz wir da gesehen mu^ezzen da wir nu da gelauben amen. der uns ze allen ziten laget, unserm veint, dem schu^eln wir widersagen. predigt$35/ \L Dominica \L post \L pasca. text$ Unser herre sprach zu^o sinen hiligen jungern: "iz chumt ein wenigiu zit daz ir mich niht sehet, und aver ein wenigiu zit daz ir mich sehet, wan ich var ze minem vater." do sprachen sein hilig junger: "wir enwizzen niht waz er maint mit der rede daz er spricht wir ensehen sein nicht ein vrist"; wir versten diser red nicht." unser herre der aller menschen ged\aench weiz, der west wol daz si in wolten vragen und sprach zu^o in: "daz ich mit iu geredet han daz ir mich ein churtz weil nicht secht und mich aver ein churtz weil secht, wan ich ze minem vater var, {\it(?)dar umb vraget ir ein ander}. ich sag eu zwar daz ir wainet und euch unfro^euet, aver diu werlt diu fro^euet sich, und diu unfro^eude die ir habt, diu wirt eu verwandelt ze grozzer fro^eude. so daz wip chint gewinnen schol, so ist si unfro; so si dann chint gewinnet, so vergisset si des laides daz si da von erliten hat durch die fr\aeud daz daz chint geborn ist. also mu^ezzet ir auch unfr\aeud haben. ich gesich euch aver und fr\aeuet sich eur hertz und enmag eu diu fr\aeude niemande benemen." unser herre, der hilig Christ, wan er daz wol west daz sein hilig junger von sinem tode und von siner marter hart geunfr\aeuet wurden, do sait er in vil dikch daz er gemartert scholde werden, daz er auch ersten scholt, und sprach disiu wort zu^o in: "\L Modicum \L etiam \L non \L videbitis \L me." disiu wort geho^erent n\aemlich sein hilig junger an, diu si auz sinem mund horten und iz auch seint sahen daz si also erfu^ellet wurden. daz er zu^o in sprach: "ir ensecht mich nicht ein churtziu weil", daz waz diu zit do er in dem grab lach und si sein nicht sachen. an dem vreitag ward er gechru^etzet an der sechsten weil des tages, an der niunten weil do verschied er, an dem abent do ward er in daz grap geleit und lag dar inne die nacht und den samtztag und diu nacht des samtztages. an dem suntag vil fru^o erstund er von dem tode. daz er zu^o in do sprach, daz si sein ein weil nicht ens\aehen, daz waz also gesprochen: do ich vor miner marter mit eu waz, do sacht ir mich to^etlichen und so getanen, daz ich gemarterot mo^echt werden; nu secht ir mich unto^etlichen, unverwertlichen. er sprach "ir secht mich aver ein weil", daz waren die viertzich tag die er mit in waz nach siner hiligen urstende. er sprach aver zu^o in, si ens\aechen sein nicht: do er ze himel fur, do ensachen si sein nicht. die hiligen junger unsers herren, swenn er in sait von siner marter und von sinem tode, die gelaubten daz vil wol daz er iz der war got w\aer, si wanten aver dez daz er nicht ersterben mo^echt. si westen vil wol daz er wider ze himel fure ze sinem vater der in her sant, si engelaubten aver des nicht daz got niht ersterben mo^echt. von den dingen, swenne er mit in icht redet von siner marter und von sinem tode, so wanten si daz er in ein gelichnu^esse seit pei der si etwaz anders versten scholten. von der grozzen lieb die si zu^o im heten so gelaubten siz trage. die unreinen vinde die gelaubten iz licht von dem unm\aezzigen nide den si zu^o im heten. die hiligen junger, do si unsers herren nicht verstunden und in vragen wolten, wan got der menschen hertze und gedanch wol erchennet, do west er ir ged\aench und sprach zu^o in: "daz ich zu^o iu gesprochen han "ir secht mein nicht ein wenigiu frist und secht mich aver da nach ein churtziu frist", dar umb vraget ir ein ander. daz zeig ich eu: ich sag eu zwar das ir truren und weinen beginnet." ez wainten und trurten dez hiligen Christes minn\aer. do si sahen daz in die veint viengen, daz si in bunten als einen schach\aer, do si in an slahen sahen, do si in an spiben sahen, do si sahen die du^ernin chron auf sein haubt setzen, do si sahen das man sin spotte, daz man in verteilt, daz er an daz chru^etze erhangen wart, daz er erstarp dar an, daz er in daz grap geleit wart, daz waz ir unfro^eud. da wider fro^euten sich der werlt minner, daz waren der juden scriber die si diu e lerten mit den die hilig lu^ete under in duchten. do si unsern herren sahen an slahen, do si sahen das man sein spott, do si sahen daz er starp an dem chru^etze, dez fro^euten sich die die diu werlt minnten. ez waz in auch sw\aer ze sehen diu unfro^eude der hiligen junger. diu wart in verwandelt ze grozzer fro^eude nach siner heren urstende, also da geschriben stet: \L gavisi \L sunt \L discipuli. der juden unfro^eude ward aver groz. den rittern die des grabes phlagen, den gaben si michelu schatz, das si j\aehen ern w\aer nicht erstanten. daz unser herre zu^o sinen jungern sprach, daz si wainten und chlagten, da mit sei wir alle gemant die des alm\aechtigen gotes junger wellent sein, daz wir hie an disem libe unser su^ent wainen und chlagen, daz wir antloz erwerven. iz wainent auch die s\aeligen daz si so lang sint auf geschoben. so getan unfr\aeude habent die s\aeligen, aver die verworfen, der girde und aller ir gedanch her zu^o der werlt stet, die fr\aeuent sich in diser werlt, si fr\aeuent sich daz si golt und silber genunch habent, daz si scho^eniu wip habent, daz si scho^eniu chint habent, daz si undertan genunch habent. si fro^euent sich auch dez daz si nicht gelaubent daz dehain ander lip mer sei wan diser unst\aetiger leip den si in diser werlt habent. ist aver daz si den andern leip gelaubent, so versehent si sich doch nicht daz in der ewigen genaden icht mu^ege werden. der seligen unfr\aeud die si in diser werlt habent, diu verwandelt sich ze grozzer fro^eude: so si von disem leib schaident, so enphahent si die himelischen genade. so wirt aver diu fr\aeude der uns\aeligen die disiu werlt minnent ze grozzen unfro^euden verwandelt: so si von diser werlt schaident, so werdent si ze den ewigen no^eten gefu^eret da si unfro^eude habent in den ewigen witzen. unser herre seit in auch ein gelichnu^esse und sprach also: "swenne daz wip gebern schol, so hat si unfro^eud; so si denne daz chint gebirt, so gedenchet si nicht der unsenft die si da vor hat gehabt durch die fr\aeude daz daz chint geborn ist." daz wip diu da unfro ist, so si chint gewinnet, diu bezaichent die hiligen christenheit diu nu^or aribeit und unfro^eud hat und achtsal hat an ir chinden, den s\aeligen die hie in diser werlt von den \aecht\aern manig unsenft lident. diu hilig christenheit diu hat manig tru^ebsal von des tiufels chinden die si irrent, daz si dem alm\aechtigen got icht chind geber. iedoch gewinnet si t\aeglich diu chint mit guten werchen, mit der bredige, mit der hiligen tauffe, mit guten bilden. dar umb wainet si hintz dem alm\aechtigen got, daz si sein hilf erwerve. swenn si mit grozzen ariweiten so getaniu chint gewinnet und si nach disem leib die himlischen genad enph\aehet ze lon, so gedenchet si niht der ariweit die si leit durch die fro^eude dez himelriches daz ir got ze lon hat gegeben. die gelichnu^esse die ir nu vernomen habet, die sait unser herre sinen hiligen jungern und tro^est und vestenot si da mit. an der nacht do in sein junger Judas den juden gap, do ret er diz red. da von waren si unfro, do sprach er zu in: "ir habt unfro^eude niur dar umbe, daz ich iu gesait han daz miner junger ainer mich den juden gibt und daz ich gechru^etzet wird; so ich denn ersten, so sich ich euch aver und fro^eut sich eur hertz und enmag eu diu fr\aeud niemande benemen. die fro^eude di die hiligen heten von unsers herren urstende, von siner u^offert, von der chunft des hiligen geistes, die enmag in niman benemen. swie dikch si an geslagen wurden, swie si gechru^etzet wurden sam Petrus, swie si gehaubt wurden sam Paulus, swie si gebrennet wurden sam Laurencius, iedoch heten si die zu^oversicht der ewigen fro^euden. die selben zu^oversicht die habent auch die s\aeligen daz in diu widerw\aerticheit dirre werlt werde verwandelt ze fro^euden in dem himelrich. waz ist diu fro^eude, diu in dem himelrich ist, diu in nimmer genomen wirt? daz ist diu beschaunu^esse der hiligen trinitat, des vaters und des sunes und des hiligen gaistes. so si sehent den vater und den sun und den hiligen gaist in der gezierde siner gothait, der fr\aeude mag nicht gelicht werden. die fr\aeude habent die hiligen, diu enwirt in nimmer benomen. da ist dehain missehellunge, da ist diu ewig ewenhellung, da enmach dem leib noch der sele nicht geschaden, da ist alles daz gu^ot ist, da gebristet allez daz u^ebels ist. da bring uns die hilig drinu^esse zu^o, der vater und der sun und der hilig geist, ein warer got, des lob wir in dem hertzen und in dem mund tragen schu^eln und schu^eln sprechen: ich widersag. predigt$36/ \L Dominica. text$ Unser herre rete mit sinen hiligen jungern: "ich var wider ze minem vater der mich her sant, und vragt mich nieman under eu war ich var. wan aver ich dise rede mit eu han geredet, so truren euriu hertze. ich sag aver eu diu warheit. iz ist eu nu^etze daz ich vare; envar ich nicht, so chu^emet {\it(?)eu} der hilig geist nicht. var aver ich, so sent ich iu den hiligen geist. swenn eu der chu^emet der {\it(?)refset} diu werlt von den su^enden und von dem rechte und von der urteil. noch han ich vil mit eu ze reden, des ir nu nicht mu^egt gemerchen. swenn aver der gaist der warheit chu^emt, der gelert euch alle warhait. der redet von im selben nicht, er redet swaz er geho^eret, er chu^endet eu auch die chu^enftigen dinch. der eret mich, wan er nimt iz von dem minen und tu^ot iuz chunt." daz ist daz hilig \L ewaingelium daz man hiut gelesen hat. waz unsers hailes dar an sei, daz schu^ellen wir merchen. do diu zit nahent daz unser herre gemartert wolde werden durch unser hail, do sait er sinen jungern daz er ersterben scholde und auch ersten scholde und daz er ze himel varen scholde und daz er den hiligen gaist sinen jungern senden wolt; ob si getru^ebt wurden von siner marter, daz si gefr\aeut wurden von siner hiligen urstende; ob si unfro wurden, so er hintz himel fu^ere, daz si gefr\aeut wu^erden, so er in den hiligen gaist sant. vado ad eum. er sprach: "ich var wider ze minem vater der mich durch der menschen hail in dis werlt sant." nach der gotheit so waz er ie mit sinem vater, nach der menschait so fur er wider ze sinem vater. "eur dehainer vroget mich war ich var. des enist dehain durft daz ir sein vragt, wan ir gesecht iz daz ich ze himel var." daz ergie an dem viertzigisten tag nach siner hiligen urstende. do er mit in ret und si segenot, do chom ein wolchen von himel und umbschein in und fur er in den selben wolchen gein himel. do enfragten die hiligen junger nicht mit den worten, wan si sahen iz mit den augen. do si auf warten ze himel da er hin fur, do sahen si zwen engel in wizzem gew\aet bei in sten, die sprachen zu^o in: "war umb wartet ir herren ze himel? dirre hailant der ze eur gesicht ze himel gevaren ist, der chu^emet aver noch mit dem selben pild und in den selben wolchen, als ir gesehen habet das er ze himel gevarn ist." die hiligen junger begunden trauren und wainen auf die fu^ezspor da unsers herren fu^ezze stunden und giengen wider in diu stat ze Jerusalem und dienten dem alm\aechtigen got ze allen ziten in dem templo. do sprach aver unser herre: "wan ich aver dise red mit eu geret han, so unfrawet sich eur hertze." swenn er von sinem tode und von siner auffert icht mit in redet, so wurden si unfro, wan si in gern mit in gehabt heten. auch vorchten si die juden, daz si {\it(?)si} durch in slu^egen. er sprach aver zu^o in: "ich sag eu diu warheit: iz ist iu nu^etz daz ich var ze minem vater und ist eur notdurft; das ich mein menschheit ze himel fu^er daz ist iu nu^etz, wan elliu eur gird diu hefet sich von irdischen dingen nach mit hintz himel." er sprach zu^o in: "swen ich von iu var ze himel, so sent ich eu den hiligen geist, der tro^estet euch und leret euch und vestent euch." der hilig geist der tro^estet si, der chom an dem zehenten tag nach siner auffert und fro^euet in ir hertz, daz si nicht mer trourten dar umb, daz er von in ze himel gevarn waz, daz si sich fro^euten daz der sun und der vater und der hilig geist an allem go^etlichen gewalt ebenher und ebengewaltich sint. er sprach: "envar ich nicht, so chumt eu der hilig geist nicht." an dem selben tag do er erstund, do gab er sinen jungern den hiligen geist und sprach: "empfahet den hiligen geist". unser herre der waz geweltich ze geben sinen jungern den hiligen geist. wan er aver dennoch leichenhaft waz mit in, do behut er si. do er do ze himel fur und mit in nicht lichenhaft waz, do gedachten si daz der gewalt des alm\aechtigen gotes u^eber alle dis werlt gereicht; do waren si wirdich zempfahen den hiligen geist. er sprach, unser herre: "ich var dann ze himel, der hilig geist der iuch da tro^esten schol, der encho^emt eu anders nicht. var ich ze himel, so sent ich eu den hiligen geist". die hiligen patriarchen, die hiligen wissagen, Abraham, David, Esayas, die heten den hiligen geist; swenn si iht saiten, do sprachen si: "\L hec \L dicit \L dominus". do unser herre die hiligen boten zu^o im ladet und in gewalt gab daz si aller slaht sichtum erhailten und daz si die unreinen geist vertriben, von der cite heten si den hiligen geist, aver so vo^ellichlich und so offenlich nicht so sin nach der aufferte unsers herren gewunnen an dem zehenten tage, do sin empfiengen in fiureinen zungen. so der heilig geist chu^emet, der straft die werlt von der su^ente, von dem rechte, von der urteil. er straffet si umb die su^ent der ungel\aeubigen. der hilig gelaub der ist ein angenge aller tugende, aver der ungelaub der ist ein angeng aller su^enden, aller bosheit. der nicht gelaubet an den alm\aechtigen got, dem ist diu urteil getan, der ist verteilet. "durch daz recht straffet der heilig geist die werlt", spricht unser herre: "wan ich var ze minem vater und ir ensecht mein nicht". der hiligen junger unsers herren, der recht waz der heilig Christ. si westen daz vil wol daz er geborn waz von sant Marien und gelaubten daz daz er der ware gotes sun w\aer von sinem vater geboren vor allen ziten nach der gotheit. wan si daz gelaubten, do wurden si der von gerecht. alle die den hiligen gelauben enpfangen habent, die den alm\aechtigen got in menschlichem pilde nicht sahen und doch gelaubent daz er warer got und warer mensch ist, die werdent da von gerecht und behalten, ob si den gelauben mit den werchen erfu^ellent. die armen menschen werdent en zwein enten verdampt, durch ir eigen unreht, und so si gutiu pilde sehent, das si da nach nicht tu^ont. also werdent si die uns\aeligen juden verdampt, so unser herre zu^o in spricht an dem urteil: "dise mein junger die waren juden und heten die selben e die ir het, die gelaubten an mich; ir vil armen, ir ho^ertet die heiligen lere uz minem munde, ir sacht diu zaichen die ich tet, war umb gelaubtet ir mir nicht? nu vart in daz ewig fiur." unser herre sprach: "ich var ze minem vater, und secht ir mich nicht. so ich ze himel var, so ensecht ir mein niht als ir mich nu seht, irn seht mich niht to^etlichen, ir seht mich ewigen; irn seht mich nicht so nidern, ir seht mich geho^ehten und geerten; ir gesecht mich chomen ze dem urteil da ich lon einem ieglichem alz er gearent hat. nach der urteil so seht ir mich in der erwericheit der ewigen eren mit minem vater und mit dem heiligen geist. swenn er chumt, der heilig geist, so straffet er die werlt von dem urteil, wan der fu^erst diser werlt der ist verteilt." der fu^erst diser werlt daz ist der tiufel, den alle diz werlt minnet und dem alm\aechtigen got nicht dient, der fu^erst ist der tiufel. daz sint die juden, die haiden, die irr\aere, iz sint auch die bo^esen christen. der tiufel ist verteilt von dem alm\aechtigen got der in von den himelischen eren stiez in den luof da er des jungisten urteils erbite, daz er dann g\aerlichen verdampnet werde. mit der verdampnu^esse des tiufels ist diu werlt gestraffet und erschrekchet, daz si sich hu^eten der dinge diu wider got sint. unser herre redet mit sinen jungern auch mer. er sprach: "ich han noch vil mit eu ze reden dez ir nu nicht mu^eget gevahen. swenn der heilig geist chumt den ich eu sent von minem vater, der lert euch alle warheit." vor der chunft des hiligen geistes do waren die hiligen junger bro^ede. do in der hilig geist chom, do warde in der sin auf getan, daz si die hiligen schrift verstunden, daz si ane vorcht daz hilig gotes wort sprachen, daz si dez {\it(?)nicht} vorchten daz in dehein \aecht\aer getu^on mo^echt. unser herre der sprach, so der hilig geist cho^em, der lert si alle warheit. elliu warheit daz ist diu hilig drinu^esse, der vater und der sun und der hilig geist. dehein to^etlich mensch der in der werlt lebt, der mach got erchennen alz er ist, daz enmu^egen die hiligen engel noch getun, daz ist den s\aeligen behalten ze dem ewigen libe. daz wir in da gesehen mu^ezzen und in immer loben mu^ezzen, daz ruch er uns ze geben amen. predigt$37/ \L Dominica \L post \L Pasca. text$ Daz heilig ewaingelium daz wir hiut gelesen haben, daz seit uns wie unser herre redet mit sinen hiligen jungern. er sprach: "bitet ir minen vater in minem namen, des gewert er iuch. untz her enhabt ir niht gebeten in minem namen, nu bitet, so wert ir gewert, daz iwer fro^eude vol sei. dise rede han ich mit tuncheln worten mit iu geredet, iz chu^emet diu zit daz ich mit tuncheln worten nicht red mit eu, daz ich eu vil offenlich chu^ende von minem vater. an dem tage so pitet ir in dem namen meins vaters. ich sprich nicht daz ich minen vater umb euch pit, wan mein vater der minnet euch, wan ir {\it(?)mich} minnet und gelaubet daz ich von got chom. ich fur von got und chom in diz werlt, nu lazze ich aver diu werlt und var ze minem vater." do sprachen die hiligen junger: "nu redest du offenlich und sprichest dehein dunchels wort. nu wizzen wir wol daz du elliu dinch weist und ist dir nicht durft daz dich ieman vrag. da von gelaub wir daz du von got chomen pist." nu habet ir wol vernomen diu hiligen wort unsers herren. er spricht gen\aedichlichen, swez wir sinen vater in sinem namen piten, dez gewer er uns. nu lesen wir daz der vil hilig man sant Pauls unsern herren bat und wart sein nicht gewert dez er bat. daz schu^eln wir merchen, war umb er in der bet nicht gewert. sant Pauls der bat der ding diu wider daz heil siner sele waren; do pat er nicht in dem namen dez hiligen Christes, do wart er auch nicht gewert. sant Paulus het grozze chunst, er waz auch ze einem ler\aer geben aller der werlt, er het auch diu himlischen taugen da ze dem dritten himel ersechen. ander boten die bredigten ieglicher in sinem lant da hin er gesent waz, Paulus der waz u^eber alle diz werlt ze maister gesetzet. daz er sich {\it(?)iht} erhube, so het im unser herre got ein zucht gesetzet. dar umb bat er, daz er der zu^echt erlazzen wu^erd. dez wart er nicht gewert, daz er sich so grozzer ding iht erhu^ebe und gotes hulde flu^ere. unser herre der sprach: "untz her habt ir nicht gebeten in minem namen. des ir biten scholdet, des enbat ir nicht", sam {\it(?)sant} Johans und sein bruder sant Jacob, die baten unseren herren und wurden nicht gewert, wan si baten der himlischen dinge nicht. von diu sprach er selb zu in: "ir enwizzet nicht wez ir bitet". er sprach: "bitet, so wert ir gewert". wir schu^elen piten mit rechtem gelauben, mit reinem gebet, das wir st\aet sein an guten werchen. biten wir also, daz unser gebet und unseriu werch eben hellent, so erwerven wir dez wir geren. er heizzet uns piten, daz unser fr\aeud vol sein. in diser werlt ist nicht volliu fr\aeud, wan unfr\aeud chu^emt dikch dar u^ender. sich fr\aeut der mensch daz er gutes genunges hat, daz er scho^eniu wip habe. diu fr\aeude ist unst\aet, diu zerget schir. der gutes genunges hat hiut, morgen verliuset er iz und gewinnet da von michel unfr\aeud. hiut fr\aeut er sich sines scho^enen wibes, morgen volget er ir hintz dem grab. nu schu^eln wir merchen waz diu volle fr\aeude sei: heil der sel ist volliu fr\aeud. waz ist heil der sel? daz ist antloz der su^enten und der ewig leip. swer in diser werlt gutiu werch wu^erchet und antloz siner su^enten erwirvet, der gewinnet in dem leibe volliu fr\aeude, so getan fr\aeud die ir immer habet an ende. unser herre sprach aver ze sinen jungern: "disiu wort diu ich nu mit eu geret han, diu sint eu tunchel. iz chu^emt diu zit daz ich eu offenlich chunt tu^on von minem vater allez daz dem menschen ze wizzen ist von got. iz chu^emt diu zit miner urstende, miner auffert ze himel. so ich eu den heiligen geist sent, so red ich offenlichen von minem vater mit eu." daz leistin unser herre, do er in an dem pfintztage den heiligen geist sande. do verstunden si alles daz der mensch von got wizzen und versten scholte. swenne die s\aeligen menschen von diser werlt schaident und ze der genosscheft der hiligen engel chu^ement, so redet unser herre offenlich mit in von sinem vater, wan er belaitet si ze der beschauung des vaters und des suns und dez hiligen gaistes da si die ewig fr\aeude habent. "swenn ich iu den hiligen geist sende, so beginnet ir ze biten in minem namen. ir beginnet ze piten der ding diu ze heil eur sel ho^erent, ir begert nicht des richtums dirre werlt noch des gewaltes, ir gert der himlischen fr\aeuden." die s\aeligen pitent in dem namen des heiligen Christes, si gerent daz si vollen lon enpfahen mu^ezzen: also si got dienten mit leib und mit sele, daz si alsam an der sele und an dem leib die ewigen s\aelde enpfahen mu^ezzen. ze sinen hiligen jungern sprach auch unser herre: "wan ir mich minnet und daz gelaubet daz ich von minem vater durch heil der menschen in diz werlt chom, so enpit ich minen vater umb euch nicht. wan mein vater der mint euch". die hiligen junger die minten unseren herren und gelaubten daz er der war gotes sun w\aer. do si erchanten daz in diu minne diu si zu^o im heten von sinen genaden chomen waz, do minten si in aver harter danne vor und garnten da mit das si der ewig vater minnet. swer den sun minnet, der minnet auch den vater und den hiligen geist, wan daz ist ein warer got, ungeschaiden und ungetailter. Nu schu^eln wir vil innenchlichen biten die heiligen drivalticheit, den vater und den sun und den heiligen geist, daz er uns die waren minne gebe mit der wir sein hulde verdinen, daz wir in sinem lobe mit allen gotes heiligen ewichlichen sein mu^ezzen amen. predigt$38/ \L In \L majori \L Letania \L et \L in \L rogationibus. text$ Sant Lucas der ditze \L eweingelium geschriben hat, der sait uns daz die heiligen junger baten unsern herren, daz er si lerte beten alsam sant Johannes sein junger het gelert. do lert er si "\L pater \L noster". dar nach redet er mit in dise rede also wir eu nu sagen: er seit in ein gelichnu^ezze, allen den die an in gelaubten, und lerte si wie si beten solten und daz si st\aet scholten sein an dem gebet. er sprach: swelher eur einer einen freunt hat und get ze mitter nacht hin ze dem selben freunt und spricht "liber freunt, lich mir drier brot! mir ist ein mein freunt cho^emen und han nicht daz ich fu^er in lege"; so antwurt im der freunt dort inne "enzu^ern her ze mir nicht, diu tu^er ist gespert und sint mineu chint bei mir in dem gadem; ich mag nicht auf chumen, daz ich dir reiche sin." der freunt mit dem wir diu mitte nacht umb gen, daz ist unser herre; des freunt si wir, ob wir sineu gebot behalten. diu mitte nacht diu bezaichent mu^ee und arweit. diu dreu brot bezaichent den gelauben der hiligen drivalt, des vaters und des suns und des hiligen geistes. der freunt der da chomen ist, daz ist unser mu^ot, der vil dikch von uns vert, so er gedencht und wirvet nach wertlichen dingen, nach zerg\aenchlichen dingen. so er wider cheren beginnet von wertlichen dingen, enhab wir nicht denn daz wir fu^er in legen, der geistlichen fu^ere, so schu^ellen wir gen hintz einem andern freunt, hintz unserm herren, und schu^eln den biten, daz er uns gebe driu brot, daz ist diu chantnu^esse der hiligen drivalt, des vaters und des suns und des heiligen geistes, daz wir siner beschauunge gesatet werden. swenn wir ichtes geren datz unserm herren und wir des sa ze stunt nicht werden gewert, dar umbe schu^eln wir uns dez gebetes nicht ab tu^on. waz der freunt antwurt, daz schu^eln wir merchen. er spricht: "freunt, hab dehainen zorn her ze mir; mein tu^er ist gespirret, miniu chint sint pei mir in dem gadem, ich enmag nicht auf chumen, daz ich dir sin geb." diu tu^er diu da gespert ist, daz ist diu verstantnu^esse dez hiligen gotes wortes. diu selb tu^er diu ist gespert, so man uns daz hilig gotes wort nicht predigt; diu selb tu^er ist dann offen, so man uns daz hilig gotes wort predigt. diu chint diu in der chemnaten sint, daz sint die hiligen poten und ander hilige ler\aer. die sint datz himel in den genaden und in der ewigen ru^oe mit dem almachtigen got: sant Petrus, sant Paulus, sant Johans, Jeronimus, Augustinus, Gregorius. die predigent uns nicht, die sint in der chemenaten, in der himlischen ru^oe. diu weil si in der werlt waren, daz hilige gotes wort daz si do lerten, daz habent si uns geschriben. nu ist uns {\it(?)diu tu^er} versperret, daz wir sein nicht versten. nu ho^eren waz an dem heiligen \L ewangelium geschriben ste: "der freunt der uns diu driu brot pitet lihen, der chlopfet vast, daz sag ich eu zwar, und enstet {\it(?)jener} niht auf dar umb, daz er sein freunt ist, er stet aver umb sein ungestu^eme auf und git im also vil so er sein bedarf. nu sag ich eu: pitet, so wirt eu gegeben; suchet, so vindet ir; chlopfet, so wirt eu auf getan." ob unser freunt ab sinem pette stet und sinem freunt geit des er datz im gert, nicht durch freuntschaft, wan durch sein ungestu^em, waz w\aent ir daz unser herre tu^o, ob wir st\aet sein an unserm gebet? daz unser freunt der uns da chomen ist, daz er dez hungers icht erwert, daz unser mu^ot, unser sel, ane daz hilig gotes wort dehein weil beleib, so schu^eln wir der geistlichen wirtscheft und dez geistlichen richtums geren von unserm herren. wir schu^eln suchen, wir schu^eln chlopfen, daz uns gegeben werde diu verstandnu^esse dez hiligen gotes wortes, da von unser sele gewiset und behalten sei. swer so der ist, der den alm\aechtigen got pitet, der wirt gewert; der da suchet, der vindet; der da chlopfet, dem wirt auf getan. nu schu^eln wir merchen wie not uns ist der st\aeticheit an dem gebet, daz wir gewert werden des wir geren, daz wir vinden daz wir suchen, daz uns auf getan werde da wir nach chlopfen. ob dem gegeben wirt des er gert, und ob der vindet der da suchet, ob