From: JMP100%DE0HRZ1A@UK.AC.RL.EARN 21-DEC-1986 15:23 To: ARCHIVE Subj: ANALYSE-UPDATE Via: UK.AC.RL.EARN; Sun, 21 Dec 86 15:24:28 GMT Received: From DE0HRZ1A (JMP100) By UK.AC.RL.IB (MAILER) ; Sun, 21 Dec 86 15:24:27 GMT Date: Sun, 21 Dec 86 16:18:47 GMT From: JMP100%DE0HRZ1A@UK.AC.RL.EARN To: ARCHIVE@UK.AC.OX.VAX3 Subject: ANALYSE-UPDATE 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 1 - Universit{t Essen - Gesamthochschule Helmut Schaffrath Barbara Jesser 0 Essen, December 18, 1986 (=Stand) - 1 ANALYSEN VON TONSKALEN + ______________________________ - Die kodierte Notation wird als erstes auf die Summe der unter- schiedlichen T|ne untersucht. Bei Zwei- bis Viertongebilden und bei Sechs-, Acht- und Neuntongebilden wird die Bezeichnung "VIERTONSKALA" (und Entsprechendes) ausgegeben. Bei f}nf und sieben T|nen wird die Bezeichnung PENTATONIK bzw. HEPTATONIK ausgegeben. und der Tonvorrat mit einem Analyseprogramm genaueren Skalennamen (z.B. DORISCH) zugeordnet, sofern diese in den nachfolgenden Unter- programmen enthalten sind. Ist dies nicht der Fall, wird die Bezeichnung PENTATONIK bzw. HEPTATONIK ausgegeben. 0 Die Namen der pentatonischen und heptatonischen Skalen bilden z.T. Synonyme zu Skalen anderer Kulturen. Basis der Terminologie bildet hierbei die Ver|ffentlichung Kurt Reinhards. *) Dem Wesen nach gleiche Skalen werden mit ihren verschiedenen Schreibweisen im Syn- onymlexikon der Datenbank festgehalten. Sie sind zu permutieren. 0 Bei der Verwendung von "MOLL" als Skalenname ber}cksichtigen wir nur den Tonvorrat, nicht die Intervallrichtung. Der Siebentonvorrat mit kleiner Terz und gro%er Septime wird mit HARMONISCH MOLL bezeichnet. Der Neuntonvorrat mit den T|nen von [olisch und gro%er Sexte und Septime mit MELODISCH MOLL. Achttonskalen, die sich von melodisch Moll ableiten lassen, werden entsprechend bezeichnet (z.B.: MELODISCH MOLL OHNE 6b). 0 F}nftonvorr{te aus den ersten 5 T|nen der Dur- oder Mollskala hei%en PENTATONIK "DUR" bzw PENTATONIK "MOLL". 0 Das Analyseprogramm soll auch dann benutzt werden, wenn der Kodierende den Modus bzw. die Tonart ohnehin zu erkennen glaubt. - - - -------------------- 0 *) Reinhard, Kurt: Zur Systematik von Tonsystemen und Gebrauchslei- tern. In: Die Musikforschung, 28.Jg, H 2, 1975 (S. 173 - 188) 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 2 - 1.1 ANORDNUNG DER INTERVALLE IN BEZUG AUF DEN GRUNDTON + __________________________________________________________ - - 1.1.1 HEPTATONIK - IONISCH 1....2....3....4....5....6....7.... 0 DORISCH 1....2....3b...4....5....6....7b... 0 PHRYGISCH 1....2b...3b...4....5....6b...7b... 0 LYDISCH 1....2....3....4#...5....6....7.... 0 MIXOLYDISCH 1....2....3....4....5....6....7b... 0 AEOLISCH 1....2....3b...4....5....6b...7b... 0 HYPOPHRYGISCH 1....2b...3b...4....5b...6b...7b... 0 HICAZ 1 1....2....3....4....5....6b...7b... 0 EVICPUSELIK 1....2b...3b...4....5b...6b...7.... 0 HOMAYUN 1....2b...3....4....5....6b...7b... 0 HICAZ 2 1....2b...3....4....5....6....7b... 0 KARCIGAR 1....2....3b...4....5b...6....7b... 0 PURAVI 1....2b...3....4#...5....6....7.... 0 SEGAH 1 1....2b...3b...4....5b...6b...7.... 0 SEGAH 2 1....2b...3b...4....5....6b...7.... 0 SABA 1....2....3b...4b...5....6b...7b... 0 KALINGADA 1....2b...3....4....5....6b...7.... 0 NEVESER 1....2....3b...4#...5....6b...7.... 0 SHRI 1....2b...3....4#...5....6b...7.... 0 TODI 1....2b...3b...4#...5....6b...7.... 0 HARMONISCH MOLL 1....2....3b...4....5....6b...7.... 