dem auf getan wirt der da chlopfet, so ist daz gewiz daz der nicht wol gebeten hat der nicht erworfen hat, daz der u^ebel gesucht hat der niht funden hat, daz der u^ebel gechlopft hat dem niht auf ist getan. der uns da geheizzen hat: ob wir piten, daz wir gewert werden; ob wir suchen, daz wir vinden; ob wir chlopfen, daz uns auf getan werde; der uns daz geheizzen hat, der ist warhaft und ist selber diu warheit. ern hiez uns nicht piten, wolt er uns nicht gewern. er seit uns auch ein gelichnu^esse, bei der wir versten wes wir aller maist piten schu^eln und waz uns aller nu^etzist sei. er spricht: "swelich eur einer sinen vleischlichen vater pitet eins brotes, git der vater danne sinem chind einen stein?" daz brot bezaichent diu hiligen minne. also daz brot an der wirtschaft u^ebertriffet {\it(?)alle ander spise} , also u^ebertriffet diu hilig minne alle ander tugent, an die mag niemant genesen. so bezaichent der stein diu herte des hertzen, diu ist widerw\aertig vil hart der hiligen minne. dem sein hertze in der u^ebel erhertet ist, der enmag der hiligen minne nicht gehaben. geren wir ze unserm herren der hiligen minne, ern l\aet unser hertz in der hert deheins unrechtes nicht beliben. "ob daz chint ze sinem vater eins visches gert, geit im der vater danne ein slangen?" der visch bezaichent den hiligen gelauben, wan also der visch in dem wazzer w\aechset, also w\aechset der hilig gelaub in der ahtsal. die w\aechset auch in dem wazzer der hiligen tauffe. der ist der slang widerw\aertikch, wan er den ersten menschen betroug. "ob daz chint ze sinem vater eins eies gert, git der vater dem chint ein scorpen?" der man hat daz ei in siner hant und versicht sich des hunes der von dez er dennoch nicht sicht. von diu ist mit dem ei recht bezaichent diu hilig zu^oversicht, wan also wir uns versehen des hunes dez wir dannoch nicht sehen, also versehent sich die s\aeligen nach disem leben dez ewigen lebens. den ist der scorpio widerw\aertikch, die ze got cherent, daz die wider ze der werlt sehent, wan sein zagel ist ze fu^erchten. swenn wir da ze unserm herren dez brotes geren, so geit er uns dez steines nicht; swenne wir dez eis piten, so git er uns dez schorpen nicht; swenne wir dez visches gern, so git er uns dez slangen nicht. er git uns den visch, so er uns den hiligen gelauben geit; er geit uns daz ei, so er uns die hiligen zu^oversicht verliht; er git uns daz brot, swenn er die hiligen minne an uns gevestent. Nu schu^eln wir merchen diu gen\aedichlichen wort unsers herren. er spricht: "ob ir u^ebeliu l\aeut euren chinden gutiu dinch gebet, war umb wervet ir nicht mit vleizze, daz eur vater von himel eu sinen guten geist gebe?" dise hilig tage dez gebetes, in disen tagen schu^eln wir suchen heil unserr sel und unserm leib und schu^eln da nach werven, daz wir unsers herren erib in den ewigen genaden besitzen muzzen amen. predigt$39/ \L In \L die \L sancto \L ascensionis \L domini. text$ Do die virtzig tag ergiengen nach unsers herren, dez hiligen Christes, urstende, do erschein er sinen hiligen jungern und straffet si und itweist in die hert ir hertzen, daz si den nicht gelaubten die gesehen hieten daz {\it(?)er} erstanten waz. der hiligen junger waren einlef, wan Judas der waz gevallen und waz Mathyas dannoch an sein stat nicht chomen. er straffet si umb ir ungelauben. iz chom unser frawe, sant Maria Magdalena, und seit in, unser herre w\aer ir erschinen, si engelaubten ir nicht. iz chom aver diu selb Maria und diu ander Maria, den gelaubten si nicht. iz chom Petrus und seit in, er hiet unsern herren gesehen, si engelaubten im nicht. iz chomen die zwen von Emmaus, si gelaubten in nicht. dar umb straft er si des tages, do er von in schied, daz si immer mer die weil si lebten riwe heten umb ir ungelauben. unser herre tet alz ein gu^ot vater der an sinen jungisten ziten siniu chint ze samene ladet und in diu gebot und diu lere git diu si immer mer behalten schu^eln, alsam tet er sinen hiligen jungern. daz si die hiligen urstende unseres herren so tr\aeg gelaubten daz ergie durch unser heil mere denne ez alzoges von ir bro^ede cho^eme. ez ergie aller meist dar umb, daz unser gelaub dar mit gevestent wu^erde und uns aller zwivel benomen wu^erde. daz Maria Magdalena vil snellichlich gelaubt, daz enwaz uns nicht so nu^etze so uns daz waz daz Thomas vil tr\aege gelaubte. der enwolt niht gelauben untz daz er die masen an den hanten, an den fu^essen, an der sitten unsers herren greif und daz vil gewislich ervant daz er mit dem selben leib erstanten waz mit dem er auch an daz chr\aeutz erhangen waz. mit den sei wir gevestent und ist uns aller zwivel benomen. do unser herre sein junger umb ir ungelauben strafte, do sprach er zu in: "vart in alle diu werlt und predigt daz hilig ewaingelium". vor siner marter gebot er in daz si der heidenscheft nicht predigten, nach siner urstende do sprach er: "vart in diu werlt und predigt", sam er spr\aech: "wan die verteilten juden eur predige nicht enpfahent, alsam si mein nicht enphiengen, si ferwervent eur lere und \aechtent eur und erslahent euch, nu vart und lert diu heidenschaft und tauft si in dem namen der hiligen drinu^esse, des vaters und des suns und des hiligen geistes, daz in mein genad werde durch ir gelauben die di juden verloren habent durch ir ungelauben. predigt der heidenscheft." "der da gelaubet und getauft wirt und den gelauben zierent mit gu^oten werchen erfu^ellent", spricht unser herre, "die begent disiu zaichen: si treibent die teufel von den besezzen menschen"; daz taten die hiligen poten und ander gu^ot l\aeut. "si redent mit neun zungen"; daz taten aver die hiligen poten, do si an dem phingstage den hiligen geist enphiengen, do redeten alle die selbn zungen und auch alle die die von in diu tauffe enphiengen. "die to^etlichen slangen die mu^egent in nicht geschaden". wir lesen von sant Pauls, der chom in ein insulam und waz iz da vil chalt. da laz er schaitten und die leit er an daz fiur, da hakcht in ein vipera in sein hant. diu ist to^etlich: swen si gehekchet, der mu^oz gewizlichen sterben. die schut sant Pauls in daz fiur und enwarre im nicht. sant Johans der tranch daz eiter und enwarre in nicht. sant Gregorius schribet von einem pischolf der waz ein hilich man, dem sant sein phaffe pei einem chinde daz eiter und wolt im vergeben haben, daz er nach im pischof w\aer worden. do daz chint dem pischof daz eiter zu^o truch, do hiez der pischof daz chint trinchen. do entorst daz chint nicht gemelden waz ez dar het getragen und wolt getrunchen haben. do sprach der pischof: "nicht trinch! ginch wider und sag dinem herren: daz eiter trinch ich in dem namen des alm\aechtigen gotes, er enwirt aver nicht pischof." daz ergieng also. der pischof tranch daz eiter und starb der phaffe sam palde. wir lesen auch von sant Benedicten, do er abt waz ze einem chloster, do schanchten im sein mu^enich daz eiter. do tet er daz chr\aeutz dar u^eber und zebrast daz vaz und fur er von in. "die ir gelauben wol behaltent, die legent ir hant auf die sichen und fliuhet der sichtum." daz taten die hiligen boten und ander vil manig und hailten michel menig von allem ir sichtum. daz die hiligen boten taten do fleischlich, daz tut diu hilig christenheit nu geistlich. si wirffet die teufel von den besezzen menschen da ze der hiligen tauffe. si redet auch diu neun zungen: alle diu weil der arm mensch sch\aentlicheu wort und unnu^etziu red nicht l\aet, so ret er die alten zungen; so er die verl\aet und daz lop dez alm\aechtigen gotes reden begint, so er daz hilig gebet emzigen begint, so redet er die niwen zungen. swer die u^ebel und den haz von sein selbs oder von anderr menschen hertzen mit guter lere, mit guten pilden vertribet, der to^etet diu slangen. daz heilig \L ew\aeingelium spricht: "ob si icht to^etliches trinchen, iz enwerre im nicht". daz to^etlich tranch daz ist diu u^ebel schu^entsalung. so der tiufel oder ein u^ebel mensch dir r\aetet daz du im sein ros stelest oder iemant sein gu^ot enphu^erest, und du des nicht hengest des dir geraten ist, du hast daz eiter getrunchen, ez enwirt aver dir nicht, wan du sinen u^ebeln rat nicht hast erfu^elt. diu heilig christenheit diu leit ir hant auf die siechen und bessernt si sich da von. vil manich mensch der tr\aege ist ze allem gotes dienst, swenn si den mit straffigen worten, mit dem besem, mit der vermainsamnung, mit senften worten, mit guten pilden wider pringet, so hat er sein hant auf siu geleit. do unser herre disiu red und ander genung geredet, die man in dem ewangelio vindet, mit sinen hiligen jungern, do gesegent er si und fur ze himel ze ir aller angesicht. und ander hilig poten waren da genug die sein hilig auffart sahen, sein heriu muter und die frawen die im dienten und ander die sein wert waren. sein heilig junger die taten alz er in gebot. do si nu gevestent wurden mit dem heiligen geist, do furen si und predigten u^eber alle die werlt. daz si geredeten, daz vestnot unser herre mit den zaichen diu er durch siu tet. Nu schu^elen wir vil vorchtlich merchen, do unser herre ze himel fu^er und si nach im sachen, do sprachen zwen engel zu^o in: "diser heilant der von eu gevaren ist, der chu^emet eu aver alz ir in nu gesehen habt." zu^o der chunft, ob wir s\aelich wellen sein, ob wir der ewigen no^et u^ebrich wellen sein, so schu^eln wir uns bereiten mit guten werchen, mit christenlichem leben, und schu^eln unseren veinten widersagen mit worten und mit werchen. predigt$40/ \L In \L ascensione \L domini. text$ \L Ascendit \L in \L jubilatione \L et \L dominus \L in \L voce \L dube. Do unser herre an dem vierzigisten tag nach siner hiligen urstende ze gesicht siner hiligen junger ze himel fur, do wart ir fro^eud so groz, daz si {\it(?)si} mit den worten nicht mochten fu^er bringen. da von spricht der hilig wissage: \L ascendit \L deus \L in \L jubilatione. er spricht: "got fur ze himel mit lob und mit sange und unser herre fur ze himel in der stimme eins herhorns". sein junger die heten so grozze fr\aeude, daz sis in ir hertzen nicht mochten verheln, si mochten si auch mit worten nicht fu^er bringen. si fr\aeuten sich des den si da vor manige itwizze von den u^ebeln \aecht\aern horten liden, daz si den geweltichlichen sahen ze himel varen. si fr\aeuten sich des daz er die himelischen ere an der zeswen sines vater in sinem riche an ent haben scholt, den sein schalch durch der heil er in dise werlt chomen waz under zwen schach\aern an daz chr\aeutz erhangen heten. si fr\aeuten sich daz er nach dem tode, da in die verworchten sch\aentlich zu^o brachten, in der ewigen magenchreft, aller der werlt herre und richt\aer, zu^o sinem vater gesezzen ist. so^elich waz ir fr\aeude, do er ze himel fur. mit so^elichem sang und mit so getanem lob fur er ze himel. er fur auch in der stimm eines herhorns. daz herhorn ist ein zeichen da mit man die ritter ze samen ladet, so si vechten schu^elnt; so man daz zaichen ho^eret, so ist niemant so vestes mutes, er erchom dar obe. do unser herre ze himel fur, do hort man ein fro^elich stimme der engel, und sprachen also: "\L Sic \L veniet". si sprachen alz er von in gevaren w\aer, also cho^em er her wider. nu merchet wa under allen menschen iemant sei der dem tiufel so widerstanten hab, der auch also meins tr\aechteins champf gevochten hab, swenn er nu chu^emt, der chu^enich und der herre aller der werlt, wer ist er denne der an vorchten diu zaichen, daz here chr\aeutz, die masen an dem haubt, an den fu^essen, da die nagel durch geslagen waren, die masen da diu site durchstochen waz, tu^erre an gesehen? wer ist er der {\it(?)ze} dem alm\aechtigen got lon siner arweit, seins dienstes tu^erre gevodern? wer ist der der dem alm\aechtigen got die gebe die er im geteilt hat mit wucher und mit pesserung wider geantwurt? wer ist er der diu gabe die unser herre, do er ze himel fur, dem menschen mit teilte, der die so allen l\aeuten ze nutze mit geteilt hab, so iz got wider voder, daz er mit dem wucher und mit der besserung die er ze eren dem alm\aechtigen got gewunnen an sinem ebenchristen habe, daz er aller der gabe und aller der gewinne die im got gegeben hab, daz er deheine lazzen habe an geistlich wucher und an besserung siner ebenchristen? daz wir ze allen ziten angest und vorcht haben ze der jungisten urteil, da wir der gedanche und der werch die wir ie getaten ze rede gesten mu^essen, dar umb so emtzig wir daz gesanch der hiligen engel mit lesen und mit singen: \L sic \L veniet. mit disem sange sint die uns\aeligen verdampnet die unsern herren unrecht an daz chr\aeutz hiengen, die gesehent in in dem selben pilde also si in mit unrechter urteil verdampnoten. mit disen selben worten sint alle die erschrechet die daz heilig gotes wort vermanent und die siner dimu^ot nicht wellent volgen. da wirt erfu^ollet daz Ysayas der heilig wissag spricht: "\L ignis \L hostes \L tuos \L devoret". so unser herre, der heilig Christ, mit siner magenchreft ze dem jungisten urteil chu^emet, so sehent die u^ebeln und die unrehten siner eren nicht, die s\aeligen die si sehent, der heil ist iz. die uns\aeligen die ensehent nicht dann sinen menschlichen lip, der in da versm\aecht, des si da spoten, den si da bespiten, den si da mit geisel slugen, dem si die du^ernein chron auf satzten, durch den si stachen, durch den leip unsers herren; den sehent die verworchten, daz si geschentet werdent. wie si aver geschentet werden, daz seit uns der heilig wissage. er spricht: "herre, dein veint die u^eberbrenn daz fiur". nu habet ir wol vernomen wie fro^elicheu dinch daz herhorn bezaichet. Nu verlih uns der alm\aechtig got daz wir sein war nemen und uns da pei pessern, handeln uns selben also, daz wir die veint icht sein die daz fiur brennet daz nimmer erlischet. die uns\aeligen, die verworchten, die sprechent, si enwellen sein nicht ze chu^enig noch ze herren u^eber siu. wir schu^elen in aver piten vil innechlichen, daz er unsers dienstes geruch und unser herre, unser chu^enich, ruch ze wesen und uns richt ze sinem willen und ze sinem lob. wir schu^eln daz gelauben mit dem hertzen und schu^eln sein jehen mit dem munde daz er der fridsam chu^enich ist, der geweltich ist und geho^ehet ist u^eber al diz werlt. er ist der dem der gewalt gegeben ist, also dem heiligen wissagen eroffent wart, sant Danieli. er sach eines menschen sun gen zu^o dem alten der tag, dem gab der alt daz rich und diu ere, daz elliu gesl\aecht der l\aeut und alle zungen die dienten im. der alt der tage daz ist der ewig vater, der sinen sun in diz werlt sant, dem gab der vater allen gewalt nach der menscheit, der im ebenher und ebengeweltich ist nach der gotheit. zu dem selben sun sprach der vater: "sitz an mein zeswen untz ich vind da ich din veinde geleg ze ainem fuschamel diner fu^ezz". alle menschen, arm und rich, die s\aelich wellen sein, die machen sich im undertan. dem schu^eln auch wir vil willichlichen undertan sein, und swa wir auz sinem dienst chomen sein und dem tiufel unrechter werch gevolget haben, dem widersagen mit worten und mit werchen. ich widersag. predigt$41/ \L Dominica \L infra \L octavam \L ascensionis \L domini. text$ Unser herre redet mit sinen jungern und sprach also: "so der heilig geist chu^emet, den ich eu sende von minem vater, den geist der warheit, der geit mir urchu^ende. uch gebet ir mir urchu^ende, wan ir von angenge mit mir seit gewesen. dis rede han ich mit eu geredet, swenn diu zeit chome daz es also erge, daz ir denne mein iht verlaugent. si tribent euch auz dem templo, si habent euch alsam die vermeinsamten. ez chu^emt diu zeit, swer euch erslecht, der w\aent er hab got wol gedient. daz tu^ont si eu, wan si erchennent minen vater noch mich nicht. ich han disiu red mit eu geredet, so diu weil chome das ez ergen schu^el, das ir dann gedenchet daz ich eus vor geseit han." daz ist daz heilig \L ewaingelium daz man hiut liset. wir vinden an manigen steten in der heiligen schrift daz die heiligen junger unsers herren diu heiligen schrift und diu go^etlichen taugen nicht so vo^ellichlich gevahen mochten, daz si auch diu mu^ee und diu arweit die si von der werlt liten u^ebel vertragen mochten. do in do der heilig geist chom den in unser herre het geheizzen, do wart in gegeben vo^ellichlichen die chunst der heiligen schrift und auch diu sterch irz gemu^etes ze vertragen aller slacht mu^ee die si von der werlt liten. daz si gevestent und gesterchet wurden von dem heiligen geist wider alle widerw\aerticheit die si liten von der werlt, daz mu^egen wir wol merchen an sant Petro der durch einer po^esen dirn {\it(?)willen} unsers herren verlaugent. dar nach do er von dem heiligen geist gesterchet wart, do sprach {\it(?)er} an vorcht vor der juden fu^ersten, vor dem chaiser Nerone, vor den chu^enigen. swa si hin chomen, da sprachen si, Petrus und alle die heiligen junger, an aller slacht vorcht daz heilig gotes wort. "so der geist chu^emet, der geist der warheit, den ich eu sende von minem vater". disiu wort schu^eln wir merchen. unser herre der spricht: "den ich eu sende von minem vater, den geist der warheit". wir gelauben daz diu hilig drinu^esse, der vater und der sun und der heilig geist, ein warer got ist an angeng und immer an ende. der heilig vater der ist von nieman, der sun ist von dem vater geborn vor allen zeiten, der ist im ebenher und ebengewaltich. zu^o siner heiligen geburt dar enreichent menschen sinne nicht. der heilig geist ist ir peder geist. die heiligen engel da ze himel die enwizzen nicht vo^ellichlich umb diu go^etlichen taugen der heiligen drinu^esse, {\it(?)niwan} so vil so si unser herre hat lazzen wizzen und uns die heiligen ler\aer habent chunt getan die mit dem heiligen geist erfu^ellet waren. des vater und des sunes und des heiligen geistes ist ein natur, ein gewalt, ein gotheit, ein wille, ein werch. sweme der vater den geist geit, dem git {\it(?)in} auch der sun; dem in der sun git, dem git in auch der vater. er chu^emet auch eigens danches. swelhes sa^eligen menschen hertze er besitzet, den errainet er, den erlu^echtet er. daz sint aver unsers herren wort: "swenn der selb geist chu^emet, der geit mir urchu^ende. \L et \L vos \L testimonium \L perhibebitis, ir gebet mir auch urchu^ende, wan ir von angeng miner lere und miner predige mit mir sit gewesen". nu schu^eln wir merchen wie getan urchu^ende der heilig geist unserm herren gabe. die heiligen junger die vor der chunft des heiligen geistes bro^ede waren, die gestarht er und lert si daz si ane vorcht predigten und die l\aeut lerten daz der ewig vater sinen sun durch heil der armen menschen in dis werlt sant und das er geboren wa^er von der ewigen maide, unser frawen sant Marien, diu waz maget vor der geburt, in der geburt, nach der geburt; daz er vil w\aerlich gemartert wart in der menscheit, daz mit siner heren marter die menschen erledigt wurden, daz er die armen sel von der helle erlost die sinen willen heten getan, daz er w\aerlich erstunt von dem tode, daz er ze himel fur, daz er noch chomen sol ze dem jungisten urteil lonen einem iglichem nach sinen werchen, den rechten diu ewigen genad, den unrechten diu ewigen helle. disiu wort sint aver unsers herren wort: "dis red han ich mit eu geredet, daz ir st\aet sit an minem gelauben. alle die not, alle achts\aele, die ir liden mu^ezzet, die han ich eu vor geseit. swenn diu zit chom daz ir si von den ungel\aeubigen juden liden mu^ezzet, daz ir denne den heiligen gelauben behaltet. si tribent euch von iu, si habent euch alsam die vermeinsamten." alz in unser herre vor seit, si triben si auz dem tempel und von aller ir gemeinde, si slugen si nachot alsam die schach\aer, genung erslugen si sam si sant Jacoben taten den si haubten, etlichen steinten si sam si sant Stephan taten, etlichen namen si alle sein hebe sam si Nychodemo taten. daz taten si durch anders nicht, wan daz si gelaubten an den gechru^etzten. "ez chu^emet diu zeit, swer euch slecht", spricht unser herre, "der w\aent er hab got wol gedient". daz taten die juden: si \aechten unsers herren junger und wonten daz si got da mit gedient hieten. "ditz dinch alles", spricht unser herre "daz tunt si eu, daz si euch hazzent, daz si euch slahent, wan si minen vater und mich hazzent. swer den vater nicht minnet, der minnet auch den sun nicht. swer den sun mit bo^esen worten von im vertribet, der vertribet auch den vater von im selben und den heiligen geist. disiu not alle begegent eu von den ungelaubigen juden. ich schol durch euch gemartert werden, ich schol euch mit minem blut erledigen. ich han eus alles vor geseit, swenn diu zeit chom daz ez werde, daz ir gedenchet daz ich euz vor geseit han. iedoch wil ich eu ze helf chomen, und so die angest ent genement, so lon ich eu mit den ewigen genaden." Nu pitet unsern herren, daz er uns helffe, daz wir der bosheit so widersten, daz wir nach disem leben des ewigen lebens teil enphahen mu^essen in der beschauung des alm\aechtigen gotes amen. predigt$42/ \L In \L die \L sancto \L Pentecosten. text$ Unser herre, der alm\aechtig got, der hat elliu siniu werch gesprochen und geworcht uns ze heil und ze genaden, also wir ein teil nu sagen wellen. do der arm mensch des tiufels rat gevolgte und in der tiufel in sein gewalt gewan und in so gepant, daz er sich selben nicht mocht erledigen, do sant er, der ewig vater, sinen sun, daz er den arm menschen ledigot. der chom im ze hilf und waffent sich dar zu^o, daz er mit dem tiufel vacht und den arm menschen auz seiner gewalt erlost. mit siner charcheit gesigt der tiufel an dem menschen, mit sinem wistum gesigt aver der alm\aechtig got an dem tiufel. do der tiufel den menschen in sein gewalt gewinnen wolt der nie dehein su^end getet, mit dem sich got gew\aetet het, daz in die menschen gesehen mochten, do er under in wonen wolt, der verloz von recht allen sinen gewalt an dem menschen. mit der menscheit die unser herre an sich nam, mit der gesigt er an dem tiufel. do er geborn wart, do waffent er sich, sein gew\aeffen waz diu menscheit. do er ze der marter gie, do wart der tiufel sigeloz und verloz allen sinen gewalt an dem menschen. do unser herre erstunde, do wart des tiufels rich zesto^eret und die er in siner vanchnu^esse het, die ledigot er und nam si wider zu^o im. do unser herre ze himel fur, do chomen die heiligen engel, die himlischen herscheft, und enphiengen in mit himelischem sang. do satzt er den menschen an sines vater zeswen. hiut ist der here tach daz er den sinen sein gabe geteilet hat, daz sint die gabe des heiligen geistes. uns seit der heilig wissage die siben gabe des heiligen geistes, uns seit der heilig wissage auch da die selben siben gab die unser herre den s\aeligen geteilet hat. daz {\it(?)erst} ist der geist des weistumes. den er den geist git, unser herre, die sint s\aelich, die machet der heilig geist so weiz, daz si den alm\aechtigen got minnent und daz bedenchent daz elliu werltlicheu dinch zergent, und cherent alle ir andacht hintz dem alm\aechtigen got. su^emlichen geit er den geist, daz si versten mu^egen diu tieff der go^etlichen taugen, daz si auch versten mu^egen wie si got schu^eln minnen und wie si in schu^eln fu^erchten. etlichen git er den geist des rates der in ze allen ziten r\aetet und si dez bewiset, swa si in die su^ende gevallen sind, daz si vil drate eilent und recht lebent, daz si den bo^esen glusten widerstent und dem tiufel an gesigent. so geit er genugen den geist der sterche der si so gesterchet, daz si dehein unsenft die si von des tiufels listen noch von der menschen u^ebel anget von got nicht geschaiden mach. so geit er ettelichen den geist der gewizzen, der bewiset si daz si wizzen waz gotes wille si und waz sein wille nicht sei. er geit auch su^emelichen den geist der gu^ete, der lert den menschen wie er got dienen schu^ele und wie er sich aller guten werch vlizzen schu^ele. er git auch den s\aeligen den geist der gotes vorchten, der geist lert den menschen wie er got fu^erchten schu^ele, er hilfet im auch daz er die gotes vorchten behalten mu^ege. nu schu^eln wir doch merchen wie her diser tach sei, wie grozze genad got uns an disem tag gegeben hab. ob wir die heiligen geburt unsers herren eren dar umb, daz er unser menscheit an sich nam, so schu^eln wir diz hochzeit dar umb vil gro^ezlicher eren, daz die menschen den alm\aechtigen got nu enphangen habent. die genade und diu wunder die er uns ze disen hochziten getan hat, die enmach dehein mensch wol fu^er bringen. mit dem heren geist des vaters und des suns und des heiligen geistes sint die irdischen menschen himelisch worden. alle die witze, allen den wistum, alle die guten list die di menschen habent, die habent si von der gabe und von der lere des heiligen geistes. uz dem vichhirten macht er den wissagen, auz dem harpf\aere einen geweltigen chu^enich, uz dem visch\aere der nie von menschen lere puchstab gelerent, auz dem machet er einen edeln predig\aer. er machet daz lamp auz dem wolf, er machet auz dem u^ebeln \aecht\aer ein erweltes vaz und einen getriwen ler\aer. sein genad und sein gu^et verwandelot also gaches an dem su^ent\aer allez unrecht, allen u^ebeln willen und bechert in ze recht und ze guten werchen. den hochvertigen den macht er dimu^etich, den hur\aer macht er ch\aeusch, den vraz und den trinch\aer den macht er genuchsame, den schach\aer macht er ze einem rius\aer. er geit den unch\aeuschen so grozziu riwe, daz si mit ir z\aechern alles ir unrecht ab waschent, alz {\it(?)er} sant Marien Magdalenen getan hat und andern vil manigen. Petrus der sein dreistunt verlaugent hete, dem gab er die genade daz er sein schulde mit riwe und mit z\aehern ab wusch. Davide der sich u^eberladen het mit der u^eberhur und mit der manslecht, dem gabe er riwiges hertz und erreinigt in von allen schulden. in haizzet der heilig wissage den rechten geist, wan er die s\aeligen menschen rechtiu dinch lert. in heist auch der heilig wissage den guten geist, wan alle die im dinent, die erfu^elt er aller gu^et und gevestent si in aller gu^et. der vater und der sun vergebent durch in den su^end\aeren ir missetat, wan er ist antloz aller su^enden. elliu diu heilicheit, elliu christenlichen dinch mit den die christen menschen gereinigt und behalten werdent, diu choment uns elliu von des heiligen geistes gnaden. diu heilige minn diu ein wurtz ist aller andern tugent, die git der heilig geist den s\aeligen. daz war licht und diu erchantnu^esse des alm\aechtigen gotes die chumt den s\aeligen von dem heiligen geist der alle geschepf geschaffen hat und alle geschepf richtet mit dem