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 3 - 1.1.2 PENTATONIK - Halbtonlose Pentatonik + ______________________ - GONG 1....2....3....5....6.... 0 ZHI 1....2....4....5....6.... 0 SHANG 1....2....4....5....7b... 0 YU 1....3b...4....5....7b... 0 JUE 1....3b...4....6b...7b... - Halbtonpentatonik + _________________ - HIRAJOSHI 1....2....3b...5....6b... 0 IWATO 1....2b...4....5b...7b... 0 HINDOLA 1....3....4....6....7.... 0 KUMOIJOSHI 1....2b...4....5....6b... - Gemischte Pentatonik + ____________________ - AKEBOWO 1....2....3b...5....6.... 0 HAN IWATO 1....2b...4....5....7b... 0 HAN KUMOI 1....2....4....5....6b... 0 RYUKYU ONKAI 1....3....4....5....7.... - Skalenausschnitte + _________________ - "DUR" 1....2....3....4....5.... 0 "MOLL" 1....2....3b...4....5.... 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 4 - 1.1.3 ACHT- UND NEUNTONVORR{TE - Achttonskalen + _____________ - MELODISCH MOLL OHNE 6b 1....2....3b...4....5....6....7b...7.... 0 MELODISCH MOLL OHNE 6 1....2....3b...4....5....6b...7b...7.... 0 MELODISCH MOLL OHNE 7b 1....2....3b...4....5....6b...6....7.... 0 MELODISCH MOLL OHNE 7 1....2....3b...4....5....6b...6....7b... - Neuntonskalen + _____________ - MELODISCH MOLL 1....2....3b...4....5....6b...6....7b...7.... 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 5 - 2 MELODIE - UND RHYTHMUSANALYSEN + ______________________________________ - - 2.1 DER RECHENKODE + ______________________ - Zur Berechnung von Intervallen, Ausz{hlung von Intervallen und Identifizierung von Takten ist der ASSOZIATIVKODE nicht gut geeignet. Er wird daher in den Programmen zur Intervall- und Rhythmusanalyse (programm-) intern in einen Rechenkode }bersetzt, der folgende Kriterien erf}llt: 0 Die Tonh|hen werden durch eine zw|lfstufige {quidistante (Halbton-) Skala erfa%t. Der Nullpunkt wird dem Grundton des Liedes in der eingestrichenen Oktave gleichgesetzt; eine beliebige Erweiterung der Skala in beide Richtungen ist daher m|glich. Es handelt sich also wie beim Assoziativkode um relative Tonh|hen. 0 Die Tonl{ngen werden ebenfalls relativ in einen Kode }bersetzt, der den realen L{ngenverh{ltnissen entspricht, so da% z.B. Additionen der L{ngenwerte zum "ganzen" Takt m|glich werden. 0 Da der Rechenkode nur f}r die Rechnungen benutzt wird und zudem wenig anschaulich ist, wird hier von einer weiteren Beschreibung abgesehen. - Die Analyseprogramme, die im Folgenden beschrieben werden, sind jeweils in zwei Ausfertigungen vorhanden: eine Variante ben|tigt f}r die Eingabe Lieder, die im Assoziativkode (Beschreibung siehe "Erfassungsregeln zur Melodiebank") kodiert sind, die zweite geht von dem von W. Steinbeck entwickelten "NUTOC" *) aus. - - - - 0 -------------------- 0 *) beschrieben in: Wolfram Steinbeck, Struktur und [hnlichkeit, Kassel 1982 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 6 - 2.2 INTERVALL - AGGREGATE + _____________________________ - In den Formatierten Feldern 003 und 004 der Melodiedatenbank LIAO (z.Zt. noch kompatibel mit ETNO) werden derzeit die prozentualen Anteile der vorkommenden auf- und absteigenden Intervalle einge- tragen. - Die Formatierten Felder enthalten folgende Daten: 0 FF 003 (aufsteigende Intervalle) : + __________________________________ 0 1: Primen 2: kleine Sekunden aufsteigend 3: gro%e Sekunden aufsteigend 4: kleine Terzen aufsteigend 5: gro%e Terzen aufsteigend 6: Quarten aufsteigend 7: }berm{%ige Quarten aufsteigend 8: Quinten aufsteigend 9: kleine Sexten aufsteigend 