vater und mit dem sun. von {\it(?)so} grozzen genaden, von so micheler gu^et des heiligen geistes so ist daz vil wol recht daz alle christen menschen disen tag eren an dem der alm\aechtig got mit siner christenheit so manig grozze genade begangen hat, des genade an disem heren tag u^eber sein junger chom uns si mit siner tugent vestent und gestercht und gab in diu heilig minne in ir hertze, wan si dannoch bro^ede waren und dennoch vorchten manige dro von des tiufels liden. daz si die nicht mer vorchten und daz si daz heilig gotes wort gesprechen chu^enden und daz si es dorsten gesprechen, dar zu^o chom in der heilig geist und erfu^elt ir hertz mit der heiligen minne und lerte si sprechen und macht in ir hertz brinnent in der heiligen gotes minne. diu selb genade des heiligen geistes diu chom in in fiuriner zungen. swaz werltlicher bro^ede datz in waz, daz erainigt er und lert siu wie si mit der hitz der riwe ab brennen scholten diu unsaubercheit der su^enden und lert si wie mit grozzem ernst si daz recht behalten scholten. den heiligen jungern unsers herren den wart der heilig geist zwir gegewen, ze einem male hie in erde, ze dem andern mal von himel. hie in erd wart er in gegeben dar umbe, wan si ungelert l\aeut waren und einvaltich, daz si gewizzen und chunst von siner gabe lernten und daz si die heiligen minne ze allen lu^eten behilten. von himel wart er in gegeben dar umb, daz si den alm\aechtigen got minneten, und auch dar umb, daz si gevestent wu^erden an der lere die si der heilig geist het gelert, do si visch\aer und ungelert l\aeut waren. wir lesen auch daz der selb heilig geist u^eber unsern herren, den heiligen Christ, in dem pild einer tauben chom. er chom in der tauben pild u^eber in, daz er uns da mit erzeigt sein gu^et, sein einvalticheit, daz er durch sein gu^et ze uns su^end\aern chomen w\aere, daz er uns lert daz wir einvaltich und rein sein, daz wir alle bitter und alle u^ebel lazzen und vlizzen uns der gu^ete und der senfte und der heiligen gedulticheit; die unser \aechtent, daz wir den antlases piten, daz wir nicht unnu^etzlichen zu^ern. des heiligen geistes genade diu wirt uns in der tauf gegeben ze einem urchu^ende und ze einer gewisheit der ewigen eren die uns got geheizzen hat. von diu schu^el wir dez vlizzich sein, daz wir die ere und die grozze genad icht verlisen, und schu^eln unser sit und alles unser leben reinichlich haben, daz wir in von uns icht treiben. wellen wir reinichlich leben, so wont er uns mit und behu^etet uns vor aller widerw\aerticheit des leibs und der sele. daz ist uns ein vo^erchtlich dinch daz uns diu heilig schrift sait: ob wir in mit unsern su^enden vertreiben, so mu^ezzen wir in des bo^esen geistes gewalt chomen der uns ze dem ewigen tode verleitet. Nu schu^eln wir den heiligen Christ von allen unsern chreften, von allen unsern gedanchen vil innenchlichen biten, daz er uns leist alz er uns gehaizzen hab. er gehiezze uns, do er ze himel fur, er sant uns einen tro^est\aer der uns lert elliu diu dinch diu gotes wille und gotes ere w\aeren und da mit wir behalten w\aeren, der uns in allen unsern angsten trost, und gehizz uns er wolt mit uns sein untz an daz ent diser werlt. dirre gen\aedichlichen geheizze schu^elen wir in manen. swa wir den selben tro^ester mit unsern su^enden verworcht haben, des geben uns schuldich. predigt$43/ \L De \L sancta \L Trinitate. text$ Der dinge der wir nimmer vergezzen schu^elen, die von unsern hertzen nimmer chomen schu^eln, an diu wir deheinen weiz nicht genesen mu^egen, der schu^eln wir gedenchen, da zu^o schu^eln wir uns bereiten ze allen ziten, daz wir ze aller erst den heiligen gelauben vesten. wi wir gelauben schu^eln, wie wir leben schu^eln, so wir auch in die su^ente gevallen, wie wir denne wider cho^emen mu^egen, daz sint driu dinch diu wir vil vlizzichleich merchen schu^eln. nu merchet ze aller erst den heiligen gelauben. wir schu^eln gelauben und eren und an beten einen waren got in der heiligen drinu^esse, in der heiligen einicheit. diu heilig drinu^esse ist der vater und der sun und der heilig geist. diu heilig einicheit ist ein warer got. wir schu^eln gelauben daz der vater ein warer got ist und ein voller got, wir schu^eln gelauben daz der sun ein warer und ein voller got ist, wir schu^eln gelauben daz der heilig geist ein warer und ein voller got ist. si sint iedoch nicht drei got, der vater und der sun und der heilig geist ist ein warer got. und ir genunch ist diu diz red nicht wol versten mu^egent, so wellen wir eu ein pilde sagen bei dem ir ez gemerchen mu^egt. secht an diu sunne: diu sunne hat driu dinch an ir. ir sehet diu schiben, diu ist sinebel; ir enmu^eget nicht wizzen wa si an ge, wa si ab ge; diu hat lichten schein; si hat grozze hitz. swie diu sunne disiu dreu dinch an ir hab, iedoch sint der sunne nicht drei, ez ist nicht mer dann ein sunne. da bei schu^eln wir merchen: der ewig vater der enhat angeng noch ent, der ist weiz, der ist minnesam; der vater und sein wistum und sein minne ist neur ein got; des vater weistum ist der sun; des vater minne ist der heilig geist. also diu schibe der sunne und ir schein und ir hitze nicht wan ein sunne ist, also ist der vater und sein weistum, sein heiliger sun, und sein minn, sein heiliger geist, ein warer got. der selb war got hat elliu dinch geschaffen deu wir gesehen mu^egen. war umb der ewig vater sinen sun unser bro^edheit an sich liezze nemen und in mensch liezz werden, daz sag wir eu. der mensch waz von sin selbes schulden verloren und enmocht sich selben nicht erledigen, dar umb sant got sinen hiligen sun, daz er den menschen erledigt. \^e der mensch von des tiufels rat geviel, do waz er wiz, do waz er unto^etlich, do het er frilich ze tu^on u^ebel oder gu^ot. do waz der tiufel so charch, daz er den menschen verleit und macht in taup und unweiz, er macht in to^etlich, er macht in bro^ede. do der mensch unweiz wart und bro^ede und to^etlich, do waz ez unmu^eglich daz er von im selben wider chomen mo^echt oder diu genade wider gewu^enne diu er von des tiufels charcheit verlorn het. unser herre, der alm\aechtig got, der uns durch sein barmung mit siner grozzen gu^et gefriet hat und uns die ewigen genad mit sein selbs tode geoffent hat, dem schu^eln wir von allen chreften lop und genade sagen. w\aer wir in der reincheit diu uns in der heiligen tauffe gegeben wart gestanden, so w\aer wir s\aelich. nu sein wir leider nicht gestanden, durch unser bro^ede sein wir in diu su^ende gevallen und in so getan main diu uns von der christenheit sundernt, alsam diu manslecht, u^eberhu^or, sacrilegia, roup, diuw, lukiu urchu^ende, u^ebermu^ot, nit, girischheit, lanchrache, trunchenheit. also wir dem alm\aechtigen got siner gu^et die er uns ezaiget hat genad geseit haben, also schu^el wir uns schuldich geben unserr bosheit und unserr u^ebel und schu^eln sprechen: "herr, erbarm dich u^eber mich armen su^end\aer". leider wir sein vil arm su^end\aer; nu ist aver sein barmung vil groz, riwet uns alles daz daz wir wider sein hulde getan haben, so verlihet er uns vrist daz wir bu^ezzen und wider ze sinen hulden chomen. swer nicht ewichlichen verloren welle sein, swer der ewigen genaden nicht welle verteilt sein, der bu^ezze in disem leben, daz er daz ewig leben besitze daz nimmer ent nimt, so diser unst\aete lip ent nimt. der anvanch an der bu^ozz schol sein also getan, daz ir dise su^ent lat und rucht euch ir g\aerlich ab ze tun. diu weil der mensch su^endet, so enhat er gotes hulde nicht, so ist sein buzze unu^etze; so enmag er eu deheinen antlaz da ze dem alm\aechtigen got erwerben. der sinen su^enden in disem leben nicht ende geit, dez weitze nement nimmer ent in ener werlt. nu bu^ezzen mit den z\aehern, bu^ezzen mit dem almusen, mit emtzigem gebet, suchet die guten ewart, volget irz ratz, daz almusen gebet mit gutem willen eur iegliches alz im got gestat. wie ir biten schu^elt daz hat euch got gelert. er sprichet an dem heiligen \L pater \L noster: also wir unseren schuldigern vergeben, also vergebet uns. von diu rat wir eu pei dem alm\aechtigen got daz ir alle haubthaft su^ende vliecht, daz ir eilet ze bu^ezzen, swa ir schuldich seit worden. wir vinden der vil in der heiligen schrift die mit ir buzze, mit ir almusen wider ze gotes hulden chomen sint, die in grozzen su^enden waren. wir vinden auch der vil manigen die von guter l\aeut gebet von den witzen erledigt sint. Nu schu^eln wir uns vleizzen, daz unser leben so getan sei, daz auch wir in dem gebet der heiligen christenheit sein, daz wir unser buzze und unsers almusens so vlizzich sein, daz wir der ewigen genaden icht verteilt werden. dez verlih uns unser hailant der durch die su^end\aer in diz werlt chom. predigt$44/ \L Dominica \L post \L Pentecoste. text$ Unser herre sait sinen heiligen jungern ein gelichnu^esse von einem richen manne, dez gew\aet waz phelle und ander tiurs gewant, und waz ze allen ziten mit grozzer wirtscheft. vor dez selben richen mannes tu^er lag ein armer sicher der hiez Lazarus, der waz ser und voller aize. der selb sich gert der brosem die abe des richen mannes tische vielen, die engab im nieman. die hunt die giengen auch u^eber in und lekchten im sein wunden. der selb arm der verschiet und furten in die heiligen engel in sant Abrahams schozz, daz ist diu ewig ruwe und diu ewig genade. der rich man der verschied auch und wart ze helle gefu^ert. der rich man, do er in der helle waz, in den grozzen no^eten, do sach er den armen Lazarum in den genaden, in sant Abrahams schozze, und sprach also: "vater Abraham, erbarm dich u^eber mich und sent Lazarum zu^o mir, daz er mit sinem vinger in ein wazzer greif und mir mein zunge erchu^el". des antwurt sant Abraham also: "sun, du scholt gedenchen, do du lebest, do hiet du senfte und allen dinen willen, aver diser arme het unsenft und ungenade". do er des nicht erwerben mocht, do bat er daz er in sines vater haus gieng, da het er inne fu^emf bru^eder, das er die warnt, daz si in diu selben not icht cho^emen. dez antwurt im sant Abraham und sprach also: "si habent diu puch diu Moyses geschriben hat, si habent auch diu buch der heiligen wissagen, diu warnen si genunch und ho^eren si genunch". do sprach er: "erstu^ende ein tote, dem gelaubten si und becherten sich". do sprach Abraham: "ob si den buchen nicht gelaubten, erstu^ent ein toter, si gelaubten auch dem nicht". dise gelichnu^esse seit unser herre selb sinen jungern. nu schu^eln wir vil innenchlichen merchen waz disiu wort betu^eten, waz unsers heils dar an sei, wie wir siu behalten schu^eln und uns da pei bezzern schu^eln. der rich man der t\aeglich mit wirtscheft waz, der mit so herlichem gew\aet gezirt waz, der bezaichent daz ju^edisch volkch. diu grozze wirtschaft daz waz diu heilig gotes \^e und diu buch der heiligen wissagen diu si heten und sich dez erhuben. daz zirlich gew\aet bedu^etet ir hochvart, daz si diu hiligen schrift ze deheinem nutze in selben neheten und die heiden versm\aechten. der arme Lazarus der da ze der tu^er waz und da lag und der brosem gert und im sein niemant gap, der da voller ayzze waz, der bezeichent daz heidenische volkch. do sich diu heidenschaft bechert und irr su^ent verjahen, do gerten si der brosem von des richen mannes tisch, si gerten der heiligen gotes \^e die diu judenschaft so herlichen und so rilich het. wan aver si der heiligen minne nicht enheten und der heidenscheft diu hiligen schrift nicht mit teilen wolten, do chomen die hunte und lekchten dem armen Lazarum sein wunden. nu schu^eln wir doch merchen war umb des richen mannes nam nicht geschriben ste und des armen mannes nam geschriben si. daz ist da von, daz unser herre die hochvertigen verworffen hat und ir nicht wizzen wil; die dimu^etigen die ho^ehet er und weiz si. der arm hiez Lazarus. Lazare, daz spricht in unser zungen "geholfener". nu merchet vil vlizzichlichen wie dem armen geholffen sei. die hunt habent im sein aizze gelekchet. swa der aiz ist an der h\aeut, der ziuht daz aitter auz dem leib, daz der leip heilet. swa die hunt die wunden mit ir zungen lekchent, da von heilent die wunden. die hunt bezeichent die hiligen ler\aer. swenne uns die heiligen ler\aer mit ir zungen unser wunden die in dem hertzen sint lekchent und uns an der biht unser aizze beruchent, so zihent si daz aitter von unser sel, daz diu sele heilet, so daz aitter der su^enden auz gezogen wirt. ir habt wol vernomen wie si pede von disem leben schieden, der arm Lazarus und auch der riche, wie der arm in Abrahams schozze, in diu ewigen genad, von den heiligen engeln gefu^ert wart und wie der riche in der helle begraben wart. ir habet wol vernomen daz er verre sach daz der arm Lazarus in sant Abrahams schozze, in den genaden, waz, do er in den witzen waz. er bat sant Abraham daz er in sines vingers, Lazarum, ein lu^etzel liezze in ein wazzer stozzen, daz er im sein zungen da mit chu^elt. er gert daz im seine zunge erchu^elt wurt, wan er mer gewitzet waz an der zungen dann an andern sinen gelidern. diu uns\aelig judischaft diu den richen man bedu^etet, diu hat die hiligen gotes wort in dem mund. si erfu^ellent ir aver mit den werchen nicht. von diu habent si grozziu witze an dem lide mit dem si mer gesu^endet habent. wie im sant Abraham antwurt, daz ist uns gu^ot ze wizzen. er sprach, er het sinen willen in diser werlt und sein fr\aeude. die uns\aeligen, swie vil si hie in diser werlt habent, si erchennent sein nicht. si bedenchent daz {\it(?)niht}, ob in got vil gegeben hat, daz er auch vil datz in vodert. er sprach auch: nu ist Lazarus getro^est und ist der armmu^et ergetzet diu er in der werlt leit; nu bist du in den starchen witzen, in den grozzen no^eten. disiu red ist uns \aengstlich. der rich der etwaz gutz dings getan het, dez wart im pei diser werlt gelont mit dem richtum den er het. der arm Lazarus het auch etwaz u^ebels getan, des wart auch im gelont mit der armmu^ot diu er hie leit. da schu^eln wir angest zu^o haben und sol nimmer auz unserm gedanch chomen, wir endien dem alm\aechtigen got, die richen alz in got stat hab getan, die arm so si aller verrist mu^egen, daz si ir lon hie icht enphahen, daz in mit den ewigen genaden gelonet werd. doch schu^elt ir daz merchen umb die arm: wenne wir sehen daz si unrecht tu^on, dar umb schu^eln wir ir nicht versm\aehen, schu^eln ir heils und ir genist nicht ungewiz sein; gevallent si mit den su^enden, si werdent erlu^etert mit der armmu^ot. der richen leben ist \aengestlich, die nicht twinget, die mit nicht gel\aeutert werdent. sant Abraham sprach auch mer, er sprach, ez w\aer ein so getan vest enzwischen in von got gemacht, die in den genaden sint, ob die hintz den die in den no^eten sint wolten, oder die in den no^eten sint wolten zu^o den die in den genaden sint, daz si deheinen wiz mo^echten dar cho^emen. die arm die von den rechten und von den s\aeligen gesundert sint und verteilt sint, den mu^egen die s\aeligen nicht gehelffen, wan si mu^egen getun noch wellent wan daz got wil der si hat verdampnet. do er diu zu^oversicht umb sich selben gar verloz, do bat er sant Abraham daz er sant Lazarum in sines vater haus sant, daz er sein fu^emf bru^eder warnt, daz si in die selben witze iht cho^emen. uns arm su^endern ist disiu red vo^erchtlich. der rich man versm\aecht den arm Lazarum und verzeh in der brosem die man ab dem tisch den hunten warf. den sach er nu und erchant in in den genaden dar umb, daz sein sere und sein schulde dester gro^ezzer w\aer, do er sach welich genad er verworcht het, welhiu witz er gearweit het. dennoch het er grozziu witz von der vorcht die er umb sein pru^eder het, daz si in diu selben witz iht cho^emen. wir lesen daz die arm su^ender die in den no^eten sint vor dem jungisten urteil die s\aeligen sehent in den genaden, in selben ze deheinen genaden wan dar umbe, daz ir ungenad dester mer sei, so si die s\aeligen sehent in den fr\aeuden und si selber in den no^eten sint. die s\aeligen die mit dem alm\aechtigen got sint und in sehent, di wizzen und sehent elliu dinch. si sehent auch ze allen ziten der arm verteilten not und enmag in daz ir fr\aeude und ir ere nicht geminnern. ir fr\aeud ist dester merer, daz si diu parmung des alm\aechtigen gotes von so^elichen no^eten erledigt hat. do er im selb nicht erwerben mocht, do bat er sant Abraham daz er Lazarum in sines vater haus sant, er hiet noch fu^emf bru^eder, daz er die warnt, daz si in diu selben witz iht cho^emen. do sprach sant Abraham: "si habent diu puch diu Moyses geschriben hat und habent diu buch auch der heiligen wissagen. wellent si den volgen, so mu^egent si der witze wol u^ebrich werden." do sprach der riche: "ob einer der von dem tode erstanten w\aer zu in cho^em, dem gelaubten si." do sprach sant Abraham: "ob si der heiligen schrift nicht gelaubten, so gelaubten si auch deheinem der von dem tod erstunde". unser herre, der alm\aechtig got, der erstarp durch uns und erstund durch uns. swie er uns mit sinem heiligen tode erlediget hab und mit siner heiligen urstende der ewigen unto^eticheit gewiz gemacht hab und mit sin selbes mund uns siniu gebot gegeben hab, idoch ist ir leider vil die im leider noch nicht gelaubent. swer siniu gebot nicht erfu^elt, der erzeiget daz wol daz er an in nicht gelaubt. daz heilig \L eweingelium daz wir nu hie vernomen haben, daz schol uns leren diu gebot und diu werch der gu^ete. wir haben vil wol geho^ert diu genade des arm und diu grozz witz des richen. nu ist des vil wundernnot daz wir uns enzit warn, daz wir enzit suchen die uns geben mu^egen, daz wir gewinnen die voktei diu uns beschirm mu^ege. ez ligent alle tag genunch Lazari vor unsern tu^eren und ist in des durft und not des wir su^emliche genunch haben, su^emlich ze vil, daz wir in di brosem geben die ab unserm tisch vallent, so wir genunch und mer dann genunch haben. nu schu^eln wir gedenchen wie wir der witze u^ebrich werden, \^e wir dar cho^emen. di armen schu^elnt uns nicht versmachen; sehen wir iht oder ho^er wir iht von in daz nicht gu^ot sei, so schu^eln wir daz betrachten daz si ir armut der su^enden ledich macht. swa wir aver an den armen dehein su^ende vreischen die man ru^egen und nicht verswigen sol, da mu^egen wir zwen lo^en an gewinnen, einen mit dem almusen, so wir ins gewen, den andern, so wir siu mit dem gotes wort bessern. uns sol daz vil pillich und vil snel machen ze helffen den armen, daz diu hant des alm\aechtigen gotes da ze himel enpf\aecht, swaz wir den armen hie en erde ze gu^ot getun. Nu verlich uns der alm\aechtig got daz wir sein hiliges wort mit werchen so erfu^ellen mu^essen, daz wir ewichlichen da mit behalten werden amen. predigt$45/ \L Dominica \L post \L Pentecosten. text$ In dem heiligen \L eweingelio daz wir hiut gelesen haben ze dem heiligen gotes dienst, da hab wir an wie unser herre sinen jungern ein gelichnu^esse sagt von einem richen manne der ein grozziu wirtschaft het gemacht und vil l\aeut dar zu^o geladen het. do diu wirtschaft bereit wart, do sant er sinen chnecht, daz er allen den die dar zu^o geladen waren seit daz si cho^emen. do in der chnecht seit daz ez allez bereit w\aer, do unschuldigoten si sich. einer sprach, er hiet ein dorf gechauffet, da mu^est er hin, und pat den boten daz er in entrete. einer sprach, er hiet fu^emf joch rinder gechaufet, diu mu^est er versuchen, und pat den poten daz er in entrete. einer sprach, er hiet ein wip genomen, da von m\aecht er nicht chomen. do der chneht sinem herren daz geseit, do zurnt der herre und sprach ze dem chnecht: "ginch vil drot in diu stat, in diu strazze, und fu^er her in die armen, die blinten, die haltzzen." do sprach der chnecht: "herre, iz ist alles getan daz du geboten hast und ist noch st\aet". do sprach der herre: "ginch auz der stat an die weg und no^et alle die du vindest her in ze gen, daz mein haus vol werde. ich sag eu daz ze war daz ir deheiner miner wirtscheft enbizzet die her geladen waren." daz ir nu vernomen habet daz ist diu gu^ot botschaft, daz ist diu su^ezze wirtschaft, daz ist diu spise unser sele diu den tot von uns vertribet und uns den ewigen leip und diu ewigen genad bringet. der man der diu wirtschaft gemacht hat, daz ist unser herre, unser heil\aer. zu der wirtscheft hat er uns alle geladen. leider ir ist aver lu^etzel die dar zu chomen, wan ir ist vil die diu hiligen tauffe enphangen habent und entsagent sich von der wirtscheft mit unrechtem leben. er sant sinen chnecht, do diu wirtschaft bereit waz, daz si cho^emen die da geladen waren. diu zit daz diu selb wirtschaft bereit ist, diu ist an dem ente diser werlt, also sant Paulus sprichet. er spricht wir sin die den daz ent diser werlt chomen sei. nu uns daz ent diser werlt chomen si, nu schu^eln wir uns nicht entsagen von der wirtscheft des alm\aechtigen gotes, daz wir diu zit der genaden icht vlisen. versumen wir uns nu in den ziten der genaden, so sein wir der ewigen genaden verteilt. den chnecht den er gesendet hat, der bedu^etet alle die heiligen ler\aer die uns mit der bredige zu^o dem gotes rich ladent. diu botschaft diu eu die heiligen ler\aer sagent, welt ir der volgen, diu bringet euch in daz himelrich. dar umb hat sich daz himlisch lamp lazzen erslagen, daz ir den ewigen lip habet. doch entsagen wir uns leider und wellen nicht chomen zu den genaden die uns gemachet sint, wan diu irdischen dinch und der werltlich richtum ist uns liber dann der himlisch richtum. von diu sprach der eine, er hiet ein dorf gechauft, daz mu^est er gesehen. daz dorf bezaichent den wertlichen richtum. swer den wertlichen richtum mer minnet den den himlischen, der hat widerseit, daz er icht cho^emen welle ze der wirtschaft. der ander sprach, er hiet fu^emf joch gechauffet, diu mu^est er versuchen. diu fu^emf joch bezeichent die fu^emf sinne des menschen die den menschen zu^o den auzzeren dingen und zue wertlichen dingen leitent, daz er der inneren dinge vergisset die zu^o got und zu^o siner sel genist geho^erent, daz er sein selbs su^enden vergisset und nach fro^emden su^enden vorschet. der widerseit auch, daz er ze der himelischen wirtscheft icht welle chomen. der dritte sprach, er hiet wip genomen, ern mo^echte nicht chomen. swie unser herre selber dem menschen daz wip ze einer hilf gegeben hab, und die vil wol da mit genesen mu^egen die rechte da mit lebent, idoch leider ist ir vil die mer durch ir leibs gelust denn durch gotes er da mit sint, die widersagent auch der wirtscheft des alm\aechtigen gotes. dise dri man bezaichent alle die die sich mit unrechtem werch von den ewigen genaden fremdent. der daz dorf chauft, der betu^etet alle die die alle ir gedanch an wertlich gewinne habent gechert und ze got deheinen gedanch habent, die sint leider der ewigen genaden verteilet. der diu fu^emf joch da chauft, der bedu^et alle die die ir eigen su^ent nicht beriusent und nach ander l\aeut su^ent vorschent und die verteilent und got nicht richtent von in selber, die sint des himelriches nicht wirdich. der dritte der daz wip nam, der bedu^etet alle die die ir willen und alle irz leibs gelust durch daz himelrich nicht lazzen wellent, die habent sich selber der ewigen genaden verteilet. ir habet wol vernomen, do der chnecht chom wider und dem herren sagt daz die geladeten nicht wolten chomen, do zurnt der herre und sprach ze dem chnecht: "ginch vil drat in diu stat und fu^er inher die arm, die amu^egeln, die blinten, die haltzzen uz den wegen und auz den strazzen." wir schu^eln merchen wer die sein die der herre dar in haizzet fu^eren. daz sint die armen und die amu^egeln. die amu^egeln bedu^etent alle die die sich selber unchreftich dunchent, die armen bedu^etent alle die die in der armu^ot hochvertich sint. die blinten sint die die dehein licht der gewizzen habent. die haltzzen sint die die den rechten wech lazzent und unrechtiu werch wu^erchent. daz der herre die armen und die blinten und die haltzzen dar in heizzet lazzen, daz bedu^etet uns daz die dimu^etigen ze dem gotes rich geladen sint und auch dar cho^ement. die richen, die hochvertigen, die sint dar geladen und choment dar nicht. die hochvertigen su^end\aer die sint verteilt, die diemu^etigen su^end\aer die sint ze den genaden erwelt. die armu^ot machet vil dikche den menschen vil dimu^etich, und diu versm\aechnu^esse diu er von der werlt hat, diu macht daz er sich erchennent wirt und wider cheret ze gotes hulden. do der chneht dem herren geseit daz er alles sein gebot erfu^ellet het, und sin dannoch st\aet w\aere, do sprach der herre: "ginch auz der stat an die witen weg, ginch zu^o den zu^enen und no^et her in ze gen alle die die du da vindest." alz ir vernomen habt, er hiez in ze erst in diu stat gen und hiez in die arm und die blinden dar in fu^eren. die er uz der stat dar in hiezze fu^eren, die bezaichent diu judenschaft. den bredigt er selb ze aller erst und hiez auch die heiligen zwelfpoten das si in erst predigten. die do bechert wurden auz der judenscheft, mit den waz dannoch nicht daz gotes wort erfu^ellet und sein gebot. dennoch waz diu stat l\aere diu die heidenschaft erfu^ellen schol. daz diu stat erfu^ellet wu^erde, so hiez der herre die ler\aer von den witen wegen und von den engen zu^onen dar in no^eten so vil, daz daz haus erfu^ellet wu^erde. die witen weg, daz ist diu verlazzenheit der heidenscheft die mit nicht betwungen waren und ir willen heten, swie si wolten. die zunne die die l\aeut an den rechten wech twingent, die bezaichent uns die genad unsers herren ter die su^end\aer twinget mit armu^et, mit flu^est, mit maniger slacht not, daz si erchennent werdent ir unrecht und daz si bu^ezzent. diu wort unsers herren diu er da nach hat gesprochen, diu sint uns su^ent\aern angestlich, diu schu^eln wir mit aller andacht merchen. er spricht: "alle die geladen sint, der deheiner nimmer miner wirtscheft enbizzet". unser herre ladet uns selb mit sein selbes worten, er ladet uns mit siner botschaft da er die hiligen engel zu^o sendet, die heiligen patriarchen, die heiligen wissagen, die heiligen boten, die heiligen ler\aer; die habent uns alle zu^o der selben wirtscheft geladen. er ladet uns t\aeglichen mit sinen wundern, er ladet uns oft mit siner geiseln, er ladet uns auch da mit daz unseriu dinch ze der werlt wol sten. Nu wir mit so maniger weiz ze den genaden geladen sein, nu sehen zu^o uns selben. diu weil diu tu^er der genaden offen sei, so gen dar in; versumen wir uns und wirt diu tu^er gespert, swie vil wir dann chlopphen, daz enhilft uns nicht. disiu werlt ist unst\aetich, swie gern wir siu hieten, si l\aet uns. ist uns got liep, so werben nach