10: gro%e Sexten aufsteigend 11: kleine Septimen aufsteigend 12: gro%e Septimen aufsteigend 13: Oktaven aufsteigend 14: gr|%ere Intervalle aufsteigend 15: Anteil aller aufsteigenden Intervalle 16: Absolute Zahl aller Intervalle 0 Die FF 1 bis 14 sind zweistellig, Feld 15 und 16 sind dreistellig - FF 004 (absteigende Intervalle) : + _________________________________ 0 1: Anzahl der Takte (absolut) 2: kleine Sekunden absteigend 3: gro%e Sekunden absteigend 4: kleine Terzen absteigend 5: gro%e Terzen absteigend 6: Quarten absteigend 7: }berm{%ige Quarten absteigend 8: Quinten absteigend 9: kleine Sexten absteigend 10: gro%e Sexten absteigend 11: kleine Septimen absteigend 12: gro%e Septimen absteigend 13: Oktaven absteigend 14: gr|%ere Intervalle absteigend 15: Anteil aller absteigenden Intervalle 0 Die FF 17 bis 30 sind zweistellig, Feld 31 ist dreistellig. 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 7 - Das Programm zur Intervallanalyse bildet von Ton zu Ton (unter Aus- lassung von Pausen) die Differenzen, z{hlt sie und berechnet ihren prozentualen Anteil an der Gesamtzahl der Intervalle. Au%erdem wird + ____________ die Zahl der Takte aus der Anzahl der "Taktstriche" und (wo das nicht m|glich ist) durch Addition der Tonl{ngen zu "ganzen" Takten ermittelt. - 2.3 TONL{NGEN - ANALYSE + ___________________________ - Im Formatierten Feld 005 der Melodiedatenbank LIAO werden derzeit die prozentualen Anteile der vorkommenden Tonl{ngen eingetragen. - Das Formatierte Feld enth{lt folgende Daten: 0 FF 005 (relative Tonl{ngen) : + _____________________________ 0 1: kleinster Notenwert 2: doppelter Notenwert 3: dreifacher Notenwert 4: vierfacher Notenwert 5: gr|%ere Notenwerte 6: punktierter doppelter Notenwert 7: punktierter dreifacher Notenwert 8: punktierter vierfacher Notenwert 9: Triolen (und Sextolen) 10: Anzahl der verschiedenen Notenwerte absolut (z.B.: die Zahl 5 steht, wenn vom Sechzehntel bis zur Ganzen alle (nicht punk- tierten) Werte vorkommen.) 11: Anzahl aller Tonl{ngen (= T|ne + Pausen) absolut 0 Die FF 1 bis 10 sind zweistellig, Feld 11 ist dreistellig. - Bereits beim Einlesen der Noten wird bestimmt, ob es sich Triolen handelt. Mit zwei Umrechnungstabellen (f}r gerade bzw. triolische Werte) werden die L{ngen, ihre jeweilige Anzahl und die Zahl der auftretenden verschiedenen Notenwerte bestimmt. - 2.4 AKZENT- UND KADENZTONFOLGEN + ___________________________________ - - 2.4.1 AKZENTTONFOLGEN 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 8 - Als Akzentt|ne werden die Tonstufen bezeichnet, die auf den Taktschwerpunkten liegen. Die Folge der Akzentt|ne ist charakteri- stisch f}r den Melodieverlauf eines Liedes. Zweier- und Dreiertakt haben einen Akzentton pro Takt, Vierer- und Sechsertakt haben zwei Akzentt|ne, wobei der zweite auf der 3. bzw. 4. Z{hlzeit liegt. Bei asymmetrisch geteilten Takten (F}nfertakt) ist die Angabe der Zusammensetzung notwendig (2+3 oder 3+2), um den zweiten Akzentton im Takt zu bestimmen. Das kann nur durch entsprechende Vorkodierung geschehen. Kompliziertere zusammengesetzte Taktarten lie%en sich ebenfalls untersuchen - z.Zt. ist das Analyseprogramm dazu jedoch noch nicht in der Lage. 0 Das Analyseprogramm ermittelt aus den eingegebenen Tonfolgen und der Taktart, wieviele Akzentt|ne es pro Takt bestimmen soll und an welcher Stelle im Takt sie liegen. Zeilenweise (= phrasenweise) werden die Akzenttonfolgen dann f}r das Lied ausgegeben. - Beispiel: ***ERK ES VERLIEBTE SICH EIN WILDER WASSERMANN E0001I 08 A 4/4 -5-5 11-5-51_2_ 3_321_0_ 3_.45_5_ 544_3_ 13 555_4_42 131_-5_ -5_ -6-6-6_-5_-7_ 1__0_ // (Akzenttonfolge:) 1131 3553 541-5 -6-51 - St|%t das Programm auf der betonten Z{hlzeit auf eine }bergebundene Note wird dieser Ton (u.U. zum zweiten Mal) als Akzentton ausge- geben. Liegt auf der betonten Z{hlzeit eine Pause, wird nichts aus- gegeben. *) 0 Automatische Analyse kann nat}rlich nicht Ermessensentscheidungen beim Notieren bzw. Kodieren eines Liedes erkennen oder gar r}ckg{ngig machen. Dasselbe Lied mit Taktangabe 2/2 anstelle von 4/4 wird nat}rlich nur die H{lfte der Akzentt|ne enthalten. - Lieder mit Taktwechseln: Die Analyse erfolgt genauso wie bei Lie- + ________________________ dern, die in einer einheitlichen Taktart stehen, nur mu% taktweise }berpr}ft werden, um welche der drei m|glichen Taktarten es sich handelt. Dazu wird jeweils ein Zeilenende mit dem nachfolgenden Zeilenanf{ng darauf }berpr}ft, ob sie zusammen einen kompletten Takt ergeben. Es k|nnen also auch Lieder analysiert werden, in denen sich die Taktart von Takt zu Takt {ndert. 0 Das Programm "versagt" allerdings bei Taktwechseln zwischen 3/4 und 0 -------------------- 0 *) Hinweis f}r Recherchen in der Datenbank LIAO: Abfragen von Akzenttonfolgen sind daher sinnvollerweise zu maskieren. 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 9 - 6/8 bzw. 3/2 und 6/4 - Takt. In diesem Fall gibt es jeweils nur den Akzentton auf der ersten Z{hlzeit im Takt aus. 0 Eine weitere Beschr{nkung gilt f}r unregelm{%ig zusammengesetzte Taktarten. Einen Taktwechsel von 5/4 (3+2) auf 5/4 (2+3) kann das Programm nicht entschl}sseln. Derartige F{lle sind auszuschlie%en. - 2.4.1 KADENZTONFOLGEN - Unter Kadenzt|nen versteht man die Tonstufen, auf denen Phrasen enden. Um sie zu bestimmen, ist eine Voranalyse durch den Kodierer notwendig: der Zeilenaufbau der Lieder mu% den musikalischen Phrasen entsprechen (Definition: siehe Erfassungsregeln zur Melodiebank, Paragraph: Phraseneinteilung) . Liedweise fa%t das Programm die Zeilenschlu%t|ne als Kadenztonfolge zusammen. 0 Beispiel: Kadenztonfolge zum o.a. Lied 0 ES VERLIEBTE SICH EIN WILDER WASSERMANN (Kadenztonfolge:) 13-51 - - 2.5 DER SCHIEBECODE + _______________________ - (Befunde aus diesen Analysen k|nnen verbal in die Datenbank einge- tragen werden; zun{chst wird voraussichtlich hiermit Formanalyse betrieben).. - Dieses Manuskript wird laufend fortgeschrieben. 1 0 DB: Analyseprogramme f}r Melodien S. 10 - Inhaltsverzeichnis + __________________ - 0 1 ANALYSEN VON TONSKALEN . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Anordnung der Intervalle in Bezug auf den Grundton . . . 2 1.1.1 Heptatonik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1.1.2 Pentatonik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1.1.3 Acht- und Neuntonvorr{te . . . . . . . . . . . . . . . . 4 0 2 MELODIE - UND RHYTHMUSANALYSEN . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 Der Rechenkode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.2 Intervall - Aggregate . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.3 Tonl{ngen - Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.4 Akzent- und Kadenztonfolgen . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.4.1 Akzenttonfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.4.1 Kadenztonfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.5 Der Schiebecode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9