dem gu^ot daz uns immer st\aetich si, nach dem himlischen gu^ot. wellen wir da nach werben, dar zu^o hab wir einen helf\aer, mit des hilf wir schier erwerben alles unser heil, ob unser hertz hintz im mit der waren minne enzu^endet ist, daz ist unser herre Jesus Christ. \L quod \L cunctis \L pr\aestare \L dignetur. predigt$46/ \L Dominica. text$ Do unser herre Jesus in dise werlt chom durch die su^ent\aer, do enphieng er auch die su^ent\aer. er heilt die die an dem leib sih waren, er trost die die in den su^enden waren. er enversm\aecht die su^ender nicht, er azze und tranch mit in, er enphie si ze den genaden, er vergab in die su^ente. die er ze den genaden enphie, die vestent er, daz si an dem rechten immer mer gestunden, also wir hiut an dem heiligen \L eweingelio gelesen haben. wir haben nu hie gelesen daz die su^ent\aere durch die genade die er in tet und durch die su^ezzen lere da mit er si trost, so chomen si zu^o im. do die juden daz gesahen, die hieten grozzen nit da zu^o und sprachen, er enw\aer nicht ein rechter man, daz er mit den su^ent\aern azze und tru^ench und daz er si ze deheinen genaden enphienge. daz sprachen die mu^eding, die verteilten, die des ducht daz si gutiu und rechtiu l\aeut w\aern, und daz nicht erchennen wolten daz si die aller ergisten su^end\aer waren. iedoch, swie si vareten, swie si den brunne der genaden und der barmung verirren und verwerffen wolten, iedoch lie er diu genade nicht und vergaz der parmunge nicht, also wol hintz den veinten sam hintz den friunten. daz die arm su^ent\aer die ir selber sichtums nicht erchanten, das si sich selb erchennent wu^erden, so seit in der himlisch artzet ein gelichnu^esse da si ir val und ir irretum an erchanden und sein gu^ot und sinen gewalt. er sprach, swelher ir zehentzich schaf hiet und der eins verlu^er, er liez diu niun und neuntzikch in der wu^est und er gieng nach dem daz da verlorn w\aer untz er iz fu^end; swenn er iz fu^ende, so n\aem erz auf sein achsel und tru^eg iz wider und samenot sein friunt und sein nachwentigen und pat si daz si sich fr\aeuten mit samt im daz er sein verlorns schaf funden hiet. da nach sprach er diu gen\aedichlichen wort diu uns arm su^end\aer tro^estent hart wol, daz da ze himel sam grozziu fr\aeud w\aer ob einem su^ender der sich der su^enden bechert sam von den niun und niuntzich die der riwe nicht bedu^erffent. die gelichnu^esse die ir nu vernomen habent, diu seit unser herre den nidigen juden die ze grozzem nit heten, daz unser herre diu heidenschaft ze den genaden enphie, der sich die juden verteilt hieten die sein selbs \aechten und in chr\aeutzten und siner junger vil manigen wiz \aechten. diu selben gelichnu^ezze schu^eln wir vil vlizzichlich merchen und schu^eln im mit allen unsern sinnen, mit allen unsern chreften dienen, die er uns auf siner achsel wider getragen hat zu den ewigen genaden. der man der diu zehentzich schaf hete der eines verlorn waz, daz ist unser herre. diu zehentzich schaf sint die heiligen engel da ze himel und die menschen. der zehentzich schaf wart eins verlo^eren, do der mensch geviel. do lie er die niun und niuntzich in dem himel und sucht er daz verlorn hie en erde. do daz schaf funden wart, do nam ers auf sein achsel. er nam daz schaf auf sein achsel, do sein gu^et dez gerucht daz er unser bro^ede menscheit an sich nam und unser su^ent truch und mit siner marter alle unser su^ente verdacht. do er heim chom, do bat er sein friunt und sein nachwente, daz si sich mit im fr\aeuten des daz daz schaf funden w\aer daz da verlorn waz. do unser herre daz schaf wider bracht, do fur er wider heim. do er die arm menschen mit sein selbes tode an dem heiligen chr\aeutz erledigot, do erstund er von dem tode und fur wider ze himel und pat sein friunt daz si sich mit im fr\aeuten daz daz verlorn schaf funden w\aer. die heiligen engel sint sein friunt die sinen willen getan und behalten habent; die sint auch sein nachwenten, wan si sehent sein antlu^etze und sein ere ze allen ziten. er spricht, daz si sich mit im fr\aeuten des daz daz verloren schaf funden sei, daz der mensch wider erledigt sei. o we wie groz unsers herren genad und sein gu^et ist! daz ist sein fr\aeude daz wir behalten sein, daz wir genade haben. er seit in auch ein anderiu gelichnu^esse. er sprach, swelich wip zehen guldin pfenning hiet und verlu^er si der einen, si zunt ir liechtvas und chert daz haus umb und sucht mit allem vleizze untz si in fu^ende; so si in danne fu^ende, so lu^ede si ir friuntinne und ir nachwenten und b\aet si daz si sich mit fr\aeuten daz si den pfenninch funden het den si verloren het. die selben genad die die voder gelichnu^esse bedutet, diu bedu^etet auch disiu. daz wip diu die zehen pfenning het der einer verloren waz, diu bezeichent den wistum des alm\aechtigen gotes, des ewigen vaters. der het zehen pfenning, daz sint die niun cho^er der heiligen engel da ze himel und der mensch der den zehenten erfu^ellen schol. do der mensch geviel, do waz ein pfenninch verloren. an dem pfenning ist des cheisers pilde gemu^ensset, nach sein selbes pild hat er den menschen gepildet. daz pilde und diu gelichnu^esse sines scheppfers het der mensch verloren, do er mit den su^enden dem tiufel undertan wart. do zunt daz wip ir lichtvas und sucht den pfenninch. wer daz wip sei, daz habt ir wol vernomen, daz ist der wistum des ewigen vaters. daz lichtvas, wie daz getan si, daz schu^elen wir vlizzichlich merchen. man zu^endet ein licht in einem scherwen, daz licht ist diu gotheit, der scherib ist diu menscheit. do der wistum des ewigen vaters, der heilig Christ, daz liecht in dem scherib gezund, daz ist, do er in diz werlt chom, unser menscheit an su^ende an sich nam, do wart daz haus umb gecheret. daz haus bezaichent unser gewizzen. do in diu l\aeut diu sein wirdich waren begunden zerchennen und an in gelauben, alle die su^ente der si in gewizzen waren, der chomen si ze rewe und ze erchantnu^ezze und cherten daz haus umb mit allem vleizze. do wart der pfenninch funden, do wart des himlichen cheisers pilde wider geniwet an dem menschen. do der wistum des ewigen vaters sein selbs pilde an dem menschen wider niwet und er wider ze himel fur, do sprach er ze sinen friuntinnen, daz si sich mit in fr\aeuten daz der pfenninch funden wa^er, daz der ze gotes hulden cho^emen w\aer. die friuntinne und die nachwenten die er pitet {\it(?)daz si} sich {\it(?)mit im} fr\aeuen, daz sint die himlisch herschefte. nu hat uns diu parmunge unsers herren, des alm\aechtigen gotes, gen\aedichlich getro^estet und hat uns michel genade geheizzen, ob uns unser su^ent riwent, ob wir si bu^ezzen wellen, ob wir si nicht \aevern wellen. die ir su^ent beweinent und bu^ezzent und dar an st\aet sint, die sint s\aelich, von der becherung hat got selb fr\aeude und elliu himlischiu herschaft. die ir su^end weinent und chlagent und si doch \aevernt, den drot unser herre. er spricht: swenn sich der recht man des rechtes gelaubet und unrecht tu^ont wirt, alles des er ie ze recht getet, des sei vergessen vor got. wir sein leider die die da gevallen sint, wir ligen leider in unsern bo^esen girden; iedoch so ladet uns und pitet uns unser herre, daz wir wider auf sten von den su^enden. er tu^ot uns auf sein schozze siner gu^et und wil uns enpfahen, ob wir bu^ezzen wellen und st\aetig riwe haben wellen. wie diu st\aet riwe getan sei, daz schu^oln wir merchen. die getann su^ent schu^eln wir innenchlichen beweinen und vil emtzichlichen und schu^elen uns mit grozzem vliz hu^eten, daz wir deheiner andern grozzen su^end icht schuldich werden. ob ein hur\aer die su^ent meidet und bu^ezzet und diu girischheit an greiffet, daz er diu hurheit lazzen hat, daz enhilfet in nicht, ern lazze auch diu girischheit und ander haubthaft su^ent. unsers herren gu^et und sein gen\aedicheit die schu^el wir merchen, swie er uns die su^ent verpoten hab und wir si u^eber sein gebot tun, iedoch ladet er uns wider und git uns frist ze bu^ezzen und geheizzet uns sein huld. Nu schu^eln wir mit unsern z\aechern, mit innenchlicher riwe ze sinen genaden chomen. die wil wir die vrist haben, so schu^eln wir unser su^ent nicht verunruchen, schu^eln daz merchen, swaz wir hie nicht gebu^ezzen, daz wirt an uns gevodert. daz schu^eln wir fu^erchten, iedoch schu^eln wir nicht missetrawen dem der unser richter ist und auch unser vokt ist, den schu^eln wir vil innenchlichen biten, daz er uns helf, daz wir sein huld gewinnen \^e wir hintz dem gericht cho^emen amen. predigt$47/ \L Dominica. text$ Unser herre, der himlisch vater, der leret uns und r\aetet uns an dem heiligen \L eweingelio unser heil und unser genist und spricht also: "west barmhertzich alz eur vater barmhertzich ist." unser herre der ist parmhertzich, wan er git den u^ebeln und auch den guten ir notdurft, ezzen und trinchen und gew\aet und ander notdurft, den gelaubigen die an in gelaubent, und auch sinen vinden die nicht an in gelaubent, den juden, den heiden, den irr\aeren, den bo^esen christen. er git sinen regen u^eber die rechten und u^eber die unrechten, er heist sein sunne schinen u^eber u^ebel und u^eber gu^ot. so getan genad tu^ot er u^ebeln und guten gemeinlich, aver den sinen erwelten den git er grozze genade, er geheizzet in den ewigen leip in diser werlt und git inn, so si von hinne scheident in daz himelrich. er heizzet uns baremhertzich sein. swer so durch die minne des alm\aechtigen gotes also wol dem veint gu^ot tu^ot alz dem friunt, swa mit er danne mach, der ist barmhertzich alz unser vater da ze himel. ir ist genunch die barmhertzich sint wider ander l\aeut und sint wider sich selb gru^elich, wan si gebent sich selb den su^enden und dem tiufel. so getanen lu^eten r\aetet Salomon und spricht: "sun, erbarm dich u^eber dein sel, erreinig dein sel von den su^enten". swer so recht parmhertzich wil sein, der schol sein ze aller erst beginnen datz im selben. er sol sich vlizzen daz sein gedanch, siniu wort, siniu werch gezogenlich und recht sein, dar nach wes {\it(?)er} dem notigen gu^ot nach sinen staten. diu weil wir in den haubthaften su^enden sein, so ist dem alm\aechtigen got unser gu^ot\aete nicht gen\aem. unser herre got der sichet, ob der mensch nicht gutes willen sei; ist dann daz der wille gu^ot ist, so ist er got gen\aem. nach der guten andacht so enpf\aecht unser herr ander unser gu^ot\aet, alz wir lesen von Abel und von Cayn. Abel, wan der mit gu^otem mu^ot opferot, do enphieng ez unser herr; Cayn, wan der mit u^ebelem mu^ot opferot, do gerucht got seins opfers nicht. ir enschu^elt niemant verteilen. diu dinch diu uns unchunt sint und wir nicht mu^egen wizzen wes unser pru^eder da mit gedacht haben, u^ebels oder gutes, da enschu^eln wir nicht umb erteilen, daz schu^eln wir siner urteil lazzen dem elliu dinch chunt sint. diu dinch diu chunt sint und offen sint, diu nimmer gu^ot mu^egen werden alsam diu u^eberhur, manslecht, \L sacrilegia, die meinnaide, die lucken urchu^ende und ander grozze su^ende die die sel scheident von dem gotes rich, umb so getane su^ende mu^egen die wol erteilen den diu christenheit enpholhen ist. umb daz ezzen da enist nicht senft umb zerteilen. an dem anegenge der christenheit do waren su^emlich die des vleisches nicht enazzen noch weins nicht entrunchen durch gotes ere. su^emlich die azzen vleisch und trunchen wein. die daz vleisch azzen und trunchen den wein, die verteilten die die sein nicht azzen noch entrunchen; da wider die da nicht azzen des vleisches und wines nicht trunchen, die verteilten die die ez azzen und trunchen auch den wein. die des vleisches azzen und des weins trunchen die sprachen: "der selb rein ist, dem sint elliu dinch rein; und alles daz unser herre dem menschen ze genaden geit, daz enschol der mensch nicht verwerffen und schol den alm\aechtigen got loben siner genaden." wan si den streit under in heten, do schreip in sant Paulus und lost si von dem streit und sprach also: "der da nicht ezze, der verteile den nicht der daz ezze, und der da ezze, der versm\aech den nicht der da nicht ezze." ez spricht aver daz heilig \L eweingelium: "vergebet, so wirt eu vergeben." ob dehein unser ebenchristen uns erbelget hat mit worten oder mit werchen, daz schu^eln wir im vergeben durch die minne, daz uns vergeben werde alle unser su^ende, daz wir vrilichen gesprechen mu^egen ze dem alm\aechtigen got: "herr, vergib uns unser schulde als wir tu^on unsern schuldigern". vergeb wir unsern schuldigern nicht, so vergit auch uns unser herre nicht. ez sprichet aver daz heilig eweingelium: "gebet, so wirt auch eu gegeben; gebet daz almusen, so wirt eu daz ewig leben gegeben. daz almusen daz ir hie en erde gebet den armen, daz enph\aehet got selber da ze himel. ein gu^ot mas und ein volles mas und ein mas daz u^eber get, da mit wirt eu vergolten. mit swelher mazze ir hie in disem leben mezzet, mit der selben wirt iu vergolten da ze dem ewigen leben." tu^ot ir wenich gutes, ir enpfacht auch wenigs lon; vlizzet ir euch daz ir vil gutes tu^ot, so wirt eur lon michel und segent got alle dein hab und heizzet si wachsen ze heile dinem leib und diner sel. unser herre seit in ein gelichnu^esse. er sprach, der plint enmo^echt den plinten nicht wol geleiten, si vielen pede in diu grube der ewigen verdampnu^esse. daz ist also gesprochen: ein su^end\aer {\it(?)en}mag den andern su^ender nicht gebu^ezzen. \L non \L est \L discipulus \L super \L magistrum. daz sint aver diu wort unsers herren, des alm\aechtigen gotes, er spricht: der junger der ensi u^eber sinen maister nicht. unser herre, der heilige Christ, der ist maister aller der die erwelt sint und die ze dem gotes rich cho^emen schu^eln. der junger ist nicht u^eber den maister, alsam er spr\aech, unser herre: "ich pin der da maister und herre ist aller der die zu dem gotes rich chomen schu^eln. die mein \aechten, den vertrug ichz. do si mich an daz chr\aeutz hiengen, do bat ich in antlozz irr su^enten. daz tet ich dar umb, daz ir pei mir lernet. ich het diu menscheit an mich genomen an su^ente und waz also gedultich, so sit ir su^end\aer und ist eu not daz ir gedultich sit und ist eu vil durft daz ir euren pru^edern diu eu leit getan habent, daz ir den vergebet uz eurem hertzen, daz eu vergeben werde eur su^ent die ir wider gotes gebot habet getan, und schu^elt daz merchen: daz ich swie ich geweltich sei ze tu^on, swaz ich wil, iedoch gib ich minen vinten die nicht an mich gelaubent also wol sam minen vriunten die an mich gelauwent und mir dient, den gib ich alle ir notdurft. da pei schu^elt ir lernen, wan ir su^end\aer sit und iu sein not ist, daz ir euren friunden und euren vinden mit teilt eur gu^ot, so ir verrist mu^eget." vergeben wir allen den die uns leit habent getan und piten wir in antlazzes ir su^enden, also unser herre den antlazzes bat die in an daz chr\aeutz hiengen. daz pilde hat uns got vor getan, volg wir dem selben pilde, so werden auch wir durn\aechtig. unser herre mant uns daz wir unser eigen su^ente merchen und auch daz betrachten daz uns diu gu^ete des alm\aechtigen gotes in der heiligen tauffe unser su^ente vergeben hat; also wil er daz wir ein ander vergeben und unser eigen su^ente bedenchen. swenn wir den grozzen tramen in unsern augen tragen, wie mu^eg wir denn die chleinen agen in unsers pruder augen gesehen? die agen bezaichent den g\aehen zorn, daz aug bezeichent die witze des hertzen, der tram bedu^et den alten zoren. da von spricht unser herre: "swer sinen bruder hazzet, der ist manslechte." ir sint genunch die sprechent zir ebenchristen: "daz du mir getan hast, daz enwerde dir nimmer vergeben, in disem leben noch in dem ewigen leben." swelher daz spricht, der wu^enscht sinem pruder des ewigen todes. unser ieglichem der an den heiligen Christ gelaubet, dem sint disiu wort zu gesprochen: "wie gesichst du di chleinen agen in dins pruder augen und nimst des deheinen war daz du den grozzen tram in dinen augen tr\aeist?" daz ist also gesprochen: "den g\aehen zorn der dinem pruder gahes chumt, den merchestu; aver des tramen, {\it(?)den du in dinen augen tr\aeist, nimest du deheinen war." der trame daz ist} der haz und daz unrecht und die u^ebel und die manslecht diu in dinem hertzen sint, daz ist der grozze trame des wir deheinen war nemen. swenn daz aug unsers hertzen vertunchelt ist mit dem trame der u^ebel und des unrechtes und wir daz an uns nicht wenden, so enmu^egen wir deheinen unsern pruder an gesprechen umb sein minner scholde, so wir die mer\aer tragen. nu straffet uns unser herre und lert und r\aetet uns, er heizzet uns gelichsn\aer. der ist ein glichsn\aer, der sich heilicheit an ziuht und ir datz im nicht ist. er heist {\it(?)uns} daz wir uns reinigen von den grozzen su^enden, daz unser aug ledich werd von dem grozzen trame, daz sint die gro^ezzen su^ent. werde wir da von ledich, so mu^egen wir gesehen, daz wir die agen auz gewerffen auz unsers pruder augen. die agen daz sint die minnern su^ent, daz ist der sel tot. der ist s\aelich, der teil hat an der ersten urstende. der erst tot daz sint die su^ende. diu erst urstende daz ist antlaz der su^ende. swelher s\aeliger mensch antloz siner su^ent erwirbet, dem enwirret der ander tot nicht. der erst tot daz sint die su^ent; der die gebu^ezzet, dem enwirret der ander tot nicht, daz ist diu ewig verdampnu^esse. Daz wir der u^ebrich werden und ze dem ewigen leib ersten mu^ezzen, so widersagen dem tiufel und allen sinen werchen. predigt$48/ \L Dominica. text$ An dem heiligen eweingelio vinden wir daz ein michel menige zu^o unserm herren chom, daz si daz gotes wort auz sinem mund vernamen, und stunde er pei einem se, der haizzet \L stangnum Genesareth. er haizzet auch mare Galilee, wan er in dem lant ze Galilea leit. nu schu^el wir merchen waz uns disiu red bezeichen. daz mer bezaichent disen to^etlichen leip, disen zerg\aenchlichen leip. der ist alsam daz mer: daz ist etwenne senft, etwenne unsenft. also ist unser leben: etwenn sei wir senft, etwenne unsenft; etwenn mit fr\aeuden, etwenn mit unfr\aeuden; etwenne mit gnu^ochsam, etwenn mit zadel; etwenn mit fride, etwenne mit unfride. ir habt wol vernomen, unser herre stund an dem stade, do diu michel menig zu^o im chom. daz stat da unser herre an stunt, daz bezeichent diu ere siner unto^eticheit diu er het nach siner heiligen urstende. diu grozze menig diu zu^o im chom, diu bezeichent diu heidenschaft diu nach siner heren urstende von der predige der heiligen poten zu dem gelauben chomen scholt und an den heiligen Christ gelauben scholten. diu s\aelig menig diu chu^emet aller tag t\aeglichs und samnet sich dar zu, daz si daz gotes wort ho^eren und sich dem alm\aechtigen got gen\aechen. unser herre der sach zwei schiffel pei dem se sten. diu zwei schiffel bezeichent zweier slacht l\aeut in der heiligen christenheit: die juden und die heiden. die sach unser herr, wan er weiz wol welich die sinen sint under ietwedern l\aeuten. nu seit uns aver daz heilig \L eweingelium: die visch\aer die waren abe gegangen und wuschen ir netze. die vischer die bezeichent die ler\aer der christenheit die uns mit guter ler und mit guten pilden uz der bosheit diser werlt hintz dem stade dez ewigen libes ziehent. also ir vernomen habet, der schifflin waren zwei. daz ein waz sant Peters, an daz gie unser herr. sant Peters schiffel daz bedu^etet die ersten christenheit diu da bechert waz von der judenschaft, diu sant Peter bevolhen waz. daz selb schifflin hiez unser herr von dem stade ein wenich fu^eren an daz wazzer. daz tet er dar umbe, daz in die l\aeut iht hart mu^eten. er tet ez auch dar umb, daz man michels baz ho^eret die heiligen predige an dem wazzer dann an der erde. unser herre hiez daz schiffel ein wenich von dem stade fu^eren dar umb, daz er uns lert daz ein islich ler\aer den ungelerten und den werltlichen l\aeuten daz heilig wort gotes so schol tempern, daz er {\it(?)in} sag da mit si mu^ogen genesen: du enscholt niemant erslahen; du ensolt niemans wip noch sins gutes geren; du ensolt nicht stelen; du ensolt nicht luges urchu^ent sagen und scholt miden alles daz christen menschen verboten ist. in diu tief der heiligen schrift, der si nicht mu^egen gevachen, dar sol der gelert prediger nicht chomen, so er den werltlichen l\aeuten predigt. er hiez daz schiffel ein lu^etzel von dem stade fu^eren, daz er in da mit zeigt daz si ze aller erst den juden die in nicht verre waren bredigen scholten. do unser herre do gepredigt, do sprach er: "fu^er daz schifflin an diu tief". da die ungelaubigen juden sich selben des gotes riches verteilten und ez nicht enpfahen wolten, do sprach unser herre: "fu^er daz schiffel an die tieffe". daz waz an dem tag siner auffert, do er ze sinen jungern sprach: "ite in orbem, vart in alle diu werlt und predigt: der da gelaubet und getauffet wirt, der ist behalten; der nicht gelaubet, der ist verdampnet". do saz unser herre und lert diu menige an dem schiffel. an dem schiffel sant Peters lert uns unser tr\aechtin. er lert auch hiut alle die juden sint, daz si christen werden und den heiligen gelauben enpfahen und in mit rechten werchen behalten und den ewigen leip haben. swenn man uns predigt daz heilig \L eweingelium sant Mathei, Marci, Luce, Johannis, so gelauben wir daz uns unser tr\aechtin selb predigt von der orthabung der ersten christenheit. nach der hiligen predig unsers herren do gebot er sant Petro: "vart an diu tieffe und bereitet eur netz ze vischen". do antwurt in sant Peter: "herre, gepiet\aer, wir haben alle dise nacht geariweitet und enviengen nicht; aver in dinem wort so bereit ich daz netz". alle die ler\aer der heiligen christenheit die arweitent unnu^etzlich, ez enwelle die gen\aedicheit des alm\aechtigen gotes des menschen hertze innerhalben mit sinen genaden bewisen. sant Peter sprach: "wir haben, herre, alle dise {\it(?)nacht} gearibeitet und viengen nicht; aver in dinem wort so l\aese ich daz netze. do si daz netze gewurffen in daz mer, also in unser herre gebot, do viengen si einer grozzen menige vische. wir lesen in dem eweingelium daz er sein heilig junger zwir ir netz hiez werffen: ze einem mal vor siner marter; ze dem andern mal nach siner heiligen urstende, e er ze himel fu^er. ze dem einem mal do engebot er in nicht, weder si zesemthalben oder winsterhalben des schiffelins diu netze in werffen scholten. ze dem andern mal, nach siner heiligen urstende, do hiezz er si zeswenthalben des schiffelins in werffen, do er sprach: "\L mittite \L in \L dexteram". die guten und die s\aeligen die sint mit der zeswen bezaichent, die unrechten mit der winstern. diu zwei vischen diu bezeichent zwo christenheit, ein diu iezu gagenwurtich ist, diu ander die in dem himelrich sin schol mit dem heiligen Christ. an disen vischen, da wir alewenst von sagen, da von uns daz heilige eweingelium seit daz wir hiut gelesen haben, do engebot unser herre nicht wederhalben man daz netze in werffen scholt, zeswenthalben oder winsterhalben. wan disiu christenheit diu hat peidiu u^ebel und gu^ot under ein ander ungescheiden. die gu^oten sint in der eine, daz si gesundert sein g\aerlich, wan da ze himel; die u^ebeln die sint auch in der eine, wan da ze helle. wan disiu werlt, disiu christenheit, da enmitten ist enzwischen dem himel und zwischen der helle, so hat si auch die ietwederthalben hin geho^erent ze dem andern vischen. nach siner heiligen urstende, do hiez unser herre sein heilig junger zeswenthalben des schiffleins daz netze in werffen, wan die s\aeligen die in den himlischen eren mit dem heiligen Christ schu^eln sein, die enhabent nicht winsters, ez ist zeswen und heilig alles daz si da habent. ze disem vischen, da von wir hiut lesen, da wart so vil visch gevangen, daz diu netze brasten, wan ir ist so vil die nu ze dem gelouben choment, die u^ebeln mit den guten, daz si den gelauben der heiligen christenheit selber nicht behaltent und auch ander, die si mu^egen, mit bo^eser lere verleitent. Judas der waz gevangen mit dem netze der heiligen predige, der brach daz netze und hub sich ze sinem maister, dem tiufel. Symon, der zauber\aer, der waz getauffet und hup sich zu dem zauber. Arrius, der waz ein briester und brach auch daz netz. unsers herren junger warn genug die von im cherten, die alle brachen daz netz des heiligen gelauben da si mit gevangen waren, wan si den heiligen gelauben nicht behielten. do ze dem andern vischen daz unser herre zeswenthalben hiezz in werffen, da wart vil visch und grozz visch gevangen und zerbrast daz netze iedoch nicht, wan die s\aeligen die ze dem himelrich choment, die sint groz, die sint michel, under den ist ebenhelung, under den ist frid ewichlich an ende. Daz wir den heiligen gelauben behalten mu^ezzen und hie in disem libe also geleben mu^ezzen, daz wir mit den s\aeligen den alm\aechtigen got in sinen eren gesehen mu^ezzen, des verlich uns diu heilig drinu^esse, der vater und der sun und der heilig geist, amen. predigt$49/ \L Dominica. text$ Wan wir alle, die christen sint und christenliches lebens hu^etent, einen vater habent da ze himel der uns sein gu^et und die liebe die er zu^o uns hat so erzaiget hat, daz der gu^et und der liebe nicht mach gemazzet werden ..... alz er selber spricht: "\L majorem \L caritatem \L nemo \L habet". er spricht: dehein minne sei gro^ezzer den diu der man hat der sinen lip gebe fu^er sinen freunt, --- also unser vater der alm\aechtig got fu^er uns allen sinen lip an dem heiligen chra^eutz ze martern gab, --- und sein wille ist daz wir bru^oderlich mit ein ander leben und die heiligen minne behalten, alz er uns selb geboten hat. er spricht: "ich gib iu ein niwes gebot, daz ir ein ander minnet alz ich euch geminnet han." wie er uns geminnet hab, daz habt ir wol vernomen. er hat uns so gemint, daz er sich durch uns martern lie. diu sein heilig potschaft und sein selbes wort, waz uns die niuwes leren und waz si uns gebieten, daz schu^eln wir vlizzichlichen merchen. er spricht selber, unser herre, daz ensei merer denne der die alten e geschriben habent und der die sich gu^ot\aet und heiligs leben an zugen in der alten e, unser recht und unser gut\aet die ensein merer denn ir recht, wir enmu^egen in daz gotes rich nimmer chomen. nu schu^eln wir merchen wir ir recht getan w\aere und wie daz unser getan schu^el sein daz ir recht u^ebertreffen schol, ob wir in daz gotes rich wellen chomen. ir recht waz also getan: in gebot diu e daz si nieman erslu^egen. swer sich des behu^ote, den heten si ze einem rechten man; swie wol er den willen het, volbracht er in nicht, si heten in ze ainem rechten man. so getan recht heten si in der alten e. nu sprichet unser herre: "eur recht {\it(?)en}si gro^ezzer danne ir recht die in der alten e waren, ir enmu^eget in daz gotes rich nimmer chomen." wie unser recht merer schu^el sein, daz wir in daz gotes rich chomen, daz schu^eln wir merchen. er gebeut uns daz wir ane sache wider unsern bruder nimmer gezu^ern. der ane sach wider sinen bruder zu^ernt, der garnet diu grozzen weitz. {\it(?)dehein} christen mensch der schol nimmer gedenchen noch willen gewinnen, daz er iemant welle erslachen. er schol sich auch des hu^eten mit allem fleizze, daz er mit sinen ebenchristen noch mit den heiden noch mit den juden immer unredlich gezu^ern. Moyses der in diu e bracht, der hat in diu mansleht verboten. die daz behaltent, die werdent des gerichtes und der witze u^ebrich daz in der e gesetzet ist. uns ist aver verboten daz wir mit ieman unredelich zu^ern, wan so garn wir diu ewigen witze. der zorn der gewirt in der menschen hertzen; der to^etlich haz, diu unrecht girde, swa diu in dez menschen hertze sint, diu treffent elliu zu^o der manslechte. nu hat unser herre unser recht da mit gebezzert daz er den zorn und elliu diu dinch verboten hat, da mit wir deheinem menschen geschaden mo^echten. iedoch schu^eln wir daz merchen daz die zo^ern nicht gilich sint. so wir den su^enten und der bosheit zu^ern die unser bru^eder begent, so ensu^ent wir nicht. so wir unser bru^eder an sach erzu^ern .....mit drein dingen diu uns mein tr\aechtein fu^er gesetzet hat. daz ein, alz ir vernomen habet, ist der zorn. daz ander ist daz wir unsern bruder mit worten noch mit werchen noch mit geb\aerde nicht versm\aehen dem mein tr\aechtein sinen geist gegeben hat; missebiten wir dem heiligen geist an dem, so haben wir die witz gearnet, alz uns die heiligen erteilent. daz dritte ist: swer sinen bruder mit scheltworten und mit sch\aentlichen worten offenlichen vor den l\aeuten schiltet und in tump oder toren heizzet dem got sinen geist und sinen wistum geteilt hat also vil so er wolt, der hat dem alm\aechtigen got misseboten und hat im selben daz hellefiur garnet. swer sich der drier dinge nicht hu^etet da mit uns mein tr\aechtein unser recht und unser e geho^ehet hat, der mach in daz gotes rich nimmer chomen. nu zeigt uns mein tr\aechtein mit sinen heiligen worten aver baz wie unser recht in der niwen e u^ebertreffen schu^el ir recht die in der alten e waren. ob daz unnu^etzlich ist daz wir mit unserm bruder zu^ern, so ist daz vil unnu^etzlicher daz dehein haz oder icht daz unserm bruder gewerren mu^eg, daz des iht in unserm hertzen beleib. von diu so spricht unser herre: "ob du dein oppher fu^er den alter bringest und da gedenchest daz du dinem bruder dehein leit hast getan, la dein oppher vor dem alter und ginch und gehuldig dich dinem bruder und brinch dein oppher denn". disiu wort sint unsers herren wort, des alm\aechtigen gotes. ir habt wol vernomen daz im unser oppher und unser gebet, unser lop nicht gena^em ist, daz er sein nicht geruchet, die weil unser hertze mit deheinem neyd gevangen ist, die weil wir wider iemand deheinen u^ebeln willen haben. der alter fu^er den wir unser oppher bringen schu^eln, daz ist got selber, der heilig Christ. swer daz wil daz der heilig Christ sein oppher empfach, der nem sein hertz und sein gewizzen; hab er wider iemant iht getan, daz bu^ezze im, dez gewinne er sein hult; sei er da ze gagenwurt, so dimu^etig sich ze sinen fu^ezzen und ger antlozzes; so er sich sinem bruder {\it(?)hat} gehuldigt, so chom denne und bring sein oppher, so enpf\aecht ez der alm\aechtig got. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got biten siner genaden, an des gabe und an des genade wir nimmer nicht rechtes getun mu^egen, daz er uns ruche ze geben daz wir sein gebot erfu^ellen und behalten mu^ezzen und unser hertz also gereinen mu^ezzen, swenn wir daz oppher, ez sei der salm und ander unser gebet, ez sei daz almusen, oder swie getan lop, swie getan oppher wir ze sinen eren bringen, daz wir daz mit so reinem hertzen bringen, daz wir da mit willichlich behalten sein. alle die su^ent die der mensch getan hat, die werdent vertilget mit dem oppher und mit dem almusen, wan diu ein daz wir den nit und den has in unserm hertzen tragen. diu weile wir da mit bevangen sein, so erho^eret uns got nicht und enph\aecht dehein unser oppher noch vergit uns dehein unser su^ent. von diu schu^eln wir ze allen zeiten da ze dem alm\aechtigen got der heiligen minne gern. alle die die heiligen minne gewinnent, die sint von dem tot hintz dem ewigen leben chomen. dar ruch uns der alm\aechtig got ze bringen amen. predigt$50/ \L Dominica. text$ Unser herre Jesus Christ, des fr\aeud da ist daz wir ze rechten und ze guten dingen gesterchet werden, der leret uns mit sinen heiligen worten und vestent uns mit sinen heiligen pilden also wir nu hie lesen an dem heiligen \L eweingelio. iz waz {\it(?)ein} grozze menig mit unserm herren. an der selben menig zaiget er ietweder sein natur, die menschlich und auch diu go^etlich. diu menig diu waz drei tag bei im gewesen und waren su^emlich verre dar chomen in ein wu^est da nicht ezzens waz, wan daz si dar heten bracht, dez waz in zerunnen. do erzaigt er daz er warer mensch w\aer und sprach also: "ich erbarm mich u^eber diz menig. die sint drei tag mit mir gewesen und habent nicht zessen, und lazze ich si also vasten, so gebrist in an dem wege." sein heilig erbarmung, diu selb erzeigt uns daz er warer mensch ist. daz er aver von siben broten und von lu^etzeln vischen die grozzen menig so vo^ellichlich furt, daz waz ein gewizzes zeichen sines go^etlichen gewaltes, wan und w\aer er nicht got, so enmo^echt er von siben broten und von lu^etzel vischlein so manich tausent nicht gesattet haben. wir lesen daz unser herre die micheln menig die in der wu^est zu^o im chomen, daz er die von vil wenich brotes und von lu^etzel vischen zwir vo^ellichlich satte. er satte si von fu^emf broten und von zwein vischen, fu^emf tausent in der wu^est. er satte ze dem andern mol vier tausent mann an wip und an chint von siben broten und von lu^etzel vischen. also ir nu vernomen habt, die zwo wirtscheft die unser herre der menig gab, die einen von fu^emf broten und von zwein vischen, {\it(?)die andern von siben broten und von lu^etzel vischen}, wellen wir ez merchen und wellen dez ewigen libes genesen, so zeigent si uns die gu^et dez alm\aechtigen gotes, daz er die {\it(?)menschen} von angeng in siner hut behalten hat in der alten e vor siner geburt, und auch in der niwen e nach siner heiligen geburt. diu fu^emf brot da mit er ze dem vodern male die menig satt, daz sint diu fu^emf buch dez herren Moysi da elliu diu gebot und elliu diu lere an geschriben waz, da mit si genesen scholten die vor gotes geburt waren. diu ander wirtschaft von den siben broten, diu zeiget uns aver diu gu^ot unsers {\it(?)herren}, daz er uns nach siner heiligen geburt mit dem trost sines heiligen geistes in allen unsern angsten tro^estet an der sel und an dem leib, wie er uns sterchet und behu^et von den listen der unreinen geist und der bo^esen l\aeut, wie er uns gest\aetiget an allem recht untz er uns ze den ewigen genaden bringet. nu schu^el wir merchen wa diu stat w\aere da unser herre so getan wirtschaft gab. ietwederiu, von den fu^emf broten und auch von den siben broten, ir ietwederiu ergie auf einem berg. der selb berch der bezaichent den heiligen Christ. diu ho^ech des selben berges daz sint die manigen tugent unsers herren, dez heiligen Christes. die zwu^o wirtscheft die ergiengen auch dar umb auf dem berg, daz ietwederiu schrift, dez alten urchu^endes und auch des niwen, die sagent uns die ho^ehe und den gewalt des heiligen Christes. diu michel menig diu er auf dem perg speist, die bezeichent die heiligen christenheit diu da gegruntvestent ist auf den heiligen Christ, diu bedarf dez daz si aller t\aeglich gespiset werde mit dem heiligen gotes wort, daz ir icht gebrest in dem ellende ditz libes. war umb diu menig mit unserm herren so lange waren in der wu^este, daz si nicht zessen heten, daz seit uns sant Matheus. do unser herre die menig sach, do gie er auf den berch, do volgot im diu menig die ir sichen dar bracht heten und leiten si fu^er sein fu^ezze. die vergicht waren, die mit unrein geisten besezzen waren, die blinten, die haltzen, und swie getan sichtum si heten, die hailt er alle. daz ergie dez ersten tages. des andern do predigot er. dez si dar bracht heten, {\it(?)daz waz in zerunnen, daz si nicht zessen heten.} diu menig diu drei tag mit unserm herren waz, die bezaichent die s\aeligen menschen die ir su^ent mit riwe und mit buzz ab waschent und bechernt sich ze dem alm\aechtigen got mit dem hertzen, mit dem munde, mit guten werchen. die so s\aelich sint, daz si daz tunt, den schu^eln die heiligen ler\aer die speiz des heiligen gotes wortes geben, daz in an dem gotes wort icht gebrest. der wech daz ist ditze leben in diser werlt. si schu^eln si ze allen ziten an ru^effen, daz si riwe haben und daz si ir su^ent bu^ezzen. su^emlich die waren verre dar chomen, su^emlich da pei nachen. die nachen da bei waren, die bezaichent die judenschaft, die waren got nachen und heten diu e von got enphangen; die heten die schrift der heiligen wissagen, si heten die heiligen salm; si heten {\it(?)die} schrift di si lerte daz si got erchanten; si heten auch die geheizze an der heiligen schrift daz unser herre, der heilig Christ, von ir gesl\aecht geborn wu^erde. die da verre dar chomen waren, die bezaichent die heidenschaft die verre von got waren, wan si an betten diu apgot. wir sein die die verre chomen sint, wan unser vodern die waren heiden und bechanten des waren gotes nicht, si an betten die apgot. nu hat uns der heilig Christ mit sinem heiligen blu^ot nahen zu im bracht, nu ist uns vil durft daz wir diu speise unser sele, daz heilig gotes wort, t\aeglich vil and\aechtichlich enpfahen. do unser herre sprach "lazze ich dise menig vastent von mir, so gebristet in an dem wege", do antwurten im sein junger und sprachen: "wer mo^echt diz menig in diser wu^est brotes gesaten?" do si diz red taten, dennoch waren si bro^ede, dennoch waz ir gelaube nicht so durn\aechtig also er seit wart, nach der chunft des heiligen geistes. da von zwiveloten si des gewaltes des alm\aechtigen gotes. w\aer ir gelaub so durnachtich gewesen, so heten si wol gelaubet daz der got der alle diu werlt furet, daz der ein grozziu menig von wenich brotes wol mo^echt gefuren. do vragt unser herre sein junger, wie manich brot si hieten. ern vragt sein dar umb nicht, daz er sein nicht weste, der elliu dinch weiz e si ergen; er vragt sein dar umb, daz diu michel menig sein gewalt erchanden und in auch den andern chunt taten, so si daz horten und sachen daz er von siben broten ein so michel menig gesatte und dennoch der brosem siben cho^erb u^eber wurden. diu siben brot diu bezaichent diu buch des niwen urchu^endes, der niwen e, mit den wir von den siben gaben dez heiligen geistes gesat schu^eln werden. er hiez die menige auf die erde sitzen. die s\aeligen sitzent auf diu erde, so si die heiligen speiz enpfahent, daz heilig gotes wort, wan si elliu irdischiu dinch lazzent durch den alm\aechtigen got. do nam unser herre diu selben brot und lobt ze aller erst sinen vater, und do er si zebrach, do gab er sinen heiligen jungern, daz si si fu^er leiten der menige. so daz brot zebrochen wirt, so siht man waz dar inne ist. daz brot daz ist diu hilig schrift, die hat er uns auf getan, daz wir wizzen elliu diu dinch mit den wir genesen schu^eln. nach siner heren urstende tet unser herre den heiligen boten den sin auf, daz si diu schrift verstu^enden, die trugen auch si der menig fu^er. alz er in gebot, si furen u^eber alle diu werlt und lerten und tauften. lu^etzel vischelin die auch da waren, diu segenot unser herre und hiez auch der menig geben. die selben visch die bezaichent uns die trute dez alm\aechtigen gotes, der geburt, der gelaub, der ler, der heiligeu werch und ir hinevart uns geschriben sint, daz wir da von gebezzert werden. nu sehen wir einen visch, den guten sant Johannem, unsers {\it(?)herren} tauffer, des geburt, sin bredig, sein leben und sein ende alles geschriben ist an dem heiligen eweingelio. nu sehen auch einen visch, den guten sant Matheum, der waz ze aller erst ein su^entt\aer und ein u^ebel man; sich, der dient unserm herren und beleip in sinen hulden. nu seh wir auch einen visch, den guten sant Stephanum, der bat den alm\aechtigen got umb sein veinte die in steinten, daz er ins verg\aeb. daz sint diu vischelin die von der bosheit diser werlte erlo^eset sint und nu mit dem alm\aechtigem got sint. do diu speise der menig fu^er geleit wart, do azzen si und wurden sat. die daz heilig gotes wort and\aechtichlich ho^erent und ez mit rechten werchen erfu^ellent, die werdent der ewigen genaden ersat. do diu menig goz, do losen die heiligen junger die brosem ze same und fu^elten siben cho^erb. die brosem daz sint diu gebot und der rat unsers herren den diu menig nicht gevahen mach, den niemant erfu^ellen mach wan die durn\aechtigen, also daz ist daz si der wibe nicht phlegen, daz si die werlt lazzen, daz si den armen geben allez daz si haben. swie daz diu menig elliu nicht mu^eg erfu^ellen, idoch werdent si gesat der ewigen genaden. die siben cho^erbe die mit den brosem gefu^elet wurden, daz sint die durn\aechtigen l\aeut die mit der hilf des heiligen geistes die innern und diu hohen gebot und die r\aet der heiligen schrift verstent und behaltent, die der werlt durn\aechtichlich widersagent und die ch\aeusch der sele und des leibes behaltent. die menige, die da azzen, der waren vier tausent an wip und an chint. Nu schu^eln wir iz merchen und schu^eln den alm\aechtigen got biten daz er uns wirdich mache siner hiligen wirtscheft, daz wir sein heiliges wort also vorchtlich ho^eren und ez also vlizzichlich erfu^ellen, daz wir nach disem leib die ewigen genade besitzen mu^ezzen amen. predigt$51/ \L Dominica. text$ Daz wir fr\aeude und die ewigen genade mit dem alm\aechtigen got haben und daz wir mit rechtem gelauben und mit christenlichen werchen erfu^ellet sein und gotes chint geheizzen sein, dar zu^o warnt uns daz heilig \L ewangelium, daz sint diu heiligen wort diu got selber gesprochen hat: "\L adtendite \L a \L falsis \L prophetis". vor den luglichen wizzagen die zu^o uns choment in dem gew\aet der schaffe uzzerhalben, innerhalben sint si aver die r\aezzen wolf, daz wir uns vor den hu^eten, dez mant uns unser herre. ez waren vor unsers herren gebu^ert in dem alten urchu^ende luglich wissagen di sein l\aeut verleiten wolten und zugen sich an daz unser herre mit in redet und si zu zim gesamt het, und enwaz dez nicht. also waren auch und sint noch in dem niwen urchu^ende, iedoch leider bei unsern ziten, bo^ese christen die vercheret sint, die lu^egen\aer sint und irr\aere sint, die sich dez vleizzent daz si mins tr\aechtines l\aeut mit ir lere verleitent und si von gotes dienst vercherent. daz wir uns vor den hu^eten und uns warnen vor in, daz si uns icht betriegen, daz si uns icht verleiten, dez warnt uns unser herre selber. er spricht, si chomen zu^o uns in dem gew\aete der schaffe. daz schaf daz bedu^etet die reinen und die heiligen lu^et, wan daz schaf daz ist ein reines und ein senftes vich. daz gew\aet der schaffe daz sint diu guten werch, daz ist diu vast, daz sint die chirchgeng, daz ist daz heilig gebet und ander gu^ot\aet da die s\aeligen menschen mit gezieret sint alz mit scho^enem gewant. die unreinen irr\aer, die tunt auch vil dikch sam si vasten, si gent ze chirchen, si betent, si vallent manich venige ze der l\aeut gesicht, daz si heilich dunchen, daz si recht und gu^ot dunchen. swie si vasten und wachen und beten, iedoch sint si innerhalben in dem hertzen eiters vol und werbent ze allen zeiten wie si einvaltigiu l\aeut betrigen und verleiten. si tu^ont alsam der zauber\aer: so er diu gift macht, so bestrichet er daz vaz ze oberist mit dem ho^enig, ze niderist da giuzzet er daz to^etlich eitter in den grunt; swer ez trinche, so er daz oberist daz ho^enich trinch, daz er w\aene ez sei alles gu^ot und su^ozze, untz er den einvalttigen menschen to^etet. nu lert uns unser herre wie wir ir trugheit erchennen schu^eln und sprichet also: "von ir wucher mu^eget ir si erchennen". wie diu wucher getan sein, der u^ebeln und der gu^oten, daz seit uns sant Paulus und sprichet: "diu werch dez vleisches diu sint offen, daz ist daz hur, u^eberhur, mansleht, girischheit, nit, untriwe, meineide und ander bosheit; die daz da tu^ont, die choment zu^o dem gotes rich nicht. aver daz wucher des heiligen geistes daz ist der heilig frid, diu gu^ete, diu st\aeticheit an den guten werchen, diu heilig minne, diu cheusch, diu renichheit und ander heilig tugent. die daz behaltent, die sint des gotes riche vil gewis. von so getanem wucher bechennet man die u^ebeln und auch die guten. die guten trouben der guten winper die vindet man auf den dorn nicht, man vindet auch die su^ezze der guten veigen auf dem hagendorn nicht. diu wurtz der dorn diu treit nicht diu trowben der weinper sunder diu wurtz der weinreben. da von spricht sant Augustinus: "ob du der su^ezze der gotes genaden wellest, so brich du die trawben und hu^et dich vor den dorn". daz ist also gesprochen: sehestu deheinen irr\aer, swa er wol tu, daz la dir wol gevallen; aver daz u^ebel und diu trugheit diu inne ist verborgen, da vor hu^ete dich. die dorn und die hagendorn die bezaichent die stunge und diu angele von den unser herre sprach zu^o dem ersten menschen, do er gesu^ent. er sprach: "diu erde diu treit dir dorn und hagendorn". daz ist also gesprochen: dein vleisch, dein leip, der gebirt dir stunge und angel der su^enten. nu spricht unser herre aver und warnet uns auch baz. er spricht: "der gu^ot baum der treit gu^ot wucher; der u^ebel baum treit u^obel bucher". unser herre heist den guten menschen den guten baum. daz wucher des selben baumes daz sint siniu werch, gutiu oder u^ebeliu. nu schu^el wir merchen diu wort unsers herren, daz er spricht, der gu^ot baum der enmu^eg nicht u^ebel bucher tragen, und der u^ebel baum der enmu^eg nicht gutes wuchers getragen. wir lesen in der alten e von guten baumen die u^ebel wucher trugen, die heiligiu l\aeut waren. David waz ein gu^ot baum und truge doch u^ebel wucher. swie er von got ein erwelter wissag w\aere und des heiligen geistes vol w\aere und mit dem o^ele des heiligen geistes gewichet w\aere, iedoch trug er u^ebel wucher, do er eines mannes \^echonen beslief und in selben fru^emt erslagen, und begie also diu zwei main. sant Petrus waz ein gu^ot paum und trug doch u^ebel wucher, do er unsers herren dristunt verlaugent. nu schu^eln wir merchen daz der mensch ze erst wirt verwandelt, dar nach wirt sein andacht verwandelt. der baum wirt ze erst verwandelt, da nach wirt daz bucher verwandelt. Davit wart verwandelt mit der glust, da nach begie er daz u^eberhur und diu manslecht. ein islich mensch der nicht gu^ot wucher bringt, der wirt ab geslagen und wirt in daz fiur geworffen, in daz fiur der ewigen verlornu^esse. disiu red diu unser herre nu spricht, diu ist uns vil and\aechtichlich ze merchen: "alle die mich an ru^effent und sprechent: "herre, herre", die enchoment in daz gotes rich nicht, wan die ein die meins vater willent tu^ont, die choment zu^o dem gotes rich." ir ist leider genunch die den alm\aechtigen got mit den worten lobent und sein mit den werchen laugent. der gelaub ist tot an diu werch. Daz wir christen sein, daz wir getauffet sein, daz wir dem tiufel widerseit haben, daz wir dem alm\aechtigen got reines leben geheissen haben, daz schol ze allen zeiten in unser gehu^egnu^esse sein, daz wir daz mit rechten werchen so erfu^ellen, daz uns diu ewig genade nach disem leben von dem alm\aechtigem got gegeben werde amen. predigt$52/ \L Dominica. text$ Daz wir uns warn in disem leben, so wir von hinne schaiden, daz wir dann haben den frid, des warnt uns unser herre. er seit sinen heiligen jungern ein gelichnu^esse und sprach: ez waz ein rich man, der het einen amman der wart im geru^eget daz er sein gut zefu^eret het. do gebot im der herre fu^er sich und redet mit im und seit im, ern wolt sein nicht mer ze einem amman. do der amman sines herren red vernam, do sprach er zu^o im selben: "waz mag ich nu getu^on? mein herre nimt mir sein ambt, nu chan ich nicht arweiten nu scham ich mich des almusens ze biten. ich weizze wol waz ich tu^on wil, daz mich mein junger zu^o in nement und mir gu^ot sint, so ich von dem ambt chu^em." do gebot er ze samen sinen jungern und vragt einen, waz er sinem herren scholt? der sprach, er scholt zehenzech emmer. ze dem sprach er: "nu sitzet und schript fu^emftzech". do vragt er uch einen, wie vil er scholt? der sprach, er scholt zehenzech chorn weitzes; daz ist ein grozzes mos. den hiezz er auch sitzen und hiezz in achtzech schriben. do der herre daz vernam, do lobt er den amman, swie er ungetriulich wider in het getan, daz er wider sich selben wislich geworven het. war umb er in diz gelichnu^esse gesait hete, daz seit er in nu, er sprichet: "machet eu friunt mit eurem richtum der mit unrecht gewunnen ist, die iuch enpfahent in di ewigen herwerg, so eu gebrest." daz sint diu heiligen wort unsers herren mit den er uns gelert hat wie wislichen wir uns warn schu^eln hintz dem ewigen leib. alz ir nu vernomen habt, iz waz ein richer man. der rich man bezaichent unsern herren, den alm\aechtigen got. der hat die reichtum alle, geistlich und werltlich, der richet die heiligen engel da ze himel mit siner wunnenchlichen scho^en, er richet auch die l\aeut hie en erde mit dem heiligen gelauben, mit der heiligen zu^oversicht, mit der heiligen minne. der het einen amman. dise red mu^og wir nimmer baz versten danne an sant Pauls. Sant Pauls waz ein wiser man in der alten e. diu selb e lert geistlichiu dinch, der geistlichen ding verstunde er dannoch nicht und behielt ir auch nicht. der selb amman wart verm\aert ze sinem herren, do in die christen der er da \aechte datz unserm herren ru^egten. der christen waz Ananyas einer der zu^o unserm herren sprach: "herre, ich han vernomen von genungen wie grozziu leid er tu^o allen den die dich an ru^effent." do voderot in sein herre, der alm\aechtig got, do er von den christen so geru^eget wart. do er ze Damasco varen wolt, do chom ein liht von himel und umbschein in und ein stimme mit dem liht, diu sprach: "Saule, Saule, war umb \aechtest du mein? war umb ho^er ich t\aeglich von minen dienstlu^eten, den christen, so getaniu dinch von dir? war umb \aechtest du mein an minen schalken? du enmacht nicht mer amman gesein, du enmaht nach der alten e nimmer gevaren". do der amman diu red vernam, do sprach er zu^o im selben: "waz mag ich nu getun?" do sant Pauls sach daz er diu e nicht moht gevahen und gevaren alsam er e tet, do er gesach daz er nach dem ewigen leben {\it(?)gevahen} mu^ost und daz er predigen mu^ost, do sprach er: "waz mag ich nu tu^on? ich mag nicht arweiten, ich scham mich almusens ze biten; ich weizze wol wie ich tun wil, swenn ich von dem ambt chu^em, daz mich denn mein junger nemen wider in ir haus. untz her bin ich der juden maister gewesen, nu mu^oz ich der christen junger sein. noch her lert ich diu e, nu mu^oz ich ho^eren und lirn." der selb amman der samnot sein junger die sinem herren dienen scholten unde sprach zu^o einem: "wie vil solt du minem herren?" er sprach: "ich schol zehenzech emmer o^els". zu dem sprach er: "sitz und schreib fu^emftzech". do sprach er aver ze einem: "wie vil solt du?" der sprach: "ich sol zehenzech chorn weitzes". an den chorn gent drizzich mut. den hiez er achtzech schreiben. nu schu^eln wir vlizzichlich merchen wer die w\aeren die ir herren so vil gelten solten. mit den selben die so vil gelten scholten, da mit sint bezaichent zweier lei l\aeut, die juden und die hayden. der diu zehenzech chorn weitzes gelten solt, der bezaichent die juden, die heten die e und waren da mit gefu^eret alsam mit dem waitze. den hiez er achzech schreiben, wan sant Pauls lert die juden daz si gelaubten die heiligen urstent diu an dem achtoten tag ergie. der die zehenzech emmer o^els solt gelten, der bezaichent die heyden die diu abtgot an betten, den waz micheler genaden durft, daz si da von erledigt wurden. daz o^el bedu^etet die barmung. aver diu zal, daz man zelt fu^emftzich, die bedu^etent riw alz ir vernomen habt. der die zehenzech emmer o^elz gelten solt, den hiez er schriben {\it(?)fu^emftzech}, wan sant Pauls lert die heiden daz si buzze und riwe heten dar umb, daz si diu abtgot an gebet heten. der herre lobt den amman daz er weislich getan het. unser herre lobt sant Paulum, do er sprach ze Ananya: "nicht fu^erht dir, er ist mir ein erweltes vas. er schol minen namen predigen den hayden und den juden." der herre der lobt den amman daz er wislich getan het, Paulus der tet wislich, do er ietweder l\aeut bechert, juden und hayden. doch schu^eln wir merchen wie wir ditz lop versten, daz der herre den amman lobt der nicht getriwlich wider in geworven het und wider sich selben wislich getan het. der untriwen die er sinem herren tet, der schu^eln wir nicht volgen, daz wir unserm herren dehein untriw tu^on. wir schu^eln si so versten, ob der herre den lobt der diu untriw begangen het und doch wider sich wislich getan het, ob er den lobt, so sint die michels lobs wert die in von ir eigen gut freunt machent die si da ze himel enpfahent. dis red die uns daz heilig \L ewaingelium gesait hat, die mu^eg wir von einem iglichem mann versten. der reich man der ist mines tr\aechteins amman; wirvet er nicht recht mit sinem richtum, so vodert in unser herre und haizzet in von disem leib scheiden. er wirt verm\aeret datz dem alm\aechtigen got: ob er unbarmhertzich ist, so ru^egent in die engel die eins ieglichen menschen werch und wort und gedanch fu^er got bringent. so wirt im zu gesprochen: "du enmacht nicht mer amman gesein", daz ist also gesprochen: du enmacht in disem leben nicht mer beliben, du must von hinne schaiden. der amman der sprach: "wie mag ich nu tu^on? ich mag nicht arbeiten, ich scham mich ze betteln". swenn wir von disem leib schaiden, so mu^og wir nicht gearbeiten, so enhilfet dehain unser riwe. die wil wir in diser werlt sein, so mu^eg wir uns ledigen von unsern su^enten mit guten werchen; so wir von hinne schaiden, so wirt uns gelonet also wir ez verdient haben. er sprach, der amman, er schamt sich ze petteln. daz peteln daz die tumben dann tu^ont, so unser herre die s\aeligen ze sinen genaden enphacht, daz ist sch\aentlich, so er spricht: "vart, ir verfluchten, in daz ewig fiur daz dem tiufel und sinen nachvolgern bereitet ist". das der amman sein junger die sinem herren gelten scholten von zehenzech emmer o^elz fu^emftzig hiez schreiben, da mit sein wir gemant daz unser recht der juden recht u^ebertreffen schol. die juden gaben ir zehenten ir ewarten ze einen ziten, aver die christen, daz ir recht der juden recht u^ebertreffe, die gewent zwen zehenten. dar u^eber schu^el wir unser gu^ot halbes den armen geben als Zacheus tet. der sprach zu^o unserm herren: "herre, ich gib alles mein gu^ot halbes den armen, und swaz ich mit untriwen gewunnen han, daz gilt ich vier stunde." der herre lobt den amman der sein dinch weislich geschaft het fu^er sich. mit der rede sein wir gemant daz wir gedenchen wie unser dinch gesten schu^elle, so wir von hinnen schaiden. des mant er uns selb und spricht: "macht eu freunt von dem richtum des unrechtes. richtum mag nimmer mit recht gewunnen werden, macht eu freunt die iuch nach disem leben ze den ewigen genaden enpfahen." Nu schu^eln wir unsern herren piten daz wir sein ler also gemerchen und si also erfu^ellen, daz uns die heiligen engel in ir genoschaft enpfahen nach disem leben. des verlih uns der alm\aechtig got amen. predigt$53/ \L Dominica. text$ Unser herre, der alm\aechtig got, mit allen sinen werchen, mit allen sinen worten so vestent er an uns den heiligen gelauben also wir nu hiut lesen an dem heiligen eweingelio. wir lesen daz unser herre fur ze Jerusalem. do er nahent da zu^o und er diu stat an sach, do weint er und sprach also zu der stat: "mo^echtestu wizzen waz dir chu^enftich w\aer, du weintest auch. wan aver du nicht enweist waz dir chu^enftich ist und ez vor dinen augen verborgen ist, so fr\aeust du dich." waz ir doch chu^enftich w\aer, daz seit ir unser herre, daz die Rom\aer dar cho^emen und si zefurten so gar, daz si einen stein ob dem andern niht lizzen, und seit ir auch war umb ir daz gesch\aech, daz si nicht erchant diu zit ir bewisung. diu zit ir bewisung daz waz, {\it(?)do} got der arm su^enter rucht ze wisen und in ze hilf chom in diz werlt, do \aechten si sein und enphingen in niht so si ir herren enpfahen solten der durch aller menschen heil her chomen waz. dar nach gieng er in daz templum und treip dar auz alle die dar inne chauften und verchauften, und sprach also: "mein haus ist ein pethaus, daz habt ir gemacht ze einem hol der schacher", und lert die alle tag in dem templo. disiu wort des heiligen \L ewangelium, swie churtzlich si eu geseit sein, si bedu^erfen wol eins langen zites, alz ir nu wol gemerchet habt, daz unser herre unsern gelauben vestent. do er nahent zu der stat ze Jerusalem und er diu stat an sach, do weint er. da mit daz er weint, da mit zeigt er uns daz er ein warer mensch w\aer. daz er aver in daz tempel gie und die geweltigen l\aeut auz treip die im widerstanten w\aeren, wan daz si ein zeichen siner go^etlichen chraft an im sachen --- sein antlu^etz waz erlu^echtet mit einem schein siner gotheit, dem si niht getorsten noch enmochten widersten --- da mit zeiget er uns daz er warer got ist und warer mensch. nach siner heiligen marter het er den juden verlazzen vierzich jar, daz si busten und wider ze sinen hulden cho^emen. des namen si deheinen war und vermanten die gen\aedichlichen frist die er in gegeben het. do si in ir u^ebel sten wolten und sich nicht erchennen wolten, do zu^echtigt er si. do chomen die Rom\aer dar und besazzen si und erslugen ir vil und ertotten ir vil mit hunger und verchauften ir vil und zefu^erten diu stat, daz der gruntvest ein stein ob dem andern nicht beleib, also hiut schin ist. diu stat da unser herre gechru^etzet wart, diu waz vor der alten Jerusalem, nu ist si in der stat enmitten, daz man offenlich sicht daz diu alt g\aerlich durch ir su^ent zesto^ert ist. ir habt wol vernomen waz unser herr do tet. er gie in daz \L templum und treip da auz die die tauben verchauften, und chert die tisch umb der wechsl\aer und treip si auz mit einer geiseln und sprach, sein haus w\aer ein pethaus, daz hieten si gemachet ze einem schachu^os. da mit daz unser herre in daz \L templum gie und die unreincheit dar zu^otet, da mit zeiget er daz die sto^erung von der ewart schult aller meist waz. unser herre macht ein geisel und slug da mit auz sinem haus alle die da chauften und verchauften. die tauben und tisch mit dem schatz die die valschar dar inne heten, die stiez er umb. daz \L templum da unser herre in gie, daz ist elliu diu heilig christenheit. leider daz er do ze Jerusalem in sinem haus vant, daz hat sich nu vil hart gebreitet under den die tauben chauffent und die auch verchauffent, die selben wol wizzen ir freis, daz si unser herr auz getriben hat, daz si sines haus und der ewigen genaden verstossen sint. die tisch der mu^enss\aer die er fuder stiez, die habent die verteilten auf gericht und habent nicht gemerchet siner wort und sines gebotes. er sprach: "\L auferte \L ista \L hinc". er hiez fuder tun, si habent ez her zu^o getan. iz enhilt nu nimant, herre got, man verchauft alles dein recht; leider dein sch\aelkche die du mit dinem tiwern blut von dem tiufel erledigt hast, die dir, herr, diner genaden danchen scholten, die sint von diner gedulticheit so fr\aevel worden, daz si dich selb verchauffent, swenn si daz gu^ot fu^er daz recht nement, swenn si daz unrecht vestent und der warheit laugent, den armen witiben und den weisen nicht richtent, die gotes h\aeuser nicht beschirment. die mein tr\aechtin auz andern l\aeuten da zu genomen het, daz si siner l\aeut mit triwen phl\aegen, die sint im ungetriwer worden dann Judas der in verchauft umb drizzich pfenning. dise uns\aeligen verchauffent in umb drizzich, joch etwenne umb einen, \^e denn si in hin lazzen. we in, phaffen oder laien, die der mit funden werdent, die ez in diser werlt nicht bu^ezzent; der witze werdent gro^ezzer denn Judas, wan si sint die u^ebeln schach\aer die meins tr\aechtins haus bewollen habent. den si des unrechtes helfent, die to^etent si an der sel. die da nicht gebent, der \aechtent si an dem leib. swie wir leider t\aeglich wider unsers herren hulde tun, swie lu^etzel wir im siner manichvalten genaden danchen, iedoch verzihet er uns nicht siner genaden, wan er gu^ot und barmhertzich ist, also wir nu hie lesen an dem heiligen eweingelio: \L erat \L cotidie \L docens, er waz alle tag in dem tempel und lert dar inn. disiu red elliu diu warnet uns und werden da mit gelert. diu stat ob der unser herre weint, diu bedu^etet unser sel. so wir leider unsern willen haben und des nicht lazzen wellen des unser vleisch glustet, mit aller unser andacht werben nach werltlichem richtum der doch zergen mu^oz, und nicht gedenchen wellen waz uns an unsern jungisten ziten chu^enftich si und dehein vorchten zu^o den witzen haben wellen, noch u^eberhefen uns der werltlichen eren und vergessen alles des da mit wir got eren scholten, der frist die uns got gegeben hat daz wir bu^ezzen und sein hulde gewinnen, die enhab wir ze nicht, da mit hab wir leider gearnet daz uns die sto^er\aer cho^ement, unser veint, die unreinen geist, und besitzent uns und umbgrabent uns und werffent uns ze der erden, uns selber und unseriu chint, und lazzent einen stein ob dem andern nicht. w\aer wir s\aelich, so solt unser dinch in diser werlt nimmer so wol gesten, wir ged\aechten in unser fr\aeude unser jungisten unfr\aeude. so choment unser veint und besitzent uns und umgraben uns, die unreinen geist, die uns die bo^esen glu^est, diu bo^esen werch, die bo^esen ged\aench rieten und uns mit ir manigen listen betrugen und liebten uns die su^ent; wan wir irz rates volgten, so lonent si uns, si umbgrabent uns. waz ist der grab? alles daz unrecht des wir in ie gevolgten, daz legent si der armen sel fu^er. si umbsitzent auch di armen sel und machent ir den wech so eng, daz si deheinen wiz von in chomen mach. also si sich gebreitet het und gewitet het an den su^enten, also engent si ir die guten weg und zihent si mit in ze der ewigen verdampnu^ezze. si werffent si zu der erde, si selben und ir chint. diu arm sel diu des want daz daz vleisch mit dem si waz ir lip w\aere und an diu schidung nicht gedachten, diu wirt denn zu^o der erd geworffen, so daz vleisch wider ze erd und ze staub wirt. ir chint werdent auch verloren. diu chint daz sint die bo^esen ged\aench der wir leider ze vil haben, die werdent denn zesto^ert. swie listich si waren, si enmu^egen nichtes gehelfen von der weitze. die selben unreinen geist, die lazzent einen stein ob dem andern nicht. swenn der arme mensch einen bo^esen gedanch u^eber einen andern leit, so hat er die stein u^eber ein ander geleit, die werdent denn alle zesto^ert, so diu arme sel zu^o den ungenaden gefu^ert wirt. war umb diu arme sel zu so getanen no^eten cho^em, daz habt ir wol geho^ert: daz ist dar umb, daz si diu zit ir bewisung nicht erchante. unser herre, der alm\aechtig got, wiset der arm sel manigen weis. er wiset ir vil oft mit sinem gebot, etwenn mit siner geiseln, daz ist der sichtum und swaz unz ze leid geschiht, daz ist sein geisel. er wiset ir mit sinen wundern, das si wider cher und ze sinen hulden chom. so si nicht wider cheren wil, so wirt si den veinten gegeben in ir gewalt mit den si leider verdampt ist. daz \L templum da unser herre in gie und alle tag dar inn lert, daz bezeichent unser hertz und unser gewissen. so wir recht tu^on und recht gedenchen, so ist unser herr in unserm haus, in unserm hertzen; so wir unreht gedenchen, so sint die schacher in dem haus, so hab wir unser hertz, daz unsers herren haus scholt sein, ze einem hol gemacht da die schach\aer inne stechent. nu ist uns aller no^etist daz wir diu wort diu unser herre gesprochen hat, mit den er uns gewarnt hat, daz wir diu merchen, daz wir si erfu^ellen, swie eben unseriu dinch in diser werlt sten, daz wir ze allen ziten gedenchen und uns warn ze unsern jungisten zeiten, diu weil uns mein tr\aechtein bitet und unser besserung wartet. swenn uns diu jungist weil chu^emt, daz schu^eln wir betrachten wie \aengstlich uns armen sei daz uns fu^er geleit wirt, alles des wir schuldich worden sein, da der richter nicht entleibet, wan also wir ez verdient haben. da choment die u^ebeln geist die uns verraten habent und ru^ogent uns, daz si uns mit in ze den ewigen ungenaden fu^erent. o wi groz unser sorg zu^o ir chunft sein mach! ez spricht unser herre selber: \L venit \L princeps \L mundi \L hujus. er spricht, daz der fu^orst diser werlt zu siner marter chom und ern fu^end sines datz im nicht. der fu^erst diser werlt ist der tiufel. do der tiufel sach daz unser herre ein to^etlich mensch waz, do want er daz er etwaz datz im fu^end des sines. unser herre der in diz werlt an alle su^ent chom, der schied auch an alle su^ent von diser werlt. sant Petrus, dem unser herre gewalt hat gegeben die su^end\aer von ir su^enden zerledigen und ze binten, der mag daz nicht gesprechen daz der tiufel datz im nicht fu^end. sant Paulus der ze dem dritten himel gefu^ert wart, der mocht sein auch nicht gesprechen, wan diu muter enpf\aecht daz chint in den su^enden; ob nimant so rechter und so heilich ist, der tiufel vind ze im doch etwaz des sines. waz sol unser armen sel werden? wan wir alles unrechtes vil gefru^emt haben, wan unser su^ent unz\aellich sint. ob der tiufel ze sinem schepph\aer chom der nie su^ent getet, wie groz mag dann unser armen sel vorchten sein, wan wir aller seiner r\aet gevolget haben? o we der schidung da die armen mit sel und mit leib den unreinen geisten geantwurt werdent in daz ewig feur. Nu enhab wir der hilf noch der flu^echte nimmer wan die eine, ob wir christenlich leben, daz wir denn sineu lit sein, da ze dem der tiufel des sines nicht vant. gehandeln wir unser sach so, daz er unser haubt ist und wir siniu lit, so mag uns der tiufel nicht geschaden. mit der heiligen tauffe sein wir Christes chint worden und wu^erchen unsers vaters werch. unser su^ent su^eln wir waschen t\aeglich ab mit den z\aehern. hab wir die minne des alm\aechtigen gotes und unsers ebenchristen, da mit werdent alle unser su^ende verdechet, daz uns der tiufel iht geirren mu^eg. des geruch uns ze helfen unser herre Jesus Christ amen. predigt$54/ \L Dominica. text$ Iz waren under den juden su^emlich die sich daz an zugen daz si besser und heiliger scholten sein denn ander l\aeut und versm\aechten ander l\aeut. mit den redet unser herr und seit in ein gelichnu^esse. er seit in: zwen man die fu^oren beten hintz dem tempel; der ein waz ein phariseus, der juden phaffe, der ander waz ein wertlicher man, ein offen su^ender. der phariseus der stunt und bet also: "herre got, ich sag dir genade, daz ich nicht bin alsam anderiu l\aeut. ich enbin nicht raub\aer noch unrechter man noch ein u^eberhur\aer, ich enbin nicht sam diser offen su^end\aer. ich vast zwen tag in der wochen, ich gib zehent alles dez ich besezzen han." der ander stunt verre hin dan, er wolt noch siniu augen {\it(?)nicht} auf heven und slug an sein brust und sprach also: "herre got, wiz mir armen su^end\aer gen\aedich". ich sag eu, spricht unser herre, er schiet danne von dem tempel heim an alle su^ent in sein haus, wan swer sich erho^ehet, der wirt genidert, und der sich dimu^etigt, der wirt geho^ehet. diu wort des heiligen \L eweingelium diu ir nu vernomen habt, diu schu^eln wir vil vlizzichlich merchen, diu lernt uns diu heilig dimu^ot. swer diu behaltet, der gewinnet rew und genad siner sel. als ir vernomen habt, iz waren under den juden su^emlich die so gu^ot und so heilich wolten sein, daz in die andern nicht gelich waren, und versm\aechten die andern. den selben die daz taten, den seit unser her diz gelichnu^ess. er sprach also: "zwen man die furen hintz dem tempel ze Jerusalem, daz si ir gebet taten; der ein waz ein phariseus, der ander waz ein su^ender". pharisei die heten die e {\it(?)geschriben} under den juden und lerten die und gelaubten neur an einen got und hiezzen "die gescheiden", wan si sich gescheiden heten von andern l\aeuten und wolten heiliger und bezzer sein dann ander l\aeut. der waz diser einer der hintz dem tempel gevaren waz und rumt sich siner gut\aet und schiet dann mit grozzen su^enten, daz macht im sein hochvart. der ander waz ein su^end\aer. dise zwen bezeichent uns zweier slacht l\aeut. der phariseus bezeichent uns daz judisch volkch. der \L publicanus, der su^ender, bezeichent uns daz heydenisch volkch. die selben zweier lei l\aeut, die chomen hintz dem tempel, si wurden gel\aeubige und chomen zu^o der gemein der heiligen christenheit. aver der phariseus, daz ist daz ju^edisch liut, wan si ie hochvertich waren und sich erhuben daz si die e geschriben heten, und versm\aechten die heidenschaft, da mit garnoten si daz in die su^ent niht wurden vergeben, daz si noch gepunden sint mit den su^enden. \L publicanus, der su^ender, daz ist daz heidenisch volkch, die chomen auch zu^o der christenheit mit grozzer riwe und chleiten vil innichlich ir su^ent und wurben da mit antlaz ir su^enden. do si zu^o dem tempel chomen, do stund der phariseus, der jude. ern viel nicht nider, ern bot dem alm\aechtigen got deheinen dienst, er stunt vil hohvertichlich, und waz sein gebet also getan, er sprach: "herre, ich sag dir genade daz ich nicht bin alz anderiu l\aeut die raub\aer sint, die unrechtiu l\aeut sint. ich enbin auch nicht sam dirre su^enter. ich vast zwen tag in der wochen, ich gib den zehenten alles des ich han." diser jud der waz vlizzich ze loben den alm\aechtigen got, er vast vlizzichlich, er gab siniu almusen; daz vloz er alles mit siner hochvert, daz er die heiligen diemu^ot nicht behilt. sant Gregorius der sprichet, ob ein man sich mit den heiligen tugenden g\aerliche wol behu^etet hab, und ob daz tor des diu heilig diemu^et phlegen scholt nie sei bewart, waz ez danne nu^etze sei, ob der veint da in mu^eg chomen und den armen der diu heiligen diemu^et nicht behalten wil in sinen gewalt geziehen mu^eg? der ander su^ender der stunt verre hin dan. der jude stunt pei dem alter, der su^end\aer stunt verre von dem alter, er entorst dar zu nicht nahen, erntorst siniu augen nicht auf gehefen ze himel, wan er erchant an im selber daz er den erbelget het und vil wider sin hulde getan het der herre des himels und der erde ist. der spricht durch des wissagen munt: der himel ist mein stul, diu erde mein fuzschamel. der su^end\aer slug an sein brust. swenn man datz chirchen an diu brust slecht, daz ist ein urchu^ende der buzze und der riwe. er slu^ech umb daz an sein brust, wan er sich des schuldich west daz er in siner brust vil manig achust gedacht het, daz er den alm\aechtigen got da mit erzu^ernt het; wan in der brust da sint di u^ebeln ged\aench inne. waz sprach der su^end\aer? er sprach: "herre, wiz mir armen su^end\aer gen\aedich". mit den worten hat er gezaiget daz er grozze zu^oversicht het. daz er aver spricht "mir su^end\aer", da mit zaiget er daz er mit sinen werchen dehein genad verdient hab, noch daz er deheinen antloz mu^eg erwerben wan von den genaden des alm\aechtigen gotes. nu schu^eln wir ho^eren diu gen\aedichlichen wort unsers herren, dez alm\aechtigen gotes; er spricht: "ich sag eu zwar daz der su^end\aer da mit schied von dann, ledichlich aller siner su^ende". die red diu ir nu vernomen habet von dem u^ebermu^etigen juden und von dem diemu^etigem su^end\aer, die schu^eln wir auch von den zwein versten, von dem juden und von dem heiden, wir schu^eln si auch versten von einem ieglichem hochverttigen und von einem ieglichem dimu^etigem menschen. waz uns unser herre da mit gelert hab, daz schu^eln wir merchen. er sprichet: "ein ieglich mensch der sich ho^ehet, der wirt gedimu^etigt, und der sich dimu^etigt, der wirt geho^ehet. daz schu^eln wir recht versten. wir sehen alle tage l\aeut genu^ong die von ir chintheit untz an ir alter geho^ehet sint und nimmer genidert werdent. disiu wort hat unser herre so nicht gesprochen, daz ez ze allen dingen in diser werlt erfu^elt werde. er hat ez also gesprochen: swer sich siner gu^ota^et erhevet, also diser jud getan hat, wirt er in diser werlt nicht genidert, er wirt aver in ener werlt vil hart genidert, so er dem tiufel und sinen engeln gegeben wirt in daz ewig fiur. der sich aver diemu^etigt und sein unrecht bu^ozzet und bechleit, wirt der nicht in diser werlt geho^ehet vor den lu^eten, den ho^ehet aver got selber, so er im in dem himelrich diu ewigen genade geit. Nu schu^eln wir den alm\aechtigen got siner genaden biten, daz er uns die sinne gebe, daz wir diu unreinen hochvart vlichen und unserm herren mit vorchten und mit diemu^et dinen, daz er uns geho^eh und ges\aelige in sinen genaden amen. predigt$55/ \L Dominica. text$ Do die uns\aeligen juden die heiligen red unsers herren nicht wolten enpfahen und er von in chert, do chom er in ein gegent da diu stat Tyrus inne lit. da chom ein heidenisches wip zu^o im, der tochter ledigot er von dem u^ebeln geist. do diu erlediget wart, do gieng er zu^o dem mer Galilee. da gieng er durch ein gegent, da sint inne zehen stet, da wart fu^er in bracht ein mensch der waz stumm und tore und gerte genade. diser tore und stumme, der bezaichent alles manchu^enne daz erstummot und ertorte an dem ersten menschen Adam. dem verbot unser herre ein obez, daz ander alles erlaubet er im. leider daz gebot u^ebergieng er und wart unserm herren ungehorsam, an der stet ertort er. do er aver daz obez azz daz im verboten waz, do erstumt er von dem lob sines herren, sines schepph\aeres. e des do lobt er unsern herren wirdichlichen under den heiligen engeln, dar nach waz sein lop nicht gen\aem. diu torheit und diu stummicheit diu waz also an allem manchu^enne untz an diu zeit daz unser herre geborn wart wan an vil lu^etzel juden, an den patriarchen, an den wissagen, Abraham, Ysaac, Jacob, Moyse und ander die got erchanten und mit den got redet, diu auch diu heiligen gotes wort den menschen chunt toten. do erbarmt sich unser herre u^eber uns und chom durch daz lant da die zehen bu^erge inne sint, daz bezaichent die juden durch die zehen gebot der e. daz mer bezaichent die heiden die hochvertich waren und sich erhuben also daz mer tu^ot. do unser herre in dise werlt chom, do liezze er die juden die diu gebot der e gelert waren und chert er zu^o der hochvertigen heidenschaft, daz er sin genade der heidenscheft g\aebe die die juden durch ir ungelauben verluren. wie chom unser herre zu^o der heidenscheft? er sant in die heiligen boten, die hiez er varen u^eber alle diz werlt und hiez si predigen und tauffen. ein mensch der bediu stumme und tor waz, der wart fu^er in bracht. wer waren die in fu^er in brachten? daz waren die hiligen boten und ander gu^ot ler\aer, die brachten die heidenschaft mit ir heiligen lere, mit ir heiligen bredig fu^er den alm\aechtigen got. die heidenischen l\aeut die waren toren und stummen. si waren stummen, wan si den alm\aechtigen got nie gelobten und im nicht dienten, si dienten den apgoten. so waren toren, wan si horten daz heilig gotes wort nicht da mit si behalten scholten sein. umb daz selb liut baten die heiligen boten den alm\aechtigen got, daz er sein genade zu^o in t\aete, daz si gelaubich wu^erden und gotes diete wu^erden. der ist ein tor der daz gotes wort nicht ho^ert im selben ze deheinem nutz. der ist stumme der sines scheppf\aers lop ze allen ziten in sinem mund nicht enhat. so getaneu l\aeut die sich in dem gotes dienst geu^ebet habent und mins tr\aechteins lop geemtzigt habent, die bringent den toren und den stummen fu^er den alm\aechtigen got, daz in mines tr\aechteins genad heil den die menschen nicht mu^egen erheilen. do er fu^er unsern herren gebraht wart, do nam in unser herre und furt in auz der menige, daz bezeichent daz er in von den apgoten ledigt und bracht in zu^o dem heiligen gelauben, daz si getauft wurden und die gabe des heiligen geistes enpfiengen. do unser herre den sichen von der menig gefurt, do greif er im in sin oren mit sinem vinger. deheineu unseriu gelid sint so geteilt so diu hant ist an den vingern. die ju^enger bezeichent die siben gab des heiligen geistes, an dez hilfe wir der bechorung der bo^esen geist niht mu^egen wider chomen noch der bo^esen l\aeut lage. wir enmu^egen auch die heiligen gotes lere nicht gevahen, uns helf danne diu genade des heiligen geistes. unser herre der greif im in diu oren des siechen mit sinem vinger. war umb? da gab er die genade des heiligen geistes den heidenischen l\aeuten in ir hertz, daz si rechten gelauben heten in ir hertzen und ir verjahen mit dem munde und da mit behalten waren. unser herre nam sein speichel, diu get uz dem mund; da bei schu^eln wir merchen diu lere des heiligen ewaingelium, diu get auz unsers herren munde. mit der spaichel macht er den stummen sprechent, daz ist daz er daz heidenisch volkch zu^o dem heiligen gelauben bracht. do er den stummen und den toren gesunt machen wolt, do sach er auf ze himel. daz er auf ze himel sach, da mit lert er uns, swenn wir umb unser su^ent oder umb dehein unser not den alm\aechtigen got vlegen wellen, daz wir danne alle die andacht unsers hertzen hintze himel heven danne uns diu hilf chomen schol. er sach auf ze himel und s\aeuft. war umb s\aeuft er in des gewalt elliu dinch sint ze tu^on, allez daz er wil? daz tet er dar umb, daz er uns lert daz wir datz dem alm\aechtigen got mit s\aeuften und mit z\aeher alle unser not u^eberwinden schu^eln. dar nach sprach er zu^o dem sichen: "effeta". daz ist ein ebreisch wort und spricht in unsern zungen "wirt auf getan". sa ze stund wurden sineu augen auf getan und ward sein zu^ong erlediget und begund recht reden. der redet recht, der den alm\aechtigen got lobet und eret mit den salmen, mit der messe, mit andern guten und rechten worten, der anderiu l\aeut bezzert mit dem heiligen gotes wort. do unser herre diz genade begie, do gebot er in daz si iz ieman seiten. er verbot ins dar umb, daz er uns da mit lert, so wir icht rechtes oder gutes taten, daz wir ez niht breiten, daz wir von den l\aeuten deheins lobes iht geren, daz uns an dem jungisten tag iht werde zu^o gesprochen: ir habt eur lon enphangen. so er ins ie mer verbot, so si ez ie mer offenoten. daz si da taten, daz waz sein wille, da mit hat er die tr\aegen brediger geleret den diu heilig christenheit enpholhen ist, daz si predigen und leren sam er zu^o in spr\aech: "nu secht daz an: den ich gebot daz si swigen, die enswigen nicht, si breiten mein er und mein lop. nu schu^olt ir den l\aeuten sagen daz si ir su^ent bu^ezzen und den ewigen lip haben." des grozzen zeichens daz unser herre getan het, des wundert si und lobten in und sprachen: \L bene \L omnia \L fecit, er hat iz alles wol getan. die toren hiez er ho^eren und die stummen sprechen. die toren die er da hiez ho^ern und die stummen die er hiez sprechen, daz ist diu heidenschaft die den heiligen gelauben enphangen habent und si mit guten werchen erfu^ellent. wir vil armen su^ender, wir sein lang stummen und toren gewesen. Nu bitet unsern herren siner genaden, daz er unseriu oren auf tu^o ze ho^eren sein heiligiu wort, und unser zung lo^ez, daz wir in loben und im dienen und diu ewigen genade besitzen. predigt$56/ \L Dominica. text$ Die heiligen junger unsers herren, des alm\aechtigen gotes, wie s\aelich die sein und wie her die sein, daz seit uns unser herre selber und spricht also: \L beati \L oculi \L qui \L vident \L que \L vos \L videtis. er sprach: "die augen sint s\aelich die da sehent daz ir da secht". die altherren die vor gotes geburt waren, die sich wiz und heilich diuchten, der augen enwaren nicht s\aelich. die unsern herren an daz chreutz hiengen, der augen waren uns\aelich, die sahen in in menschlichem bilde, si gelaubten aver nicht daz er warer got w\aere. der heiligen boten augen waren s\aelich, swie si unsern herren sahen mit in gen, si gelaubten iedoch daz er ez der ware got waz in der go^etlichen magenchreft. wan si daz gelaubten, so waren ir augen s\aelich. "iedoch sag ich eu daz zwar daz vil manig rechtiu l\aeut und auch wissagen des da ze got gerten daz si mich in menschlichem pilde sahen und daz heilig \L ewaingelium auz minem mund horten, und ensahen und enhorten mein nicht." Abraham, Esayas, Mycheas, David, die und ander vil manig die wunschten siner chunft, siner geburt, und ensahen und enhorten sein nicht mit vleischlichen augen. des chumft und des geburt in da gezeiget wart, daz si {\it(?)in} mit ir geistlichen augen sahen, den sahen die heiligen junger mit ir vleischlichen augen. er waz in menschlichem pilde mit in, si azzen und trunchen mit im, si slieffen vor im. swez si in vragen wolten, daz seit er in, daz lernten si bei im. die heiligen wissagen, die westen mer von dem heiligen Christo dann die patriarchen, wan in wurden eroffent elliu diu dinch diu dem menschen von dem heiligen Christo ze wizzen waren. do unser herre also redet mit sinen jungern, do stund ein jud auf, der waz gelert und waz im diu e chunt, der wolt unsern herren versuchen und sprach also: "magister, waz schol ich tu^on, daz ich den ewigen leip gewinn und daz mein nam geschriben werd da ze himel?" des antwurt im unser herre und sprach: "waz ist geschriben an der e? waz listu?" wan er diu e chunde, do vragt in unser herre von der e, daz er in von sein selbs worten lert. do antwurt im der jud und sprach: "da stet geschriben: minnest du dinen herren, den alm\aechtigen got, von allen dinem hertzen, von allen dinem willen, von allen dinen chreften, und dinen n\aechsten sam dich selben". nu schu^el wir daz merchen: an der minne des alm\aechtigen gotes, da ist dehein mosse gesetzet, den schu^el wir minnen u^eber elliu dinch, u^eber unsern eigen leip, ob sein not werde. an der minne unsers n\aechsten da ist moze, da er spricht: "minne dinen n\aechsten sam dich selben". do der jud sprach, ez stu^end da geschriben "du scholt got minnen vor allen dingen und dinen n\aechsten sam dich selben", do sprach unser herre: "du hast recht geantwurt. daz tu^o und hab den ewigen leip". do wolt der jude daz er die l\aeut gu^ot und heilich het gediuht und sprach aver zu^o unserm herren: "herre, wer ist mein n\aechster?" do sach unser herre auf und sprach und antwurt dem juden also, daz er uns gezeiget hat daz disiu red g\aerlich in selben an geho^eret. er sprach: ein man fur von Jerusalem hintz Jericho {\it(?)und chom} under die schacher, die beraubten in und wunten in und zeslugen in und liezzen in fu^er tot ligen. diser man der da von Jerusalem fur, der bezaichent unsern vater Adam, den ersten man in menschlichem chu^enne. Jerusalem daz spricht "ein beschauung des frides und der genaden". der mensch der waz da zu^o geschaffen, ob er nicht gesu^endet het, swenn der s\aeligen zal die zu^o dem gotes rich erwelt sint, swenn diu erfu^ellet w\aer, daz si von dem irdischen paradys hintz dem himlischen paradis gefu^ert werden an des leibs tot, ze der himlischen Jerusalem da diu ewig s\aelde ist, da die heiligen engel und die s\aeligen menschen daz antlu^etze des alm\aechtigen gotes immer mer sehen. do er gesu^ent und unsers herren gebot u^ebergie, do wart er auz geworffen von Jerusalem hintz Jericho, daz ist diser to^etlicher leip, da wart er in geworffen. do er in diz wenicheit geworffen wart, da funden in die schacher, daz ist der tiufel und sein engel. sein hochvart vellet in, do der tiufel im riet daz er daz obes az und sprach, ob erz \aezze, er wu^erd alz her sam got. do er sich in sinem hertzen erhub und dem tiufel gelaubet daz er sinem schepph\aer gelich wu^erde, do must er durch sein hochvart vallen. do der arm under die schacher chom, die beraubten in; die tiufel beraubten alles manchu^enn, daz gew\aet der reinicheit und der unto^eticheit daz namen si im. si slugen in auch und liezzen in halplebentigen. die slege bezaichent die su^ende: also der leip von den slegen geseret wirt, also wirt diu sele von den su^enden geseret. si liezzen in halplebentigen. die tiufel die lazzent daz manchu^enn halbes leben, wan da wir in der su^enden volgen, da sterb wir; da wir recht tu^on, da leben wir. da der arm bei dem weg lag wunder, da fur ein ewart fu^er, daz er in nicht berucht. der ewart sach den wunden, er sach daz m\aenlich chu^enne daz mit manigen su^enden verbundet waz und enmacht ez nicht erlo^esen von den su^enden, wan er selb ein su^end\aer waz. den selben wech den fur ein levita, der juden pfaffe in der e, und sach in und fur fu^er. der ewart {\it(?)und} der ander pfaffe, die furen den selben wech da der erst mensch hin gevarn waz, wan si auch su^enten. si sahen allez manchu^enne hart verwundet mit den su^enden und enmochten ez nicht erledigen, wan si selb su^end\aer waren untz an diu weil daz der chom der nie su^ent getet. do der arme der wunt von den sinen die der e phlagen nicht mocht beruchet werden, do fur ein Samaritanus fu^er. Samaritanus daz spricht in unsern zungen "ein hut\aer" und bezeichent den heiligen Christ der ein huter ist alles manchunnes. der fur dar und chom zu^o dem sichen. unser herre, der heilig Christ, der chom zu^o dem ersten menschen der da verbundet waz, wan er chom durch unser heil von himel und erbarmet sich u^eber alles manchu^enne. er chom zu^o dem siechen und bant im sein wunden. die wunden bant er im, do er sprach: "\L penitenciam \L agite, lat euch riwen eur su^ent". er goz im wein und o^el in sein wunden. daz o^el ist senfte, daz goz er im in sin wunden, do er sprach: "\L appropinquabit \L regnum \L coelorum". er sprach, ob wir bu^ezzen und riwe haben wellen, so nachent uns daz gotes rich. er goz auch den wein in di wunden, do er sprach: "\L omnis \L arbor \L que \L non \L fecit \L fructus, ein ieglich boum der nicht wucher treit, der wirt ab geslagen und wirt in daz fiur geworffen." do er im sein wunden gebant, do hub er in auf daz ros. des heiligen Christes ros ist sein selbes leip. daz er den sichen auf sein ros legt, daz ist daz wir vil vast gelauben schu^eln daz der heilig Christ diu menscheit an sich nam, daz er von dem tot erstund, daz er ze himel fur. er furt den selben sichen in sein haus und berucht in. daz selb haus daz ist diu heilig christenheit. also daz vich in dem stalle oder in dem haus gefu^ert wirt, daz iz sein vart dester baz volbringen mu^eg, also wert wir in der heiligen christenheit gefurt mit dem heiligen lichnamen und mit dem heiligen blu^ot des alm\aechtigen gotes, daz wir zu^o dem gotes rich chomen mu^egen. er furt in in daz haus der heiligen christenheit und berucht in, er prediget im selb, er sant in auch sein junger, die heiligen zwelfboten. dez ersten tages erlucht unser herre die e in der vinster des todes waren mit siner heiligen predig, des andern tages gab er dem wirt der des huses phlag zwen pfenning. der ander tag ist auch nach siner heiligen urstende. die zwen pfenning daz sint diu zwei urchu^ende an den waz der nam und daz pilde des chu^eniges. die zwen pfenning die unser herre dem wirt gab, daz waren diu zwei urchu^ende, diu e und daz heilig eweingelium, dar zu^o unser herre sinen jungern sinne gab, daz si diu schrift verstunden, waz in den wissagen und in den salm von im geschriben w\aer. die zwen pfenninge gab er dem wirt. der wirt der des huses phliget, daz sint alle die den diu heilig christenheit enpfolhen ist. do er im die pfenning gab, do sprach er: "\L curam \L illius habe, bewar und beruch disen sichen". unser herre berucht alles manchu^enn, do er sin zwelfboten sant u^eber alle die werlt und hiez si predigen und tauffen. do er im die zwen pfenning gab, do sprach er: "swaz du mer der zu getust, daz gilt ich dir, so ich her wider var". mit dem alten urchu^ende, mit dem heiligen ewaingelium, da mit werde wir alle berucht; swaz si da zu tu^ont mit der hilf sant Pauls und ander ler\aer, des lonet unser herre unsern ler\aern, so er ze dem jungisten urteil chu^emet. diz gelichnu^esse seit unser herre den juden und sprach: "du vragest mich, wer dein n\aechster sei? dem mann der under die schacher chom und in die u^ebel handeloten und in fu^er tot lizzen ligen und in die sinen den er chu^endich waz in den no^eten sachen und in nicht beruchten untz ein fro^emder man zu^o im chom und sich u^eber in erbarmt und in bracht da er berucht wart, wer dunchet dich nu, der dem selben aller n\aechst w\aer?" {\it(?)do antwurte er: "der sich u^eber in erbarmet"}. do sprach unser herre: "ginch und tu^o alsam". Nu habt ir wol geho^eret daz der dem sichen der n\aechst waz der sich u^eber in erbarmt. ez ist niemant so g\aerlich unser n\aechster so unser herre der uns berucht, der uns mit sinem heren blu^ot von des tiufels gewalt erledigt hat. den schu^eln wir biten daz er uns die waren minne geb diu uns ze sinen hulden bring und ze den ewigen genaden amen. predigt$57/ \L Dominica. text$ Do der arme mensch von sein selbs schulden gotes hulde verloz und der ewig vater sinen sun dar zu^o sant, daz si erlediget wu^erden und wider ze hulden cho^emen, daz er die genade erfu^elt und den armen menschen ze hulden bracht, so fur er von stet zu stet, alz uns daz heilig \L eweingelium hiut seit. ez seit uns daz unser herre fur ze Jerusalem und gie durch Samariam und durch Galileam. Jerusalem diu waz ein haubtstat des liutes, in der stat waz ein tempel, ein mu^enster, daz waz mare u^eber alle diz werlt. Samaria diu waz haubtstat der zehen gesl\aecht under den juden; wan aver si got widerbru^echtich waren und sineu gebot nicht behilten, do wurden si verhert und heten si die heiden in ir vanchnu^esse. Galilea daz ist ein teil des lantes, da waren diu edeln gesl\aecht diu von Juda geborn waren. do unser herre ze Jerusalem fur, daz er die juden lert, also sein gewonheit waz, do fur er enmitten durch Galileam und durch Samariam, daz er auch den l\aeuten die da waren daz gotes wort seit. do er chom zu einem chastel, do chomen im entgegen siecher man zehen. die selben zehen man, die enchomen unserm herren nicht zu^o in deheiner stat da der l\aeut wesen w\aere, si chomen im zu^o an der strozze. wan ez waz geboten in der e, swer den siechtum het, die miselsucht, daz man den von den l\aeuten sundert. diu miselsucht ist ein so getaniu sucht, daz si den menschen unslecht machet, und bezeichent die irr\aer die vil manigen unreinen flech und mail an in habent. swer die sint, swa man die vindet, die sol man sundern von der christenheit untz an diu zeit daz si sich erchennent und ir irretumes mit eiden verlaugen. die selben zehen man, die ruften ze unserm herren: "gebieter, erbarme dich u^eber uns". do er si gesach, do sprach er zu zin: "get und zeiget euch den ewarten". alle die unser herre heilet, so enlesen wir nicht, daz er ir deheinen ze den ewarten hin sant niur denne die miselsu^echtigen. diu e diu gebot, swer den sichtum het, daz man den sant hintz den ewarten, daz die dar umb erteilten, ob man in solt meiden oder nicht. unser herre der sant den siechen hintz den ewarten dar umb, daz die unreinen juden iht mo^echten gesprechen: diser sto^eret diu e, wir schu^eln an in nicht gelauben. er sant in auch dar umb hintz den ewarten, daz er uns da mit zeigt, ob daz ewartum daz si do begiengen in der alten e daz niur ein bezaichnung waz des ewartumes daz man nu beget in der heiligen christenheit, ob daz so ze eren waz, daz iz got selber ert, so ist daz geistlich daz man nu beget in der heiligen christenheit vil hart gro^eslicher ze eren. die selben sichen, do si giengen, do wurden si erreinigt von der tugent des alm\aechtigen gotes an dem weg e si hintz dem ewart chomen, daz die ewarten iht mo^echten gesprechen, unser herre het si nicht gesunt gemacht. si waren von der heilicheit der e erhailet, dar umb sant er si ze den ewarten. einer der u^ender in waz, der nicht des ju^edischen liutes waz, do er gesah daz er erreinigt waz, der chom dar wider und seit dem alm\aechtigen got genad. der ein waz ein Samaritanus, des heidenischen liutes. daz der ein dar wider chom und lobt den alm\aechtigen got der genaden diu im geschehen waz, daz bezaichent daz diu heidenschaft gesament scholt werden zu^o dem einen gelauben des heiligen Christes, die den alm\aechtigen got lobent, und swaz rechtes und gutes an in ist, daz erchennent si daz si daz von des alm\aechtigen gotes genaden habent, nicht von in selben. der selbe der da erheilet waz, der viel an sein antlu^etze und seit genade dem alm\aechtigen got. der an sein antlu^etze vellet, der sicht wa er hin vellet. die erwelten die zu^o dem gotes rich chomen schu^elnt, die vallent an ir antlu^etze; daz sint die die riwe habent umb ir su^ent und si bu^ezzent und nimmer mer gea^evernt. die hinter sich vallent, daz sint die uns\aeligen, daz sint die got nicht fu^erchtent, die got von in selb nicht richtent, die vallent in die ewigen verdampnu^esse. do der eine fu^er unsern herren viel und im genade seit, do sprach unser herre: "din gelaub hat dich erheilet. zehen wurden erreinit, der ist niur einer her wider chomen, daz er genade seit dem alm\aechtigen got. var du mit heil, dein gelaub hat dich behalten." der ein der da wider chom und dem alm\aechtigen got genade seit, der bezeichent alle die die gel\aeubich sint in der heiligen christenheit. die no^eun die bezeichent die ungel\aeubigen die des himelrichs nicht wirdich sint, die unser herre erreinigt hat mit der heiligen tauffe und in des nicht lobent und im dehain genad sagent und in ir su^enten beleibent. unser herre vraget, wa die nu^ene sein, sam er sein nicht enwizze. des got nicht waiz, der ist verteilet; den er waiz, der ist s\aelich, der chu^emet ze dem gotes reich. er sprach, unser herre, ir waren zehen die da erreinigt wurden, wa die nu w\aern? ir deheiner w\aer dar wider chomen der got lobt und genad seit neur der fro^emd man. disiu rede diu zeiget uns vil offenlich der juden verdampnu^esse und der heiden genist. do der arme man vor unserm herren lach und in an bet, do hiezz er in auf sten und hiez in die su^ent miden und gutiu werch wu^erchen. daz selb spricht er alle tag zu den su^ent\aern: "stant auf von den su^enden hintz den tugenden, von dem u^ebeln hintz dem gu^oten, hintz dem aller besten, daz du zu^o der beschawung chomest des alm\aechtigen gotes". Er sprach zu^o dem der im genade sait: "din gelaube hat dich behalten". der heilig gelaub behaltet die s\aeligen, der ungelaub fliuset die uns\aeligen. Nu schu^oln wir uns vlizzen, daz wir den alm\aechtigen got loben aller siner genaden, daz wir mit den uns\aeligen die in nicht lobent und im siner manichvalter genaden und auch der gawe dehein genade sagent, daz wir mit den iht verdampnet werden, sunder daz wir mit den die in lobent daz himelisch lon enpfahen. daz verlich uns unser herre Jesus Christ. predigt$58/ \L Dominica. text$ Unser herre, der heilig Christ, dem unser heil {\it(?)und} unser genist liep ist, u^enter ander red die er tet, da mit er uns geleret hat unser genist, so redet er auch diz rede. er leret uns daz wir einem got dienen schu^eln, wan er daz wol weiz daz menschlich natur ensamt nicht mach undertan gesein gote und dem tiufel. von diu sprach unser herre: "nieman mag zwein herren gedien". die zwen herren, daz ist unser herr der alm\aechtig got und der tiufel. der alm\aechtig got der haist von recht "herre", wan er ist schepph\aer und beschirm\aer aller geschepfte, er ist chu^enich aller chu^enig, er ist herre aller herren. der tiufel der ist nicht herre, wan der ein die im dient mit unrechten werchen und sich im undertan habent gemachet mit den su^enden. den zwein herren, den mach der mensch nicht ensamt dienen, wan si hart mieslich sint diu dinch diu unser herre gebiutet und der tiufel schu^endet. unser herre gebiutet dimu^eticheit, der tiufel r\aetet diu hochvart. unser herre gebiutet frid, der tiufel r\aetet missehellung. unser herre gebiutet minne, der tiufel r\aetet haz. unser herre der ladet uns zu^o den tugenden, der tiufel zu der bosheit. wan si so mislich sint, daz gotes dienst und des tiufels schu^entsalunge, so enmach si der mensch nicht ensamt geleisten. von diu spricht unser herre: "nieman enmach zwein herren gedinen". aintweder er hazzet einen und mint den andern, oder er enthabt den ainen und vermeit den andern. der vermeit unsern herren, der in nicht minnet. swer den alm\aechtigen got minnet, der hazzet daz u^ebel. ez enist niemant so unsinnich, der dez j\aehe mit den worten daz er den alm\aechtigen got hazze. leider ir ist vil die mit den bo^esen werchen zaigent daz si den alm\aechtigen got nicht minnent, daz in werltlichiu dinch lieber sint dann unser herre got. der gedanch und ir hertz sint gerichtet hintz dem gewinne. von diu spricht unser herre: "\L non \L potestis \L deo \L servire \L et \L mammonae; ir mu^eget got nicht gedinen und dem richtum". ern sprichet nicht: habet ir den richtum, so mu^eget ir got nicht gedienen. wan wir lesen daz vil manich heiliger man micheln richtum het und got iedoch dient, Abraham, Job, Davit, die alle waren rich. si waren des richtums nicht schalkch, in dient der richtum den si heten. daz in wart u^eber ir notdurft, daz gaben si ze gotes dienst, also Davit tet, oder si gaben ez den armen und den ellenden, also Job tet; wan ez u^ebel ist, der sich an den richtum lat, daz er dem richtum baz getrauet denn dem alm\aechtigen got dem er da mit nicht wil dinen, und angest hat daz er fu^er sich icht habe. dar umb spricht unser herre: "enhabet dehein sorg, waz ir ezzen oder trinchen schu^elt, wa mit ir den leip furen schu^elt". der leip ist tiurr denn daz ezzen oder daz gew\aet. disiu wort unsers herren, diu schu^eln wir also versten, daz wir werben nach der notdu^erft. daz u^eberig daz schu^eln wir lazzen. unser herre, der ensprichet nicht "ir enschu^elt nicht arweiten", der ze dem ersten mann sprach "mit sweizz dines antlu^etzes gewinnest {\it(?)du} dein brot". er sprach: "ir schu^elt nicht sorgen, wan diu sorg diu ist u^ebrich". der mensch schol arweiten, er ensol nicht sorgen. der uns daz mer\aer hat gegeben, der verzihet uns des minnern nicht; der uns den leip gegeben hat, der geit uns auch des libes notdurft. unser herr geit uns ein pilde, er heist uns an sehen die vogel die da vliegent, die nes\aent nicht, die ensament nicht in den stadeln und furet si mein tr\aechtein; so sit ir michel tiurr. ob unser herre die vogel furet an ir arweit, so su^elt ir wol wizzen daz die menschen die nach sinem pilde geschaffen sint und ewichlich leben schu^eln, daz er die furet und w\aetet. er geit uns ein scho^enes pilde, er spricht: "wer under uns sei, der sich selben, ob er churtzes libes ist, erlengen mu^eg ein ellen oder ein spannen, daz ist uns allen chunt, daz iz niemant getu^on mach; swie vil er sich dar umb gearweitot, so enmag er sich nicht erlengen wan also in got gemachet hat. ob daz niemant getu^on mach, so gedench ein ieglich mensch wie er sich gefuren und gew\aeten mo^echt". der alm\aechtig got, die er beschaffen hat, die beschirmt er und behalt si. unser herre der hat uns ein ebenmazz gegeben von dem ezzen, er git uns auch ein ebenmazze von dem gew\aete. er spricht, war umb wir sorgen umb daz gew\aet. er haizzet uns merchen: die blumen die an dem velt stent, die enarweitent nicht, die enspinnent nicht, und hat si unser herre so gezieret, daz der rich chu^enich Salomon in allem sinem richtum so niht waz geziert so der blumen einiu. nu spricht unser herre: "ob daz gras daz hiut so scho^en ist und morgen du^erre ist, ob daz unser herre ziret so, war umb sorget ir dann?" ob unser herre die vogel furet, ob er die blumen zierlich bew\aetet, war umb zwivelt ir denn? disiu pilde von den vogeln, von den blumen, die sint uns dar umb vor geschriben, daz wir daz merer merchen bei dem minneren, also unser herre selber nu spricht: "ensorget nicht waz ir ezzen schu^elt, waz ir trinchen schu^elt, waz ir an legen schu^elt. der die vogel furet, der die blumen zieret, der waizz wol wes ir bedu^erffet". mit diser rede sint auch die gemerchet und gestroffet die des gemeinen ezzens und trinchens nicht wellen genu^ege sein, die sunder wirtschaft wellent haben und seltsein trinchen von andern landen. er sprichet, unser herre: " ir ensu^elt nicht sorgen, elliu eur andacht diu schol sein hintz dem ewigen leib, elliu eur girde diu schol sein hintz dem himelrich". wir schu^eln sorgen umb daz geistlich ezzen, umb daz geistlich gew\aet. daz geistlich ezzen daz ist daz heilig gotes wort, daz geistlich gew\aet daz ist der heilig gelaub, diu chu^esch und ander tugent. ezzen und trinchen und vrilich leben an gotes vorcht, daz ist der heiden leben die dez nicht gelaubent daz si ersten schu^eln. die enarweitent nicht wan dem buche, der ir got ist, daz si den erfu^ellen, die sint dem vich gelich. alles des wir bedu^erffen, daz waizz unser herre wol e wir sein biten und sprichet also: "suchet ze aller erst daz gotes rich und sein recht da ir mit rechten werchen die himlischen genad verdinet". tu^on wir daz, so geit uns der himlisch vater alle unser notdurft. swaz uns die gen\aedicheit dez alm\aechtigen gotes in diser werlt ze genaden git, daz git er uns ze hilf an dem wege da wir an ariweiten, daz wir hin heim chomen ze dem himelrich. die s\aeligen die vol choment, den wirt der ewig lon gegeben. daz wir in disem ellende so recht und so heilichlich geleben, daz wir den lon enpfahen in den ewigen genaden, des ruch er uns ze helfen, unser herre Jesus Christ. predigt$59/ \L Dominica. text$ Daz heilig \L ewaingelium daz wir hiut ze dem heiligen ambte gelesen haben, daz saget uns wie unser herre, unser heil\aer, zu^o ainer stat chom und chomen mit im dar sein junger und gie auch mit im ein michel menige. wie diu selb stat hiez und war umb unser herre dar cho^em mit sinen heiligen jungern, daz schu^eln wir merchen. diu selb stat waz gehaizzen Naym. Naym daz spricht in unser zung "ein unde" oder "ein bewegunge". unser herre, do er durch uns unser menscheit an sich nam, diu zeichen diu er do tet, diu tempert er also, daz er an den zeichen der werlt zeigt und eroffent daz er warer got und warer mensch w\aer, also wir nu hie gelesen haben. do er zu^o der stat chome ze Naym und zu^o dem pu^eritor nahen begunde, do trug man im einen toten man engegen hintze dem grab. der selb tot man waz einer witiben sun, diu gie mit der bar und gie mit ir diu groz menig auz der stat. an der stet zeigt er daz er warer mensch w\aer, wan da stet geschriben, do er der witiben chlag und weinen vernam, do erbarmet er sich u^eber si. daz waz ein urchu^ende der waren menscheit. daz aver er den toten menschen hiez auf sten, daz waz ein urchu^ende siner geweltigen gotheit. nu habt ir wol vernomen wie diu stat geheizzen waz zu^o der unser herre chom, diu hiez Naym. Naym daz spricht in unser zung "bewegunge" oder "unde" und bezeichent disiu werlt diu ze allen ziten bebeget ist, diu selten mit deheinen genaden ist, diu ze allen ziten den meres u^enden gelich vert. zu^o der chom unser herre, do er in unser menscheit der werlt erschein und mit der werlt wont. nu schu^el wir merchen waz der tot bedu^ete der unserm herren engegen getragen wart ze dem pu^eritor. diser tot der fu^er daz pu^eritor hintz dem grab getragen waz, der bezeichent einen ieglichen menschen der mit to^etlichen su^enden und mit haubthaften su^enden gevallen ist. swenn der arme mensch su^endet, so stirbet diu sel; diu su^ent ist der sel tot. wir vil armen cho^emen ze den su^enden en drein enden. daz erst daz ist diu schu^endicheit, diu chumt von dem tiufel. daz ander ist der gelust, der chumt von dem vleisch, von unserm bro^eden leib. daz dritte ist diu hengunge, so der geist des verhenget und gevolget des der tiufel ger\aetet und des daz vleisch gelustet. diu weil der mensch die bo^esen gelust in dem hertzen treit, so leit der arm mensch innerhalben der stet toter. swenn aver der geist dem vleisch gehenget und die su^ent mit den werchen vol bringet, so ist der tot auz der stat fu^er das buritor getragen. diu stat daz ist unser bro^eder leip. diu weil diu sel in der stat ist, diu weil si mit dem leib ist, so mag si gu^ot getun, so mag si u^ebel getun. diu port, die pu^eritor, diu in die selben stat gent, daz sint unser fu^emf sinn, daz sint die augen, daz sint die oren, daz ist der munt, diu naz, hend und fu^ezz. daz sint die porte, daz sint diu venster da der tod in get hintz unser sel, so wir si vor den su^enden nicht sperren und ir nicht hu^etent und ir diu vriheit lazzent daz diu augen u^eppicheit sehent, diu oren su^entlichiu dinch ho^ernt, daz diu naz durch des leibs gelust su^ezzen smakch von manigen dingen machet, daz der munt nidlicheu wort, scheltwort, unchu^eschiu wort, emtzichlichen sprichet, daz die hent stelent und raubent. wir schu^eln auch unser fu^ezze hu^eten vor unnu^etzen gengen, daz si gotes dienst gern gen und u^eppig genge vermiden. gehu^eten wir der fu^emf sinne wol, so wirt unser sel wider lebentich, swo si von unsern su^enten tot ist. nu schu^eln wir doch merchen wer diu witib sei der sun da tot ist, und waz si bezeichen. disiu witib bezaichent diu heiligen christenheit und haizzet dar umb ein witib daz ir gem\aehel, der heilig Christ, ze himel gevaren ist, und wartet si sein untz er chom und sei her in fu^er in sein haus in die himelischen Jerusalem auz dirr wenicheit. iz ist diu witib diu den alm\aechtigen got ze allen ziten an ru^effet und in vil innechlichen vleget umb ir chint. wer sint iriu chint? daz sint alle die die in der heiligen tauffe christenlichen namen enpfahent und des hu^etent mit christenlichen werchen, die bezaichent alle der witiben sun. do unser herre nahent zu dem pu^eritor, do truch man im den toten man entgegen auf einer par. diu par da der tot auf leit, daz ist unser gewissen diu daz weizze daz si to^etlich su^ende getan hat und eneilet nicht wider, daz si gotes hulde gewinne. diu witib diu volget der bare nach und ein michel menig mit ir. die trost unser herre, daz si icht weinte, und gie er do zu^o der bare und ru^ort diu und hiez den ju^engelinch u^of sten. do richt sich der tot auf an der selben stet und saz und redet, und {\it(?)er} gab in siner muter wider. diu michel menig deu ze samen chomen waz, die erchomen und vorchten in hart und lobten den alm\aechtigen got, daz er seins liutes in sin genad gewiset het. alz ir vernomen habt an dem heiligen \L eweingelio, die die bare trugen, die gestunden, do unser herre zu^o gie. die diu bare tragent, daz sint die unreinen girde, ez sint auch die bo^esen wort der loser die den su^ender lobent umb sein unrecht, daz sint die toten di den toten begrabent. waz tet unser herre do? er gie zu^o der bore und rurt die. do unser herre die bare rurt, do stunden die die si da trugen. die unreinen girde die mu^ozzen sten, so unser herre des armen su^ent\aeres hertz und sein gewizzen mit der waren riw gestunget und ru^eret. so die unreinen girde und die bo^esen glu^est gestillet werdent von der heiligen riw die diu gu^ete des alm\aechtigen gotes dem su^ender git und in unser herre heizzet auf sten, so richtet sich der tot auf. er sitzet, swenn im sein hertz ze der waren und ze der st\aetigen riw enzu^endet wirt. er beginnet reden, so er sein su^ende chlaget und mit siner buzze ze den andern su^endern diu gu^oten pilde vor zaiget. in git unser herre siner muter wider, swenne er nach sines ewartes rate wider chu^emet zu^o der christenheit gemein. alle die da waren, die lobten den alm\aechtigen got siner genaden und siner wunder. nu haben wir die gu^oten botschaft des heiligen \L ewaingelium vernomen und haben wol geho^eret wie gen\aedich unser herre den armen su^end\aern ist. wir sein der tot, der witiben sun, wan wir christenlich e enpfangen haben und leider nicht behalten haben, wan unser manig su^ente und unser unrein girde die habent uns erto^etet an der sele. unser gewizzen die vil manigs unrechtes unt maint\aetiger werch vol ist, diu hat unser sel geparet. nu haben wir diu zu^oversicht iedoch daz unser muter, diu witib, u^eber die sich unser herre erbarmet, daz uns diu mit ir z\aechern daz leben wider gewinne. nu ist sein michel zeit daz wir uns auf richten von den haubthaften su^enden und werben, daz wir unser muter wider gegeben werden, daz wir wider zu^o der christenheit chomen von der wir uns mit den su^enden gefremdet haben. Nu biten wir den alm\aechtigen got daz er unser wenicheit bedench, daz er uns verlich daz wir vil armen mit den verteilten icht verteilt werden, daz wir mit den s\aeligen diu ewigen s\aelicheit mit sel und mit leib in den ewigen genaden besitzen amen. predigt$60/ \L Dominica. text$ Der heilige ewaingelist sant Lucas, der hat uns geschriben daz unser herre chom in eins juden haus eines samtztages. unser herre der himel und erde und elliu dinch geschaffen hat, der chom etewenne in der l\aeut haus und azze und tranch dar inne, doch durch daz nicht daz im sein dehein durft w\aer, wan er elliu dinch geschaffen hat. er tet ez dar umb, daz er pilde g\aebe sinen predig\aern, den si daz heilig gotes wort seiten, daz si von den ir notdurft ezzens und trinchens und gew\aetes beraten scholten sein. er chom auch dar umb in der rechten l\aeut haus und azz und tranch dar umb, daz die armen l\aeut die irz silbers nicht geweltich waren, daz die zu^o im chomen mochten und sein rede und sein zeichen geho^eren und gesehen mo^echten und an in gelaubten. an dem samtztag so die juden veirten, so chom unser herre in daz \L templum ze Jerusalem und swa ir chirchen waren, in den steten u^eber alles lant, und prediget da und tet zeichen da dar umbe, daz si dest vrilicher und mit senftem hertzen daz heilig gotes wort von sinem munde vernamen. alz ir vernomen habt, er chom in der richen juden haus. da huten si sein, da lacten si im und namen vil vlizzichlichen war, ob er dehein zaichen t\aete an dem samtztage. nu waz ein man vor im, der waz wazzersu^echtich. diu wazzersucht ist also getan, so er ie mer trinchet, so in ie mer du^erstet. von diu ist der wazzersu^echtig man gewenmazzet dem richen mann, dem girischen und auch dem hur\aer. so der girisch man ie mer des schatzes hat, so er ie mer brinnet, daz er in gemer; alsam tu^ot der unch\aeusch man, so er sich ie mer bewillet, so er sein ie mer geret. also ir vernomen habt, si lageten im und heten bo^ese ged\aench. der bo^esen ged\aench der antwurt in unser herre. er vraget si, ob ez nu^etzlich w\aer daz er an dem samtztage dem wazzersu^echtigen genade t\aete. do swigen si. si swigen dar umbe, wan si wol westen, swaz si spr\aechen, daz si daz wider sich selben spr\aechen. hieten si gesprochen, ez w\aer mu^eglich, so hiet er in geantwurt: "war umb laget ir mir denn? war umb gedenchet ir denn so bo^eslich?" hieten si gesprochen, iz w\aer nicht mu^eglich, so hiet er in geantwurt: "war umb beruchet ir denn iur vihe an dem samtztag?" do nam er den wazzersu^echtigen und macht in gesunt. also er in gerurte, do waz er gesunt. war umb wolt unser herre den wazzersu^echtigen vor den juden gesunt machen? daz tet er dar umb, daz er in da mit zeigt daz si an dem hertzen den selben sichtum heten den der wazzersu^echtige an dem leib hete, wan si gitich waren und den geit nieman ersaten moht. do si disiu dinch elliu sahen und horten, die juden die da gitich waren, do spoten si sein. den siechen, alz ir vernomen habt, den macht unser herre vor in gesunt, daz si ir eigen sichtum erchanden und daz betrachten, alz er mit der tugende siner gotheit den siechen erheilen mocht, daz er alsam von ir su^enden si erledigen mo^echt, ob si im undertan wolden sein. si enwurden aver nicht erheilet, wan si an in nicht gelaubten, und mu^ezzen dar umb ewichlich verloren sein. do sprach unser herre zu^o in: "vellet eur ochz oder eur esel in diu bu^etze oder in daz moz, war umb eilet ir, daz ir den auz zihet an dem samtztag? ob ir durch iur girischeit euren ochsen oder euren esel auz der buzze zihent an dem samtztage, so ist daz michels gevellichlicher daz ich den menschen der michels tiurer ist denne daz vihe, daz ich, herre und scheph\aer der menschen, daz ich den erheile an dem samtztage." er setzet hie zwei vich, den ochsen und den esel. der ochz der ziuhet daz joch und bezeichent daz ju^edisch liut, der hals daz joch der e verdrukchet hat. der esel ist ein geiteloses und ein unreines vich und treit die pu^erde und bezeichent die heidenischen l\aeute die von den su^enden unrein und bewollen waren. do chom unser herre in dise werlt und wart geborn von unser frawen, sant Marien, und vant si alle samt, juden und heiden, gebunden mit den banden des tiufels und vand si versunchen in der bu^etze der werltlichen und der unreinen girde. under den juden und under den heiden enwaz dehein underschied, si heten alle gesu^endet und bedorften alle der genaden des alm\aechtigen gotes. si heten alle gesu^endet, wan die juden behielten nicht der heiligen e diu in von got gegeben waz, si behielten auch der gebu^ertlichen e nicht: daz du dir nicht wellest tu^on, daz entu^o auch niement. alle die aver an in gelaubten, juden und heiden, die erreinigt er mit der heiligen ............ predigt$61/ (\L Dominica ) text$ ........... laen waren, die waren sein nicht wirdich. disiu red ist uns \aengstlich und vo^erchtlich. wir wizzen wol daz wir ze dem gotes rich geladen sein, wir enwizzen aver nicht, ob wir sein wirdich sein. do sprach der chu^enich ze sinen chnechten: "vart auz und sament alle die ir vindet". daz taten die boten, si samten u^ebel und gu^ot, daz diu brautluft erfu^elt wart. nu mag uns wundern, war umb die u^ebelen und die unrechten zu^o den brautluften der ewigen s\aelicheit geladen sein, wan in daz himelrich nicht u^ebels cho^emen mach, alz ir da vor vernomen habet. disiu brautluft bedu^etet diu heiligen christenheit. die u^ebelen sint niendert an die guten wan da ze helle, da enzwischen ist diu christenheit. wan si da enzwischen ist, so hat si ietweder teil, si hat die guten, sie hat auch die u^ebeln. diu brautluft wart erfu^ellet. da schu^el wir merchen, swie der unrechten mer sei denn der rechten, iedoch ist ir so vil behalten mit den diu ewig s\aelicheit erfu^ellet ist und wirt. \L intravit \L autem \L rex, \L ut \L videret \L discumbentes. die zu^o der wirtscheft der heiligen christenheit choment und an daz gesidel des ewigen leibs gesetzet werdent, zu^o den get unser herre t\aeglich und sihet wie ir sit und ir werch getan sei, also da geschriben stet. da stet geschriben: der chu^enich gie dar in, daz er s\aech wie si s\aezzen. do sach er einen da sitzen an bru^etlich gew\aete. der ein bezaichent alle die verteilten der haubt der tiufel ist. daz br\aeutlich gew\aet ist diu minne, diu minne des alm\aechtigen gotes und diu minne unsers herren und diu minne unsers n\aechsten. an der minne unsers ebenchristen, dar an lern wir wie wir got minnen schu^eln. der sinen ebenchristen nicht minnet und im in sinen no^eten nicht hilfet, wie mo^echt der got minnen den er niht siht? do er in an br\aeutlich gewant sitzen sach, do sprach er: "friunt, wie pist du her in chomen an br\aeutlich gewat?" do erstumt er und antwurt dem chu^enich nicht. er erstumt von recht, wan der selb chu^enich sicht aller menschen hertzen, aller menschen ged\aench und werch, er sicht diu hertze innerhalb, er richt auzzerhalb, er lont an dem jungisten urteil einem ieglichen nach sinen werchen. do sprach der chu^enich ze sinen dinstlu^eten: "bindet im hend und fu^ezze und werft in in die auzzern vinster, da wirt er weinent und grisgrament mit den zenden." die hende die hie danches gebunden waren, daz si daz almusen icht g\aeben, daz si icht guter werch worchten, und die fu^ezze die zu^o dem gotes dienst nicht wolden gen, die werdent dort undanches gebunden und werdent geworfen in diu auzzer vinster. die innern vinster, daz ist daz blint hertz daz der rechten ding nicht wil sehen. swer so getan hertz in diser werlt hat, der wirt dort in die auzzern vinster geworffen, daz ist diu ewig verdampnu^esse. daz wir des u^ebrich werden, des verlich uns der alm\aechtig got durch sein genade amen. predigt$62/ \L Dominica. text$ \L Simile \L est \L regnum \L celorum \L homini \L regi. Ein herre, ein chu^enich, der wolt ze red sitzen mit sinen l\aeuten. diser chu^enich bezaichent unsern herren, den alm\aechtigen got, der wolte ze rede sitzen mit sinen l\aeuten. siniu l\aeut sint alle die an got gelaubent und dem tiufel widersaget habent da ze der hailigen tauffe und dienst gelobet habent dem alm\aechtigen got. unser herre, der alm\aechtig got, der sitzet ze rede mit sinen lu^eten, so er den armen menschen mit sichtum ze dem tot vodert. do der chu^enich gesaz und mit sinen lu^eten redet, do wart einer fu^er in bracht, der scholt im zehen tausent phunt. die zehen tausent phunt, die bezaichent die haubthaften su^ende. der ist zehen tausent phunt schuldich, der die haubthaften su^ende beget. der selb scholt vil gelten, der het nicht da mit er vergelten mo^echt, wan nieman ist der von siner chreft und von sinen gewerften antloz siner su^ende erwerben mu^eg. do er nicht het da mit er vergu^elt, do hiez in sein herre, in selben und sein weip und siniu chint, verchauffen und hiez da mit gelten. man verchauft den schalkch, so der su^end\aer ze den witzen geantwurt wirt. des su^end\aers weip bezaichent diu girischeit und diu lieb diser werlt. die su^ene hiez er auch verchauffen. die su^en bedu^etent die unrainen und die bo^esen ged\aench. umb die bo^esen ged\aench werdent die uns\aeligen also wol verdampnet sam umb diu u^ebeln werch. der chu^enich hiez auch verchauffen alles daz er het und hiez gelten. do viel er fu^er den herren und bat in vrist, er wolt alles gern gelten. da mit seine wir geleret, so wir mit sichtum, mit anderen angsten bevangen sein, so schu^eln wir an di fu^ezz des alm\aechtigen gotes vallen und schu^eln uns von der bosheit hintz got cheren und schu^eln im bezzerung gehaizzen und laisten, so vind wir genade, also da geschriben stet. da stet geschriben: do erbarmt sich der herre u^eber den chneht und lie in und vergab im alles daz er gelten scholt. an disem chneht hat uns mein trechtin so michel genad erzaiget. do er die vrist bat daz er gelten mu^est, do ward im diu schuld elliu vergeben. so der su^ent\aer siner su^ent vil innichlich vergiht und si vil riwichlich bewaint, so ledigt in unser herr und vergibt im sein su^ent. der selb chneht dem der herre die grozzen schuld vergab, do er von dem herren gie, do vand er ainen sinen hauzgenozzen, der scholt im zehen pfenning, den ving er und hiez im gelten. nu schu^el wir merchen, also groz unterschied so under zehen tausent pfenning ist und zehen pfenning, also groz underschied ist zwischen den su^enden die wir wider got tu^on und wider die menschen. die su^ent die wir wider got getun, daz wir sineu gebot nicht behalten, die sint sw\aer und groz; die su^ent die wir wider den menschen getun, die sint licht da wider. ir habet wol vernomen, do der herre dem chneht sein su^ent vergab, wie er den vie der im ein wenich schuldich waz. der viel im ze fuzzen und bat in frist, er wolt im vil gern gelten. der bet wolt er in nicht gewern, er warf in in den charch\aer. laider daz tu^o wir alle tag. wir werffen unser bru^eder in den charch\aer, so wir in durich unsern zorn wu^enschen daz si mit sel und mit leib immer da ze helle sein mu^ezzen. do sein hauzgenozzen gesahen wie er geworffen het, do saiten si ez dem herren. die hauzgenozzen daz sint die heiligen engel die uns von dem alm\aechtigen got ze hu^et\aern sint gesetzet. swaz so wir getu^on, u^ebel oder gu^ot, daz bringent si fu^er den alm\aechtigen got dar umb nicht, und er ez alles doch wol weiz dem elliu dinch offen sint, auch begent si ir ambt. do der herre vernam wie er geworffen het, do hiez er in wider fu^er sich fu^eren und sprach zu^o im: "du vil unnu^etzer schalkch, do du mich sein b\aete, do vergab ich dir dein schu^old. war umb verg\aeb du im nicht, dinem hauzgenozzen, und erwarmost dich u^eber in nicht also ich mich u^eber dich erbarmt?" diu selb barmung die mein tr\aechtin t\aeglich mit uns beget, die schu^eln wir mit unsern bru^edern begen, ob wir s\aelich wellen sein. do der u^ebel chneht wider fu^er den herren wart gebracht, do zurnt der herr und gab in den wicen\aern untz er ez allez vergu^elt. die wicena^er daz sint die engel. der heilig engel ambt daz ist also getan, daz si die guten und die rechten zu^o dem himlischen lon beleitent und die unreinen ze den hellewicen gantwurtent. da mu^oz der arme su^end\aer immer mer in den wicen sein umb alle sein schuld. war umb er diz red getan hab, unser herre, daz seit er uns selb und warnet uns. er spricht: "also tu^ot eu mein vater der himlisch, ob ir euren scholn auz dem hertzen vil g\aerlich nicht vergebet." disiu red ist uns vo^erchtlich, si ist uns auch tro^estlich. die ir scholn nicht vil g\aerlichen und vil innichlichen auz ir hertzen vergebent, den vergeit unser herre dehain ir su^ent. die in aver innichlich vergebent, den vergibt unser herre got ir su^ent. also hat diu gu^et des alm\aechtigen gotes unser heil und unser genist in unser gewalt gesetzet. ob wir uns dez nidez und ander bosheit ab tu^on, und ob wir die chleinen schuld durch sein gebot vergeben, so vergibt er uns die grozzen schuld und ledigt uns von den wizen. Nu wir von den worten sein selbs, unsers herren, vernomen haben daz wir deheinen wiz genesen mu^egen, wir behalten dann diu heiligen minne, nu biten in siner genaden, daz von siner heiligen gab unseriu hertzen von neid und von hazze, von aller slacht unreinicheit also gesubert werden, daz wir des himlischen lones wirdich werden amen. predigt$63/ \L Dominica. text$ Uns sait daz hilig ewaingelium wie die verteilten juden und ir fu^ersten ze samme chomen und sich berieten wie si unsern herren mit ir listen, mit ir lugelichen fragen u^eber cho^emen. in den ziten, do unser herre Jesus Christ geborn wart ze Betlahem, alz uns sant Lucas sait, do waz ein chayser ze Rome, der waz \L Octavianus geheizzen, der gebot daz elliu diu werlt im zinshaft wu^erd und an geschriben wu^erd. ze dem zins do wart diu judenschaft den Rom\aern zinshaft, daz si zins gaben also anderiu l\aeut. der selb chayser \L Octavianus der diu werlt alle an schreiben hiez ze dem zins, der satzt Herodem ze chu^enige den juden, daz er den zins n\aem von in und daz rich beschirmt. der selb Herodes, der waz ein heiden, sein vater hiez Antipater, sein muter waz der u^ebeln heiden Sarricein. da wart erfu^ellet daz der heilig patriarcha Jacob gewissaget het; er sprach, si heten chu^enige von ir lanten und von ir l\aeuten untz daz unser herre chom. nu waz diu zeit chomen daz unser herre geborn waz und waren die chu^enige zergangen de tribu Juda. do waz da ze Jerusalem Hyrcamos, der waz pediu chu^enich und bischolf, den satzte der cheyser \L Octavianus an die selben stat. bi des ziten wart diu judenschaft zinshaft. do der selb Herodes den zins datz in voderot, do wart ein michel missehelung under in. die die oberisten under in waren, die sprachen, si w\aern meins tr\aechteins l\aeut, si g\aeben ir zehenten und ir oppher und allez daz in gesetzet w\aer in der gotes e, si enscholden niht zinses geben. da wider sprachen des chu^eniges Herodes ritter: "ir schu^elt den Rom\aern cins geben, wan ir habt von in fride und semft, si vechtent fu^er euch wider eur veint; von diu ist daz michel recht daz ir in daz gu^ot gebet". der streit wert also lang under in untz daz die Rom\aer nach unsers herren auffert u^eber jar dar furen und erslugen si und zerfurten diu stat ze Jerusalem und verbranten daz tempel. do si also under ein ander gestriten, die juden und des chu^eniges Herodes l\aeut, do samenoten sich die u^eblen juden und wurden ze rat, wie si unsern herren mit red u^ebercho^emen und betru^egen: ob er spr\aech "ir schu^elt den Rom\aern den zins geben", daz si dann spr\aechen "dirre wil daz meins tr\aechteins l\aeut die got ein dienen schu^eln, das die werltlich dienst {\it(?)den} Rom\aern laisten, dar umb schol er den tod chiesen"; spr\aech aver er "ir schu^elt dehainen zins geben", das in denne des chu^eniges l\aeut erslu^egen. wan aver erz der wistum ist des ewigen vaters, so mocht dehain list wider in gesein. ir bo^ez r\aet und ir list, die het er schier zesto^eret. si santen ir boten mit des chu^eniges Herodes l\aeuten und hiezzen die also reden: "maister, wir wizzen wol daz du warhaft bist und daz du diu gotes e in der warheit lerest, durich niemantz gewalt verswigest du diu warheit. nu sag uns, wez dunchet dich umb ditz dinch dez wir dich nu vragen: schol man dem chaiser den zins geben oder nicht?" do unser herre ir schalcheit vernam, do sprach er: "ir trugen\aer, war umb versuchet ir mich?" unser herr der diu hertz sicht, der antwurt in ir trugwort nicht, er antwurt der micheln u^ebel diu in ir hertzen waz. er sprach: "zaiget mir die mu^ensse des cinses". do brachten si im ein pfenninch. do sprach er zu in: "wes ist ditz pilde und diu schrift?" si sprachen: "des chaisers". er west vil wol wez ez waz, er vraget sein dar umb, daz er siu an ir aigen worten vieng. si gaben dem chaiser ein pfenninch, der waz zehen minner pfenning wert. wir schu^eln aver unserm chaiser, dem heiligen Christ, einen so getanen pfenninch laisten, daz wir diu zehen gebot der heiligen e behalten. do der pfenninch unserm herren gebracht wart, do sprach er: "den pfenninch der des chaisers pild hat und sein schrift hat, den gebet dem chaiser, und gebet dem alm\aechtigen got daz sein si." daz er uns gebot ze tu^on, daz tet er vor. er gab daz dez alm\aechtigen gotes waz dem alm\aechtigen got, do er sines vater willen erfu^elt. er laist auch dem chaiser daz dez chaisers waz, do er ze sant Petro sprach: "ginch zu dem mer und wirf dinen angel dar in und den vische den du ze dem ersten vahest, dem tu^o den munt auf, da vindest du einen pfenninch inne, den gib fu^er mich und fu^er dich". er tet uns daz pild vor und seit uns mit sinen heiligen worten: "gebt dem cheiser daz dez chaisers sei, gebt im den zins, den pfenning, ert in mit allen den dingen da mit man die geweltigen diser werlt eret. laistet auch dem alm\aechtigen got daz ir im laisten schu^elt, daz ist eur zehent und eur oppfer, daz ist diu triw und diu minne des alm\aechtigen gotes und unser bru^eder". sam unser herre zu^o uns spr\aech: alsam der chaiser datz eu vodert den pfenninch an dem sein pild und sein schrift ist, alsam vodert der alm\aechtig got hintz uns sein pild, daz ist unser sel. den menschen het unser herre herlich geschaffen nach sein selbs pilde, alz er selber hailich und rechter und warer waz, also het er den menschen ewigen geschaffen, daz er mit im in den ewichlichen eren ewichlichen lebet mit sel und mit leib, ob er gotes gebot behalten het und nicht gesu^endet het. daz pilde des alm\aechtigen gotes, daz flur wir an unserm ersten vodern Adam, do er gesu^ent. daz selb pilde daz wirt aver t\aeglich wider geniut ............. predigt$64/ \L Sermo \L quando \L volueris \L per \L totum \L annum. text$ Diu heilig schrift diu manet uns und r\aetet uns daz wir ze allen zeiten gedenchen war umb wir christen sein gehaizzen und war umb wir daz zaichen des heiligen Christes an uns selben tragen. wir ensein dar umb nicht christen gehaizzen, daz unser andacht elliu dar an sei, wie wir gewinnen dez diser leip bedu^erffe. der nicht gedenchen wil wan des diser leip bedarf, der ist gelich dem vich. daz vich engert nicht mer wan daz ez gezz und trinch und gegail und slaffe. also sint die armen menschen die mer gedenchent bes der leip bedu^erffe denn si gedenchen wes diu sel bedu^erffe, die des libes vlizzich sint und der sel vergezzent. daz sint die frazze, die trinch\aer, die hur\aer, die u^eberhur\aer, die hazzent daz recht, die minnent daz unrecht. wir schu^eln daz merchen daz wir dar umbe christen sein, daz wir ze allen zeiten gedenchen schu^eln hintz dem gotes riche, hintz der ewigen s\aelde, daz wir umb die sel mer schu^eln ariweiten denn umb den leip. der wert unlang in diser werlt, aver diu sel die hat die ewigen genad da ze himel immer mer an ent, ob wir recht leben in diser werlt. wellen aver wir unrecht leben, (daz uns unser herr gott nicht verheng) und well wir nicht arbeiten mit allem vleizz ze allen zeiten umb unser sel, so mu^eg wir des vil gewiz sein, so die rechten und die guten von den heiligen engeln ze den ewigen genaden beleitet werdent, daz wir denn in diu helle ze den ewigen ungenaden verteilet werden. daz wir christenlich namen enphangen haben, daz enhilft uns nicht, wir wu^erchen dann christenlichiu werch. der christenlich nam der ist dem gut der reinichlich und su^ezzichlich lebet, der diu trunchenheit fliuhet, der diu hoffart fliuhet alsam daz aitter. der ist gu^ot christen, der niemant nicht stilt, der luckez urchu^end nicht seit, der nicht liuget, der nicht mainswert, der nicht hur\aer noch u^eberhur\aer ist, der ze chirchen gern get und sein gebet vil innichlich und riuwechlich tu^ot, der alle geistlich l\aeut eret, der niemen hazzet, der elliu l\aeut minnet sam sich selben. der ist gu^ot christen, der sines gebetz phliget mit andacht ze chirchen, der sich mit dehainem streit mit niemand beheftet, der dehein gu^ot u^eber daz recht nimt. alle die daz gut umb dehein unrecht nement oder dehein recht umb daz gu^ot vercherent, die vliesent in selben die ewigen genade. swer so der ist, der daz zerg\aenchlich gu^ot fu^er daz st\aetig nimt, der daz irdische fu^er daz himlische nimt, der gedencht waz er gewinne, ern gedencht nicht waz er fliust. gewint er den schatz, er fliuset des alm\aechtigen gotes hulde. die selben gewinne hat er doch unlang. diser leip ist churtz. so er unlang in diser werlt lebt und die chisten des u^ebeln gu^otes gewinnet vol ze fu^ellen, so mu^oz er von hinne varen von disem leben. daz gu^ot beleibet in der chisten, diu arme sel vert laider in diu welligen helle. o we armer mensch, ez spricht der heilig gaist durch sant Davides munt: \L Dominus \L scit \L cogitationes \L hominum, \L quoniam \L vanae \L sunt. er spricht: der menschen ged\aenche sint u^eppich und sint auch dem alm\aechtigen got chunt. hieten si recht ged\aench und w\aeren flizzich rechtes gerichtes und minnten den alm\aechtigen got und liezzen die unm\aerischen girischeit und w\aeren gedanchn\aem des in mein tr\aechtin g\aeb, so bestu^ende diu chist l\aer hie eniden, so fu^er diu s\aelig sel zu^o den ewigen genaden. ez chumt ein tach an dem uns liep w\aer, ob wir recht getan hieten. unser herre, der alm\aechtig got, der himlisch chaiser, der {\it(?)hat} einen hof gesprochen, der wirt groz und michel und wirt so michel, daz alle die da ze samen choment die in diser werlt sint geborn seint mol daz der erst mensch geschaffen wart und noch geborn werdent untz an daz ent diser werlt. da wirt gericht an alle erbarmung, da wirt beredenung nicht, da enwirt laugens nicht. eines iegelichen menschen gewizzen sait in schuldich oder unschuldich; und daz noch ein \aengstlicher dinch ist, unser deheines hat so taugenlich su^ent getan, swie groz si ist, swie sch\aentlich si ist, si sei des selben tages offen aller der werlt diu sich da gesament hat, ez si dann daz er si in disem leben mit siner beicht und mit siner riw bedech vor den augen des alm\aechtigen gotes. da sitzet er an daz geriht, unser herre, der himlisch cheiser, und hat sinen hof, die besten sines liutes, alle heiligen, die richtent und erteilent. die da nach sint, die mu^ezzent ze red gesten und choment auch da vo^ellichlich ze hulden und iedoch also, daz si mit dem fiur erlautert mu^ezzent werden. die da nach sint, juden, haiden, christen, die verworchten, den wirt da verteilt und werdent da geworffen in das hellisch fiur da si mit dem leidigen veint immer mer brinnen mu^ezzent. nu vlizzen uns des gemeinchlich alle, ob wir daz vor unser bro^ede niht eraribeiten mu^egen, daz wir denn erschinen in der schar der heiligen die an dem geriht sitzen, daz wir doch funden werden in der schar der s\aeligen sel die dez tages vo^ellichlich ze hulden choment. wan swer der uns\aelig wirt, der dez tages in der zwaier schar einer nicht chu^emet und belibet, der muz besten in der dritten schar der uns\aeligen menschen die mit dem tiufel ewichlich verdampnet werdent. o we der schiedung diu des tages erget, wenn die guten von den u^ebeln gesundert werdent. die selben schidung schaffent nicht dann zwei wort die dez tages geho^eret werdent auz dez chaisers mund. wie sprechent diu zwei wort? lates iu nicht besliffen! ez entu^ot nimmer dehein mensch der su^enden nicht die zu^o dem ewigen tod ziehent, wan ze der wile swenne er dirre wort vergezzen hat. er spricht ze den uns\aeligen menschen die da verteilt werdent: "strichet auz minen augen, ir verfluchten menschen, vart in daz fiur da ir mit dem tiufel ewichlichen brinnen mu^ezzet". er spricht auch ze den guten: "vart mit samt mir, ir gewichten holden meins vater, underwindet iuch des himelriches daz ir immer mer an end mit wunne und mit fr\aeude haben schu^elt." ze disen zwein worten geho^eret dehain aufschub nicht, da engeho^eret auch dehein widerred nicht zu^o. wan also schire so si der chu^enich gespricht, so ist auch die schidung geschaffet, daz si alle varen mu^ezzent, da si immer mer sein mu^ezzent, die gu^oten mit den fr\aeuden, die u^ebeln mit unfr\aeuden. Nu daz so gewiz sei daz dehein christen mensch dar an zwifel daz mu^ez also ergen, nu sech unser ieglicher zu^o im selber und gedench in disem leben da nach, daz er denn erschin in der schar der s\aeligen sel die da geordent sint ze dem ewigen leben. des verlich uns unser herr Jesus Christ. der uns ze allen ziten r\aetet und uns schu^endet der bosheit, der tiufel, dem schu^el wir hiut und immer mer widersten und widersagen mit worten und mit werchen und sprechen: ich widersag dem tiufel etc.